Dritte TB-OP

Begonnen von Patricia96, 06. Juni 2022, 12:20:31

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Patricia96

Zu mir:
Ich bin 26 Jahre alt und wurde bereits zwei Mal an einer Trichterbrust operiert. Ich wurde im April 2014 nach Nuss, also minimalinvasiv, operiert. Bei dieser OP habe ich zwei Stangen eingesetzt bekommen. Ich war circa eine Woche im KH. Bei dieser OP hatte ich keine PDA, sondern ein ZVK. Die beiden Stangen sind jedoch im Verlauf gekippt und haben sich an meiner Lungen festgesetzt und einen Nerv eingeklebt, wodruch mein Arm blau und taub wurde. Aufgrund dessen, wurde ich noch Mal operiert. Dieses Mal offen, sprich Brustkorb wurde geöffnet, Sternum freigelegt. Bei dieser OP hatte ich eine PDA, habe aber nicht so tolle Erfahrungen damit gehabt, war sehr schmerzhaft (sei es die Legung dessen oder auch danach, manchmal konnte ich gar nicht richtig tief einatmen, Rückenschmerzen bzw. konnte ich aufgrund dass sie falsch lag nicht liegen). Naja. Letzendlich war ich circa ein halbes Jahr auf BTM angewiesen und war sehr lange fast pflegebedürftig, wobei das einige vielleicht kennen. Konnte nicht selber aufstehen (und das lange), mich waschen etc pepe. Ich konnte wirklich lange Zeit nichts selber. Zum anderen waren die Schmerzen trotz Schmerzmittel lange stark und ich war lange eingeschränkt. Zum Ergebnis: Es war eine Zeit lang in Ordnung, aber nach der zweiten OP ist es dazu kommen, dass mein Sternum sich oberhalb gedreht hat. Dass bedeutet, dass sich auf meiner rechten Seite ein weiterer bzw erneuter Trichter gebildet hat, weil auf die Seite das Sternum abgekippt ist. Andersrum bedeutet es, dass auf der linken Seite die Rippenansätze/ Knorpelansätze tastbar und auch spürbar sind. Ich hatte/ habe eine Verdrehung von 70° im Sternum gehabt. Es war dann erst noch eine OP geplant, inder eine weitere Stange im obereren Brustbereiches eingebracht werden sollte. Diese ist dann jedoch nicht zu Stande gekommen, da mir dazu geraten wurde (im KH selbst, da man natürlich Bedenken hat und zweifelte), den reinen kosmetischen Aspekt mit einer Brustkorrektur (also Einbringung vom Implantat) zu erreichen. Dies wollte ich auch, habe jedoch mit der Krankenkasse letzendlich vor Gericht gestritten. Leider verloren. 2016 ist dann die Stange entfernt worden. Das erste Mal wurde ich in Bochum und das zweite Mal in Hannover operiert.

Nun sind 6 Jahre her (nach Entnahme) und es gibt Phasen indem ich mal weniger Probleme habe, mal mehr. Mittlerweile merke ich jedoch mehr Auswirkungen/ Einschränkungen. Beim Sport und auch allgemein habe ich vermehrt stärkere Luft- und Herzrhytmusprobleme. Schmerzen habe ich ebenfalls öfter im Brustbereich. Sei es manchmal generell im Brustkorb oder an den vorstehenden Rippenvorsätze. Mittlerweile chronische Rücken und ganz schlimme Nackenschmerzen, natürlich in Behandlung. Zudem haben sich seit fast 2 Jahren Schulterprobleme eingeschlichen, wodurch ich beim Sport kaum mehr etwas machen kann. Es hieß Impigment-Syndrom, wobei auch davon ausgegangen wird, dass die Schulterprobleme mit der TB und deren Auswirkungen zusammenhängt. Zudem fällt es mir wirklich sehr sehr schwer gerade zu sitzen, mein Rücken hat sich zwar mit Sport gebessert, aber komplett gegen anwirken kann man nicht. Bei der Physio kamen einige Verkürzungen zum Vorschein, zB im Bauchbereich, was das gerade sitzen ebenfalls erschwert. Alles hängt irgendwie zusammen 🤷‍♀️

Aufgrund dessen habe ich einen neuen Arzt aufgesucht. Herr Dr. Lützenberg. Ich hatte ein Vorstellungstermin. Bei diesem Termin hatte ich mir eher erhofft, eine andere Möglichkeit, als die Einbringung eines Bügels zu hören, um das Sternum wieder neu zu platzieren. Es müsste jedoch genau dies sein - die Einbringung zweier Bügels, einer davon sehr weit oben im Brustkorb. Es müsste eine gemischte Operationstechnik durchgeführt werden. Wieder die offene Variante + zusätzliche seitliche Schnitte, aufgrund der Höhe in der der Bügel eingebracht werden müsste. Nungut über weitere Narben könnte man noch hinweg sehen. Es geht mir jedoch viel mehr um die Operation an sich und die Zeit danach.
Meine beiden Operationen sind wirklich nicht toll verlaufen und ich habe wirklich Angst vor den gleichen Verlauf. Auf sehr lange starke Schmerzen, darauf dass ich lange nichts alleine kann, ... Herr Dr. Lützenberg hat mir natürlich die Angst etwas genommen und meinte, dass solche Verläufe wie bei mir sehr selten sind bzw er diese nicht kennt. Ich hatte zb mehrere Lungenrisse, auch nach der OP, weil die Lungendrainage zb zu früh gezogen wurde. Er sagt jedoch auch, dass es für die Zukunft noch weitere Einschränkungen geben wird, falls ich die OP nicht durchführe. Ich soll mir jedoch Zeit lassen, aufgrund meiner negativen Erfahrungen.
Herr Dr. Lützenberg sagt, ich wäre an nicht so erfahrene Ã,,rzte geraten, dies lässt sich natürlich immer schwer sagen. Bei der zweiten OP hatte ich nur einen Stab. Jetzt soll ich zwei Stäbe bekommen und einen sehr weit oben, damit der untere Brustkorb sich schon davon ausrichten lässt. Vielleicht lag da schon der Fehler? Möchte keinen Arzt schlecht reden. Damals war er eher in der Mitte angebracht. Wenn ich die eine OP gemacht hätte, bei der eine weitere Stange eingebracht werden sollte, vielleicht wäre es dann besser geworden. Vielleicht lag es auch an meinen Körper 🤷‍♀️ Natürlich prägen mich die negativen Erfahrungen und lassen die Angst manchmal etwas mehr werden.
Hier habe ich allerdings viele postive Erfahrungen gelesen und kenne persönlich jemanden der von ihm (Dr. Lützenberg) operiert wurde und einen ganz anderen positiven Verlauf nach der OP hatte. Dies stärkt mich natürlich. Und ich hoffe sehr, dass es dieses mal auf ein gutes Ergebnis hinaus läuft. Die starken Schmerzen von damals und die lange Abhängigkeit im Alltag machen mir natürlich Angst und ich glaube, dass das auch das einzige ist, was mir manchmal die Aufregung steigen lässt.

Alle guten Dinge sind drei!

Dies zu meiner Vorgeschichte.

Nun ist es soweit und ich habe mich für die OP entschieden. Die positiven Berichte über ihn stärken mich und dass es nicht ohne Schmerzen geht, ist natürlich klar. Aber wenn ich eine Zukunft haben möchte, in der sich mein Gesundheitszustand nicht verschlechtert bzw ich immer mehr Probleme bekomme, ist es denke die richtige Entscheidung. Vor allem, wenn man jemanden persönlich kennt - gibt es einen noch mal einen positiveren Blick und eine andere Art Hoffnung. Nun ist die OP nächste Woche in Ostercappeln!
Da schwirren einen einige Gedanken durch den Kopf... ich habe Vertrauen in den Arzt und denke auch, dass es rein optisch gut werden könnte, aber die Schmerzen hauen mir glaube die meisten Zweifel in den Kopf. Ich hoffe einfach, dass sie einigermaßen ertragbar sind. Ich habe die OP zwar schon durch, aber leider bin ich auch noch bei der zweiten OP in eine Schmerzstudie gerutscht 🤦‍♀️ Bisher hält sich die Aufregung noch in Grenzen und ich glaube, eine postive Einstellung zur OP könnte sich auch mental positiv auswirken. Hoffe natürlich auch, dass ich schnell wieder aus dem KH kann, meine Oma wird nämlich ein paar Tage nach OP 90 Jahre 🤷‍♀️

Vor einer OP liest man hier viel. Eventuell kann mein Beitrag hier ein paar weitere Eindrücke vermitteln. Leider bisher nicht so positiv. Eins aber noch zum Schluss: ich würde oder könnte natürlich auch so weiterleben, da mich die Symptomatik im Alltag bisher nicht ganz so stark einschränkt. Mal mehr, mal weniger. Shoppen gehen ist zB für mich nicht so der Renner, kriege schnell Nacken- und Rückenschmerzen. Ich kann normal arbeiten, den Alltag bewältigen, und und und.. und ich glaube auch, dass es vom Aussehen her "schlimmere" bzw eher auffälligere gibt, dennoch trage ich nie TShirt o.ä. mit Ausschnitt. Immer hochgeschlossen, auch Bikinis. Da meine eine Brust in die Kuhle gerutscht ist, wo sich das Sternum nach innen gekippt hat. Demnach ist die eine Brust sehr viel kleiner, durch den Trichter/ Kuhle natürlich verstärkt. Wie gesagt auf der anderen Seite kommen die Rippen/ Knorpelansätze hervor, man kann sie spüren. Der Arzt sagte auch, dass meine Rippen und manche Knorpel sich übereinander geschoben haben und der Brustkorb somit auch sehr in Mitleidenschaft gezogen wurde und deformiert ist. Ich erhoffe mir natürlich auch einen optisch schönen Anblick, wer erhofft sich das nicht?! Dass dieser blöde entstandene Trichter endlich weg ist. Dennoch mache ich die OP, weil ich mir nicht vorstellen kann wie sich mein Körper, Gesundheitszustand mit 40 auswirken könnte. Manchmal denkt man sich, ach das wird schon, ich denke aber, dass es die richtige Entscheidung ist die OP zu machen ! 🤷‍♀️🙏

Ich bin sehr gespannt und werde weiterhin berichten !!! 🙏 Bis dahin!

Meister

Bei Dr. Lützenberg bist du glaube ich in den besten Händen. Das ist der Arzt wo sich auskennt. Viel Erfolg

Patricia96

#2
So nun mal ein weiteres Zeichen von mir 👋

1 Tag vor OP (Mittwoch):
Anreisetag, 9 Uhr.
Heute hieß es zwischendurch immer mal wieder warten. Meine Mutter durfte mit ins Krankenahaus rein. Gegen Mittag war ich auf meinem Zimmer und dann kam die Verabschiedung und einige Tränchen. Habe dann kurz danach aber eine Beruhigungstablette bekommen, die die Aufregung zum Glück mindern konnte. Auch die Assistentin von Herrn Dr. Lützenberg konnte mir meine größte Angst "Die Schmerzen" (im Gespräch am morgen) schon etwas nehmen. Sie hat im Vorgespräch alles erklärt und sich Zeit genommen, bis Dr. Lützenberg dazu kam. Im Gespräch mit ihr kamen mir auch schon die ersteb Tränchen, weil ich wirklich Angst davor hatte, gleich starke Schmerzen zu haben, die so lange anhalten (wie bei den vorherigen OPs). Sie sagte, dass es ohne natürlich nicht geht, aber man sich immer Bedarf einholen kann. Ich hoffe, dass es das aushaltbar macht. Ich habe dann meinen Koffer ausgepackt und mich den restlichen Tag mit Netflix und TV vergnügt. Am Abend sollte ich noch inhalieren. Abends habe ich mir noch mal eine Tablette zur Beruhigung geben lassen und dann hieß es ab ins Land der Träume. Morgen früh erhalte ich auch zur Beruhigung noch mal eine Tablette.

Aufgrund meines Re-Eingriffes werde ich die dritte Person sein. Der Arzt möchte sich nach hinten Zeit und Spielraum lassen. Der Eingriff kann nur 2 Stunden dauern, aber auch bis zu 4 Stunden. Es werden zwei Bügel eingebracht über die vorhandene Narbe, die sich unter der kompletten Brust erstreckt und seitlich werden zwei Narben gesetzt bzw die vorhandene Narbe wird seitlich erweitert. Zudem sollen vorhandene Narben bzw ein Teilbereich korrigiert werden. Korrigiert werden auch die Rippen und Knorpel an sich, da sich diese übereinander gedrückt/ geschoben haben und der Rippenbogen selbst wird auch korrigiert. Das Brustbein/ Sternum wird neu positioniert, da sich dieses ja sehr verdreht hatte. Ebenfalls soll mein Brustmuskel auch neu platziert werden. Frühstens werde ich gegen halb12 geholt. Man wünscht sich natürlich früh dran zu kommen, aber es ergibt ja Sinn warum ich erst dann dran komme. Muss den Vormittag dann auch mit TV und Netflix rum bekommen.

Tag der OP (Donnerstag):
Ich habe mir morgens ja direkt eine Tablette zur Beruhigung geben lassen.Die Aufregung wurde allerdings wieder sehr groß, als ich mit meiner Mutter telefonierte und die Tränchen wieder floßen. Da merkt man doch immer wieder wie großen Respekt man vor der OP hat. Kurz danach kam aber eine Schwester rein, setzte sich dazu und kümmerte sich etwas um mich - warum es mir schlecht ging etc. Die Schwestern waren wirklich alle sehr bemüht, nett und hatten Verständnis. Ich habe dann noch die ITS-Tasche zu Ende gepackt und mich bereits umgezogen.
Um kurz vor 12 wurde ich dann geholt und ein paar Aufregungstränchen flossen wieder. Im Vorbereitungsraum bzw bei der Anästhesie waren auch wieder alle super nett und zack war ich auch schon eingeschlafen.

Die OP hatte doch etwas länger gedauert und es war auch mehr zu tun, als gedacht. OP-Dauer war 4,5 Stunden. Es wurde das gemacht was besprochen wurde. Dr. Lützenberg sagte allerdings, dass es doch anders innen drin aussah, als erwartet. Das Sternum war zB in sich selbst verdreht und musste deshalb mit 2 Stahldrähten fixiert werden. Ich habe 4 Blutdrainagen und 2 Thoraxdrainagen erhalten + Blasenkatheter.
Ich erinnere mich nicht an viel, nur das meine Mutter und Schwester mich kurz auf der ITS besucht haben und meine Schwester mir direkt ein Plastikstäbchen in mein vorhandenes Bauchnabelpiercing machen sollte, damit es nicht zuwächst 😂 Am nächsten Morgen war die Schwester auf der ITS auch wieder super nett und hat mich etwas zurecht gemacht. An viel kann ich mich wirklich nicht erinnern.

1 Tag nach der OP (Freitag):
Am Freitag mittag bin ich dann wieder auf Normalstation.

Mein Gedächtnis ist tatsächlich nicht so das Beste über die Tage, aber zusammenfassend:
Ich war die Tage noch recht müde, ABER meine größte Sorge - die Schmerzen waren schon sehr stark bei Bewegungen, aber rückblickend aushaltbar, durch das Schmerzmittel. Die ganze Station war wirklich sehr sehr nett, anders kann man es nicht sagen. Dr. Lützenberg und seine Assistentin (Franca) kamen täglich vorbei. Ich war schnell wieder fit (Aussage auch von Personal oder Arzt) und stand am Samstag schon das erste Mal vorm Bett und konnte mich auf ein Stuhl setzen. Gut blöde Situation, aber ich hatte solche Bauchschmerzen, dass ich Abführmittel haben wollte, deshalb musste ich ja auf den Stuhl. Aber es ging erstaunlicherweise sehr gut. Meiner Erinnerung nach habe ich am Sonntag 2 Blutdrainagen und 1 Thoraxdrainage raus bekommen. Der Blasenkatheter, die restlichen 2 Blutdrainagen und die andere Thoraxdrainage kamen dann am Montag raus. Ab da an ging es noch mal bergauf. Ich war die Tage immer mal wieder aufgestanden (natürlich mit Hilfe und auch eigentlich nur am Bett) oder saß an der Bettkante. Ab Montag ging es wie gesagt aber noch besser und ich habe mich aufgerauft und auch eine Mittagsmahlzeit am Tisch gegessen. Der Arzt meinte, ich sollte es aber nicht übertreiben und langsam machen. Am Dienstag war dann Röntgenkontrolle und es wurde gesagt, dass ich eventuell am Mittwoch nach Hause könnte. Das "eventuell" hört man natürlich nicht. Mittwoch morgen kam dann der Rückschlag - meine Lunge war eingefallen. 32mm und damit könnte man mich nicht nach Hause schicken. Da ich natürlich sehr traurig und deprimiert war, kam Dr. Lützenberg noch mal rein und meinte, dass wir den Prozess beschleunigen und mir eine Thoraxdrainage gelegt werden soll. Dejavue 2 OP, denn dort war meine Lunge auch eingefallen und mir musste auch eine Thoraxdrainage gelegt werden. Ich musste noch etwas warten und wurde dann geholt. Was soll ich sagen? Die Schmerzen hatten während der Prozedur noch mal ein neues Level erreicht. Hätte man mich gefragt wie stark die Schmerzen von einer Skala 1-10 seien, ich hätte 20 gesagt. Es wurde "nur" mit örtlicher Betäubung gemacht. Dr. Lützenberg hat es wirklich super gemacht und auch die Assistentin von ihm war wieder dabei und hat Händchen gehalten.. 😊 eine wirklich tolle Person! Sie hat eine Art an sich, die einen beruhigen kann. Desto tiefer die Spritze mit Betäubungsmittel gegangen ist, desto mehr hat es weh getan, es hat aber eher gedrückt, aber auch das war ein wirklich fieser Schmerz. Ich habe mich gekrümmt vor Schmerzen. 2x Spritze und dann kam die Drainage. Am Anfang habe ich nicht viel gemerkt, aber desto näher es zur Lunge ging.. 🤯 es hat dann nachher bis in die Schulter hinten gezogen, soll aber normal sein. Als er an der Lunge war hat es noch mal ordentlich weh getan. Ich dachte ich hätte es erst mal überstanden, aber Dr. Lützenberg wollte sicher gehen, dass alles so sitzt und es das tut was es soll und hatte noch mal mit der Spritze Luft abgezogen. Während der gesamten Legung sind meine Tränen wieder nur geflossen. Ich sollte dann zum Röntgen, wollte aber vorher Schmerzmittel haben. Das mit dem Schmerzmittel hat dann vorher nicht geklappt bzw war untereinander eine Fehlkommunikation und ich habe gesagt, wenn ich mich nicht groß bewegen muss, kann ich auch erst zum Röntgen. Als ich dort angekommen war, dachte ich mir "Patricia wie blöd bist du eigentlich, na klar musst du etwas bewegt werden". Das Röntgen wurde zwar im Liegen gemacht, aber die Platte musste ja irgendwie unter meinen Rücken. Wirklich jede kleinste Bewegung hat weh getan. Als zwei Schwestern meinen Oberkörper kurz und vorsichtig angehoben haben, sind mir wieder direkt die Tränen gekommen. Ich war froh als das Röntgen überstanden war, es auf Station gehen sollte, damit ich auch endlich das Schmerzmittel bekomme. Im Aufzug der nächste Hammer. Irgendein Mann hat dort auf die Kopfseite meines Bettes "gehauen", weil er sich so nett und angeregt unterhalten hat und sich gefreut hat - schön für ihn, Pech für mich. Leider wurde ich erst gar nicht gehört, weil er sich so nett und laut im Aufzug unterhalten hat, bis dann die Schwester es bemerkte, die mit mir unterwegs war und was gesagt hat! Ein Entschuldigung konnte der Vollidiot sich auch sparen, das ging wirklich gar nicht!
Auf Station wurde sich super schnell um mich gekümmert. Leider hat die Bedarfsmedikation nichts gebracht und ein (anderer) Arzt kam zu mir. Er hat mir über die Drainage Betäubungsmittel gespritzt. Es hatte endlich Linderung gebracht. Was ich jedoch nicht gut fand: Ich hatte gefragt, ob es weh tut, weil ich wirklich Schmerzen auf diese andere Art und Level satt war. Wenn man dann ein Nein als Antwort bekommt, rechnet man nicht damit. Man hätte sich darauf einstellen können, wenn es eine andere Antwort gewesen wäre. Naja. Kanüle legen hat nicht so gut funktioniert, weil ich  weg gezogen habe - wollte sie dann aber auch erst mal nicht haben. Da die Drainage sehr nah an der Achsel gelegt wurde, konnte ich mein rechten Arm so gut wie gar nicht mehr bewegen und jede Berührung am Schlauch oder der Umgebung hat weh getan. Das war nicht so toll. Der Mittwoch war für mich wirklich gelaufen und ich war fix und fertig. Gegen späten Abend konnte ich mich dann wieder besser bewegen, da nicht jede Bewegung mehr so extrem weh getan hat. Die Ärzte und Schwestern hatten mir vorher schon gesagt, dass dieser extreme Schmerz und die Unbeweglichkeit wieder vergehen würde (größtenteils) und dem war es dann auch endlich so am späten Abend! Dr. Lützenberg kam späten Nachmittag noch mal rein und sagte, dass die Lunge wieder komplett entfaltet wäre und dies ein gutes Zeichen wäre. Am Donnerstag früh wurde sie dann auch endlich wieder gezogen. Ich hatte immer wieder angedeutet, dass ich den Freitag wirklich sehr gerne nach Hause wollte, da meine Oma an den Samstag ihren Geburtstag feiern würde. Am Freitag wurde wieder Röntgenkontrolle gemacht und als Dr. Lützenberg am Freitag früh rein kam, wusste ich nicht was ich sagen oder denken sollte, weil man Angst hatte, wieder eine schlechte Nachricht zu erhalten. Aber nein: Lunge hätte nur noch ein Restpneumo von 5mm und das bedeutet - ich kann nach Hause!!! Ich war überglücklich. So ging es am 10 Tag Krankenhausaufenthalt und 9 Tage bzw 8 Tage, wenn man OP Tag nicht mit zählt nach Hause.

Die ersten Tage Zuhause waren etwas unbequem, vor allem weil man dort erst ein mal eine geeignete Liegeposition finden musste. Ich liege immer noch viel und sitzen und stehen ist immer noch etwas anstrengend und nicht ganz so toll, aufgrund des Drucks, aber es ist aushaltbar.  Schmerzmittel nehme ich immer noch und werde ich wahrscheinlich auch so noch ein paar Tage brauchen. Nachts plagen mich die Rückenschmerzen etwas und meistens ist um 7 Uhr die Nacht für mich rum, kann dann aber auf der Couch noch mal die Augen zu machen (andere Liegeposition.

Zum Ergebnis: Die Schwellungen sind noch nicht überall ganz zurück und ich mache mich selber mit meinem Fühlen bekloppt und denke und frage mich immer "war das gestern auch schon so?" "Ist das normal?". Ich habe aber wieder ein Dekolleté, das aufjedenfall besser und vorzeigbarer ist als vorher! Irgendwie steht auf der einen Seite ein Knochen nur weiter vor, mal sehen wie sich das so entwickeln wird 🤷�♀️ dennoch kann ich sagen, dass auch rein optisch es ein gutes Ergebnis ist! Die Narben sind wirklich sehr gut geworden, man sieht die seitlichen Narben zwar, wenn man ein BH/ Bikini trägt, aber das stört mich überhaupt nicht. Man kann sie ja sogar mit stolz tragen, wenn man weiß, was man dafür alles durch gemacht hat. Fühlen kann ich die obere Stange zumindest seitlich etwas, was sich bisher noch komisch anfühlt, da auch noch fast alles taub ist. Ich bin gespannt wie sich das seitliche Schlafen in ein paar Wochen anfühlt.

Ich werde die nächsten Wochen mal abwarten und dann mal wieder was posten -  zu meiner Befindlichkeit und wie sich alles so entwickelt hat. Anfang August habe ich den nächsten Kontrolltermin, bis dahin werde ich auch noch krank geschrieben sein.

P.S.: Ich schreibe alles was ich denke und fühle, völlig frei. Jeder Mensch ist anders: der eine teilt mehr mit, der andere weniger, der eine hat mehr Schmerzen, der andere weniger. Ich habe mich über jeden Bericht den ich mir vorher durchgelesen habe gefreut und ich hoffe, dass auch meiner einen Einblick vermitteln kann. Wobei ich wie gesagt zweifach voroperiert war und bei mir eine andere Ausgangslage gegeben war. Jetzt zwei Wochen circa nach OP kann ich schon sagen, dass ich froh bin mich an Dr. Lützenberg gewandt zu haben. Ich finde es merkwürdig und frage mich, warum zB die Schmerzen sich dieses mal ganz anders gestaltet haben, als bei den vorherigen OPs. Deshalb kann auch ich ihn nur empfehlen und bin bisher froh, noch mal die OP gemacht zu haben und hoffe, dass alles so bleibt wie es ist!!!👍🍀

Snoozle

Hallo Patricia, vielen Dank für deine Schilderung und Eindrücke. Ich 34. werde mich auch solch einem Eingriff bei Dr. Lützenberg unterziehen, sollten die Befunde dafür sprechen. Ich hoffe das wird was. Meine Trichterbrust ist, sollte ich richtig gemessen haben, ca. 4-4,5 cm tief und symmetrisch. Ich bin auf jedenfall auf das Erstgespräch gespannt.

Liebe Grüße und gute Besserung.

Meggi1993

Hallo zusammen,

Ich habe dieses Jahr meine Bügelentnahme bin auch froh darüber da ich die ganzen 3 Jahre nur Probleme hatte. Darf ich fragen ob bei euch die Kassen die Operation übernommen haben? Ich hatte auch eine Hallerindex von 4,95 und symetrisch. Bin jetzt 3 Jahre später immer noch im Rechtsstreit mit der Kasse 😞 . Traurig unter welchen Voraussetzungen etwas genehmigt wird oder nicht.

Wünsche dir gute Besserung und gute Genesung.

Lg Magdalena

Patricia96

Zitat von: Snoozle am 18. Juli 2022, 23:33:21Hallo Patricia, vielen Dank für deine Schilderung und Eindrücke. Ich 34. werde mich auch solch einem Eingriff bei Dr. Lützenberg unterziehen, sollten die Befunde dafür sprechen. Ich hoffe das wird was. Meine Trichterbrust ist, sollte ich richtig gemessen haben, ca. 4-4,5 cm tief und symmetrisch. Ich bin auf jedenfall auf das Erstgespräch gespannt.

Liebe Grüße und gute Besserung.

Hallo "Snoozle",

ich habe leider keine Benachrichtigung erhalten, sonst hätte ich schon vorher geschrieben. Hattest du mittlerweile ein Erstgespräch und hast dich eventuell für oder (es kann ja auch sein) gegen die OP entschieden? Bin gespannt von dir zu hören.

Lieben Gruß

Patricia96

Zitat von: Meggi1993 am 03. Oktober 2022, 21:08:49Hallo zusammen,

Ich habe dieses Jahr meine Bügelentnahme bin auch froh darüber da ich die ganzen 3 Jahre nur Probleme hatte. Darf ich fragen ob bei euch die Kassen die Operation übernommen haben? Ich hatte auch eine Hallerindex von 4,95 und symetrisch. Bin jetzt 3 Jahre später immer noch im Rechtsstreit mit der Kasse 😞 . Traurig unter welchen Voraussetzungen etwas genehmigt wird oder nicht.

Wünsche dir gute Besserung und gute Genesung.

Lg Magdalena

Hallo Magdalena,

erst mal schade, dass du während der Bügelzeit Probleme hattest. Bei mir hat die Krankenkasse alle drei Operationen problemlos übernommen. Ich hatte erst Bedenken bei der jetztigen Operation, aber auch dort mit der Begründung von Dr. Lützenberg direkt bestätigt. Woher kommt dein Rechtsstreit bzw warum? Hattest du vorher keine Bestätigung für die OP von deiner Krankenkasse erhalten?

Lieben Gruß, Patricia

Patricia96

Dann möchte ich heute mal wieder ein Update geben, nach circa 5 Monaten. Es hat sich einiges getan.

Ich war noch bis Mitte September krank geschrieben. Also ganze 3,5 Monate insgesamt. Leider hat mein Hausarzt nicht ganz so wie gedacht mitgespielt und eine Eingliederung wie folgt durchgezogen: 2 Wochen je 4 Stunden pro Tag, 2 Wochen je 6 Stunden pro Tag. Ich hatte erfragt, ob es möglich ist mit 2 Stunden zu starten. Angeblich würde das nicht gehen, obwohl sogar meine Krankenkasse dies vorgeschlagen hat. Naja. Ich bin dann gestartet und natürlich war die erste Zeit schon anstrengend und herausfordernd. Aber nicht rein körperlich, sondern auch mental und kognitiv. Ich hatte dann noch nach einer weiteren Eingliederungswoche gefragt, die ich zwar im Endeffekt erhalten habe, er aber davon nicht sonderlich begeistert war. Also war ich insgesamt 5 Wochen in der Eingliederung. Ende Oktober war ich dann mit der Eingliederung fertig. Ich musste allerdings nur eine Woche voll arbeiten und hatte schon wieder Urlaub. Diese Woche Pause habe ich natürlich körperlich gemerkt. Während der gesamten Zeit und auch jetzt noch, erhalte ich Physio. Die brauche ich auch noch definitiv, da sehr viel tiefen verhärtet und verspannt ist. Ich werde aufgrund dessen nun auch noch mal einen Osteopathen aufsuchen. Mir bereiten die Stangenenden zB seitlich (primär rechts) etwas Probleme bzw habe ich dort manchmal Schmerzen. Auch habe ich hinten im Schulterbereich eine Stelle die mir irgendwie weh tut. 

Es ist aufjedenfall schon wesentlich besser geworden. Belastbar wie vorher bin ich immer zwar noch nicht und teilweise habe ich an gewissen Stellen auch noch Schmerzen (wie gerade genannt). Wenn ich mal einen harten Tag habe oder auch viel unternehme an einen Tag merke ich. Dann habe ich einen leichter Druck auf den Rippen. Manchmal nehme ich dann auch eine Schmerztablette. Schmerzfrei bin ich wie gesagt immer noch nicht. Ich bin nun mit leichtem Sport angefangen, um mehr belastbar zu werden und die Beweglichkeit auch etwas zu erhöhen. Aber auch dort merkt man, dass man nicht alles so wie vorher machen kann, zB in Rückelage auf die Seite drehen und so aufstehen - mir tut dies weh. Dies ist aber MEIN Empfinden. Es kann bei jedem anders sein. Größtenteils kann ich ja auch alles wieder machen.

Nun wird es etwas kälter und die Kälte tut mir glaube nicht so gut. Wenn ich friere und zittere, merke ich meinen Brustkorb schon etwas und es schmerzt. Ich werde mich daher wohl etwas wärmer einpacken müssen, um das Zittern zu unterbinden.

Leider habe ich, wahrscheinlich durch den Lungenriss, 15% Lungenvolumen verloren und habe derzeit "nur noch" 60% Lungenvolumen. Vorher 75%. Dies merke ich natürlich auch sehr stark, da mir schneller die Luft weg bleibt. Der Lungenarzt meint, dass man dies aber wahrscheinlich wieder aufbauen kann.

Man muss die Fortschritte aufjedenfall sehen und nicht vergessen wo man vorher stand. Mir fällt das manchmal schwer, da es noch nicht so 100% ist. Aber wenn ich daran denke wie es im Juni war, ist es wie gesagt wesentlicher besser geworden und kein Vergleich. Auch wenn ich zwischendurch immer mal wieder Schmerzen habe, sind diese auch nicht vergleichbar mit vorher. Manchmal nervt es schon, aber meine Physio sagt immer "man darf nicht vergessen was bei der OP alles gemacht wurde und manchmal brauch halt einfach länger Zeit". Ich hoffe und denke, dass irgendwann der Tag kommen wird, dass es wieder normal ist. Der Weg hat dahin bereits begonnen. Bei manchen geht es schneller, bei manchen langsamer. Mal sehen, wo und wie der Weg enden wird.

Ich hatte in meinem vorherigen Beitrag von einem hervorstehenden Knochen gesprochen. Bei meinem Nachsorgetermin bei Dr. Lützenberg sagte er mir, dass ich Geduld haben solle und sich dieser wieder etwas zurück gehen wird. Geduld muss man bei manchen Sachen wirklich haben. Ich habe nicht daran geglaubt, aber es war wirklich so, dass der Knochen nicht mehr so weit hervorsteht. Man merkt es zwar noch, aber er stört mich nicht mehr so extrem wie vorher. Er war mit allem zufrieden und sagte auch noch mal, dass es wirklich ein großer und schon komplizierter Eingriff war und ich dies nicht vergessen sollte!

Ansonsten plage ich mich noch mit den Verklebungen der Narbe rum. Irgendwie kriege ich diese nicht so ganz gelöst, aber das ist denke meckern auf hohem Niveau.

Ich bin gespannt wie sich durch den leichten Sport mein Körpergefühl verändern wird und ob es dadurch schneller besser wird.

Bis zum nächsten Mal 😊👋

 

newlife

#8
Da wird sich bestimmt noch was tun. Gerade nach einer Rediziv-Korrektur. Einfach Geduld haben. :)
Ich drücke Dir die Daumen!

Beantrage doch eine Reha über die Rentenversicherung. Die mir letztes Jahr sehr viel geholfen und man hatte auch einfach nochmal eine Auszeit! Das haben wir uns hier alle verdient! Wird Dir bestimmt gut tun.
32yrs, männlich

- 07/2011: Korrektur in Erlangen (5x Synthes)
- 06/2021: Rezidiv-OP in Ostercappeln (2x Nuss-Bügel)
- 11/2022: Kleinere Nachkorrektur in Ostercappeln
- 03/2024: Entfernung oberer Nuss-Bügel in Ostercappeln

Meggi1993

Hallo Patricia,

Das freut mich das du keine Probleme hattest und alles bezahlt wurde.
Bei mir wurde schon vornherein abgelehnt weil zu wenig gesundheitliche Einschränkungen. Deshalb dann der Rechtsstreit. Bringt leider meist nicht viel. Ist traurig aber ja.
Wünsche dir eine gute Genesung und das alles gut läuft.

Liebe Grüße
Magdalena

Lotti74

Hallo Meggi,

ich hatte Anfangs auch Probleme mit der Krankenkasse, haette im Zweifelsfall aber auch vor dem Sozialgericht geklagt.

Es heißt, die Korrektur ware eine reine Schoenheits-OP und eine Aerztin meinte im Vorfeld sogar zu mir, wenn die OP etwas bringen wuerde, waere das ja nur psychisch ...

Ich kann nicht nachvollziehen, warum man operierte Patienten nicht mal anhoert! Ich war vorher Migraene-Patientin und konnte eher die Tage ohne Kopfschmerzen und Migraene zaehlen, als die mit. Treppen kam ich kaum noch hoch, Berge, Huegel, waren eine riesen Belastung. Die Haltung hat sich durch die OP verbessert und ich nehme an, dass die Statik einfach jetzt besser ist. Auch wenn die "Erfolge" nicht messbar, beweisbar oder sonstwie zu beziffern sind: sie sind spuerbar und bringen Lebensqualitaet. Also bleib dran und lass Dich nicht aufhalten. Im Zweifelsfall Kasse wechseln und das Spiel von vorn beginnen :) Alles Gute!

Meggi1993

Hallo Lotti,

Ja das ist echt ein trauriges Spiel. Ich sehe das eben auch so die Haltung wird besser und es gibt ein anderes Lebensgefühl. Habe nun nach 3 Jahren einen Teil zurück bekommen von der Kasse und den Rest von der Zusatz. War ein langer Kampf aber selbst der Richter gab mir recht. Jetzt geht es bergauf und man fühlt sich besser ☺️ habe dann zum Glück noch eine Brustvergröserung machen lassen und es fällt nicht mehr auf das mal ein Trichter da war.
Wünsche dir auch alles gute 🍀
Lg

Patricia96

Zitat von: Meggi1993 am 14. März 2023, 20:36:44Hallo Lotti,

Ja das ist echt ein trauriges Spiel. Ich sehe das eben auch so die Haltung wird besser und es gibt ein anderes Lebensgefühl. Habe nun nach 3 Jahren einen Teil zurück bekommen von der Kasse und den Rest von der Zusatz. War ein langer Kampf aber selbst der Richter gab mir recht. Jetzt geht es bergauf und man fühlt sich besser ☺️ habe dann zum Glück noch eine Brustvergröserung machen lassen und es fällt nicht mehr auf das mal ein Trichter da war.
Wünsche dir auch alles gute 🍀
Lg

Hallo Meggi,

habe diese Nachricht jetzt erst gesehen, oh man.. 🙈
Hast du die Brustvergrößerung selbst gezahlt? Das finde ich recht interessant für mich. Durch die ersten beiden OPs hat meine rechte Brust leider gelitten und einiges an Brustvolumen liegt tiefer, weil das Sternum dort hin gesenkt ist. Deshalb überlege ich, bei Stabentnahme eventuell auch eine Brustvergrößerung machen zu lassen. Hast du die Vergrößerung unabhängig gemacht, also nicht im gleichen Zuge?

Patricia96

#13
Mal ein Update von mir:
Es sind nun ja schon gut 1 1/2 Jahre ins Land gezogen. An sich komme ich im Alltag gut zurecht. Ich merke die Stangen an sich nicht, habe kein Fremdkörpergefühl. Ich habe aber immer noch kleine, mal größere Weh-wehchen. Ich habe hinten im Schulterbereich einen Schmerzpunkt, der nicht so ganz lokalisiert werden kann. Ich habe bis Anfang des Jahres 2023 Physiotherapie bekommen, auch wegen diesem Schmerzpunkt. Sobald ich auf den Rücken lag wurde der Schmerz ausgelöst, aber auch so habe ich ihn im Alltag oft gemerkt. Anfang des Jahres hieß es dann, das mir meine Phyiso mehr ausgestellt werden könne, mein Budget wäre ausgereizt. Ich hatte bei der Krankenkasse nach einer Langzeittherapie nachgefragt, dies wurde aber abgelehnt. Was ich auch mal mehr oder weniger merke sind die Rippenbögen, die ziehen manchmal. Alles ist so tagesform abhängig, aber an sich ok. Wenn ich zum Beispiel länger Auto fahre oder lange Unternehmungen mache, merke ich die Schmerzpunkte natürlich mehr. Auch fällt es mir besonders schwer eine aufrechte Körperhaltung zu erhalten. Vor allem im Sitzen macht der obere Rücken mir ein Strich durch die Rechnung.

Ich musste mein Kontrolltermin der nach einem Jahr gemacht wird, leider schon öfter verschieben. Nun war es dann aber doch so weit.

Ich hatte von meiner Schmerzsymptomatik berichtet. Dr Lützenberg war an sich zufrieden. Die Stäbe würden gut sitzen und auch an sich hätte sich alles gut "gelegt". Der hervorstehende Knochen, von dem ich auch damals schon berichtete, wurde als Überkorrektur begründet, so hieß es. Aufgrund der Schmerzen die ich angab und der Überkorrektur im oberen Bereich empfiehlt er mir, den oberen Bügel früher zu entfernen. In diesem Zuge würde er den unteren Bügel noch Mals anders "biegen", wodurch am Ende ein schöneres Ergebnis erzielt werden soll/ könnte. Auch dass der obere Stab früher raus kommt, könnte/ wird sich positiv auf das Ergebnis auswirken, so er. Es würde somit weicher wirken.

Er erklärte, dass in meinem Brustkorb derzeit viel Stress und Druck herrschen würde und ich deshalb diese Schmerzpunkte hätte und es auf Dauer natürlich nicht gut wäre für den Körper, wenn fast permanent Druck/ Schmerz herrscht und er sich kaum ausruhen kann. Die alltägliche Belastung verstärkt es manchmal dann, weshalb dann die Schmerzsymptome verstärkt werden. Deshalb empfiehlt er den oberen Stab zu entfernen, wodurch im oberen Bereich der Druck genommen werden kann und sich der Druck vom unteren Stab anders verteilen kann. Klingt ja logisch. Ich muss so was immer genau verstehen wieso etwas so oder so Sinn macht bzw auch, wie sich etwas auswirkt oder auswirken kann.

Nungut, eignetlich war ich mit dem Gedanken hingefahren, den Stab nicht früher entfernen zu lassen (er hatte mir nach OP schon davon erzählt, dass falls es zu Schmerzen kommt, die nicht weg gehen, dies eine Option wäre) deshalb hatte ich mir bereits im Vorfeld Gedanken gemacht. Seit dem Termin mache ich mir jetzt natürlich wieder Gedanken. Wenn die bisherigen Schmerzen natürlich genommen werden könnten, wäre das super. Auch wenn ich sie nicht jeden Tag merke, aber wenn ist es natürlich nicht so schön und ohne eine Schmerztablette nicht aushaltbar. Vor allem ist eine Stunde Autofahrt schon ausreichend, damit sich die Schmerzen bemerkbar machen. An solchen Tagen zB ist klar, dass ich mindestens eine Schmerztablette benötige. Ich glaube, dass man sich mit der Zeit auch an einige Schmerzen/ Sachen gewöhnt und sie dadurch vielleicht nicht mehr alltäglich wahrnimmt?! Zum optischen: ich wünsche mir natürlich das bestmögliche Ergebnis zu erhalten. Habe aber genau da glaube meine größte Sorge. Dadurch, dass das Brustbein nicht ganz aufgerichtet werden konnte und es somit immer noch schräg ist, habe ich Angst, dass nach der oberen Stabentfernung es zu sehr zurückfällt. Dr Lützenberg sagt, es wird natürlich etwas zurückfallen, aber dadurch das überkorrigiert wurde, wird es seiner Meinung nach nicht zu tief sein. Eine schwierige Entscheidung. Habe Angst, wenn ich es mache, dass es nachher nicht so wird - wie ich es mir vorstelle/ wünsche. Wahrscheinlich wird es wenn auch eh erst noch anders aussehen und wenn der untere Stab raus ist, wird sich das Gesamtergebnis erst richtig zeigen können. Dadurch dass die Brustbeindrehung direkt zwischen bzw die Knochenendungen im linken Bereich der Brust enden, sieht man dies zum Glück nicht.

Falls ich mich dazu entscheide, wollte er mir bereits im Dezember einen Termin anbieten. Er würde mich dazwischen schieben. Eigentlich würde man eine Stabentfernung (wenn Probleme auftreten) bereits nach 1 - 1,5 Jahren machen. Ich bin nun schon bei 1,5 Jahren. Im Dezember die OP wenn zu machen, kommt aber nicht in Frage. Habe im Dezember schon Termine. Dies hatte ich auch direkt gesagt, für mich kommt es jetzt nicht auf zwei, drei Wochen an. Werde Fragen, wie weit man es wenn schieben kann. Rein zeitlich passt es mir gerade eigentlich nicht so in den Kram, wie das dann so ist (Fortbildungen, private Termine etc...). Möchte es aber auch nicht bis in den Sommer schieben, eventuell dann im Januar oder Februar.

Ich werde noch Mal ein, zwei Fragen stellen wollen, bevor ich mich entscheide. Ich hatte leider einen eingeschobenen Termin bekommen und so hatte er nicht lange Zeit, da er in den OP musste.

Das mal so als Update. Wenn ich mir zu dieser Entscheidung Fotos von vorher/ nachher anschaue finde ich schon, dass man zB sieht, dass die obere Brust derzeit schon angehoben wurde oder die Rippenbögen anders aussehen und auch die vorherige Kuhle/ Trichter nicht mehr zu sehen ist. Bei mir kommt natürlich dazu, dass durch die Brustbeindrehung und dadurch das geringere Brustvolumen der rechten optisch etwas ausmacht.  Als Trichter nimmt man das aber nicht wahr. Manchmal vergisst man, zumindest ich manchmal, was es doch gebracht hat, weil man so Kleinigkeit sieht, die man sich gewünscht hätte oder einfach zu kritisch ist - rein optisch gesehen.

Ich werde weiterhin ein Update geben, wie ich mich entschieden habe und gegebenenfalls dann weiter berichten, falls es zur OP kommt. Kann für den ein oder anderen ja auch interessant sein. Ich hatte hier im Forum bereits auf eventuelle Berichte gehofft, bei denen auch ein Stab früher entfernt wurde, bin aber nicht so vielzählig fündig geworden (oder ich habe falsch gesucht).

newlife

Hast Du schon eine Entscheidung getroffen?
Bekomme nun ebenfalls meinen oberen Bügel in ca. 2 Monaten raus, da dieser mir auch Probleme bereitet.
32yrs, männlich

- 07/2011: Korrektur in Erlangen (5x Synthes)
- 06/2021: Rezidiv-OP in Ostercappeln (2x Nuss-Bügel)
- 11/2022: Kleinere Nachkorrektur in Ostercappeln
- 03/2024: Entfernung oberer Nuss-Bügel in Ostercappeln