Trichterbrust-OP 8.2.2010 (Berlin Buch)

Begonnen von T-T-T, 13. Februar 2010, 13:25:58

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T-T-T

Bilder zur OP unter http://trichterbrust.blog.de.

Hi, mein Name ist Michael, ich war vorher noch nie stationär in einem Krankenhaus, bin irgendwie auch ein Controllfreak, eher der unenspannte, ehrgeizige Typ und besitze keine zu ausgeprägten motorischen Talente, beziehungsweise brauche lange, um mir sie in Teilbereichen anzueignen. Das sage ich deshalb, weil dies alles gewisse Relevanz bei einer OP nach Nuss oder in deren Folge hat.

Meine Trichterbrust wurde am 8.2. von Prof. Dr. Schaarschmidt in Berlin Buch korrigiert (nach Nuss, wobei deutlich modifiziert).

Meine Eckdaten:
über 30 Jahre
66 kg bei 179 cm
40% Einschränkung durch den Trichter (ermittelt durch den Prof.)
Reflux und Herzprobleme, die ganz allmählich zunahmen
Privat versichert, Kostenübernahme durch Kasse


Die OP lief sehr gut, der Heilungsprozess danach grundsätzlich auch. Die OP selbst hat 2,5 Stunden gedauert, ab 15.30 Uhr war ich wieder ansprechbar, gegen 17.00 Uhr hatte ich mein Handy wieder und meine Freunde über den Verlauf informiert. Ich hatte keine Kreislaufprobleme, gesunden Appetit und auch keine nennenswerten Schmerzen, zumindest keine Schmerzen, die meine gute Laune hätten schmälern können. :D

Natürlich gab es auch einige Downs, diese hatten aber weniger mit dem Heilungsverlauf zu tun, sondern generell mit dem Umgang mit Patienten von einigen wenigen Mitarbeitern.

Heute wurden die Trainagen und der PDK (Periduralkatheter) entfernt und ich habe das erste Mal wieder richtig geduscht. Ich werde hier sicher noch einige Tage logieren, insofern stehe ich auch gerne für Fragen zur Verfügung (inzwischen bin ich zwar wieder zu Hause, aber noch immer für Fragen ansprechbar!).

Nach und nach werde ich diesen Bericht ergänzen, falls Bedarf danach besteht.

Bis dahin

Michael
Operiert am 8.2.2010 in Berlin Buch nach Nuss

Mein persönlicher, subjektiver Blog, nicht nur über
meinen eigenen Fall:
http://trichterbrust.blog.de

T-T-T

#1
Protokoll Trichterbrust-OP

Montag, 8.2.
12.00 - 14.30 OP
15.30 - Bin wieder ansprechbar, Kreislauf stabil, mir ist nicht übel, aber ich sehe die Ã,,rzte nur verschwommen. Bin regelrecht euphorisiert und spüre keine wirklichen Schmerzen. Ein kurzer Blick auf sich herab zeigt eine Veränderung, die kurz darauf von einer Bandage verdeckt sein wird. Die Ã,,rzte sagen mir, dass alles gut verlaufen sein, an Details erinnere ich mich nicht mehr
17.00 - Ich habe mein Handy aus der Tüte mit den persönlichen Sachen für die Intensivstation wieder und benutzte es eifrig. Meine Stimme hört sich völlig normal an, die Anteilnahme und Freude meiner engen Freunde tut unendlich gut. Ich war selten so gerührt, merke das ab und zu Tränen des Glücks aus meinen Augen laufen.
Früher Abend - ich esse mir größten Appetit das Abendessen und schaffe es danach sogar ohne Probleme selbst auf das WC. Die berüchtigte Ente muss bei mir also nicht zum Einsatz kommen.

Dienstag
Ich habe die gesamte Nacht nicht geschlafen. Nicht aufgrund von Schmerzen, sondern aufgrund dessen, dass ich zunächst eine Faschingssendung vier Stunden lang ohne Ton in aufrechter Sitzposition ertragen musste und in der Nacht die Schnarrgeräuche der alten Dame neben mir an Schlaf nicht denken lassen. Leider bin ich selbst nicht in der Lage mir einfach Kopfhörer aufzusetzen und dann durch laute Musik einzuschlafen....

Gut: Ich kann bereits wieder laufen und tue dies auch reichlich. Allerdings ist es bei der Tagesschwester ein regelrechter Kampf darum zu betteln, abgestöpselt zu werden und selbständig darf ich das leider auch nicht tun.
Pinkeln ist so ähnlich, eigentlich soll ich viel trinken, doch die Schwester weigert sich aufgrund von angeblichen Notfällen einen loszumachen - das kann durchaus vier Stunden dauern. Für andere Sachen wie unnötige Dromosespritzen in den Bauch hat sie jedoch Zeit - die Folge sind eklige schwarze, blaue Flecken.

Mittwoch
Auch in dieser Nacht habe ich keine Minute geschlafen. Ich bin fertig, der Schlafentzug kocht mich weich. Ich bitte darum, das mir beim Waschen geholfen wird, hoffe inständig, dass der Professor bei der Visite mich auf die normale Station verlegt, habe aber viel Angst, dass dem nicht so ist. Gerade weil es mir körperlich so gut geht, scheint man damit in einer Station, in der einige um ihr Leben kämpfen, aber falls alle völlig passiv einfach nur da liegen, massive Probleme zu haben.

Ich werde tatsächlich verlegt, doch nach der Entscheidung dauert die Verlegung noch fast vier Stunden, davon warte ich eine Stunde mit im Gang, meine persönlichen Sachen liegen auf dem Bett, damit ich diese nicht über Tage nachfordern muss. Schlussendlich schiebe ich mit dem Zivi mein Bett selbst in die Kinderchirurgie.

Donnerstag
Ca. vier Stunden Schlaf, welch eine Erlösung. Diese Station ist für meinen Heilungsprozess deutlich förderlicher. Am Abend besuche ich jedoch einen 21 Jährige, der ebenfalls ohne Angehörige hier ist und am gleichen Tag operatiert wurde in der Kinder-Intensivstation. Welch ein Unterschied. Die Geräte sind viel leiser, die Schwester einfach nur freundlich und er liegt sogar alleine in einem Zimmer. Dort hätte ich auch super geschlafen....

Tagsüber mache ich mich kundig, ob die Dame, die neben mir auf der Intensivstation lag, immer noch dort ist. Ich wandere durch's Krankenhaus und kaufe Ihr eine Zeitschrift, die ich später in der Station vorbeibringe. Die Station zu finden ist gar nicht so einfach, obwohl ich selbst dort vor einem Tag noch lag. Neben dem Aspekt dafür zu sorgen, dass die Dame endlich etwas Unterhaltung hat, sie kann in Ermangelung von Köpfhörern nicht mal fernsehen, ist das ganze für mich ein gutes Konditionstraining. Leider sehe ich die Dame nicht selbst, sondern darf lediglich einem Pfleger die Zeitschrift geben. Als ich wieder in "meiner" Station ankomme, bin ich völlig durchgeschwitzt und fühle mich super gut, aber auch super fertig. ;-)

Im Laufe des Tages komme ich in ein Zweibett-Zimmer zu einem Patienten, der noch an diesem Tag den Bügel planmäßig wieder entfernt bekommt. Seine Gesellschaft wird mir die nächsten Tage gut tun, gemeinsam bekämpfen wir die Ernsthaftigkeit des Krankenhausalltags.

Abends werden wir nach Schmerzen gefragt und da ich die nicht sinnvoll beantworten kann, bekomme ich eine Liste. Listen sind toll. Ich hatte Schmerzen der Kategorie fünf. Aber fünf ist völlig okay, nichts was die Laune nachhaltig beeinträchtigt.

Abends noch die Harald Schmidt Show. Ich lache über Gags, aber das tut dann wirklich weh.

Zum Schluss noch ein ernsthafter Aspekt. Nach meiner Physiotherapie wurde ich sehr emotional. Überall waren meine Leistungen okay, aber ständig wurde ich aufgefordert, nicht zu ehrgeizig zu sein und mich selbst nicht zu sehr unter Druck zu setzen, nicht zu schnell zu viel zu wollen. Die Aufforderungen überforderten mich einfach. Wie soll ich mich bitte bemühen, ohne auch nur zu versuchen an meine Grenzen zu gehen? Zusammen mit dem noch vorhandenen Schlafmangel und dem Aspekt, dass hier viel Schwestern mit ihren Anweisungen sich oft widersprechen, man es also sehr schwer hat, wenn man nicht völlig passiv ist, es hier dem Personal wirklich recht zu machen, sorgte dies für glasige Augen bei mir, etwas das ich so ganz und gar nicht kannte. Ich versuchte dies so gut es geht zu verbergen.

Freitag, 12.02.2010
Wieder besuchte ich die Dame, die mit mir auf der Intensivstation war. Diese hatte die Zeitschrift bekommen und war überglücklich. Als ich zurück zu meiner Station kam, müsste ich mir erst einmal böse Worte anhören. Ich hatte die Visite verpasst. Auf meine Frage, warum ich mich dann überhaupt abmelden müsse und stets meine Telefonnummer hinterlasse, bekam ich die Antwort, dass man ja 42 Patienten hier hätte und nicht allen hinterher telefonieren könnte. Ich denke, dass dies etwas übertrieben ist, denn es ist ja nicht so, dass diese Patienten genauso mobil sind wie ich es war, sondern meist passiv im Bett darauf warten gesund zu werden.

Seit meiner OP hatte ich zwar stets gesunden Appetit, aber keinerlei Darmaktivität. Bei mir wirkten scheinbar alle Medikamente perfekt, leider auch deren dazugehörige Nebenwirkungen. Leider half in diesem Fall nur ein Einlauf, danach ging es mir aber ungleich besser. TIPP: Quält Euch nicht, so schlimm ist ein Einlauf nicht, es war für mich nicht mal mehr mit besonderen Schamgefühlen verbunden. Das Völlegefühl davor und der geblähten Bauch beeinträchtigen die Lebensqualität viel nachhaltiger!

Samstag, 13.2.2010
- Die Trainagen wurden gezogen
- Der PDK (also die Schmerzmitteleinspritzung in den Rücken) wurde entfernt, endlich war ich also wieder völlig "unplugged"
- Neuer persönlicher Rekord auf Ergotrainer (Fahrrad): 110W, 3km, 8:38 min
- Erste Ganzkörperdusche seit der OP, wie erlösend!
- Abendessen vom Italiener bringen lassen, die schwere Krankenhauskost ist mir langsam zuwider

Sonntag, 14.02.2010
- Habe Klinikgelände erstmalig verlassen für einen längeren Spaziergang
- Abends ist "zufällig" eine Flasche Wein in meinem Zimmer gewesen, von der ich einiges getrunken hat. In Verbindung mit den Schmerzmitteln wirkt der Alkohol schneller und mach rasch müde, das aber war durchaus angenehm

Montag, 15.02.2010
- Erstmalig außerhalb des Klinikgeländes gegessen, sehr lecker.
- Auch habe ich getestet, inwieweit ich in der Lage bin, Auto zu fahren. Es funktioniert!

Dienstag, 16.02.2010
Wenn alles gut geht, werde ich morgen entlassen. Dafür werden heute noch die Opiate abgesetzt und durch Medikamente ersetzt, mit denen ich für eine 600km lange Strecke gut klarkommen dürfe, vorausgesetzt ich vertrage sie.
Die gesamte Heilung ist bestens verlaufen, aber auch ich hatte z.B. gestern kurz vor Mitternacht noch ordentliche Schmerzen, bis die neu verabreichten Schmerzmittel Wirkung verzeichneten. Immerhin konnte ich dann bis 6.30 Uhr durchschlafen. Keine Sorge, jeder der beschrieben Schmerzen ist aushaltbar, ich bin nicht wirklich masochistisch veranlagt. :P
Mein einziges Problem bislang und da sind mir andere tatsächlich voraus. Mein Darm ist bislang einfach im Stand-By Modus, Stuhlgang funktioniert definitiv nicht selbständig. Da geht es Mitpatienten deutlich besser...bei mir müssen Einläufe helfen, wie bei einigen anderen auch. Wobei ehrlich gesagt ein Einlauf inzwischen auch komplett seinen Schrecken verloren hat...da hat mich das Krankenhaus tatsächlich massiv verändert...

Mittwoch, 17.02.2010 - Es geht nach Hause
I'm back in big business - das große Geschäft funktioniert wieder, die Darmaktivität hat also gerade rechtzeitig zur Entlassung wieder eingesetzt. Mich selten über das Vorhandensein von Stuhlgang so derart gefreut. ;)
Gleichzeitig wurden alle Opiate abgesetzt und durch andere Schmerzmittel ausgetauscht. Nach der Visite wurden die letzte Nähte entfernt. Ein Prozedere, das ebenso schnell wie harmlos verlief.
Ich bekomme einen Implantat-Pass, eine CD mit den Ultraschall und Röngten-Bilder und ein schriftliche Bestätigung meines Krankenhausaufenthalts. Auf das letzte mögliche Mittagessen (irgendein undefinierbarer Gulasch verzichte ich zugunsten von zwei Brötchen und einem Joghurt). Nicht verzichten tue ich auf die Physiotherapie bei Frau Nickel, da ich dort regelmäßig sehr deutlich meine Grenzen spüre.
Während man in vielen Punkten Normalität vorheucheln kann, spätestens beim Ausstehen und Hinlegen z.B. auf eine simple Matte am Boden mache ich entscheidende und schmerzhafte Fehler. Wenn ich zu Hause alleine bin, sollte so etwas nicht passieren.

Die Heimfahrt! Um 14.00 Uhr geht es los. Ein lieber Mitpatient (Kielbrust) hilft mir noch mein letztes Gepächstück in Form eines übervollen Seesacks zum Wagen zu schaffen, der ein paar hundert Meter außerhalb des Klinikgeländes und damit sogar außerhalb von Berlin steht. Kann man am Tag 9 nach einer Trichterbrust OP eine 600km Fahrt selbständig schaffen? Ja, kann man, auch ohne kritische Situationen, anstrengend als sonst ist es trotzdem. Allerdings hatte ich das Glück ein Auto mit elektrischer Sitzverstellungen, Automatik, elektrischen Spiegel, Tempomat und großen Türen zu fahren. Die Sitzposition ist so hoch wie möglich eingestellt, der klassische Schulterblick wird weitgehend ersetzt durch vorausschauendes Fahren und ständigen Blick in die Spiegel.

Gegen 20.30 komme ich zu Hause (bei Wiesbaden) an. Ein Freund kommt kurz darauf vorbei. Ich teste verschiedene Dinge. Da ich ein Wohn-/Schlafzimmer in meiner Singlewohnung habe, steht dort einerseits eine Couch für den Fernsehbereich, geschlafen wird jedoch darüber in einem Hochbett. Gut funktioniert das Klettern in das Bett. Der Freund richtet mit ein paar Verlängerungskabeln die Infrastruktur so her, dass das Mobiltelefon stets auch oben am Ladekabel hängt, genauso auch der Laptop vom Bett aus auch geladen werden kann.

Die Nacht ist seltsam. Wenn ich liege, dann in einer starren Position auf dem Rücken. Ich schlafe nicht durch, aber auf die Toilette zu gehen erfordert jeden Mal viel Motivation an sich, im Krankenhaus wars einfacher und schneller.

Donnerstag, 18. Februar 2010
Noch ganz an das Krankenhausleben gewöhnt, wache ich viel zu früh auf und geistere seit kurz nach 6.00 Uhr hier herum. Das erste Schmerzmittel ist ohnehin für 6.30 Uhr angesetzt, die Aufstehzeit geht also in Ordnung.
Ich ahne trotzdem, dass die Fortführung des Atemtraining hier, bei all den tollen Ablenkungsmöglichkeiten, mehr Disziplin erfordert. Auch sind keine Mitpatienten mehr da, die man dazu anspornen kann, in den Cardio-Raum zu gehen und sich auf dem Fahrrad zu messen. Ich bin gespannt wie diszipliniert ich jetzt hier alleine bestimmte Übungen mache, wann ich tatsächlich das erste Mal wiedder das Fitness-Studio aufsuchen werde. Oder ob mich einfach der Alltag, das operative Geschäft hier so schnell gefangen und in Beschlag nimmt, dass ich nicht mal mehr zu regelmäßigen Einträge hier ins Forum komme....man wird sehen.

Abend: Zeit mal den Oberkörper ausführlicher im Spiegel und ohne Bandage zu betrachten. Mein Operkörper wirkt deutlich breiter, die Brustmuskel, die ich sehr regelmäßig im Studio trainiert hatte, treten sehr viel stärker heraus. Eine deutliche Schwellung befindet sich nahe des linken Brustmuskels hin zu Körpermitte. Sieht fast aus wie ein unangespannter Muskel, ist aber keiner.
Der Bauch ist immer noch sehr gebläht, was die Gesamtoptik nicht sehr harmonisch macht. Wirklich ärgern tue ich mich über die massiven blauen Flecken am Bauch, dank der Künste oder dem bösen Willen von Schwester K. in der IMC, ausgelöst durch Drombose-Spritzen.
Besonders erfeulich entwickeln sich die Narben der seitlichen Schnitte. Rechts ist die Narben fast komplett abgeschwollen, der Schnitt an manchen Stellen gar nicht mehr sichtbar, einfach klasse. An der linken, teilweise Tauben Brust sieht es noch anders aus, hier ist noch mehr geschwollen, aber auch hier macht die Abheilung Fortschritte in einem Tempo, mit dem nicht niemals gerechnet hätte. Ich bin äußerst zufrieden. Andererseits wird sich der entgültige Zustand der Narben erst zeigen, wenn nach zwei Jahren der Bügel wieder raus ist.

Freitag, 19. Februar
Ich wage mich das erste Mal wieder ins Fitness-Studio. Bereits das Umziehen dauert deutlich länger als früher.
Laufbahn: schnelles Gehen (6,5km/h) okay, Laufen selbst sehr unangenehm
Cross-Trainer: funktioniert angenehm, ist jedoch anstrengender als sonst
Schwimmen: Ich brauche einige Zeit, bis ich wirklich schwimme (Brustschwimmen), ist sehr anstrengend und auch schmerzhaft
Dampf-Sauna: gar kein Problem, der Kreislauf ist genauso stabil wie vor der OP

Ich telefoniere später noch mit Jochen und Alex, beide noch im Krankenhaus, jetzt auf einem 3er-Zimmer. Die Jungs klagen über eine dritte Person, die durch ihr Schnarchen ihnen den Schlaf raubt. Besonders Alex, der genau wie ich extrem aktiv und agil ist, hat besondere Probleme damit. Ihn macht das Schnarchen psychisch fertig. Ich verstehe ihn nur allzu gut. So absurd wie es ist, beruhigt es mich jedoch ein wenig. Denn am Schluss dachte ich, dass ich vielleicht überempfindlich bin. Es beruhigt mich, dass es anderen genauso geht - auch wenn ich mir lieber wäre, dass die Beiden dies nicht mehr zu erleiden hätten.

Trotzdem ist ist für die Leute hier im Forum vielleicht tröstlich, das dies unsere eigentlichen Probleme waren bzw. noch sind und nicht irgendwelche Schmerzen durch die OP.

Samstag, 20.02.2010
Bei den Atemübungen gab es einen Erfolg. Das maximal eingeatmete Volumen liegt jetzt bei 3000 ml, die letzten Tage hatte ich regelmäßig Schwierigkeiten an die 2750 ml ranzukommen. Bis zu den 4500 ml vor der OP ist es jedoch noch ein langer Weg.

Das Dehnen des Brustkorbs an sich ist stets schmerzhaft. Man kann den Schmerz aushalten, aber unangenehm ist er schon. Ich habe hier das Gefühl, der Bügel arbeitet in diesen Situationen gegen mich. Außerdem zieht es besonders dort, wo die seitlichen Narben sind.

Freitag, 05.03.2010
Heute mal was Kurioses. Mein Implantat-Pass hat tatsächlich für eine ermäßigte Eintrittskarte in einem Museum gesorgt. Das "Beweisfoto" ist in meinem Blog veröffentlich. Wahrscheinlich dürfte Euch aber mehr interessieren, wie so ein Implantat-Pass aussieht. Auch der ist auf dem Foto mit drauf. ;-)

Fortsetzung folgt...nur noch in stark gekürzter Form. Längere Berichte und die Bilder befindet sich nur noch in dem Blog, dessen Link hier angegeben ist. Sorry, aber musste mich aus Zeitgründen für eine der beiden Seiten entscheiden.
Operiert am 8.2.2010 in Berlin Buch nach Nuss

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http://trichterbrust.blog.de

MistTB

Hallo u. besten Dank für Deinen Bericht!!

Ich bin zur Zeit noch am Ãœberlegen, will aber auf jeden Fall einen 1.Termin
in Berlin Buch machen - damit ich mich später nicht doch ärgere.  Bin schon 38 Jahre.

Hab mich letztens erst hier angemeldet u. bin nach einigem Lesen aber doch
etwas verunsichert wegen der Risiken.

Also wünsche Dir erstmal alles Gute für die nächste Zeit u. bis bald!!


T-T-T

Also, ich habe meinen Schritt nicht ein einziges Mal, nachdem ich aus der Narkose erwacht bin bereut.

Die geschilderten Risiken relativieren sich zum Teil, wenn man folgendes bedenkt. Narkoserisiken entstehen und gehe in eine gesonderte Statistik. Dabei handelt es sich aber zum allergrößten Teil, um ältere und geschwächte Patienten, was bei Trichterbrustpatienten üblicherweise nicht der Fall ist.

Die Trichterbrust-OP ist eine komplexe und schwere Operation. Hier in Berlin-Buch ist man damit jedoch bestens vertraut, weit besser als in jeder anderen Klinik. Es gab einen Totesfall bei insgesamt 930 Patienten mit der Nuss-Methode, aber laut dem Prof. war diese Sachlage auch deutlich komplexer als bei den "normalen" Trichterbrust-Patienten. Und hier werden auch etliche Patienten nachbehandelt, bei den bereits zuvor auch in anderen Kliniken Dinge suboptimal gelaufen wurden. Auch ist die Sachlage so, dass stärker mit Komplikationen zu rechnen ist.

Ich werde nachdem ich wieder zu Hause bin mal ein ausführliches Journal, dass auch mit Bildern unterlegt ist, anfertigen und da auch zu typischen Ã,,ngsten und Fragen ausführlicher eingehen. Inzwischen glaube ich wirklich, dass 80% der Betroffenen ganz ähnliche Fragenstellungen und Nöte haben.

Ich rate niemand sich für oder gegen eine OP zu entscheiden. Und Krankenhaus ist kein 4-Sterne-Erholungsurlaub. Aber gerade für "uns" ältere Patienten über 30 ist es denke ich gut, überhaupt zu wissen, dass es inzwischen gut bewährte Verfahren gib, die es eben vor 10 Jahre so und mit diesem Erfahrungsschatz nicht gab. Durch diese neue Situation, haben wir tatsächlich die Chance etwas zu verändern oder uns auch bewusst dagegen zu entscheiden. Ich hätte vor einem halben Jahr beispielweise nie gedacht, dass ich einmal ohne Trichterbrust leben würde, weil ich mich eben längst damit abgefunden und irgendwie auch arrangiert hatte. 
Operiert am 8.2.2010 in Berlin Buch nach Nuss

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T-T-T

Bilder auf Anfrage jetzt verfügbar. Frage an die anderen User? Kann ich hierher auch Bilder hochladen und falls ja wie?

Michael
Operiert am 8.2.2010 in Berlin Buch nach Nuss

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Hi,

vielen Dank für deinen informativen Bericht.
Ich wurde einen Tag nach dir operiert, allerdings in Mannheim. Ich schreibe evtl. auch noch was zum Verlauf, da er etwas von dem "normalen" Post-OP Verlauf abweicht (Komplikationen).

Bilder wären sehr interessant!!

Hochladen kann man sie auf dutzenden Internetseiten, hierfür einfach eine der folgenden Seiten aussuchen: http://www.google.de/search?q=bilder+upload



T-T-T

Die Bilder sind hochgeladen und es kommen noch ne Menge weiterer Bilder dazu. Gebt mir aber bitte ein paar Tage Zeit! Vielleicht gibt's sogar noch ein paar Videos, die im Krankenhaus und danach gedreht wurden.

http://trichterbrust.blog.de/

Unabhängig von dem Ergebnis, dass ich persönlich noch nicht beurteilen möchte und kann, soll hier jedoch eines deutlich werden. Ich bin mir völlig bewusst, dass mein Heilungsverlauf bislang nicht normal, sondern idealtypisch verläuft. Zwei weitere jüngere Patienten, die während ich im Krankenhaus war, konnten ebenfalls mit der OP zufrieden sein, mussten jedoch bei später noch einmal punktiert werden. Ich denke, man sollte bei einer so komplexen OP schon mit Komplikationen rechnen. Atypisch ist eher mein Fall bislang ohne Komplikationen.

Daran, dass ich in der Intensivstation Bier getrunken habe, liegt das sicher nicht. Eventuell daran, dass ich ständig im Krankenhaus umher gewandert bin, aber auch das ist leider reine Spekulation. Meine Atemübungen habe ich widerum eher unregelmäßig gemacht, zumindest nicht alle zwei Stunden.
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Pexc

Bilder kannst Du auch hier hochladen, indem Du bei "Erweiterte Optionen" draufklickst und dann die Dateien anhängst.
(Nur) Bei Problemen mit dieser Seite und deren Benutzern oder bei Fragen zur Technik, schickt mir eine Privatnachricht.
Meine Bilder

T-T-T

#8
Danke für den Hinweis. Da ich inzwischen blog.de für das Journal nutze, werde ich die Bilder allerdings nicht mehr hier reinstellen oder wenn ja, nur ganz wenige.

Ich bin ohnehin gespannt wie lange und wie intensiv mich das Thema noch beschäftigt, da die OP da durchaus gut gelaufen ist. Aber genau deshalb ist ab und zu Feedback sicherlich gerade für andere Betroffene ganz hilfreich.

Nur die ausführlicheren Berichte hab ich halt jetzt in dem Blog. Die Adresse ist ja ganz oben im ersten Beitrag schon angegeben.

03.04.2010: Ich habe jetzt in den Blog mal wieder ein paar aktuelle Bilder von den Narben eingefügt. Wer spezielle Fragen kann, darf mich gerne kontaktieren. Ich versuche diese nach wie vor direkt oder im Blog zu beantworten.
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T-T-T

Hier der Link zu einem weiteren (bislang) erfolgreichen Verlauf einer Trichterbrust-OP nach Nuss.

J. wurde ein paar Tage nach mir operiert und wir stehen nach wie vor in regelmäßigen Kontakt. Ich bin froh, dass er auch ein paar Bilder dazu geschickt hat.

http://trichterbrust.blog.de/2010/04/12/trichterbrust-op-j-8356017

Wäre schön, wenn Ihr das Ergebnis kommentieren könntet, da J. momentan recht wenige Meinungen zu seinem neuen Brustkorb gehört hat. Genau deshalb möchte ich auch momentan zur Optik nichts sagen.
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Andre

Ich finde das sieht alles sehr gut aus auch dir narben sehen nicht schlimm aus. du kannst mit der optik sehr zufrieden sein(finde ich).

Florian_B

Guter Bericht. Lachen musste ich bei deinem Part über Harald Schmidt. Das war bei mir ähnlich ... Nachdem es mir ein paar Tage ziemlich beschissen ging habe ich die Simpsons geguckt und musste so hart lachen, das schmerzte dann doch extrem. Ich fand es da erstaunlich wie witzig man bestimmte Dinge findet, wenn man lange nichts mehr zu lachen hatte. ;)
06.2007: Behandlung mit Saugglocke
08.2009: OP in Berlin-Buch
08.2012: Bügelentnahme in Berlin-Buch

T-T-T

#12
Tja, Lachen, Husten und Niesen sollte nach wie vor etwas unterdrückt werden, da noch immer schmerzhaft. Wobei deutlich abgeschwächter als noch im Februar oder März. Alternativ zum Hustern funktioniert räuspern ganz gut und gelacht wird etwas dezenter. Hat der Pate ja genauso gemacht und wirkt trotzdem oder gerade deswegen cool.  8)

Was bei mir momentan viel mehr Gedanken verursacht, ist jedoch ein roter Fleck auf meiner linken Brust und damit meine ich nicht die Brustwarze.  ;)

So Flecken kommen und gehen normalerweise, dieser kam und blieb - die Blutwerte sind okay, also es ist keine Infektion, aber ansonsten sind die Ã,,rzte eher ratlos. Wir reden hier auch nicht von einer Sache, die jetzt vor Tagen geschah, sondern langsam ist das einen Monat alt. In meinem Blog (trichterbrust.blog.de) habe ich dies auch schon angesprochen und ein Bild hochgeladen, nur dies ist jetzt auch schon eine Woche her. Vielleicht hat ja einer von Euch noch eine Idee, was dahinter stecken könnte.

So long,

Michael
Operiert am 8.2.2010 in Berlin Buch nach Nuss

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wolke88

Hey ja solche flecken hatte ich auch mal, nach einer anderen operation.
Deswegen bin ich da zum hautarzt, aber der wusste auch nicht wirklich weiter.
Meine schwester ist heilpraktikerin und hat gemeint, dass das vielleicht eine nebenwirkung vom narkosemittel sein könnte.
Jedenfalls sind die flecken nach einem monat von selbst verschwunden...

T-T-T

Na, der Monat ist bei mir leider schon lange vorbei. Schon seltsam, wenn ein Symptom plötzlich auftritt und dann einfach monatelang unverändert da ist.

Hab ja schon im Blog geschrieben, was die Berliner Ã,,rzte dazu meinten und langsam gewöhne ich mich auch dran zu verdrängen, dass sich das Ganze jederzeit auch noch steigern könnte. Wenn's kommt ist es so, wenn nicht ist super - leider habe ich nicht den geringsten Einfluß darauf.
Operiert am 8.2.2010 in Berlin Buch nach Nuss

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