Trichterbrust-OP in fortgeschrittenem Alter ;-)

Begonnen von zadkiel, 01. September 2013, 17:51:13

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zadkiel

Zitat von: citrate am 05. September 2013, 21:06:43
Hey,
Mir geht es soweit gut ja. Jedoch merke ich die Platten fast dauerhaft, deswegen werde ich die wohl nächstes Jahr im September entfernen lassen.
Sollte es soweit sein, werde ich in dem "Synthes-Thread" darüber berichten.
Alles Gute für Dich!
Danke!
Habe Ende September/Anfang Oktober Termine in diversen Kliniken und werde mir mehrere Meinungen einholen, dann berichte ich wieder!
Bis dann,
auch für Dich weiterhin Alles Gute!
-19.11.2013: Einsetzen von 2 Bügeln und einem Stabilisator, operiert von Dr. Lützenberg, Uniklinikum Magdeburg, Alter bei OP: 46 Jahre
-23.11.2016: Entfernung der Bügel und des Stabilisators, beidseitige Rippenknorpelresektion etc. durch Dr. Lützenberg, Alter bei OP: 49 Jahre

zadkiel

#16
Habe also jetzt meinen Untersuchungstermin bei Dr. Lützenberg, Ende September. :) Er meinte, ich würde "sicher 2 pectus bar" benötigen... :o
Ich habe mich die letzten Tage intensiv durch das Forum gelesen; sehr vieles fand ich äusserst hilfreich, vieles hat mich aber auch eher verwirrt, so z.B. das Thema "KK-Kostenübernahme", bzw. welche Kriterien da die wichtigsten sind für die Feststellung einer medizinischen Indikation.
Ich hoffe mal, dass ein rechtsseitig imprimiertes, nach links verlagertes Herz mit den dazugehörigen EKG-Ausschlägen (schon nach geringer Anstrengung) und ein geringes Einatem-Volumen für eine Kostenübernahme ausreichen?
Bin neugierig.
Die Beschwerden nehmen jedenfalls zu. Zum einen führe ich das darauf zurück, dass ich meinen Fokus jetzt natürlich viel mehr darauf richte und mir auffällt, wie oft es in der Herzgegend rumpelt und poltert und sticht und wie wenig Luft ich beim Einatmen tatsächlich bekomme (mal ganz abgesehen von dem zunehmenden Gefühl eines zu engen Brustpanzers... :o). Zum anderen gibt es aber eben bei jeder Krankheit irgendwann den Punkt, an dem sie sich spürbar manifestiert.
Ich hätte jedenfalls nie gedacht, dass ich in meinem Leben nochmal an den Punkt komme, über solch eine doch recht riskante OP nachzudenken bzw. sie mittlerweile tatsächlich in Erwägung zu ziehen.
Aber sowohl die optischen, als auch die medizinischen Tatsachen haben sich eben (erst) jetzt verschärft. Und deshalb bleibt mir nichts anderes übrig, als jetzt darauf zu reagieren--auch noch mit 46 Jahren.
-19.11.2013: Einsetzen von 2 Bügeln und einem Stabilisator, operiert von Dr. Lützenberg, Uniklinikum Magdeburg, Alter bei OP: 46 Jahre
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ex.pectus

#17
Zitat von: zadkiel am 07. September 2013, 23:15:17
Ich habe mich die letzten Tage intensiv durch das Forum gelesen; sehr vieles fand ich äusserst hilfreich, vieles hat mich aber auch eher verwirrt, so z.B. das Thema "KK-Kostenübernahme",

Schwierig. Einerseits ist das Thema "Kostenübernahme" eben auch kompliziert, wenn man da in die Tiefe geht bzw. sich auf bestimmte Eventualitäten einrichten will. Andererseits muss man sich damit ja auch nicht beschäftigen. Das klappt meistens auch alles ganz gut, ohne dass man sich damit beschäftigt. (Ist ähnlich wie mit Beipackzetteln von Medikamenten.)

Zitat von: zadkiel am 07. September 2013, 23:15:17
bzw. welche Kriterien da die wichtigsten sind für die Feststellung einer medizinischen Indikation.

Es fängt schon mal damit an, dass es keine einheitlichen Indikationen in der Medizin gibt. Sogenannte Leitlinien für Trichterbrust-OPs gibt es nicht nur in einer ziemlich alten Fassung, s. PDF (Stand: 2002).

Zitat von: zadkiel am 07. September 2013, 23:15:17
Ich hoffe mal, dass ein rechtsseitig imprimiertes, nach links verlagertes Herz mit den dazugehörigen EKG-Ausschlägen (schon nach geringer Anstrengung)

Konkret kann ich zu dem Befund nichts sagen (bin ja kein Arzt).

Zitat von: zadkiel am 07. September 2013, 23:15:17und ein geringes Einatem-Volumen für eine Kostenübernahme ausreichen?

Soweit ich das verstanden habe, reichen bloße Normabweichungen nicht aus. Entscheidend ist der entsprechende Krankheitswert. Hinzu kommt, dass bei den Lungenfunktionswerten nicht etwa 100% normal und alles darunter bereits eine "Verringerung" ist. Bis 80% (bzw. bis 85%) werden als normal angesehen. Und auch geringere Werte haben nicht automatisch einen Krankheitswert, jedenfalls nach der wohl mehrheitlichen Ansicht der Lungenärzte.

Zitat von: zadkiel am 07. September 2013, 23:15:17
Bin neugierig.

Wurde dein Haller-Index schon bestimmt?  Wenn nicht, kannst du das auch selbst an Hand der CT-Aufnahmen. Ãœber 3,25?

Und wie sind denn dein Lungenwerte (VC, TLC)? Unter 80%?
Trichter-/Kielbrust Nuss-OP 22.10.2010 (43 J, m, 185 cm, 71,5 kg, Berlin-Buch Prof. Schaarschmidt)
2. OP=Bügelentfernung 20.11.2013 (Magdeburg, Dr. Lützenberg)
meine Trichterbrust-OP-Seite

zadkiel

Hallo,
Danke für die Antwort!
Ich habe heute morgen beschlossen, nicht weiter selbst "herumzudoktern" und zu spekulieren, sondern mich ganz dem Prozess anzuvertrauen und die Auswertung zunächst einmal den Spezialisten der verschiedenen Kliniken zu überlassen. In diesem Fall also zuerst Herrn Dr. Lützenberg, weil ich hier im Forum den Eindruck bekommen habe, dass er versucht, eine möglichst objektive Darstellung des Für und Wider zu leisten.
Und die apparative Diagnostik zeigt ja in meinem Fall eindeutig einen Befund, den die Radiologin ja auch ausführlich beschreibt, wenn auch ohne Haller-Index. Den lasse ich mir von Dr. Lützenberg erklären und berechnen.
Und auf den Lungentest-Diagrammen finde ich bei einer der Kurven den Wert VC: 34,1% und bei der anderen den Wert VC: 56,9%. Einen TLC-Wert finde ich nicht. Hat auch "nur" der Hausarzt gemacht, bei Bedarf gehe ich noch zu einem Facharzt.
Ich bin jetzt drei Wochen im Urlaub ;D und dann starte ich Richtung Magdeburg.
Bericht folgt!
Euch allen erstmal einen schönen September,
viele Grüße aus dem prä-oktoberfest-hysterischen München ::),
Thomas

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zadkiel

#19
Zitat von: ex.pectus am 08. September 2013, 00:18:41
Wurde dein Haller-Index schon bestimmt?  Wenn nicht, kannst du das auch selbst an Hand der CT-Aufnahmen. Ãœber 3,25?
Habe jetzt doch noch die CD eingelegt und gemessen. Der Haller-Index müsste sich so ca. um die 4 herumbewegen. An der engsten Stelle ca 21,2 cm zu 5,2 cm. Aber alles nur Ungefährmaße, mit dem DICOM-Viewer und Maßband am Bildschirm gemessen.
Das Herz sieht schon ziemlich bedrängt aus.
Ciao,
bis bald!
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ex.pectus

#20
Schwieirig sind ja nicht nur die fachlichen und inhaltlichen Dinge, sondern auch richtig einzuschätzen, was jemand hier im Forum möchte bzw. erwartet, um sich bei den Antworten ggf. entsprechend danach zu richten.

Am einfachsten finde ich es, wenn jemand unbedingt eine OP will und die besten Tipps (und Tricks) dafür wissen möchte, um dieses Ziel durchzusetzen.

Am anspruchsvollsten finde ich es, wenn jemand wissen will, ob bzw. in wieweit seine TB für bestimmte gesundheitliche Beschwerden und Einschränkungen verantwortlich ist und ob bzw. inwieweit sich dies durch eine OP verbessern würde. (Wenn jemand vom LKW überfahren wurde, sind Herz und Lunge definitiv komprimiert, bloßes "Ausbeulen" muss da nicht viel helfen, Menschen sind keine Autos. Außerdem: die TB mag zwar das Offensichtlichste für die Probleme sein, aber es gibt noch so viele andere mögliche Ursachen. Man kann zwar hoffen, dass mit der TB-OP wenigstens ein mögliches Problem beseitigt wurde und die OP somit zumindest nicht schadet, aber das ist nur eine Hoffnung. Denn natürlich kann die OP auch mehr Schaden als Nutzen anrichten, insbesondere, wenn die TB gar nicht die eigentliche Ursache der Probleme war und dadurch die anderen Ursachen vielleicht noch verstärkt. Das war jetzt ganz stark vereinfacht, nicht um zu zeigen, wie es ist, sondern um die grundsätzlichen Probleme aufzuzeigen.)

Am schwierigsten finde ich es, wenn jemand selbst keine Entscheidungen treffen kann oder will, und hier wissen will, ob er sich operieren lassen soll oder nicht. Da gebe ich auch keinen Rat zu ab. Ã,,hnliches gilt in Bezug auf die Frage, wo man sich am besten operieren lassen sollte oder von wem.

Problematisch finde ich es, wenn es darum geht, hier im Forum Zuspruch, Bestätigung und Beruhigung zu erhalten.
Wenn sich jemand schon fest entschieden hat (OP-Termin steht usw.), dann ist es ja völlig normal, dass man demjenigen Glück wünscht, Mut zuspricht und ihm versichert, dass schon alles gut gehen wird. Da fängt man nicht nochmal davon an, was man hätte anders bzw. besser machen können und was eventuell schief gehen könnte. Wie gesagt, wenn sich jemand schon entschieden hat oder er ganz offensichtlich nichts negatives oder kritisches hören will. Das finde ich alles noch nicht problematisch. Zum Problem kann es aber dadurch werden, dass die "unkritischen" Beiträge natürlich über den konkreten Kontext hinaus fortwirken und quasi ein Eigenleben entwickeln. Und man kann später dann oftmals gar nicht mehr unterscheiden, was echte, zutreffende Information  ist und was gar nicht als inhaltliche Information gemeint war oder gar absichtliche positive Ãœbertreibung ist, um Mut und ein gutes Gefühl zu machen. Ich finde, dass das im englischsprachigen Forum pectusinfo.com/board besonders stark ausgepägt. Mir gefällt das nicht, aber das ist natürlich Geschmackssache.

Denn es ist eben etwas ganz anderes, wenn sich jemand noch nicht entschieden hat bzw. sich eben informieren statt beruhigen will. Dann hätten inhaltliche Informationen, insbesondere negative und auch Warnungen, doch noch einen Sinn, um sie entsprechend zu berücksichtigen und danach zu handeln.

EDIT: Und noch viel schwieriger wird es natürlich dadurch, dass sich das nicht so einfach trennen läßt wie ich es hier dargestellt habe. Meist dürfte von allem etwas gewollt sein. Oder derjenige weiß es selbst nicht so genau, oder es ändert sich von Zeit zu Zeit bzw. in Anbetracht neuer Infos usw. usf. ...
Trichter-/Kielbrust Nuss-OP 22.10.2010 (43 J, m, 185 cm, 71,5 kg, Berlin-Buch Prof. Schaarschmidt)
2. OP=Bügelentfernung 20.11.2013 (Magdeburg, Dr. Lützenberg)
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zadkiel

#21
...jetzt klinke ich mich doch nochmal ein, weil du so toll und ausführlich die Problematik der Entscheidungsfindung aufgeschlüsselt hast:

Zitat von: ex.pectus am 08. September 2013, 14:18:18
Am anspruchsvollsten finde ich es, wenn jemand wissen will, ob bzw. in wieweit seine TB für bestimmte gesundheitliche Beschwerden und Einschränkungen verantwortlich ist und ob bzw. inwieweit sich dies durch eine OP verbessern würde.

Auf mich persönlich bezogen hoffe ich stark darauf, dass sich meine Beschwerden durch eine OP verbessern. Denn mein Herz ist gesund und meine Lunge auch. Es gibt nur für beide zu wenig Platz, um ihre Aufgaben ausreichend erfüllen zu können.

Zitat von: ex.pectus am 08. September 2013, 14:18:18
Am schwierigsten finde ich es, wenn jemand selbst keine Entscheidungen treffen kann oder will, und hier wissen will, ob er sich operieren lassen soll oder nicht. Da gebe ich auch keinen Rat zu ab. Ã,,hnliches gilt in Bezug auf die Frage, wo man sich am besten operieren lassen sollte oder von wem.

Da bin ich absolut deiner Meinung! Durch den Prozess der Entscheidungsfindung sollte jeder für sich gehen, alles andere halte ich für fatal. Die Infos und Erfahrungsberichte sind dazu da, um sich selbst ein Bild machen zu können. Entscheiden muss jeder für sich ganz allein!

Zitat von: ex.pectus am 08. September 2013, 14:18:18
Problematisch finde ich es, wenn es darum geht, hier im Forum Zuspruch, Bestätigung und Beruhigung zu erhalten.

Das stimmt, problematisch ist das, aber in gewisser Weise auch sinnvoll: Wenn jemand grundsätzlich von seiner Struktur ein ängstlicher Persönlichkeitstyp ist, dann darf er schon Zuspruch und Bestätigung erhalten--aber eben nicht dazu, praktischerweise die Entscheidungsfindung an andere "Ratgeber" delegieren zu können, sondern als Grundlage dafür, selbst den Weg der mutigen Entscheidung treffen zu lernen, und an den Beispielen anderer "Leidensgenossen" zu erfahren, dass er nicht allein ist mit seinem Problem und hier auch Unterstützung bekommen darf.
Das muss ein Forum m.E. unbedingt auch leisten!

Zitat von: ex.pectus am 08. September 2013, 14:18:18
Zum Problem kann es aber dadurch werden, dass die "unkritischen" Beiträge natürlich über den konkreten Kontext hinaus fortwirken und quasi ein Eigenleben entwickeln. Und man kann später dann oftmals gar nicht mehr unterscheiden, was echte, zutreffende Information  ist und was gar nicht als inhaltliche Information gemeint war oder gar absichtliche positive Ãœbertreibung ist, um Mut und ein gutes Gefühl zu machen.
EDIT: Und noch viel schwieriger wird es natürlich dadurch, dass sich das nicht so einfach trennen läßt wie ich es hier dargestellt habe. Meist dürfte von allem etwas gewollt sein. Oder derjenige weiß es selbst nicht so genau, oder es ändert sich von Zeit zu Zeit bzw. in Anbetracht neuer Infos usw. usf. ...

Sehr richtig, da liegt der Hase im Pfeffer. Es menschelt halt gewaltig in so einem Forum!
Aufrichtiges Kompliment an Dich! Du hast einen messerscharfen, differenzierten und analytischen Verstand. Du würdest dich gut zum Verhaltenstherapeuten eignen (vielleicht mit ein bissl mehr Empathie ;)).
Bei mir ist's eher andersherum. :D
Ciao,
Thomas  :-X
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zadkiel

#22
So, da bin ich wieder--um zwei Untersuchungsergebnisse und einen geplanten OP-Termin "reicher":

Ich war bei Dr. Lützenberg, und sowohl Fachkompetenz als auch Persönlichkeit haben mich zu 100% überzeugt. Seinen Bericht habe ich auch schon. Er hat einen Haller-Schweregrad-Index von "4" berechnet.

Eine Zweitmeinung habe ich mir von Prof. Hümmer in Regensburg eingeholt (Bericht folgt noch) und das hat mich nicht überzeugt, ebenfalls was beide oben genannten Kriterien angeht. Näheres--vor allem was den persönlichen Eindruck betrifft--würde ich auf Anfrage lieber persönlich mitteilen.

Ich wurde von beiden Herren gleichermaßen sorgfältig untersucht und beide kamen zum gleichen Ergebnis: Die medizinische Indikation zur Korrektur-Operation liegt auf der Hand, die Symptomatik ist kausal.

Ich habe mich für Magdeburg entschieden.

Nun zum heiklen Thema "Kostenübernahme Krankenkasse": Beide Ã,,rzte betonten, dass es manchmal schwierig wäre mit der Kostenübernahme und die Berichte sehr überzeugend dargestellt werden müssten, was bei meiner Indikation und den CT-Ergebnissen aber nicht schwer sein dürfte.

Ich habe also ganz schüchtern meiner Sachbearbeiterin die Krankenhauseinweisung von meinem Hausarzt zugeschickt und sie darauf hingewiesen.
Sie meinte, dass sie diese noch nicht erhalten habe: "Grundsätzlich muss die auch nicht vorab eingereicht werden, wenn es sich um ein zugelassenes Krankenhaus handelt. Der aufnehmende Arzt im Krankenhaus entscheidet, ob Sie stationär aufgenommen werden."

Ich habe mir erstmal die Augen gerieben und sie angerufen, und auch telefonisch hat sie das bestätigt. Da hätte es eine gesetzliche Ã,,nderung gegeben, von der nicht jeder Kenntnis hätte. Den Vermerk auf dem Einweisungsformular bezüglich der unbedingten Vorabbestätigung der Kostenübernahme könne ich vernachlässigen. Ob das nun stimmt oder einfach eine Regelung meiner KK ist, weiss ich nicht.
Ich konnte es immer noch nicht glauben und habe dann ganz deutlich gefragt, ob das Krankenhaus denn eine ungestempelte Einweisung akzeptieren würde? Die Antwort kam prompt: "Ja, die würde es akzeptieren!"
Diesen E-Mail-Austausch habe ich dann an Dr. Lützenberg weitergeleitet und das geht dann wohl klar!
Ich werde noch über meine private Zusatzversicherung die Unterbringung im Zwei-Bett-Zimmer beantragen.

Mein geplanter OP-Termin ist der 19. November; ein Patient hatte diesen Termin auf Februar verschieben müssen und ich habe gleich zugesagt...
Ich habe zwar einen Riesen-Respekt vor dem, was da auf mich zukommt--aber ich freue mich sehr, dass das jetzt tatsächlich passieren darf!  :)



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ex.pectus

#23
Zitat von: zadkiel am 16. Oktober 2013, 10:59:42
Nun zum heiklen Thema "Kostenübernahme Krankenkasse": Beide Ã,,rzte betonten, dass es manchmal schwierig wäre mit der Kostenübernahme und die Berichte sehr überzeugend dargestellt werden müssten, was bei meiner Indikation und den CT-Ergebnissen aber nicht schwer sein dürfte.

Ich denke, dass die beiden das nicht ohne Grund betonen. Ich meine, wenn es nicht mehr so wäre und sich gebessert hätte, wüssten sie es bestimmt.

Zitat von: zadkiel am 16. Oktober 2013, 10:59:42
Sie meinte, dass sie diese noch nicht erhalten habe: "Grundsätzlich muss die auch nicht vorab eingereicht werden, wenn es sich um ein zugelassenes Krankenhaus handelt. Der aufnehmende Arzt im Krankenhaus entscheidet, ob Sie stationär aufgenommen werden."

Dass nicht vorab geprüft werden muss, würde eine nachträgliche Prüfung nicht ausschließen. In der Haftung ist dann natürlich nicht der Patient sondern das Krankenhaus.

Zitat von: zadkiel am 16. Oktober 2013, 10:59:42
Ich habe mir erstmal die Augen gerieben und sie angerufen, und auch telefonisch hat sie das bestätigt. Da hätte es eine gesetzliche Ã,,nderung gegeben, von der nicht jeder Kenntnis hätte.

Seit 26.02.2013 ist das Patientenrechtegesetz in Kraft.

§ 13 SGB V Kostenerstattung
Absatz 3a:
Die Krankenkasse hat über einen Antrag auf Leistungen zügig, spätestens bis zum Ablauf von drei Wochen nach Antragseingang oder in Fällen, in denen eine gutachtliche Stellungnahme, insbesondere des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung (Medizinischer Dienst), eingeholt wird, innerhalb von fünf Wochen nach Antragseingang zu entscheiden. Wenn die Krankenkasse eine gutachtliche Stellungnahme für erforderlich hält, hat sie diese unverzüglich einzuholen und die Leistungsberechtigten hierüber zu unterrichten. Der Medizinische Dienst nimmt innerhalb von drei Wochen gutachtlich Stellung. Wird ein im Bundesmantelvertrag für Zahnärzte vorgesehenes Gutachterverfahren durchgeführt, hat die Krankenkasse ab Antragseingang innerhalb von sechs Wochen zu entscheiden; der Gutachter nimmt innerhalb von vier Wochen Stellung. Kann die Krankenkasse Fristen nach Satz 1 oder Satz 4 nicht einhalten, teilt sie dies den Leistungsberechtigten unter Darlegung der Gründe rechtzeitig schriftlich mit. Erfolgt keine Mitteilung eines hinreichenden Grundes, gilt die Leistung nach Ablauf der Frist als genehmigt. Beschaffen sich Leistungsberechtigte nach Ablauf der Frist eine erforderliche Leistung selbst, ist die Krankenkasse zur Erstattung der hierdurch entstandenen Kosten verpflichtet. "


Eigentlich wurde durch diese gesetzliche Neuregelung nur klargestellt, was passiert, wenn eine Entscheidung bzw. Prüfung zu lange dauert. An der Notwendigkeit oder Nichtnotwendigkeit einer Entscheidung bzw. Prüfung ändert sind direkt nichts, nur indirekt durch den Fristablauf. Ist diese gesetzliche Ã,,nderung gemeint? Oder gibt es noch eine andere?

Ob sich die KK bewusst für den Verzicht einer genaueren Prüfung entscheidet oder sich nur zu lahm anstellt, kommt im Ergebnis nach Fristablauf auf das gleiche hinaus. Eine ordentliche Zusage ist aber dennoch die saubere Lösung. Und solange die Frist noch nicht abgelaufen ist, auch die einzig verlässliche.

Unabhängig von dieser gesetzlichen Neuregelung war es wohl auch schon immer so, dass Krankenhäuser auch bei geplanten OPs nicht unbedingt auf eine vorherige Kostenübernahme bestanden haben bzw. diese selbst besorgt haben.
In einem anderen Forum gab es dazu einen interessanten Thread, wo sehr unterschiedlich auf die Frage geantwortet wurde, ob man mit der KH-Einweisung zuvor zur KK müsse.
http://www.ht-mb.de/forum/showthread.php?1213369-Einweisungsschein-f%FCr-OP-Krankenkasse

Zitat von: zadkiel am 16. Oktober 2013, 10:59:42
Ich habe zwar einen Riesen-Respekt vor dem, was da auf mich zukommt--aber ich freue mich sehr, dass das jetzt tatsächlich passieren darf!  :)

Alles gute für die OP!
Trichter-/Kielbrust Nuss-OP 22.10.2010 (43 J, m, 185 cm, 71,5 kg, Berlin-Buch Prof. Schaarschmidt)
2. OP=Bügelentfernung 20.11.2013 (Magdeburg, Dr. Lützenberg)
meine Trichterbrust-OP-Seite

zadkiel

Zitat von: ex.pectus am 16. Oktober 2013, 12:06:39
Alles gute für die OP!

Danke!

In der Tat alles etwas verwirrend, aber ich gehe jetzt mal davon aus, dass alles so stattfinden kann, wie meine Sachbearbeiterin geschrieben hat.

Als einzige Einschränkung hat sie gemeint, dass die Fahrtkosten nach Magdeburg nicht erstattet werden.
Damit kann ich gut leben, die Fahrtkosten zur Untersuchung waren einmal â,¬36 für die Hinfahrt und knapp â,¬22 für die Rückfahrt (Sparpreis in Kombination mit BahnCard 25).

Sollte ich noch wichtige Neuigkeiten erfahren, dann melde ich mich wieder bzw. dann kurz vor der OP nochmal.

Thomas
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ex.pectus

Zitat von: zadkiel am 16. Oktober 2013, 10:59:42
Eine Zweitmeinung habe ich mir von Prof. Hümmer in Regensburg eingeholt (Bericht folgt noch) und das hat mich nicht überzeugt, ebenfalls was beide oben genannten Kriterien angeht. Näheres--vor allem was den persönlichen Eindruck betrifft--würde ich auf Anfrage lieber persönlich mitteilen.

Schade, dass du deinen persönlichen Eindruck nicht auch noch im Forum mitteilst, aber OK.

Falls es nur aus rechtlichen Gründen ist, wäre zwar eine gewisse Vorsicht und Besonnenheit verständlich und angebracht, aber ein komplettes Schweigen in der Öffentlichkeit unnötig. Meinungen sind durch die Meinungsfreiheit gedeckt, solange es nicht in eine sog. "Schmähkritik" ausartet. Problematisch bzw. angreifbar kann eine Ã,,ußerung durch darin enthaltene Tatsachenbehauptungen werden.

Zitat von: zadkiel am 16. Oktober 2013, 10:59:42Ich werde noch über meine private Zusatzversicherung die Unterbringung im Zwei-Bett-Zimmer beantragen.

Hast du Infos zu den Unterbringungs-Standards in Magdeburg?
Trichter-/Kielbrust Nuss-OP 22.10.2010 (43 J, m, 185 cm, 71,5 kg, Berlin-Buch Prof. Schaarschmidt)
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piratohnemoral

Als ich vorgestern in der Uni Klinik Magdeburg über die Station geschlendert bin, habe ich nur Zimmer mit zwei Betten + Dusche sehen können. Gibt es etwa noch andere ?
männl, ex Haller 8,7 Asymetrische Trichterbrust

10/2012  OP nach Nuss bei Dr. Lützenberg in der Charié im Alter von 29 Jahren. 2 Stäbe ein Stabi

12/2013 Entfernung  des Stabi ( Magdeburg)

12/2015 Entfernung der Stäbe (Magdeburg)

zadkiel

#27
Zitat von: ex.pectus am 16. Oktober 2013, 17:56:54
Schade, dass du deinen persönlichen Eindruck nicht auch noch im Forum mitteilst, aber OK.

Der persönliche Eindruck ist ja immer ein subjektiver, deshalb möchte ich damit zurückhaltend sein. Ich kann nur sagen, dass ich keinen wirklichen Draht zu ihm herstellen konnte.
Er hat mich sehr gründlich untersucht, vermessen, fotografiert; er hat seine Methode ausführlich beschrieben und hervorgehoben (kann ich ihm nicht übel nehmen) und hat gegen die Nuss-Methode in meinem Alter gesprochen, mit einem-wie ich finde-sehr drastischen Bild: "Da gäbe es reihenweise Rippenfrakturen, weil der Brustkorb schon zu starr sei und die Spannung der Bügel zu hoch".
Dr. Lützenberg hat mich genau darüber aufgeklärt und diese Aussage hat sich sehr schnell relativiert.

Prof. Hümmer hat "seine" Erfolgszahlen für meinen Geschmack sehr inflationär gehandhabt, mit "Tausenden" von Erfolgsgeschichten...

Hellhörig wurde ich, als er meinte, dass er bei den meisten OPs "fast immer mit dabei" sei...Für mich heisst das im Klartext, dass er nicht (mehr) selbst operiert. Ich kann mir einen Reim darauf machen--aber diesen Reim werde ich nicht öffentlich darstellen...

Zitat von: ex.pectus am 16. Oktober 2013, 17:56:54
Hast du Infos zu den Unterbringungs-Standards in Magdeburg?

Noch nicht, die möchte ich aber noch bekommen

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ex.pectus

#28
Zitat von: zadkiel am 16. Oktober 2013, 18:51:43
Der persönliche Eindruck ist ja immer ein subjektiver, deshalb möchte ich damit zurückhaltend sein.

OK.

Nur als ganz allgemeiner Hinweis: gerade das subjektive macht doch die Meinung aus und legitimiert diese gegenüber der sog. "Tatsachenbehauptung". Problematisch wird es erst, wenn manche dann objektiv verallgemeinern. Ich fühlte mich schlecht behandelt, ist subjektive Meinung und OK. "Dort wird man schlecht behandelt" wäre es eher nicht. Ich spreche da aus eigener Erfahrung bezüglich Unterlassungsklage, s. Hinweis in meinem Blog http://ex-pectus.blogspot.de/p/wichtiger-hinweis.html

Zitat von: zadkiel am 16. Oktober 2013, 18:51:43
Hellhörig wurde ich, als er meinte, dass er bei den meisten OPs "fast immer mit dabei" sei...Für mich heisst das im Klartext, dass er nicht (mehr) selbst operiert. Ich kann mir einen Reim darauf machen--aber diesen Reim werde ich nicht öffentlich darstellen...

Es gibt schon einen Reim dazu hier im Forum, siehe meinen Beitrag "OP durch ältere Chirurgen?"
http://www.trichterbrustforum.de/index.php/topic,1352.msg10898.html#msg10898

Dass man das Alter eines 1943 geborenen Operateurs im Jahre 2013 thematisiert, finde ich absolut nachvollziehbar. Nicht nur aus konstitutionellen Gründen, sondern vielleicht auch wegen "Einstellungsfragen" zu vielen Dingen, die aus einer anderen Zeit, einem anderen Zeitalter stammen.

Und dass man sich fragt, wer denn nun die OPs ausführt, finde ich auch normal. Prof. Hümmer selbst, so wie es auf der Startseite heißt: "Professor Hümmer führt diese Operationen am Brustwandzentrum der Klinik St. Hedwig, Krankenhaus Barmherzige Brüder in Regensburg durch."  Oder eher doch nicht.

Und dass man sich dann letztlich fragt, was von beidem besser wäre, finde ich dann auch normal.
Trichter-/Kielbrust Nuss-OP 22.10.2010 (43 J, m, 185 cm, 71,5 kg, Berlin-Buch Prof. Schaarschmidt)
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zadkiel

Zitat von: ex.pectus am 16. Oktober 2013, 20:29:41
Und dass man sich dann letztlich fragt, was von beidem besser wäre, finde ich dann auch normal.

Genau--aber dann hätte ich auch gerne den tatsächlich operierenden Arzt kennengelernt--z.B. Prof. Reingruber...
-19.11.2013: Einsetzen von 2 Bügeln und einem Stabilisator, operiert von Dr. Lützenberg, Uniklinikum Magdeburg, Alter bei OP: 46 Jahre
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