Mein Trichterbrustweg (m/20)

Begonnen von luctus., 19. Mai 2023, 19:14:45

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luctus.

Hallo erstmal, ja also wie viele andere auch, lese ich schon lange in diesem Forum und wollte nun endlich mal auch über meinen Trichterbrustweg berichten.

Angefangen hat alles als ich in die Pubertät gekommen bin und mit der Zeit sich da halt eine Art Loch in meiner Brust bildete. Ich bin dann nach einer Weile zum Kinderarzt und habe mir die Trichterbrust diagnostizieren lassen. Natürlich war ich erst mal unzufrieden und wollte, dass die Trichterbrust verschwindet.

Berlin- Buch, Arzt: Schaarschmidt
Da ich in Berlin lebe, war die erste Anlaufstelle was Trichterbrust- OP´s angeht, das Heliosklinikum in Buch. Dort habe ich dann bei Herr Schaarschmidt relativ fix ein Termin bekommen. Nach der 10 minütigen Aufklärung und einmal den Metallbogen (der für die Korrektur verantwortlich ist) an die Brust halten, haben ich auch schon ein OP- Termin bekommen. Ohne weiter nachzudenken habe ich dann die Zeit bis zur OP abgeseßen und mich auf eine vermeintlich kommende normale Brust gefreut. Jedenfalls kam der Tag und ich bezog mein Zimmer im Krankenhaus. Den restlichen Tag verbrachte ich wirklich nur mit Untersuchung, die frühs anfingen und schließlich abends dann aufhörten. Am Ende stand noch das Schlussgespräch an, also das Aufklärungsgespräch. Dort erklärte mir eine verhuschte Ärztin die Risiken der OP. Da ich mir diesee vorher nicht wirklich bewusst war und sie auch noch von einem Todesfall in Buch bezüglich der OP berichtete, entschied ich mich am Abend gegen die OP und fuhr zurück Nachhause.

Ostercappeln, Arzt: Dr. Lützenberg
Es verging ein wenig Zeit und ich wurde, was meine Brust anging, nicht zufriedener. In Buch hatte man mich, bei einer Zweitmeinung für die OP, schon auf Dr. Lützenberg als Alternative hingewiesen. Schließlich nahm ich zu Dr. Lützenberg auch letztes Jahr Kontakt auf vereinbarte ein Termin. Dieser fand anfang des Jahres(2022) statt und ich fühlte, wie so viele auch, direkt verstanden und ernst genommen. Zu dem Termin brachte ich ein MRT mit. Aus diesem errechnete er dann den Haller- Index der: 4 betrug. Schließlich klärte er mich auch darüber auf, wie der Schmerz, beim einsetzen der Metallbügel, zustande kommt und wie der Heilungsprozess verläuft. Er ließ mir Zeit mich zu für oder halt gegen die OP zu entscheiden.

Nach etwa einem Monat entschied ich mich dann für die OP und vereinbarte einen Termin, der dieses Jahr Anfang Februar statt fand. Ich reiste schon einen Tag früher an bezog mein Zimmer mit zwei älteren Herren, die sich als ganz umgänglich entpuppten. Danach fingen die Tests an, die erstaunlicherweise nur bis zum Mittag dauerten, denn dann war ich fertig und konnte das köstliche Mittagessen verschmausen ::) . Danach hatte ich noch ein Gespräch mit Dr. Lützenberg und seiner Assistentin. Diese klärten mich noch einmal engültig über die Risiken der OP auf. Dieses Mal fühlte ich mich aber sicher und wollte die OP durchziehen. Die OP war am nächsten Tag auf zehn Uhr angesetzt. Am Abend habe ich dann eine Tavor bekommen zur Beruhigung bekommen.

Tag der Operation
Ich wachte so um 8 Uhr auf und ging nochmal duschen. Danach habe ich mir das Operationsgewand angezogen und gewartet. Eine Schwester brachte mir dann so eine Scheißegalpille, wo ich dachte, dass ich sie erst nehmen soll, wenn ich abgeholt werde, was sich dann als Fehler herausstellte. Ich würde dann abgeholt und die Schwester meinte, dass es jetzt nicht mehr gehen würde. Worüber ich mich natürlich gut abgefuckt hab. Im Nachhinein betrachtet war es gut, weil sich die Angst etwas löste und durch den Ärger abgelöst wurde. Ich wurde dann in den OP- Saal geschoben und bekam die Narkose. Gefühlt wenig später wachte ich auf und fühlte mich verschlafen, hatte aber keine Schmerzen. Die Nacht verbrachte ich dann auf der Intesivstation, die auch halbwegs gut verlief, da ich immer genug Schmerzmittel bekam. Am nächsten Tag wurde ich dann auf die normale Station verlegt. Ich konnte dort die Schmerzen halbwegs gut verkraften, da sie nie unaushaltbar waren, es aber trotzdem kein Spaziergang war. Die Tage vergingen und ich wurde wieder mobiler dank der Physiotherapie. Trotzdem war ich schon relativ leicht aus der Puste nach ein paar Schritten. Es passierte dann nichts wirklich spannendes oder erzählenswertes. Es war jeden Tag das gleiche Programm: rumliegen, Visite von Dr. Lützenberg, Physiotherapie, noch mehr rumliegen und schließlich schlafen. Das war aber ok, denn ich war sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Der Trichter ist komplett verschwunden. Nach acht oder neun Tagen wurde ich dann entlassen. Die Heimreise war auch in Ordnung, obwohl sie fast vier Stunden dauerte.

Die Zeit danach
Zuhause angekommen war ich zufrieden, da es wieder vernünftiges Essen gab. Und da komme ich auch gleich zu einem Problem was ich habe, was aber glaube ich jeder hat, der so eine OP hinter sich hat. Ich hab bestimmt acht Kilo abgenommen. Das Essen, bzw. das Zunehmen fiel/fällt mir schwer. Nichtsdestotrotz ging es voran, ich wurde immer mehr mobiler und es war sehr angenehm wieder selber Dinge erledigen zu können. Wenn man mich fragen würde, ob ich die OP noch einmal machen würde, dann würde ich ja sagen. Trotzdem möchte ich noch erwähnen, dass es nicht einfach oder angenehm ist und man die Entscheidung für eine OP nicht leichtfällig so wie ich damals fällen sollte.

gal

thank you for the detailed review of Dr. Lutzenberg! I'm flying to have surgery from him next week, any chance you have before and after pictures? if you don't mind sharing ofcourse.