Bericht & Vorher/(Sehr viel-)Nachher Bilder

Begonnen von Croxx, 12. März 2008, 13:26:20

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Croxx

Hi Leute,
Erst mal Lob für das Forum, war richtig überrascht, dass es so ein doch recht großes und gutes Forum nur über TB im Netz gibt :)

Nun denn hier meine (Leidens-)geschichte:
Bin heute knapp 22 Jahre alt, hatte meine erste OP (alles nach Nuss-Methode mit dem Bügel) im Sommer 2001 also um meinen 15. Geburtstag rum. Damals noch im Olga-Hospital in Stuttgart. Mal vorweggenommen: Das Krankenhaus ist der reinste Alptraum. Wir lagen zu acht in nem großen Zimmer, davon inklusive mir 2 "TBler" und einer bei dem das Brustbein anstatt eingefallen zu sein, sich nach außen rauswölbte( weiß nicht wie man diese Fehlbildung nennt).

1.OP
Beraten wurde ich eigentlich ganz gut (hab persönlich nur den Vergleich zu Tübingen, da ist es noch ein bisschen besser, aber in der Hinsicht ist dem Olga-Hospital nichts vorzuwerfen) auch die OP verlief reibungslos.
Als ich nach der OP wieder zu mir kam, war ich natürlich noch völlig benebelt von dem ganzen Narkosemittel, als diese Wirkung dann nachließ, hatte ich Schmerzen wie man sie sich nicht vorstellen kann (außer natürlich diejenigen aus dem Forum die die OP selbst auch schon hinter sich haben). Ich konnte mich nicht 1mm zur Seite bewegen, geschweige daran zu denken meinen Oberköper auch nur ein wenig anzuheben. Das einzige Schmerzmittel das ich an den ersten 2 vollen Tagen nach der OP bekam war Paracetamol-Tabletten (!) ...also mehr oder weniger ein leichtes Schmerzmittel. Den 2 anderen Jungs ging es da nicht besser, die haben auch nix stärkeres bekommen. Erst am 3.Tag (nachdem ich Schwestern, Ã,,rzte usw. 2 Tage lang gefragt habe, ob ich nicht was stärkeres bekommen kann) bekam ich dann einen Löffel voll Morphium, damit waren die Schmerzen wenigstens ertragbar und ich konnte mich auch endlich selbstständig im Bett bewegen. Ich weiß noch, dass man das Morphium nach ein paar Tagen wieder abgesetzt hatte, da es mit den Schmerzen viel besser wurde. Ich konnte es dann nach ca. einer Woche komplett ohne aushalten bzw. vllt mal so ein Paracetamol, aber soweit ich noch weiß wollte ich die letzten Tage gar nichts mehr.

Was mir bei dem Krankenhaus auch noch negativ in Erinnerung geblieben ist (gut war wahrscheinlich nur ein Einzelfall) ist folgendes: Der andere TBler kam nach seiner OP noch völlig fertig zurück aufs Zimmer und ihm wurde ne Infusion am Oberarm gelegt. Schwester sticht die Nadel rein zieht sie wieder raus, dreht sich um und bei dem Typ spritzt mit dem Pulsschlag Blut aus dem Arm... Naja wie gesagt passiert wahrscheinlich alle Jubeljahre mal aber sollte sowas überhaupt passieren dürfen?! Die Aufenthaltsdauer weiß ich leider nicht mehr genau, müssten aber so ca. 2 Wochen gewesen sein.

2.OP
1-2 Monate später bemerkte ich, dass sich eine "Befestigungs-Platte" auf einer Seite des Bügels gelockert hatte. Also wieder hin ins Krankenhaus -> OP -> Platte wieder befestigt.

3.OP
Leider war nach ein paar Monaten die Platte schon  wieder locker (ja die gleiche wie beim ersten Mal!). Da hatte ich dann endgültig genug vom Olgahospital und bin nach Tübingen in die Kinderchirurgie. Bei der Untersuchung wurde dann auch festgestellt, dass der Bügel (inzwischen?) zu klein ist und ich einen neuen brauche. Der neue Bügel wurde dann auch eine Rippe höher eingesetzt um dort die TB weiter "auszubeulen".
Jedenfalls war diese 3.OP natürlich auch nicht angenehm, aber wenigstens hat man mir in Tübingen von selbst wirksame Schmerzmittel gegeben und auch der ganze Aufenthalt war sehr viel angenehmer als in Stuttgart. In Tübingen war auch alles viel moderner und nicht so verratzt wie in Stuttgart. Es ist wirklich kein Vergleich! In Tübingen ist alles schön, modern, sauber. Im Olga ist es natürlich auch sauber, aber es sieht alles alt aus und nicht besonders schön.
Ich glaube diese 3.OP war im ca. Januar/Februar/März 2002. Aber da bin ich mir nicht mehr sicher. Könnte auch 2003 gewesen sein. Glaube aber eher das Jan/Feb/Mrz 02 stimmt. Vor allem habe ich da ja einen breiteren Bügel bekommen, aber vielleicht wurde der damals auch sozusagen vorbeugend eingesetzt, da ich zu dem Zeitpunkt noch keine 16 war und der Bügel bis zu meinem 18. Lebensjahr drinbleiben sollte.

4. und letzte OP
Sommer 2004 nach 3 Jahren und 2 OP's mehr als geplant waren kam der Bügel endlich raus. Wurde wieder in Tübingen an der Uniklinik operiert. Aufenthaltsdauer war glaub ca. 1 Woche. Mir gings aber ziemlich schnell nach der OP richtig gut.Keine oder kaum Schmerzen. Musste nur so lange bleiben als Vorsichtsmaßnahme wegen möglicher Infektionen etc.(Im Krankenhaus ist 1 Woche ewig lang, vor allem im Sommer...würde heute eher dazu raten im Winter die OP zu machen. Wobei im Sommer sich die Sommerferien als Regenerationszeit anbieten)

Allgemein zu den OP's
Bei einer OP hatte ich eine Lungendrainage als ich wieder aufwachte. Das ist so ein Schlauch, der einem aus der Seite des Oberkörpers raushängt. Die Lunge wurde leicht beschädigt mit dem Bügel, ist aber zum Glück kein bleibender Schaden daraus resultiert. Alles wieder in Ordnung :)

Achso ja ich hoffe, es kommt in dem Text nicht so rüber, als ob 1 Woche nach der 1.OP alles überstanden wäre. So ist es leider nicht, ich habe Wochen gebraucht, bis ich wieder komplett ausgestreckt liegen und schlafen konnte. Ich musste in der Anfangszeit auch zu Hause immer das Kopfteil vom Lattenrost nach oben klappen, so dass ich halb liegend halb sitzend geschlafen habe. Niesen war immer sehr unangenehm, vor allem verbunden mit der Angst, dass sich dadurch der Bügel wieder lockern könnte. Lachen ist auch sehr unangenehm und schmerzhaft gewesen. Im Krankenhaus hat derjenige mit dem nach außen gebogenen Brustkorb eine ganz gelbe Brust bekommen vom vielen Lachen. 8 Jungs auf einem Haufen haben halt reichlich Unsinn im Kopf ^^ . Also so schlecht das Olga meiner Meinung nach ist/war lustig wars dort trotzdem mit den Leidensgenossen!

Noch kurz zu dem Bügel. Ich hatte auf beiden Seiten so eine Art Knubbel von den Befestigungsplatten, sah aus wie ein Muskel der da nicht hingehört. Hat mich optisch gar nicht gestört, aber ich wurde immer daran erinnert, dass der Bügel da ist. Allein schon wenn man die Arme am Körper runterhängen lässt, dann spürt man ihn schon. Man spürt ihn wenn man tief in die Brust atmet und merkt, wie der Brustkorb am audehnen gehindert wird. Ist eigentlich daws gleiche Gefühl wie wenn man ohne Bügel tief in die Brust atmet und es irgendwann nicht mehr weitergeht. Nur dass es mit Bügel schon etwas früher dazu kommt. Stört im Alltag allerdings Null (zumindest bei mir)

Mir wurde gesagt, ich könnte 3 Monate nach der 1.OP wieder jeden Sport machen. Leider war das nicht so. Ich habe früher Fussball gespielt und habe die OP extra kurz nach dem letzten Saisonspiel und kurz nach der Zeugnisausgabe gelegt. Ich wollte damals unbedingt die nächste Saison wieder spielen können. Letztendlich durfte ich keinen Sport machen in den ganzen 3 Jahren, außer Krafttraining um die Brustmuskulatur aufzubauen. Wobei da jeder Arzt auch innerhalb der beiden Krankenhäuser eine andere Meinung hatte. Die einen meinten ich sollte es auf jeden Fall machen, da es eine unterstützende Wirkung hätte, die anderen meinten auf keinen Fall machen, der Bügel könnte sich lockern und optisch würde die TB eher verstärkt. Ich hab mich dann dafür entschieden, habe es aber nie richtig ernsthaft betrieben, da ich immer Angst hatte es lockert sich wieder was am Bügel...

Zeit nach der Bügelentnahme
Zumindest das Ergebnis war am Ende nahezu perfekt und das bisschen das man noch gesehen hat, war mir völlig egal. Das Endergebnis zählt dann wohl, nur leider blieb es bei mir nicht bei diesem sehr guten Ergebnis. Inzwischen hat sich der Brustkorb wieder ein wenig gesenkt auf ca. 1,5 cm Tiefe x 6cm Höhe x 7 Breite. Die TB ist außerdem leicht asymmetrisch auf der linken Seite platziert. Inzwischen bin ich wieder unzufrieden mit meiner Brust. Sie sieht einfach nicht normal aus. Natürlich kein Vergleich zu vor den OP's. Aber halt trotzdem nicht so wie ich mir das vorstelle. Es ist nicht so, dass ich mich verstecke wegen der TB ich geh jede Woche ins Hallenbad schwimmen, ich bin natürlich am Strand oben ohne (man will ja braun werden  ;)), aber richtig wohl fühle ich mich trotzdem nicht mit meiner Brust

Ich gehe diese oder nächste Woche zu einer Nachuntersuchung in Tübingen. Mal schauen was die mir sagen werden . Wahrscheinlich werde ich mich in nächster Zeit wieder im Fitness-Studio anmelden, daheim trainieren ist irgendwie doch nicht das Wahre! Zusätzlich werde ich mir wohl mal einen Ernährungsplan erstellen.
Dachte eigentlich man könnte das Loch doch mit Silikon oder so füllen, aber ob das wirklich eine gute Idee ist?  :-\
Die Saugglocke hört sich auch interessant an, aber da bin ich mir nicht so sicher zwecks Langzeiterfolg.
Nochmal operieren? Muss ich mir glaub nicht nochmal geben. Aber ausschließen möcht ich nix.


Zum Schluss noch
die Fotos

1) April 2001
2) Februar 2002
3) November 2002
4) Mai 2003
5) März 2008 (versuch ich im nächsten Post anzuhängen, da hier nur 4 Dateien auf einmal gehen)


Hoffe auf ein bisschen Feedback, denn geteiltes Leid ist halbes Leid   :)  Und auf eure Meinungen zu meiner TB. Wie findet ihr sie? Ehrliche Meinungen bitte!
So jetzt aber genug geschrieben ^^
Alter: 21 / Alter bei Bügeleinsatz: 15 / Alter bei Bügelentnahme: 18 / Notwendige Krankenhausaufenthalte: 4 / TB-Tiefe vor OP: (?) ziemlich tief  / Tiefe heute: ca.1,5cm

Croxx

so noch kurz das aktuelle Bild März-2008
Alter: 21 / Alter bei Bügeleinsatz: 15 / Alter bei Bügelentnahme: 18 / Notwendige Krankenhausaufenthalte: 4 / TB-Tiefe vor OP: (?) ziemlich tief  / Tiefe heute: ca.1,5cm

AroundAgain

Hey Croxx,

von mir nur ein kurzes Feedback. Ich finde Dein Ergebnis, wenn auch nach mehrfacher OP echt gut. Man sieht auch, dass Du was gemacht hast um Muskulatur am Oberkörper aufzubauen. Das gibt im Endeffekt ein sehr gutes Bild, gerade, wenn man berücksichtigt, wie Deine Ausgangssituation war. Ich wünsch Dir noch alles Gute und dass Du Dein Training weiter durchziehst.

Croxx

Danke schonmal für den ersten Kommentar! Ja muskulaturmäßig bin ich recht zufrieden, aber wie gesagt ich will noch mehr. Denke das würde die Gesamterscheinung verbessern. Es wäre nur einfach zu schön, wenn die TB einfach irgendwie weg sein könnte...

Was ich ganz vergessen habe zu erwähnen in meinem ersten Post: Ich hab seit dem der Bügel draußen ist immer wieder das Gefühl, dass der Brustkorb einsackt. Ein grässliches Gefühl.Zusätzlich spüre ich meine TB eigetnlich permanent. Ich probiers mal so zu erklären: Wenn man zB einen gut sitzenden Motorradhelm lange auf dem Kopf hatte und ihn dann runternimmt, dann hat man manchmal das Gefühl, dass er noch auf dem Kopf sitzt dabei liegt der Helm vor einem auf dem Tisch. So ein ähnliches Gefühl habe ich permanent bei meiner TB. Ich meine ich habe mich daran gewöhnt und finde es nicht soo wild, aber seltsam ist es trotzdem!
Hat das jemand von euch auch so in der Art?
Alter: 21 / Alter bei Bügeleinsatz: 15 / Alter bei Bügelentnahme: 18 / Notwendige Krankenhausaufenthalte: 4 / TB-Tiefe vor OP: (?) ziemlich tief  / Tiefe heute: ca.1,5cm

Pexc

Wow, das Ergebnis ist wirklich gut. Du hattest eine extreme Trichterbrust (meine sah ähnlich aus) und das einzige was noch dellig aussieht sind die Brustmuskeln. :)
Deine OP-Geschichte klingt nach einer üblen Tortur, aber es hat sich ja optisch sehr gelohnt.
(Nur) Bei Problemen mit dieser Seite und deren Benutzern oder bei Fragen zur Technik, schickt mir eine Privatnachricht.
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