Neuerdings Schmerzen. TB wurde nie behandelt. Mit 40 zu alt?

Begonnen von Zebra79, 08. Mai 2019, 15:45:40

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Zebra79

Hallo.
Ich, 40, w, habe seit Geburt eine Trichterbrust. Als 10 jährige wurde kurz über eine OP gesprochen, dann der Gedanke verworfen. Ich kann mich sonst nicht erinnern, dass die TB ansonsten irgendwie mal behandelt wurde.
Seither habe ich mich mit dem Thema so abgefunden, da ich auch gar nicht auf die Idee gekommen bin, dass mal zu googlen oder das man da was machen hätte können. Und damals gab's noch kein Internet. Bei mir war das einfach immer so, meine Eltern waren später deswegen auch nicht mehr beim Arzt und als ich 15 war, musste ich auch eher selbstständig aggieren. Mit 18 hatte ich eine Brust OP, da die linke Brust viel größer war als die rechte, da meine Brustknochen dort viel höher sind. Es war mehr oder weniger eine Schönheits OP, die ich über den Frauenarzt initiiert habe, (meine Eltern wissen das bis heute nicht) die aber wegen psychischer Belastung von der Krankenkasse übernommen wurde. Ich habe bis heute nie dran gedacht, dass es wegen der Trichterbrust ist.
Probleme mich nackt zu zeigen hatte ich schon immer, habe aber seit 17 Jahren einen Partner, der mich so liebt wie ich bin. Es war zwar immer eine psychische Belastung da, aber das ist ja wahrscheinlich normal und ich hab das immer verdrängt.
Ich würde das Thema auch wahrscheinlich gar nicht hoch holen, wenn ich nicht seit einem Jahr Probleme bzw Schmerzen habe.
Deswegen die Frage an alle, die als Kind/Jugendliche nicht behandeln wurden.
Habt ihr auch Schmerzen, so ein Druckgefühl zwischen den Rippen, da wo das Loch anfängt? Bei mir tut es im Sitzen weh und ich habe das Gefühl, dass je dicker der Bauch gerade ist und je mehr ich gegessen habe, desto mehr tut es weh. Und ich wiege nur 57.
Jedenfalls habe ich jetzt zum ersten Mal gegoogelt und war überrascht, was sich in den letzten Jahrzehnten so getan hat. Das psychische Probleme verständlich sind und das man am besten bis 30 operiert um Schwierigkeiten im Alter vorzubeugen. Nun, ich bin nun 40.
Habe einen Termin beim Trichterbrust Zentrum in Düsseldorf gemacht, (kennt das jemand und kann was dazu sagen? Termin im August) aber frage mich, ob die aktuell überhaupt noch was helfen können. Mit 40 eine OP wird wohl nicht mehr gemacht, zudem möchte ich das wahrscheinlich auch gar nicht, weil ich da zu viel Angst vor habe.
Ich habe seit meiner Geburt auch Skoliose, musste ein Korsett tragen. Mein Rücken ist grad ziemlich im arsch. Mehrere Bandscheiben kaputt und Schmerzen.
Ich freue mich, wenn hier jemand in meinem Alter berichten kann :-) Leider finde ich so ein ähnliches Thema überhaupt nicht und irgendwie auch niemand im meinem Alter der hier mal schreibt. :-(

annaj

ich kann mich wirklich in dein Situation hineinversetzen, wir haben teils eine sehr ähnliche Geschichte... Ich hatte mit 14 J ohne dass meine Eltern was gewusst haben, Hilfe gesucht, und habe dann mit 16 J ein Silikonimplantat in das eine Brust bekommen, in 1989 :) Heute ist die Entwicklung um einiges nach vorne geschritten, ABER nicht alle Ã,,rzte die heute Trichterbrüste operieren, kann die Arbeit gut meistern, besonders nicht bei "ältere" PatientInnen! Ich bitte dich vom ganzen Herzen lieber Kontakt mit dr. Lützenberg in Magdeburg aufzunehmen.

Weiblich.
1989-2011/01 Silikonimplantat. (16 J)
2011/03 Nuss-OP (modifiziert), dr. Lützenberg, Berlin Charité. (fast 39 J)
2013/08 Stabentfernung, dr. Lützenberg, Uniklinik Magdeburg. Zusätzlich würde grossflächig Muskeln versetzt (versuch Brustrekonstruktion, Knorpel wurde abgeschliffen usw)
2014/04 Brustrekonstruktion, Silikon in beide Brüste. Kleine Korrektur 2014/09 bei dr. Lützenberg.

xyz123

#2
Hallo Zebra,
ich wollte schon in den letzten Tagen mal ausführlich auf Deinen Post antworten, leider fehlt mir die Zeit wirklich angemessen zu schreiben, dennoch wollte ich mal ein paar Parataxen loswerden, die Dich vielleicht interessieren.
Ich wurde Ende Februar in Buch operiert, zum Zeitpunkt der OP war ich 38, am Tag der Entlassung wurde ich aber auch schon 39. Altersmäßig dürften wir somit in einer Klasse spielen ;-).
Mein Trichter war bei Einatmung ca. 6cm tief, Prof. Schaarschmidt gab die Einsenkung mit 35% an (er hat, wie Du vielleicht schon gelesen hast, sein eigenes System abseits des Haller-Indexes).
Ich entschied mich, die OP zu machen, weil verschiedene Einschränkungen spürbar wurden - nach dem Sport war mir häufig schwindlig, ich hatte gelegentlich Extrasystolen und insbesondere beim Fahrradfahren nahm meine Kondition ab. Erste Probleme zeichneten sich so ca. mit 33/ 34 ab, ich schob es damals aber auf Stress und - na klar - das Ã,,lterwerden.
Lange Rede, kurzer Sinn: Seit der OP geht es mir deutlich besser. Ich bin im Sport belastbarer, die Extrasystolen sind weg und das Allgemeinbefinden ist verbessert. Zudem spüre ich meinen Herzschlag nicht mehr im Alltag - klingt banal, aber wenn man nicht ständig dran erinnert wird, was die Pumpe gerade tut, dann wird man mental auch viel weniger auf die Aktivität des Herz-Kreislauf-Systems gelenkt.
Gestern Abend bin ich, nach einem anstrengenden, langen Tag, rund 25km Fahrrad gefahren. Vor der OP wäre mir so ein Vorhaben ziemlich auf die Füße gefallen, jetzt ist es kein Problem mehr.
Du merkst schon, ich bin sehr zufrieden, dass ich mich noch habe operieren lassen. Bis auf die ersten paar Tage nach OP war das ganze Unterfangen für mich auch gut auszuhalten. Aber natürlich, die Erholungsphase verläuft sehr individuell.
Ich würde an Deiner Stelle einfach mal mit einem Spezialisten (der Foren-Diskurs gibt hier ja eigentlich den Singular vor) sprechen und dann weiter überlegen.
Alles Gute für Dich!