Ãœbungen nach Nuss-OP

Begonnen von Bastard, 30. November 2009, 14:39:10

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Bastard

Hallo!

Ich bin am 20.11. operiert worden und soweit ist eigentlich alles gut gelaufen. Das Einzige was mich etwas verwundert hat ist, das mir im Krankenhaus niemand sagen konnte wie´s jetzt weiter geht, auch nachdem ich nachgefragt hab nicht  ??? nur halt immer die berühmte drei monats-frist in der ich eingeschränkt bin...
wurden euch bestimmte übungen gezeigt die ihr machen könnt (schon relativ knapp nach der OP und auch für später)? ich hab im netz nur von atem-, brust- und rückenübungen gelesen, aber nicht konkret welche.
ich mach sonst recht viel sport und werd von dem herumgesitze schön langsam etwas unruhig  ;)

danke schon mal!

Val

In welchem Krankenhaus warst du?
Wurden Stabilisatoren verwendet?

In Berlin werden verschiedene Dehnübungen empfohlen. Ausdauertraining z.B. mit dem Fahrrad darf ab 3 Wochen schon ausgeführt werden, Krafttraining nach 10 Wochen.

Allerdings gelten diese Empfehlungen keinesfalls bei Patienten, die in einem anderen Krankenhaus waren.
Bei der Verwendung von Stabilisatoren sollten Patienten wirklich sehr vorsichtig sein.

Wen hast du im Krankenhaus gefragt, deinen Chirurgen oder Stationsärzte und Schwestern?
Ein englischsprachiges Forum mit ausführlichen Erfahrungsberichten http://www.pectusinfo.com/board

Bastard

danke für die antwort

ich bin im akh in wien operiert worden.

das beim zweiten bild senkrecht stehende teil ist ein stabilisator, oder?! http://www.springermedizin.at/cms/layout/picture.php?pic_id=8147&pic=/img/db/pics/8153.jpg. sowas hab ich nicht ;-)

hast du diese dehnübungen vielleicht noch digital oder gibts die wo online?

es war ne physiotherapeutin bei mir um mich zu mobilisieren aber was nach dem krankenhausaufenthalt zu tun ist wusste sie nicht.
und kurz vor der entlassung hab ich die schwestern gefragt ob noch wer kommt um mir zu erklären was ich machen darf und was nicht. da konnte mir dann ein junger arzt immerhin ein bisschen weiterhelfen. und bei der entlassung haben sie mir dann ein infoblatt für die zeit nach lungen- und herzops gegeben...  ???

Val

Das Infoblatt kannst du vergessen.

Wie erfahren ist denn der Chirurg? Im Allgemeinen hat die Kompetenz des Chirurgen maßgeblichen Einfluss darauf, wie belastbar der Patient ist.

Dass er keine Stabilisatoren verwendet ist jedenfalls gut. Stabilisatoren sind veraltet und führen häufig zu Problemen.
Allerdings sollte in einer erfahrenen Klinik die Abteilung für Physiotherapie ein Therapieprogramm und Empfehlungen für die Regeneration bereitstellen können.

Wie dem auch sei, versuch doch mal den Chirurg direkt zu kontaktieren. Die Empfehlungen die in Berlin gegeben werden lassen sich nicht auf Patienten anderer Krankenhäuser übertragen. Deswegen würde es auch wenig Sinn machen, dir die Dehnübungen zu beschreiben.

Frag doch welche Bewegungen und Belastungen erlaubt sind und geh dann zur Physiotherapie.
Wenn die Physiotherapeuten Ãœbungen vorschlagen, die du noch nicht machen darfst kannst du sie nach einer Alternative fragen. (Lass dir auf keinen Fall etwas aufzwingen.)

Dabei solltest du stets vorsichtig sein. Führe die Übungen ganz langsam aus und lass sie lieber, falls es stark schmerzt.
Bei der Regeneration ist mein Rat lieber zu vorisichtig zu sein, als ein Risiko in Kauf zu nehmen.

Neben Dehnübung sind aber Ausdauertraining und Atemübungen wichtig.
Wurde dir ein Trainingsgerät dazu mitgegeben und gezeigt, wie man es benutzt?
Ein englischsprachiges Forum mit ausführlichen Erfahrungsberichten http://www.pectusinfo.com/board

Bastard

Die Chirurgen haben eigentlich alle ziemlich kompetent gewirkt, was ich gehört habe gibts im akh auch einige nuss-op spezialisten  ;) . mein problem war glaub ich das ich an einem freitag operiert wurde dann am wochenende komplett anderes personal da war und montag bis dienstag wieder andere...da hat sich nicht wirklich wer "zuständig" für mich gefühlt...

trainingsgerät hab ich auch keines bekommen... na ich hab eh bald kontrolle da kann ich sie dann fragen.

danke jedenfalss für die antworten!

Val

Das hört sich aber nicht so gut an.

Ich habe bisher noch nie von einem Krankenhaus gehört, in welchem keine Atemtrainingsgeräte ausgegeben werden.
Es ist wichtig die Atmung sofort zu trainieren, da es sonst sein kann, dass die Atmung langfristig eingeschränkt wird bzw. das Lungenvolumen sich nicht voll entfalten kann.
Außerdem ist dies wichtig um eine Lungenentzündung bei schlechter Belüftung der Lunge zu verhindern.
(Wegen einer Lungenentzündung brauchst du dir jetzt aber keine Sorgen mehr zu machen, dass ist eher dann relevant, wenn die Atmung wegen starker Schmerzen sehr flach ist.)

Ich würde dir raten dich an einen anderen Chirurgen zu wenden, sofern man dir in deinem Krankenhaus die Geräte nicht aushändigen kann.
Außerdem solltest du schon mal selbst die Atmung trainieren (ganz ausatmen und dann bis zur vollen Kapazität einatmen).
Ich weiß nicht wie eingeschränkt du im Moment bist. Hast du noch starke Schmerzen?
Wie alt bist du?
Ist es möglich Treppen zu steigen?
Das wäre ein Ausdauertraining, bei dem keine Erschütterungen entstehen (folglich wenig Schmerzen oder Risiko) und man dennoch gute Effekte erzielen kann.
Laufe einfach 30 min eine Treppe hoch und runter.
Ein englischsprachiges Forum mit ausführlichen Erfahrungsberichten http://www.pectusinfo.com/board

Bastard

nein schmerzen hab ich nur noch wenig & schmerzmittel nehm ich schon seit ca. einer woche nicht mehr. ich bin 22 und treppensteigen ist kein problem (wohn im 6. stock ohne lift  ;) )

wegen dem atmemtrainingsgerätt werd ich auch nochmal nachfragen... kann es sein, dass ich so ein gerät nicht bekommen habe, weil beim kontrollröntgen nach der op schon zu sehen war, dass sich die lungen sowieso schon ausgedehnt haben?

Val

Nein, das ist sicher nicht der Grund.

Die Atemübungen muss jeder Patient machen, dafür gibt es viele Gründe.

Wenn man den vollen Bewegungsumfang der Atemhilfsmuskulatur lange nicht benutzt, kann dieser langfristig eingschränkt sein.

Steig mal diszipliniert die Treppe bis du richtig außer Atem bist. Dann nutzt du automatisch den Großteil deiner Lungenkapazität.
Ich habe damit in Berlin schon angefangen. Als ich ein paar Wochen später wieder etwas fitter war, bin ich Treppen gestiegen, bis mir schwindelig wurde und meine Beine gezittert haben.
Allerdings sollte man die Atmung regelmäßig trainieren und nicht nur einmal täglich.
Dafür eignen sich die Übungsgeräte besonders gut, weil diese lediglich den Atemvorgang trainieren und man damit sehr oft am Tag trainieren kann ohne sich komplett zu erschöpfen.
Ein englischsprachiges Forum mit ausführlichen Erfahrungsberichten http://www.pectusinfo.com/board