Mal etwas anderes

Begonnen von einervonvielen, 16. Mai 2011, 23:58:04

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einervonvielen

So nun ich hab auch eine TB, nicht zu übersehen ohne Bekleidung aber auch nicht so häßlich wie die bilder auf Wikipedia oder sonstwo.

Es ist nun mal ein kleiner Erfahrungsbericht mit Frauen, bezüglich Frauen bin ich wohl ein spätzügler aber wohl eher da mich die Zeit sehr viel gelehrt hat und es daher gedauert hat, besonders die berufliche Entwicklung. Das erste mal im Bett mit meiner neuen Freundin ok sie merkt natürlich das etwas anders ist, aber naja es ist ihr vollkommen egal, die meint eher sie ist nicht perfekt da sie etwas minimalistischem Ansatz hat (mit 45kg :D)
Andere hatte ich zuvor schon des öfteren kennengelernt aber durch das viele umziehen hatte sich eher nie etwas weiteres ergeben.

Als ich 17 war hatte ich mich bezüglich einer OP informiert, ich bezweifle nicht das die Lebensqualität in jungen Jahren erheblich verbessert wird wenn man soetwas nicht hat, das einzige an was ich mich in meiner Schulzeit erinnere war das ich mich häufig vom Sportunterricht gedrückt hab und einmal sogar mit der Schulärztin darüber gesprochen habe.
Wenn man davon nicht betroffen ist weiß man nicht wie die psychologische Belastung diesbezüglich ist oder sein kann. Meiner Meinung nach kann man dadurch in der Schule einfach ausgegrenzt werden, Jahre danach würde ich immer noch sagen das ein Ausschluss vom Unterricht doch angebracht gewesen wäre in meinem Fall und es nicht in erfolgreicher Drückerei enden hätte müssen (mehr als 75% Fehlstunden und zig erlogene Krankheiten)
Und wenn so ein Fall eintreten sollte dann ist es ohnehin Zeit die Schule zu wechseln, nichts ist für die Ewigkeit und besonders diese Organisationen sind nicht erhaben über jeden.
Ich denke mir auch Eltern von Betroffenen können sich die Situation nicht so richtig einschätzen, da der Prozess des Lernens wie man damit umzugehen hat einfach etwas neues ist.

So nebenbei Schwimmen mag ich nach wievor eher nur im Meer da man dort freier ist, und das nicht nur selten sondern eher sehr oft (glücklicherweise hab ich's zum Meer auch nur 45 Minuten von hier aus :-)

Gesundheitlich bin ich froh das ich nie etwas diesbezüglich unternommen habe und auch gesund bin (laut Bundeswehr darf ich nicht laufen, nichts heben aber springen! was für ne Logik .. aber auch davor hab ich mich erfolgreich gedrückt obwohl ich tauglich bin, nun ist's ja ohnehin hinfällig, im echten Leben geh ich hin und wieder Fitnesscenter und tret schon mal die Pedale für ca 100km :-), ich hab mich damit abgefunden es gibt schlimmere Sachen, z.B wenn man nicht realisiert was man eigentlich so in seinem Leben machen kann oder sich andauernd von anderen rumschupfen lässt (z.B Schule von Lehrern, in der Arbeit von Vorgesetzten). Schlimmer geht's wohl auch den Leuten die Aufgrund ihres Charakters irgendwo festgefahren sind, und davon hab ich schon einige kennengelernt.

Auf der offenen Straße, Bars, Clubs wird man mich wohl weniger unterscheiden von anderen.

Die aktuelle Frau in meinem Leben hat mir auch gezeigt das ich eigentlich gar nicht so verkehrt liege bzw. lag mit meiner Selektion, interessante Leute findet man nicht unbedingt in jeder Bar oder in nem Park mit passender Gelegenheit sie auch kennenzulernen.

Naja kurzgefasst, es geht auch mit. Wenn's nicht sein muss lasst die Finger von ner OP, beobachtet besser euer Umfeld ob es wirklich das richtige ist wenn nicht ändert es, jede Stadt in Deutschland ist irgendwie wie ein eigener Film in dem man eine Rolle spielen kann. Wer das Alter wissen will, ich sag nur mal ich bin noch ne weile unter 30 :-)

MistTB

Hallo,

ich kann das was Du geschrieben hast auch sehr gut nachvollziehen, die psychische Belastung.

Bin zwar schon weit über 30, fast 40.  Und das mit dem Sportunterricht kenne ich auch so.  Irgendwann hatte ich dann eine Befreiung.  Kommt zwar auch einiges anderes hinzu (also das was Du zu Charakter usw. geschrieben hast), aber insgesamt hatte die TB großen Einfluss -eher eben so indirekt. Auch zum Thema Freundinnen, also wegen der TB geschämt, nach Kennenlernen abgebrochen u. kann mich heute noch über einiges ärgern..

Naja, eigentlich lag ein Leben ohne TB für mich immer im Bereich des Unmöglichen. Also Baden war mir selbst am Meer/Ostsee unangenehm.

Im Jahr 2000 hatte ich mich näher für eine OP interessiert, aber ein Orthopäde hat abgeraten. So hab ich mich dann jeden Sommer wieder geärgert - nie richtig Urlaub gemacht, normalerweise mag ich Sommer, Strand usw. schon.

Bin nun letztes Jahr operiert woden, die anfängliche Euphorie hat sich zwar gelegt, aber insgesamt bereue ich es nicht.  Komischerweise schätze ich es heute aber auch fast so ein, dass man auch gut mit TB leben kann. Ist eben vllt. zum Teil so ein typisches "man will immer das was man nicht hat"-Problem.

einervonvielen

Ich denke für mich das ich einen sehr starken Charakter habe, den jedoch eher verberge und im Hintergrund meine Pläne schmiede. Sichtbar ist das ganze nur durch meine berufliche Leistung (bin gerade dabei mein 2. Unternehmen zu gründen). Mit ner passenden Partnerin kann ich das auch auf anderer Weise ausleben was ich nun gut finde.

Bezüglich Frauen bin ich sehr froh das es mit den vorigen nicht geklappt hat, im Nachhinein ist die jetzige einfach interessanter, ich sehe sie auf gleichem Level wie mich und soetwas war vorher noch bei keiner der Fall. Wenn wir zusammen sind sind körperliche Makel kein Thema ich denk nicht mal darüber ich bin eher gedanklich bei meinem Gegenüber.

Wenn ich mich im Urlaub nicht wohl fühlen würde dann würde ich es den Leuten um mich herum anhängen (dann passt die "Kultur" halt einfach nicht zu mir..). Bin sicherlich nicht der Ballermann Typ, ich würd mich dort derart langweilen... Irgendwie fühl ich mich doch als etwas besonderes mit allem drum und dran :-)

Je weiter das geht desto weiter würde ich von ner OP abrücken (wobei das bei mir ohnehin kein Thema ist), es gab schon Leute die gestorben sind dabei das Risiko für den Patienten der dort am Tisch liegt, liegt bei 50:50 ob es das Wert ist bezweifle ich sehr sehr sehr stark, auch ist meine aktuelle Lebensqualität sehr gut - und das will ich auf keinen Fall auf's Spiel setzen.

annaj

ich habe immer liebe in mein leben gehabt, mit ein sehr tiefen trichterbrust, das psyschische wohlbefinden hat nichts mit dem aussehen zu tun... es gibt immer jemand da, die dich genau so liebt und gerne hat. Die welt um uns herum ist nur blöd, man muss es gut abschalten können.
Ich habe den op gemacht, weil ich körperliche beschwerde hatten, und später bekommen würde, wenn es bei tb geblieben wäre. (hallerindex 8,5, nur 1,5 cm zwischen rippen und wirbelseule).

Danke für dein bericht, einervonvielen, die entscheidung kein op zu machen ist genau so wichtig wie dafür.
Weiblich.
1989-2011/01 Silikonimplantat. (16 J)
2011/03 Nuss-OP (modifiziert), dr. Lützenberg, Berlin Charité. (fast 39 J)
2013/08 Stabentfernung, dr. Lützenberg, Uniklinik Magdeburg. Zusätzlich würde grossflächig Muskeln versetzt (versuch Brustrekonstruktion, Knorpel wurde abgeschliffen usw)
2014/04 Brustrekonstruktion, Silikon in beide Brüste. Kleine Korrektur 2014/09 bei dr. Lützenberg.