Erfahrungsbericht TB-OP nach Nuss Helios Klinikum Berlin Buch M/32

Begonnen von nonexcava, 03. Januar 2016, 15:35:25

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nonexcava

Hallo zusammen,
ich möchte euch an dieser Stelle gerne meinen persönlichen Erfahrungsbericht zu meiner TB-OP nach Nuss im Helios Klinikum Berlin Buch mitteilen, sowie natürlich auch ein wenig auf die Vorbereitungszeit vor der OP eingehen.
Kurz zu meiner Person: ich bin 32 Jahre und habe eine seit Geburt angeborene Trichterbrust. Auf die restlichen Details gehe ich später ein.

Wahl des Krankenhauses und des zu behandelnden Arztes

Nachdem ich mich ca. 6 Monate vor meinem ersten Vorstellungstermin ganz grob mit den Behandlungsmethoden einer Trichterbrust beschäftigt hatte, stand für mich fest, dass ich die Methode nach Nuss ganz klar bevorzugen würde. Auch bei der Wahl des zu behandelnden Arztes und Klinikums kam ich relativ schnell auf Prof. Schaarschmidt, da ich, im Vergleich zu anderen Ã,,rzten, hier sehr viel positives im Internet über ihn gelesen habe. Hinzu kam auch noch, dass seine Erfahrung (und die des Klinikums) im Umgang mit Trichterbrüsten wesentlich höher war, als es bei anderen Kliniken der Fall war. Ich glaube das Helios Klinikum Berlin Buch hat bis heute 1700 TB-Patienten behandelt. Das Charité in Berlin dagegen „nur“ 300. Vor der Person des Prof. Schaarschmidt hatte ich daher auch schon etwas Respekt, immerhin war er „Prof. Dr. Dr.“. Aber natürlich sagt dies eigentlich nicht wirklich etwas aus, wie es mir später vielleicht in der Klinik, nach der OP und später auch im alltäglichen Leben ergehen wird. Auch ob ich die OP an sich gut überstehe und wie gut das Klinikum ist. Ich habe mich bei der Wahl also ganz klar von den Zahlen, Fakten und den positiven Berichten im Internet beeinflussen lassen.

Die Wochen vor der OP

Nachdem ich Mitte des Jahres eine E-Mail an das Klinikum geschickt hatte mit der Bitte um ein Beratungsgespräch, bekam ich relativ schnell die Antwort, dass ich am 09.11. gegen 17 Uhr einen Termin haben könnte. Hier hatte ich sofort zugestimmt, denn es waren bis dahin ja auch noch Monate Zeit. Außerdem wurde ich darauf hingewiesen, dass ich einen aktuellen Überweisungsschein von einem Orthopäden mitbringen muss, auf welchem stehen soll „Zur Mitbeurteilung“.

Ich war dann am 05.11. beim Orthopäden meines Vertrauens und habe von ihm anstandslos eine Überweisung an Prof. Schaarschmidt bekommen.

Am 09.11. war es dann soweit. Auf nach Berlin! Ich war einerseits ziemlich aufgeregt, andererseits hatte ich eigentlich keine großen Erwartungen, denn ich wollte ja lediglich erstmal ein Beratungsgespräch. Im Klinikum angekommen habe ich mich dann gegen 15:00 Uhr bei der Kinderchirurgie gemeldet, obwohl ich ja erst 17:00 Uhr einen Termin hatte. Der erste Eindruck: wow, für ein Krankenhaus ziemlich ansehnlich. Die Anmeldung war eigentlich auch kein Problem, außer dass mein Ãœberweisungsschein so nicht angenommen werden konnte, denn statt „Zur Mitbeurteilung“ stand dort „Zur Mitbehandlung“. Das war für mich im ersten Moment ein riesen Schreck. Was nun? Wieder nach Hause fahren und den nächsten Termin in 4-5 Monaten vereinbaren? Die Schwester kannte das Problem aber bereits und ich konnte auch einen entsprechend gültigen Ãœberweisungsschein innerhalb von 10 Tagen nachreichen. Puuh, Glück gehabt!  ;)
Danach folgten elendig lange Stunden Wartezeit. Gegen 20:30 Uhr war ich dann endlich an der Reihe und lernte Prof. Schaarschmidt kennen. Das Gespräch verlief total zügig. Ich kam rein und der Prof. stellte mir jede Menge Fragen, bspw.
-   seit wann ich die Trichterbrust wahrgenommen habe
-   seit wann ich damit Probleme habe
-   wie diese Probleme aussehen usw.
Danach hatte er meinen Brustkorb vermessen. Tiefe des Brustkorbs waren 19,5cm. Tiefe des Trichters waren 10cm, sodass mein Brustkorb an der tiefsten Trichterstelle nur noch ca. 9,5cm tief war â€" also ein ganz klarer Befund. (Fragt mich bitte nicht nach meinem Haller Index â€" diesen habe ich leider nie erfahren und auch nie selbst berechnet)
Als nächstes fragte er mich wann ich die Trichterbrust denn loswerden wollen würde. Ich sagte „so schnell wie möglich“ und er schlug mir den 24.11. vor (das war in 2 Wochen!). Etwas perplex und nach einem kurzen Blick in meinen Terminkalender stimmte ich zu. Für Prof. Schaarschmidt war das Gespräch damit eigentlich beendet, allerdings hatte ich schon noch einige Fragen, bspw. wie es denn jetzt weitergeht? Wie läuft das mit der Krankenkasse? Muss ich einen Nickel-Allergie-Test machen (meine Mutter hat eine Nickelallergie)? Was muss ich vorher noch wissen, usw. Er erklärte mir dann kurz das formelle Prozedere und wie die Nuss-Methode funktionierte (was ich grundlegend ja schon wusste). Der gesamte Befund werde dann einmal an mich, an meine Hausärztin und an meine Orthopädin geschickt.

Auf dem Heimweg war ich dann ziemlich aufgewühlt und im Kopf ging ich ständig durch was ich nun noch alles erledigen müsste. Außerdem war da noch ein Problem â€" noch 2 Wochen bis zur OP und einiges zu erledigen, aber fast 1 Woche davon musste ich beruflich noch verreisen. Blieb also „netto“ nur noch 1 Woche!

Am nächsten Tag bin ich morgens gleich zu meiner Orthopädin und habe den korrigierten Ãœberweisungsschein geholt â€" das war absolut kein Problem und dauerte nur 2 Minuten. Danach bin ich zu meiner Hausärztin und habe mir eine Krankenhauseinweisung ausstellen lassen. Auf dieser Stand lediglich bei der Diagnose „gesichert angeborene Trichterbrust“ â€" mehr nicht. Diese Einweisung (sieht in etwa wie ein Ãœberweisungsschein aus) musste also an die Krankenkasse geschickt werden, sodass diese die Behandlungskosten übernimmt. Ein wenig Bedenken hatte ich schon, denn es stand weder ein Klinikum drauf noch die Behandlungsmethode nach Nuss war irgendwie erwähnt. Warum sollte die Krankenkasse das also so einfach genehmigen? Ich hatte diese Krankenhauseinweisung dann an meine Krankenkasse gefaxt und hinterher noch eine Mail geschickt, worin ich ein paar mehr Details dazu angab, bspw. bei welchem Arzt ich war und welche Behandlungsmethode angewendet werden soll. Danach musste ich mich dann leider auch schon auf dem Weg zum Flughafen machen. Unterwegs sah ich, dass meine Krankenkasse mir geantwortet hatte. Sie haben kein Fax erhalten. Und schon stand die nächste Herzattacke vor der Tür  Allerdings muss ich mich an dieser Stelle mal bei der freundlichen Sachbearbeiterin bedanken, denn ich habe ihr dann vom Flughafen aus ein Foto (mit dem Handy gemacht) der Einweisung gemailt und sie hat mir innerhalb von 10 Minuten geantwortet, dass das ausreichen würde und sie alle Unterlagen fertig macht. Erleichterung trat ein, denn aus meiner Sicht war vorerst die größte Hürde genommen â€" die Kostenübernahme durch die Krankenkasse!
Während meiner kurzen Dienstreise machte ich mir nun natürlich Gedanken wegen dem Allergietest. Wie sollte ich so schnell einen Termin bekommen? Der Test an sich dauert ja auch noch mal mind. 1 Woche. Und auch der Anruf bei 2 Hautärzten war nicht von Erfolg gekrönt. Beide lehnten mich sofort ab und boten mir einen Termin in 3 Monaten an. Nach etlichem Lesen im Internet beschloss ich dann, dass wenn ich keinen Termin dafür mehr bekomme, eben einfach das Risiko eingehe. Letztlich ist selbst ohne eine bestätigte Allergie  das Risiko da, dass allergische Reaktionen auftreten können. Und andersrum genauso, denn es gab auch Patienten die eine Nickel-Allergie hatten und trotzdem keinerlei allergische Reaktionen aufwiesen. Dabei fiel mir auch auf, dass ich keinerlei Wahl bekommen hatte, ob ich Bügel aus Stahl oder einem anderen Material bekommen möchte. Ich las bspw. von einem Patienten in der Charité, welcher das bis zum Schluss selbst wählen konnte.

Als ich am Samstag (14.11.) zurück von meiner Dienstreise war (die erste Woche war somit rum), hatte ich Post von der Helios Klinik und von der Krankenkasse im Briefkasten. Die Krankenkasse hatte mein gemailtes Foto ausgedruckt und mit einer Unterschrift und einem Stempel versehen. Auf dem Stempel stand „Genehmigt für die Dauer des notwendigen Aufenthaltes nach §…“. Ich dachte mir „ok, schlicht, aber wenn’s so ausreicht“. Dann öffnete ich den Brief der Klinik. Hierin war der Befund von meinem Termin am 09.11. enthalten. Auch stand dort mit drin, dass ich bspw. vorbereitend noch ein EKG, Lungenfunktionstest, Bluttest,… machen sollte. Ggfs. könnten dieses Tests auch in der Klinik vorgenommen werden, aber in jedem Fall sei ein Allergietest notwendig! Ich war ziemlich überrascht und geschockt zugleich. Wie sollte ich das mit dem Allergietest nun machen? Und die ganzen anderen Tests?

Montag (16.11.) ging’s dann früh also gleich wieder zu meiner Hausärztin. Sie nahm das ziemlich locker und sagte, dass die Klinik die ganzen Tests sowieso noch mal machen würde und sie das deswegen nicht vorher macht. So begeistert war ich von der Aussage nicht, aber gut. Dafür hatte sie es tatsächlich geschafft mir für denselben Tag noch einen Termin bei einer Hautärztin zu besorgen.
Bei der Hautärztin angekommen wurde dann plötzlich diskutiert gegen was denn eigentlich getestet werden soll. So wirklich ging dies aus dem Schreiben der Klinik wohl nicht hervor. Deswegen verlangte die Ã,,rztin, dass ich in der Klinik nochmal anrufe und mir bestätigen lasse, dass ein Test gegen Nickel, Kobalt und Chrom ausreichend sei. Von da an war ich jeden Wochentag beim Hautarzt zum Ablesen, d.h. eine Woche lang keinen Rücken waschen.

Am Freitag (20.11.) bin ich dann hin zur finalen Auswertung. Die Ã,,rztin meinte, dass noch nichts zu sehen sei, aber ich solle am Montag noch mal wieder kommen. Also konnte ich auch am Wochenende meinen Rücken noch nicht waschen.
Montag (23.11.) war das Ergebnis immer noch negativ und ich bin dann sofort im Anschluss nach Berlin gefahren.

Helios, ich komme!

Am 23.11. ging es dann auf nach Berlin. Gegen 10:30 Uhr war ich da und im Gepäck hatte ich lediglich die abgestempelte Krankenhauseinweisung und die Auswertung des Allergietests. Die Schwestern nahmen meine wenigen Unterlagen entgegen und ich durfte dann erstmal etliche Frage- und Aufklärungsbögen ausfüllen und unterschreiben.
Nach ca. 45 Minuten wurde mir dann gesagt auf welches Zimmer ich mich begeben darf. Weitere 2h später kam dann endlich ein Arzt zur Aufnahme. Dass ich von den gewünschten Voruntersuchungen eigentlich nichts dabei hatte kam leider nicht so gut an, denn es musste ja nun noch alles an diesem Tag stattfinden, da am 24.11. die OP sein sollte.
An dieser Stelle war ich schon erstaunt wie gut die Abläufe im Helios Klinikum funktionierten. Mir wurde zwar nur grob erklärt wo ich was finde, aber ich hatte innerhalb einer Stunde Bluttest, Lungenfunktionstest und EKG erledigen können und musste nirgends länger als 5-10 Minuten warten. Gegen 14:30 Uhr war ich mit allem durch. Auch das Personal war eigentlich überall freundlich und erklärte mir jedes Mal wo ich meine nächste Station finde. Zu guter Letzt stand nur noch das Anamnesegespräch an, wofür ich einen ungefähren Termin gegen 16:30 Uhr hatte. Hier musste ich ca. 20 Minuten warten bis ich dran kam, aber der Kollege hatte sich dann ca. 45 Minuten für mich Zeit genommen, mich auf jede Menge Punkte hingewiesen, mir den Behandlungsverlauf erklärt usw.

Nachdem ich mit allem durch war wurde mir langsam schon ganz schön mulmig. Ich wusste vorher bspw. nicht, dass mir auch jede Menge Rippen angebrochen werden. Und auch von einem Arzt noch mal zu hören, dass es eine äußerst schmerzvolle Behandlung wird, kommt doch noch mal ganz anders rüber. Aber gut, nun war ich hier und wollte es hinter mich bringen! Schließlich habe ich Monate darauf gewartet und in den letzten 2 Wochen jede Menge Stress dafür in Kauf genommen.

Abends gegen 22:30 Uhr kam dann plötzlich Prof. Schaarschmidt noch mal ins Zimmer und begutachtete noch mal kurz meinen Brustkorb. Ich war einerseits schon erstaunt, dass er so spät noch in der Klinik ist, andererseits dachte ich aber auch „und dann morgen früh 9 Uhr OP?“.  :o

Dienstag, 24.11. â€" Tag der OP â€" oder doch nicht?


Die Nacht hatte ich eigentlich recht gut geschlafen. Gegen 07:00 brachten mir die Schwestern dann mein OP-Dress (Nachthemd, Thrombose-Strümpfe, Netzschlüpfer). Zwischen 08:00 und 09:00 sollte dann die OP sein.
Kurz nach 08:00 Uhr kam die Visite rein und der Arzt sagte, dass heute keine OP sei. Ich dachte mir „ok, hat man ja schon öfters gehört, dass das plötzlich noch mal einen Tag verschoben wird“. Dann sagte er, dass beim EKG was aufgefallen sei, was erstmal genauer untersucht werden muss und vielleicht sei gar keine OP bei mir möglich. Das war für mich im ersten Moment erstmal ein Schock. Dann sagte er noch etwas was wie ein Fausthieb war. Und zwar was ich mir überhaupt dabei denke so unvorbereitet zu so einer OP aufzutauchen. Diese Frage bezog sich darauf, dass ich von den gewünschten Voruntersuchungen ja nichts hatte machen lassen. Ich versuchte es dann zwar noch zu begründen, dass es zeitlich nicht schaffbar war, aber das interessierte ihn nicht. Insgeheim dachte ich mir „L*** mich!“. Mit diesem Arzt wollte ich eigentlich für meinen gesamten restlichen Klinikaufenthalt nichts mehr zu tun haben. Aber was war nun eigentlich los? Was stimmte denn nicht? Von der Visite bekam ich in diesem Moment keinerlei weitere Informationen.
Wenig später kam eine Schwester zu mir und teilte mir mit, dass ich zum Ultraschall müsste. Dort wurde mir dann erklärt, dass das EKG irritiert gewesen sei und einen Infarkt in der Vergangenheit auswies. Beim Ultraschall wurde dann festgestellt, dass sich meine rechte Herzwand aufgrund des Trichters etwas anders ausgebildet hatte. Das ist im ersten Moment erstmal kein Problem, sei aber noch keine ausreichend genaue Diagnose, die eine OP zulasse, aber zumindest erklären könnte, warum dass EKG evtl. falschen Alarm schlägt.
Für den restlichen Tag passierte dann erstmal nichts mehr.

nonexcava

Mittwoch, 25.11. â€" wie geht’s nun weiter?

Die Visite morgens kurz nach 08:00 Uhr teilte mir mit, dass ich im nächsten Schritt zum MRT muss, damit eine genaue Aussage getroffen werden kann, ob ich überhaupt operiert werden kann. Die Schwestern würden mir dann Bescheid geben, wenn es soweit sei.
Den ganzen restlichen Tag passierte erstmal nichts. Erst Abends gegen 17 Uhr kam dann ein sehr sympathischer Arzt zu mir und erklärte mir mal genau, was es denn nun mit diesem EKG auf sich hat, was beim Ultraschall rauskam, wie das zu werten ist, wie es denn nun mit dem MRT aussieht und was das eigentlich bringt. Er machte mir auch noch mal Mut, dass ein EKG einfach fehleranfällig sei und das nichts heißen muss, aber die Klinik das nicht ignorieren darf â€" klang erstmal logisch.
Somit ging dieser Tag  ohne großen Neuigkeiten auch zu Ende und ich war weiterhin im Ungewissen.

Donnerstag, 26.11. â€" endlich passiert was!

Am Nachmittag war es dann endlich soweit â€" ich durfte zum MRT, übrigens zum ersten Mal in meinem Leben 
Das Erlebnis in der Röhre war ok â€" ich hatte es gut überstanden. Allerdings bekam ich unmittelbar danach leider noch keine Aussage was denn nun dabei rauskam. Ich ging wieder auf mein Zimmer und harrte der Dinge ab.

Ungefähr eine Stunde später kam eine Ã,,rztin zum mir und teilte mir mit, dass das MRT keine großen Auffälligkeiten lieferte und sie mich für „operierbar“ befindet. Ein Arzt der Chirurgie wird dann entsprechend auf mich zukommen. Die Freude war erstmal groß, aber wann sollte es denn nun soweit sein? Immerhin war schon Donnerstag und am Wochenende wird ja sicherlich nichts passieren.

Gegen 17 Uhr kam dann endlich der versprochene Chirurg (übrigens schon der vierte Arzt aus der Kinderchirurgie, den ich nun kennenlernen durfte). Er erklärte mir, dass wir terminlich nun ein Problem hätte. Der nächstmögliche Termin wäre der 29.12. Ich könnte also eigentlich meine Sachen packen und nach Hause fahren oder bleibe noch eine Nacht und fahre am nächsten Morgen nach Hause. Für mich wäre es keine Option gewesen abends noch zu fahren, denn es hätte mich jemand abholen müssen und der Anfahrtsweg betrug schon 2-3h. Dann fiel ihm plötzlich ein, dass für morgen noch jemand spontan abgesagt hatte und wenn der Nachrückler auch nicht kann, wäre ich ja noch da. Die Wahrscheinlichkeit sei zwar gering, aber es wäre immerhin möglich. Ich sollte also auch aus seiner Sicht über Nacht bleiben.

Abends gegen 21 Uhr kam dann eine Chirurgin zu mir und teilte mir mit, dass ich für den 27.11. im OP-Plan eingetragen  wurde. Ich konnte das gar nicht fassen. Einerseits hatte ich mich innerlich riesig gefreut, andererseits kamen aber auch gleich die Ã,,ngste wieder was mich nun eigentlich erwarten würde.

Als gegen 22:00 Uhr dann noch mal eine Schwester ins Zimmer kam, wusste diese wiederum nichts davon. Sie sagte, dass sie mich nicht im OP-Plan gesehen hätte. Ein paar kleine Zweifel kamen dann schon auf, aber im Innersten glaubte ich fest daran, dass es morgen klappen würde.

27.11. â€" Tag der OP â€" die Zweite!

Morgens gegen 09:00 Uhr kam Prof. Schaarschmidt ins Zimmer und teilte mir noch mal mit, dass heute der Tag der OP sei. Er sagte so schön „Heute machen wir das fertig!“. Ich packte also meine Sachen für die Wachstation zusammen (Bademantel, Hausschuhe, Handtücher, Unterwäsche, Zeitschriften, meine Atemübungsgeräte) und zog mich um. Gegen 10:30 Uhr ging es dann los. Zwei Schwestern holten meine Taschen und meinen Beutel für die Wachstation. Außerdem kam ein junger Mann rein, welche mich Richtung OP-Bereich schob.
Dort angekommen wechselte ich das Transportmittel, von meinem schönen Bett auf eine OP-Liege. Zugedeckt wurde ich dann mit schönen warmen Handtüchern(?). Zuerst ging es in einen Bereich wo ich für die OP vorbereitet wurde. Man fragte mich bestimmt 3-4 Mal wie mein Name sei und warum ich hier bin. Dann muss ich zugestehen, dass ich den Ablauf nicht mehr ganz genau weiß. Es wurden mir Kanülen gesetzt, ich bekam eine Tablette und es wurde der Zugang in der Wirbelsäule gelegt, worüber dann eine Art Schmerz-/Betäubungsmittel eingeführt wurde (und später auch der PDK angeschlossen wird). Das war zwar etwas unangenehm, aber durchaus auszuhalten. Zu guter Letzt durfte ich mich wieder auf die Liege legen, bekam eine Atemmaske auf und war kurz danach weg :-P
Das Nächste, woran ich mich erinnere, ist wie ich in einem Bett liege und auf dem Weg in die Wachstation bin. Dort angekommen hatte ich erstmal ein Zimmer für mich alleine. Die Schultern taten mir weh, als wenn ich Muskelkater hätte. Der Brustkorb selbst war einfach nur taub und erstmal schmerzfrei. Ansonsten ging es mir den Umständen entsprechend aber gut. Mir war also nicht übel oder so. Die Schwester kümmerte sich in dem Moment wirklich fürsorglich um mich und ich wollte einfach nur noch daliegen und fernsehen. An Aufstehen oder so war also noch nicht zu denken. Ich glaube die OP war gegen 14 Uhr abgeschlossen. Erste zeitliche Erinnerungen habe ich erst wieder ab ungefähr 15 Uhr.

Die Tage in der Wachstation

Hier könnte ich nun jeden Tag genauer beschreiben, aber ich versuche es mal zusammenzufassen.
Insgesamt war ich 10 Tage(!!!) auf der Wachstation. Das Personal war, bis auf wenige Ausnahmen, total super. Ich kann über die Schwestern und Pfleger eigentlich nichts Schlechtes berichten. Es gab sogar ausreichend Momente wo man tatsächlich auch was zu lachen hatte in dieser unlustigen Allgemeinsituation. Und auch die Ã,,rzte dort waren alle sehr nett (vor allem im Vergleich zu dem einen oder anderen Chirurgen).

Direkt nach der OP hat eigentlich so ziemlich jeder Patient links und rechts eine Saugdrainage â€" das sind zwei große Geräte mit einem Behälter dran und wovon 2 Schläuche entsprechend ein paar Zentimeter unter der OP-Narbe im Körper eingeführt sind. Diese Geräte stören schon ganz schön. Sowohl bei der Bewegung, da die Schläuche sehr unangenehm sind und die Bewegung der Arme ziemlich einschränken, als auch bei der Mobilität â€" man muss diese Geräte ja immer mitschleppen. Außerdem hat man ja noch den PDK, welcher in die Wirbelsäule führt und den Blasenkatheder. Alleine diese 4 Sachen begleiten einen jedes Mal, wenn man aus dem Bett steigen möchte, um mal ein paar Schritte zu gehen. Hinzu kommt, dass man gut verkabelt ist. EKG, Blutdruckmessgerät am Arm, Sauerstoffmessgerät am Finger und ggfs. auch Sauerstoff (über die Nase). Dieses ganze Zeug wurde mit jedem Tag immer lästiger. Irgendwann war ich so genervt davon, dass es manchmal fast ein wenig in Verzweiflung ausuferte.

Meine Mobilität schritt anfangs nur langsam voran. Außerdem hatte ich teilweise wirklich ziemlich heftige Schmerzen, sodass der PDK 2 Mal aufgemacht wurde. Ansonsten gab es auch ziemlich Oft ein bisschen was von dem guten Morphin  ;D

Die Nächte waren kurz. Ich bin häufig wach geworden und musste eine Schwester oder einen Pfleger rufen aufgrund der starken Schmerzen.
Auch das morgendliche Waschen war eine Tortur. Alleine der Gang ins Bad bedeutete unheimlichen Kraftaufwand und dort konnte man sich nur am Waschbecken waschen. Nach ca. 5 Minuten war ich meist fix und fertig. Nach 7 Tagen hatte ich mir das erste Mal grob die Haare gewaschen.

Die Atemübungen waren ebenfalls eine Qual. Ich glaube anfangs war ich schon gut, wenn ich eines der Geräte überhaupt mal alle 2-3h in die Hand nahm. Laut Prof. Schaarschmidt sollte man jede der Übungen 50 Mal je Stunde wiederholen. Ich halte das für nahezu unmöglich, selbst im gesunden Zustand. Die Physiotherapeuten dort sagen dagegen nur 10 Mal je Stunde. Aber auch das wird schon sportlich, denn jedes tiefe Luftholen tut weh.

Einmal kam der Professor mich auf der Wachstation besuchen. Ich bin ehrlich gesagt ziemlich froh, dass er nur einmal da war, denn innerhalb seines 15 Minuten Aufenthaltes habe ich die Atemgeräte ungefähr so oft benutzt wie zu dieser Zeit sonst den ganzen Tag über.  :P

Die Physiotherapeuten waren ebenfalls alle sehr nett, allerdings waren manche nur auf einen Plausch aus, ohne mit den Patienten wirklich was zu unternehmen, während andere sich richtig Mühe gaben den Patienten zu zeigen, wie sie später im Alltag am Anfang auch zurechtkommen.

Der Grund warum ich so lange auf der Wachstation war lag darin, dass bei mir nach der OP noch Pneus festgestellt wurden. Pneus sind freie Räume im Brustkorb, die nach der OP entstehen, wenn der Brustkorb ja quasi geweitet wurde. Normalerweise dehnt sich die Lunge nach der OP entsprechend aus und nimmt diesen Freiraum für sich ein innerhalb von 3-4 Tagen. Bei mir war das leider nicht sofort der Fall, weswegen die Drainagen auch erst nach 6 und 7 Tagen entfernt wurden. Es ist übrigens keineswegs ungewöhnlich, wenn es mal bei jemandem länger dauert. Allerdings schiebt das gesamte Personal dies auch gerne darauf, dass man ja seine Atemübungen nicht regelmäßig macht.

Nachdem ich dann beide Drainagen losgeworden bin musste ich nochmal zum Röntgen. Danach wurde leider beschlossen, dass mir rechts wieder eine neue Drainage gelegt wird, da mein Pneu rechts mittlerweile über 5cm war. Jeder, der schon mal so ein Gerät angeschlossen hatte, weiß wie sehr sich meine Begeisterung in Grenzen gehalten hat. Die Drainage wurde mir dann noch abends auf meinem Zimmer von 2 Ã,,rzten gelegt.
Am nächsten Tag (Tag 8) ging es dann wieder zum Röntgen. Dabei fiel auf, dass die Drainage falsch lag und so überhaupt keinen Effekt hatte. Allerdings hatte sich mein Pneu auch nicht verschlechtert. Es wurde nun also diskutiert, ob die Drainage nach dem Entfernen ein drittes Mal gelegt wird. Ich war in diesem Moment tatsächlich etwas verärgert. Dieser Drainagenschlauch wird gute 20cm in den Körper eingeführt. Normalerweise passiert das unter Röntgen oder nach dem Verlegen wird wenigstens geprüft, ob alles korrekt liegt. In diesem Fall musste ich aber 24h mit diesem Ding ertragen und es war vollkommen sinnfrei. Daran, dass mir ein drittes Mal eine Drainage gelegt wird, mochte ich gar nicht erst denken.
Glücklicherweise hat der Oberarzt an Tag 9 entschieden, dass keine neue Drainage verlegt wird, da sich der Pneu ja nicht vergrößert hatte. An Tag 10 wurde noch mal geröntgt, woraufhin dann beschlossen wurde, dass ich wieder auf die normale Kinderchirurgie darf. Das erste was dort getan wurde â€" man nahm mir endlich den Blasenkatheder ab. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, was das für ein Lebensgefühl ist. Keine Drainage mehr und keinen Blasenkatheder mehr. Endlich wieder normale Sachen tragen dürfen. Keine Geräte mehr, an die man von morgens bis abends angeschlossen ist.

Die letzten Tage im Klinikum

Eigentlich gibt es aus diesem Zeitraum nicht viel zu berichten, außer vielleicht 1-2 Sachen. Ich machte gute Fortschritte. Lief jeden Tag etwas weiter, begann Treppen zu steigen, fuhr Fahrrad, wurde immer besser mit den Atemgeräten. So langsam kämpfte ich mich auch an die 3000ml Lungenvolumen ran. Bei der Einweisung lag ich bei 3500ml, als war ich schon richtig gut und auch motiviert.
An Tag 11 musste ich zum Ultraschall. Dabei wurde festgestellt, dass ich in beiden Lungenflügeln einen Erguss hatte. Links 300ml und rechts 600ml. Rechts wurde also punktiert. Ich hatte vorher schon mal grob gegoogelt wie eine Punktion abläuft und das klang alles sehr harmlos, sodass ich nicht wirklich aufgeregt war. Gegen späten Mittag gings also wieder in Richtung OP â€" natürlich wieder in einem schönen OP-Dress. Wie eine Punktion also konkret durchgeführt wird kann ja auch jeder selbst nachlesen, wenn er es noch nicht weiß. Ich empfand diese als höchst unangenehm und hatte danach nur gedacht: „das willst du nie wieder machen müssen!“. Es hat in der Lunge gezogen und gestochen.

Leider lief die Punktion nicht ganz so erfolgreich, denn mein Lungenflügel fiel danach etwas ein. Dennoch wies ich keine schlechteren Ergebnisse in den Atemübungen auf. Nachts wurde ich dann wieder an ein Gerät angeschlossen, welches meine Sauerstoffsättigung und den Puls miss. Dieses Gerät war nicht gerade das Neueste und immer gegen 4 Uhr morgens schlug es laut Alarm, weil mein Puls unter 58 lag. Sobald ich dann wach war ging mein Puls wieder hoch, aber kurz vorm erneuten Einschlafen fiel er wieder und das Gerät schlug wieder Alarm. Ich habe das 2 Nächte durchgemacht und hatte in beiden Fällen das Gerät dann einfach nach dem 4ten oder 5ten Mal einfach ausgeschaltet. Auch die Schwestern waren etwas ratlos und sagten selbst, dass ich es dann ausschalten soll. Ab 4 Uhr sei die Nacht ja ohnehin zu Ende.

Interessant fand ich auch, dass angeblich jede Stunde in der Nacht eine Schwester den Wert ablesen sollte. Ok, ich habe zwar geschlafen die meiste Zeit, aber auch nur sehr unruhig und wenn tatsächlich mal jemand reinkam ins Zimmer (bspw. wegen meinem Bettnachbarn) war ich sofort wach. Dass aber jemand stündlich den Wert meiner Sauerstoffsättigung abgelesen hat, habe ich nicht mitbekommen.

Am Tag 12 wurde mir der PDK entfernt. Noch mehr Freiheit (und mehr Schmerzen). Ab nun an gab es nur noch Tabletten und die mussten reichen. Grundlegend war es aber ertragbar und für die ganz harten Fälle gibt es natürlich auch in der Kinderchirurgie ein starkes Schmerzmittel in Spritzenform (so haben es mir zumindest die Schwestern auf der Wachstation erzählt).

Am Tag 13 durfte ich dann wieder zum Ultraschall. Dieses Mal wurde auf beiden Seiten ca. 150ml Erguss festgestellt. Der Arzt veranlasste daraufhin an Tag 14 die Entlassung.

Zusammenfassung Helios Klinikum Berlin Buch

Abschließend kann ich sagen, dass ich mit dem Klinikum durchaus zufrieden war. Das Personal war eigentlich fast überall freundlich.
Das Essen war weitaus besser als erwartet. Ich hatte mich eigentlich auf ein halbwegs  verdaubares Essen eingestellt, aber das Frühstück und Mittag fand ich größtenteils schon ziemlich lecker.
Zur Sauberkeit und Hygiene kann ich nicht soviel sagen. Ich wohne in einem Männer-Single-Haushalt, da hab ich ohnehin nicht für jedes Staubkorn einen Blick. Ich kann aber sagen, dass jeden Morgen der Putzteufel kam und das Zimmer und Bad gereinigt hat. Okay, die Zimmerreinigung begrenzte sich auf durchwischen und Mülleimer entleeren. Was im Bad gemacht wurde weiß ich nicht. Etwas später kam dann meist noch eine Schwester und desinfizierte die Betten und Tische. Außerdem wurde auf der Kinderchirurgie selbst fast täglich das Bett neu bezogen.  Dabei fällt mir ein, auf der Wachstation wurde mein Bett erst nach (ich glaube) 5 Tagen das erste Mal neu bezogen.

Die Wochen nach der Klinik
Endlich wieder zu Hause â€" hammer!  :D  Aber leider fiel mir vieles noch extrem schwer und manchmal hatte ich schlagartig starke Schmerzen, als wenn einer der Bügel gleich herausspringen würde.

Ich besuchte also erstmal meine Hausärztin und meine Orthopädin. Von meiner Hausärztin wurde ich noch weitere 4 Wochen krankgeschrieben und bekam die Tabletten verschrieben, die ich auch schon in der Klinik genommen hatte (Ibu, Nova und Panto). Meine Orthopädin verschrieb mir erstmal 6 mal Physiotherapie und ich bekam von ihr eine flache Bandage (ich sag euch, die Dinger sind viel angenehmer, als die großen Bandagen in der Klinik).

Von nun an ging eigentlich alles relativ schnell. Am 23.12. habe ich damit begonnen nur noch vor dem Schlafen gehen Tabletten zu nehmen und seit dem 27.12. nehme ich keinerlei Schmerzmittel mehr. Seit Weihnachten rum schlafe ich auch wieder jede Nacht auf der Seite. Leichte Schmerzen habe ich zwar trotzdem noch, aber das lässt sich bisher sehr gut aushalten. Bei der Physio mache ich derzeitig noch viele Dehnübungen und lerne den Oberkörper entsprechend wieder beweglich zu bekommen mit ausreichend „Dreh“-Übungen. Mittlerweile mache ich die Übungen dort sogar schon mit leichten Gewichten.

Interessant finde ich, dass ich von der Charité gelesen, dass dort den Patienten abgeraten wird in den ersten Wochen den Oberkörper überhaupt irgendwie zu den drehen. Sowohl die Helios Klinik als auch meine Physiotherapeutin halten das komplett anders â€" je eher, desto besser.

Weil ich es schon des Öfteren hier gelesen habe: großartig Spaziergänge oder Fahrradfahren mache ich nur ab und an. Prinzipiell hilft dies lediglich dabei meine Atmung etwas zu verbessern, aber gegen die Steife Wirbelsäule und die antrainierte Schonhaltung bringt dies gar nichts.

Heute sind es nun mittlerweile 5 Wochen und 2 Tage nach der OP und es geht mir täglich besser. Auf die Bandage habe ich in den letzten Tage häufiger mal für 2-3h verzichtet, allerdings nur, wenn ich entspannt auf dem Sofa solange lag. Ich beginne nun allerdings auch damit sie im Alltag wegzulassen. Noch ist es etwas unangenehm. Man fühlt sich nackt und dieses stützende Gefühl fehlt, sodass man denkt im Brustkorb klappt gleich ein Bügel um, aber auch das ist ja eigentlich nur Einbildung.

Wenn ihr Fragen habt, meldet euch gerne. Ansonsten hoffe ich, dass es euch einen kleinen Einblick in meine letzten Wochen gegeben hat.

nonexcava

Update 7. Woche postoperativ


Seit knapp einer Woche habe ich meine Bandage nun nicht mehr getragen und ich bin mittlerweile auch schon viel beweglicher als noch vor 10 Tagen, zum Beispiel fält mir das Drehen im Bett nun überhaupt nicht mehr schwer. Die Bügel verspüre ich fast gar nicht mehr, außer beim tiefen Einatmen. Dann merke ich schon, wie mich etwas von links nach rechts "zusammenhält". Manchmal verspüre ich noch an unterschiedlichen Stellen etwas Druck, allerdings ist das Druck- und Schmerzgefühl im Brustkorb fast gänzlich verschwunden. Wenn es irgendwo drückt, dann meistens irgendwo seitlich.

Auch die 6 Sitzungen Physiotherapie habe ich gut überstanden, wobei die letzte Sitzung ziemlich anstrengend war (bspw. Situps mit lang ausgestreckten Armen und wieder jede Menge Kraft- und Dehnübungen mit dem Gummiband). Seit dem Tag danach hatte ich in der rechten Seite eine Art Reiben beim Atmen verspürt und desto tiefer ich eingeatmet hatte, desto unangenehmer wurde es. Mittlerweile ist dieses Gefühl aber auch fast wieder weg und das obwohl ich mich in den letzten Tagen alles andere als geschont hatte (Schränke ab und aufgebaut, schwere Bücherkisten geschleppt usw.). Auffällig war die ersten Tage allerdings, dass ich gefühlt immer irgendwie recht schnell aus der Puste war.

Kommende Woche habe ich nochmal eine Untersuchung bei meinem Orthopäden und wenn dort alles in Ordnung ist, gehts endlich los mit normalem Kraftsport (also Hanteln statt Bücherkisten  ;) )

nonexcava

Update 8. Woche postoperativ

Viel zu erzählen gibt es eigentlich nicht. Das "Reiben" auf der rechten Seite, welches ich beim Atmen bis letze Woche noch verspürt hatte, ist mittlerweile gänzlich verschwunden. Auch bei meinem Untersuchungstermin war soweit alles in Ordnung. Zusammengefasst bin ich mittlerweile zu ca. 95% schmerzfrei. Lediglich verspüre ich hin und wieder mal etwas Druck (mal auf der Brust, mal mehr links oder rechts), welcher aber weniger schmerzlich ist. Außerdem ist immernoch ein ca. 6-7cm breiter Streifen, von links nach rechts über meine Brust, komplett taub. Ich hoffe, dass sich dies in den nächsten Monaten ebenfalls wieder normalisiert.

Einschränkungen im Alltag habe ich kaum noch. Ich rate aber jedem: beginnt so früh wie möglich regelmäßig mit Dehnübungen und lernt damit euren Bewegungsradius wieder auf ein gewohntes Maß zu bringen. Ich hatte ca. 10 Tage nach meiner OP langsam damit begonnen (also bereits im Rahmen des Klinikaufenthaltes durch die Physiotherapie).

Des Weiteren hatte ich gestern meine erste Sportsession (nach ca. 2,5 Monaten) und nun plagt mich der Muskelkater  :D

Wenn nichts außergewöhnliches passiert folgt das nächste Update erst in einigen Monaten (nächster Kontrolltermin ist Ende März).

nonexcava

Update 4 Monate postoperativ

Nach langer Zeit gibt es mal wieder ein Update von mir.

In den letzten Monaten hat sich mein Empfinden bzgl. der Bügel konstant verbessert. Dass ich sie aber gar nicht mehr spüre kann ich bei weitem nicht sagen. Jedoch ist dieses Gefühl mittlerweile normal für mich geworden, sodass ich es den Großteil des Tages gar nicht mehr wahrnehme.

Was mich derzeitig noch etwas stört ist dass ein größerer Streifen von der Narbe links bis zur Narbe rechts nach wie vor taub ist. Ich bin mittlerweile auch nicht mehr ganz so optimistisch, dass sich das nochmal ändern wird, aber bekanntlich kann sowas auch 6 Monate und länger dauern.

Einschränkungen habe ich kaum noch. Seit nun 2 Monaten betreibe ich Kraftsport, um Brust und Rücken zu stärken. Hier merke ich mittlerweile nur noch beim tiefen Einatmen, wenn ich ziemlich aus der Puste bin, dass mich etwas irgendwie "einengt". Aber auch dies hält sich in Grenzen.

Am Dienstag hatte ich vorerst meinen letzten Nachuntersuchungstermin. Die Röntgenbilder sahen gut aus und die Bügel sitzen so, wie sie es sollten  :)

Anbei habe ich auch wieder ein paar Fotos. Wie man sehen kann verheilen die Narben gut und werden immer blaßer.