Wundheilungsstörungen und Probleme nach TB-OP

Begonnen von Maxime, 27. März 2004, 19:42:21

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Maxime

Bonjour,

im Februar 2004 habe ich mich einer Trichterbrustoperation mit Implantation von 2 Metallbügeln unterzogen (nach dem sogenannten "offenen Verfahren"). Abgesehen davon, dass einer der eingebrachten Bügel meinen rechten Brustmuskel unnatürlich weit hochdrückt (nach einem Jahr wird der Bügel ja zum Glück entfernt), war ich mit dem Ergebnis zunächst sehr zufrieden. Die tiefe TB war verschwunden und dafür habe ich die Schmerzen gerne in Kauf genommen.

10 Tage nach der Krankenhaus-Entlassung öffnete sich die Wunde jedoch wieder und es trat sehr viel Wundsekret aus einer ca. 1-2 mm grossen Öffnung aus. Im Krankenhaus wurde die Wunde dann weiter geöffnet und einige Tage lang gespült und gezuckert. Anschließend folgte eine erneute OP. Abgestorbenes Gewebe wurde entfernt und Antibiotika-Schwämme wurde in die Wunde eingelegt. Dann wurde alles wieder verschlossen und nach insgesamt 8 Tagen KH-Aufenthalt wurde ich entlassen.

Ursache der Wundheilungsstörung ist nach Ansicht der Ã,,rzte, dass die beiden Metallbügel sich bei mir noch relativ stark bewegen und dadurch Abwehrreaktionen des Körpers hervorrufen. Tatsächlich spüre ich die Bewegungen der beiden Bügel sehr stark, obwohl ich die Brustwand kaum belaste.

Nun sind nach der letzten Krankenhausentlassung erneut 10 Tage vergangen und es tritt schon wieder Wundsekret in erheblichem Umfang aus der Wunde aus. Hinzu kommt, dass die Brust nach meinem Eindruck anfängt, im unteren Bereich wieder leicht einzusinken. Durch diese Bewegung des Brustkorbs nach unten ist die Narbe in die Tiefe gedrückt und darüber hinaus auch noch in die Länge gezogen worden. Die Narbe, die ursprünglich nur ein kleiner roter Strich war, sieht mittlerweile ziemlich übel aus.

Ich stehe mit der Wundheilungsstörung also wieder ganz am Anfang und weiss nicht, ob die Sache noch ein Happy End nehmen wird. Meine Stimmung ist entsprechend. Hat jemand von Euch Erfahrungen mit Wundheilungsstörungen gemacht? Welche Therapie hat Euch geholfen?

Vielen Dank
Euer
Maxime

Marie

Lieber Maxime

von medizinischer Seite her kann ich Dir leider nicht helfen, aber vielleicht hilft es Dir etwas, wenn ich Dir sage, dass Du mir sehr leid tust. Ich hoffe und wünsche Dir, das bald alles in Ordnung kommt.
Vielleicht solltest Du an einer anderen Klinik, z.B.Berlin-Buch,vorstellen und eine zweite Meinung zu Deinem Problem einholen. Ich würde es machen, wenn ich davon betroffen wäre. Es ist Dein Körper und Deine Gesundheit, um die es da geht!! Da kannst Du keine falschen Rücksichten nehmen.
Liebe Grüße
Marie

Kathy

Hallo,

bei mir hat sich die Narbe ca. 14 Tage nach der OP, d.h. ich war schon zuhause, 2 cm weit und ziemlich tief geöffnet .
Ich bin dann drei Wochen lang jeden (!) Tag zum Arzt gegangen, der die Wunde entsprechend versorgt hat. Anschließend mußte ich weitere 5 Wochen regelmäßig zum Arzt zur Wundversorgung.
Insgesamt hat es also zwei Monate gedauert, bis sich die Wunde wieder vollends geschlossen hatte. Also: hab Geduld und verliere nicht den Mut! Wundheilung braucht seine Zeit!
Gruß
Katy

Maxime

@ Marie & Kathy

Vielen Dank für Euren Zuspruch. Da ich 6 Wochen nach der 1. OP noch immer kein Licht am Ende des Tunnels sehe und statt dessen 5-mal täglich die Doppel-Kompressen wechseln muss, habe ich den im Moment bitter nötig (Jungs sind ja ohnehin immer etwas wehleidiger als Mädels).

Aber ich gebe natürlich nicht auf und hoffe nach wie vor, irgendwann mal eine halbwegs passable, trichterfreie Brust vorzeigen zu können.

Zur Behebung der Wundheilungsstörung habe ich schon mit einigen Ã,,rzten gesprochen. Dabei habe ich jedoch festgestellt, dass jeder Arzt eine andere Therapie vorschlägt. Es liegt jetzt an mir, mich für eine zu entscheiden. Am liebsten wäre mir natürlich, wenn die Stangen drin bleiben und weitere OP's vermieden werden könnten.

Daher interessiere ich mich besonders für Deine ambulante Behandlungsmethode, Kathy. Wie wurde Deine Wunde versorgt? Wurde die Wunde nochmals genäht oder hat man einfach auf Selbstheilung gewartet?

Vielen Dank
Gruß
Maxime

Kathy

Hallo Maxime,

meine Wunde wurde nicht noch einmal genäht, obwohl sie sich sehr tief geöffnet hatte. Die Öffnung wurde mit einem sogenannten "Traumasiv" bedeckt; das ist eine Art Wundauflage, die die Feuchtigkeit aus der Öffnung zieht.
Nähere Infos dazu findest du unter:

http://home.t-online.de/home/Klinikapotheke-Ruesselsheim/apot198.htm

unter Punkt "2.1.1 Hydrokolloidverbände".

Das hat ganz gut geholfen. Nach 3 Wochen hat sich durch den täglichen Verbandswechsel allerdings der Zustand meiner Haut zunehmends verschlechtert (Bläschenbildung etc.). Mein Arzt hat die Wunde dann nur noch relativ locker und luftdurchlässig verbunden (sog. Urgotul-Auflage und Fixierflies). Sie ist dann langsam ausgetrocknet.

Ich kann wirklich gut nachvollziehen, wie es dir geht und wünsche Dir, dass schnell eine Besserung in Sicht ist!!
Gruß
Kathy

Maxime

Hallo Kathy,

das klingt alles sehr vernünftig.

Ich werde meinen Arzt auf diese Behandlungsmethode ansprechen und hoffe, dass sie  auch in meinem Fall in Betracht kommt.

Vielen Dank für die Infos!

Gruß
Maxime

tisch

hi maxime,
würd mich mal interessieren in welcher klinik du operiert wurdest?

lg vanessa

Maxime

Hallo Vanessa,

ich habe mich in einer Klinik operieren lassen, die über eine grosse Erfahrung auf dem TB-Gebiet verfügt. Ich habe dort einige Patienten kennen gelernt, die mit dem Ergebnis der OP sehr zufrieden waren.

Ich möchte den Namen der Klinik aber nicht nennen, weil ich nicht möchte, dass die bei mir aufgetretenen Komplikationen, die in allen Kliniken auftreten können, mit einem bestimmten Haus in Zusammenhang gebracht werden.

Vor der OP habe ich mich übrigens in 2 verschiedenen Kliniken beraten lassen. Die Ã,,rzte dort berichteten auf meine Nachfrage hin, dass das OP-Ergebnis in 3-5 % der Fälle nicht zufriedenstellend sei (was auch immer das nun heißen mag). Die Häufigkeit von Wundheilungsstörungen habe ich leider nicht in Erfahrung bringen können.

LG
Maxime

Anonymous

In deinen letzten Posts Anfang Februar wolltest du dich in der
Medizinischen Hochschule Hannover operieren lassen.
Nachdem ich von denen auch noch nie zuvor was zum Thema Trichterbrust
gehört habe, kann ich mir auch nicht vorstellen dass die über soviel Erfahrungen
verfügen.
Schau mal lieber bei einer Klinik vorbei, die wirklich TB Erfahrung hat.

Gruß
Maximilian

Anonymous

@Maximilian
keine Wertungen bitte, es kann überall mal was schief gehen. Maxime hat sich sehr wohl was dabei gedacht, wenn er den Namen der Klinik nicht erwähnt.Wieviel Erfahrung eine Klinik, sprich die Chirurgen mit eine OP Methode haben, können wir als Außenstehende doch gar nicht wissen
Gruß

Pexc

Es treten häufiger solche Problem auf. Ich denke daher nicht, daß eine Nennung des Namens ein Problem wäre, aber daß soll jeder halten wie er/sie will.

Ich hatte Probleme mit dem Loch meiner Lungendrainage, das schloß sich erst ca. einen Monat nach der OP. Ich hatte anfangs Mullbinden drüber, aber die klebten an der sich verschließenden Wunde fest und beim Wechseln wurde diese immer wieder aufgerissen. Irgendwann gingen die Mullbinden aus und ich holte mir sterile Pflaster aus der Apotheke. Damit gab es diese Probleme nicht mehr und das Ding schloß sich irgendwann.
(Nur) Bei Problemen mit dieser Seite und deren Benutzern oder bei Fragen zur Technik, schickt mir eine Privatnachricht.
Meine Bilder

Maxime

@ Maximilian

Ja, ich wollte mich ursprünglich in der MH Hannover operieren lassen, habe mich dann aber kurzfristig umentschieden und eine Klinik gewählt, die nach meinen Erkenntnissen über eine noch grössere Erfahrung auf dem Gebiet der "offenen" TB-OP verfügt. Insofern hat Guest vollkommen recht, wenn er sagt, dass überall mal was schief gehen kann (selbst wenn man den erfahrensten Operateur wählt).

Vielleicht hätte ich es bei der ursprünglichen Entscheidung belassen und die implantatfreie OP-Methode wählen sollen. Bei mir sind es nämlich die Metallbügel, die die Wundheilungsstörungen verursachen. Aber was soll's. Man trifft sein Schicksal sowieso meist auf Wegen, die man eingeschlagen hatte, um ihm zu entgehen.

Wenn's in den nächsten Wochen nicht besser wird, dann müssen die Metallbügel wohl vor Ablauf eines Jahres raus. Welche Konsequenzen das für die frisch operierte Brustwand hätte, will ich lieber gar nicht wissen. Oder kann jemand Positives über eine vorzeitige Bügelentfernung berichten?

Gruß
Maxime

Marie

Hallo Maxime

ich hätte da schon eine Idee- zumindest würde ich das so machen. Ich würde mich an eine Klinik mit Nuss-Erfahrung wenden,die minimal-invasiv operiert, z.B. Berlin  und mir eine andere Meinung zu dem Problem zumindest mal anhören.Das kann man ja erst mal telephonisch machen oder per E-mail. Was Du dann tust, ist deine Entscheidung. Mich wunderts, dass der Bügel sich bewegt . Bei Der Methode, nach der mein Sohn operiert wurde sind die Bügel befestigt, da kann eine solche Reibung und Reizung eigentlich nicht entstehen.
Ich wünsch Dir, dass es bald besser wird
liebe Grüße
Marie

Thomas

Hi Maxime,

du hast geschrieben, dass deine Narbe in die Tiefe gedrückt und in die Länge gezogen wäre. Kannst Du das näher erklären, oder hast du ein Bild davon?
Ich würde es mir gerne mal anschauen, ob es genauso wie bei mir aussieht.
Wo ist denn die Narbe, und wie lang ist Sie?

Ich hatte auch eine starke Infektion nach meiner OP und musste 6 Monate lang Antibiotika nehmen. Dennoch wurde letztendlich das Metall entnommen. Erst dann ging die Infektion weg.

Maxime

Hallo Marie & Thomas,

mein Problem ist, dass ich die eingebrachten Metallbügel nicht vertrage. Da auch bei Nuss mit Implantaten gearbeitet wird, die nicht nur ein Jahr, sondern sogar mehrere Jahre im Körper bleiben sollen, glaube ich nicht, dass mir diese Technik weiterhelfen würde.

Oberste Priorität hat jetzt zunächst einmal, die Wundheilungsstörung zu beseitigen. Zu diesem Zweck wird die Wunde regelmäßig ausgespült und dann mit einem speziellen Wund-Gel gefüllt. Wenn das nicht hilft, muss man die Bügel wohl irgendwann entfernen. Aber soweit ist es zum Glück noch nicht.

Bilder von der Narbe kann ich leider nicht machen. Die Narbe in der Brustkorbmitte ist ca. 11 cm lang und sah nach der 1. OP perfekt aus. Einige Tage nach der 2. OP fiel mir auf, dass die Narbe über Nacht auf einer Länge von 3-4 cm etwas nach unten eingedrückt war (Geöffnet ist die Narbe an dieser Stelle allerdings nicht. Das Wundsekret fließt aus einer ca. 2 mm grossen Öffnung am unteren Ende der Narbe aus). Ich vermute, dass ein leichtes Zurücksacken des Brustkorbs hierfür verantwortlich ist. Da es sich seither nicht verschlimmert hat, sehe ich derzeit keine Notwendigkeit für eine dritte OP.

Mit den optischen Problemen werde ich wohl leben müssen. Ich hoffe nur, dass die Brustwand jetzt stabil bleibt und nicht noch weiter einsackt. Dann müsste man in der Tat noch mal ran.

Dass die Infektion spätestens nach der Bügelentfernung verschwindet, ist beruhigend, Thomas. Aber was ist danach mit Deinem Brustkorb passiert? Blieb Dein Brustkorb nach der Bügelentfernung stabil oder führte die vorzeitige Entfernung zu einer Verformung?

Gruß
Maxime