OP wegen Suizidgefahr?

Begonnen von Guts, 08. März 2009, 22:03:49

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Guts

Hey Leute,
Ich habe da eine etwas komische Frage...
Also meine Trichterbrust ist nicht Tief genung, als das sie mich körperlich beeinträchtigt und auch Herr Schaarschmidt möchte sie noch nicht korrigieren, er sagte mir ich soll mich in einem Jahr nochmals untersuchen lassen, falls sie weiter einfällt. Dies ist (leider?) nicht der Fall.
Bilder meiner TB findet Ihr in der Galerie.
Es ist also für die Krankenkasse "nur" eine Schönheitsoperation und wird von dieser nicht bezahlt.
Für mich steht allerdings fest, dass ich diese OP nach Nuss NOCHMALS machen will.

Ich hasse meine Körper wegen dieser TB, es ist eigentlich alles perfekt, nur diese verdammte TB zerstört alles, mein Aussehen und somit auch mein Selbstbewusstsein.
Ich bin ganz ehrlich, diese Sache macht mich an einigen Tagen so fertig, dass ich an Selbstmord denke (Ich weiss das es volkommener Schwachsinn ist, aber in diesen "Phasen" denkt man echt nicht mehr richtig nach).....Meine Oberarme weisen mehrere Narben auf, die ich mir selber zugefügt habe, weil ich meinen Körper nicht akzeptiere, wie er ist. Ich kann mir einfach nicht vorstellen weiter mit dieser TB zu leben, sie erschwert mir das Leben immens.

Ich werde morgen einen Termin bei meinen Hausartz machen lassen, und mich an einen Psychiater überweisen lassen.

Meine Frage jetzt: Ist es überhaupt möglich, auf diesem Weg eine OP von der Krankenkasse bazahlt zu bekommen?
Wenn der Psychiater Suizidgefahr als mögliche Folge meiner "Erkrankung" erkennt?

Wäre echt über jede Antwort dankbar.
Und bleibt bitte Sachlich, für mich steht fest, dass ich eine OP auf jeden Fall will.
mfg Guts



Jürgen54

ZitatWäre echt über jede Antwort dankbar.
Meine willst du aber vielleicht nicht hören :-\:

Der Psychiater ist vielleicht die richtige Adresse ....
... um dir zu einer vernünftigen Lebenseinstellung zu verhelfen.

Oh, sorry, wir sollten ja sachlich bleiben. Fällt mir allerdings etwas schwer.

Wenn du solche Probleme mit deinem Körper hast, geh doch ins Fitnessstudio und mach was draus - aber falle nicht den Krankenkassen zur Last, die ohnehin schon viel zu viele unsinnige Behandlungen (damit meine ich nicht sinnvolle Trichterbrust OPs) bezahlen müssen. Wenn dir bisher Selbstbewusstsein  fehlte, wird das herausdrücken des Brustbeines um einen weiteren Zentimeter dieses sicherlich nicht verbessern. Selbstbewusstsein kommt definitiv nicht von der Form des Brustkorbs!

Meine Ratschläge:
- Lerne, für dein Leben die richtigen Prioritäten zu setzen und du wirst in ein paar Jahren über deine "Trichterbrust" lachen.
- Gehe schwimmen, freu dich auf den Sommer, kein "Laie" wird bei dir eine TB erkennen.
- Gehe (vernünftig) trainieren, und mit ein paar Kilo mehr Muskeln wirst auch du dich mit deinem Körper anfreunden können.

Sorry für die klaren Worte.

LG
Jürgen
Alter: 62
TB-Tiefe: ca. 3,5 - 4 cm (Linealmethode)
Keine OP, seit 2011 Saugglocke

Kosmo

moin,

mach bitte nicht so einen quatsch wegen einer solchen kleinigkeit! jeder hat seine makel und eine tb ist wirklich nicht das schlimmste. wie sagte mal ein breiterer freund zu mir am strand, als ich mich mal wieder schämte: ich hätte lieber eine trichterbrust als einen bauch.

professionelle hilfe ist auf jeden fall der richtige schritt und nicht die op.

alles gute!
Alter: 28
Alter OP (in Berlin-Buch nach Nuss): 25
Bügelentnahme: Mai 2007
TB-Tiefe vor OP: 8,5 cm
TB-Tiefe heute: 0 cm

zach

Morgen Leute,

kann mich dem nur anschließen. Vll. solltest du dich noch mal richtig über die Op aufklären lassen.
Da können so viele Komplikationen mit im Spiel sein, dass du danach nicht mehr glücklich wirst.
Es sind leider schon manche nicht mehr aufgewacht…

Wer sagt dir denn das nach einer erneuten Op dein Brustkorb nicht wieder einfällt??
So wie du jetzt aussiehst, da hätte ich nie ne Op machen lassen.
Meine war noch schlimmer und körperliche Probs gabs auch.
Ich bereue es jetzt das ich diesen Schritt gegangen bin, der Preis ist einfach zu hoch.
Eigentlich würde ich die Zeit gerne zurückdrehen und mit Tb ( die noch immer da ist) leben. Denn da ging es mir wesentlich besser.
Hier mal kurz: Ab 1.OP wochenlang im Krankenhaus und ca. 15Mon. arbeitsunfähig mit einschl. langer Reha.
            Seit Anfang Febr. wieder krank bis ???
Ohne den sehr Verständnisvollen Arbeitgeber wäre ich schon längs am Abgrund.

Also überlegt dir gut ob du dich wegen bisschen Tb kaputt operieren lassen möchtest.
Ich würde an deiner Stelle weiter sehr hart trainieren und mir das nötige fehlende Selbstbewusstsein über den Sport holen.
Wenn der Prof schon sagt keine Op dann hat das wohl seine Gründe.

Gruß Zach
Alter bei OP: 28
1.OP Jan. 06 1Bügel  mit vielen Komplikationen
2.OP März 06 1Bügel mit vielen Komplikationen
3.OP Juni 06 2Bügel  mit vielen Komplikationen
4.OP Febr. 09 Bügelentnahme mit Rippenkorrektur
5.OP Febr. 09 Komplikationen nach Entnahme

Punktionen kann ich schon nicht mehr zählen......

toby

#4
Ich kann dich verstehen, Guts. Diese psychischen Probleme hatte ich damals auch, wenn ich auch niemals Selbstmord in Erwägung gezogen hätte. Dazu wäre ich mir zu schade, du scheinst einen ziemlich schwachen Charakter zu haben. Solltest du die OP machen, wirst du trotzdem daran arbeiten müssen.

Sollte die KK die Kosten nicht übernehmen, dann ist das noch nicht das Ende. Dann wirst du dich halt aufraffen müssen und dir deine OP selber erarbeiten müssen. Andere sparen auf ein Auto, du auf deine OP. Schöpfe Kraft aus der Tatsache, dass man eine Operation machen könnte. Vielleicht nicht sofort, weil es finanziell nicht drin liegt. Aber es ist möglich und das sollte dir Auftrieb geben.

Und lass dich verdammt nochmal nicht so hängen. Das Leben besteht aus mehr als deiner TB.

EDIT: Habe mir gerade deine Pics angeschaut. Geh ins Fitness-Studio (falls du nicht schon bist), du scheinst eine gute Grundlage zu haben um was anständiges zu erreichen.

Guts

Wow,
Danke Leute für diese vielen Antworten.
Vieleicht habe ich das ganze etwas krass ausgedrückt, in meinem ersten Post.........es ist ja nicht so, dass ich die ganze Zeit an Suizid wegen der TB denke, wenn das der Fall wär, würd ich mich selber einweisen ^^
Bei mir stauen sich nur mit der Zeit soviele Probleme an, und wenn dann dieser Punkt kommt, an dem man einfach explodiert und sich fragt warum dies und jenes im Leben schief geht.....dann schiebe ich immer alles auf meine TB.

Jetzt allerdings, bin ich mir nicht mehr so sicher, ob ich noch eine OP will...........Ich weiß, ihr fragt euch sicher wie man sich das so schnell anders überlegen kann ^^ Mein erster Post ist ja grade mal 8 Tage alt.

Es ist nur so, dass ich in dieser Zeit meine sehr attraktive Freundin kennengelernt habe, für die, die TB gar kein Problem darstellt ( Sie meint auch, dass man nur bei genauem hinsehen was erkennen kann..).....für sie bin ich perfekt, so wie ich es bin.....Sie ist auch die einzige, mit der ich darüber vollkommen offen sprechen kann, und der ich meinen Körper zeigen kann, ohne mich dafür zu schämen. Das hilft echt sehr. und durch sie habe ich mich Gestern das erste mal wieder seit langer Zeit in ein Hallenbad getraut..........und es war einfach klasse, keine komischen Blicke oder ähnliches, vlt rede ich es mir wirklich schlimmer als es ist....

Diese 8 Tage, und was da passiert ist, schmeißen meine ganzen Pläne wieder über den haufen.......ich war mir totsicher, dass ich eine OP machen will......jetzt spiel ich mit dem Gedanken es einfach so sein zu lassen, und fleißig weiter zu trainieren.

Bäh, das ganze ist echt kompliziert  :P
Zeit für eine Mütze Schlaf ^^
Vielen Dank nochmal an alle, für die zahlreichen Antworten, Ihr wart mir eine große Hilfe, echt ein tolles Forum.

mfg Guts


Val

Unabhängig davon, ob du dich noch operieren lassen willst oder nicht, wäre es schon möglich, eine OP mit psychischem Leidensdruck zu begründen.

Allerdings haben mir alle Fachärzte davon abgeraten. Bei psychischen Leiden ist der Interpretationsspielraum zu groß und der Genehmigungsprozess dauert lange.

Eine OP selber zu zahlen kann ein Ausweg sein.

Auf die Aussagen von Herr Schaarschmidt kannst du dich verlassen. Er hat die meiste Erfahrung europaweit und ist der beste Chirurg auf dem Gebiet.
Wenn er dich ohnehin nicht operieren möchte, müsstest du auf jemand alternatives ausweichen, bei dem dann das Risiko für Komplikationen tatsächlich sehr viel höher wäre.

Du musst wissen, ob es dir das Wert ist.
Ein englischsprachiges Forum mit ausführlichen Erfahrungsberichten http://www.pectusinfo.com/board