Trichterbrust und Skoliose -> zunehmende Beschwerden

Begonnen von Schokofee93, 06. August 2014, 11:17:58

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Schokofee93

Hallo,

Ich bin neu hier im Forum und habe auch eine Trichterbrust. Das hat zumindest meine Physiotherapeutin festgestellt als ich zur KG wegen der Skoliose gegangen bin.
Mir ist diese Einsenkung seit meinem 12. LJ wirklich aufgefallen. Aber meine Eltern sind damit mit mir damals nicht zum Arzt gegangen. Es hat mich auch psychisch gestört weil ich das einfach nicht sehr ästhetisch finde gerade als Frau.
Und dann mit 13 hat ein Orthopäde eine Skoliose festgestellt ich musste 2 JAhre ein Korsett tragen.
mit zunehmendem Alter machten sich zunehmende Beschwerden breit... Ich habe immer gerne Sport gemacht. War auch im Leichtathletikverein 4 Jahre mit 14 hab ich dann aufgehört...
meine Kondition hat mehr und mehr verschlechtert. Bin mittlerweile 21 und versuche mich zurück ins "normale" Leben zu kämpfen. Beim Treppensteigen habe ich regelmäßig auffällige Tachykardien, auch im Fitnestudio auf dem Crosstrainer habe ich bereits nach wenigen Minuten Anstrengung einen Puls von 160... Das ist nicht physiologisch! Auch in meiner Ausbildung hatte ich mit Konditionsproblemen zu kämpfen. War schon beim Lufu, der hat nichts krankhaftes ergeben, habe nur eine leichte bronchiale hyperreagibilität die vorstufe von Asthma, habe ich aber mit Cortisonspray gut im Griff.
Meine Physiotherapeutin erkärte mir in meinem Fall sei es so, dass mein Herz zu weit links ist und meine Rippen eine zu große Raumforderung machen, so dass sich das Herz in der Füllungsphase nicht optimal mit Blut Füllen kann und meine Blutversorgung beim sport eben durch eine höhere Herzfrequenz als beim "gesunden" kompensiert wird. dadurch bin ich aber Konditionell immer etwas schlechter dran als meine Teammitglieder beim Training... oh shit das macht mir schon einwenig zu schaffen :(
Also ich habe auch mal was von einer saugglocke gegen die tb gehört von meiner physio. Ich habe aber nicht näher gefragt was das ist. Meine Frage an euch:
Habt ihr damit Erfahrungen gemacht? Und ist diese auch noch in meinem Alter erfolgreich anzuwenden? Bewirkt sie eine rein kosmetische TB korrektur, oder auch eine funktionelle, so dass sie auch Auswirkungen auf das Anheben vom Brustbei hat? Ich weiß ich Frag so viel. Aber einen Termin beim Orthopäden konnte ich erst Ende November bekommen o.O mal sehen was der sagt wenn ich mich mit meinem Problem vorstelle. Ich meine das kosmetische Problem ist bei mir eher 2.Rangig weil sich die TB durch meine Brüste kaschieren lässt. Aber das funktionelle Problem steht bei mir im Vordergund.

lg eure Schokofee

ex.pectus

#1
Zitat von: Schokofee93 am 06. August 2014, 11:17:58
Ich habe immer gerne Sport gemacht. War auch im Leichtathletikverein 4 Jahre mit 14 hab ich dann aufgehört...
meine Kondition hat mehr und mehr verschlechtert.

Wegen der Skoliose?

Zitat von: Schokofee93 am 06. August 2014, 11:17:58
Beim Treppensteigen habe ich regelmäßig auffällige Tachykardien,

Ist das eine Aussage eines Mediziners oder eine von dir selbst? Und was ist damit genau gemeint? Mit Langzeit-EKG gemessen, Sport-Pulsgurt oder Selbstmessung?

Meinst du mit "Tachykardie" ausschließlich den erhöhten Herzschlag = Herzfrequenz oder auch zusätzliche Beschwerden wie Atemnot etc.?

Meistens versteht man unter Tachykardie wohl eine Herzfrequenz über 100 Schläge pro Minute. Und dass die Herzfreuqenz beim Treppensteigen auf über 100 steigt, wäre völlig normal.

Zitat von: Schokofee93 am 06. August 2014, 11:17:58
auch im Fitnestudio auf dem Crosstrainer habe ich bereits nach wenigen Minuten Anstrengung einen Puls von 160... Das ist nicht physiologisch!

Wie hoch wäre denn der physiologische Puls für die entsprechende Belastung? Bzw. was sind wenige Minuten? Wie hoch ist die Anstrengung?

Abgesehen davon: Die Ergometer in meinem Fitness-Studio sind bezüglich Pulsanzeige zum Teil sehr ungenau. Und das Laufband zeigt bspw. 10 km/h statt ca. 9 km/h an, die mein kalibrierter Laufsensor anzeigt, was belastungsmäßig schon ein riesiger Unterschied ist. Demzufolge würde ich auf Watt-Angaben am Fahrrad auch nicht viel geben, zumal die bei uns nicht drehzahlunabhängig sind.

Zitat von: Schokofee93 am 06. August 2014, 11:17:58
Auch in meiner Ausbildung hatte ich mit Konditionsproblemen zu kämpfen. War schon beim Lufu, der hat nichts krankhaftes ergeben, habe nur eine leichte bronchiale hyperreagibilität die vorstufe von Asthma, habe ich aber mit Cortisonspray gut im Griff.

Das sinnvollste wäre doch ein standardisierter Test, bei dem man sich die Herzfrequenz bei einer definierten Belastung ansieht, um zu beurteilen, ob diese zu hoch ist und wenn ja, woran dies vielleicht liegen könnte. -> Belastungs-EKG = Ergometrie bzw. noch besser Spiroergometrie. s. http://www.trichterbrustforum.de/index.php/topic,1468.msg12031.html

Zitat von: Schokofee93 am 06. August 2014, 11:17:58
Bewirkt sie eine rein kosmetische TB korrektur, oder auch eine funktionelle, so dass sie auch Auswirkungen auf das Anheben vom Brustbei hat?

Das Wirkprinzip von OP und Saugglocke ist ähnlich, nämlich durch Anhebung des Brustbeins mehr Platz zu schaffen.

Zitat von: Schokofee93 am 06. August 2014, 11:17:58
Aber das funktionelle Problem steht bei mir im Vordergund.

Dann würde ich das auch mal abklären lassen, falls noch nicht geschehen. Und zwar nicht nur durch einen Lungenfunktionstest. Denn eine eingeschränkte Leistungsfähigkeit oder Tachykardieneigung kann man ja nicht nur durch eine Einschränkung der Lungen bekommen. Du selbst hast das Herz angesprochen (Kardiologe). Es gibt noch weitere Ursachen (bspw. Schilddrüsenüberfunktion).
Trichter-/Kielbrust Nuss-OP 22.10.2010 (43 J, m, 185 cm, 71,5 kg, Berlin-Buch Prof. Schaarschmidt)
2. OP=Bügelentfernung 20.11.2013 (Magdeburg, Dr. Lützenberg)
meine Trichterbrust-OP-Seite

annaj

eine saugglocke wird dir zu wenig bringen... du kannst dich gern damit ein paar jahre rumschlagen und dann noch älter werden... je jünger du bist, desto einfacher wird ein op, ausserdem ist das ästhetisches Ergebnis erfolgreicher bei jüngeren.
Ich bin ein fan von der saugglocke, aber nur bis eine gewisse alter. Wäre mit 12 besser gewesen.
Weiblich.
1989-2011/01 Silikonimplantat. (16 J)
2011/03 Nuss-OP (modifiziert), dr. Lützenberg, Berlin Charité. (fast 39 J)
2013/08 Stabentfernung, dr. Lützenberg, Uniklinik Magdeburg. Zusätzlich würde grossflächig Muskeln versetzt (versuch Brustrekonstruktion, Knorpel wurde abgeschliffen usw)
2014/04 Brustrekonstruktion, Silikon in beide Brüste. Kleine Korrektur 2014/09 bei dr. Lützenberg.

ex.pectus

#3
Zitat von: annaj am 06. August 2014, 20:24:59
eine saugglocke wird dir zu wenig bringen... du kannst dich gern damit ein paar jahre rumschlagen und dann noch älter werden... je jünger du bist, desto einfacher wird ein op, ausserdem ist das ästhetisches Ergebnis erfolgreicher bei jüngeren.
Ich bin ein fan von der saugglocke, aber nur bis eine gewisse alter. Wäre mit 12 besser gewesen.

Wie unangenehm man selber den Umgang mit der Saugglocke empfindet oder ob man zu denen gehört, die gut mit ihr klar kommen, könnte man ja sehr schnell feststellen, in dem man es einfach ausprobiert. Theoretisch müsste man dazu noch nicht mal seinen Plan zu einer OP aufgeben, sondern könnte den gleichzeitig parallel verfolgen.
Die Preise für eine Saugglocke sind zwar einerseits recht hoch, andererseits aber auch sehr stabil. Man bezahlt im Prinzip nur eine Art Pfand, wenn man sie anschliessend bei Nichtgefallen weiterverkauft. Wenn man sich geschickt anstellt und eine gebraucht erwirbt (so wie viele andere auch), kann man unter Umständen sogar Gewinn machen. Muss natürlich nicht sein, aber ohne nennenswerten finanziellen Verlust sollte das wohl gehen. Und ohne zeitlichen Verlust auch.

Von Lina gibt es einen Erfahrungsbericht zur Saugglocke. Sie hat auch erst mit ca. 21 mit der Saugglocke angefangen und auch nur deshalb, weil sich die KK beharrlich geweigert hat die Kosten für eine OP zu übernehmen (trotz Klage). http://www.trichterbrustforum.de/index.php/topic,1388.msg13094.html
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ex.pectus

#4
ergänzend noch:

Ich habe/hatte selber auch oft das Gefühl, dass mein Puls unter Belastung zu hoch ist. Deshalb habe ich mich auch relativ intensiv damit beschäftigt. Ich benutze deshalb meine Pulsuhr nicht nur während des Trainings, sondern lasse sie auch kurz davor und auch danach noch einfach laufen.

Nachfolgend mal als Beispiel Treppensteigen:

Es ist immer dieselbe Treppe mit der gleichen Anzahl Treppenstufen (11 x 9 Stufen). Vor dem Treppensteigen bin ich immer mind. 5 Minuten ruhig gegangen (ca. 5 km/h).


Datum            HF vor dem
Treppensteigen
HF nach dem
Treppensteigen
21.05.201398141
06.08.201391133
04.08.201486122
17.07.2014118145



(durch Klicken vergößern)



Bei den ersten 3 Bildern bin ich unmittelbar vor dem Treppensteigen nur Spazieren gegangen, beim letzten war davor ein intensives Training mit entsprechend hohem Puls.

D.h. also, dass (nur) bei den ersten 3 Bildern gleichwertige Bedingungen geherrscht haben. Trotzdem unterscheiden sich die Werte und zwar für meine Begriffe sehr deutlich. Letztlich wird man aber nicht herausbekommen, warum und wieso das so ist. Da ich nebenbei trainiere, kann man es natürlich immer auf einen Trainingseffekt schieben. Allerdings trainiere ich schon so lange, ohne dass zwischen dem Training und solchen Puls-Effekten ein erkennbarer/eindeutiger Zusammenhang wäre. Meine Vermutung ist, dass es vorher nicht normal war, sondern erst jetzt normal ist. Mit anderen Wort, dass ich in irgendeiner Weise krank war. Vermutung dafür gab es jede Menge. Widersprechende Vermutung allerdings auch. Mit der Raumforderung durch den Trichter kann es allerdings auch nicht viel zu tun haben, denn der Trichter wurde ja schon 10/2010 ausgebeult.
Am ehesten sehe ich bei mir den Zusammenhang mit der Schilddrüsenfunktion. Die war bei mir immer ganz kurz vor einer Ãœberfunktion (=TSH am unteren Ende der Norm), aber eben nur kurz davor. D.h. letztlich innerhalb der Norm. Damit war die Schilddrüse als Ursache für die Ã,,rzte ausgeschlossen. Nur ein Arzt hat mehrfach immer wieder den Wert kontrolliert, so dass er dann auch mal bei der Kontrolle außerhalb der Norm war. Seit Ende 2012 war die Schilddrüse dann meist in latenter, zeitweise auch in manifester Ãœberfunktion. Erst seit Ende 2013 hat sich das ganze normalisiert. Und das passt auch ganz gut zur deutlichen Verringerung meiner Herzfrequenz bei Belastung (also völlig unabhängig von der Trichter-Beseitigung).
Trichter-/Kielbrust Nuss-OP 22.10.2010 (43 J, m, 185 cm, 71,5 kg, Berlin-Buch Prof. Schaarschmidt)
2. OP=Bügelentfernung 20.11.2013 (Magdeburg, Dr. Lützenberg)
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Schokofee93

Ich danke euch für eure Antworten :)

Also mit der Schilddrüse habe ich auch Probleme sie spinnt rum seit ich 13 bin mal unter dann wieder leichte überfunktion durch zu hohe dosen an lthyroxin. Habe es jetzt seit einigen Wochen abgesetzt. Bin zwar etwas antriebsloser geworden aber hab nicht mehr so ein nerviges Herzstolpern auch in ruhe. es könnte sein das die schilddrüse auch da mitreinspielt aber ich glaube auch die Trichterbrust + Skoliose :(
eine Op finde ich schon heftig habe mir ein Video davon angesehen ich kann ja sowas sehen weil ich ja auch beruflich damit konfrontiert bin aber bei mir persönlich könnte ich mir noch eher die nuss-Methode vorstellen, die Erlanger ist echt heftig ... also ich hab ja in 3 Monaten nen Orthopäden -Termin vielleicht kann er mir dann sagen was zu tun ist bzw. Ob eine Op meine Beschwerden auch bessern würde und es sinnvoll ist :-[

lg Schokofee

annaj

wer probleme mit seiner Schilddrüse hat, sollte auf gluten versichten.
Weiblich.
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2011/03 Nuss-OP (modifiziert), dr. Lützenberg, Berlin Charité. (fast 39 J)
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2014/04 Brustrekonstruktion, Silikon in beide Brüste. Kleine Korrektur 2014/09 bei dr. Lützenberg.

ex.pectus

#7
Zitat von: annaj am 07. August 2014, 00:40:48
wer probleme mit seiner Schilddrüse hat, sollte auf gluten versichten.

Warum eigentlich? Weil Gluten schädlich sein könnte?

Das trifft eigentlich auf alles und jeden zu. Selbst Wasser könnte, wenn es in zu hohen Mengen zu sich genommen wird, zum Tode führen, siehe https://www.google.de/search?q=Wasser+toedlich
Gleiches gilt für Sauerstoff, siehe https://www.google.de/search?q=Sauerstoff+toedlich

Dass also irgendein Stoff unter irgendwelchen Bedingungen negative Auswirkungen auf den menschlichen Organismus haben könnte, ist überhaupt kein Argument, diesen Stoff komplett zu meiden. Es ist allenfalls ein Argument dafür, ganz genau zu schauen, unter welchen konkreten Bedingungen und Umständen er tatsächlich schädlich ist.

Das ist in der Praxis natürlich schwierig, insbesondere wenn die Wirkungen nicht sofort und direkt sichtbar sind. Vielmehr ist es meist sogar so, dass die zugeschriebenen negativen Auswirkungen ganz unspezifisch sind. D.h. es gibt jede Menge möglicher Ursachen gibt. Ganz allgemein: physischer und psychischer Stress im weitesten Sinne (= "unspezifische Antwort des Körpers auf eine Anforderung"). Es ist dann einfach unlogisch, unwissenschaftlich oder einfach nur wenig hilfreich, sich einen ursächlichen Zusammenhang herbeizudenken.

Einfach mal probieren, ob es hilft?
Warum nicht. Wenn es tatsächlich "einfach" gehen würde. Viele empfinden es aber nicht als einfach. Weiter oben ist in Bezug auf die Saugglocken-Therapie von "ein paar Jahren rumschlagen" die Rede. Als "unangenehmes rumschlagen" empfinden viele auch zu restriktive Ernährungsvorschriftenvorschläge. Manche natürlich nicht. Denen kann es nicht restriktiv genug sein, möchte man meinen. Ist aber auch egal. Zwar nicht für die Frage, ob etwas schädlich ist oder nicht, sondern nur für die Frage, ob man es einfach ausprobieren will oder nicht.
Abgesehen von der "convenience" kann eine zu restriktive Ernährung natürlich auch andere Nachteile haben. Abgesehen von bekannten Mangelzuständen vielleicht auch noch unbekannte Nachteile.

(Dass die Ernährung einen sehr, sehr großen Einfluss auch auf die Gesundheit hat bzw. für viele Volkskrankheiten verantwortlich ist, dürfte außer Frage stehen.)

die Beschwerden sind nach einem Auslassversuch weg - ein Beweis?
Natürlich nicht. Bevor ich hier weitere Romane schreibe, empfehle ich https://www.google.de/search?q=wer+heilt+hat+recht

Schilddüsenprobleme und Gluten
Es gibt sehr unterschiedliche Schilddrüsenprobleme, insbesondere Schilddrüsenüberfunktionen und Schilddrüsenunterfunktionen. Bei meiner kurzen Suche habe ich nur einen möglichen Zusammenhang zwischen Gluten und Hashimoto Thyreoiditis (Schilddrüsenunterfunktion) gefunden.

Gluten: Ursache von Hashimoto? - Zentrum der Gesundheit
Wenn ich mit google nach Schilddrüse und Gluten suche, ist der erste Treffer http://www.zentrum-der-gesundheit.de/gluten-hashimoto.html in dem in der Überschrift behauptet wird: "Gluten heizt Autoimmunerkrankungen an". Soweit ich den ellenlangen Artikel richtig verstanden habe, gibt es dafür nur eine wirklich harte Argumentation, nämlich eine Studie aus Rom.

ZitatGluten erhöht Bedarf an Schilddrüsenhormonen
Eine Studie aus Rom zeigt, dass Hashimoto-Patienten mit Glutenunverträglichkeit für einen TSH-Wert im Normbereich 49 Prozent mehr T4-Hormone benötigen als Patienten ohne Glutenunverträglichkeit.

Nach einer elfmonatigen glutenfreien Ernährung war der T4-Bedarf der glutensensitiven Testpersonen für einen akzeptablen TSH-Wert weitgehend identisch mit demjenigen der Vergleichsgruppe. Diese Ergebnisse verdeutlichen einmal mehr den Zusammenhang zwischen Gluten und autoimmunen Störungen.

Zwar leiden Hashimoto-Patienten nicht automatisch an Zöliakie. Es kann jedoch davon ausgegangen werden, dass bei den meisten Betroffenen zum gewissen Grad eine sog. Glutensensitivität vorliegt.
http://www.zentrum-der-gesundheit.de/gluten-hashimoto.html

Das ist argumentativer Bullshit. Nicht die Studie, sondern deren Missbrauch als Argument für eine völlig andere Behauptung. Bei der Studie ging es nicht um irgendwelche Zusammenhänge zwischen dem Gluten und der Schilddrüse selbst bzw. der von ihr gebildeten Hormone. Sondern es ging um von außen als Ersatz zugeführte Hormonmedikamente bei atypischen Zölliakie-Kranken. Wenn der Darm durch Gluten geschädigt ist, werden eben auch Stoffe über den Darm anders/schlechter aufgenommen. Vermutlich nicht nur Nahrung, sondern auch Medikamente. Also auch Ersatz-Schilddrüsen-Hormone, die man bei einem Ausfall der Schilddrüse nehmen muss. In der Studie ging es um folgende Zusammenhänge: Gluten - Schädigung des Darms - Medikamentenaufnahme über den Darm - benötigte Dosis des Medikaments. Kurz: um eine glutenbedingte Resorbtionsstörung extern zugeführter Schilddrüsenhormone über den Verdauungstrakt. Das hat direkt nichts, aber auch gar nichts mit der Schilddrüse bzw. ihrer Hormone und deren Schädigung durch Gluten zu tun!

Wodurch die Schilddrüse geschädigt wurde, so dass man auf die Ersatz-Hormone angewiesen wurde, spielt gar keine Rolle. Ob durch eine Autoimmunerkrankung, durch einen Unfall oder eine operative Entfernung der Schilddrüse spielt überhaupt gar keine Rolle.

Und dass bei einer glutenfreien Ernährung bei bestimmten Patienten die zugeführte Schilddrüsenhormon-Dosis verringert werden konnte, weil sich vermutlich die Aufnahme über den Verdauungstrakt verbessert hat, bedeutet nicht, dass sich irgendetwas an der Schilddrüse selbst verändert hat.

Es gibt übrigens ein sehr stark frequentiertes Forum speziell für Schilddrüsenerkrankungen. Da findet man sehr viel, natürlich auch sehr viel widersprüchliches zum Thema. Auch speziell zu Gluten und Ernährung. http://www.ht-mb.de/forum/forum.php
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annaj

Zitat von: ex.pectus am 07. August 2014, 11:39:01
Zitat von: annaj am 07. August 2014, 00:40:48
wer probleme mit seiner Schilddrüse hat, sollte auf gluten versichten.

Warum eigentlich? Weil Gluten schädlich sein könnte?

es ist allgemein* bekannt, deshalb. Ich bin nicht mehr interessiert mich an dinge zu ernähren die einem schaden kann, da es so viel leckeres zum essen gibt der mir gesundheit, klares denken und energie schenkt. Wer weiter hin und her spekulieren möchte über lebensmittel die wir eigentlich wissen nicht gesund sind, kann das gerne tun, weiterhin das zeug essen und sich wundern wieso man mit jungen jahre schon krank oder halb tot ist... ist nicht mein leben.
*schon Hippokrates wusste bescheid.
Weiblich.
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ex.pectus

#9
Einerseits schreibst Du, dass es allgemein bekannt sei und "wir" eigentlich wissen, dass es nicht gesund ist.

Wer soll denn dieses wir genau sein? Die Ernährungsberatung in der Charité ja zum Beispiel wohl nicht:

Zitat von: annaj am 07. November 2013, 21:04:32
ich halte die ernährungsberatung bei der Charité für sinnlos, ich kenne ihre ausbildungsinhalte und halte ihre richtlinien für grossenteils quatsch. Aber nur weil ich dies empfinde heisst nicht das jeder das tut. Sich mit ernährung zu befassen ist mal gut und wenn es dir was bringt ist es doch fein. Wenn die ernährungsangestellte bei charité die ausbildung dort absolviert haben, und davon gehe ich aus, ist die Empfehlungen kaum besser als was die meisten so täglich essen, sprich falsch...

Dass sich nicht jeder Arzt mit den Ausrikungen der Ernährung auskennt, finde ich absolut einleuchtend, jedenfalls im Detail. Dafür ist es zu komplex. Außerdem hätte er gar nicht die Zeit bei jedem Patienten quasi auch eine Ernährungsberatung zu machen. Aber in einer Spezialambulanz, in der es fast nur um ernährungsbedingte Erkrankungen geht? Die neben Ã,,rzten auch zusätzlich Ernährungsberater haben? Die machen den ganzen Tag nichts anderes, als sich damit zu befassen. Sie bekommen dafür sogar Geld. Und studiert bzw. ausgebildet wurden sie dafür auch noch. Das zählt alles nichts? Die haben trotzdem keine Ahnung? Obwohl es schon Hippokrates wusste? Macht für mich keinen Sinn.
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annaj

haha, es ist schön das du die Wahrheit suchst, aber nicht loslassen willst/kannst/möchtest.... du regst dich über cannabis in falle von schmerztherapie auf (obwohl es mindestens 1000 jahre als schmerztherapie eingesetzt wurde) aber lässt das morfium in gluten schwer los... jeder muss für sich herrausfinden an was man glaubt, ich bin eher für harte Fakten, selbst erlebt oder nah beobachtet, damit habe ich am meisten erreicht in gesund zu werden und bleiben oder andere werden zu lassen. Ohne finanzielle Interessen.
Weiblich.
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2011/03 Nuss-OP (modifiziert), dr. Lützenberg, Berlin Charité. (fast 39 J)
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2014/04 Brustrekonstruktion, Silikon in beide Brüste. Kleine Korrektur 2014/09 bei dr. Lützenberg.

ex.pectus

Du hast gesagt: "wer probleme mit seiner Schilddrüse hat, sollte auf gluten versichten."

Hättest Du gesagt: "manchen geht es ohne Gluten besser, probiere es doch mal aus, vielleicht hilft es dir auch" wäre das für mich nicht nur eine andere Formulierung sondern inhaltlich eine komplett andere Aussage. Für mich liegen zwischen beiden Aussagen Welten.

Wer da keinen inhaltlichen Unterschied sieht oder diesen für nicht so wichtig findet, wird auch nicht verstehen, worum es mir geht.

Und es macht auch einen Unterschied, ob man von seinen persönlichen Erfahrungen berichtet und gegebenfalls transparent macht, dass es sich um persönliche Erfahrungen handelt. Oder ob man vermeintlich allgemeingültige Erfahrungen verkündet. Und dabei offenbar nicht zur Kenntnis genommen hat oder nehmen will, dass andere ganz andere Erfahrungen gemacht haben. Denn die gibt es ja nun mal auch, jede Menge Menschen, die keinerlei Probleme mit Gluten haben. Oder wie passen die in das Bild?
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annaj

Ich mag schreiben was ich will, und Schokofee kann fragen wenn sie wirklich Interesse hat, aber meine erfahrung ist das die meisten lieber pillen schlucken und der arzt glaubt, obwohl er einem nie wirklich gesund macht. Alles andere als die eigene gewohnheiten zu ändern tuen sich die leute an.
Ich möchte lieber, das man sich selbst um die infos kümmern, es steht alles da, in bücher, im netz usw. Der hinweis sollte reichen, wer Interesse hat, wird neugierig und schliesst den tür nicht, sondern geht rein.

Wie ich mich zu ausdrücken habe ist übrigens nicht deine Sache, sondern meine. Ich finde es immer wieder erstaunlich das du die rolle nimmst, mich zu korrigieren, andere gegenüber zu erklären was ich eigenlich wahrscheinlich meine oder sonst was.

Da die meisten niemals ausprobieren längere zeit komplett ohne gluten zu leben, wissen sie auch nicht welche unterschied es macht gerade in ihrem fall. Ich sehe immer wieder wie vielseitig die schäden von gluten sind, bei leute um mich herum. Man muss nicht totkrank sein um sich zu ändern, seine geistige und gesundheitliche zustand kann immer verbessert werden. Ich bin keine Fanatiker, ich tue was ich kann um mich gut zu fühlen, und das ist wirklich nicht schwer durchzusetzen, im Alltag, im kopf schon (für die meisten). Ich finde du kannst dich herausfordern komplett ohne gluten (und milch!) mindestens drei monate zu leben, und parallel protokoll führen..  ;)

@schokofee: ich hoffe wir sind jetzt soweit, und wieder zurück zum Thema  ::)
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ex.pectus

#13
Eigentlich ist es doch so:
Man berichtet anderen von seinen eigenen Erfahrungen oder seinem Wissen, damit andere dann daraus ihre eigene Schlußfolgerungen ziehen, ihre eigenen Entscheidungen treffen oder ihre eigenen Verhaltensweisen ändern.

Ich finde nicht, dass Dein Einschub "wer probleme mit seiner Schilddrüse hat, sollte auf gluten verzichten." dem annähernd entspricht.

Es gibt ja diesen Spruch: "Wenn jemand sagt, du sollst aus dem Fenster springen, machst du das dann auch?"

Es sollte doch wohl ganz normal sein, wenn jemand eine Verhaltensempfehlung ohne jede erkennbare Begründung ausspricht, dass dann zurückgefragt wird, auf welcher Grundlage diese Verhaltensempfehlung eigentlich ausgesprochen wird. Wenn man schon aus dem Fenster springen soll, darf man ja wohl noch wissen wollen, warum.

Wer meine Beiträge liest, müsste eigentlich erkennen, dass ich für mich nicht in Anspruch nehme die Wahrheit gepachtet zu haben und meine Aussagen deshalb keiner Begründung bedürfen. Vielmehr versuche ich eher umgekehrt mit Argumenten zu überzeugen, völlig unabhängig von meiner Person.

Bei deiner o.g. Aussage gibt es Null Argument. Insofern solltest du dich also nicht wundern, wenn Nachfragen kommen. Damit will ich dir aber keinerlei Vorschriften machen, du kannst dich wundern oder es lassen, wie du willst.

Und auch wenn dann Argumente kommen, ist es wieder ganz normal in einem Diskussionsforum, dass man sich mit diesen Argumenten auseinandersetzt. Wenn du dazu keine Lust hast, kannst du es lassen. Versteht sich eigentlich von selbst. Und nein, damit schreibe ich dir auch nicht vor, was du zu tun und zu lassen hast. Du kannst es wieder machen, wie du willst.

Zitat von: annaj am 09. August 2014, 20:33:41
@schokofee: ich hoffe wir sind jetzt soweit, und wieder zurück zum Thema  ::)

Das ist ein klassisches Dilemma, bei dem ich es nur falsch machen kann. Nehme ich die Beiträge heraus und mache daraus einen anderen Thread, befürchte ich den Vorwurf von Zensur oder ähnlichem. Mache ich es nicht, kommt der Off-Topic-Vorwurf.

Zitat von: annaj am 09. August 2014, 20:33:41
meine erfahrung ist das die meisten lieber pillen schlucken und der arzt glaubt, obwohl er einem nie wirklich gesund macht. Alles andere als die eigene gewohnheiten zu ändern tuen sich die leute an.

Das trifft auf mich nicht zu.

Zitat von: annaj am 09. August 2014, 20:33:41
Ich möchte lieber, das man sich selbst um die infos kümmern, es steht alles da, in bücher, im netz usw. Der hinweis sollte reichen, wer Interesse hat, wird neugierig und schliesst den tür nicht, sondern geht rein.

Ein Hinweis, sich über den Zusammenhang von Gluten und Schilddrüse zu informieren, sieht bei mir anders aus, als zu schreiben, dass man Gluten meiden sollte. Aber du kannst natürlich schreiben, was du willst. Logisch.

Zitat von: annaj am 09. August 2014, 20:33:41
Wie ich mich zu ausdrücken habe ist übrigens nicht deine Sache, sondern meine.

Selbstverständlich. Und meine Sache ist es, ob ich nachfrage oder nicht.

Zitat von: annaj am 09. August 2014, 20:33:41
Ich finde es immer wieder erstaunlich das du die rolle nimmst, mich zu korrigieren,

Mal ernsthaft: Was wäre schlecht daran, wenn man korrigiert wird?
(Abgesehen davon, dass es gar nicht um Korrektur geht. Wir sind hier ja nicht bei der Inquisition, wo du von deinem Irrglauben abschwören sollst.)

Ist es dir sehr, sehr wichtig, nicht korrigiert zu werden? Ehrlich gesagt habe ich zu dieser Frage natürlich eine Meinung. Aber ich weiß es natürlich nicht 100%. Es wäre nur ein Vorurteil. Ich halte es für möglich, dass ich mich irre. Ich spekuliere quasi, dass auch das Gegenteil richtig sein könnte.
Trichter-/Kielbrust Nuss-OP 22.10.2010 (43 J, m, 185 cm, 71,5 kg, Berlin-Buch Prof. Schaarschmidt)
2. OP=Bügelentfernung 20.11.2013 (Magdeburg, Dr. Lützenberg)
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