Sport mit Bügel im Brustkorb

Begonnen von Kaan32, 27. April 2014, 13:34:17

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ex.pectus

#15
Zitat von: Kaan32 am 27. Mai 2014, 07:01:33
Wie viele Stabilisatoren hast du?

Warum fragst du?

In dem Zusammenhang würde mich vor allem auch mal interessieren, ob bzw. in wieweit die Stabilisatoren ihrem Namen überhaupt Ehre machen. Sprich: ob die Bügel mit Stabilisator stabiler befestigt sind oder nicht bzw. unter welchen Bedingungen: vielleicht nur am Anfang oder nur dann, wenn die Bügel am Muskel befestigt werden (d.h. ein Bügel am Muskel ist mit Stabi stabiler als ein Bügel ohne Stabi am Muskel, aber beide sind weniger stabil befestigt als ein Bügel ohne Stabi an der Rippe?)?

Hier ein etwas älteres Zitat:

Zitat von: Müllie am 11. Januar 2013, 23:38:28
War gestern zur Kontrolle bei meinem Chirurgen und habe die Gelegenheit genutzt, nach der Befestigung zu fragen. Auch in meinem Fall wurde der Stabilisator am Muskel mittels nicht-resorbierbaren Fäden befestigt. Da man bei Bügelentnahme ohnehin an den Stabilisator ran muss, können dabei auch die Fäden entfernt werden. Dieses an-den-Muskeln-befestigen soll durchaus üblich sein, wobei ich -ehrlich gesagt- davon zuvor nur selten gehört hatte und das für eine Fehlinfo hielt.
Die Variante mit der Befestigung an den Rippen muss es aber auch geben, sonst würde man davon ja nicht hin und wieder in den Berichten lesen. ::)

In diesem Video eines Herstellers der Bügel wird die OP samt Anbringen der Stabilisatoren (bei 11:45min) erläutert. Hinweis: Es wird ein Kind operiert. Also nix für schwache Nerven.
Direktlink zur Videodatei: http://www.medxpert.de/de/OPFilm/pectus_de.mov

Ich bin kein Chirurg, aber ich denke es macht einen großen Unterschied, ob und wie der Bügel an einer Rippe oder am Muskel befestigt ist!

Und wenn ich schon mal dabei bin, dann auch noch zu den anderen Aspekten:

"es kann immer etwas passieren" - Dieses typische Argument, man kann auch vom Dachziegel erschlagen werden, wenn man aus dem Haus geht, stimmt einerseits, hilft aber nicht weiter. Denn es geht ja nicht um die Frage, ob überhaupt irgendein Risiko besteht, sondern ob und in wieweit das Risiko höher bzw. zusätzlich ist und man es durch entsprechende Maßnahmen/Verhalten reduzieren/beeinflussen kann, ohne zu großen Aufwand/Opfer zu bringen (Kompromiss, individuelle Entscheidung).

"auf den Körper hören" - Nicht nur, wenn sich der Körper meldet und man irgendetwas spürt, sollte man vorsichtig sein, sondern und gerade auch dann, wenn man nichts (negatives) spürt. Ein Rippenbruch oder eine Dislokation des Bügels, die durch ein plötzliches Ereignis von außen verursacht wird, kündigt sich ja logischerweise nicht vorher an! Da hört man vom Körper vorher nicht unbedingt etwas.

kein regelmäßiger Vollkontakt - die mangelnde Regelmäßigkeit reduziert ja nur den zeitlichen Aspekt des Risikos. Wenn man nur 1 bis 2 mal im Jahr Russisch Roulette spielt, setzt man sich an den restlichen 363 Tagen im Jahr natürlich nicht diesem Risiko aus. Das ist natürlich besser als wenn man es täglich spielen würde (was allerdings sehr unwahrscheinlich wäre, dass man das auf Dauer könnte, eben wegen des Risikos).

Angst und Ã,,ngstlichkeit - Für mich hat das erstmal nicht viel mit der Risikobewertung an sich zu tun. Auch wenn ich ein Risiko als solches erkannt habe, kann ich es eingehen. Umgekehrt kann ich Risiken auch eingehen, ohne sie zu erkennen bzw. weil ich sie mir schön oder klein rede.

Mein Fazit wäre:

1. Operateur fragen, was er mir erlaubt bzw. verbietet und warum? Insbesondere ob bestimmte Verbote nur aus Ãœbervorsicht resultieren oder ihren Grund in der individuellen OP-Situation oder OP-Methode haben.

2. Wenn Kraftsport erlaubt ist, denke ich auch, dass nichts gegen maximale Belastung spricht, wenn man sich an diese langsam und sauber herantastet und der Körper keine gegenteiligen Signale sendet.

3. Alle Situationen, die ein erhöhtes Risiko einer Rippenfraktur darstellen, sind mit dem Bügel noch mal einen Zacken gefährlicher. Und zwar erheblich. Ob man dieses Risiko eingehen will, muss jeder selber wissen. Und ggf. würde ich einen Arzt auch fragen, wie das Risiko ist, dass so ein am Muskel befestigter Bügel bei entsprechend hohen Kräften den Muskel beschädigt. Ob dann vorher die Fäden reißen? Wobei es ja auch Chirurgen/Situationen gibt, die Draht verwenden (Bsp1, Bsp2)

Trichter-/Kielbrust Nuss-OP 22.10.2010 (43 J, m, 185 cm, 71,5 kg, Berlin-Buch Prof. Schaarschmidt)
2. OP=Bügelentfernung 20.11.2013 (Magdeburg, Dr. Lützenberg)
meine Trichterbrust-OP-Seite

annaj

Zitat von: Kaan32 am 25. Mai 2014, 21:04:26
Macht jemand intensives kraftsport?

sicher, ein gutes Beispiel ist "Randy" (allerdings aus dem englischen forum, die anderen hier habe ich mich nicht gemerkt..). Er ist bodybuilder und trägt seine stäbe viel zu lange schon, 5 od. 6 jahren schon... er hat wohl nicht die kohle gehabt sie wieder rauszunehmen.

Du kannst im voraus nicht wissen wie dein körper auf gewisse aktivitäten reagieren, manche macht nichts aus, andere sind empfindlich und können nicht gewisse sachen ohne unbehagen oder schmerzen machen.
Weiblich.
1989-2011/01 Silikonimplantat. (16 J)
2011/03 Nuss-OP (modifiziert), dr. Lützenberg, Berlin Charité. (fast 39 J)
2013/08 Stabentfernung, dr. Lützenberg, Uniklinik Magdeburg. Zusätzlich würde grossflächig Muskeln versetzt (versuch Brustrekonstruktion, Knorpel wurde abgeschliffen usw)
2014/04 Brustrekonstruktion, Silikon in beide Brüste. Kleine Korrektur 2014/09 bei dr. Lützenberg.