Kielbrust OP (27/w), ja/nein und wenn ja wo?

Begonnen von Haggy, 18. Juni 2020, 14:05:30

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Haggy

Hallo liebes Forum,

ich schreibe hier "für" meine Frau, bzw. möchte ich mich einfach über den aktuellen Stand der Dinge informieren.
Ich selbst hatte eine stark ausgeprägte Trichterbrust, die mit 15 Jahren an der Uniklinik Erlangen von Herrn Professor Doktor Hümmer operiert wurde. Deswegen "kenne ich mich in der Materie etwas aus". Allerdings bin ich jetzt 38 Jahre, also ist der Spaß schon über 20 Jahre her.
Meine Intention ist es, herrauszufinden, wie sich "der Markt" verändert hat. Man liest ja schlimmes über genau die OP die mir zu Teil wurde. Zum Glück ist aber alles gut gegangen und bis auf ein ganz leichtes Einsinken der Brust, alles paletti.

Vorgeschichte:
Ich möchte jetzt nicht den falschen "creepigen" Eindruck geben aber mMn ist es wichtig folgendes zu erwähnen, nicht das der Eindruck entsteht, der OP-Wunsch ginge von mir aus. Ist ja leider doch öfter der Fall, dass sowas eher "für den Partner, als für sich selbst" gemacht wird. Also, ich habe meine Frau in einer öffentlichen Sauna kennengelernt. Ich hab Sie also komplett nackt gesehen und sie trotz ihrer Kielbrust als wunderhübsch wahrgenommen. Dies ist auch weiterhin der Fall, für mich ist Sie äußerst attraktiv.

Jetzt beschreibe ich mal ganz nüchtern meine Frau: 27 Jahre, 1,65m, 42kg, assymmetrische Kielbrust und Körpchengröße A bzw sie hat gar keinen Busen.

Wir kamen 2012 zusammen und Sie hat im Verlauf der Beziehung zum einen erzählt, dass Sie im Jugendalter mehrfach ihren OP-Wunsch von Ã,,rzten abgelehnt bekommen hat, weil es medizinisch nicht notwendig sei. Mir ist natürlich noch in Erinnerung wie sehr man sich mitunter für seine Trichterbrust schämen kann. Das wird wohl mit einer Kielbrust nicht viel anders sein. Ich wurde auch viel gehänselt und ja mein Leben hat sich nach der OP stark zum positiven verändert, vor allem weil ich wieder gut atmen konnte und das Asthmaspray bald Vergangenheit war.

Nun ja, ich merke es meiner Frau nicht nur häufig an, sondern Sie äußert auch immer wieder, wie sehr sie psychisch darunter leidet. Das Sie sich nicht als echte Frau fühlt, weil wie gesagt noch dazu kommt, dass Sie gar keinen Busen hat. Sie will auch eigentlich Implantate, aber mit einer Spitz zulaufenden Brust würden die Implantate dann leider stark nach links und rechts abstehen, was wiederum nicht gerade "hübsch" aussehen würde.

Jetzt aus aktuellem Anlass, war ich vorgestern ganz erstaunt, Post von der Thoraxklinik Erlangen im Briefkasten zu haben, ich dachte erst, dass war wegen meinem Termin vor einem halben Jahr. Ich hab zum ersten mal nach der OP, nach über 20 Jahren, mal eine "Nachuntersuchung" veranlasst, weil ich in letzter Zeit ein komisches Knacken im Sternum habe. War aber alles halb so wild, laut Untersuchung kann das schon mal vorkommen und ist nicht ungewöhnlich. Aaaanyway, noch erstaunter als über den Brief selbst, war ich über den Adressat --- meine Frau!

Sie ist spontan ohne mein Wissen einfach mal zu einem Beratungsgespräch und in dem Brief, den ich dann später mit meiner Frau geöffnet habe, war wohl ein erster Befund und gleichzeitig vier Termine zu etlichen Voruntersuchungen.

Jetzt bin ich einerseits "frohen Mutes", denn ihre Kielbrust und fehlender Busen, schlägt bei ihr nicht nur etwas aufs Gemüt, sondern hat schon deutliche depressive Tendenzen. Ich kanns einerseits verstehen, andererseits hab ich ihr nie das Gefühl gegeben ihre Kielbrust würde mich stören oder ähnliches. Im Gegenteil, ich hab selbst immer noch eine 19cm lange, sehr wulstige Narbe von meiner eigenen OP und ja ganz ehrlich, immer habe ich mich geschämt wegen der Narbe, nur bei ihr konnte ich da zum ersten Mal entspannen, weil Sie eben ein "Leidensgenosse" ist. Zudem hat Sie auch schon einige Narben im Brustbereich. Sie kam als extremes Frühchen zur Welt, wenn mich nicht alles irrt, 28. Woche. Die Narben sind von einer Not-Herz-OP als sie eben noch ein Frühchen war. Ob die Kielbrust auch mit der verfrühten Geburt zusammen hängt kann ich nicht sagen.

Ok also medizinisch gesehen "braucht" Sie die OP wirklich nicht. Die Kielbrust beeinträchtigt nicht ihren körperlichen Alltag. Aber ihre Seele leider stark. Ihr gesamter Brustbereich ist für mich Sperrzone, meistens. Nachvollziehbar, war bei mir nie großartig anders. Wie gesagt äußert Sie immer wieder wie sehr Sie unter der Kielbrust und dem fehlenden Busen leidet. Ich würde mein letztes Hemd geben um das zu lösen.

Aber, ich habe halt auch einfach Angst um meine Frau. Jeder der eine Kiel-/Trichterbrust OP hatte, weiß um die Risiken, die Komplikationen und das Restrisiko, dass es am Ende entweder nicht "gut geworden ist" oder sich gar wieder in den Ausgangszustand zurück bildet.


Meine Fragen an euch:
Soll Sie es wirklich machen? Gibt es hier Frauen die ähnliches erlebt haben und aus ihrer Erfahrung berichten können?
Hat eine, ich sags jetzt mal ganz allgemein, "schönere Brust", wirklich dazu beigetragen, dass ihr euch -->deutlich<-- besser gefühlt habt?

Wie sieht es mittlerweile mit Erlangen aus? Dort wird ja mittlerweile auch nach Nuss operiert und auf dem Briefkopf stand glaub ich Prof. Dr. Sirbu oder so, leider habe ich ihn gerade nicht vorliegen. Wir wohnen in Nürnberg, nur zur Info.

Könnte die ganze Frühchenthematik, helfen eine Kostenübername der Krankenkasse zu erreichen?


Sorry für den ellenlangen Text und danke an alle die ihn wirklich durchgelesen haben.
Ich hoffe auf eure Antworten, vor allem von Frauen die es schon "hinter sich haben".

magwire

#1
Hallo
Magdeburg und Berlin-Buch sind empfehlenswert
Ist bei dir alles Ok nach der Erlanger Methode, keine Spätfolgen mit den Knorpel? Haben die in Erlangen bei der Nachuntersuchung ein CT gemacht und die Bilder untersucht und besprochen?
VG
2008 Erlangen (keine Kompl.)
Ergebnis: deutli. Verbesserung d. assym. KB re. (25 J.)
2009 Erlangen (keine Kompl.)
Bügelentnahme + Knorpelabtragung re. Ergebnis: leichte Verbesserung d. restl. Kiels, Restkiel vorhanden
seit 2016 Schmerzen im Op Bereich, Rippenknorpel re. instabil (33 J.)