Absicherung gegen Folgekosten bei privat gezahlter OP

Begonnen von Stinson24, 25. September 2014, 17:08:26

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Stinson24

Hallo zusammen,

ich habe mich dafür entschieden, meine Trichterbrust im Erlangener Uniklinikum korrigieren zu lassen. Ein entsprechender Antrag auf Kostenübernahme an die Krankenkasse wurde abgelehnt. Dagegen werde ich Widerspruch einlegen, jedoch möchte ich die OP aus Zeitgründen dennoch bald durchführen lassen und die Kosten hierfür zumindest vorübergehend selber tragen.

Meine Sorge wäre jedoch, dass im Falle eventueller Komplikationen oder Nachbesserungen etc. Folgekosten entstehen, die mir finanziell über den Kopf wachsen. Daher würde ich mich gegen diese gerne absichern. Kann mir hierzu vielleicht jemand einen Tipp geben oder hat jemand schon Erfahrungen hierzu gesammelt?

Über Tipps wäre ich sehr dankbar.

Viele Grüße

ex.pectus

Meine Tipps:

1. Nochmal genau überlegen, ob die Entscheidung für eine OP richtig ist und ob "Erlangen" die richtige Wahl ist. s.a. http://www.trichterbrustforum.de/index.php/topic,1826.msg14936.html#msg14936

2. Eine Absicherung im versicherungstechnischen Sinne kann es wohl jetzt nicht mehr geben.

3. Als Selbstzahler darauf achten, dass man bei den Kosten vom Krankenhaus nicht über den Tisch gezogen wird (Stichwort: Wahlleistungen, Eingruppierung in DRG-Pauschale).


Zum Thema Selbstzahler habe ich einen schönen Beitrag gefunden. Darin geht es zwar um die Adipositaschirurgie, aber die Erkenntnisse lassen sich sinngemäß auf die Trichterbrust-Chirurgie übertragen.

Vielleicht ganz interessant:
https://www.bdc.de/index_level3.jsp?form=Dokumente&documentid=BAD7FD6675186C1FC12577AB002CFF00

Alle Komplikationen innerhalb einer bestimmten Frist (30 Tage) werden zu einer Fallpauschale zusammengerechnet und vom Krankenhaus direkt dem Selbstzahler entsprechend der Vereinbarung in Rechnung gestellt.

Aufwendungen für Komplikationen und Folgeerkrankungen nach dieser Frist sind ein neuer Fall. Diese werden auch ganz normal erbracht und über die Chipkarte gegenüber der KK abgerechnet. Einziger Unterschied: die Ã,,rzte müssen es der KK melden, wenn es sich um eine Folgeerkrankung handelt und die KK kann dann Regress beim Patienten nehmen.

Wenn beim Patienten nichts zu holen ist, kann weder das Krankenhaus etwas holen, noch die die KK. D.h. wenn "finanziell über den Kopf wachsen" meint, dass man nichts hat, ist es halb so wild. Man wird deswegen nicht versklavt, eingesperrt oder dergleichen ...
Und solange man versichertes Mitglied ist, hat man trotzdem Anspruch auf Behandlung.

In dem genannten Beitrag wird explizit zwischen der Magenverkleinerung und der anschließenden Wiederherstellungs-OP unterschieden. Letzteres sei eindeutig plastisch-chirurgisch, ersteres nicht. Und da die Magenverkleinerung eben keine "Schönheits-OP" ist, sei auch fraglich, ob überhaupt § 52 Abs. 2 SGB V anwendbar ist.

Dort heißt es:
Zitat(2) Haben sich Versicherte eine Krankheit durch eine medizinisch nicht indizierte ästhetische Operation, eine Tätowierung oder ein Piercing zugezogen, hat die Krankenkasse die Versicherten in angemessener Höhe an den Kosten zu beteiligen und das Krankengeld für die Dauer dieser Behandlung ganz oder teilweise zu versagen oder zurückzufordern.
http://www.gesetze-im-internet.de/sgb_5/__52.html

Daraus folgt, dass es vielleicht einen Unterschied macht, wie man die medizinisch nicht indizierte Trichterbrust-OP einordnet: als ästhetische Operation um besser auszusehen oder als eine Operation aus medizinischen Gründen (wegen diverser Beschwerden), die nur die hohen Anforderungen an die medizinische Notwendigkeit des MDK nicht erfüllt (wie eben bei einer Magenband-OP auch).

Trichter-/Kielbrust Nuss-OP 22.10.2010 (43 J, m, 185 cm, 71,5 kg, Berlin-Buch Prof. Schaarschmidt)
2. OP=Bügelentfernung 20.11.2013 (Magdeburg, Dr. Lützenberg)
meine Trichterbrust-OP-Seite

Stinson24

Vielen Dank für die guten Tipps & Hinweise!! Ich werde auch auf jeden Fall Widerspruch gegen den KK-Bescheid einlegen, habe nur Angst, dass sich das alles ewig hinzieht...

Bei der von mir angestrebten Variante handelt es sich um die "neuere" Erlanger Synthes-Methode von Prof. Carbon, hat hierzu vllt. schon jemand Erfahrungen gesammelt?

ex.pectus

#3
Zitat von: Stinson24 am 28. September 2014, 20:37:30
Bei der von mir angestrebten Variante handelt es sich um die "neuere" Erlanger Synthes-Methode von Prof. Carbon, hat hierzu vllt. schon jemand Erfahrungen gesammelt?

Wie alt bist du? Hast du dich nur von Prof. Carbon bzw. in seiner Abteilung zum Thema OP beraten lassen?

Da du die OP selber zahlen willst, vermute ich, dass du schon etwas älter bist, also kein Jugendlicher mehr, sondern ein Erwachsener.

Bezüglich Erwachsene und Nuss-OP soll Prof. Carbon folgendes gesagt haben:

Zitat von: tomsschulte am 28. September 2013, 16:55:17
Prof. Carbon hat gesagt, dass er NIE UND NIMMER die Nuss-Methode bei einem erwachsenen Brustkorb empfehlen oder gar durchführen würde. Er sagt auch, dass es über die Jahre des Nuss-Bügel-Tragens zu erheblichen Schmerzen und höchstwahrscheinlich einem Rezidiv kommen würde.
Er sagt, ich bin ein Kandidat für eine offene OP mit Erlanger Bügel und Synthes-Platten für die Rippenbögen.

Wenn das stimmt, wäre der Prof. für mich quasi unten durch. Das heißt natürlich nicht, dass er deswegen kein guter Chirurg sein kann. Aber er wäre für mich kein guter Arzt, von dem ich mich beraten lassen würde.

Nochmal: Ich weiß nicht, wie Prof. Carbon einen berät und ob er wirklich Unwahrheiten über die Nuss-Methode verbreitet oder nur sehr grenzwertig und noch im legalen Bereich berät. Aber ein Arzt, der es nicht schafft, dass ihn seine Patienten halbwegs richtig verstehen, wäre auch kein guter Arzt.

Trichter-/Kielbrust Nuss-OP 22.10.2010 (43 J, m, 185 cm, 71,5 kg, Berlin-Buch Prof. Schaarschmidt)
2. OP=Bügelentfernung 20.11.2013 (Magdeburg, Dr. Lützenberg)
meine Trichterbrust-OP-Seite

annaj

Zitat von: ex.pectus am 29. September 2014, 00:24:36

Zitat von: tomsschulte am 28. September 2013, 16:55:17
Prof. Carbon hat gesagt, dass er NIE UND NIMMER die Nuss-Methode bei einem erwachsenen Brustkorb empfehlen oder gar durchführen würde. Er sagt auch, dass es über die Jahre des Nuss-Bügel-Tragens zu erheblichen Schmerzen und höchstwahrscheinlich einem Rezidiv kommen würde.
Er sagt, ich bin ein Kandidat für eine offene OP mit Erlanger Bügel und Synthes-Platten für die Rippenbögen.

Wenn das stimmt, wäre der Prof. für mich quasi unten durch. Das heißt natürlich nicht, dass er deswegen kein guter Chirurg sein kann. Aber er wäre für mich kein guter Arzt, von dem ich mich beraten lassen würde.

Nochmal: Ich weiß nicht, wie Prof. Carbon einen berät und ob er wirklich Unwahrheiten über die Nuss-Methode verbreitet oder nur sehr grenzwertig und noch im legalen Bereich berät. Aber ein Arzt, der es nicht schafft, dass ihn seine Patienten halbwegs richtig verstehen, wäre auch kein guter Arzt.



Ich stimme ex.pectus voll zu. Knorpel müssen, auch bei erwachsene, nur bei sehr komplizierte fälle verletzt werden (durchtrennt oder angekerbelt). Eine solche verletzung bedeutet immer eine nachteil; steifheit, schmerzen, tb der wieder einfällt oder bzw schlimmer wird... tue dir das nicht an, du solltest ein chirurgen haben der individuell arbeitet. Es gibt genügend erfahrungsberichte die das bestätigt, ob es jetzt neue oder alte erlanger heisst, ravitch, Rehbein...
Weiblich.
1989-2011/01 Silikonimplantat. (16 J)
2011/03 Nuss-OP (modifiziert), dr. Lützenberg, Berlin Charité. (fast 39 J)
2013/08 Stabentfernung, dr. Lützenberg, Uniklinik Magdeburg. Zusätzlich würde grossflächig Muskeln versetzt (versuch Brustrekonstruktion, Knorpel wurde abgeschliffen usw)
2014/04 Brustrekonstruktion, Silikon in beide Brüste. Kleine Korrektur 2014/09 bei dr. Lützenberg.

Stinson24

Vorher war ich schon in Köln-Merheim zur Beratung, in Erlangen hatte ich dann allerdings nur in der Kinderchirurgie ein Gespräch. Hier wurde mir dann gesagt, dass man mir in meinem Alter -ich bin 22- die Nuss-Methode nicht guten Gewissens empfehlen könne, da die benötigten Kräfte bei einem in dem Alter schon sehr steifen Brustkorb zu groß seien.

Natürlich habe ich mir die Erfahrungsberichte und Tipps in diesem Forum intensiv angesehen, im November habe ich daher auch ein Beratungsgespräch in Berlin bei Prof. Schaarschmidt, hiervon erhoffe ich mir auch relativ viel.

Mit dem Kostenübernahmeantrag würde ich nach Vorliegen eines entsprechenden ärztlichen Berichtes auf jeden Fall auch noch einmal einen weiteren Versuch starten.

annaj

prof. Schaarschmidt wird dein knorpel auch durchtrennen, aber du kannst ihm ja fragen.
Weiblich.
1989-2011/01 Silikonimplantat. (16 J)
2011/03 Nuss-OP (modifiziert), dr. Lützenberg, Berlin Charité. (fast 39 J)
2013/08 Stabentfernung, dr. Lützenberg, Uniklinik Magdeburg. Zusätzlich würde grossflächig Muskeln versetzt (versuch Brustrekonstruktion, Knorpel wurde abgeschliffen usw)
2014/04 Brustrekonstruktion, Silikon in beide Brüste. Kleine Korrektur 2014/09 bei dr. Lützenberg.

Sunny

Hall Stinson24,

ich habe gelesen, dass Du Deine Tb in Erlanger von Prof. Carbon korrigieren lassen möchtest.
Ich bin erst im Juli wieder in Erlangen an meiner Tb operiert worden, allerdings nicht von Prof. Carbon, sondern von Prof. Sirbu.
Auch wenn bei mir Komplikationen auftraten, kann ich Prof. Sirbu und sein Team empfehlen.
Die Korrektur ist optisch super geglückt. Bis jetzt habe ich nicht einmal einen minimalen Trichter, was nach der ersten Op bei Prof. Schaarschmidt der Fall war.
Könntest Dir ja zum Vergleich bei Prof. Sirbu noch einen Termin geben lassen, wenn Du Interesse hast. Wartezeiten sind nicht lange, im Schnitt so ein bis zwei Wochen.
Bezüglich Deiner KK kann ich Dir nur raten, Widerspruch einlegen.
Ich habe für meine Re-Korrektur auch über ein halbes Jahr gekämpft, obwohl bei mir eindeutige organische Befunde vorlagen.
Also nicht aufgeben!!!!
Liebe Grüße und alles Gute
08/2012: Op nach Nuss (Berlin-Buch, Prof. Schaarschmidt)
07/2013: Bügelexplantation (Berlin-Buch, da Komplikationen)
07/2014: Offene Op (Uniklinik Erlangen, Prof. Sirbu)
08+09/2014: 4 Op´s (Uniklinik Erlangen, da Komplikationen)
Alter bei Ops: 28,29,30

annaj

Sunny, wieso bist du so zufrieden trotz 4 op's wegen komplikationen in Erlangen? Und welche art von komplikationen hast du erlebt, und wieso sind sie entstanden?
Ein minimalen trichter nach der prof. Schaarschmidt op möchte ich gern sehen, ich finde es gar nicht schlimm und würde sowas, wenn wir uns unter minimal verstehen, nicht noch mal operieren lassen. Organische befunde mit einem minimalen trichter kommt mir komisch vor, oder lag es an was anderes? Fotos und mehr details wäre schön!

Meist treten probleme mit dem erlanger methoden erst nach einige zeit auf, z.b  trichter fällt wieder ein, man muss doch feststellen das gewisse schmerzen nie nachlassen oder abgetrennte knorpel heilt nicht richtig zusammen. Ein gelungenes op ist eigentlich erst nach einiger zeit bügelentnahme ganz zu beurteilen.

Ich habe nie von lange wartezeiten bei irgendeiner der tb-chirurgen in Deutschland gehört, also schneiden alle in diesem Kontext sehr gut ab! In Schweden warten die patienten oft Jahren, 2-3 sind nicht ungewöhnlich, kann aber auch schneller gehen, dann vielleicht 6 Monate... jetzt als vergleich. Ein paar Monate wartezeit finde ich für einer wichtige op nicht schlecht, da wenig ärzte auf dem gebiet arbeiten und man sich unbedingt nicht nach wartezeit richten soll, ich spreche jetzt von die verhältnisse hier in Deutschland.... das wichtigste ist das langzeitsergebnis.
Weiblich.
1989-2011/01 Silikonimplantat. (16 J)
2011/03 Nuss-OP (modifiziert), dr. Lützenberg, Berlin Charité. (fast 39 J)
2013/08 Stabentfernung, dr. Lützenberg, Uniklinik Magdeburg. Zusätzlich würde grossflächig Muskeln versetzt (versuch Brustrekonstruktion, Knorpel wurde abgeschliffen usw)
2014/04 Brustrekonstruktion, Silikon in beide Brüste. Kleine Korrektur 2014/09 bei dr. Lützenberg.

Sunny

Hi annaj,
Du hast meine Nachricht etwas falsch verstanden. Aber macht ja nichts. Ich beantworte gern alle Deine Fragen und hole dazu bzgl. meiner Krankheitsgeschichte ein bisschen aus:
Meine Tb bildete sich mit ca. 14 Jahren heraus. Damals sahen die Ã,,rzte keinerlei handlungsbedarf. Da ich Leistungssport betrieb hatte ich auch lange keine Probleme damit. Mit etwa 20 Jahren bekam ich Herzprobleme, die sich im Laufe der Zeit verschlimmerten. Letzlich wurde durch meinen Trichter eine Herzkammer komplett platt gedrückt, die Herzklappen schlossen nicht mehr, ich hatte extreme Herzrhythmusstörungen und Bluthochdruck. Zudem eine extreme Belastungsdyspnoe usw. Im August 2012 lies ich mich von Prof. Schaarschmidt in Berlin operieren. Natürlich hatte ich zuvor mehrere Kliniken angeschaut und jemanden kennengelernt der im Vorjahr von ihm operiert wurde. Die Op an sich verlief ohne Komplikationen, allerdings hatte ich nach der Korrektur immer noch einen Trichter, wenn auch nicht mehr so stark wie vorher. Anfangs ging es mir jedenfalls ganz gut, dann kamen die Probleme. Ich hatte permanent Entzündungen und Wasseransammlungen im Brustkorb, von den Schmerzen ganz zu reden. Der schief eingesetze Bügel drückte mir eine Rippe ab. Daher lies ich das Implantat im Juli 2013 entfernen. Mit Berlin und Prof. Schaarschmidt war ich insgesamt nicht zufrieden, dass ist meine subjektive Meinung. Nach der Bügelexplantation ging es mir zunächst etwas besser und es wwar soweit alles i O. Im September begann dann der Trichter wieder einzusinken. Zudem habe ich seither extreme Schmerzen und werde mit Btm behandelt. Nachdem der Trichter also wieder auf seinen Ursprung eingesunken, mein Brustbein vollkommen instabil usw. war und die damit verbundenen Probleme sich natürlich wieder verschlimmerten, suchte ich erneut verschiedene Kliniken auf. Letzlich fiel meine Wahl dann auf Erlangen, wo ich nach einer abgewandelten ravitch methode mit implantat vor noch nicht allzu langer zeit operiert wurde. Die Operation an sich verlief gut. Mein Trichter ist seither vollkommen weg. Ich benötigte zwar aufgrund des großen Blutverlustes Bluttransfusionen (mein Schnitt geht einmal von links nach rechts), aber dass kann bei einer Op mit diesem Ausmaß passieren. Die vier Folgeoperationen gab es, da ich blöderweise eine Wundheilstörung und Keime in der Wunde hatte. Das kann einem allerdings immer und in jeder Klinik passieren. Die vier Ops waren bei weitem kein Pappenstil, mein Brustkorb war eine Woche komplett offen und ich bin so herumgelaufen, aber jetzt ist abgesehen von den Schmerzen soweit alles in Ordnung. Wie gesagt eine Wundheilungsstörung und Keime kann man sich überall einfangen. Ist einfach bei mir blöd gelaufen. Es gibt viele Gründe warum ich mit Erlangen im Vergleich zu Berlin deutlich mehr zufrieden bin. Erlangen, also Prof. Sirbu ist viel mehr um eine gute Nachsorge und Nachbetreuung der Patenten bedacht. Ich hatte und habe dort regelmäßig Kontrolltermine. Prof. Sirbu und seine Kollegen sind auch sehr gut erreichbar. Falls mal keiner abnimmt, einfach eine Nachricht auf den Sekretariatsab und man wird umgehend zurückgerufen. Eine gute Nachsorge und -betreuung und Erreichbarkeit des Arztes gehört für mich einfach auch zu einer Op. Ich wohne weder in Berlin, noch in Erlangen und bin in beiden Fällen eine gute Zeit mit dem Auto unterwegs, aber meine Gesundheit ist mir das Wert. Wie das Endergebnis im Endeffekt wird, wenn ich das Implantat herausbekomme wird sich zeigen, aber es kann nicht mehr schlimmer als nach den BerlinerOps werden. Momentan bin ich zufrieden damit, dass es mir soweit gut geht. Schmerzen hin oder her.
Zum Thema Wartezeiten meinte ich, dass man in Erlangen bei Prof. Sirbu nur ein bis zwei Wochen auf einen Ersttermin zur Untersuchung und Aufklärungsgespräch wartet. Die Wartenzeiten für solche Termine waren meiner Erfahrung nach in anderen Kliniken deutlich länger. Bei Prof. Schaarschmidt waren es beispielsweise knapp drei Monate bei mir und bei einer Bekannten auch. Bei Prof Hümmer und Kollegen war es etwa sechs bis acht Wochen. Wie gesat ich spreche hier immer von meinen Erfahrungen und meiner Meinung.
Falls Du noch Fragen hast beantworte ich sie natürlich gerne. Ich hoffe ich konnte damit die Missverständnisse fürs erste klären.
Liebe Grüße
08/2012: Op nach Nuss (Berlin-Buch, Prof. Schaarschmidt)
07/2013: Bügelexplantation (Berlin-Buch, da Komplikationen)
07/2014: Offene Op (Uniklinik Erlangen, Prof. Sirbu)
08+09/2014: 4 Op´s (Uniklinik Erlangen, da Komplikationen)
Alter bei Ops: 28,29,30

ex.pectus

Zitat von: Sunny am 04. Oktober 2014, 01:06:18
Letzlich fiel meine Wahl dann auf Erlangen,

Mit Erlangen meinst du ausschließlich Prof. Sirbu und nie Prof. Carbon/Dr. Schulz-Drost? siehe auch:

Zitat von: ex.pectus am 13. November 2012, 21:55:46
Zur Uniklinik Erlangen:
- einerseits gibt es hier im Forum Berichte zur neuen Methode in Erlangen: Synthes-Technik, Kinderchirurgie (Prof. Carbon), u.a. Dr. Schulz-Drost (Mitglied im Forum), mit Erfahrungsbericht von Citrate
- andererseits gibt es von der Thoraxchirurgie (Prof. Sirbu) der Uniklinik Erlangen auch aktuelle Infos zur Trichterbrust-OP auf der nur die Nuss-Methode und die alte Erlanger Methode, aber nicht die neue Synthes-Technik erwähnt wird

Kann jemand sagen, ob die beiden Abteilungen bei der TB-OP (Indikation/Auswahl/Durchführung der OP-Methode) eng zusammenarbeiten oder sich gegenseitig Konkurrenz machen?

Die Antwort auf die o.g. Frage würde mich immer noch interessieren.

Zitat von: Sunny am 04. Oktober 2014, 01:06:18
wo ich nach einer abgewandelten ravitch methode mit implantat vor noch nicht allzu langer zeit operiert wurde.

D.h. Prof. Sirbu macht nicht nur Nuss, sondern auch noch Ravitch. Wurde auch mal darüber gesprochen, ob dich in der der anderen Abteilung in Erlangen vorstellen sollst, die auch TB-OPs machen?
Trichter-/Kielbrust Nuss-OP 22.10.2010 (43 J, m, 185 cm, 71,5 kg, Berlin-Buch Prof. Schaarschmidt)
2. OP=Bügelentfernung 20.11.2013 (Magdeburg, Dr. Lützenberg)
meine Trichterbrust-OP-Seite

ex.pectus

Zitat von: ex.pectus am 04. Oktober 2014, 10:52:09
Zitat von: ex.pectus am 13. November 2012, 21:55:46
Kann jemand sagen, ob die beiden Abteilungen bei der TB-OP (Indikation/Auswahl/Durchführung der OP-Methode) eng zusammenarbeiten oder sich gegenseitig Konkurrenz machen?

Die Antwort auf die o.g. Frage würde mich immer noch interessieren.

Ich antworte mir mal selbst: Es spricht viel/alles dafür, dass sich die beiden Prof. zumindest fachlich eher verfeindet als befreundet sind, wenn man das mal so plastisch sagen darf. Denn:

Auf der Infoseite zur Trichterbrust von Prof. Sirbu ist folgendes zu lesen:

Zitat
Es stellt sich ein junger Mann im Alter von 23 Jahren vor,[...]
Die Nuss-Methode setzt jedoch eine noch elastische Brustwand voraus und ist deswegen die Methode der Wahl beim jungen Patienten, wie es bei Ihnen der Fall ist.
http://www.thoraxchirurgie.uk-erlangen.de/krankheitsbilder/trichterbrust/

Für Prof. Sirbu gehört man also mit 23 Jahren noch zu den jungen Patienten, für den Nuss noch die Methode der Wahl ist. Wo jetzt genau die Grenze bei Prof. Carbon liegt, weiß ich nicht. Ich vermute jedoch deutlich niedriger.
Trichter-/Kielbrust Nuss-OP 22.10.2010 (43 J, m, 185 cm, 71,5 kg, Berlin-Buch Prof. Schaarschmidt)
2. OP=Bügelentfernung 20.11.2013 (Magdeburg, Dr. Lützenberg)
meine Trichterbrust-OP-Seite

Sunny

Mit Erlangen meine ich ausschließlich Prof. Sirbu und sein Team.
Ich wusste von Prof. Carbon und mir war es frei gestellt mich bei Ihm vorzustellen.
In meinem konkreten Fall gab es keine Zusammenarbeit beider Abteilungen. Wie diese sonst ist und ob sie überhaupt statt findet, kann ich nicht beurteilen. Ich habe aber durchaus mitbekommen, dass verschieden Abteilungen eng zusammenarbeiten.
Prof. Sirbu operiert nach Nuss, Ravitch und kombiniert und modifiziert diese Verfahren. Mir wurden in den Voruntersuchungen und -Gesprächen alle möglich Operationsmethoden von Prof. Sirbu erläutert. Im Hinblick auf meine Vorgeschichte usw. wurde mir zu einem offenen Verfahren geraten. Prinzipiell vertritt Prof Sirbu die Aussage, dass die Auswahl der Operationsmethode individuell mit jedem Patienten getroffen und verschiedenste Dinge wie Vorgeschichte berücksichtig werden müssen. Werden Patienten mit verhärtetem und gefestigtem Knochenbau, dass sind natürlich vorwiegend ältere, nach Nuss operiert, so reicht es seines Erachtens nicht aus, das Implantat nur für zwei Jahre zu tragen. Ich weiß persönlich von einigen Fällen in meinem Alter, die von Prof. Schaarschmidt operiert wurden, bei denen ein zweijähriges Verbleiben des IMplantats im Brustkorb nicht ausreichte, sonder zu einem Rezidiv führte. Ich persönlich würde mich nicht nochmal von Prof. Schaarschmidt operieren lassen und war nicht zufrieden. Generell finde ich es wichtig, eine Opentscheidung wohl überlegt zu treffen. Aus rein ästhetischen Gründen hätte ich mich niemals operieren lassen. Zudem finde ich es wichtig, sich mehrer Ã,,rzte und Kliniken anzusehen und sich mit Betroffenen auszutauschen. Die Entscheidung sollte man mit seinem Gewissen vereinbaren können und man sollte sich in der Klinik wohlfühlen und dem Arzt vertrauen. So sehe ich das. Ich hoffe, soweit alles geklärt zu haben. 
08/2012: Op nach Nuss (Berlin-Buch, Prof. Schaarschmidt)
07/2013: Bügelexplantation (Berlin-Buch, da Komplikationen)
07/2014: Offene Op (Uniklinik Erlangen, Prof. Sirbu)
08+09/2014: 4 Op´s (Uniklinik Erlangen, da Komplikationen)
Alter bei Ops: 28,29,30