Trichterbrustforum.de

Allgemeines => Allgemeine Themen => Thema gestartet von: Sothar am 04. Januar 2007, 16:14:23

Titel: Krankenkasse verweigert Zahlung
Beitrag von: Sothar am 04. Januar 2007, 16:14:23
Hallo zusammen


ich (22 , m , schweizer) leide wie so ziemlich alle hier im forum seit meiner Geburt an einer Tricherbrust. Sie ist ca. 5,5 cm tief und für mich als Sportler einfach extrem lästig.

Ich mache seit 8 Jahren Kampfsport, gehe 3x pro Woche ins Krafttraining und "könnte" eigentlich ziemlich stolz auf meinen Körper sein. Aber das bekannte "oben-ohne-scham" problem hat auch bei mir eingeschlagen.

Ich war seit über 6 Jahren nicht mehr im Freibad, laufe im Sommer meist mit weiten Tshirts rum (damit man die delle nicht zu gut sieht) und der urlaub mit mir ist für meine Freundin unterdessen auch n freustfaktor, da ich äusserst ungern ins Meer gehe (mitm Tshirt ins Meer sieht einfach ziemlich dämlich aus).


Nun habe ich vor ca. 1 1/2 Jahren diese Seite entdeckt und dadurch die Motivation gefunden etwas dagegen zu unternehmen. Ich habe diverse Tests im Unispital Basel machen lassen, welche eigentlich aufgrund meines sportlichen Lebens sehr gut ausfielen. Einzig bei der Lungenkapazität liege ich bei "unterdurchschnittlich". Ansonst alles über "überdruchschnittlich" bis "sehr gut".

Der Arzt sagte mir er sehe keinerlei Probleme für eine Operation, aber er würde mir ein Silikonimplantat vorschlagen, da sie dies schon xmal gemacht haben und bisher nur sehr gute Ergebnisse hatten. Zudem ist meine Muskulatur zu ausgeprägt und der Knochenbau schon zu fest um noch mit der Nuss Methode einen 100%igen Erfolg zu garantieren. Und die Ravitch Methode ist für mich nicht wirklich eine Alternative, da ich kein so grosses Risiko eingehen möchte.

Mit frohem Mut habe ich nun die unterlagen an meine Krankenkasse geschickt und mir eigentlich keinerlei Gedanken über einen negativen bescheid gemacht. 2 Wochen später kam dann der oberhammer. Aufgrund der geschickten Daten und der resultate des testes sei es keine "notwendige" Operation und die Krankenkasse (Concordia) werde daher keinerlei Kosten decken.

Nun gut .. kontakt mit dem Arzt aufgenommen, 2. Termin gemacht. Der Arzt hat sich dann für mich stark gemacht und nochmal mit der Krankenkasse geredet. Wieder kein Erfolg. Es sei keine "Gesundheitsfördernde" sondern nur eine plasitsche Operation und daher nicht in ihrem Verantwortungsbereich.

Das hat mich doch ziemlich sauer gemacht, da ich monatlich 250.-  SFr. an diese Bastarde zahle.  Ich würde die Operation auch aus eigener Tasche zahlen, wenn ich könnte. Aber ich bin student und werde dies auch für die nächsten 3 Jahre bleiben. Somit sind meine finanziellen Möglichkeiten doch extrem eingeschränkt.


Nun meine Frage ....


Wird der psychologische Aspekt einer solchen "Behinderung" einfach ignoriert?

Meine Lebensqualität leidet extrem unter der Trichterbrust und ich finde dies sollte für die Krankenkasse Grund genug sein etwas dagegen zu unternehmen, wenn die Möglichekit dazu besteht.

Was meint ihr was ich machen soll?

Soll ich mich an einen Pyschologen wenden, ihm meine Lage und mein "Trauma" schildern und dann nochmal das ganze Material an die Krankenkasse schicken?


Tut mir leid für den vielen Text, aber wollte, dass ihr meine Situation versteht (bin ja sicher nicht alleine damit :) )
Titel: Re: Krankenkasse verweigert Zahlung
Beitrag von: Goersty am 04. Januar 2007, 18:45:25
Hallo Sothar,

ich weiß genau wie du dich fühlst. Denn ich bin genauso Kampfsportler (seit 10 Jahren Karate) und habe teilweise 5 mal pro Woche trainiert und auch zeitweise Krafttraining betrieben sowie Rennrad-Fahren. Also ich war richtig fit. Für die Krankenkasse wohl zu fit.
Ein Antrag auf Kostenübernahme für ein Silikonimplantat wurde bei mir auch abgelehnt, und im Nachhinein muss ich sagen, zum Glück, denn die Implantate können große Probleme machen!!! Die Krankenkassen haben frühen derartige OPs noch bezahlt, aber seit ein paar Jahren nicht mehr. Ein Silikonimplantat bringt dir körperlich gesehen absolut nichts, sondern nur optisch. Das heißt es würde sich hierbei um eine Schönheits-OP handeln. Und dies zahlen die Krankenkassen nicht!
Seitdem mein Antrag damals abgelehnt wurde sind 2 Jahre vergangen, in denen ich ständig für diese OP gekämpft habe. Schließlich verschlechterte sich mein körperliches Befinden zunehmend, also wurde ich vor 7 Wochen nach dem Nuss-Verfahren operiert.
Wenn du weitere Fragen hast, nur raus damit!!! Schließlich sitzen wir alle im gleichen Boot. ;-)
Titel: Re: Krankenkasse verweigert Zahlung
Beitrag von: Sothar am 04. Januar 2007, 21:59:50
danke dir :)


nun weisst du .. ich habe mit dem arzt ausführlich gesprochen und er sagte mir, dass selbst eine operation nach nuss / ravitch bei mir keinen erfolg bringen würden, ausser halt den optischen effekt.

meine lungenflügel haben sich durch das training halt soviel platz genommen wie sie können und mein herz liegt unterdessen beinahe 2cm weiter links als normal.
und selbst bei einer operation bei der die delle behoben wird, werden sich meine lungenflügel nicht vergrössern / den platz ändern. daher ist dies im groben sinne auch eine plastische operation (wenigstens von den endeffekten her)

mir ist es im grunde egal nach welche methode sie mich operieren ... ich möchte einfach endlich diese delle los werden und mal oben ohne "beach-volley" spielen. ^^

da die operation nach nuss aber keine "gesundheitlichen" vorteile bringt, stehe ich damit bei der KK genau so an wie mit der silikonvariante.

der arzt hat extra nicht geschrieben nach welcher methoder er vorgehen will, sondern einfach mal eine anfrage geschickt ob die kasse überhaupt bereit ist zu zahlen ... und das war sie definitiv nicht.

// wie lange hast du nach der Nuss variante im spital gelegen? :)
Titel: Re: Krankenkasse verweigert Zahlung
Beitrag von: Goersty am 05. Januar 2007, 07:52:27
Hallo Sothar,

ich war genau 12 Tage im Krankenhaus, als ich zuhause war gab es noch Komplikationen (Fieber), aber seit 3 bis 4 Wochen post-OP geht es bergauf. Das war ne sehr harte Zeit bisher, aber ich bereue es nicht, denn körperlich gesehen hat mir diese OP sehr viel gebracht, optisch gesehen natürlich auch.

Vor 2 Jahren hatte ich auch noch nen großen Wunsch, mir ein Silikonimplantat einsetzen zu lassen. Ich habe mich auch sehr ausführlich danach erkundigt, 2 Termine mit dem Chirurgen wahrgenommen, aber ich habe gemerkt, dass es viele Dinge gibt, die einem die Chirurgen gerne verschweigen möchten. Zumal so ein Silikonimplantat keine Dauerlösung ist. Hier im Forum gab es 2 Personen die sich ein solches Ding haben implantieren lassen und die hatten nur Probleme damit, sodass es wieder entfernt werden musste. Sie verspürten Taubheitsgefühl auf er Brust und das Implantat konnte bei manchen Bewegungen sogar gesehen werden. Zudem müssen die Dinger glaub ich alle paar Jahre ausgetauscht werden. Das Grundproblem (Fehlstellung der Rippen) wird daher nicht behoben.

Ich möchte dir diese OP jetzt nicht aus dem Kopf schlagen, aber ich möchte eben, dass du die Risiken kennst und das ganze mit Vorsicht genießt. Ich weiß, dass der Wunsch von dir nach einer normalen Brust auch sehr groß ist, ging mir genau so, ich dachte auch immer "ach lass doch die anderen reden, so ein Implantat ist für mich schon das richtige", aber ich bin froh dass ich es hab nicht machen lassen.

Meinst du nicht, dass du die TB einfach akzeptieren kannst wenn sie dich schon nicht körperlich beeinträchtigt?
Titel: Re: Krankenkasse verweigert Zahlung
Beitrag von: Sothar am 05. Januar 2007, 08:38:30
hi :)

ich weiss was du meinst, aber für mich ist klar dass ich eine Operation will. Die Brust beeinträchtigt mich ja schon, wie in den Tests zu sehne ist, der Arzt kann mir einfach keine Garantie geben, dass eine Besserung erfolgt durch eine Operation.

Ich habe gestern noch einmal mit dem Arzt kontakt aufgenommen und er sagte eine Operation nach Nuss wäre dennoch möglich, es bestehe einfach keine Garantie auf eine Besserung der Leistungsfähigkeit. Aber die Operation an sich sei eigentlich nicht das Problem. Dann habe ich ihn wohl falsch verstanden, bisher hatte ich angenommen ich sei schon zu alt für die Nuss (wegen knochenstruktur etc.).

Nun habe aich also 2 Varianten. Nuss und Silikon.

Und ich will es mal so sagen. Lieber ein taubes Gefühl auf der Brust, und vielleicht bei artistischen Verrenkungen ein sichtbares Polster, als eine Riesendelle in der Brust.

Ich habe mir unterdessen 3x das Kreuzband im Knie gerissen und habe eigentlich permanent Schmerzen im Knie .. da werd ich das taube Gefühl auf der Brust locker ignorieren können :)
Titel: Re: Krankenkasse verweigert Zahlung
Beitrag von: Goersty am 05. Januar 2007, 20:21:22
Hallo,

ich verspüre seit der OP auch Taubheitsgefühl an der Brust und ich wurde nach Nuss operiert. Aber das nehme ich natürlich auch in Kauf, denn mit der OP ging ein Traum in Erfüllung ;-)

Aber ich würde in deinem Fall ganz klar um eine OP nach Nuss kämpfen, denn dadurch wird das Grundproblem für deine TB behoben. Bei Silikon wird gepolstert, dadurch ist das Problem zwar optisch nicht mehr sichtbar, aber prinzipiell hast du viel Geld ausgegeben für etwas, was dein Problem nicht dauerhaft lösen kann.

Eine Garantie für einen OP-Erfolg wird man keinem Patienten geben können, aber solang die Chancen für eine Besserung da sind sollte die OP doch von deiner Krankenkasse bezahlt werden.
Titel: Re: Krankenkasse verweigert Zahlung
Beitrag von: Sothar am 05. Januar 2007, 22:42:00
theoretisch schon .. aber genau hier leigt der Hund begraben.

Aufgrund meiner überdurchschnittlichen Leistungsfähigkeit und der nicht garantierbaren Besserung durch die Operation sieht es die Krankenkasse als nicht nötig sich daran zu beteiligen.

Sie haben den Arztbericht einem "Vertrauens"arzt (inwiefern der auch immer Vertrauenswürdig ist) und der hat die Operation als "plastischen" Eingrif abgekanzelt, ohne auch nur mit meinem Arzt gesprochen zu haben.

Ich wäre froh wenn sich jemand aus der Schweiz melden könnte, der vielleicht einen passablen Vorschlag hätte, wie ich die Krankenkass dazu bewegen könnte, mir die Operation zu finanzieren.

Titel: Re: Krankenkasse verweigert Zahlung
Beitrag von: Rolf.Koch am 06. Januar 2007, 10:56:03
Ich komme zwar nicht aus der Schweiz, aber mir kommt die ganze Geschichte bekannt vor.... ich kann nur sagen: Hartnäckig bleiben!!!

Ich wurde nach NUSS operiert (Feb. 06).
Nachdem ich meiner Krankenkasse damals im Vorfeld sämtliche Gutachten (Lungenfunktionstest, CT, EKG, chronische Bronchitis, psychologisches Gutachten) geschickt habe wurden diese ebenfalss vom MDK (entspricht wohl dem schweizerischen Vertrauensarzt) abgelehnt. Bei euch hängt die Entscheidung der Krankenkasse wohl von dem Maße des Potentials der "Gesundheitsförderung" der Operation ab. In Deutschland argumentieren die Krankenkassen mit "nicht beachtlichen körperlichen Beeinträchtigungen" bzw. nur mit "beachtlichen körperlichen Beeinträchtigungen" ist nach Meinung des deutschen Gesundheitswesens eine Operation erforderlich....im Wesentlichen läuft es ja auf den gleichen Punkt raus.
Jedenfalls wurde meine Operation damals immer wieder geprüft....abgelehnt...geprüft...abgelehnt..usw....    Komischerweise hat es dann erst geklappt als ich nach der 3. Runde, die wiedermal abgelehnt wurde, bei meiner Krankenkasse angerufen habe (der Sachbearbeiter kannte mich schon zu gut) und wortwörtlich mal richtig die "Sau rausgelassen" habe. Ich habe in diesem Telefonat mit "Kündigung der Krankenkasse" gedroht und vor allem damit, dass ich an die Öffentlichkeit gehen werde. Auch wenn es erstunken und erlogen war behauptete ich, dass ich die ganze Geschichte bereits bei "Teledoktor" (Rundfunksendung auf SWR) und an "SpiegelTV" (ProSieben glaub ich) vorgetragen habe und dass sich vor allem SpiegelTV sehr interessiert daran gezeigt hatte. Merkwürdigerweise hatte ich ca. 3 Tage später einen positiven Bescheid. Die Kosten wurden übernommen.

In meinem Fall muss aber dazugesagt werden, dass mein Lungenfunktionstest (im Gegensatz zu dir) wirklich erbärmlich Werte abgeliefert hat und somit eine Operations eindeutig indiziert war. Bei dir wird es wohl "etwas" schwerer werden.

Übrigens: Es hilft viel wenn man evtl. einen Arzt in seinem Freundeskreis hat oder jemand kennt der einen persönlich kennt oder so. Ich war damals letztliche zu einem Arzt (Vater von einem Freund) gegangen. Er hat die Lungenfunktionstests "so" durchgeführt, dass die Ergebnisse eine OP rechtfertigten (ich denke du weißt wie ich das meine). Wär also auch mal ein Tipp von mir - geht bei dir aber wohl auch nicht mehr wirklich, da du anscheinend bereits solche Tests gemacht hast - mit zu gutem Ergebnis.

Psychologisch würd ich erst gar nicht argumentieren. Wen interessieren denn bitte heute in dieser Welt noch Gefühle oder ähnliches...pfff....   :)
Kann mich der Meinung der anderen nur anschließen. Wenn schon OP, dann richtig. Das heißt im Klartext. Kein Implantat. Die Begründung stimmt im Wesentlichen mit der Argumentation meiner Vorredner überein = Es wird nicht die Ursache behoben, muss immer wieder gewechselt werden!!!


Machs gut.
Ich wünsche dir viel Erfolg auf deinem Weg!
Titel: Re: Krankenkasse verweigert Zahlung
Beitrag von: Sothar am 06. Januar 2007, 13:41:38
@ralf


danke dir für die tips. Hab aucgh schon telefoniert und bin unterdessen am überlegen, ob ich bei der Krankenkasse ganz oben einsteigen soll und dort mal so n richtiges Hassmail abliefern soll.

Weben von wegen Kündigung und Kundenverarsche etc. .. denke das würde sicherlich noch was bringen.

Ansonsten gehe ich in den nächsten 2 Wochen zu der Patientenstelle meiner Region. Die haben sich auf Patientenrechtsschutz etc. spezialisiert und eben auch auf "Patientenhilfe". Sprich wenn die KK net spurt wird nachgeholfen ;)

Denkt ihr ein psychologisches Gutachten würde nichts am Entscheid der KK ändern`?
Titel: Re: Krankenkasse verweigert Zahlung
Beitrag von: Kosmo am 07. Januar 2007, 10:47:35
Ja, dann sagen sie sich: doch rechtgehabt, geht nur um die Optik.
Titel: Re: Krankenkasse verweigert Zahlung
Beitrag von: sick am 07. Januar 2007, 16:47:05
ich hatte das gleiche problem

http://web517.s13.okayspace.de/Trichter/index.php?topic=351.msg3704#msg3704
Titel: Re: Krankenkasse verweigert Zahlung
Beitrag von: Sothar am 07. Januar 2007, 18:24:14
hmmm schade ... ich verstehe nicht genau wieso sich die krankenkassen da so quest stellen ...

das mitm bodybuilding kannste nebenbei vergessen .. der trichter wird nur offensichtlicher ...

du kannst versuchen brust und bauchmuskeln so zu trainieren, dass du die "grube" überbrücken kannst mit nem Tshirt, aber die deformation an sich wirdste nicht los
Titel: Re: Krankenkasse verweigert Zahlung
Beitrag von: toby am 23. Januar 2007, 09:20:16
Die TB kriegst du mit keinem Training der Welt weg. Habe mich übrigens auch in Basel operieren lassen, vor etwa 4 Jahren im Alter von 18. Durchgeführt wurde die OP von Dr. Bilek. In meiner letzten Sprechstunde hat er mir noch die Saugglocke gezeigt und zu meinem Erstaunen scheint diese relativ gut zu funktionieren. Falls du bei ihm Sprechstunde hattest, wundert es mich, dass du nicht auf diese Methode aufmerksam gemacht worden bist.

Bezüglich Krankenkasse... weiterkämpfen. Es lohnt sich. Vor allem nichts beschönigen. Ein bisschen übertreiben kann auch nicht schaden, z.B was Kondition angeht.
Titel: MDK hält OP für unnötig
Beitrag von: HelpHelp am 25. Januar 2009, 20:41:15
Halihalo,

kurz vorab:
ich habe eine 9cm tiefe Trichterbrust, war in Berlin zur Voruntersuchung und habe meine Krankenkasse um Kostenübernahme für die OP nach Nuss gebeten.

Leider erfolglos, da der MDK aufgrund meiner Untersuchungsergebnisse meine OP für unnötig hält

Folgende Untersuchungsergebnisse hat der MDK erhalten:
- Lungenfunktionstest,
- EKG (ohne Belastung),
- Echokardiographie

MRT-Schnitte und den Allergietest habe ich auch gemacht. Die Ergebnisse sollte ich jedoch nicht mitschicken.

Auf das Schreiben der Ablehnung, habe ich natürlich Widerspruch eingelegt (muss nach 4 Wochen erfolgen) mit dem Verweiß, dass ich später noch weitere Untersuchungsergebnisse bzw. Gutachten einreichen werde.

Ich weiß nun allerdings nicht, wo ich noch weitere Ergebnisse einholen könnte, die die Notwendigkeit der OP belegen würden.

Zitat von: Rolf.Koch am 06. Januar 2007, 10:56:03
... Nachdem ich meiner Krankenkasse damals im Vorfeld sämtliche Gutachten (Lungenfunktionstest, CT, EKG, chronische Bronchitis, psychologisches Gutachten) geschickt habe wurden diese ebenfalss vom MDK (entspricht wohl dem schweizerischen Vertrauensarzt) abgelehnt....

...Komischerweise hat es dann erst geklappt als ich nach der 3. Runde, die wiedermal abgelehnt wurde, bei meiner Krankenkasse angerufen habe (der Sachbearbeiter kannte mich schon zu gut) und wortwörtlich mal richtig die "Sau rausgelassen" habe. Ich habe in diesem Telefonat mit "Kündigung der Krankenkasse" gedroht und vor allem damit, dass ich an die Öffentlichkeit gehen werde...

...Merkwürdigerweise hatte ich ca. 3 Tage später einen positiven Bescheid. Die Kosten wurden übernommen...

Der Sachbearbeiter bei meiner Krankenkasse hat mir den Widerspruch indirekt empfohlen... ich glaube "zur Sau" machen würde da nicht viel bringen... (er konnte es selbst nicht fassen)

Ich wollte erst Dr. Schaarschmidt um Hilfe bitten, aber die Sekretärin meinte am Telefon direkt, er könnt da nichts machen. Ich überlege nun, ob nicht mein Orthopäde einen Brief schreiben könnte, der darauf Verweist, dass eine Trichterbrust zu einer erheblichen Rückendeformation führen kann, bzw. dies schon bei mir tut...
Titel: Re: MDK hält OP für unnötig
Beitrag von: Cathy am 27. Januar 2009, 07:13:53
Zitat von: HelpHelp am 25. Januar 2009, 20:41:15
Halihalo,

kurz vorab:
ich habe eine 9cm tiefe Trichterbrust, war in Berlin zur Voruntersuchung und habe meine Krankenkasse um Kostenübernahme für die OP nach Nuss gebeten.

Leider erfolglos, da der MDK aufgrund meiner Untersuchungsergebnisse meine OP für unnötig hält

Folgende Untersuchungsergebnisse hat der MDK erhalten:
- Lungenfunktionstest,
- EKG (ohne Belastung),
- Echokardiographie

MRT-Schnitte und den Allergietest habe ich auch gemacht. Die Ergebnisse sollte ich jedoch nicht mitschicken.

Auf das Schreiben der Ablehnung, habe ich natürlich Widerspruch eingelegt (muss nach 4 Wochen erfolgen) mit dem Verweiß, dass ich später noch weitere Untersuchungsergebnisse bzw. Gutachten einreichen werde.

Ich weiß nun allerdings nicht, wo ich noch weitere Ergebnisse einholen könnte, die die Notwendigkeit der OP belegen würden.

Zitat von: Rolf.Koch am 06. Januar 2007, 10:56:03
... Nachdem ich meiner Krankenkasse damals im Vorfeld sämtliche Gutachten (Lungenfunktionstest, CT, EKG, chronische Bronchitis, psychologisches Gutachten) geschickt habe wurden diese ebenfalss vom MDK (entspricht wohl dem schweizerischen Vertrauensarzt) abgelehnt....

...Komischerweise hat es dann erst geklappt als ich nach der 3. Runde, die wiedermal abgelehnt wurde, bei meiner Krankenkasse angerufen habe (der Sachbearbeiter kannte mich schon zu gut) und wortwörtlich mal richtig die "Sau rausgelassen" habe. Ich habe in diesem Telefonat mit "Kündigung der Krankenkasse" gedroht und vor allem damit, dass ich an die Öffentlichkeit gehen werde...

...Merkwürdigerweise hatte ich ca. 3 Tage später einen positiven Bescheid. Die Kosten wurden übernommen...

Der Sachbearbeiter bei meiner Krankenkasse hat mir den Widerspruch indirekt empfohlen... ich glaube "zur Sau" machen würde da nicht viel bringen... (er konnte es selbst nicht fassen)

Ich wollte erst Dr. Schaarschmidt um Hilfe bitten, aber die Sekretärin meinte am Telefon direkt, er könnt da nichts machen. Ich überlege nun, ob nicht mein Orthopäde einen Brief schreiben könnte, der darauf Verweist, dass eine Trichterbrust zu einer erheblichen Rückendeformation führen kann, bzw. dies schon bei mir tut...


Ich würde dir noch empfehlen ein Belastungs-EKG zu machen und Fotos von deiner Trichterbrust zu machen und ebenfalls an den MDK schicken bzw. erst an die Krankenkasse und die sollen dass dann dem MDK schicken. Und sprich nochmal mit der Krankenkasse, dass du körperliche Probleme hast und so. Vielleicht erklären Sie dann dem MDK, dass sie die OP für wichtig halten und diese empfehlen. Das war in meinem Fall nämlich so. Nur hatte ich direkt schon komplett alle Unterlagen dorthin geschickt und auch direkt eine Zusage bekommen. Aber probiers einfach nochmal aus. Und wenn die Trichterbrust wirklich 9 cm tief ist (meine war genau so tief) werden sie es auf den Fotos sehen und das könnte wirklich für eine Zusage helfen.
Titel: Re: Krankenkasse verweigert Zahlung
Beitrag von: Heiko am 27. Januar 2009, 12:19:36
Ich würde auch vorschlagen hartnäckig zu bleiben, es ist ja nicht zum Spaß, sondern wegen der psychologischen Belastung, man fühlt sich einfach chronisch unwohlin seiner Haut in bestimmten Situationen, die eigentlich sehr angenehm sein sollten...

Wenn es klappt, überlege Dir schon mal eine Alternative zum Kampfsport, denn es ist nicht wie vorher, selbst wenn man es nicht richtig professionell betreibt. War auch früher immer Ringen und Basketballspielen und habe es seit meine ersten OP 2002 nicht ein mal mehr gemacht.

Ok, wenn die Bügel raus sind und alles ok ist, sieht es vielleicht ähnlich aus, aber bei mir ist der Fall, dass ich sieben mal operiert wurde mit einem sehr miesen Ergebnis und da frage ich mich halt ständig, warum ich wieder anfangen soll, wenn ich sowieso irgendwann wieder eine sehr lange Pause habe auch wenn ich die ersehnte Nuss OP leider schon zwei mal verschieben musst, hauptsächlich wegen Arbeit... Anbei noch mal ein Sorry deshalb an Prof Schaarschmidt, der hier ja mitliest, ich komme schon noch auf den OP-Tisch...

MfG 
Titel: Re: Krankenkasse verweigert Zahlung
Beitrag von: Sascha am 27. Januar 2009, 15:27:30
Finde das eine unverschämtheit von der Kasse die OP abzulehnen.

Eine ausgeprägte Trichterbrust verursacht durchaus Beschwerden und wenn es oft auch nur Seelische sind.
Auch langzeit Schäden sind durchaus möglich Herz & Lungen können einfach nicht 100 % Arbeiten, Symptome wie z.B Herzrasen können die Folge sein.

Wenn wir über einen 9 cm Trichter sprechen kann man nicht von einem Hirngespinnst ausgehen.
Bei 1-2 cm wäre es vielleicht noch verhandelbar wo man sagen könnte naja ne Op muss nicht sein.

versuchs weiter und gib nicht auf
Titel: Re: MDK hält OP für unnötig
Beitrag von: HelpHelp am 30. Januar 2009, 23:29:06
Danke für die Antworten und die Tipps. @Heiko Ich hoffe bei dir richtet sich alles zum Guten. Weil 7mal operiert - klingt ja sehr heftig. Ich würde da sicherlich das Trainieren auch erstmal ruhen lassen.
Kampfsport habe ich aber eh nicht gemacht. Steh' mehr auf lange Spaziergänge am Rhein und höchstens mal ab und zu ne Runde Street Fighter an der Playsi ^^.

Zitat von: Sascha am 27. Januar 2009, 15:27:30
...
Auch langzeit Schäden sind durchaus möglich Herz & Lungen können einfach nicht 100 % Arbeiten, Symptome wie z.B Herzrasen können die Folge sein
...

Auch wenn ich derzeit keine ernsten Probleme habe: Ich denke, mit zunehmendem Alter wird es auch für mich immer wahrscheinlicher, dass genau solche Beschwerden auftreten.
Wiederum dann gilt ironischerweise: Je älter man ist, umso schwieriger ist auch die OP. Also besser jetzt noch operieren, wo die OP leicht ist, als später wenn die Operation kompliziert werden könnte.
Dieses Argument ist wohl das Beste was es überhaupt gibt â€" zumindest für mich und in meiner Situation (und es ist auch das Argument, was mich am meisten beunruhigend). Fragt sich nur, ob das nicht besser ein Arzt dem MDK mitteilen sollte, anstatt meiner. (Orthopäde?)

Mit den Fotos und meinen Belastungs-EKG werde ich auch in meinen nächsten Schreiben argumentieren. Dazu natürlich noch die persönliche Stellungnahme. Bzgl. der Langzeit-Schäden und der Deformation des Rückens werde ich wohl mal mit meinen Orthopäden sprechen. Vielleicht kann er mir ja auch noch eine eigene Stellungnahme schreiben. Ich frage mich allerdings, da ich ja in NRW wohne, ob ich nicht diesbezüglich mal in Münster nach einem Untersuchungstermin zumindest mal nachfragen sollte.

Danke auch noch mal an Cathy. An Fotos mitzuschicken hätte ich jetzt so an sich nicht wirklich dran gedacht. Wenn ihr noch weitere Tipps & Ratschläge habt. Ich wäre euch wirklich dankbar!!!
Titel: Re: Krankenkasse verweigert Zahlung
Beitrag von: Sascha am 31. Januar 2009, 10:54:59
Betroffene haben auch davon berichtet, dass die Trichterbrust zwar in jungen Jahren weniger Probleme gemacht hat, dafür aber im Alter umso mehr.
Etwa ab 50+

Da habe ich schlimme Sachen gelesen z.B dass die kaum noch durchschlafen konnten da der Sauerstoff Nachts zum Teil wegblieb usw...

Außerdem läßt sich eine Tb heutzutage relativ einfach korrigieren (wenn man die NUSS Methode wählt), es wäre eigendlich unklug diesen Fortschritt der Medizin nicht auszunutzen als Betroffener.
Daher probier das weiter mit der Krankenkasse.

viel Glück
Titel: Re: Krankenkasse verweigert Zahlung
Beitrag von: schaar am 11. Februar 2009, 23:55:19
Liebe Cathy,

Schicken Sie mir mal ein E-mail mit Ihrem Namen und wann Sie genau in Berlin waren sowie Name und Telephonnummer der Sachbearbeiter der Krankenkasse
ich will mal sehen was man tun kann

Prof. Dr. Dr. Klaus Schaarschmidt,
Director of  Helios Center for Pediatric & Adolescent Surgery, Berlin-Buch, Schwanebecker Chaussee 50 D - 13125 Berlin-Buch
Tel: 0049/30/940154401
Fax: 0049/30/940154409
E-Mail: klaus.schaarschmidt@helios-kliniken.de
Web: http://www.helios-kliniken.de/index.php?id=5141

Titel: Re:Krankenkasse verweigert Zahlung
Beitrag von: HelpHelp am 02. September 2009, 22:44:30
Hallo zusammen, ich habe Antwort auf meinen Widerspruch bekommen.

Hier steht geschrieben, dass meine Krankenkasse für eine Op in einem "zugelassenen Akutkrankenhaus" die Kosten tragen wird. Ich gehe zwar mal davon aus, wollte aber nochmal fragen ob denn die Klinik Berlin-Buch auch unter Akutkrankenhäuser fallen würde...
Titel: Re:Krankenkasse verweigert Zahlung
Beitrag von: Kosmo am 03. September 2009, 09:47:28
Anrufen!
Titel: Re:Krankenkasse verweigert Zahlung
Beitrag von: Sascha am 03. September 2009, 13:40:55
Da sollte man mal von ausgehen.

Hoffendlich stufen sie Erlangen nicht als Akutkrankenhaus ein, dann lass die Op lieber ganz, haste mehr von.

Viel Glück

Titel: Re:Krankenkasse verweigert Zahlung
Beitrag von: 313 am 04. August 2010, 15:09:14
Hey Leute, ich hatte diesen Vortermin in einer Uniklinik und der Arzt meinte dass die Krankenkasse die NUSS Op nicht zahlen würde, da ich eig. keine physischen Probleme mit meiner Trichterbrust habe. Aber als ich ihm klargemacht hatte, dass es bei mir um den psychischen Aspekt geht meinte er, dass ich mal bei meiner Krankenkasse auf dieTränendrüse drücken soll. Außerdem soll ich ein psychologisches Gutachten machen.
Aber wie oder besser gesagt wo mache ich sowas?
Ich hatte ihn nochmal angeschrieben, doch hab keine Antwort bekommen.
Ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen.

Merci

313
Titel: Re:Krankenkasse verweigert Zahlung
Beitrag von: Val am 05. August 2010, 12:03:48
Lass den Quark lieber ganz sein.

Geh einfach zur Sprechstunde von Herr Schaarschmidt und lass dich da beraten, wie man am besten vorgeht.
Dort bekommst du auch wenn nötig ein ausführliches Schreiben, was du bei der Versicherung einreichen kannst.

Möglicherweise hast du jetzt keine physischen Probleme, aber diese sind bei den meisten Betroffenen mit zunehmendem Alter zu erwarten.
Wie wahrscheinlich das ist, kann dir aber nur ein kompetenter Chirurg sagen, schon deshalb solltest du nach Berlin.
Titel: Re:Krankenkasse verweigert Zahlung
Beitrag von: stan am 08. August 2010, 17:01:37
In der Schweiz wird dir keine Krankenkasse diese OP zahlen. Es sei denn du hast wirklich physische Probleme welche direkt auf die TB zurückgeführt werden können.
Ich wurde ja auch in der CH (BERN) operiert (Nuss-Methode).
In der Schweiz gillt die Trichterbrust als ein Geburts-"erbrechen". Aufgrund dessen übernimmt die Invalidenversicherung (IV) die vollen Kosten der Operation wenn sie bis zum 20 Altersjahr erfolgt. So liess ich mich einen Monat vor meinem 20. operieren.
Dazu musst du jedoch einen IV-Antrag bei deiner Wohngemeinde stellen.
Das herausnehmen des Bügels wird übrigens ohne Probleme von den Krankenversicherungen gedeckt.
Titel: Re: Krankenkasse verweigert Zahlung
Beitrag von: ina789 am 06. Oktober 2011, 14:52:54
Hallo zusammen,

habe ein ähnliches Problem und weiß einfach nicht mehr, was ich machen soll. Ich habe eine 7 cm tiefe Trichterbrust (gut 40%) und habe sowohl körperliche (beim Sport bzw. unter Belastung, Rückenschmerzen, Stechen) als auch psychische Probleme.
Ich war bei Professor Schaarschmidt in Berlin und habe von dort auch einen sehr guten Bericht bekommen, der mir echt noch große Hoffnung gemacht hat, dass die OP übernommen wird. Darin steht u.a. dass die Indikation uneingeschränkt besteht. Nachdem ich bei der Krankenkasse einen Antrag gestellt hatte, forderte diese genau diesen Bericht und Fotos von mir an um beides an den medizinischen Dienst weiterzuleiten. Nach knapp 3 Monaten kam die erste Antwort, ich solle EKG-, Lungenfunktionsprüfungs- und Ergometrieergebnisse einreichen.
Diese Untersuchungen ergaben aber keinen konkreten Zusammenhang zwischen meinen Beschwerden und den körperlichen Befunden. Somit wurde die OP abgelehnt.

Ich habe natürlich Widerspruch eingereicht, bin dabei noch einmal auf den Bericht von Professor Schaarschmidt und auch z.B. auf Rückenschmerzen und Infekte eingegangen. Allerdings schrieb mir die KK daraufhin nur, dass ohne weitere medizinische Befunde ein Widerspruch nichts bringt. Demnach wurde mein Widerspruch (noch) nicht an den medizinischen Dienst weitergeleitet.

Wie lauten denn die konkreten Kriterien für die Übernahme? Zählen z.B. die Rückenschmerzen auch dazu? Und wie sieht es mit den psychischen Problemen aus? Ich habe die bisher nie angeführt, da mir gesagt wurde, dass das nie zum Erfolg führt. Hat da jemand schon gegenteilige Erfahrungen gemacht?

Ich will die OP unbedingt machen und wie ich auch schon rausgefunden habe, bin ich nicht die einzige, bei der die körperlichen Beschwerden nicht auf dem CT zu sehen sind und trotzdem bei anderen die Kosten übernommen wurden.

Ich freue mich über jeden Tipp, denn ich weiß nicht, wo ich sonst Hilfe finden kann.

Vielen Dank!

PS: Auch wenn die Klinik in Berlin hier schon sehr viel gelobt wurde, ich kann auch nichts gegenteiliges behaupten. Ich hatte den direkten Vergleich zur Beratung und Untersuchung zur MH Hannover, das war wirklich ein enormer Unterschied. In Hannover sollte ich ein Mal kurz mein T-Shirt hochziehen und der Bericht war im Vergleich sehr sehr mager. Die weitere Fahrt nach Berlin hatte sich dann echt gelohnt.
Titel: Re: Krankenkasse verweigert Zahlung
Beitrag von: ex.pectus am 06. Oktober 2011, 16:19:34
Zitat von: ina789 am 06. Oktober 2011, 14:52:54
Nachdem ich bei der Krankenkasse einen Antrag gestellt hatte, forderte diese genau diesen Bericht und Fotos von mir an um beides an den medizinischen Dienst weiterzuleiten.

Wie meinst Du das genau mit "Antrag gestellt"?
Ich kenne das so, dass man normalerweise von dem einweisenden Arzt eine Krankenhauseinweisung bekommt (Verordnung von Krankenhausbehandlung) und diese von der KK genehmigen, d.h. abstempeln läßt. Ich bin zwar privat versichert, habe aber von meiner Hausärztin "nur" eine solche Krankenhauseinweisung bekommen.

(https://lh6.googleusercontent.com/-8PjwyEYgutI/To20xegv74I/AAAAAAAAA_g/alTpiZG0ocA/s288/Krankenhauseinweisung.jpg) (https://picasaweb.google.com/lh/photo/RxWWLC603cBC8z9xxmmxTT7-PatnvxUH3TMnmoyLbZY?feat=directlink)
Titel: Re: Krankenkasse verweigert Zahlung
Beitrag von: ina789 am 06. Oktober 2011, 22:07:12
Sorry, das meinte ich auch. Habe es ganz am Anfang auch so versucht, einfach nur die Einweisung meines Hausarztes hingeschickt, woraufhin die KK dann erstmal eine Stellungnahme des behandelnden Arztes und Fotos forderte und dann EKG, Ergometrie und Lungenfunktion.
Titel: Re: Krankenkasse verweigert Zahlung
Beitrag von: annaj am 09. Oktober 2011, 21:57:13
Sothar,
ich habe noch von kein einzige gehört, die mit ihre silikonimplantate zufrieden ist, und ich bin eine davon, 22 jahre erfahrung spricht hier.
Vor allem, es sieht scheisse aus, vielleicht nicht die erste paar wochen oder monate, aber später. Du wirst ein druckgefühl an der stelle haben, es kann stechen und weh tun. Es ist nicht nur ein taubheit die entsteht also, andere negative aspekte kommen dazu, und bei dir der viel sport macht, würde ich es auf kein fall machen.

Ich hatte auch top ergebnisse bei lungentest, so ist es eben wenn man sein körper pflegt, die komische ausrechnungen bezieht sich naturlich von was normal ist, also faule säcke... ich hatte noch ca 2 cm zw brustbein/rippe und wirbelsäule, also richtig tief...

Du bist noch jung, im alter können deine voraussetzungen im lungenbereich sich ändern, probleme können erst später entstehen (rückenschmerzen, herzleiden usw.).

Ich finde es ein gute idee fotos vom oberkörper zu krankenkasse zu schicken, damit die es vielleicht besser verstehen können. Eine drohung, die kasse zu verlassen und du kennst ein journalist bla bla ist auch ein guter tip.


Titel: Re: Krankenkasse verweigert Zahlung
Beitrag von: annaj am 11. Oktober 2011, 20:02:24
Zitat von: Sothar am 04. Januar 2007, 16:14:23

Ich mache seit 8 Jahren Kampfsport, gehe 3x pro Woche ins Krafttraining und "könnte" eigentlich ziemlich stolz auf meinen Körper sein....
...Zudem ist meine Muskulatur zu ausgeprägt und der Knochenbau schon zu fest um noch mit der Nuss Methode einen 100%igen Erfolg zu garantieren. Und die Ravitch Methode ist für mich nicht wirklich eine Alternative, da ich kein so grosses Risiko eingehen möchte.

Hab was wichtiges vergessen... Ich weiss, es ist schwer für ein mann auf die aufgebaute muskeln zu versichten, aber wenn du ernsthaft psyschich unter dein trichterbrust leidest, könntest du doch eine zeit auf die muskelaufbau versichten..?? Es ist wie der artzt sagt, schwerer ein op mit optimalen ergebnis zu bekommen, bei zu viel muskeln, und es könnte nach dem op für der patient tatsächlich mehr schmerzen geben, wie ich gehört habe. Muss ja nicht für jeder der fall sein.
Wenn ich du wäre, vorausgesetzt du willst dein tb loswerden, würde ich statt die muskelaufbau auf yoga umsteigen, vor dem op, um die muskeln zu dehnen. Bis op ist kampfsport kein problem. Aber nach dem op sollte kein kampfsport wo schläge auf dem brustkorb treffen kann, gemacht werden. Dann kann aber wieder mit muskelbau angefangen werden (ab 3 monate).
Leider muss ein paar opfer gebracht werden um was zu erreichen, ist aber nur für einige zeit. Dafür hast du eine neue brustkorb...

Hab gerade gesehn, ich antworte hier auf'n sehr alte tread... ich hoffe, Sothar ist heute PE-frei...  :)
Titel: Re: Krankenkasse verweigert Zahlung
Beitrag von: dachucky am 12. Oktober 2011, 13:05:00
Also Muskeln brauchen wirklich ne ganze weile bis sie aufgebaut sind,
aber wie du denk ich selber weist kann man sie ziemlich schnell wieder verschwinden lassen ^^

Einfach auf der faulen haut liegen ( nicht mehr weiter trainieren ) und die muskeln gehen ratz fatz wieder weg,
so wars bei mir..

Das mit den Knochen das sie zu fest sind, kann dir nur der doc von berlin sagen, oft sind ja patienten schon um einiges
älter und auch die knorpel sind fest. Trotzdem ist eine nuss op noch möglich, würde mir da die nuss op nicht
komplett abschreiben.
Titel: Re: Krankenkasse verweigert Zahlung
Beitrag von: ex.pectus am 20. Oktober 2011, 00:09:25
Zitat von: ina789 am 06. Oktober 2011, 14:52:54
Wie lauten denn die konkreten Kriterien für die Übernahme? Zählen z.B. die Rückenschmerzen auch dazu? Und wie sieht es mit den psychischen Problemen aus? Ich habe die bisher nie angeführt, da mir gesagt wurde, dass das nie zum Erfolg führt. Hat da jemand schon gegenteilige Erfahrungen gemacht?

Ich will die OP unbedingt machen und wie ich auch schon rausgefunden habe, bin ich nicht die einzige, bei der die körperlichen Beschwerden nicht auf dem CT zu sehen sind und trotzdem bei anderen die Kosten übernommen wurden.

Es gibt keine konkreten Kriterien zur Kostenübernahme einer Trichterbrust-OP. Wobei ich aber nicht ausschließen kann, dass manche KK intern irgendwelche Kriterien aufgestellt haben, nach denen sie entscheiden. Danach würde sich die KK dann zwar richten, aber wenn man als Versicherter damit nicht einverstanden ist und dagegen klagt, wären diese Richtlinien nicht verbindlich.
Die allgemeine gesetzliche Bestimmung für gesetzlich Versicherte lautet: "Versicherte haben Anspruch auf Krankenbehandlung, wenn sie notwendig ist, um eine Krankheit zu erkennen, zu heilen, ihre Verschlimmerung zu verhüten oder Krankheitsbeschwerden zu lindern", § 27 Absatz 1 Satz 1 SGB V (http://www.gesetze-im-internet.de/sgb_5/__27.html). Ganz wichtig ist auch das Wirtschaftlichkeitsgebot: "Die Leistungen müssen ausreichend, zweckmäßig und wirtschaftlich sein; sie dürfen das Maß des Notwendigen nicht überschreiten. Leistungen, die nicht notwendig oder unwirtschaftlich sind, können Versicherte nicht beanspruchen, dürfen die Leistungserbringer nicht bewirken und die Krankenkassen nicht bewilligen", § 12 SGB V (http://www.gesetze-im-internet.de/sgb_5/__12.html).

Daraus folgt:
Die OP muss "medizinisch notwendig" sein und darf nicht gegen das Wirtschaftlichkeitsgebot verstoßen.

Natürlich ist die Frage der "medizinischen Notwendigkeit" eine Frage, die sich in erster Linie an Mediziner richtet und eigentlich nur von einem Mediziner beantwortet werden kann. Das heißt aber nicht, dass jede Antwort eines Mediziners auf die Frage der "medizinischen Notwendigkeit" richtig ist. Logisch.

Dass deine körperliche Beschwerden bei dir nicht mit einem Gerät objektiv sichtbar gemacht werden können, sollte meiner Meinung nach nicht die entscheidene Rolle für die Schwierigkeiten mit der KK spielen. Bei zahlreichen Krankheiten/Beschwerden gibt es ebenfalls keine objektiven, apparativen Befunde und trotzdem keine Schwierigkeiten bei Behandlungen (Migräne, Tinnitus und überhaupt viele Arten von Schmerz). Nur wenn jemand erstmals körperliche Beschwerden angibt, wenn es um eine Kostenübernahme für die OP geht, ist das merkwürdig.

Ich denke eher, dass das Problem mit der KK an etwas anderem liegt. Nämlich daran, dass der "gesundheitliche Effekt" einer Trichterbrust-OP unter Medizinern umstritten ist. Wenn das der Fall ist, kann man nur versuchen, die KK (bzw. den MDK, bzw. später das Sozialgericht) zu überzeugen.

Es geht zwar darum, die KK in einer medizinischen Frage (nämlich der medizinischen Notwendigkeit der Trichterbrust-OP) zu überzeugen. Wie man das schafft, ist aber keine medizinische Frage. Dazu muss man kein Mediziner sein. Ich würde die KK fragen, an welchem Detail es genau hakt und dann weitersehen.
Titel: Re: Krankenkasse verweigert Zahlung
Beitrag von: ex.pectus am 21. Oktober 2011, 19:41:06
ergänzend noch:

Zitat von: ina789 am 06. Oktober 2011, 14:52:54
[...] habe sowohl körperliche (beim Sport bzw. unter Belastung, Rückenschmerzen, Stechen) als auch psychische Probleme.

Nicht, dass du mich falsch verstehst, aber vielleicht reichen der KK deine Beschwerden nicht bzw. kommt nicht ausreichend zum Ausdruck, wie behandlungsbedürftig diese sind. Den schließlich führen Belastungen ab einem bestimmten Grad/Intensität - egal ob sportliche oder nicht sportliche Belastungen - immer zu körperlichen Problemen.
Es sollte nicht der Eindruck entstehen, dass es dir nur darum geht, beschwerdefrei Sport machen zu können. Dafür findet man machmal sogar unter Ã,,rzten wenig Verständnis (bspw. Freizeit-Läufer mit Kniebeschwerden bekommen von "lustlosen" Orthopäden den Rat, lieber schwimmen zu gehen, statt bspw. durch eine Ganganalyse zu versuchen, der Ursache auf den Grund zu gehen und das Problem zu lösen).
Ich bin kein Arzt, aber soweit ich das bisher mitbekommen habe, lassen Mediziner unter Belastungseinschränkungen eher nur solche aus dem Alltag als therapierelevant gelten, wie bspw. Beschwerden beim Treppensteigen.

Zitat von: ina789 am 06. Oktober 2011, 14:52:54
Ich war bei Professor Schaarschmidt in Berlin und habe von dort auch einen sehr guten Bericht bekommen, der mir echt noch große Hoffnung gemacht hat, dass die OP übernommen wird. Darin steht u.a. dass die Indikation uneingeschränkt besteht. Nachdem ich bei der Krankenkasse einen Antrag gestellt hatte, forderte diese genau diesen Bericht und Fotos von mir an um beides an den medizinischen Dienst weiterzuleiten. Nach knapp 3 Monaten kam die erste Antwort, ich solle EKG-, Lungenfunktionsprüfungs- und Ergometrieergebnisse einreichen.
Diese Untersuchungen ergaben aber keinen konkreten Zusammenhang zwischen meinen Beschwerden und den körperlichen Befunden. Somit wurde die OP abgelehnt.

Mich würde mal interessieren, was EKG, Lungenfunktionsprüfung und Ergometrie überhaupt bringen sollen.
Ein Lungenfacharzt meinte zu mir, dass er noch nie davon gehört habe, dass sich nach einer Trichterbrust-OP die Lungenfunktionswerte verbessert haben. Ein Sportmediziner (bei dem ich die Ergometrie gemacht habe), meinte, dass man nichts darüber sagen könne, in wie weit eine verminderte Leistungsfähigkeit durch die Trichterbrust verursacht ist.

Im orthopädischen Bereich ist das ganze viel klarer und eindeutiger: die Trichterbrust kann zu Fehlhaltungen und Folgeschäden führen. Da eine Trichterbrust natürlich nicht die einzige Ursache für Fehlhaltungen bzw. orthopädische Beschwerden ist, führt die operative Beseitigung der Trichterbrust auch nicht zwangsläufig zur Beseitigung der Fehlhaltung/Beschwerden. Aber das ist bei der Behandlung von Beschwerden/Krankheiten in der Medizin generell so. Also überhaupt kein Grund, es nicht zu versuchen, d.h. zu genehmigen bzw. die Kosten zu übernehmen.

Zitat von: ina789 am 06. Oktober 2011, 14:52:54
Wie lauten denn die konkreten Kriterien für die Übernahme? Zählen z.B. die Rückenschmerzen auch dazu?

Meiner Meinung nach sind die "Rückenschmerzen" bzw. allgemein die orthopädischen Beschwerden am erfolgversprechendsten, wenn sich eine Krankenkasse quer stellt. Bei den orthopädischen Beschwerden scheint mir der Zusammenhang zwischen Beschwerden und OP-Erfolg am wenigsten in Frage gestellt. Probleme könnte es dann höchstens in Bezug auf das Ausmaß der Beschwerden geben bzw. deren Glaubwürdigkeit. Und dass die KK darauf verweist bzw. besteht, dass man zunächst wegen des Wirtschaftlichkeitsgebots andere Behandlungsalternativen ausschöpft (ambulante Physiotherapie). Das würde ich sogar positiv sehen und als OP-Vorbereitung nutzen.

Zitat von: ina789 am 06. Oktober 2011, 14:52:54
Und wie sieht es mit den psychischen Problemen aus? Ich habe die bisher nie angeführt, da mir gesagt wurde, dass das nie zum Erfolg führt. Hat da jemand schon gegenteilige Erfahrungen gemacht?

Vermutlich führen psychische Probleme dann zum Erfolg, wenn eine psychologische Untersuchung zu dem Ergebnis kommt, dass die psychologischen Beschwerden ausreichenden Krankheitswert haben und durch eine OP beseitigt oder gebessert werden können. Also auch nicht so einfach.
Titel: Re: Krankenkasse verweigert Zahlung
Beitrag von: citrate am 23. Oktober 2011, 17:49:39
Bei mir war es ein langer Kampf mit der KK.

Die psychischen Probleme wurde ignoriert! Mir wurde gesagt, die KK würde mir dann eine Therapie zahlen aber keine OP.