Hallo liebe Forumleser,
ich möchte hier meinen Erfahrungsbericht über meine TB Operation verfassen, das die Funkton "Erfahrungsberichte" dieser Page ja deaktiviert sind.
Meine OP ist 3 Tage her, berichte also noch ziemlich "frisch" ;-)
und natürlich liege ich nach nur 3 Tagen immer noch im Krankenhaus.
Die Operation wurde von Prof. Dr. Fuchs in der Universitätsklinik Tübingen
ausgeführt. Hier im Forum hört man immer nur von Prof. Schaarschmidt als
erfahrener Arzt im Umgang mit der Nuss Operationsmethode. Prof. Fuchs ist
allerdings auch schon sehr erfahren mit ca 100-140 Ops nach Nuss.
Auserdem hat er mir erzählt sei er einer der Ersten in Deutschland gewesen, die nach dieser Methode operiert haben. Er ist anscheinend ein Freund von besagtem Dr. Nuss, also der der die Methode mit dem Bügel entwickelt hat.
Deshalb stand für mich auser Frage das die Uniklinik mit Prof. Fuchs die beste Wahl für mich war, da sie auch sehr nahe an meinem Wohnort liegt (45min Fahrt).
Vllt. erfährt ja der ein oder andere durch mich nun, dass es mit Tübingen neben Berlin eine Hervorragende (und auch spezialisierte) Einrichtung für TB Ops gibt.
Zu meiner Person:Ich bin 18 Jahre alt, männlich und hatte eine ca 5cm tiefe, symmetrische Tichterbrust (also eine eher mittlere TB). Bin 1,84m groß und mit 56kg recht "dürr"
Hatte die letzen 3 Monate ca mit Krafttraining angefangen und auch gespürt, dass die Kraft langsam zunahm, auch wenn man natürlich großen Fortschritte gesehen hat in dieser kurzen Zeit. Durch das Krafttraining kam ich mit dem Gewicht auch schon leicht noch oben, auf ca 58kg. Die ich allerdings wieder verloren habe, da man vor der OP doch manchmal ziemlich depri sein kann und das Krafttraining nichtmehr konsequent durchgezogen wurde von mir (was bringts den noch vor der OP? dacht ich mir immer)
Tag der OP-Vorbereitung:Am Montag, den 19.05 kam ich mit meinem Gepäck in der Klinik an, um ca 10 Uhr.
An diesem Tag musste ich noch die erforderlichen Untersuchungen, wie CT, Röntgen, Lungentest, EKG... sowie das Aufklärungsgespräch machen. Das nahm so ziemlich den ganzen Tag in anspruch. Dann bezog ich mein Zimmer auf der "Kinderstation" der Uniklinik. Ich muss zugeben, es sind doch hauptsächlich junge Kinder/Babys auf dieser Station und anfangs kam ich mir völlig falsch am Platz vor. Allerdings war mein Zimmernachbar auch schon 17 und ich hab mich gleich besser gefühlt. Später mehr zum leben auf dieser Station ;-)
Tag der OP: Am Dienstag dann, 20.05 war es soweit, meine OP stand bevor. Ich war morgens gleich als erster dran, um 8Uhr schon. Um kurz nach 7Uhr stand ich auf. Essen und Trinken durfte ich zu diesem Zeitpunkt schon nichts mehr. Um 7.30 dann war ich fertig, d.h. OP Sachen (Hemd, Unterhose, Socken) angezogen und die "Scheiß-Egal-Pille geschluckt (wobei ich von ihrer Wirkung ehrlich gesagt nichts gespürt hab, da ich davor schon kein bisschen aufgeregt war). In meinem Bett wurde ich in den Operationssaal geschoben und musste mich dann auf den OP-Tisch setzen. Dort bekam ich den PDK gelegt (Ich hatte mich am Abend zuvor noch für den PDK entschieden, obwohl ich die ganzen Wochen vor der OP strikt an der Schmerzpumpe festgehalten hatte). Im Nachhinein war es überhaupt nicht schlimm, kann mich nur noch ganz waage daran erinnern (Scheiß-Egal-Pille bringt vllt doch bisschen was ;-). Allerdings hab ich es so in Erinnerung das es schon ein wenig Schmerzhaft war als die Nadel reingestochen wurde. Dann lag ich plötzlich auch schon aufm Tisch und der Narkosearzt setze mir die Maske (ich glaub da kommt Narkosegas raus oder???) auf. Ich hab sie dann nochmal kurz weggenommen und in letzer Minute meinen Wunsch geäusert keinen Blasenkatheter angelegt zu bekommen. Als ich die Maske wieder aufsetze hat die Narkose so schnell gewirkt, dass ich nichtmal gemerkt hab wie ich eingeschlafen bin (krass wie das Zeug wirkt, ich hatte mich nämlich wirklich darauf konzentriert festzustellen wann ich schläfrig werde xD)
Aufgewacht bin ich dann zwischen 10 und 11 Uhr im Aufwachzimmer. Die erste viertel Stunde war ich noch so müde von der Narkose, dass ich kaum die Augen aufgekriegt hab und zu irgendeinem Arzt der neben meinem Bett stand sagte, dass ich weiterschlafen will :-P
Im Aufwachraum hab ich dann auch zum ersten Mal nach der OP Prof. Fuchs gesehen, was er gesagt hat weis ich allerdings nichtmehr, da ich wie gesagt noch verpennt war.
Während mich die Stationsschwestern auf mein Zimmer zurückgefahren haben bin ich dann vollends aufgewacht und hab mich top fit gefühlt, ohne die geringsten Schmerzen. Auf meinem Zimmer war ich dann schon um 11.15 wieder.
Das erste was ich zu meiner Mutter gesagt hab, die im Zimmer wartete war: "Hast du heut nix zu schaffen?"
Ihr seht also, die OP war scheinbar spurlos an mir vorrüber gegangen. Ich habe mich den ganzen Tag gut gefühlt, hab im Bett gelesen, Musik gehört und mitm Laptop im Internet rumgesurft (man kriegt vom Krankenhaus nen Laptop und hat ne schnelle W-LAN Verbindung auf der Station wo ich bin!!!)
Am Abend bin ich dann schon das erste mal aufgestanden (mit einer Schwester als Begleitung natürlich) und aufs Klo gegangen. Vielmehr laufen ging vom Kreislauf her aber noch nicht. Auserdem ist der Prof. noch vorbeigekommen und hat berichtet, dass die OP sehr gut verlaufen sei, was er an meinem Zustand ja dann auch sehen konnte.
Die Nacht habe ich dann auch noch schmerzfrei durchschlafen können.
Ach ja, was ich anmerken muss. Das Ergebnis gefällt mir sehr gut, die Brust scheint komplett herausgedrückt zu worden sein vom Bügel, besser kann ich es mir nicht vorstellen.
1. Tag nach der OP (Mittwoch):Morgens aufgewacht und immer noch Schmerzfrei gewesen. Ich muss sagen, der PDK war ne sehr gute Wahl, er ist wirklich sehr wirkungsvoll!!!
Der Tag war dann, naja, wie halt nen Tag nach der OP ist. Viel rumgelegen noch, aber durch ablenkung wie Laptop usw. gut erträglich.
Da Schmerzen nahezu keine Aufgetreten sind (natürlich schon leichtes Druckgefühl im Brustbereich und leichte schmerzen beim tiefen Einatmen) habe ich mich rießig gefreut. Ich hatte eine viel schwerere Zeit erwartet, mit starken Schmerzen usw.
Trotz schmerzfreiheit musste ich beim Aufstehen noch langsam tun. Als ich zum Röntgen musste, habe ich mich dafür entschieden im Bett runtergeschoben zu werden, statt im Rollstuhl was ne gute Entscheidung war. Beim Röntgen selbst musste ich mich nämlich öfters kurz hinlegen, da mir schon in den kurzen 20 sec die ich vor dem Röntgengerät stehen musste ziemlich schwummrig und leicht schwarz vor den Augen wurde. Aber naja, war ja auch erst der Tag nach der OP, und das ich nicht lange stehen konnte war das einzigste was ich an meinem Zustand bemängeln konnte. Ich fühlte mich also insgesamt ziemlich glücklich und war heilfroh, wie gut die OP bei mir verlaufen war.
In dieser Nacht jedoch verschlechterte sich mein wohlbefinden ein wenig.
Es fing ca um 12.30 an, als ich mit starken Schmerzen erwachte. Die Schmerzen waren nicht in der Brust, sondern im Rücken. Ich denke im Nachhinein, dass der Rücken durch den veränderten Druck der Rippen auf die Wirbelsäule und das lange liegen so furchtbar geschmerzt hat.
Auf jeden Fall konnte ich nichtmehr liegen, deshalb setze ich mich auf (was auch nur minimal besser war) und rief eine Schwester. Nachdem wir es erst mit Schmerzpillen, dann mit Tropfen versucht hatten wollte ich jedoch einen Narkosearzt, der die PDK Dosis erhöhen sollte. Dieser kam dann auch recht zügig und spritze mir erst ne ordentliche Dosis Schmerzmittel zusätzlich in meinen PDK, woraufhin die Schmerzen erstaunlich schnell verschwanden (vllt 1-2min verzögerung nur). Danach erhöhte er die an der PDK-Pumpe eingestellte Dosis des Schmerzmittels noch geringfügig (von 6ml/h auf 7ml/h). Das tat extrem gut sage ich euch, die Schmerzen waren wieder komplett weg und ich schlief wieder richtig gut ein. Diese Schmerzpause währte allerdings nicht allzu lange, um 4Uhr saß ich schon wieder mit diesen höllischen Rückenschmerzen im Bett und hab nach der Schwerster geklingelt. Wieder bekam ich Schmerzpillen, bei denen es dieses mal auch belassen wurde, obwohl die Schmerzen nicht viel besser wurden. Ich hab die Nacht halt dann noch mit diesen Schmerzen im Bett sitzend (Kopfteil des Bettes ganz nach oben gestellt und mich dagegengelehnt) rumgebracht. Bin immer mal wieder eingepennt, wieder aufgewacht und wieder eingepennt, und jedes mal waren die Schmerzen weniger, da ich ja nichtmehr gelegen bin.
2. Tag nach der OP (Donnerstag):Am Morgen nach dieser schmerzhaften Nacht war ich wieder völlig schmerzfrei (komisch

) so das ich mir gar nicht vorstellen konnte warum ich in der Nacht überhaupt die Schmerzen hatte. Aber natürlich war ich sau froh des es nicht mit Schmerzen weiterging. Ich hab, aufgrund der langen Wachzeit in der Nacht bis 11 Uhr gepennt. An dem Tag war dann, bis auf den Besuch meiner ganzen Familie (die ausgerechnet alle am gleichen Tag kommen mussten xD) nix mehr besonderes. Auser vllt das meine Infusion verlegt werden musste, weil die ganze Flüssigkeit statt in die Ader in meinen Arm und die Hand lief, so dass der ganze Arm komplett aufgequellt war, was ganz witzig war, weil es extrem komisch aussah, der arm so dick und alles andere an mir so dünn wie eh und jeh xD
Vllt. sollte ich noch anmerken, dass ich ab diesem Tag alleine aufgestanden bin und das soweit auch problemlos ging.
Vor der Nacht hatte ich etwas Angst, da ich natürlich wieder befürchtet hab das die Rückenschmerzen wieder auftreten werden. Deshalb habe ich gleich von Anfang an in sitzender Position geschlafen. Es sind zwar wieder leichte Rückenschmerzen aufgetreten, aber ich denke ich habe mir sehr geholfen durch das schlafen im sitzen.
3. Tag nach der OP (Freitag):Dieser Tag ist gerade noch und ich verfasse diesen Erfahrungsbericht ;-)
Also, heute morgen bin ich aufgewacht, war wie immer so gut wie Schmerzfrei.
Am Morgen ist (auf meinen Wunsch) eine Physiotherapeutin gekommen, die mir ein Atemübungsgerät mitgebraucht hat und eine kleine Bewegungsübung gezeigt hat. Hätte ich nichts zu einer Schwester gesagt, dann wäre die Therapeutin wohl nich gekommen, aufgrund meines guten Zustandes hat es wohl keiner für nötig gehalten. Da ich aber von so vielen hier im Forum gelesen hab das sie Atemübungen und was weis ich noch alles machen, habe ich auch darauf bestanden.
Der Tag war ansonst auch ganz gut. Ich brauche keine Infusion mehr, d.h. der einzige Schlauch an dem ich noch hänge ist der PDK. Morgen soll er Probeweise schon abgeschalten werden, ich denke jedoch das ohne ihn die Schmerzen ziemlich groß sein werden. Wenn nicht wäre es jedoch auch nicht schlecht

Mit dem Laufen klappt es jetzt auch wieder prima. Kein Problem mehr mit dem Kreislauf, auch wenn ich lange stehe oder rumlauf. Kann jetzt auserdem auch auf normalen Holzstühlen sitzen und nicht wie vorher nur im Bett.
Zwei sachen habe ich heute leider bemerkt, die mir nicht ganz so gut gefallen haben. Zum einen ist unter dem Plaster auf der rechten Brustseite (also wo der kleine Schnitt gemacht wurde um den Bügel einzuführen) eine ziemlich große Schürfe (oder wie ihr das auch nenen mögt, vllt. Kruste oder so) entstanden, es scheint dort also stärker geblutet zu haben, den unter dem linken Pflaster ist überhaupt nichts zu spüren. Soll allerdings kein Grund zur besorgnis sein, meinte der Pfleger gerade.
Zum anderen, und das ist doch etwas schlimmer, habe ich heute bemerkt, dass man auf meiner Brust bei genauem hinsehen einen winzigen Trichter noch erkennen kann. Vllt ist mir der erst heute aufgefallen, weil die Brust nun noch etwas abgeschwollen ist. Wenn man ihn misst kommen nicht viel mehr als 3-4mm raus würd ich sagen. Aber ich spüre ihn doch wenn ich mit der Hand darüber fahre. Auch wenn man mit so nem kleinen, kaum sehbaren Trichter leben könnte, wäre ich doch froh, wenn er zumindest solange der Bügel drinnen ist doch noch komplett verschwinden würde. Kann mir vllt einer der schon länger operiert ist sagen, ob das normal ist und ob der vllt auch noch rausgedrückt wird, wenn der Bügel erstmal paar Wochen drin ist? Wäre auch dankbar.
So, ich hab jetzt 1.5 Stunden an diesem vorläufigen Erfahrungsbericht geschrieben und werde in den nächsten Tagen, wenn es wieder was zu berichten gibts natürlich die folgenden Tage auch noch beschreiben.
Hoffe es läuft erstmal alles so weiter wie bisher, dann könnte ich nämlich durchaus am Montag schon nach Hause würd ich schätzen und hätte damit grad mal ne Woche hier verbraucht.