OP am 20.05. in Bern

Begonnen von grinder, 24. April 2009, 12:46:45

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stan

ein bisschen nervös sein ist logisch, aber angst haben musst du nicht. du bist bei dr. stein in besten händen, lass dich nicht einschüchtern von all dem "ich würd mich nur in berlin operieren lassen" gefasel..

nochmals alles gute von meiner seite! gruss

grinder

So Leute, morgen geht's los. Im Moment fühle ich mich voll gut und habe mir vorgenommen, nach 5 Tagen zuhause zu sein. Mal schauen, was die Psyche für einen Einfluss haben kann...

Danke noch für alle netten Worte!!!

grinder

Hallo

So hier kommen schon die ersten Berichte:

Vortag: Ich war überhaupt nicht nervös, habe aber am Abend sehr viel gegessen und getrunken, da ich um 11:00 Uhr in der Klinik und bis 6 Stunden vorher komplett nüchtern sein musste.

Ankunftstag/OP
Mein Vater brachte mich nach einer 90 Minütigen Fahrt in die Klinik (meine Mutter kam erst am Abend von einer Reise nach Hause).
Ich wurde sehr nett empfangen (hängt wahrscheinlich auch damit zusammen, dass ich Privatpatient bin).
Als ich aufs Zimmergeführt wurde, kam eine sehr nette und durchaus hübsche Schwester, um mir Blut abzunehmen. Als dies geschehen war, fühlte ich mich ein wenig schummrig und es ging nicht und ich wachte auf dem Boden auf. Ich war tatsächlich ohnmächtig geworden. Mir war das ganze natürlich furchtbar peinlich, doch hat die Schwester gesagt, dass die extrem häufig bei jungen Leuten passiere. Ein wenig später kam dann der Anästesist, welcher einer der besten der ganzen Klinik ist. Wir sind alles durchgegangen und ich lehnte den Blasenkatheter ab.

Später zog ich mich um und dann bekam ich eine Tablette und ab gings zur Anästesie. Dort wurde mir zuerst die Infusion gesteckt und anschliessend der Rückenkatheter (beides ziemlic schmerzfrei). Danach kam die schwarze Wand (so 12:45 Uhr).

Als ich aufgewacht bin, war mein Vater da (auf der Intermediate Care Station). Nachdem ich ihn ca. 7 Mal gefragt hatte, wie spät das ist, schlief ich unverhofft wieder ein. Am Abend gegen 7 Uhr wachte ich dann wirklich auf und lag einfach ein wenig. Ich habe zwar zuerst ein wenig ein unangenehmes Gefühl in der linken Hand gehabt (die Motorik war dort komplett im Eimer), doch habe ich die Schmerzmittel bereits reduziert und dann konnte ich wieder alles damit machen.

Ich spürte zwar einen kleinen Schmerz bei der Thorax-Drainage, doch wollte ich die Schmerzmittel nicht erhöhen und schlief wunderbar (gut ich wurde mehrmals geweckt und gecheckt).

Tag 2:
Ich wachte auf und bekam gleich Frühstück, welches ich sofort verschlang. Schmerzen spürte ich nur bei der Thoraxdrainage aber das ist kein Problem. Im Verlauf des Tages bin ich nun schon häufig herumgelaufen (es sind alle total verwundert, dass ich das schon so gut kann) und war auch selbstständig pinkeln (es war also eine gute Entscheidung auf den Blasenkatheter zu verzichten). Der Dr. Stein war auch schon da und meinte, es sei ein wirklich gutes Resultat geworden und er sagt auch, dass ich ungewöhnlich fit sei.
Nachdem wir nochmals die Schmerzmittel reduziert haben (inzwischen sinds noch 4ml), hat er gemeint, dass ich schon Samstag oder Sonntag (also insgesamt 4-5 Tage Aufenthalt), herauskomme.

Das einzig wirklich blöde ist, dass sie momentan kein freies Einzelzimmer haben und ich auf der Intermediate Station rumvegetiere. Aber morgen sollte ich mein Zimmer haben und die Schwestern kümmern sich auch hier wieder toll um mich, von daher gibts keinen Grund zur Klage.

Falls der obige Text voll von Fehlern sein sollte, so ist das eine Folge der Schmezr- und Schlafmittel  ;)

Der nächste Bericht folgt morgen

Zuversichtliche

Das hört sich  ja mega gut an!! Gute Genesung weiterhin und halte uns auf dem laufenden!

LG
Z.

Richard S.

Hey grinder!
freut mich das es so gut gelaufen ist. hoffentlich klapts ja, das du wieder in etwa 5 tagen zu hause bist.
gruß richard
OP nach Nuss in München 2008, Tb-tiefe 3cm /nach op 0 cm, Alter bei op: 17 Jahre

grinder

Hallo
Ende Tag 2: Am Abend war ich für 2 Stunden auf 1ml Schmerzmittel, aber gegen 21:00 Uhr hatte ich grausamste Schmerzen. Ich klingelte und die Dosis wurde wieder auf 5 ml erhöht.

Tag 3: Ich wurde auf mein Zimmer verlegt und gleich wieder von der sympatischen Schwester in Empfang genommen. Danach konnten wir den Katheter auf 4ml runterstellen und das ging so mehr oder weniger. Ich konnte auch mal meine Brust betrachten. Ganz symmetrisch ist sie nicht, links bleibt noch ein kleines Loch. Aber im Vergleich zu Vorher ist das eine 100% Steigerung. Am Nachmittag haben wir die Schmerzmittel auf 3ml runtergestellt und das ging auch so einigermassen. Einmal kam der stechende Schmerz des Vorabends zurück, doch ich ertrug es und bis zum Abend ging alles problemlos. Inzwischen ist knapp 21 Uhr und der Katheter ist auf 2 ml eingestellt. Mal sehen, wie die Nacht wird.

grinder

Tag 4:
In der vorherigen Nacht schlief ich mit 2 ml. Allerdings bewegte ich mich ganz blöd, als die Nachtschwester gegen 04:00 Uhr kam und die rechte Rippenpartie tat sehr weh. Doch das legte sich wieder. Am Morgen stellten wir den Katheter auf 1 ml und das ging sehr gut. Ausserdem wurde ich zum 2. Mal von meinen Eltern besucht. Heute Abend wird der Katheter auf 0.1 ml heruntergeschaltet und sofern ich die Nacht gut überstehe, kann ich morgen nach Hause. Schmerzen gabs heute nur sporadisch bei ungünstigen Bewegungen und dies auch nur ganz kurz.

grinder

Tag 5: Entlassung
Ich schlief in der Nacht von gestern auf heute relativ gut. Doch einmal wachte ich auf, als die Schmerzmittel nachliessen. Es tat zwar weh, doch schlief ich ohne PDK wieder ein. Am Morgen kam dann der Dr. Stein vorbei und entliess mich, da alles i.O. ist und ich alle Schmerzen mit den Medikamenten im Griff habe. Als allerdings der Katheter gezogen wurde, musste ich auf die Seite liegen und das hat dann ca. 15 Minuten lang höllisch weg getan, doch liess ich mir nichts anmerken, da nachher gerade meine Eltern kamen.
Im Moment bin ich zuhause und mir geht's sehr gut. Ich habe eine wirklich gute Korrektur erhalten, obwohl die Brust nicht 100% perfekt ist, aber das wurde mir von vornherein gesagt. Es steht noch ein wenig der Rippenknorpel vor, doch sagte mir der Arzt, dass sich dieser mit der Zeit noch durch die Stange korrigieren wird.
Mein Zeitziel von 5 Tagen Aufenthalt ist auch erreicht und morgen geht's wieder in die Schule. Ausserdem gab es keine Komplikationen.

Bei mir lief alles auffallend gut. Woran es liegt, kann ich nicht genau sagen. Ich denke aber es ist u.a. ein Zusammenspiel folgender Faktoren:
-Ausgezeichneter Anästesist
-Ausgezeichneter Chirurg (ich persönlich halte Dr. Stein für einen absoluten Superarzt). Anmerkung: Dr. Stein gab mir noch eine DVD von einer von ihm durchgeführten Nuss-OP und ich habe mir das angeschaut und das bestätigt meine Meinung: Der Mann ist einfach genial.
-Ausgezeichnete Betreuung
-Sehr gute körperliche Verfassung meinerseits
-Der Wille, so schnell wie möglich rauszukommen


Ich würde die OP natürlich wieder machen. Das Resultat ist sehr gut und wie gesagt alles lief toll. Doch bin ich der Ansicht, dass man nicht generell zur OP tendieren soll. Es ist ein Eingriff und es läuft sicherlich nicht immer so gut wie hier.


Val

#23
Freut mich, dass du zufrieden bist und keine Komplikationen durchstehen musstest. Nach 5 Tagen schon wieder nach Hause gehen zu können ist selten.
Ich glaube auch, dass ein guter Trainingszustand darauf einen Einfluss hat.

Was meinst du mit "Rippenknorpel steht ein bisschen vor"? An welcher Stelle (vorne neben dem Brustbein oder an den unteren Rippenbögen)?
Falls die Rippenbögen hervorstehen, hilft vielleicht die seitlichen Bauchmuskeln zu trainieren.
Ein englischsprachiges Forum mit ausführlichen Erfahrungsberichten http://www.pectusinfo.com/board

grinder

Mit dem Rippenknorpel meine ich so eine Ausbuchtung vorne, direkt unter den Brustmuskeln. Das soll sich aber durch die Stange selbst noch ein wenig korrigieren. Hat jemand Erfahrung damit?

Richard S.

hey grinder!
freut mich das bei dir die op so gut verlief! 5 tage sind echt gut! Die faktoren die du unten angeführt hast sind echt wichtig und ich glaub auch das die zu dem guten post-op ergebnis beigetragen haben! ich hab ja gesagt das die gut sind in bern! Medizin ist ein qualitätsprodukt und darf nur von spezialisten durchgeführt werden! (schwarze scharfe gibts immer gä Val :o)

wie gehts dir den jetzt so nach ca. 4 wochen? (nach 4 wochen habe ich gleich mein führerschein gemacht.)
Auf deine frage mit den Rippenknorpel, kann ich mir nichts vorstellen hast du ein bild davon? gruß richard
OP nach Nuss in München 2008, Tb-tiefe 3cm /nach op 0 cm, Alter bei op: 17 Jahre

grinder

#26
Hey Richard.

Wegen den Bildern muss ich noch schauen. Ich erledige das vermutlich in den Ferien (in 2 Wochen).

Mir geht's körperlich prima. Nachdem ich 1 Woche lang zuhause 12 Schmerzmittel pro Tag nehmen musste, ging ich in der 2. Woche langsam auf 2 runter, was problemlos ging. Zu Beginn der 3. Woche fuhr ich bereits wieder Fahrrad und in 1 Woche beginne ich wieder zu joggen.

Ausserdem klappte es mit der Schule wunderbar: Ich kam ja am Sonntag nach 5 Tagen nach Hause und ging bereits am Montag danach wieder in die Schule. Ich konnte mich super konzentrieren, gut mitarbeiten und schrieb gute Prüfungen. Ich war weder müde, noch hatte ich Schmerzen oder Probleme. Ich liess zwar in der ersten Woche ein paar schwere Bücher zuhause, aber das verstanden die Lehrer.

Die einzige Einschränkung verspürte ich beim Klavierspielen: Die Feinmotorik der Finger liess besonders bei speziellen Technickübungen in den ersten 2 Wochen stark zu wünschen übrig. Inzwischen ist alles wieder bestens!

Auffälig finde ich aber, dass ich seit der OP 5 Kilo Gewicht verloren habe. Da merkt man mal, welche Reserven der Körper freisetzt in solchen Situationen. Natürlich sind von den 5 Kilos auch noch ein paar Kilo Muskelmasse, die sich ja durch fehlendes Training langsam zurückbildet.

Dieser eine "Knubbel" an der Brust ist zwar noch da, aber er ist viel kleiner und den lasse ich mir dann noch wegschleifen. Ausserdem fange ich in 6 Wochen wieder mit Krafttraining und neu auch mit Karate an und kann den dann auch ein wenig überdecken und entsprechen verbergen. Ausserdem sollte das Sixpack dann wieder ein wenig ablenken können, wenn ich es wieder habe.

Richard S.

hey grinder!

finds gut das du dich nicht so hängen lässt!, du hast die ganz schön viel vorgenommen mit sport und usw. ich hof das du das auch alles umsetzen kannst. wenn du dann auch bilder hochlädst kann ich mir das besser vorstellen, schreib da auch ein komentar.
war in der ersten zeit (oder ist es noch so), das die haut auf dem brustkorp noch bisschen taub war oder ist? also bei mir war das so is aber jetzt weg.

gruß richard
OP nach Nuss in München 2008, Tb-tiefe 3cm /nach op 0 cm, Alter bei op: 17 Jahre

grinder

Hallo
Im Moment habe ich ein Problem: Im Bereich der rechten Narbe schmerzt es ziemlich. Ich war in den letzten 10 Tagen jeden Tag am Joggen und habe also ziemliche Belastungen gehabt. Allerdings befinde ich mich in Woche 8 nach der OP. Kann es sein, dass einfach irgendwie die Narbe gereizt ist, oder hat sich möglicherweise die Stange gelöst? Wie merkt man das? Leider bin ich im Moment weit weg von der Schweiz und erst in 2 Wochen wieder zurück. Röntgen möchte ich nur, wenn ihr mir bestätigt, dass das nicht gut ist mit der Narbe. Kennt ihr das auch?

Kosmo

Zitat von: grinder am 21. Juli 2009, 11:53:13
Hallo
Im Moment habe ich ein Problem: Im Bereich der rechten Narbe schmerzt es ziemlich. Ich war in den letzten 10 Tagen jeden Tag am Joggen und habe also ziemliche Belastungen gehabt.

Na ja, wundert mich nicht bei der Belastung. Würds zurückschauben und gucken, ob es besser wird. Aber letztlich musst du entscheiden, da die Schmerzen schlecht zu beurteilen sind aus der Ferne. Allet Gute!
Alter: 28
Alter OP (in Berlin-Buch nach Nuss): 25
Bügelentnahme: Mai 2007
TB-Tiefe vor OP: 8,5 cm
TB-Tiefe heute: 0 cm