OP-Wunde verheilt nicht

Begonnen von Florian_B, 15. August 2012, 01:45:21

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ex.pectus

Zitat von: Florian_B am 05. September 2012, 09:45:04
Heute nochmal beim Arzt, weil mich gestern nach Wechsel des Pflasters fast der Schlag traf. Und siehe da: Ein schönes und fettes, wahrscheinlich entzündetes, Narbengranulom.

Ist der Begriff "Narbengranulom" von dir oder vom Arzt? Hast du irgenwo im www eine passende Beschreibung dazu gefunden? Was ich bisher zu Granulom gefunden habe, scheint mir nicht richtig zu passen.
Und Foto wäre natürlich auch interessant.

Zitat von: Florian_B am 05. September 2012, 09:45:04
Mal im Ernst: Mir wurde empfohlen zu einem fachkundigen Hautarzt zu gehen (100 Punkte an ex.pectus), der die ganze Sache noch einmal operiert, weil die ganze Brust jetzt relativ bescheuert aussieht. Wisst ihr ob die Krankenkasse so eine Schönheitsoperation übernimmt? Wahrscheinlich doch wohl nicht, oder?

Die Frage/Schlußfolgerung verstehe ich nicht ganz. Die würde doch nur Sinn machen, wenn dir der Arzt heute quasi ausschließlich nur aus kosmetischen Gründen angeraten hat, zum Hautarzt zu gehen. Aber wenn die Narbe plötzlich fetter geworden und wahrscheinlich entzündet ist, ist das doch auch zweifellos ein medizinisches Problem. Oder wie ist das zu verstehen?
Trichter-/Kielbrust Nuss-OP 22.10.2010 (43 J, m, 185 cm, 71,5 kg, Berlin-Buch Prof. Schaarschmidt)
2. OP=Bügelentfernung 20.11.2013 (Magdeburg, Dr. Lützenberg)
meine Trichterbrust-OP-Seite

Florian_B

Der Begriff stammt vom Arzt. Ich habe mich auch sehr gewundert, dass es zu "Narbengranulom" so gut wie nichts finden lässt.

Ob die Operation jetzt medizinisch notwendig ist, weiß ich gar nicht so genau. Darüber habe ich mir in der Situation beim Arzt erst einmal keine Gedanken gemacht. Aber es klang so, dass es wohl nicht zwingend notwendig sei, aber er es definitiv empfehlen würde. Montag weiß ich mehr.

Foto mache ich gerne, wenn es dich interessiert.
06.2007: Behandlung mit Saugglocke
08.2009: OP in Berlin-Buch
08.2012: Bügelentnahme in Berlin-Buch

ex.pectus

#17
Zitat von: Florian_B am 07. September 2012, 13:14:54
Ob die Operation jetzt medizinisch notwendig ist, weiß ich gar nicht so genau. Darüber habe ich mir in der Situation beim Arzt erst einmal keine Gedanken gemacht. Aber es klang so, dass es wohl nicht zwingend notwendig sei, aber er es definitiv empfehlen würde. Montag weiß ich mehr.

Der Begriff "medizinisch notwendig" ist ein feststehender Begriff im Gesundheitswesen mit einer eigenen versicherungstechnischen Bedeutung in der GKV und PKV. Nur "medizinisch notwendige" Leistungen gehören zum Leistungskatalog (und Ausnahmen, die ausdrücklich zusätzlich aufgeführt sind). Was unter "medizinisch notwendig" zu verstehen ist, ist schwer zu definieren. Auf jeden Fall kann man aber sagen, dass damit auf keinen Fall eine Art "Notwendigkeit" im allgemeinen Sprachgebrauch gemeint ist. D.h. eine Behandlung, kann sehr wohl medizinisch notwendig sein, obwohl man auch ohne Behandlung wieder gesund geworden wäre,  bspw. wenn man bei einer Erkältung zum Arzt geht.

Wenn du fragst, ob die Kasse die Narbenbehandlung (Schönheitsoperation ?) übernimmt, geht es nur um die versicherungstechnische Bedeutung von "medizinisch notwendig".

Wenn ein Arzt zu dir sagt, es wäre nicht unbedingt medizinisch notwendig, dass du an der Narbe etwas machen lässt, wird er das nicht in diesem versicherungstechnischen Sinne gemeint haben. D.h. die Entscheidung liegt bei dir, ob und was du machen lässt. Aus medizinischer Sicht musst du nicht unbedingt etwas machen lassen, die Kasse wurde aber natürlich bezahlen (außer das wird ausdrücklich verneint).

Im Fall der Narbenbehandlung bei T-T-T kann man den Unterschied zwischer versicherungstechnischer und ärztlicher/normaler Bedeutung ganz gut nachvollziehen. Als gesetzlich Versicherter hat man den Vorteil, dass die Frage nur vor der Behandlung ein Rolle spielt. Wenn man in der GKV behandelt/operiert wurde, kann es für den Patienten keinen Regress-Ã,,rger geben. Bei der PKV ist man erst auf der sicheren Seite, wenn die Rechnung (hinterher) erstattet/bezahlt wurde.

Zitat von: Florian_B am 07. September 2012, 13:14:54
Foto mache ich gerne, wenn es dich interessiert.

Ja, klar und sicher nicht nur mich.
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Florian_B

Danke für deine Ausführungen. Der Verweis auf den Thread von T-T-T war auch sehr interessant, weil du dort wiederum auf einen Amerikaner verweist, der über "Hautlappen" klagt. Ein bisschen ist das auch so bei mir, zumindest wölbt sich das Gewebe über der Narbe. Auf dem nachfolgenden Foto sieht man das leider nicht so gut. Besonders deutlich wird es, wenn der Muskel angespannt wird.

Kommen wir zu den Fotos: (Bitte nicht angucken, wenn man sehr empfindlich ist!)

Frontalansicht der Wunde.
Seitliche Ansicht der Wunde.

Schönes Restwochenende! :)
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Zitat von: Florian_B am 05. September 2012, 09:45:04
Mal im Ernst: Mir wurde empfohlen zu einem fachkundigen Hautarzt zu gehen (100 Punkte an ex.pectus), der die ganze Sache noch einmal operiert, weil die ganze Brust jetzt relativ bescheuert aussieht. Wisst ihr ob die Krankenkasse so eine Schönheitsoperation übernimmt? Wahrscheinlich doch wohl nicht, oder?

Ich denke, dass man da zwei Dinge strikt auseinanderhalten sollte (ggf. korrigieren, wenn ich falsch liege, bin ja kein Arzt):

1. Dafür sorgen, dass die Wunde verheilt, also sich komplett verschließt und kein Sekret mehr ausläuft (wie auf dem aktuellen Bild noch deutlich zu sehen). Unter anderem damit die Haut ihre Schutzfunktion erfüllen kann und weil man ja sonst nicht auschließen kann, dass sich dort in der Wunde Keime unkontrolliert vermehren, mit denen der Körper ganz offenbar auch mehr als 30 Tage nach der OP nicht alleine fertig geworden ist. Also Ursache suchen bzw. ausschließen (Infektion, Fremdkörper) und ggf. für Abhilfe sorgen.

2. Erst wenn die Wunde dann endlich verheilt ist, kann man sich der Frage zu wenden, ob die Narbe vielleicht optisch stört und man dann noch etwas aus ästhetischen Gründen am Erscheinungsbild ändern will (bspw. Narbe weglasern -> Schönheits-OP).

Solange aus deiner Narbe noch Sekret ausläuft, stellt sich die Frage, ob deren Behandlung eine Kassenleistung ist, überhaupt nicht. Die Narbe sieht zwar nicht schön aus, aber viel wichtiger ist doch, dass es meiner Meinung nach "nicht gesund" sein kann, dass die Wunde 30 Tage nach der OP noch so aussieht.

Egal welchen Arzt du damit aufsuchst: Ich würde ihn fragen, ob er sich damit auskennt und du bei ihm damit richtig bist.
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Florian_B

Da stimme ich dir 100 Prozent zu. Die Heilung hat natürlich Priorität. Ob ich später noch etwas korrigieren werde, entscheide ich erst dann.

Lustigerweise meinte mein Arzt heute, dass ich auch kein Pflaster mehr tragen müsste, weil die Wunde nicht mehr "suppt". 10 Minuten später wurde meine Vermutung, dass das Unsinn ist, bestätigt. Als ich zu Hause war hatte mein hübsches Shirt die Funktion des Pflasters übernommen und die Wundflüssigkeit aufgesogen.

Dann hat er für mich schon einen Termin bei einem Hautarzt um die Ecke ausgemacht. Eigentlich freundlich, aber als Privatpatient hat man manchmal das Gefühl ein Sparschwein zu sein, welches jeder gerne schlachten möchte. Den Termin werde ich absagen. Erstmal muss die Wunde heilen.

Wenn es in ein paar Tagen nicht verheilt ist, werde ich mit meinen Bildern einfach mal Buch kontaktieren. Obwohl ich mir eigentlich schon sicher bin, dass die sagen: "Kommen Sie vorbei, aus der Ferne können wir das nicht beurteilen." Aber aus der Nähe konnten sie das wohl auch nicht, denn im Krankenhaus hieß es immer: "Die Wunde sieht gut aus." Und ich bin mir 100 Prozent sicher, dass die Wunde damals immer noch genässt hat (Rückstände an Bandage).
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ex.pectus

#21
Zitat von: Florian_B am 10. September 2012, 11:19:46
Dann hat er für mich schon einen Termin bei einem Hautarzt um die Ecke ausgemacht. Eigentlich freundlich, aber als Privatpatient hat man manchmal das Gefühl ein Sparschwein zu sein, welches jeder gerne schlachten möchte. Den Termin werde ich absagen. Erstmal muss die Wunde heilen.

Ich habe mich vielleicht missverständlich ausgedrückt: Hautärzte sind nicht nur für eine (spätere) ästhetische Korrektur zuständig, sondern auch erste Wahl, um den Heilungsprozess optimal sicherzustellen. D.h. ich würde den Termin wahrnehmen, um sicherzustellen, dass die Wunde endlich verheilt und nicht vielleicht doch wieder schlimmer wird.

Oder gibt es bereits eine nachvollziehbare Erklärung, warum die Wunde ca. 30 Tage nach OP noch nicht verheilt ist, einschließlich begründeter Hoffnung, dass dies in kürze der Fall sein wird?

Als ich mit meinen Wunden beim Hautarzt war, weil diese an einigen, wenigen Stellen immer wieder entzündeter waren als an den restlichen Stellen (aber bei weitem kein Vergleich zu deiner Wunde), hat er vorsorglichen einen Wundabstrich von den Stellen gemacht und mit schonmal antiseptische Wundsalbe verschrieben. Damit waren die Entzündungen innerhalb weniger Tage verschwunden. Die Auswertung des Wundabstrich, die ja mehrere Tage zum Bebrüten der Kulturen braucht, war dann nicht mehr nötig. Der Besuch des Hausarztes und die Verschreibung der antiseptischen Wundsalbe haben sich aber dennoch gelohnt, von dem besseren Gefühl, dass sich da nicht irgendwas unbemerkt zusammenbraut, ganz zu schweigen.
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Florian_B

Die ganze Prozedur mit Wundabstrich und antibiotischer Salbe habe ich jetzt auch hinter mir und es hat auch Besserung gebracht.

Die einzige Erklärung für eine schlechte Wundheilung wäre der zurückliegende Konsum von Medikamenten mit dem Wirkstoff Isotretinoin (Akne). Dieser liegt allerdings wirklich schon viele Monate zurück und die behandelnde Hautärztin hat mir versichert, dass es keine Auswirkungen mehr haben wird und dass der Operation nichts im Wege steht. Auf der anderen Seite habe ich immer noch leicht trockene Lippen (Isotretinoin beeinflusst u.a. die Wundheilung und sorgt für sehr trockene Lippen).

Naja, Spekulationen. Hautarzttermin werde ich dann aber doch wahrnehmen.

Großes Dankeschön an dich für deine bisherige Hilfe!
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