Die zweite TB OP Berlin-Buch (mit Komplikationen)

Begonnen von gomi69, 21. August 2008, 14:16:24

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gomi69

Operationen:      1981 in Erlangen, Alter 11 Jahre
         2008 in Berlin-Buch, Alter 38 Jahre

Zu meiner Person:    weiblich 1,84 cm und 63 kg (vor der OP), Trichterbrust 9,5 cm

Ich hatte als Kind meine Trichterbrust in Erlangen operieren lassen, mit dem Ergebnis dass die Trichterbrust danach noch tiefer eingefallen ist als zuvor. Mit zunehmendem Alter kamen auch die Beschwerden (Herzrasen, Rückenschmerzen, etc.), sodass ich mich erneut in Erlangen und in Berlin-Buch vorgestellt habe.

Entschieden habe ich mich für Berlin-Buch, wo letztendlich die OP am 24.4 durchgeführt wurde. Da ich bereits eine OP hatte, wusste ich was auf mich zukommt, also war ich auf einiges vorbereitet.
Aus der Narkose bin ich abends erwacht und spürte, dass ich keine Luft bekam, was an dem eingeschenkten Lungenvolumen lag (gerade mal 1000ml). Die PDA die gelegt wurde musste wieder gezogen werden, da die sich verdreht hat und nicht funktionsfähig war. Also raus damit. Es gibt auch Schmerzmittel. Das Problem war nur dass ich die Schmerzmittel nicht vertragen habe und mich ständig übergeben musste. Es ging mir nicht gut.

Ich hatte 2 Bügel und 6 gebrochene Rippen durch die OP dazubekommen. Na ja, auf 2 Bügel war ich vorbereitet aber auf die Rippenbrüche nicht. Diese sind als Ergebnis der Voroperation, meinem Alter und der tiefen Trichterbrust zu Stande gekommen. Aber das Ergebnis war zufriedenstellend.

Ich habe viel Blut verloren, und musste eine Blutkonserve bekommen, Darüber hinaus habe ich fast nichts Essen können, da ich das wieder rausgespuckt habe. Schmerzmitteln habe ich trotzdem bekommen. Zudem bin ich ein Bauchschläfer, sodass mir das Liegen auf dem Rücken nicht gerade liegt. Ich war froh als mir nach 4 tagen Intensiv Station die Saugdrainagen gezogen wurden und ich auf die normale Station verlegt wurde.

Da ich als einzige Frau zur der Zeit operiert wurde, bekam ich sogar auch ein Einzelzimmer. Ich hatte zwar immer noch Schmerzen aber es ging mir gut. Ich konnte laufen und fühlte mich besser. Lungenvolumen ca. 2000ml. Beim ersten Ultraschall war deutlich zu sehen dass Wundflüssigkeit in der Lunge ist und ich punktiert werden sollte. Also den nächsten Tag in OP: rechts 600ml, links 400ml Flüssigkeit wurden rausgezogen. Das Punktieren war nicht einmal so schlimm.

Ich hoffte bald das Krankenhaus verlassen zu können. Jedoch am Sonntag 10 Tage nach der OP bekam ich fast keine Luft mehr. Ich konnte nur noch im sitzen normal atmen. Also noch mal punktieren. Ergebnis: rechts 300ml und links 800ml Wundflüssigkeit rausgezogen. Lungenvolumen 1700ml, und es wurde nicht besser.
Am Mittwoch ging es mir wieder schlecht. Es wurde mir Blut abgenommen und festgestellt dass ich eine Entzündung habe. Meine Schmerzmittel wurden erhöht und die Schmerzpumpe bekam ich auch wieder. Zudem 4x täglich Antibiotika. Es wurde überlegt wieder eine Saugdrainage einzusetzen, was einen erneuten Aufenthalt auf der Intensivstation bedeutet hätte. Jedoch wurde entschieden noch mal zu punktieren. Lungenvolumen konnte ich abends auf 1750ml steigern jedoch in der früh war es wieder 1250ml. Es folgten 14 weitere Tage, die fast alle gleich waren. Übungen machen (laufen, Treppen steigen, Atemübungen) und Tabletten trinken.

Nach 28 Tage wurde ich entlassen, mit eingeschränkten Lungenvolumen von 1750ml, 7 kg weniger und 10 Schmerztabletten täglich.

Heute (4 Monate später) habe ich ein Lungenvolumen von 2500ml und eine Wundheilungsstörung bei einer Saugdrainage (nässt immer wieder), und nehme keine Medikamente mehr. Schmerzfrei bin ich jedoch nicht. Auch wenn ich viele Komplikationen erlebt habe, würde ich mich wieder für eine OP entscheiden.
Danke an das Team von Prof. Schaarschmidt und die lieben Schwestern der Kinderchirurgie.

Synbios

Wow ich muss schon sagen, es ist wirklich erstaunlich. Man liest hier im Forum immer wieder wieviele Komplikationen bei einigen aufgetreten sind, aber am Ende würden sich doch alle wieder operieren lassen.

Ich hab immer noch keinen Termin für ein Informationsgespräch ausgemacht. Ich bin mir einfach nicht sicher, ob ich solch eine OP auf mich nehmen soll, nur aus optischen Gründen...

Du warst ja bei der 2. OP wirklich sehr lange im Krankenhaus. Wielang ist es denn üblicherweise?

gomi69

Normalerweise ist man im Krankenhus 10-14 Tage.

Wieso ich es wieder machen würde?
Mit 38 war die OP nicht unbedingt erforderlich, habe auch mit der TB sehr gut leben können, aber ich hatte einfach Angst mich mit 50 operieren zu müssen.