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Begonnen von dieAnne, 26. Januar 2011, 19:49:57

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tbblabla


Nadine

Also ganz ehrlich, bei einer 3-cm-Trichterbrust würde ich mir die OP wirklich gut überlegen... Und zu Berlin... Dr. Schaarschmidt operiert super... aber alles drum herum ist ein Chaos...
Alter: 31
Alter OP: 20
OP-Datum: Februar 2005
Bügelentnahme: August 2006
TB-Tiefe vor OP: 9 cm (asymmetrisch)
TB-Tiefe heute: ca. 1 cm

RE-OP: Dezember 2010 (wg. Instabilität u. Schmerzen) Einsetzen von 2 Längsbügeln auf den li. Rippenbogen
Metallentfernungen: September 2013

tbblabla

Zitat von: Nadine am 08. Februar 2011, 22:49:35
Also ganz ehrlich, bei einer 3-cm-Trichterbrust würde ich mir die OP wirklich gut überlegen... Und zu Berlin... Dr. Schaarschmidt operiert super... aber alles drum herum ist ein Chaos...
Kann ich so unterschreiben.

Val

#18
Zitat von: ex.pectus am 07. Februar 2011, 21:47:48

Hier übrigens ein Beispiel, dass in Giessen offenbar nicht alles vertuscht wird: Komplikationsmanagement bei Trichterbrustkorrektur nach Nuss am Beispiel einer kardialen Verletzung. Es wird ganz offen zugegeben, dass es in Giessen bei einer Nuss-OP zu einer Herzbeutel-Verletzung gekommen ist.


Wann war dieser Vorfall?
Mir wurde in Gießen "von den zuständigen Ã,,rzten" versichert es sei nie zu schwerwiegenden Komplikationen gekommen.
Einge Krankenschwestern haben mir hingegen von mehreren Fällen erzählt.

Ich weiß nicht ob es in Gießen kompetente Ã,,rtze gibt, aber falls ja, haben die sicher nicht in der Thoraxchierugie gearbeitet als ich dort war.
Hinterhältig, skrupellos, unehrlich, inkompetent das sind Worte die mir einfallen, wenn ich an Gießen denke.
Ein englischsprachiges Forum mit ausführlichen Erfahrungsberichten http://www.pectusinfo.com/board

ex.pectus

#19
Zitat von: Nadine am 08. Februar 2011, 22:49:35
Also ganz ehrlich, bei einer 3-cm-Trichterbrust würde ich mir die OP wirklich gut überlegen...

Hier mal ein paar Überlegungen zu den 3 cm an einem Beispiel-CT-Scan (nicht von mir):


Bild: Stepshep Lizenz: CreativeCommons by-sa-3.0-de


Die Innenmaße sind 25,1 cm und 7 cm. Daraus errechnet sich ein Haller-Index von 3,58. Eine OP-Indikation wird meist bei ca. 3,2 gesehen. Ein normaler Haller-Index soll bei ca. 2,5 gegeben sein.

Um bei einer Thoraxbreite von 25,1 cm einen normalen Haller-Index von 2,5 zu erhalten, müsste die Thoraxhöhe ca. 10 cm sein (statt nur 7 cm). Denn 25 cm durch 10 cm sind 2,5.

Falls man so rechnen darf: normale Thoraxhöhe von 10 cm minus eingedellte Thoraxhöhe von 7 cm ergibt einen Trichter von 3 cm.

Für eine Trichterbrust mit "nur" 3 cm sieht der CT-Scan aber doch schon ziemlich eindrucksvoll aus, oder?

Eine solche Rückrechnung ist allerdings nur eingeschränkt zulässig. Das geht wahrscheinlich nur, wenn die von außen gemessenene Trichtertiefe und die innen gemessene Trichterhöhe beim gleichen Atemstand gemessen werden.

Und auch dann können wohl komische Ergebnisse herauskommen: Meine innen gemessene Thoraxhöhe bei Einatmung beträgt ca. 7,6 cm, die Thoraxbreite 26,3 cm (je nach Messung minimal unterschiedlich). Daraus ergibt sich ein Haller-Index von 3,46. Die vom Professor gemessene Einsenkung bei tiefer Einatmung beträgt 9,5 cm. Wenn man die 9,5 cm und 7,6 cm addiert, ergeben sich 17,1 cm. Der sich nun ergebende Haller-Index wäre 1,53 (sozusagen übernormal). Wenn man dagegen ausrechnet, welche Einsenkung für einen "normalen" Haller-Index von 2,5 herauskommt, ergibt sich (26,3 / 2,5 - 7,6) eine fiktive Einsenkung von 2,92 cm. Also auch nur knapp 3 cm.

Übrigens bin ich erst vor kurzem darauf gestoßen, dass es natürlich einen großen Unterschied macht, ob der Scan für den Haller-Index bei Ein- oder Ausatmung gemacht wird (s. CT-Scan-Advice auf pectusinfo.com). Ich wusste das vorher nicht. Und der Radiologe, der meinen MRT-Scan gemacht hat, wusste das definitiv auch nicht. Mein MRT-Scan wurde nach Einatmen und Luftanhalten gemacht. Und auch ein anderer Radiologe, mit dem ich vorher telefoniert habe, hatte von Trichterbrust-Scans an der tiefsten Stelle noch nie etwas gehört und hat sich sogar geweigert, einen solchen Auftrag ohne zusätzliche Ausführungsanweisungen des überweisenden Arztes auszuführen.
Trichter-/Kielbrust Nuss-OP 22.10.2010 (43 J, m, 185 cm, 71,5 kg, Berlin-Buch Prof. Schaarschmidt)
2. OP=Bügelentfernung 20.11.2013 (Magdeburg, Dr. Lützenberg)
meine Trichterbrust-OP-Seite

Nadine

Naja, ich wollte damit ja auch nur sagen, dass man es sich wirklich gut überlegen sollte. Bei mir war es mit der TB-OP mit Metallentfernung nicht getan. Nach 6 Jahren musste ich wieder operiert werden und habe mehr Metall drin als damals. Aber das muss natürlich jeder für sich selbst abwägen... Und zu dem CT-Bild... Vielleicht seh ich das als Krankenschwester anders, aber mir erscheint das Bild nicht wirklich dramatisch...
Alter: 31
Alter OP: 20
OP-Datum: Februar 2005
Bügelentnahme: August 2006
TB-Tiefe vor OP: 9 cm (asymmetrisch)
TB-Tiefe heute: ca. 1 cm

RE-OP: Dezember 2010 (wg. Instabilität u. Schmerzen) Einsetzen von 2 Längsbügeln auf den li. Rippenbogen
Metallentfernungen: September 2013

ex.pectus

#21
Zitat von: Nadine am 11. Februar 2011, 21:14:08
Naja, ich wollte damit ja auch nur sagen, dass man es sich wirklich gut überlegen sollte. Bei mir war es mit der TB-OP mit Metallentfernung nicht getan. Nach 6 Jahren musste ich wieder operiert werden und habe mehr Metall drin als damals. Aber das muss natürlich jeder für sich selbst abwägen... Und zu dem CT-Bild... Vielleicht seh ich das als Krankenschwester anders, aber mir erscheint das Bild nicht wirklich dramatisch...

Ich wollte auch nur zum Ausdruck bringen, dass "3 cm" nicht gleich "3 cm" sind. Zum einen kommt es darauf an, wer wie misst und zum anderen dürfte nicht so sehr entscheidend sein, wie groß bzw. wie tief der Trichter ist, sondern wieviel innen für die Organe insbesondere das Herz noch übrig bleibt. Ich bin aber kein Mediziner.

Auf der Trichterbrust-Seite der Charité von Dr. Lützenberg wird bspw. folgender MRT-Scan gezeigt:


Auch wenn im Schnittbild keine Maßangaben enthalten sind, kann man deutlich sehen, dass bei vergleichbarer Trichtertiefe innen viel weniger Platz ist. Auf der Homepage heißt es, dass das Herz durch die Trichterbrust verdrängt wird. Wenn man für den MRT-Scan eine Thoraxinnenbreite von 25 cm vorgibt, kann man für die anderen Größen folgende Werte errechnen: Thoraxinnenhöhe ca. 2,2 cm, Thorax-Einsenkung nur ca. 3,1 cm, aber Haller-Index 11,36.

Ich will damit also sagen, dass man mit solchen Zentimeter-Angaben eigentlich nicht viel anfangen kann.
Trichter-/Kielbrust Nuss-OP 22.10.2010 (43 J, m, 185 cm, 71,5 kg, Berlin-Buch Prof. Schaarschmidt)
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meine Trichterbrust-OP-Seite

ex.pectus

Zitat von: tbblabla am 08. Februar 2011, 21:08:21
Hier ist er, zwar von 07, aber das spielt keine große Rolle:
http://kielbrust.info/forumNew/phpBB3/viewtopic.php?f=4&t=565

In dem Erfahrungsbericht spielt die Schwimmtherapie kurz nach der OP wohl eine entscheidende negative Rolle. Inzwischen (seit ca. Ende 2009) gibt es die Schwimmtherapie in Berlin-Buch nicht mehr.

Da ich im Oktober 2010 operiert wurde, habe ich die Schwimmtherapie im Helios also auch nicht mehr live erlebt. Trotzdem habe ich mich schon damals gefragt, ob die so gut wäre, aber nicht wegen der allgemeinen Infektionsgefahr, sondern wegen der lokalen Nachteile für die Wundheilung.

Ich habe die ersten 20 Tage überhaupt kein Wasser an meine Narben gelassen (Haarewaschen über der Badewanne und sonst nur Teil-Duschen). Am 21. Tag nach der OP war ich das erste Mal schwimmen und dann noch weitere neun Male. Anfangs allerdings ohne wasserdichtes Duschpflaster.

Es war sehr auffällig, dass einige Stellen der Wunde nach dem Wasserkontakt deutlich gerötet und gereizt waren. Diese Reizungen/Rötungen war zwar minimal, aber eben nicht optimal. Beim Hautarzt wurde vorsorglich ein Wundabstrich gemacht.


Es wurden auch Staphylococcus aureus nachgewiesen: (+) = vereinzelt
Im Antibiogramm wurden vier Resistenzen gegen insgesamt 16 Antibiotika festgestellt.

Dass Staphylococcus aureus nachgewiesen wurden, sagt noch nichts darüber, ob man sie sich erst vor kurzem eingefangen hat oder sie sowieso schon hatte.
Und über den weiteren Krankheitsverlauf ist damit auch noch nichts gesagt. Bei mir gab es außer den minimalen Rötungen, die ca. eine Woche lokal mit Bepanthen Antiseptische Wundcreme behandelt wurden, keine sonstigen Folgen.

Beim nächsten Mal, also bei der Bügelentfernung, würde ich aber sicherheitshalber von Anfang an und lang genug wasserdichte Duschpflaster verwenden. Man muss nicht unbedingt in ein verkeimtes Schwimmbad gehen, um sich seine eigenen Staphylococcus aureus in die Wunde zu spülen (Stichwort: Selbstinfektion).
Trichter-/Kielbrust Nuss-OP 22.10.2010 (43 J, m, 185 cm, 71,5 kg, Berlin-Buch Prof. Schaarschmidt)
2. OP=Bügelentfernung 20.11.2013 (Magdeburg, Dr. Lützenberg)
meine Trichterbrust-OP-Seite

martin_30

Hallo Anne,

welche Art Beschwerden hast Du denn: gesundheitliche oder eher kosmetische? Wenn Du, wie Du schreibst, ausdauernd joggst und auch Halbmarathon läufst, dann ist das doch schon mal was. Ob 3 cm schon stark sind hängt natürlich auch von der Statur ab. Aber wenn die TB keine gesundheitlichen Probleme macht â€" rein aus optischen Gründen würde ich mich nicht operieren lassen. Da gibt es nichts zu verstecken, und ein Mensch ist deswegen ja auch nicht weniger wert!

Also, nur Mut!

Grüsse aus Mainz,


Martin
54 Jahre / Trichterbrust 4 cm nach Linealmethode, großflächig symmetrisch / keine OP

dieAnne

Hallo liebe Leute,

habe schon seit längerer Zeit nicht mehr reingeguckt, dennoch danke für die vielen weiteren INfos und Beiträge.

Ich denke auch, bei jeder Person ist das unterschiedlich, je nach Statur, etc. können 3cm einen großen Unterschied machen (wie man auf den Bildern sieht).

Nachdem ich ein 2.Mal in Mainz war, und alle Fragen noch mal geklärt wurden und ich mich danach gut fühlte dabei, habe ich beschlossen es machen zu lassen. Der Antrag ist schon gestellt. Es macht dort einen guten Eindruck und habe ein gutes Gefühl bisher dabei.
Es ist gut alles abzuwägen und zu bedenken, was man will und was einem wichtig ist. Aber wenn, dann kann man ja doch nur ins kalte Wasser springen.
Was sein wird, weiß man vorher nie...wie es ausgeht. Man kann nur hoffen, dass alles gut wird und erst mal bin ich optimistisch. :)

Aus rein ästhetischen Gründen würd ichs auch nicht machen, zwar liegen die bei mir auch vor, aber nicht nur.
Früher hatte ichkeine Probleme damit, weder Scham etc. im Schwimmbad oder Sauna, noch gesundheitliche Probleme.
Jedoch merke ich jetzt, dass sich das ändert (Stechen in der Brust bzw. Brustbein- und Rippengegend und schnelles Schnaufen beim Laufen....)
Und ich weiß nicht, wie sich das in den nächsten Jahren ändert bzw. stärker wird. Und das will ich verhindern, wenn ich das kann.

Aber bis dahin hab ich noch ein paar Monate und oft genug Zeit, das noch zu überdenken. Aber im Moment bin ich guter Dinge ;)

So und nun eine gute Nacht euch!
Danke für euren Rat, bin nun nicht mehr so unsicher ;)
Anne