TB OP sinnvoll?

Begonnen von Toyo, 16. Mai 2020, 20:55:52

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Toyo

Hallo liebe Mitglieder,

Als erstes möchte ich mich dafür bedanken, dass es hier sehr viele hilfreiche Beiträge zum Thema Trichterbrust gibt. Es ist schön, zu lesen, dass es Betroffene gibt, die ihre Erfahrung teilen und anderen Betroffenen hierdurch auch bei Einer Entscheidung helfen können.

Meine Frage ist, ob man eine Operation durchführen sollte, wenn man eigentlich beschwerdefrei ist.

Ich bin Ende 30 und eigentlich beschwerdefrei. Mit der Optik habe ich mich schon vor vielen Jahren „angefreundet“. Jetzt habe ich jedoch viel zu dem Thema gelesen und bin besorgt, ob eine deutliche Trichterbrust mit dem Alter Probleme machen kann und ob man diese dann jetzt noch „auf den letzten Drücker“ besser operieren sollte, oder ob man es lassen soll. Wie gesagt, eigentlich plagen mich nicht die typischen Beschwerden wie Kurzatmigkeit oder Herzrasen. Die Vertiefung ist jedoch wirklich deutlich (Haller Index liegt bei 7) und meine Sorge ist, dass es sich mit dem Alter verschlimmern kann. Nicht nur, dass es weiter tief reingeht und noch weniger Platz im Brustkorb ist, sondern auch, ob die Organe ein Problem entwickeln können. Das Herz ist durch die Asymmetrie zur Seite geschoben und eingeengt.
Meine Bedenken sind, dass sich der Körper eigentlich an die Verengung im Brustkorb gewöhnt hat. Sollte man an einem „gesunden Körper„ einen so schweren Eingriff durchführen oder sollte man den Körper lieber in Ruhe lassen? Da der Befund doch eher „stark“ ist, bin ich beunruhigt, wie es sich entwickelt. Was denkt ihr? Habt ihr Erfahrung oder kennt ihr ältere, die eine TB haben und es trotzdem gut ins hohe Alter schaffen? Da die Operation ja nicht zwangsläufig gemacht werden soll, je älter man wird, wäre es vom Alter gesehen jetzt der richtige Zeitpunkt. Ich bin für jeden Ratschlag dankbar. Viele Grüße!

Talerin

Hallo Toyo,
Das ist eine schwierige Frage, die letztendlich nur du selber beantworten kannst.

Wenn du aktuell keine Einschränkungen hast, ist es schon mal sehr gut!
Haben Kardiologie oder pneumologe etwas zu der einengung des herzens und Auswirkungen dazu gesagt?

Prinzipiell würde ich nie eine op machen, die nicht notwendig ist. Und gerade diese OP würde ich niemanden empfehlen, wenn sie nicht wirklich wichtig ist.

Um sicher zu gehen, kannst du einen Spezialisten fragen, wie er die lage einschätzt. Aber auch dann liegt die finale entscheidung bei dir.

Alles Gute!


Lotti74

Auf ähnlicher Antwortsuche bin ich auch ...

Damals, vor der ersten OP, sagte eine Hausärztin zu mir wenn ich das nicht machen lasse, bekäme ich ab 40 Jahren Probleme. Tadaaa, sie scheint Recht zu haben. ABER: leichtfertig oder vorbeugend würde ich diese OP nicht machen lassen! Die OP-Methoden haben sich so verändert, dass es auch später noch entschieden werden kann. Als ich mit 19 Jahren nach offener Methode operiert wurde, war ich "spät dran", da wurde zwischen 12-16 Jahren am Häufigsten operiert (wenn ich mich recht erinnere). Ich war die Ã,,lteste auf der Kinderstation  ;D Heute wird aber nicht mehr so martialisch operiert und die Korrekturen sind wohl sogar auch mit über 50 Jahren noch machbar.

Die Entscheidung liegt bei Jedem selbst und wirklich abnehmen kann einem die Entscheidung (leider) auch Niemand. Aber wie gesagt würde ich aufgrund meiner unschönen Erfahrungen davon abraten, "vorsichtshalber" operieren zu lassen, dass kann nach hinten losgehen und hinterher hast Du Probleme, von denen Du jetzt nichts ahnst  ;)

Achso, und fragst Du 10 Ã,,rzte bekommst Du 10 Antworten, die sich nicht decken müssen (gerade mein Problem) ...

Alles Gute für Dich!

Toyo

Vielen Dank für eure Antworten! Die Information, dass es ab dem 40. Lebensjahr problematisch werden kann, habe ich auch bekommen. Kardiologen und auch Pneumologen, bei denen ich war, haben gesagt, dass die Organe an sich in Ordnung sind. Das Herz ist gut belastbar, trotz krasser einquetschung.. Die Spezialisten für Trichterbrust Operationen haben jedoch gesagt, dass zum Beispiel Kardiologen gar nicht das Auge dafür haben, zu sehen, welche Probleme zum Beispiel typisch bei TB Patienten wären. Ich muss sagen, dass die Kompression des Herzens wohl ziemlich doll ist. Ich könnte mir gut vorstellen, dass es später mal problematisch wird. Ich weiß aber nicht, ob ich mich dann mit 60 operieren lassen möchte... ich bin ja jetzt mit Ende 30 auch schon „spät dran“..
ich weiß, dass die Entscheidung letztendlich bei einem selbst liegt, aber ich fühle mich in diesem Forum eigentlich recht gut aufgehoben, um meine offenen Fragen zu klären und bin über jeden Austausch dankbar!

Toyo

Zitat von: Lotti74 am 03. Juni 2020, 11:44:29
Auf ähnlicher Antwortsuche bin ich auch ...

Damals, vor der ersten OP, sagte eine Hausärztin zu mir wenn ich das nicht machen lasse, bekäme ich ab 40 Jahren Probleme. Tadaaa, sie scheint Recht zu haben. ABER: leichtfertig oder vorbeugend würde ich diese OP nicht machen lassen! Die OP-Methoden haben sich so verändert, dass es auch später noch entschieden werden kann. Als ich mit 19 Jahren nach offener Methode operiert wurde, war ich "spät dran", da wurde zwischen 12-16 Jahren am Häufigsten operiert (wenn ich mich recht erinnere). Ich war die Ã,,lteste auf der Kinderstation  ;D Heute wird aber nicht mehr so martialisch operiert und die Korrekturen sind wohl sogar auch mit über 50 Jahren noch machbar.

Die Entscheidung liegt bei Jedem selbst und wirklich abnehmen kann einem die Entscheidung (leider) auch Niemand. Aber wie gesagt würde ich aufgrund meiner unschönen Erfahrungen davon abraten, "vorsichtshalber" operieren zu lassen, dass kann nach hinten losgehen und hinterher hast Du Probleme, von denen Du jetzt nichts ahnst  ;)

Achso, und fragst Du 10 Ã,,rzte bekommst Du 10 Antworten, die sich nicht decken müssen (gerade mein Problem) ...

Alles Gute für Dich!


Lotti darf ich fragen, welche unschönen Erfahrungen du gemacht hast?





@Talerin und @Lotti74 vielen Dank für eure Antworten und die netten Worte!