Knacken, wenn das Bügelende über die Rippen rutscht

Begonnen von ex.pectus, 07. April 2011, 22:56:35

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ex.pectus

Gestern hat mich ein neues Problem erwischt. Beim Sitzen am Schreibtisch merke ich, dass es bei jedem Atemzug deutlich knackt. Nach kurzer Suche ist klar, dass es vom linken Bügelende kommt und zwar, wenn das Bügelende über die Rippe rutscht, knackt es. Bei tieferem Atmen springt der Bügel deutlich und es knackt entsprechend deutlich. Bei flacherem Atmen springt der Bügel nicht mehr komplett über und es knackt auch nicht mehr, sondern es knirscht nur noch etwas unauffällig.

Und ich habe auch das Gefühl, dass die Rippen beim tiefen Einatmen stärker durch den Bügel behindert werden, d.h. das Gefühl ist unangenehmer, an der Schwelle zum Schmerz.

Wenn ich hier im Forum so herumsuche, kommt heraus, dass das Knacken ein häufiges Phänomen und oft kein Grund zur Beunruhigung ist. Gilt das auch, wenn das Knacken erstmalig 5 1/2 Monate nach der OP auftritt und durch das Bügelende verursacht wird?

Ich dachte, dass die Bügelenden von Prof. Schaarschmidt extrem befestigt werden, so dass ein Auflösen der Befestigung so gut wie ausgeschlossen ist. Oder war das mit der Befestigungsmethode nur so zu verstehen, dass ein Komplett-Verrutschen des Bügels ausgeschlossen ist. Eine solche Gefahr würde bei mir in der Tat wohl nicht bestehen (hoffe ich), denn der Bügel ist so groß, dass er auch kaum Platz hätte, woanders hinzurutschen.

(Natürlich war ich auch wieder im Helios-Krankenhaus, zuständigkeitshalber in der Rettungsstelle. Die sehr verständnisvolle Ärztin der Kinderchirurgie meinte, dass es nicht normal wäre. Ihr Untersuchungsergebnis: bei tiefer Inspiration ist Krepitation im linken Bügellager deutlich zu palpieren... -> Vorstellung bei Prof. Schaarschmidt
Die Ärztin meinte übrigens, dass das Nahtmaterial "natürlich" resorbierbar ist. Nur, dass es sich bei mir so schnell aufgelöst hätte, wäre ungewöhnlich.)

Hatte jemand schonmal Knacken vom Bügelende auf den Rippen? Und wie ging die Sache aus, gibt sich das von selbst wieder?
Trichter-/Kielbrust Nuss-OP 22.10.2010 (43 J, m, 185 cm, 71,5 kg, Berlin-Buch Prof. Schaarschmidt)
2. OP=Bügelentfernung 20.11.2013 (Magdeburg, Dr. Lützenberg)
meine Trichterbrust-OP-Seite

ex.pectus

Zitat von: ex.pectus am 07. April 2011, 22:56:35
Ich dachte, dass die Bügelenden von Prof. Schaarschmidt extrem befestigt werden, so dass ein Auflösen der Befestigung so gut wie ausgeschlossen ist. ...
Die Ã,,rztin meinte übrigens, dass das Nahtmaterial "natürlich" resorbierbar ist.

Ob resorbierbar oder nicht, habe ich schon herausgefunden. In dem vom Professor auch hier im Forum genannten Artikel ist das beschrieben:

We found that absorbable sutures like Vicryl or braided PDS are perfectly satisfactory for bar fixation.  Nonabsorbable sutures or wires may cause local problems, and additional parasternal sutures or subxiphoid incisions may cause unsightly hypertrophic scars in an aesthetically important region, whereas our fixation used the 2 small lateral accesses. (in: Submuscular Bar, Multiple Pericostal Bar Fixation, Bilateral Thoracoscopy: A Modified Nuss Repair in Adolescents By Klaus Schaarschmidt, Andreas Kolberg-Schwerdt, Gregori Dimitrov and Jochen Strauß. Journal of Pediatric Surgery, Vol 37, No 9 (September), 2002: pp 1276-1280)

Jetzt hoffe ich, dass das Bügel-Rippen-Knacken wirklich nur vorübergehend ist ...

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tbblabla

Hatte ich auch so bis 10 Tage nach der OP.
Ab dann nicht mehr.

Die meinten, dass das spätestens nach 6 Monaten nicht mehr auftritt, es aber sonst "normal" wäre.

ex.pectus

Zitat von: ex.pectus am 08. April 2011, 00:48:22
Jetzt hoffe ich, dass das Bügel-Rippen-Knacken wirklich nur vorübergehend ist ...

Das Knacken ist zwar nicht komplett verschwunden, aber es ist von der Körperhaltung und Atemtätigkeit abhängig. Die meiste Zeit über ist es kaum auffällig oder störend. Und wenn es mal wieder stärker ist, kann ich es durch eine Ã,,nderung der Körperhaltung und etwas flacheres Atmen deutlich verringern.

Zwischenzeitlich war ich auch nochmal bei Prof. Schaarschmidt (u.a. auch wegen der Sternum-Fraktur):
Er verwendet in der Tat sich auflösendes, resorbierbares Nahtmaterial. Es löst sich zwar nach ein paar Wochen auf, aber da ist der Bügel bereits in Bindegewebe ausreichend eingewachsen. Offenbar hat sich mein Bügel daraus wieder zum Teil etwas gelöst. Das wäre aber auch kein Grund zur Beunruhigung.

Allerdings kommt es mir auch so vor, als ob sich der Bügel auch etwas verdreht hat bzw. verdrehen will, also links tiefer in Richtung Füße und rechts höher in Richtung Kopf. Jedenfalls vermittelt mir mein Druckempfinden diesen Eindruck. Früher hatte ich nur das Gefühl, dass der Bügel mal nach außen und mal nach innen drückt. Deutlich verdreht, so dass ich einen Unterschied sehen würde, hat er sich aber nicht.

Im übrigen meinte Prof. Schaarschmidt, dass es ganz gut wäre, wenn ich die Bandage wieder einige Zeit lang tragen würde. Und es stimmt: Mit der Bandage ist es deutlich angenehmer (im Gegensatz zu früher). Und ein sicheres Gefühl gibt sie auch.
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moby

Hast du eigentlich nen Stabilisator auf einem der Bügelenden ?

ex.pectus

Nein, kein Stabilisator. In Berlin-Buch werden wohl schon ziemlich lange keine mehr verwendet.
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