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Allgemeines => Allgemeine Themen => Thema gestartet von: Florian_B am 15. August 2012, 01:45:21

Titel: OP-Wunde verheilt nicht
Beitrag von: Florian_B am 15. August 2012, 01:45:21
Hallo,

Vor fast 2 Wochen hatte ich in Buch meine Bügelentnahme, wobei auch alles gut verlaufen ist. Nun habe zu Hause bei genauerem Hinsehen festgestellt, dass ein Teil meiner linken OP-Wunde nicht zugeheilt ist und ständig Wundsekret absondert. Man darf sich das vorstellen wie ein kleines Loch.

Ich habe in Buch angerufen, doch die Schwester hat mich nur an den Hausarzt und die Notaufnahme verwiesen. Auf meinen Vorschlag ein Foto zu senden ist nicht weiter eingegangen worden. Der Hausarzt sagt, dass es wohl nur eine Wundheilungsstörung sei und dass die Wunde nun "von innen" heilen müsse. Das könne noch 2 Wochen dauern.

Habt ihr Erfahrungen mit solchen Wundheilungsstörungen gemacht oder davon irgendwas gehört? Ich bin für jede Information dankbar.

Viele Grüße
Titel: Re: OP-Wunde verheilt nicht
Beitrag von: ex.pectus am 15. August 2012, 10:59:34
Zitat von: Florian_B am 15. August 2012, 01:45:21
Auf meinen Vorschlag ein Foto zu senden ist nicht weiter eingegangen worden. Der Hausarzt sagt, dass es wohl nur eine Wundheilungsstörung sei und dass die Wunde nun "von innen" heilen müsse. Das könne noch 2 Wochen dauern.

Aus der Ferne und als medizinische Laie ist das natürlich schwer zu beurteilen, ob das jetzt eine fundierte und zutreffende Aussage des Hausarztes ist. Sehr wahrscheinlich hat er aber recht, denn mit der Zeit heilen ja fast alle Wunden auch von allein.
Ich würde zu einem Hautarzt gehen. Der ist meiner Meinung nach besser für die Optimierung der Wundheilung geeignet. Und ich würde darum bitten (falls er es nicht schon von selbst macht), dass er einen Abstrich von der Wunde macht (s. bspw. meinen Wundabstrich (https://picasaweb.google.com/lh/photo/pcC3EUjOkwV_sRzw0RvBXA?feat=directlink)), um ggf. gezielt gegen mögliche Keime vorzugehen, oder mir von ihm erläutern lassen, warum das nicht bzw. noch nicht nötig ist.
Titel: Re: OP-Wunde verheilt nicht
Beitrag von: ex.pectus am 15. August 2012, 18:01:12
Zitat von: ex.pectus am 15. August 2012, 10:59:34
Ich würde zu einem Hautarzt gehen.

ergänzend noch:

Ich meine damit nicht, dass das unbedingt eine Sache für einen Hautarzt wäre. Vermutlich gibt es auch viele Hausärzte, die mit so einer Sache sach- und fachgerecht umgehen. Nur da dich das "Therapiekonzept" deines jetzigen Hausarztes nicht so sehr überzeugt, würde es weniger Sinn machen nochmal zu einem anderen Hausarzt zu gehen als gleich zu einem Hautarzt. Und ambulante/niedergelassene Chirurgen wären natürlich auch eine Option.

Ich habe mir heute mal wieder die Bilder von meinen Wunden (https://picasaweb.google.com/103425289821657332495/NachOP#) angesehen. Zum Vergleich gibt es Bilder vom 12., 20. 34. Tag und später. Bei den Wunden vom 12. Tag sieht es eigentlich schon sehr trocken aus (und dabei bin ich ja auch schon etwas älter = entsprechend schlechtere/langsamere Wundheilung, oder bist du Raucher?).
D.h. ich wüßte nicht, was da nach fast 2 Wochen unter normalen Bedingungen noch "von ihnen" heilen müßte, um einen ständigen Wundsekretfluss zu rechtfertigen. Ich will dich damit nicht verrückt machen, sondern nur zum Ausdruck bringen, dass ich mich mit so einer Antwort vom Arzt nur dann zufrieden geben würde, wenn ich von dessen Kompetenz für Wundheilung im übrigen überzeugt bin, denn zum Thema Wundheilungsstörungen bei Trichterbrust-OPs gibt es ja nun wirklich jede Menge Material, leider.
Titel: Re: OP-Wunde verheilt nicht
Beitrag von: annaj am 15. August 2012, 20:19:51
Es dürfte jeder bekannt sein dass bakterien (und krebszellen) zucker lieben, das man besonders bei krankheiten oder andere zustände zucker nicht essen/trinken soll, in jeglicher form.
Ein paar andere lebensmittel wirken genau so schlecht auf dem körper. Es sind eigentlich keine neuigkeiten, die liste enthält sachen die leute allergisch machen oder bekannt krebserregend sind. Meine meinung nach sind diese lebensmittel genau so schlecht oder sogar noch gefährlicher als das rauchen, leider sind sie nicht im fokus der medizin.

http://theconsciouslife.com/top-10-inflammatory-foods-to-avoid.htm (http://theconsciouslife.com/top-10-inflammatory-foods-to-avoid.htm)


Titel: Re: OP-Wunde verheilt nicht
Beitrag von: Florian_B am 15. August 2012, 23:27:14
Danke für die Antworten.

Also Raucher bin ich nicht. Eigentlich ist ja auch alles gut verheilt, außer halt diese kleine Stelle mit dem stecknadelgroßen Loch. Ich mache morgen früh mal ein Foto und stelle es hier rein.

Ich denke ich werde dann doch noch einmal in der Uni-Klinik vorbeischauen, dann aber explizit auf einen erfahrenen Chirurgen bestehen (wurde mir auch so von einer befreundeten Krankenschwester empfohlen). Beim ersten Besuch am Samstag hielt sich die Kompetenz leider arg in Grenzen. Mehr als ein "Sieht nicht nach Infektion aus, hier haben Sie ein paar Pflaster" war nicht drin.

Viele Grüße
Titel: Re: OP-Wunde verheilt nicht
Beitrag von: Florian_B am 17. August 2012, 11:29:43
Wie angekündigt kommt hier nun das Bild:

http://img89.imageshack.us/img89/8964/wundefn.jpg

Vielleicht ist das auch für andere zukünftige Patienten ganz hilfreich, die zu einem entsprechenden Zeitpunkt auf der Suche nach Informationen sind.

Im Internet habe ich auch einen interessanten Artikel über Wundheilung gefunden, der besonders auf die Effektivität einer feuchten Heilung eingeht. In der Uni-Klinik sagte man mir noch, dass ich die Wunde immer trocken halten solle.

ZitatD.h. ich wüßte nicht, was da nach fast 2 Wochen unter normalen Bedingungen noch "von ihnen" heilen müßte, um einen ständigen Wundsekretfluss zu rechtfertigen.

So wie ich das verstanden habe heilt eine Wunde in der Regel erst oberflächlich zu und anschließend findet der Regenerationsprozess unter der Haut statt. Dazu gibt es beim ZEIT-Artikel ein paar grafische Illustrationen (http://www.zeit.de/online/2007/16/bildergalerie-wunden).

Viele Grüße
Titel: Re: OP-Wunde verheilt nicht
Beitrag von: ex.pectus am 18. August 2012, 21:50:19
Zitat von: Florian_B am 17. August 2012, 11:29:43
Im Internet habe ich auch einen interessanten Artikel über Wundheilung gefunden, der besonders auf die Effektivität einer feuchten Heilung eingeht. In der Uni-Klinik sagte man mir noch, dass ich die Wunde immer trocken halten solle.

Hat sich die Uni-Klinik ausdrücklich gegen solche Spezialpflaster aus dem Artikel (http://www.zeit.de/2007/16/M-Wundbehandlung/) ausgesprochen oder meinten die nur, dass man kein Dusch-/Badewasser, Schweiß etc. an die Wunde lassen soll?

Ich habe auch schon Hautärzte gefragt, was sie von diesen Pflastern halten. Beide meinten, dass die Heilung der OP-Wunde an der Luft besser als so ein Spezialpflaster ist. Nur um Wasserkontakt zu vermeiden, sollte man so ein Duschpflaster nehmen und zwar nur für die Zeit des Duschens. Das ist allerdings inzwischen schon wieder fast 2 Jahre her.

Als Patient weiß man wieder nicht, was man davon halten soll. Haben die Ã,,rzte nur noch keine Ahnung von den neuen HiTec-Pflastern oder übertreiben die Pflaster-Hersteller, was den tatsächlichen Nutzen angeht.
Titel: Re: OP-Wunde verheilt nicht
Beitrag von: Florian_B am 20. August 2012, 11:18:04
ZitatHat sich die Uni-Klinik ausdrücklich gegen solche Spezialpflaster aus dem Artikel ausgesprochen?

Dazu haben die gar nichts gesagt. Die haben mir ein paar Pflaster gegeben, ein paar Fragen gestellt und das war es.

ZitatBeide meinten, dass die Heilung der OP-Wunde an der Luft besser als so ein Spezialpflaster ist.

Das ist komisch, immerhin findet man ja im Internet jede Menge Artikel darüber, dass ein feuchtes Wundmillieu in der Regel für eine schnellere Wundheilung sorgt. Und das behaupten ja nicht nur die Pflaster-Lobbyisten, sondern auch Ã,,rzte.

Viele Grüße
Titel: Re: OP-Wunde verheilt nicht
Beitrag von: annaj am 20. August 2012, 17:58:01
wieso pflasterlobbyisten und (manche) ärzte unterscheiden? Ist vielleicht gemein, aber die beziehung ärzte - pharma ist sehr eng.

Rein logisch wäre ein trockenes millieu besser, die funktionen der wundheilung geht von der körpereigene mechanismen aus, und nicht was der mensch zusätzlich dafür tut. Das deine wunde noch offen ist, heißt das etwas raus muss, du könntest was bei der bügelentnahme eingefangen haben, oder kurz danach? Ist es immer noch derselbe zustand?
Titel: Re: OP-Wunde verheilt nicht
Beitrag von: Pexc am 27. August 2012, 18:11:07
Das sieht ein wenig danach aus, als wären die Fäden zu früh gezogen worden.
Geh wirklich mal zum Hautarzt, ich würde das nicht so lassen wollen...
Titel: Re: OP-Wunde verheilt nicht
Beitrag von: R-TB am 30. August 2012, 20:11:04
Zitat von: ex.pectus am 15. August 2012, 18:01:12

ergänzend noch:

Ich habe mir heute mal wieder die Bilder von meinen Wunden (https://picasaweb.google.com/103425289821657332495/NachOP#) angesehen.

Hallo,

überlege auch meine TB operieren zu lassen. Ist es normal das die Narben so deutlich von vorne sichtbar sind? Ich dachte und so hat es mir auch ein Chirurggesagt das die Narben nur seitlich verlaufen und nicht bis an die Brustwarzen heran.
Titel: Re: OP-Wunde verheilt nicht
Beitrag von: ex.pectus am 30. August 2012, 23:01:47
Zitat von: Rene am 30. August 2012, 20:11:04
überlege auch meine TB operieren zu lassen. Ist es normal das die Narben so deutlich von vorne sichtbar sind? Ich dachte und so hat es mir auch ein Chirurggesagt das die Narben nur seitlich verlaufen und nicht bis an die Brustwarzen heran.

Inzwischen ist bei mir eine Seite fast unsichtbar, jedenfalls für den flüchtigen Blick. Bei T-T-T waren beide unauffällig und ihre Lage soll auch etwas unauffälliger sein: Wie Sie sehen, sehen sie nichts... (http://trichterbrust.blog.de/2012/02/15/sehen-sehen-12794141/)
Titel: Re: OP-Wunde verheilt nicht
Beitrag von: annaj am 30. August 2012, 23:46:09
es ist mir von anfang an aufgefallen das prof. Schaarschmidt sehr presente schnitte macht, viel zu nah an die brustwarzen. Auf die internetseite von charité (dr. Lützenberg, Berlin) sind die narben mehr seitlich platziert, und so sieht es bei den meisten patienten weltweit aus, also scheint seitliche eher die standard zu sein. http://chi.charite.de/patienten-information/krankheiten-therapien/lungenchirurgie/trichterbrust/ergebnisse.html (http://chi.charite.de/patienten-information/krankheiten-therapien/lungenchirurgie/trichterbrust/ergebnisse.html)

Selbstverständlich verblassen narben, eine vertiefung der haut kann dennoch sichtbar bleiben.

Prof. Pilegaard in Dänemark ist der absolute spitzenreiter meine meinung nach wenn es zu narben kommt, er hat neulich sogar die brustwarze als eingang benutzt um eine zweite narbe zu meiden!!! (ok, der schnitt ist da, aber wird weniger auffallen) Seine schnitte sind sonst kurz und tiefer platziert. http://pectus.egetforum.se/nuss-arhus-t359.html#p3067 (http://pectus.egetforum.se/nuss-arhus-t359.html#p3067)
Titel: Re: OP-Wunde verheilt nicht
Beitrag von: Florian_B am 31. August 2012, 14:14:59
Zitat von: Pexc am 27. August 2012, 18:11:07
Das sieht ein wenig danach aus, als wären die Fäden zu früh gezogen worden.
Geh wirklich mal zum Hautarzt, ich würde das nicht so lassen wollen...

Glaube ich nicht, da die Wunde bereits in dem Stadium war, als die Fäden noch drin waren. Ob die Fäden vielleicht falsch gesetzt wurden, ist eine andere Frage.

Bei Lützenberg sind die Narben wirklich schöner, wobei mir das ehrlich gesagt ziemlich egal ist. Aber wenn das große Hauptproblem weg ist, macht man sich halt auf die Suche nach neuen Problemen. :)

Ganz vergessen: Wunde heilt nun immer weiter zu, also zurzeit sehe ich keinen weiteren Bedarf nach Weißkitteln.
Titel: Re: OP-Wunde verheilt nicht
Beitrag von: Florian_B am 05. September 2012, 09:45:04
Heute nochmal beim Arzt, weil mich gestern nach Wechsel des Pflasters fast der Schlag traf. Und siehe da: Ein schönes und fettes, wahrscheinlich entzündetes, Narbengranulom. Und ich hatte schon Angst, dass mein Körper dieses Jahr nicht mehr aufgeschnitten wird. Puh, da habe ich ja noch mal Glück gehabt.

Mal im Ernst: Mir wurde empfohlen zu einem fachkundigen Hautarzt zu gehen (100 Punkte an ex.pectus), der die ganze Sache noch einmal operiert, weil die ganze Brust jetzt relativ bescheuert aussieht. Wisst ihr ob die Krankenkasse so eine Schönheitsoperation übernimmt? Wahrscheinlich doch wohl nicht, oder?
Titel: Re: OP-Wunde verheilt nicht
Beitrag von: ex.pectus am 05. September 2012, 21:22:13
Zitat von: Florian_B am 05. September 2012, 09:45:04
Heute nochmal beim Arzt, weil mich gestern nach Wechsel des Pflasters fast der Schlag traf. Und siehe da: Ein schönes und fettes, wahrscheinlich entzündetes, Narbengranulom.

Ist der Begriff "Narbengranulom" von dir oder vom Arzt? Hast du irgenwo im www eine passende Beschreibung dazu gefunden? Was ich bisher zu Granulom gefunden habe, scheint mir nicht richtig zu passen.
Und Foto wäre natürlich auch interessant.

Zitat von: Florian_B am 05. September 2012, 09:45:04
Mal im Ernst: Mir wurde empfohlen zu einem fachkundigen Hautarzt zu gehen (100 Punkte an ex.pectus), der die ganze Sache noch einmal operiert, weil die ganze Brust jetzt relativ bescheuert aussieht. Wisst ihr ob die Krankenkasse so eine Schönheitsoperation übernimmt? Wahrscheinlich doch wohl nicht, oder?

Die Frage/Schlußfolgerung verstehe ich nicht ganz. Die würde doch nur Sinn machen, wenn dir der Arzt heute quasi ausschließlich nur aus kosmetischen Gründen angeraten hat, zum Hautarzt zu gehen. Aber wenn die Narbe plötzlich fetter geworden und wahrscheinlich entzündet ist, ist das doch auch zweifellos ein medizinisches Problem. Oder wie ist das zu verstehen?
Titel: Re: OP-Wunde verheilt nicht
Beitrag von: Florian_B am 07. September 2012, 13:14:54
Der Begriff stammt vom Arzt. Ich habe mich auch sehr gewundert, dass es zu "Narbengranulom" so gut wie nichts finden lässt.

Ob die Operation jetzt medizinisch notwendig ist, weiß ich gar nicht so genau. Darüber habe ich mir in der Situation beim Arzt erst einmal keine Gedanken gemacht. Aber es klang so, dass es wohl nicht zwingend notwendig sei, aber er es definitiv empfehlen würde. Montag weiß ich mehr.

Foto mache ich gerne, wenn es dich interessiert.
Titel: Re: OP-Wunde verheilt nicht
Beitrag von: ex.pectus am 07. September 2012, 17:01:40
Zitat von: Florian_B am 07. September 2012, 13:14:54
Ob die Operation jetzt medizinisch notwendig ist, weiß ich gar nicht so genau. Darüber habe ich mir in der Situation beim Arzt erst einmal keine Gedanken gemacht. Aber es klang so, dass es wohl nicht zwingend notwendig sei, aber er es definitiv empfehlen würde. Montag weiß ich mehr.

Der Begriff "medizinisch notwendig" ist ein feststehender Begriff im Gesundheitswesen mit einer eigenen versicherungstechnischen Bedeutung in der GKV und PKV. Nur "medizinisch notwendige" Leistungen gehören zum Leistungskatalog (und Ausnahmen, die ausdrücklich zusätzlich aufgeführt sind). Was unter "medizinisch notwendig" zu verstehen ist, ist schwer zu definieren. Auf jeden Fall kann man aber sagen, dass damit auf keinen Fall eine Art "Notwendigkeit" im allgemeinen Sprachgebrauch (http://de.wikipedia.org/wiki/Notwendigkeit) gemeint ist. D.h. eine Behandlung, kann sehr wohl medizinisch notwendig sein, obwohl man auch ohne Behandlung wieder gesund geworden wäre,  bspw. wenn man bei einer Erkältung zum Arzt geht.

Wenn du fragst, ob die Kasse die Narbenbehandlung (Schönheitsoperation ?) übernimmt, geht es nur um die versicherungstechnische Bedeutung von "medizinisch notwendig".

Wenn ein Arzt zu dir sagt, es wäre nicht unbedingt medizinisch notwendig, dass du an der Narbe etwas machen lässt, wird er das nicht in diesem versicherungstechnischen Sinne gemeint haben. D.h. die Entscheidung liegt bei dir, ob und was du machen lässt. Aus medizinischer Sicht musst du nicht unbedingt etwas machen lassen, die Kasse wurde aber natürlich bezahlen (außer das wird ausdrücklich verneint).

Im Fall der Narbenbehandlung bei T-T-T (http://web517.s13.okayspace.de/Trichter/index.php/topic,983.msg10685.html#msg10685) kann man den Unterschied zwischer versicherungstechnischer und ärztlicher/normaler Bedeutung ganz gut nachvollziehen. Als gesetzlich Versicherter hat man den Vorteil, dass die Frage nur vor der Behandlung ein Rolle spielt. Wenn man in der GKV behandelt/operiert wurde, kann es für den Patienten keinen Regress-Ã,,rger geben. Bei der PKV ist man erst auf der sicheren Seite, wenn die Rechnung (hinterher) erstattet/bezahlt wurde.

Zitat von: Florian_B am 07. September 2012, 13:14:54
Foto mache ich gerne, wenn es dich interessiert.

Ja, klar und sicher nicht nur mich.
Titel: Re: OP-Wunde verheilt nicht
Beitrag von: Florian_B am 09. September 2012, 13:33:28
Danke für deine Ausführungen. Der Verweis auf den Thread von T-T-T war auch sehr interessant, weil du dort wiederum auf einen Amerikaner verweist, der über "Hautlappen" klagt. Ein bisschen ist das auch so bei mir, zumindest wölbt sich das Gewebe über der Narbe. Auf dem nachfolgenden Foto sieht man das leider nicht so gut. Besonders deutlich wird es, wenn der Muskel angespannt wird.

Kommen wir zu den Fotos: (Bitte nicht angucken, wenn man sehr empfindlich ist!)

Frontalansicht der Wunde. (http://img820.imageshack.us/img820/9048/narbe1.png)
Seitliche Ansicht der Wunde. (http://img502.imageshack.us/img502/2425/narbe2.png)

Schönes Restwochenende! :)
Titel: Re: OP-Wunde verheilt nicht
Beitrag von: ex.pectus am 09. September 2012, 20:38:26
Zitat von: Florian_B am 05. September 2012, 09:45:04
Mal im Ernst: Mir wurde empfohlen zu einem fachkundigen Hautarzt zu gehen (100 Punkte an ex.pectus), der die ganze Sache noch einmal operiert, weil die ganze Brust jetzt relativ bescheuert aussieht. Wisst ihr ob die Krankenkasse so eine Schönheitsoperation übernimmt? Wahrscheinlich doch wohl nicht, oder?

Ich denke, dass man da zwei Dinge strikt auseinanderhalten sollte (ggf. korrigieren, wenn ich falsch liege, bin ja kein Arzt):

1. Dafür sorgen, dass die Wunde verheilt, also sich komplett verschließt und kein Sekret mehr ausläuft (wie auf dem aktuellen Bild noch deutlich zu sehen). Unter anderem damit die Haut ihre Schutzfunktion erfüllen kann und weil man ja sonst nicht auschließen kann, dass sich dort in der Wunde Keime unkontrolliert vermehren, mit denen der Körper ganz offenbar auch mehr als 30 Tage nach der OP nicht alleine fertig geworden ist. Also Ursache suchen bzw. ausschließen (Infektion, Fremdkörper) und ggf. für Abhilfe sorgen.

2. Erst wenn die Wunde dann endlich verheilt ist, kann man sich der Frage zu wenden, ob die Narbe vielleicht optisch stört und man dann noch etwas aus ästhetischen Gründen am Erscheinungsbild ändern will (bspw. Narbe weglasern -> Schönheits-OP).

Solange aus deiner Narbe noch Sekret ausläuft, stellt sich die Frage, ob deren Behandlung eine Kassenleistung ist, überhaupt nicht. Die Narbe sieht zwar nicht schön aus, aber viel wichtiger ist doch, dass es meiner Meinung nach "nicht gesund" sein kann, dass die Wunde 30 Tage nach der OP noch so aussieht.

Egal welchen Arzt du damit aufsuchst: Ich würde ihn fragen, ob er sich damit auskennt und du bei ihm damit richtig bist.
Titel: Re: OP-Wunde verheilt nicht
Beitrag von: Florian_B am 10. September 2012, 11:19:46
Da stimme ich dir 100 Prozent zu. Die Heilung hat natürlich Priorität. Ob ich später noch etwas korrigieren werde, entscheide ich erst dann.

Lustigerweise meinte mein Arzt heute, dass ich auch kein Pflaster mehr tragen müsste, weil die Wunde nicht mehr "suppt". 10 Minuten später wurde meine Vermutung, dass das Unsinn ist, bestätigt. Als ich zu Hause war hatte mein hübsches Shirt die Funktion des Pflasters übernommen und die Wundflüssigkeit aufgesogen.

Dann hat er für mich schon einen Termin bei einem Hautarzt um die Ecke ausgemacht. Eigentlich freundlich, aber als Privatpatient hat man manchmal das Gefühl ein Sparschwein zu sein, welches jeder gerne schlachten möchte. Den Termin werde ich absagen. Erstmal muss die Wunde heilen.

Wenn es in ein paar Tagen nicht verheilt ist, werde ich mit meinen Bildern einfach mal Buch kontaktieren. Obwohl ich mir eigentlich schon sicher bin, dass die sagen: "Kommen Sie vorbei, aus der Ferne können wir das nicht beurteilen." Aber aus der Nähe konnten sie das wohl auch nicht, denn im Krankenhaus hieß es immer: "Die Wunde sieht gut aus." Und ich bin mir 100 Prozent sicher, dass die Wunde damals immer noch genässt hat (Rückstände an Bandage).
Titel: Re: OP-Wunde verheilt nicht
Beitrag von: ex.pectus am 10. September 2012, 13:35:25
Zitat von: Florian_B am 10. September 2012, 11:19:46
Dann hat er für mich schon einen Termin bei einem Hautarzt um die Ecke ausgemacht. Eigentlich freundlich, aber als Privatpatient hat man manchmal das Gefühl ein Sparschwein zu sein, welches jeder gerne schlachten möchte. Den Termin werde ich absagen. Erstmal muss die Wunde heilen.

Ich habe mich vielleicht missverständlich ausgedrückt: Hautärzte sind nicht nur für eine (spätere) ästhetische Korrektur zuständig, sondern auch erste Wahl, um den Heilungsprozess optimal sicherzustellen. D.h. ich würde den Termin wahrnehmen, um sicherzustellen, dass die Wunde endlich verheilt und nicht vielleicht doch wieder schlimmer wird.

Oder gibt es bereits eine nachvollziehbare Erklärung, warum die Wunde ca. 30 Tage nach OP noch nicht verheilt ist, einschließlich begründeter Hoffnung, dass dies in kürze der Fall sein wird?

Als ich mit meinen Wunden beim Hautarzt war, weil diese an einigen, wenigen Stellen immer wieder entzündeter waren als an den restlichen Stellen (aber bei weitem kein Vergleich zu deiner Wunde), hat er vorsorglichen einen Wundabstrich von den Stellen gemacht und mit schonmal antiseptische Wundsalbe verschrieben. Damit waren die Entzündungen innerhalb weniger Tage verschwunden. Die Auswertung des Wundabstrich, die ja mehrere Tage zum Bebrüten der Kulturen braucht, war dann nicht mehr nötig. Der Besuch des Hausarztes und die Verschreibung der antiseptischen Wundsalbe haben sich aber dennoch gelohnt, von dem besseren Gefühl, dass sich da nicht irgendwas unbemerkt zusammenbraut, ganz zu schweigen.
Titel: Re: OP-Wunde verheilt nicht
Beitrag von: Florian_B am 10. September 2012, 19:22:15
Die ganze Prozedur mit Wundabstrich und antibiotischer Salbe habe ich jetzt auch hinter mir und es hat auch Besserung gebracht.

Die einzige Erklärung für eine schlechte Wundheilung wäre der zurückliegende Konsum von Medikamenten mit dem Wirkstoff Isotretinoin (Akne). Dieser liegt allerdings wirklich schon viele Monate zurück und die behandelnde Hautärztin hat mir versichert, dass es keine Auswirkungen mehr haben wird und dass der Operation nichts im Wege steht. Auf der anderen Seite habe ich immer noch leicht trockene Lippen (Isotretinoin beeinflusst u.a. die Wundheilung und sorgt für sehr trockene Lippen).

Naja, Spekulationen. Hautarzttermin werde ich dann aber doch wahrnehmen.

Großes Dankeschön an dich für deine bisherige Hilfe!