Bügelentnahme 20.11.2013 durch Dr. Lützenberg Magdeburg

Begonnen von ex.pectus, 20. November 2013, 18:22:34

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ex.pectus

(Mein alter Bericht zum Bügeleinsetzen, s. Nuss-OP 22.10.2010 durch Prof. Schaarschmidt Helios KH Berlin-Buch bzw. mein Blog)

Mein Bügel wurde heute (20.11.2013) früh in Magdeburg von Dr. Lützenberg entfernt.

- OP war für 08:30 Uhr angesetzt, ging glaube ich aber sogar noch etwas früher los
- zwischen 10 und 11 bin ich im Aufwachraum aufgewacht, leider konnte ich die Wanduhr ohne Brille nicht genau erkennen
- ca. 11 Uhr ging es auf die Station zurück
- Trinken war erst ab 13 Uhr und Essen erst ab 16 Uhr erlaubt (damit man sich nicht wegen der Narkosenachwirkung eventuell noch verschluckt und Essen in die Lunge bekommt)
- keine Schmerzen in Ruhe, wenn man sich nicht bewegt; Schmerzen bei diversen Bewegungen und tiefem Atmen.  Und da ich keine Schmerzpumpe bekommen habe, war ich da schon etwas in Sorge, wie das werden soll (ist dann aber recht schnell noch besser geworden)
- selbstständige Aufstehen und alleine zur Toilette ging problemlos
- und Hunger
- um 16:30 Uhr habe ich dann nach meinem Mittagessen gefragt und es auch bekommen (aufgewärmt)
- paar Minuten später war dann auch Dr. Lützenberg auf dem Zimmer, Entlassung war zunächst für übermorgen (Freitag) geplant, eventuell aber auch schon morgen, mal sehen wie schnell sich die Besserung entwickelt, (jetzt kann ich auch nachvollziehen, dass mancherorts die Bügelentfernung auch quasi "ambulant" angeboten wird; mit etwas anderer organisatorischer Planung würde das auch gehen)
- war dann eben noch unten im Kiosk mir einen Blaubeer-Muffin holen und vorher noch im Nachbarzimmer zadkiel besuchen (OP gestern, heute von der Intensivstation auf die normale Station verlegt), der mit einem anderen TB-Patienten (Korrektur-OP nach auswärtiger Nuss-OP) zusammenliegt

...

- am Tag der OP abends, was geht (ohne Schmerz): relativ schwere Reisetasche heben oder tragen; was nicht geht (bzw. nur sehr schwer/mit Schmerzen): schwere Dinge horizontal ziehen oder wegdrücken, bspw. schwergängige Tür aufmachen; Oberarme hochheben (Unterarme bewegen/anwinkeln kein Problem)

...
Sonstiges:

- Fernsehen kostet seit Anfang November 3 EUR pro Tag, dafür sind Festnetzgespräche kostenlos, andere Gespräche: je Einheit 10 cent

- WLAN: ist immer noch kostenlos, mehrere Logins gleichzeitig möglich (Notebook, Smartphone), Bandbreite recht hoch, fast Mediathek-tauglich, vermutlich greift dann ein Bandbreitenmanagement

- Handy-Netzempfang: auf der Station selbst gehen T-Mobile, o2, eplus (Vodafone habe ich nicht). Im Haus, bspw. bei der Patientenanmeldung geht o2 nicht. Und bei eingestellter o2-Homezone Leipziger Str. 44 hat man auf manchen Zimmer im 4. Stock Homezone und bei manchen nicht.

- falls sich jemand im Haus die Beine vertreten möchte: im Untergeschoss -1 scheint die längste zusammenhängende Strecke zu sein: knapp 3 Minuten bzw. 245 Meter lt. Google Earth, man kommt auch an mehreren Kaffee-Automaten vorbei

- Tipp für Privatversicherte Cashback:
Ich habe die voraussichtlichen Kosten für die Bügelentfernung lt. Kostenvoranschlag in Höhe von 4.515 EUR gestern in der Patientenkasse mit Kreditkarte bezahlt. Auf Grund von Bonuspunkten/Meilen entspricht dies einem Cashback von 0,5 bis 1%. Die vorhandene Kostenübernahmebestätigung meiner PKV habe ich im KH nicht vorgelegt. Ich werde die KH-Rechnung dann später selber bei der PKV einreichen. EDIT: Dieser Tipp ist allerdings nicht ganz ohne Risiko. Es kann natürlich sein, dass die PKV hinterher weniger bezahlen will, als das KH in Rechnung gestellt hat.
Trichter-/Kielbrust Nuss-OP 22.10.2010 (43 J, m, 185 cm, 71,5 kg, Berlin-Buch Prof. Schaarschmidt)
2. OP=Bügelentfernung 20.11.2013 (Magdeburg, Dr. Lützenberg)
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ex.pectus

#1
Heute ist der 1. Tag nach OP (Entlassungstag):

Díe erste Nacht nach der OP habe ich hinter mir. Auf Grund der beiden Wunddrainagen (Schläuche und Auffangbehälter rechts und links) und auch einer Kanüle im Handrücken kann man sich im Bett nicht drehen und wenden, wie man will. Abgesehen von diesen zusätzlichen Einschränkungen tut das Bewegen auch noch immer weh. Kurz: geschlafen habe ich kaum. Bin aber trotzdem ausgeruht. Wecken war dann ca. 06:30 Uhr. Anschließend Morgentoilette und Warten auf die Visite.
Zuvor kam noch Dr. Lützenberg vorbei, um die Drainagen zu entfernen. Kanüle wurde auch kurz später entfernt. Es wurde dann auch besprochen, dass ich heute entlassen werden kann, wenn ich will und die Röntgenkontrolle in Ordnung ist (kein Restmetall im Körper, kein Pneumothorax, kein Erguss).

Visite war kurze Zeit später mit Prof. Infanger diversen Ã,,rzten und auch Dr. Lützenberg. Dabei wurde nochmal das zuvor besprochene bestätigt. Stationsarzt scheint in Magdeburg nicht täglich zu wechseln, wie damals bei mir in Berlin-Buch 2010.

So gegen 09:30 Uhr habe ich vom Stationsarzt den Krankenhausbrief und einen Abzug der Fotodokumentation bekommen. Kopien von Labor- und Lungenfunktionsbefunden, OP-Bericht wollte ich auch und bekomme ich nachgeschickt. Von Dr. Lützenberg habe ich dann noch einen Ausdruck der Röntgenaufnahmen bekommen und das OK zur Entlassung.

Bin also seit kurz vor 10 Uhr wieder auf dem Rückweg nach Hause.

aktuelle Schmerz- und Bewegungsituation:
Im Prinzip volle Mobilität und in Ruhe Schmerzfreiheit. Problematisch und mit Schmerzen verbunden sind Bewegungen, bei denen ich die Oberarme und den Oberkörper bewege. Dann schmerzt der Brustmuskel bzw. die seitlichen Rumpfmuskeln, links noch deutlicher, rechts kaum noch. Wie auch schon gestern bereitet das Tragen der Reiseasche mit ausgestrecktem, herabhängendem Arm keinerlei Probleme. Arm hochheben, um bspw. mit dem Handy zu telefonieren oder zu Essen ist linksseitig noch problematisch/unangenehm/schmerzhaft.

Schmerzmittel: gestern: zur OP und zur Nachtruhe 1000 mg Novaminsulfon, ab heute 3 x Voltaren 50 mg.
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Pexc

Sehr schön zu hören, daß bei Dir der Bügel jetzt draußen ist.
Die Erholung nach der OP war bei mir erstaunlich schnell, wenn man das mit dem Einsetzen vergleicht. Hast Du Deinen Bügel wieder bekommen? Ich habe meinen hier als kleine Erinnerung herumliegen.
Ich drücke Dir die Daumen, daß die restlichen Schmerzen auch noch bald fort sind.
(Nur) Bei Problemen mit dieser Seite und deren Benutzern oder bei Fragen zur Technik, schickt mir eine Privatnachricht.
Meine Bilder

ex.pectus

Danke. Und ja, mein Bügel muss schon im Aufwachraum irgendwo neben mir gelegen haben und wurde dann auch mit auf die Station genommen. Irgendwie hatte ich ihn mir anders vorgestellt. Übrigens: Titan, 17 Zoll bzw. 43,2 cm und genau 60 Gramm leicht.

und noch zum 2. Tag nach der OP:

Ich habe den fehlenden Schlaf nun zu Hause nachgeholt, bis heute früh um 11 Uhr. Wollte eigentlich noch bis 12 Uhr zum Hausarzt. Habe zum Glück vorher angerufen, ob ich auch noch kurz nach 12 Uhr kommen kann, um dann vom AB zu hören, dass die Praxis gestern und heute geschlossen bleibt. Auch gut.

Tagsüber waren die Schmerzen dann zeitweise sogar stärker als gestern. Hatte vergessen, mir die Schmerzmittel rechtzeitig zu besorgen. Um 15 Uhr also heute die 1. Tablette. Nach ein paar Stunden wurde es dann deutlich besser. Rechte Seite im großen und ganzen volle Bewegungsfreiheit und schmerzfrei. Auf der linken Seite gibt es dagegen noch eine Stelle, die bei Bewegungen schmerzt, besonders jeweils am Anfang. Ich bin zufrieden.
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ex.pectus

#4
Zitat von: ex.pectus am 22. November 2013, 23:26:36
Tagsüber waren die Schmerzen dann zeitweise sogar stärker als gestern.

Das gleiche Phänomen (Tag 2 schlechter als Tag 1 nach der OP) habe ich heute auch nochmal im Blog von T-T-T gelesen, s. LINK.

3. Tag nach der OP:

Zwischenzeitlich war der Unterschied zwischen rechter Seite (komplett schmerzfrei bei fast allen Bewegungen) und linker Seite (Schmerzen bei Bewegungen) so extrem, dass ich schon fast dachte, auf der linken Seite muss irgendetwas schief gelaufen sein. Mit der Zeit und einigen Tests hat sich das aber wieder relativiert. Wenn ich bspw. den rechten Oberarm nur lange genug durch Hochheben anstrenge, stellt sich ein ähnlicher Schmerz, wie auf der linken Seite ein. Ein Indiz dafür, dass die Schmerzen bzw. deren Ursache doch nicht qualitativ sondern nur quantitativ unterschiedlich sind. Es gibt bei mir als eine relativ gut und schnell heilende Seite und eine weniger gut und weniger schnell heilende Seite. Und vermutlich gibt es Patienten, die das Glück mit 2 schmerzfreien Seiten haben und welche, die das Pech mit 2 schmerzhaften Seiten haben.

Im Vergleich zur 1. OP würde ich sagen, dass ich zum Teil sogar mehr Schmerzen habe (weil vermutlich weniger Schmerzmittel). Niesen und Husten ist jetzt definitiv sehr unangenehm und am besten zu vermeiden. Das war bei der ersten OP die ersten 6 Tage nicht der Fall. Dafür hatte ich damals andere Probleme (Kopfschmerzen/Migräne), eventuell Nebenwirkung der Schmerzmittel, s. LINK.

Zu den Bewegungen, die zu Schmerzen führen, gehört bei mir auch tiefes Einatmen. Insofern kann ich auch gar nicht sagen, dass ich besser, d.h. tiefer einatmen könnte. Ich habe es wegen der damit verbundenen Schmerzen gar nicht bis zum maximal Möglichen ausprobiert.
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ex.pectus

#5
4. Tag nach der OP:

Gestern Abend vor dem Schlafengehen sind mir 2 Dinge wieder eingefallen:

1. Die Bandage wie auch schon vor drei Jahren wieder über dem T-Shirt zu tragen. Viel angenehmer. Ein Unterschied für mich wie Tag und Nacht.

Und 2.: Mir am Bett bereits die Tabletten für den Morgen hinzulegen und auch etwas zum Trinken. So schlau war ich vor 3 Jahren auch schon. Es gibt aber noch eine Optimierung: Statt einem Glas, bei dem man sich zum Trinken u.U. mühsam aufrichten muss, habe ich eine Sport-Trinkflasche genommen, die man im Liegen ansetzen kann, ohne das Bett nass zu machen. Super Idee, wie ich finde, nur schade, dass es mir erst so spät eingefallen ist. Früher hätte ich es mehr gebraucht. Besonders nützlich ist das beim Schmerzmittel Voltaren/Diclofenac, das man 1-2 Stunden vor der Mahlzeit nehmen sollte. Denn wenn ich aufstehe, will ich auch frühstücken und nicht erst noch stunden warten. Also bin ich mehr oder weniger gezwungen, die Tablette schon im "Halbschlaf" einzunehmen.

Nachdem ich also heute früh meine erste Schmerztablette eingenommen habe und dann einige Zeit später wieder aufgewacht bin, musste ich leider feststellen, dass ich auf meiner linken Seite nun auch erstmals leichte Schmerzen in Ruhe hatte. Na toll. Und weiter dachte ich mir: wenn also nicht mal mehr Ruhe/Bewegungslosigkeit ein Garant für Schmerzfreiheit ist, dann kann ich ja auch gleich aufstehen. Zum Glück wurde es aber nicht schlimmer, sondern ziemlich schnell besser. Nach kurzen "Anlaufschmerzen" waren sie praktisch weg, nur noch ein klein wenig unangenehm, aber nicht mehr schmerzhaft. Also eine deutliche Verbesserung zum Vortag.
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ex.pectus

5. Tag nach der OP:

Die Korrelation zwischen bestimmten Bewegungen und Schmerzen bzw. Ruhe/Bewegungslosigkeit und Schmerzfreiheit hat sich fast komplett aufgelöst. D.h. bei allen normalen Alltagsbewegungen habe ich keine nennenswerten Beschwerden. Zügiges Gehen, zwischendurch auch mal ein paar Meter Rennen, alles problemlos machbar.

Nur ab und zu schmerzt es dann aber doch noch, ohne erkennbaren Anlass.

Schmerzmittelmäßig bin ich heute auf Novalminsulfon umgestiegen. Habe aber nur heute früh 1 x 500 mg genommen.
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7. Tag nach der OP:

Viel Neues gibt es nicht. Gestern und heute habe ich nur früh eine Schmerztablette genommen. Und ich werde es morgen dann ohne probieren. Das heißt aber nicht, dass ich schon komplett in allen Situationen schmerzfrei wäre. Ab 10-14 Tagen nach der OP darf ich mich wieder voll belasten, bis zur Schmergrenze. Ich bin schon gespannt, wieviel da möglich sein wird.
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#8
10. Tag nach der OP:

Seit dem 8. Tag nehme ich keine Schmerzmittel mehr und das geht auch. Wie schon geschrieben heißt das natürlich nicht, dass ich keine Schmerzen mehr hätte; nur sind diese eben auch ohne Tabletten auszuhalten. Zumal Schmerzmittel ja auch Nebenwirkungen haben.

Im Bereich der Narben gibt es immer noch Schwellungen und die werden laut Orthopädin noch ca. 2 Wochen dauern. Und es gibt so knubbeliges Gewebe unter Haut. Das sollen die inneren Narben von den inneren Wunden sein.

Seit ich aus dem KH bin gehe ich jeden Tag 1h spazieren. Gestern war ich dann schon zügiger unterwegs. Und heute laufen bei moderatem Tempo, 10 x 5 min bei HF 149 (=80%maxHF und ca. 8km/h) dazwischen jeweils Pause bis HF wieder auf 115 abfällt (ca. 50-90 sek). Vor der OP habe ich dafür 1h02min50sek gebraucht, gestern 1h02min59sek, also nahezu identisch. Damit bin ich schon mal sehr zufrieden.
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ex.pectus

#9
Gestern am 12. Tag nach der OP war ich dann auch mal im Fitness-Studio zum Krafttraining (mache ich zwar schon eine Weile, man kann es nur leider noch nicht sehen). Ich habe die Sätze der jeweiligen Übungen mit geringeren Gewichten angefangen und im 3. Satz dann das Gewicht vom letzten Mal verwendet und statt 12 Wiederholungen nur jeweils 8, also quasi mal zum Testen. Und der Test verlief durchweg positiv, außer bei einer Übung mit Rumpfdrehung, bei der nur ein geringeres Gewicht ging.

Zur Physiotherapie war ich auch. Und der Physiotherapeut meinte, dass man schon längst Lymphdrainage hätte machen sollen (seiner Meinung nach am besten gleich schon im KH). Naja, morgen geht es dann damit los.

Ansonsten stellt sich das Gefühl ohne Bügel tiefer und befreiter atmen zu können, immer noch nicht ein. Die Atmung ist immer noch behindert, nicht mehr durch einen real existierenden Bügel, aber auf jeden Fall durch die noch nicht komplett verheilten Narben und Wunden, vermutlich mehr innerlich als äußerlich und den vorhandenen Schwellungen.

Zitat von: ex.pectus am 20. November 2013, 18:22:34
Ich habe die voraussichtlichen Kosten für die Bügelentfernung lt. Kostenvoranschlag in Höhe von 4.515 EUR gestern in der Patientenkasse mit Kreditkarte bezahlt.

Dadurch, dass ich schon einen Tag nach der OP entlassen wurde, fallen die Kosten geringer aus. Die volle Fallpauschale (DRG E02C) gibt es erst ab 3 Tagen (wobei der Entlassungstag nicht mitgerechnet wird). Für jeden Tag weniger wird es 1126,86 EUR billiger. Und diese Differenz war gestern schon auf meinem Konto und heute kam auch die Abrechnung per Post.
(Zuschläge bei längerer Dauer gibt es bei E02C=Bügelentnahme übrigens erst ab dem 22. Tag, ca. 250 EUR/Tag).

Und es könnte noch niedriger werden, weil meine KV sehr wahrscheinlich bemängeln wird, dass der Krankenhausaufenthaltstag vor der OP medizinisch nicht notwendig war. Somit blieben dann effektiv für eine reine Bügelentfernung mit Entlassung am Tag nach der OP: 2.261,28 EUR (Fallpauschale E02C = 1.949,41 EUR + diverse KH-Zuschläge 290,87 EUR).
Trichter-/Kielbrust Nuss-OP 22.10.2010 (43 J, m, 185 cm, 71,5 kg, Berlin-Buch Prof. Schaarschmidt)
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annaj

Zitat von: ex.pectus am 03. Dezember 2013, 23:36:55
Zur Physiotherapie war ich auch. Und der Physiotherapeut meinte, dass man schon längst Lymphdrainage hätte machen sollen (seiner Meinung nach am besten gleich schon im KH). Naja, morgen geht es dann damit los.

Ansonsten stellt sich das Gefühl ohne Bügel tiefer und befreiter atmen zu können, immer noch nicht ein. Die Atmung ist immer noch behindert, nicht mehr durch einen real existierenden Bügel, aber auf jeden Fall durch die noch nicht komplett verheilten Narben und Wunden, vermutlich mehr innerlich als äußerlich und den vorhandenen Schwellungen.


Bez. Lymphdrainage: Kannst du mehr dazu sagen, wieso er der meinung ist das es notwendig sei, zu welchem zweck?

Der bügel hat eine tasche gebildet, der ist noch da und wird sich langsam im körper abbauen. Diese tasche kann man noch spüren, bei mir sind sie deutlich, als wäre was noch da, aber nicht so wie wenn die bügeln noch drin waren.
Weiblich.
1989-2011/01 Silikonimplantat. (16 J)
2011/03 Nuss-OP (modifiziert), dr. Lützenberg, Berlin Charité. (fast 39 J)
2013/08 Stabentfernung, dr. Lützenberg, Uniklinik Magdeburg. Zusätzlich würde grossflächig Muskeln versetzt (versuch Brustrekonstruktion, Knorpel wurde abgeschliffen usw)
2014/04 Brustrekonstruktion, Silikon in beide Brüste. Kleine Korrektur 2014/09 bei dr. Lützenberg.

ex.pectus

Zitat von: annaj am 04. Dezember 2013, 01:11:28
Bez. Lymphdrainage: Kannst du mehr dazu sagen, wieso er der meinung ist das es notwendig sei, zu welchem zweck?

Die Lymphdrainage macht der Chef nicht selber, deshalb konnte ich heute nur die Mitarbeiterin fragen. Die war aber im Prinzip der gleichen Meinung, dass es sehr sinnvoll sei, Lymphdrainage gleich nach einem chirurgischen Eingriff zu machen. Aber notwendig ist es sicher nicht.

Sie meint:
Bei der Lymphdrainage wird der Körper unterstützt, Lymphpflichtige Last (Zelltrümmer, Eiweiße) abzutransportieren. Im Extremfall, wenn der Körper es nicht schafft, die Schwellungen/Ödeme wieder abzubauen, würde sich Gewebe dann so puddingartig anfühlen, später dann wie Knetmasse. Kann das jemand bestätigen, hat jemand bei sich selbst schonmal solche Erfahrungen gemacht?

Zitat von: annaj am 04. Dezember 2013, 01:11:28
Der bügel hat eine tasche gebildet, der ist noch da und wird sich langsam im körper abbauen. Diese tasche kann man noch spüren, bei mir sind sie deutlich, als wäre was noch da, aber nicht so wie wenn die bügeln noch drin waren.

Wenn ich von außen an den Stellen der ehemaligen Bügelenden darüber fühle, fühlt es ziemlich "knubbelartig" an, nicht viel anders als vorher mit Bügel. Und die knöchernen Überstande, wo der Bügel herausgemeißelt wurde, kann ich natürlich auch noch spüren. Und vermutlich führt das ebenfalls zu Reizungen und Schmerzen.
Trichter-/Kielbrust Nuss-OP 22.10.2010 (43 J, m, 185 cm, 71,5 kg, Berlin-Buch Prof. Schaarschmidt)
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annaj

viel Bewegung stimuliert ja automatisch das lymphsystem, bei bewegungsmangel oder unbeweglichkeit wäre eine massage/lymphdrainage sehr hilfreich. In dein fall nicht so dringend da du sehr aktiv bist, kann aber wahrscheinlich nicht schaden.

Wichtig wäre auch viel wasser trinken, vitaminreich (natürlich aus obst+gemüse) essen, tief atmen... kalt/warm wechselduschen, trockenbursten usw kann man ja auch mal machen...
Weiblich.
1989-2011/01 Silikonimplantat. (16 J)
2011/03 Nuss-OP (modifiziert), dr. Lützenberg, Berlin Charité. (fast 39 J)
2013/08 Stabentfernung, dr. Lützenberg, Uniklinik Magdeburg. Zusätzlich würde grossflächig Muskeln versetzt (versuch Brustrekonstruktion, Knorpel wurde abgeschliffen usw)
2014/04 Brustrekonstruktion, Silikon in beide Brüste. Kleine Korrektur 2014/09 bei dr. Lützenberg.

zadkiel

#13
@ex.pectus:
Ich habe momentan solch eine "puddingartige" Beule neben der linken Wunde vom ersten Bügel. Das tut nicht weh bei Berührung--also vermutlich keine Entzündung--lässt sich verschieben und fühlt sich eben wabbelig an.

Ich habe selbst neulich schon zum Thema "Lymphdrainage" gegoogelt und werde meinen Hausarzt morgen mal drauf ansprechen. Sie wird nicht größer, aber auch nicht wirklich kleiner.
Ich muss dazu sagen, dass ich gestern den ersten richtig langen Spaziergang machen konnte, zwei Wochen nach OP. Aber ich bin viel in der Wohnung unterwegs und liege bis auf eine halbe Stunde am Nachmittag nur nachts.

Der Abtransport sollte wohl durch mehr Bewegung begünstigt werden...Tatsächlich handelt es sich um die Seite, die bei mir noch weniger mobil ist; auf der anderen Seite gab/gibt es kaum Anzeichen für einen Lymph-Stau.

-19.11.2013: Einsetzen von 2 Bügeln und einem Stabilisator, operiert von Dr. Lützenberg, Uniklinikum Magdeburg, Alter bei OP: 46 Jahre
-23.11.2016: Entfernung der Bügel und des Stabilisators, beidseitige Rippenknorpelresektion etc. durch Dr. Lützenberg, Alter bei OP: 49 Jahre

ex.pectus

#14
Bewegung und Mobilisation ist sicher gut, sowohl lokal an den "Problemstellen" als auch für den gesamten Körper. Wobei ich es schwierig finde, intuitiv das richtige Maß zu finden. Insofern bin ich da für ganz konkrete  Hinweise der Therapeuthen dankbar.

Am Freitag, den 16. Tag nach der OP wurde in der Physiotherapie nochmal sehr intensiv 1 Stunde lang der Bereich der Narben, inklusive "knubbelige" und schmerzende Stellen behandelt ("Narbenentstörung"). Und tatsächlich war ich für den Rest des Tages komplett schmerzfrei, egal welche Bewegungen. Auch die "Knubbel" waren schon einen Tick weniger. Nur das sehr tiefe Atmen funkioniert noch nicht so, wie ich es mir wünsche.

Am 17. Tag nach der OP bin ich allerding wieder früh mit Schmerzen aufgewacht (nicht wegen, sondern mit Schmerzen; d.h. Durchschlafen war kein Problem außer in der ersten Nacht). Und das war auch ausnahmslos an allen Tagen nach der OP zuvor so: morgens immer mit einem mehr oder weniger punktuellen Schmerz auf der linken Seite aufgewacht. Nach dem Aufstehen wurde es dann manchmal durch das Strecken des Oberkörpers nochmal kurz schlimmer, aber durch die weitere Bewegung dann meist sofort besser und verschwand dann.

Heute, am 19. Tag nach der OP bin ich das erste Mal nach der OP komplett schmerzfrei aufgewacht. Und auch sonst keine Schmerzen mehr. Die "Knubbel" sind noch weniger geworden. Die Atmung bzw. der Brustkorb fühlt sich aber immer noch nicht frei an. Die Physiotherapeuthin meinte heute, dass das auch an den immer noch vorhandenen Schwellungen im Brustkorbbereich liegen könnte. Die zusätzliche Flüssigkeit würde zu Spannungen führen bzw. dieses Spannungsgefühl hervorrufen. Ich hoffe, dass es das ist und nicht, dass mein Thorax inzwischen so "starr" geworden ist.
Trichter-/Kielbrust Nuss-OP 22.10.2010 (43 J, m, 185 cm, 71,5 kg, Berlin-Buch Prof. Schaarschmidt)
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