Erfahrungsbericht Trichterbrust OP Magdeburg am 09.09.2015 (21, w)

[Tinika]

Hallo,
Erstmal vielen Dank an alle, die hier ins Forum schreiben! Dadurch konnte ich viel erfahren und meine Entscheidung für Magdeburg treffen!

Hier mein Erfahrungsbericht zur Operation in Magdeburg am 09.09.15 (21, w) :

Befund:
Stark ausgeprägte asymmetrische Trichterbrust, beginnend ab der 2. Rippe
Sternum verdreht bis 70 ° nach rechts
Haller Index: 8,4 (tiefste Punkt der Einziehung: Abstand zur Vorderwand der Brustwirbelsäule 22 mm, hier Index von 11,8)
Faktor 7 Mangel

Operationsmethode:
Kombination aus Nuss-OP (3 Bügel) und Knorpelresektionen

Aufnahme:
am 08.09.15 in das Universitätsklinikum Magdeburg:
Untersuchungen: : EKG, Lugenfunktionstest, Röntgen des Thorax
Vorstellung bei Gerinnungsärztin wegen Faktor 7 Mangel

Ablauf der OP:
09.09.15: erster Schnitt 10:20 beendet: 13:10

Um ca. 9:30 wurde ich von der Normalstation abgeholt und in den Operationssaal geschoben. Dort sprach ich kurz mit OP-Schwestern, dann wurde die Narkose eingeleitet.
Das erste Mal, dass ich nach der Operation etwas bewusst wahrnehmen konnte, war so ca. um 16:00. Ich blickte nach oben und sah meine Mutter und meine Zwillingsschwester. Sie sagten gleich, dass die Operation sehr gut und ohne Komplikationen verlaufen ist. Ich war froh, das zu hören. Ich hatte auch fast keine Schmerzen, anscheinend hat die Narkose noch gut gewirkt.
Auch in der Nacht auf der Intensivstation hatte ich wenig Schmerzen, ich konnte auch immer eine Schmerzpumpe (PCA- Schmerzperfusor)bedienen.

Tag 1 nach OP:
Am nächsten Morgen wurde ich auf die Normalstation gebracht.
Ich kann mich nicht mehr so gut an den Tag nach der Operation erinnern. Ich wollte nur immer meine Ruhe haben und möglichst wenig sprechen. Ich bekam auch immer wieder Besuch von Ã,,rzten, da mir noch postoperativ ein Gerinnungsfaktor gespritzt wurde (wegen Faktor 7 Mangel). Das Blutbild musste auch ständig überprüft werden, deshalb wurde mir öfter am Tag Blut abgenommen. Die erste Nacht auf der Normalstation war für mich sehr schmerzhaft. Ich hatte keine Schmerzpumpe mehr und hatte Stechen in der Brust an den Stellen, wo die Bügel befestigt wurden, Rückenschmerzen und zusätzlich Bauchschmerzen.

Tag 2,3 und 4 nach OP:
Am 2. Postoperativen Tag wurden dann die Drainagen entfernt, das hat schon ein wenig gezogen, war aber auszuhalten. Am Wochenende ging´s mir dann nach und nach besser. Ich konnte immer mehr essen und hatte wieder Lust mich zu unterhalten. Außerdem wurde mir der Katheder gezogen, so dass ich mich wieder bewegen durfte. Ich konnte dann auch mal ein wenig auf Station spazieren gehen, wobei es noch sehr anstrengend war.

Tag 5 nach OP:
Am Morgen kam dann Herr Lützenberg und es wurden ein Ultraschall und ein Röntgenbild gemacht. Nach den Untersuchen kam Herr Lützenberg nochmals zu mir ins Zimmer und sagte, dass alle Ergebnisse inklusive des Blutbildes sehr gut sind und ich das Krankenhaus entweder morgen, übermorgen oder auch am Samstag verlassen kann.  Ich war sehr überrascht, da mir Herr Lützenberg im Vorfeld sagte, dass ich zwei Wochen â€"vor allem wegen der Gerinnungsstörung â€" im Krankenhaus bleiben müsste. Ich entschied mich dann dafür, noch ein Tag im Krankenhaus zu bleiben.

Tag 7 nach OP:
Also verließ ich das Krankenhaus am 7. postoperativen Tag. Ich hatte nur ein wenig Angst vor der vierstündigen Autofahrt, da ich im Sitzen die meisten Schmerzen hatte. Das hat aber alles ganz gut geklappt und ich war sehr froh wieder zuhause zu sein.
Meine Mutter war komplett alle 8 Tage bei mir Im Krankenhaus. Das war für mich sehr wichtig, auch weil sie Krankenschwester ist und sich sowieso mit dem ganzen gut auskennt. Ohne Besuch wäre das ganze es für mich sicherlich viel härter gewesen.
Entlassungsmedikation:
Novalgin (3 ×) Valaron (2×)
Pantozol (1×) -> Magentablette
Cefuroxim (2×) -> Antibiotikum
Cyklokapron (3×) -> wegen Faktor 7 Mangel
Außerdem soll ich eine Brustwirbelsäulenorthese tragen, damit die Körperhaltung gerade ist.

Entscheidung für Magdeburg:
Insgesamt war und bin ich sehr zufrieden mit der Entscheidung die Operation in Magdeburg von Dr. Lützenberg durchführen zu lassen. Ich bin auch mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Herr Lützenberg hatte vor OP immer wieder betont, dass mein Befund schwerwiegend ist. Er entschied während der Operation, dass drei Bügel benötigt werden. Ich hatte davor noch nicht gehört, dass auch teilweise 3 Bügel eingesetzt werden, aber Herr Lützenberg meinte, dass er das in 8 Prozent der Fälle macht.  Ich kann Herrn Lützenberg auf jeden Fall weiterempfehlen, er ist meiner Ansicht nach sehr professionell, versucht seine Operationsmethoden immer zu verbessern und ist menschlich auch echt top. Trotzdem sollte man sich das ganze sehr gut überlegen.

4 Wochen nach OP
Jetzt nach 4 Wochen geht es mir relativ gut. Die Schmerzmittel konnte ich nach 2 Wochen komplett absetzen. Ich hab zuhause auch ein verstellbares Bett, was kurz nach dem Klinikaufenthalt sehr praktisch war. Vor allem am Anfang konnte ich jedoch noch sehr wenig Laufen und Sitzen, weil es entweder sehr anstrengend war oder ich zu starke Rückenschmerzen hatte. Man braucht wirklich viel Geduld, weil man teilweise nicht so schnell Fortschritte macht und viel liegen muss. Jetzt hab ich teilweise noch immer Rückenschmerzen vor allem bei längerem Sitzen und Laufen, im Liegen bin ich aber fast immer schmerzfrei.


Viele Grüße

[Trichter8]

Vielen Dank für deine Info..unsere Tochter wird nächstes Jahr dort operiert..Schön zu sehen/hören dass aktuell  die Patienten bei Dr.Lützenberg zufrieden sind.weitere gute Genesung!

[annaj]

Liebe Tinika, tolle erfahrungsbericht, wie geht's dir heute? Du hattest ähnlich wie mir eine sehr ausgeprägte tb, keine einfache ausgangspunkt...

[Tinika]

Mir geht es insgesamt sehr gut. Die Operation war ja jetzt schon vor ca 10 Wochen. Diese Woche hatte ich einen Termin zur Nachkontrolle bei Herrn Lützenberg. Soweit sah auch alles gut aus, er meinte es wird sich aber noch etwas verändern und ich soll vor allem durch gezielte Atmung und durch den "Geradehalter" das Ergbnis bzw. meine Haltung noch etwas verbessern. Ich bin wirklich mit dem Ergebnis noch immer sehr zufrieden und diese Kleinigkeiten, die Herrn Lützenberg noch aufgefallen sind (im oberen Bereich ist das Brustbein bisschen zu hoch, im unteren Bereich könnten durch Atmung die Rippen noch etwas höher kommen)- sind aus meiner Sicht wirklich minimal.
Herr Lützenberg hat anhand des Röntgenbildes nachgemessen, das Brustbein wurde ca 9cm angehoben. Mit meinem Heilungsprozess war er sehr zufrieden, er meinte generell geht´s bei Sportlern immer schneller aufwärts...
Ansonten geht so ziemlich alles problemlos. Ich geh auch wieder joggen, schwimmen...und evtl mach ich jetzt bald -gerade für die Haltung - Physiotherapie.

Viele Grüße!!! 

[Dericetiger]

Na das hört sich doch gut an hoffen wir mal das sich die evtl Veränderungen nur maginal Auswirken und das Ergebniss Längerfristig sich nicht Verschlächtert.
Dann Weiterhin eine Gute Genesung dir gewünscht.