Trichterbrust - OP Antrag abgelehnt, zur Not einen Kredit

Begonnen von Marco040, 10. April 2016, 12:34:07

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Marco040

Hallo Leute!
Ich selbst leide an einer Trichterbrust mit heraustehenden Rippenbögen. War auch schon bei einem Spezialisten , dem Dr. Luetzenberg. Vielen von Euch sicherlich auch bekannt. Nun habe ich natürlich diverse Kontrollen gemacht, es wurde nach allem geschaut und es gibt keine körperlichen Einschränkungen, weshalb eine OP genehmigt werden sollte. Mein Herz wird nicht belastet, meine Lungenfunktion ist ebenfalls in Ordnung, halt nur ein Unwohlsein meinerseits, wenn man z.B. auf dem Bauch liegt etc. Dennoch stört mich diese Trichterbrust extrem! Es mag vielleicht keine enorm große sein, aber die heraustehenden Rippenbögen machen die ganze Sache nicht grade schöner. Heißt, ich wär definitv bereit für eine OP. Habe mich natürlich auch schon über die Kosten infomiert. Bei der ersten OP wären es 9500â,¬ und die zweite ( also die Bügelentnahme ) ca 4500â,¬ . Sagen wir pauschal ca. 15000â,¬. Das ist natürlich jetzt im Vergleich einer Autofinanzierung oder oder oder gleichzusetzen. Jetzt werden natürlich einige sagen " Hey Junge, du bist körperlich einwandfrei gesund und willst dich dennoch einer OP unterziehen ?! " Ja, ganz genau ! Für viele ist sowas nicht verständlich, aber auch nicht jeder hat eine Trichterbrust mit herausragenden Rippenbögen. Klar, dass jemand, der von Anfang an einen "normalen Körperbau" hat, sowas auch nicht verstehen kann. Siehe meine beiden Beine ebenfalls als normal an, erzählt man das einem Rollstuhlfahrer, fällt dieser auch vom Glauben ab ! Was ich damit einfach sagen möchte, ist, dass ich sogar bereit wäre einen Kredit aufzunehmen. Leider verfüge ich über eine  negative Schufa, besitze aber einen unbefristeten Arbeitsvertrag, was schon zum Vorteil wäre. Ich habe schon einen ersten Anstrag an die Krankenkasse gestellt, wurde aber auch abgelehnt. Hab dann einen Einspruch eingelegt und innerhalb eines Jahres Zeit, diesen zu belegen. Was ich natürlich auch probieren werde! Sollte es dennoch nicht klappen, würden Banken mir einen Kredit ermöglichen ? Hat vielleicht jemand selbst schon Erfahrungen hier ? Kann bei Bedarf auch gerne Fotos posten. Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass ich junge 21 Jahre alt bin. MMn wäre eine OP auch in den jungen Jahren viel effektiver, schließlich wird mich diese Trichterbrust mit dem heraustehenden Rippenbögen auch noch nach 10 Jahren stören. Manch einer wird jetzt sagen " Ach, im Alter stört es dich gar nicht mehr so sehr .. Glaub mir . " Das kann ich jetzt schon bezweifeln. Ich betreibe aktiv Kraftsport, habe sozusagen fast täglich mit meinem Körper zu tun und da fällt natürlich auch jedes Mal der Blick auf die Trichterbrust meinerseits. Nicht von anderen, sondern von mir selbst! Ich spreche hier aus meiner Sicht. Wurde bisher im Leben vielleicht 1-2x angesprochen darauf, daher bitte nicht unterstellen, ich würde es machen, weil andere es "sagen".
Vielen Dank !

Gruß, Marco !

annaj

Was meinte denn dr. Lützenberg, findet er dein TB zu klein für ein Op?
Viele Krankenkassen lehnen ab, obwohl ein deutliche TB vorhanden ist. In deinem fall kann ich natürlich keine Meinung haben, da ich nicht weiss wie du aussiehst. Persönlich finde ich es wichtiger kein tb zu haben, statt ein Auto... geld hat nur ein wert wenn man es umsetzt ;)
Weiblich.
1989-2011/01 Silikonimplantat. (16 J)
2011/03 Nuss-OP (modifiziert), dr. Lützenberg, Berlin Charité. (fast 39 J)
2013/08 Stabentfernung, dr. Lützenberg, Uniklinik Magdeburg. Zusätzlich würde grossflächig Muskeln versetzt (versuch Brustrekonstruktion, Knorpel wurde abgeschliffen usw)
2014/04 Brustrekonstruktion, Silikon in beide Brüste. Kleine Korrektur 2014/09 bei dr. Lützenberg.

Tamara

Ist der Krankenhausaufenthalt an sich schon in den Kosten inbegriffen? Kann mir nicht vorstellen, dass da 15000 reichen. In Buch hat man mir mal pauschal gesagt, 500 â,¬ ein Tag auf der Intensiv und 100 â,¬ auf Normalstation.
Links asymmetrische TB, Einsenkung 7,5 cm
03.12.2008 TB Korrektur nach Nuss/MIC Helios BB, 2 Bügel (Alter fast 16 Jahre)
03.12.2009 Entfernung 1. Bügel wegen Dislokation
03.08.2010 Entfernung 2. Bügel
12.08.2010 Einsetzung VAC Pumpe wegen      Wundinfektion
16.08.2010 Entfernung VAC Pumpe

Marco040

#3
Die Trichterbrust ist nicht zu klein , auch die hervorstehenden Rippenbögen sind deutlich zu erkennen, doch eine Operation hätte lediglich einen optischen Hintergrund. Es geht um die Übernahme der Kosten. Selbstverständlich würde Dr. Luetzenberg mich operieren. Mein erster Antrag wurde ja dementsprechend abgelehnt, da keine körperlichen Einschränkungen vorliegen. (von der Krankenkasse )

Doch Tamara , es handelt sich ja um 2 OP's. Die 2. würde nach ca 1 1/2 bis 2 Jahren folgen. Vorerst muss aber nur die erste bezahlt werden und die kostet ca.9500â,¬
Ich zitiere einmal aus dem Schreiben " Auf der der Grundlage der uns mitgeteilten Behandlungsdiagnose und Prozedur werden die Kosten der Behandlung bei einer ca. Verweildauer von acht(!) Tagen in etwa 9.475,00â,¬ betragen. "
Die weitere Bügelentnahme nach der Zeit soll dann ca 4500â,¬ betragen. Denke dort sind dann auch , wie oben schon beschrieben, auch die Dauer des Krankenhausaufenhalts mit inbegriffen.
Es geht hier prinzipiell um die Genehmigung eines Kredits, falls der Wiederspruch meinerseits erneut abgelehnt werden sollte.
Auch mir ist die Trichterbrust z.B. wichtiger , als ein neues Auto oder sonstigen. Daher würde ich ja auch eine Operation in Erwägung ziehen, obwohl keine körperlichen Einschränkungen vorhanden sind. Für mich zählt wirklich rein der optische Effekt!

nonexcava

#4
Hi Marco,

zuerst einmal kann ich dich vollkommen verstehen. Ich fühlte mich ähnlich wie du und dachte auch immer, dass ich eigentlich vollkommen beschwerdefrei bin. Prof. Schaarschmidt in Berlin stellte aber damals genau die richtigen Fragen, sodass ich eben schon merkte, dass ich dies eigentlich nicht bin, aber meine Beschwerden schon als "normal" hinnahm.

Von einer Eigenfinanzierung deiner OP würde ich dir dringend abraten, wenn 9500â,¬ bei dir viel sind. Die Zahl erscheint mir ziemlich gering und bezieht sich wahrscheinlich darauf, dass alles optimal verläuft. Selten tut es das aber. Ich war bspw. fast 10 Tage auf der Wachstation und fast 14 Tage nach der OP in der Klinik. Sagen wir mal ein Tag kostet 500â,¬ auf der Wachstation, dann wärst du alleine dadurch schon 5000â,¬ los. Wie bei den meisten musste ich auch einmal zum Punktieren (Wasser in der Lunge) und damit lag ich noch gut. Es gibt Patienten, die müssen das 5 mal und öfter über sich ergehen lassen. Gerade wenn du Wasser in der Lunge hast musst du häufiger zum Röntgen und Ultraschall.Es gab damals bei mir einen Patienten, der war schon 8(!) Wochen auf Station nach seiner TB-Operation, wegen diversen Problemen. Es kann sein, dass du bspw. auch die Schmerzmittel nicht verträgst und dir dann andere gegeben werden müssen. Und was ist mit eventuell anfallenden Nachuntersuchungen? Angenommen jeder dieser Punkte würde Kosten verursachen, ob dann 9500â,¬ immer noch ein so verlässlicher Preis sind?

Ich hatte im Internet mal jemanden gefunden, der seine Krankenhauskosten auch in Eigenregie übernahm und welcher diese veröffentlichte. Bei ihm verlief die OP bis auf ein paar kleine Ausnahmen normal. die Kosten lagen bei ca. 12500â,¬ (nur für die erste OP). Das war aber auch schon von 2008 gewesen.

Hier mal ein Beitrag aus dem Forum, wo jemand die OP vor 3 Jahren in Österreich machen lassen hat - Kosten 16000â,¬: http://www.trichterbrustforum.de/index.php?topic=1570.0

Und hier ein Beitrag von ex.pectus zum Thema kosten: http://www.trichterbrustforum.de/index.php?topic=1231.0
Das hilft dir sicherlich auch den Kostendschungel etwas zu verstehen, auch wenn die zahlen noch aus 2011/2012 stammen.

Zur Finanzierung: ich weiß ehrlich gesagt nicht wie Schönheits-OPs bei den Banken eingestuft werden, vermute aber mal, dass es dabei um einen Kredit geht, wo dir Geld quasi zur freien Verfügung steht. Bei einem Auto- oder Hauskredit ist es ja so, dass du für das Geld einen potenziellen Gegenwert kaufst. Bei einer Schönheits-OP ist dies nicht der Fall. Außerdem weißt du im Voraus ja noch gar nicht wieviel Geld du wirklich benötigst. Möchtest du dieses Risiko wirklich eingehen? Ich würde dir nochmals von dieser Idee abraten.

Ich hatte damals Prof. Schaarschmidt bei meiner ersten Vorstellung gefragt was ich machen soll, wenn die Krankenkasse die Kostenübernahme ablehnt. Seine Antwort war, dass es i.d.R. gar kein Thema sei. Dann sagte er "Klar, manchmal gibt es schon die eine oder andere, die etwas rumstänkert, aber dann melden sie sich nochmal bei mir.". Hast du denn Dr. Lützenberg diesbezüglich schon kontaktiert? Falls ja, wird er dir doch sicherlich helfen, dass du die Kostenübernahme durchbekommst. Ich kenne von Prof. Schaarschmidt mittlerweile schon mehrere Fälle, wo der Prof. für die Krankenkasse ein Schreiben aufgesetzt hatte, nachdem diese die Kostenübernahme abgelehnt hat, und woraufhin die Kostenübernahme dann reibungslos durchging, obwohl andere Ã,,rzte vorher gescheitert sind. Von Dr. Lützenberg würde ich jetzt etwas ähnliches erwarten.

annaj

Die kosten sind schon richtig. Die Kosten bei prof. Schaarschmidt ist höher, da er als Chefarzt ein extra Summe verlangen kann, und dies auch tut. Ein nicht deutscher muss für den selben op über 25.000 â,¬ zahlen (bügelentnahme nicht inklusive),  die deutsche Patienten muss er sich an gewisse regeln halten. Dr. Lützenberg hält sich an der DRG-tabelle, ein art allgemeine Preisliste für op's und pflege in Deutschland/Weltweit.

Zitat von: Marco040 am 10. April 2016, 22:24:18
Die Trichterbrust ist nicht zu klein , auch die hervorstehenden Rippenbögen sind deutlich zu erkennen, doch eine Operation hätte lediglich einen optischen Hintergrund. Es geht um die Übernahme der Kosten. Selbstverständlich würde Dr. Luetzenberg mich operieren.

Es ist nicht selbstverständlich dass dr. Lützenberg operiert, er lehnt ab wenn es nichts bringt, oder zu wenig tb da ist. Die meisten tb-op's sind kosmetisch, die kk soll dabei nicht den psychischen aspekt vergessen. Glaub deshalb nicht das du kein recht hast, die Krankenkassen lehnen gern ab, um ein bisschen zu sparen (glauben sie jedenfalls).
Weiblich.
1989-2011/01 Silikonimplantat. (16 J)
2011/03 Nuss-OP (modifiziert), dr. Lützenberg, Berlin Charité. (fast 39 J)
2013/08 Stabentfernung, dr. Lützenberg, Uniklinik Magdeburg. Zusätzlich würde grossflächig Muskeln versetzt (versuch Brustrekonstruktion, Knorpel wurde abgeschliffen usw)
2014/04 Brustrekonstruktion, Silikon in beide Brüste. Kleine Korrektur 2014/09 bei dr. Lützenberg.

nonexcava

Zitat von: annaj am 11. April 2016, 10:19:18
Die kosten sind schon richtig.

Egal wie lange ich in der Klinik bin und welche (notwendigen) Zusatzleistungen ich beziehe - die Kosten sind immer gleich?

Marco040

Zu den Kosten kann ich nur wiedergeben was ich im Schreiben dazu bekommen habe. Ich habe jetzt Dr, Luetzenberg auch nochmal geschrieben, ob es nicht vielleicht doch möglich wäre, dass er sich nochmal selbst mit der Krankenkasse auseinandersetzt und denen mal eine kleine Mail zukommen lässt. Mal sehen was er daraufhin sagen wird. Sollte ich die Kosten selbst übernehmen, würde er mir noch zu einer Folgeversicherung raten, da eben ( wie auch schon von dir beschrieben) einige Faktoren sich ändern können . ( Längerer Aufenhalt, Komplikationen usw..) Mir selbst steht ja auch noch die Möglichkeit bereit einen Einspruch innerhalb eines Jahres einzureichen, was ich selbstverständlich auch noch tun werde! Doch sollte dieser auch abgelehnt werden, na dann weiß ich auch nicht weiter..
Habe aber auch schon mehrmals gehört, dass die Krankenkassen gerne mal den ersten Antrag ablehnen und bei weiteren Schreiben schon etwas ins Grübeln kommen .
Gibt es Anhaltspunkte, die beim Wiederuf unbedingt beachtet werden sollen ? Wenn ja, gerne raus damit.

Gruß

ex.pectus

Wer sich für die Details der Kosten interessiert, findet hier im Forum jede Menge Erklärungen von mir.
Zum Einlesen siehe http://www.trichterbrustforum.de/index.php/topic,1231.0.html

Um die jeweils aktuellen Kosten nach dem DRG-Pauschalensystem zu ermitteln, nimmt man am besten einen sog. Webgrouper mit den jeweils aktuellen Daten:
http://drg.uni-muenster.de/index.php?option=com_webgrouper&Itemid=112&view=webgrouper

Dort gibt man alle notwendigen Daten ein Alter, Geschlecht usw.
Diagnose: Q67.6 (=Trichterbrust)
Prozeduren: 5-346.a6 (=Nuss-OP)

Das ergibt dann 8452.82 â,¬, bei einer Aufenthaltsdauer von 3 bis 17 Tagen. Ab 18 Tage wird es teurer. Wieviel pro Tag, kann man sofort auch ermitteln.

In 2010 lag dieser Preis zum Vergleich noch bei 5893,06 EUR (bei bis zu 22 Tagen). Die Erhöhung liegt aber nicht an den allgemeinen Preissteigerungen, sondern daran, dass die Nuss-OP jetzt in eine andere DRG-Pauschale einsortiert wurde (E06B statt E05C).

An der Berechnung sieht man auch, dass die KH-Tage zwar schon eine Rolle spielen, aber erst ab einer bestimmten Tagesanzahl. Und dann auch abgestuft vom Betrag her.

Dass es eine Pauschale ist, sieht man auch daran, wie sich sonstiger "Kleinkram" auf das Entgelt auswirkt. Z.B.: MRT-Untersuchungen OPS 3-803.0 (einfach mal als zusätzliche Prozeduren miteingeben und das Entgelt vergleichen).

Zu dem Betrag, den man mit dem Webgrouper ermittelt, kommen dann noch ein paar Zuschläge, so dass der Endbetrag ein paar EUR höher ist.

Die Abrechnung des KH-Aufenthalts richtet sich nach den tatsächlich durchgeführten medizinisch notwendigen Maßnahmen.

Zur Frage des Kostenrisikos, wenn man die OP selbst zahlen will, gibt es hier im Forum auch einige Beiträge. Früher habe ich immer sehr zur Vorsicht geraten. Inzwischen habe ich meine Meinung aber geändert. Soweit ich das überblicke und einschätzen kann, trägt man als Selbstzahler nicht unbedingt das Risiko, dass es bei der OP Komplikationen gibt.

Ein solches Risiko besteht auf Grund des § 52 SGB V Leistungsbeschränkung bei Selbstverschulden, aber eben nur bei "Selbstverschulden" in dem dort genannten Sinne. D.h. wenn es sich um eine medizinisch nicht indiziert ästhetische Operation handelt. Hier liegt der Fall aber anders: es handelt sich nicht eindeutig um eine medizinisch nicht notwendige OP, sondern es besteht Streit darüber, ob die OP medizinisch notwendig ist oder nicht. Der ausführende Chirurg meint, dass sie medizinisch notwendig ist. Die KK meint, dass sie es nicht ist.
Trichter-/Kielbrust Nuss-OP 22.10.2010 (43 J, m, 185 cm, 71,5 kg, Berlin-Buch Prof. Schaarschmidt)
2. OP=Bügelentfernung 20.11.2013 (Magdeburg, Dr. Lützenberg)
meine Trichterbrust-OP-Seite

ric0612

Hallo Marco, entschuldige die Frage, aber wie tief ist denn deine Trichterbrust und ist diese auch als solche erkennbar? Beste Grüße

Marco040

Dann war ich ja mit den 9500â,¬ ziemlich nah dran. Es würde bei der OP nicht nur spiziell um die Trichterbrust gehen, sondern auch um die Korrektur der heraustehenden Rippenbögen. Dr. Luetzenberg hätte da eine spizielle Technik zum Abschleifen , sodass alles im Gesamtpaket optisch wieder im Einklang ist.
Mir würde Endeffekt ja wirklich nichts anderes leider übrig bleiben. Ich müsste privat einen Kredit aufnehmen und die Operation vorerst darüber bezahlen. Insofern die Krankenkasse natürlich auch den Wiederspruch ablehnt, gehen wir mal vom Schlimmsten aus.

Daten zu Trichterbrust : Deutlich flächenhaftes Zurücktreten der gesamten ventralen Brustwand und dann erhebliches Ansteigen beider Rippenbögen, rechts etwa 3 cm über der Normalebene, links gut 2 cm. Die gesamte linksventrale Brustwand steht etwa 1 cm tiefer als rechts. Im Vorgelegten MRT des Thorax lässt sich ein Haller - Schweregrandindex von 3,3 berechnen.

Gruß

nonexcava

Hi Marco,

hast du schon Feedback von Dr. Lützenberg zu der Ablehnung der Kostenübernahme der Krankenkasse? Bleib da dran und versuche die Kostenübernahme der Krankenkasse durchzubekommen. Wenn Dr. Lützenberg dir nicht helfen kann/will, soltest du es vielleicht bei Prof. Schaarschmidt versuchen. Die Aufnahme eines Privatkredits sollte in deinem Fall nicht notwendig sein. Bei mir hatte die Krankenkasse nie nach solchen Details gefragt. Es reichte die Krankenhauseinweisung von meinem Hausarzt mit der Diagnose "gesichert angeborene Trichterbrust" und die Info, dass Prof. Schaarschmidt eine OP für notwendig hielt. Mehr Infos hatte meine KK nicht und einige Stunden später hatte ich bereits eine Zusage per E-Mail (einige Tage später auch die schriftliche Zusage zur Kostenübernahme). In welches Klinikum du letztendlich gehen möchtest bleibt ja nach wie vor unabhängig davon, ob die KK die Kosten letztendlich doch übernimmt.

Bzgl. der Korrektur der Rippenbögen: ich weiß nicht, in wie weit sich die Techniken von Prof. Schaarschmidt und Dr. Lützenberg unterscheiden. Bei beiden gibt es aber Patienten mit positiven und mit negativen Erfahrungen. Allgemein ist das Ergebnis der OP auch ein wenig Glücksspiel, egal wo du bist. Beispiele hier im Forum gibt es genug.

Nachdem was ich bisher von Dr. Lützenberg hier gelesen habe, soll er ja nur eine OP in Erwägung ziehen, wenn dies aus seiner Sicht auch wirklich notwendig ist. Jetzt hattest du aber geschrieben, dass gesundheiltich keinerlei Einschränkungen durch deine TB festgestellt wurden. Würde dich Dr. Lützenberg denn nun operieren, weil er es für notwendig erachtet oder weil du es unbedingt möchtest? Je nachdem könnte natürlich auch seine Bereitschaft entsprechend groß oder gering sein dir bei der Kostenübernahme zu helfen.

annaj

nonexcavata, es ist sehr unterschiedlich, wie die Krankenkassen auf einem Antrag reagiern, hier ist nicht gerechtigkeit, bedarf usw. im Fokus, sondern Geld und Lobbyismus. Prof. Schaarschmidt und dr. Lützenberg leisten beide ihre Arbeit, um ihre Patienten operieren zu dürfen.

Die meisten trichterbrüste werden nicht aus gesundheitlichen Gründen operiert, sondern aus kosmetischen. Das ist auch richtig so, auch einige Krankenkassen sehen das ein. Es gibt aber auch grenzen. Deswegen ist ein Hallerindexwert meist der Maßstab ob ein Op abgelehnt wird, oder eben nicht. Es ist auch normal, eine kleine delle zu haben, ohne das es ein Tb ist. Aber wie gesagt, manche kassen lehnen alles ab, ich habe auch schwere fälle gesehen, die abgelehnt worden sind, und erstmals einigen runden kämpfen müssten.

Ich finde persönlich nicht das die kleinste delle operiert werden soll, manche leute sind eben sehr selbstkritisch, und glauben das es normal ist so auszusehen, wie auf die bilder im zeitschriften, wo alles glatt, perfekt, und nicht zu vergessen, retuschiert ist.
Ich glaube, dr. Lützenberg vertretet auch diese meinung, eher als prof. Schaarschmidt. Einerseits weil er seine Patienten nichts vortäuschen möchtest (die kleine delle ist normal, so sehen wir aus, der Patient leidet an Dysmorphofobie und werden nicht glücklicher nach einer op) und andereseits weil er sein Geld nicht an die Menge an Op's verdient, anders sieht es bei Prof. Schaarschmidt aus. Ich spreche jetzt meine Meinung und die Eindrücke die ich über die Jahren bekommen habe.

Es kommen vermehrt fälle, wo wirklich kein Trichterbrust vorliegt, und wo man deutlich sehen kann, das diese Person sein Körper/TB für alles üble in seinem Leben belasten will. Ein op ist in solche Fälle nicht der richtige weg. Ich hoffe ihr versteht den unterschied. Wir sehen halt unterschiedlich aus.
Weiblich.
1989-2011/01 Silikonimplantat. (16 J)
2011/03 Nuss-OP (modifiziert), dr. Lützenberg, Berlin Charité. (fast 39 J)
2013/08 Stabentfernung, dr. Lützenberg, Uniklinik Magdeburg. Zusätzlich würde grossflächig Muskeln versetzt (versuch Brustrekonstruktion, Knorpel wurde abgeschliffen usw)
2014/04 Brustrekonstruktion, Silikon in beide Brüste. Kleine Korrektur 2014/09 bei dr. Lützenberg.

Sascha

Bei der heutigen Zinslage könnte man natürlich sagen, es ist machbar das selbst zu tragen per Kredit.

Aber Vorsicht, das ist ein gefährlicher Weg, ich bin zwar ein extremfall aber es kann immer mal sein dass Folge Ops, längere Kh Aufenthalte als geplant auftreten etc. Diese müsstest du dann höchstwarscheinlich auch alle selbst finanzieren, was die Summe dann im ungünstigen Fall auch mal verdoppeln und verdreifachen kann.

OPs :
2000 (Nuss), vorzeitge Entnahme, da innere Blutungen, keine Schmerzen
2003 (Erlangen), Grausame Optik, direkter wiedereinfall, dauerhafte Schmerzen
2005 (Nuss) Brust stabil, nach Bügelentnahme bleibende Schmerzen
2014 (Erlangen-Synthes) vollständige Fixierung + optische verbesserung, bleibende schmerzen.
2016 Entnahme in FFM.
Seit 2017 Frührentner.

Alter bei Ops : 16,18,20,29,32.

Marco040

#14
Zitat von: nonexcava am 17. April 2016, 12:48:56
Hi Marco,

hast du schon Feedback von Dr. Lützenberg zu der Ablehnung der Kostenübernahme der Krankenkasse? Bleib da dran und versuche die Kostenübernahme der Krankenkasse durchzubekommen. Wenn Dr. Lützenberg dir nicht helfen kann/will, soltest du es vielleicht bei Prof. Schaarschmidt versuchen. Die Aufnahme eines Privatkredits sollte in deinem Fall nicht notwendig sein. Bei mir hatte die Krankenkasse nie nach solchen Details gefragt. Es reichte die Krankenhauseinweisung von meinem Hausarzt mit der Diagnose "gesichert angeborene Trichterbrust" und die Info, dass Prof. Schaarschmidt eine OP für notwendig hielt. Mehr Infos hatte meine KK nicht und einige Stunden später hatte ich bereits eine Zusage per E-Mail (einige Tage später auch die schriftliche Zusage zur Kostenübernahme). In welches Klinikum du letztendlich gehen möchtest bleibt ja nach wie vor unabhängig davon, ob die KK die Kosten letztendlich doch übernimmt.

Bzgl. der Korrektur der Rippenbögen: ich weiß nicht, in wie weit sich die Techniken von Prof. Schaarschmidt und Dr. Lützenberg unterscheiden. Bei beiden gibt es aber Patienten mit positiven und mit negativen Erfahrungen. Allgemein ist das Ergebnis der OP auch ein wenig Glücksspiel, egal wo du bist. Beispiele hier im Forum gibt es genug.

Nachdem was ich bisher von Dr. Lützenberg hier gelesen habe, soll er ja nur eine OP in Erwägung ziehen, wenn dies aus seiner Sicht auch wirklich notwendig ist. Jetzt hattest du aber geschrieben, dass gesundheiltich keinerlei Einschränkungen durch deine TB festgestellt wurden. Würde dich Dr. Lützenberg denn nun operieren, weil er es für notwendig erachtet oder weil du es unbedingt möchtest? Je nachdem könnte natürlich auch seine Bereitschaft entsprechend groß oder gering sein dir bei der Kostenübernahme zu helfen.

Da hast du natürlich vollkommen recht. Von Dr. Lützenberg kam bezüglich der Absage gar nichts mehr. Es stehe nicht mehr in seiner Kraft..
Hätte mir da wirklich etwas mehr Engagement erwartet, aber naja.
Evtl. müsste ich mich wirklich mal mit Dr. Schaarschmidt auseinander setzen. Vielleicht setzt er sich ja mehr für einen ein..
Die OP bei mir wäre nicht notwendig von Dr. Lützenberg, er würde es aber tun, da ich es gerne möchte. Aber es liegen laut Ihm keine körperlichen Einschränkungen vor, daher ...
Kann mir jemand vielleicht mal die E-Mail von Dr. Schaarschmidt nennen?
Eine zweite Meinung wär wohl durchaus angemessen !