Also, wenn du das schaffst, dass dir die Barmer bestätigt, dass der Stempel reicht und sich das KH damit zufrieden zu geben hat, wäre das super.
Es besteht aber auch das Risiko, dass die Barmer das nicht macht und stattdessen beginnt eine Überprüfung durch den MDK zu veranlassen (so wie es hier ja öfters zu lesen ist), weil der betreffende Barmer-Mitarbeiter denkt, dass wäre richtiger oder meint, er würde dir oder dem KH damit entgegenkommen und einen Gefallen tun.
Zur Aussage der Sekretärin, die du geschildert hast: Das ist natürlich Quatsch oder ein Missverständnis.
Kassenärzte/Krankenhäuser haben quasi immer mehr oder weniger Angst, auf Kosten sitzen zu bleiben bzw. mit Regress-Forderungen der Krankenkassen konfrontiert zu werden. Damit haben die Patienten *finanziell* überhaupt nichts zu tun. Wenn, dann bekommen die Ärzte/Krankenhäuser kein Geld bzw. müssen es zurückzahlen. Außer man unterschreibt beim Arzt bzw. im Krankenhaus irgendeine Zusatzvereinbarung, dass es sich nicht um eine Kassenleistung sondern Privatleistung handelt und man die Kosten trägt. Also irgendetwas in der Art. Da muss man also aufpassen und darf so etwas nicht unterschreiben (ggf. entsprechende Formulierungen einfach durchstreichen).
Die Sorge der Ärzte und Krankenhäuser um die Kostentragung ist natürlich verständlich. Aber es geht dabei darum, dass sie nicht auf den Kosten sitzen bleiben und nicht um die Sorge, dass der Patient auf Kosten sitzen bleibt.
Umgekehrt kann man als Patient sich natürlich trotzdem darum sorgen, dass der Arzt bzw. das KH am Ende ihr Geld (von der Krankenkasse) bekommen. Denn andernfalls würden solche OPs (für nachfolgende Patienten) nicht mehr angeboten. Außerdem sitzen Arzt/KH am längeren Hebel: Ganz praktisch reicht es ja auch schon, wenn die völlig unbegründet Angst haben, kein oder zu wenig Geld zu bekommen. Als Patient kann man die dann nicht zur OP zwingen und man würde sich auch unter den Bedingungen nicht operieren lassen wollen.
Viele Wegen führen nach Rom. D.h. es gibt da viele Möglichkeiten, was man versuchen kann.
Immerhin kosten solche MDK-Gutachten auch Geld. Und das muss alles von der Solidargemeinschaft bezahlt werden. Wenn als Gutachten-Grund ausreichend wäre, dass Ärzte Angst vor Erstattungsproblemen mit der KK haben, würden Ärzte vermutlich noch viel öfter davon Gebrauch machen und Patienten vorher zur KK schicken. Das geht natürlich nicht. Vielleicht hilft es, wenn man das als Gegenargument vorträgt. Die nachträgliche Überprüfung durch die KK ist normales Geschäftsrisiko der Krankenhäuser. Es ist unzulässig, dieses auf die Patienten abzuwälzen.
Für TB-OBs
mit medizinischer Indikation gibt es eigentlich keinen Grund zur vorherigen KK/MDK-Begutachtung. Und ob die Ärzte der Meinung sind, dass eine medizinische Indikation vorliegt, erkennt man ja an den Arztbriefen und der VO zur Krankenhausbehandlung. Denn die darf nur verordnet, wenn diese medizinisch notwendig ist. Und so steht es ja auch auf der VO zur Krankenhausbehandlung drauf: "Nur bei medizinischer Indikation zulässig".
https://www.trichterbrustforum.de/index.php/topic,3119.msg20457.html#msg20457Natürlich kann es unterschiedliche Ansichten darüber geben, ob eine OP bzw. eine Behandlung eine medizinische Indikation hat oder nicht. Aber das gilt für fast ausnahmslos wirklich jede medizinische Behandlung. Einfach mal irgendwas googlen, bpsw. Gallensteine entfernen medizinisch notwendig. Oder: Rücken-OPs usw. usf.
Früher habe ich diese vorherige Begutachten bei TB-OPs unkritischer gesehen, inzwischen überwiegen bei mir die Argumente, die dagegen sprechen.
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Auch wenn das eigentliche Ziel ja die OP bzw. die Kostenübernahme für die OP ist, vielleicht sollten diese Hindernisse auf dem Weg dahin nochmal Gelegenheit sein nachzuprüfen/nachzudenken/nachzuhaken, ob die OP wirklich eine gute Idee ist, ob man das wirklich will:
Falls man sich nur operieren lassen wollte, weil das KH die TB als so schlimm und die OP als notwendig diagnostiziert hat, sollte man hellhörig werden, wenn das KH nun noch nicht mal eine abgestempelte VO, die als Kostenübernahmeerklärung gilt, ausreichen lassen will. Vielleicht ist es doch nicht so medizinisch notwendig.
Sich aber deshalb IRGENDWO anders operieren zu lassen, ist das Letzte, was einem einfallen sollte. Das wäre keine gute Idee. Wobei Prof. Schaarschmidt wohl ja auch nicht mehr in Berlin-Buch operiert. Und ob sein eingespieltes Team in der bisherigen Besetzung da noch operiert, weiß ich auch nicht. Von dem neuen Chefarzt im Helios Berlin-Buch habe ich noch keinen Erfahrungsbericht nach einer TB-OP gelesen.