Nuss-OP Uniklinikum Greifswlad, OA Dr. Müller (NDR-Visite)

Begonnen von ex.pectus, 22. April 2014, 22:10:02

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ex.pectus

Heute gab es einen Bericht im Gesundheitsmagazin Visite des NDR: über die Trichterbrust-OP eines 14jährigen nach der Nuss-Methode an der Uniklinik Greiswald bei Dr. Carsten Müller. Ich bin auch nur durch einen Zufall darauf aufmerksam gemacht worden und habe den Bericht deshalb nicht ganz von Anfang an gesehen. Wird aber sicherlich demnächst in der Mediathek wiederholt. Zur Sendung gibt es ein Info-Dokument als PDF (Link).
Trichter-/Kielbrust Nuss-OP 22.10.2010 (43 J, m, 185 cm, 71,5 kg, Berlin-Buch Prof. Schaarschmidt)
2. OP=Bügelentfernung 20.11.2013 (Magdeburg, Dr. Lützenberg)
meine Trichterbrust-OP-Seite

ex.pectus

Inzwischen ist zwar das Video der ganzen  Sendung online verfügbar, aber der Trichterbrust-Beitrag fehlt darin. Das Video ist auch nur ca. 42 min lang, die Sendung gestern war ca. 60 min, also offenbar eine gekürzte Fassung. Schade.

Somit bleibt für Interessierte nur eine echte TV-Ausstrahlung als Wiederholung, lt. Homepage: 02.05.2014 06:20 Uhr im NDR.
Trichter-/Kielbrust Nuss-OP 22.10.2010 (43 J, m, 185 cm, 71,5 kg, Berlin-Buch Prof. Schaarschmidt)
2. OP=Bügelentfernung 20.11.2013 (Magdeburg, Dr. Lützenberg)
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ex.pectus

die Redaktion von Visite hat auf meine Nachfrage schnell geantwortet:

ZitatSehr geehrter Herr ...,

Vielen Dank für Ihre Zuschrift. Der gesuchte Beitrag ist tatsächlich, auf Wunsch des Patienten, nicht im Internet veröffentlicht worden.

Unsere Sendung wird aber noch zwei mal im NDR Fernsehen wiederholt.

Wiederholung der vergangenen Sendung NDR Fernsehen
Donnerstag, 24. April, 1.40 Uhr
Freitag, 25. April, 6.20 Uhr

Auf unserer Internet seite können Sie sich allerdings unser Informationsmaterial herunterladen und die Informationen zum Beitrag einsehen.

http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/visite/visitepdf627.pdf

Mit freundlichen Grüßen
i.A. ...
Trichter-/Kielbrust Nuss-OP 22.10.2010 (43 J, m, 185 cm, 71,5 kg, Berlin-Buch Prof. Schaarschmidt)
2. OP=Bügelentfernung 20.11.2013 (Magdeburg, Dr. Lützenberg)
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mike120379

Zitat von: ex.pectus am 22. April 2014, 22:10:02Zur Sendung gibt es ein Info-Dokument als PDF (Link).

"Carsten Müller und seine Kollegen operieren jährlich fünf bis sechs Kinder mit einer Trichterbrust..."

Also wenn ich an meine OP in Berlin zurückdenke, waren bei meiner Ankunft 2 operierte Brüder aus der Vorwoche, in meiner OP-Woche ein weiterer TB-Patient und in der Woche danach ebenfalls TB-OP's.


ex.pectus

#4
Ich hatte auch zunächst die Anzahl der OPs in meinem Text erwähnt, es dann aber wieder gelöscht. Aber nicht, weil ich den Fakt überflüssig finde, sondern weil ich das Thema etwas komplizierter finde:

Einerseits kann man nur allein aus der Anzahl, wie oft oder wenig jemand schon irgendetwas gemacht hat, nicht herauslesen, wie gut oder schlecht er das gemacht hat. Und auch nicht, wie gut oder schlecht er es beim nächsten Mal machen wird. Und damit meine ich nicht irgendwelche zufälligen Einflussfaktoren, sondern systematische Faktoren.

Andererseits wäre das Selbst-gemacht-haben, eine notwendige Voraussetzung dafür, um selbst Erfahrungen gesammelt zu haben.

Das Selber-gemacht-haben ist aber nur eine notwendige, keine hinreichende Voraussetzung. Man muss auch nicht alle Fehler selber machen. Man kann aus den Erfahrungen anderer lernen bzw. Konsequenzen ziehen. Und manche machen immer wieder dieselben bzw. ähnliche Fehler, die andere nie im Leben machen würden. Manche wagen sich auch immer wieder ganz bewußt an zuvor festgestellte Grenzen, um neue Erfahrungen zu sammeln. Und auch wenn dabei Fehler/Verluste nicht absichtlich eingeplant wären, wäre das entsprechende Risiko dafür doch höher.

Aber es geht ja nicht nur um gemachte Fehler, sondern umgekehrt auch um die bisher gemachten positiven bzw. neutralen Erfahrungen. Diese Erfahrung, dass bisher alles gut gegangen bzw. nichts schlimmes passiert ist, hat ja tendenziell eher einen negativen Effekt, nämlich dass die potentiellen Gefahren/Risiken eher verdrängt oder geringer eingeschätzt werden ("Abstumpfung", Routine). Das ist natürlich auch eine Frage der Persönlichkeit des Operateurs, wie der damit umgeht. Und die gesamten Umstände im Krankenhaus spielen natürlich auch eine Rolle, welcher Effekt sich wie stark auswirkt.

Und wenn man nur auf die Anzahl schaut, übersieht man vielleicht, dass in dem PDF nur die Rede von Kindern ist, die operiert werden/wurden. Ich denke, dass mit zunehmenden Alter so eine OP nochmal eine ganz andere Sache ist, auch wenn der Name der Methode der gleiche bleibt.


Es geht hier konkret ja vermutlich nicht um die Frage, ob mehr TB-OPs im Jahr besser wären, sondern eigentlich darum, ob bisher 5 bis 6 im Jahr zu wenig waren. Damit meine ich, dass zwar die Kriterien, nach denen jemand einen Operateur oder eine Klinik auswählt, individuell verschieden sind. Aber dass man andererseits nur aus den konkret vorhandenen individuellen Möglichkeiten auswählen kann (sofern man überhaupt die Wahl hat). Wobei ich natürlich jedem raten würde, sich seine Kriterien und seine Auswahl sehr gut zu überlegen.

@14jähriger aus dem Beitrag:
Im PDF ist ja die Rede davon, dass die Klinik nach selbständiger Internetrecherche gefunden wurde. Und offensichtlich wurde Greifswald nicht nur gefunden sondern auch ausgewählt. Wobei sicher auch die Entfernung eine Rolle spielt. Aber vielleicht liest der 14jährige hier ja mit und schreibt selber mal etwas dazu, warum er sich für Greifswald entschieden hatte und welche weiteren Erfahrungen er dort gemacht hat.

Den Wunsch, den Bericht nicht im Internet zu veröffentlichen kann ich übrigens gut nachvollziehen. Allerdings wäre es dann wohl (theoretisch) besser gewesen, lieber einen Bericht mit einem Jungen zu machen, der nichts gegen die Veröffentlichung hat. Praktisch wird es wohl daran gescheitert sein, dass man mangels Alternative zum konkreten Zeitpunkt in der konkreten Situation schlicht nicht die Möglichkeit hatte (also ein Kompromiss, wie so oft im Leben).
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mike120379

Ich bin extra nicht genauer auf das Thema eingegangen, weil ich nicht vom ursprünglichen Thema abweichen wollte.

Es sollte nur ein "Hinweis" sein, dass die Bezeichnung "regelmäßig" im Vergleich zu anderen Kliniken in einem völlig anderem Licht erscheint. Für mich persönlich würde Greifswald auch aus diesem Grund nicht in Frage kommen.

ex.pectus

Zitat von: mike120379 am 24. April 2014, 15:54:18
Ich bin extra nicht genauer auf das Thema eingegangen, weil ich nicht vom ursprünglichen Thema abweichen wollte.

Ich habe den ursprünglichen Thread geteilt, so dass das Thema noch weiter vertieft werden kann.
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ex.pectus

#7
In dem Beitrag wird ja auch ein neues Verfahren für die Vorher-Nachher-Bilder genannt: Laser Body Scan. Davon habe ich bisher noch nichts gehört. Zur Veranschaulichung 2 Screenshots aus der NDR-Visite Sendung vom 22.04.2014 als "Bildzitat":




Finde ich faszinierend und sieht nach HighTech aus. Ist es ja auch, aber erstaunlicherweise wohl nicht aus dem medizinischen Bereich. Hat da jemand genauere Infos?

Wenn ich mich nicht irre, sind die Scanner von der Firma Human Solutions *) und u.a. für den Bekleidungshandel gedacht. Laut google gibt es solche Scanner auch bei C&A oder Karstadt in Maßabteilungen.

Einerseits also ziemlich pfiffig damit die Trichterbrust von außen zu vermessen, statt mit so einem biegsamen Lineal nachtuformen oder mit Wasser das Volumen auszufüllen. Andererseits scheint der Nutzen aber auch wirklich nicht mehr zu sein, als Vorher und Nachher vergleichen zu können. Oder?


Die beiden Bilder sind auch eine sehr schöner Beleg dafür, dass man mit einem Film zwar einerseits die Realität sehr gut einfangen und wiedergeben kann, er aber nicht mit der Realität identisch ist: Im Film wird der Eindruck erweckt, als ob der Scan des Jungen und die Rekonstruktion am PC zur gleichen Zeit abläuft, da mehrfach zwischen dem Jungen und dem PC-Arbeitsplatz hin und her gewechselt wird. Prinzipiell funktioniert das auch so. Konkret ist das aber "manipuliert". Denn beim gefilmten Scan hat der Junge die Arme vom Körper entfernt gehalten. Die Rekonstruktion stellt aber einen Scan mit enganliegenden Armen dar. Scan und Rekonstruktion gehören hier also 1. konkret nicht zusammen. Und 2. wurde der Scan mehrfach gemacht.
Im Nachhinein kann man nun schwer sagen, ob der Scan generell mehrfach gemacht wird und hier beim Schnitt dann versehentlich zwei nicht zusammengehörende Szenen zusammengeschnitten wurden oder ob die Szenen generell inszeniert und nachgespielt wurden.


*) Update: HD sei Dank: In der HD-Auflösung des Beitrags kann man die Titel der Fenster deutlich lesen, statt sie nur zu erraten -> Anthroscan Human Solutions (zum Vergrößern auf das Bild klicken)
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