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Allgemeines => Erfahrungsberichte => Thema gestartet von: hula am 23. April 2017, 16:06:30

Titel: OP in Magdeburg April 2017
Beitrag von: hula am 23. April 2017, 16:06:30
Hallo zusammen,

ich lese hier schon einige Zeit still mit.
Nun ist es bei mir so weit... ich werde kommende Woche bei Dr. Lützenberg in Magdeburg operiert.
Ich bin männlich, Anfang 30 und habe eine asymmetrische TB. Haller Index um die 3, aber mit recht großflächigem Trichter
und spitzem Rippenbogen.
Ich bekomme 2 Bügel und eine Rippenknorpel-Resektion.

Ich werde hier je nach Möglichkeit meine Erfahrungen posten.  ;)

Viele Grüße
Titel: Re: OP in Magdeburg April 2017
Beitrag von: ChristianM am 23. April 2017, 17:43:42
Alles gute für die OP! Du bist in guten Händen.
Titel: Re: OP in Magdeburg April 2017
Beitrag von: annaj am 24. April 2017, 17:28:36
alles gute für dich!
Titel: Re: OP in Magdeburg April 2017
Beitrag von: hula am 06. Mai 2017, 21:11:47
Hallo und lieben Dank für Eure Wünsche!

Ich bin mittlerweile wieder zu Hause.
Bin nicht so der Schreiber, deshalb hier eine kurze Zusammenfassung. Auf Fragen antworte ich natürlich gerne:

Tag vor der OP: Ankunft. Habe mein Zimmer bezogen und meinen Bettnachbar kennengelernt. Ansonsten musste ich die bekannten Voruntersuchungen absolvieren.
Dies ging alles recht flott von statten. Abendbrot habe ich an diesem letzten Abend außerhalb eingenommen.  ;)
Ich erfahre noch, dass ich am nächsten Tag als erster dran bin. 7:30 geht los und 8 Uhr soll die OP sein.

OP-Tag: Bekomme die tollen Strümpfe und das OP Hemd, dazu die tolle Pille zum runterkommen.
Ca. 7:20 holt mich eine Schwester und ein Bruder  8) ab.
Im Vorraum zum OP sehe ich die Anästhesistin und noch ein paar andere Leute, die mich vorbereiten.
Danach werde ich in den OP geschoben. Ein sehr großer Saal, gefüllt mit diversen Menschen.
Ich bekomme meinen Zugang in die Vene gelegt. Dies tut ungewöhnlich weh. Ein sehr "einfühlsamer" Mitarbeiter sagt mir,
dass das ja noch gar nichts sei und dass noch viel schlimmere Schmerzen auf mich zukommen werden. Habe leider keine Zeit gehabt mich über den Typ aufzuregen.  ;D
Ich bekomme eine Sauerstoffmaske auf und dann das Schmerzmittel gespritzt. Mache noch einige Scherze mit der Anästhesistin. Dann höre ich sie noch sagen "bitte ruhe im OP, Patient schläft ein". Ich dachte mir noch so: "Wie jetzt, Patient schläft ein?!"....tja, das war das letzte, an das ich mich noch erinnern kann.  :o ;D

Ich kam wohl so gegen 12 Uhr aus dem OP und wachte ca. um 14 Uhr auf der Intensiv auf. Es war ein ganz entspanntes wach werden, so wie nach einem ausgiebigen Mittagsschlaf, ganz gechillt. 8) Ich merkte nur ein kratzen im Hals, von der Beatmungsmaschine. Diese wurde aber sogleich entfernt.
Mir ging es recht gut, ich merkte allerdings gleich (trotz Schmerzmittel), dass ich nicht tief einatmen konnte (aua). Ansonsten hatte ich keine Schmerzen.
War auf der Intensiv relativ fit und hatte auch eine sehr liebe und lustige Schwester. Habe am Abend sogar schon etwas gegessen.

Am nächsten Tag auf der Intensiv kam dann eine Frau vorbeigehuscht, hat mir so einen Atemtrainer (Acapella choice) aufs Bett geschmissen (um die Lunge frei zu machen) und gesagt ich solle jede Stunde 5-6 Mal damit üben. Und weg war sie.
Habe noch gefrühstückt und nach der Visite wurde ich dann auf die normale Station verlegt.

Sowie ich umgebettet wurde, fingen die unglaublichen Rückenschmerzen an. Die Matratzen auf der normalen Station sind einfach total unbequem.
Nach mehrmaliger Nachfrage habe ich dann netterweise eine zusätzliche Decke als Unterlage bekommen. Damit wurde es etwa 5% besser.  8)

Ich bekam ein paar orale Schmerzmittel und hatte aber hauptsächlich diese Schmerzmittelpumpe zum selbst drücken. Gefühlt ging da aber fast nichts durch. Wie bei vielen, wurde auch mir von dem Zeug übel und ich wurde dann komplett auf orale Schmerzmittel (9x am Tag) umgestellt.
Ich bekam zuerst Novalgin, Voltaren und Ibuprofen. Später wurde das Novalgin durch Tilidin ersetzt.
In den darauf folgenden Tagen ist nicht viel passiert. Ich wurde den tollen Katheter los und konnte dann irgendwann auch selbst aufstehen, was trotzdem manchmal schmerzhaft war. Wundflüssigkeit hatte ich kaum welche, die Flaschen war ich noch vor dem Katheter los.
Am 7. Tag nach der OP wurde ich entlassen. Die lange Zugfahrt war erträglich, da ich allerdings bisher im Krankenhaus immer mittags ein Schläfchen gemacht hatte, fehlte mir das natürlich. Und sitzen generell war anstrengend wegen der Rückenschmerzen, aber alles erträglich.
Daheim im eigenen Bett schlief es sich hervorragend. Sowieso sind die Rückenschmerzen quasi weg, wenn ich mich hinlege.

Das OP Ergebnis selbst ist als gut zu bezeichnen. Dr. L. hat super Arbeit geleistet! Ganz zufrieden bin ich natürlich nicht, aber das liegt nicht an Dingen, die man chirurgisch hätte anders machen können. Aber die OP ist noch nicht lange her, ich denke/hoffe, dass sich hier am Körper noch einiges verändern wird.
In jeden Fall hat sich die OP gelohnt, ich bin das blöde "Loch" los - die Schmerzen waren schon hart aber erträglich und Dr. Lützenberg ist einfach super.
Die 7 Einschnitte sieht man teilweise kaum. Auch die Schwestern haben sich erstaunt gezeigt über die tollen und kleinen Narben.

Bin nun dabei, die Schmerzmittel nach und nach abzusetzen und ca. bei eine drittel der ursprünglichen Dosis. Hoffe es wird bald weniger.
Ansonsten braucht mein Körper noch Erholung, Mittags muss ich bis jetzt immer noch so 2 Stunden schlafen...kannte ich vorher nicht, aber geht schon.  ;)
Habe bestimmt einiges vergessen und werde ggf. noch etwas nachreichen, wenn mir etwas einfällt. Ansonsten könnt ihr auch gerne fragen.  :D

Viele Grüße  :)

Titel: Re: OP in Magdeburg April 2017
Beitrag von: annaj am 07. Mai 2017, 00:48:29
schönes Bericht, musste so lachen wegen die Op-saal-geschichte, irgendwie typisch. Hatte so oft Narkose, immer passiert was schräges. Gute Genesung wünsche ich dir.
Titel: Re: OP in Magdeburg April 2017
Beitrag von: jule891611 am 07. Mai 2017, 20:02:57
Freut mich für dich dass es dir soweit gut geht und du die op gut überstanden hast.
Dein Bericht klingt ja eigentlich den Umständen "ganz gut"!

Machst du so grundsätzlich eigentlich viel Sport?
Lebst du allein oder hast du jmd der dich "umsorgt"?

Titel: Re: OP in Magdeburg April 2017
Beitrag von: hula am 08. Mai 2017, 10:31:32
Danke, Anna!

Ja, Jule - eigentlich ganz gut gelaufen, keine Komplikationen o.Ã,,.
Meine Frau war mit in Magdeburg und hilft mir, wo es erforderlich ist. Eigentlich kann ich schon wieder alles machen (nur eben langsam!). Aber Haushalt & Co. geht noch nicht.  ;) Sport mache ich bisher wenig bis gar nicht. Hoffe das ändert sich aber bald...
Titel: Re: OP in Magdeburg April 2017
Beitrag von: jule891611 am 08. Mai 2017, 11:08:03
Zu der Matratzensache wollte ich noch etwas fragen.
Waren die unbequem im Sinne von zu hart oder zu weich??

Ich werde wenn alles klappt Ende November operiert und würde mir evtl eine Matratzenauflage kaufen um mir den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten.
Hast du hier einen Tip?
Titel: Re: OP in Magdeburg April 2017
Beitrag von: hula am 08. Mai 2017, 11:36:52
Gratuliere zum OP Termin!  :)

Die Matratzen auf Station sind wesentlich dünner, als die Matratzen auf der Intensiv. Demnach also härter (für meinen Geschmack).
Das hatte bei mir den sowieso schon gereizten Rücken dann noch zusätzlich strapaziert.
War aber auszuhalten. Man sollte darauf achten, sein Kopfteil des Bettes wirklich ganz unten zu haben, damit man gerade liegt. Dann gehts eigentlich gut!
Problem ist wohl, dass wenn die Matratze zu weich ist, du mit der speziellen "Aufstehtechnik" nicht mehr hoch kommst.
Hatte ich bei meinem Bett zu Hause bemerkt. Da wird die Aufstehbewegung quasi weg gefedert und ich musste mich anfangs von meiner Frau aus dem Bett ziehen lassen.  ;D Habe mir mittlerweile eine andere Technik zugelegt und komme damit einigermaßen klar. Wichtig ist, dass du dich nicht falsch belastest oder gar den Oberkörper krümmst/einrollst.
Titel: Re: OP in Magdeburg April 2017
Beitrag von: jule891611 am 16. Mai 2017, 09:23:20
Hallo Hula wie gehts dir denn mittlerweile??
Bist du schon mobiler geworden?
Titel: Re: OP in Magdeburg April 2017
Beitrag von: hula am 20. Mai 2017, 14:12:32
Hallo,

mittlerweile sind es knapp über 3 Wochen seit der OP.
Habe seit einigen Tagen komplett auf Schmerzmittel verzichtet. Ging soweit ganz gut.
Mobil bin ich eigentlich schon ne ganze weile. Hier und da zwickt und knackt es noch nach wie vor, aber daran gewöhnt man sich.
Einzig den Oberkörper einrollen oder manche gebückte Haltung ist ungut.
Autofahren geht auch, wenn auch eingeschränkt.
Seit einigen Tagen habe ich zudem zusätzlich zu den Rückenschmerzen im Schulterbereich noch starke Schmerzen im mittleren bis unteren Rücken.
Bin auch das ein oder andere Mal deswegen wach geworden. Da scheint dann ein weiches Bett nicht so vorteilhaft zu sein.
Aber wenn man dann mal wieder auf den Beinen ist, wird es eigentlich immer nach einer Zeit wieder besser.

Grüße
Titel: Re: OP in Magdeburg April 2017
Beitrag von: Sascha am 20. Mai 2017, 22:21:03
Nach meiner Erfahrungen lassen die Schmerzen anch Nuss Op gerade im Rückenbereich schnell nach, wenn man anfängt mehr zu mobilisieren bzw. Muskelaufbau, zunächst Schwimmen, leichte Gewichte etc. Langsam steigern, am besten anch Absprache. Ich denke da wirst du wenig Probleme haben, da guter Chirurg.

Viel Erfolg
Titel: Re: OP in Magdeburg April 2017
Beitrag von: hula am 18. Juni 2017, 00:47:46
So, nun sind quasi 8 Wochen seit der OP rum. Kommende Woche bin ich bei Dr. Lützenberg zur Kontrolle.
Rückenschmerzen im oberen und Schulterbereich sind quasi weg. Habe nur noch im unteren Bereich Schmerzen. Denke aber, das kommt vom weichen Bett, welches mich nicht ausreichend stützt in diesem Bereich.

Husten ist immer noch unangenehm und Niesen die Hölle, deswegen versuche ich das zu vermeiden.  :-\
Ansonsten habe ich im Alltag wenig bis keine Schmerzen, nur bei einseitigen Kraftaufwendungen oder Schwerpunkt weit weg vom Körper.
Die Stellen an denen die Bügel auf den Rippen aufliegen sind zudem schon noch recht empfindlich....

Optisch bin ich leider nicht ganz so zufrieden. Direkt nach der OP habe ich mich nicht so genau damit auseinandergesetzt, da alles noch so fremd war.
Es sah aber soweit alles super aus, auch auf den post-OP Bildern. Mittlerweile sind aber alle Schwellungen abgeklungen und so zeichnet es sich nun ab, dass meine Brust an sich ordentlich raus steht (eine Seite etwas mehr als die andere), fast schon zu weit. Ist aber nicht schlimm.
Unten, also quasi am ehemals tiefsten Punkt des Trichters ist immer noch eine großflächige "Kuhle" - sprich eine Fläche, die etwas tiefer ist als die Rippen rechts und links davon.
Es ist nicht viel, aber deutlich zu sehen. Dadurch dass die Brust oben so weit raus steht und unten die Mitte tiefer ist, als die Rippen rechts und links, verstärkt das den optischen Effekt noch etwas und sieht schon ungut aus. Mir ist nicht ganz klar, warum das nicht auf einer Höhe mit den seitlichen Rippen ist.
Ohne Frage ist es 1000 Mal besser als vorher, das Loch ist weg - aber man sieht eben trotzdem noch einen Trichter bzw. man sieht eben, dass da was nicht stimmt.

Naja mal sehen, was Dr. Lützenberg da kommende Woche dazu sagt. Aber ich glaube kaum, dass da momentan bzw. überhaupt etwas zu machen ist.
Er sagte mir mal, dass es immer Grenzen gibt, wie weit man ein Brustbein anheben kann (wegen Nervenstängen usw.) - weiß es nicht mehr genau.

Schöne Grüße

hula
Titel: Re: OP in Magdeburg April 2017
Beitrag von: hula am 18. Juni 2017, 00:53:21
So, nun sind quasi 8 Wochen seit der OP rum. Kommende Woche bin ich bei Dr. Lützenberg zur Kontrolle.
Rückenschmerzen im oberen und Schulterbereich sind quasi weg. Habe nur noch im unteren Bereich Schmerzen. Denke aber, das kommt vom weichen Bett, welches mich nicht ausreichend stützt in diesem Bereich.

Husten ist immer noch unangenehm und Niesen die Hölle, deswegen versuche ich das zu vermeiden.  :-\
Ansonsten habe ich im Alltag wenig bis keine Schmerzen, nur bei einseitigen Kraftaufwendungen oder Schwerpunkt weit weg vom Körper.
Die Stellen an denen die Bügel auf den Rippen aufliegen sind zudem schon noch recht empfindlich....

Optisch bin ich leider nicht ganz so zufrieden. Direkt nach der OP habe ich mich nicht so genau damit auseinandergesetzt, da alles noch so fremd war.
Es sah aber soweit alles super aus, auch auf den post-OP Bildern. Mittlerweile sind aber alle Schwellungen abgeklungen und so zeichnet es sich nun ab, dass meine Brust an sich ordentlich raus steht (eine Seite etwas mehr als die andere), fast schon zu weit. Ist aber nicht schlimm.
Unten, also quasi am ehemals tiefsten Punkt des Trichters ist immer noch eine großflächige "Kuhle" - sprich eine Fläche, die etwas tiefer ist als die Rippen rechts und links davon.
Es ist nicht viel, aber deutlich zu sehen. Dadurch, dass die Brust oben so weit raus steht und unten die Mitte tiefer ist, als die Rippen rechts und links, verstärkt das den optischen Effekt noch etwas und sieht schon ungut aus. Mir ist nicht ganz klar, warum das nicht auf einer Höhe mit den seitlichen Rippen ist, also warum es keine "ebene" Fläche ist von der einen Seite auf die andere.
Ohne Frage ist es 1000 Mal besser als vorher, das Loch ist weg - aber man sieht eben trotzdem noch einen Trichter bzw. man sieht eben, dass da was nicht stimmt.

Naja mal sehen, was Dr. Lützenberg da kommende Woche dazu sagt. Aber ich glaube kaum, dass da momentan bzw. überhaupt etwas zu machen ist.
Er sagte mir mal, dass es immer Grenzen gibt, wie weit man ein Brustbein anheben kann (wegen Nervenstängen usw.) - weiß es nicht mehr genau.

Schöne Grüße

hula
Titel: Re: OP in Magdeburg April 2017
Beitrag von: TBmussweg am 18. Juni 2017, 12:36:45
Hula, ich glaube sehr viele Nuss-Operierten machen diese "Phase des Zweifels" durch. Mir ging es genauso. Ich bin etwa in deinem Alter und hatte auch eine relativ großflächige TB. Bin von Schaarschmidt operiert worden. Poste doch mal ein paar aktuelle Bilder. Dein Ergebnis klingt ähnlich wie meins. Bei mir steht auch oben eine Seite etwas mehr hervor, da ein Bügle schräg eingesetzt wurde und unten ist noch eine leichter Resttrichter zu sehen. Eine Zeit lang hat mich das gestört, mittlerweile macht es mir überhaupt nichts mehr aus. Der Trichter ist größtenteils weg und das unangenehme bohrende Druckgefühl durch die TB ist weg und vor allem habe ich jetzt endlich innerlich mit der ganzen Sache abgeschlossen. Die Hin- und Herüberlegerei "soll ich es operieren lassen oder nicht" ist zu Ende und das ist eine große Entlastung. Die Sache ist jetzt gelaufen, die OP ist gemacht, es gab keine dauerhaften Komplikationen und die TB ist größtenteils weg und mit dem jetzigen Ergebnis kann ich sehr gut leben.

Dadurch, dass die "big three" der TB Chirurgen (Lützenberg, Schaarschmidt, Jaroszewski) überall so sehr in den Himmer gelobt wurden und werden, entstehen halt auch hohe Erwartungen und man hat die Vorstellung, das kosmetische Ergebnis würde bei jedem perfekt werden. Hinzu kommt, dass man fremde Bilder immer weniger kritisch betrachtet als die eigenen und dass man im Spiegel kleine Unregelmäßigkeiten viel besser sehen kann als auf Bildern. So bekommt man schnell den Eindruck, bei einem selbst wäre das Ergebnis schlechter als bei den anderen, obwohl das vielleicht gar nicht unbedingt der Fall ist.

Der Chirurg kann noch so gut sein, er wird nie bei jedem Patienten eine perfekte Brustform hinbekommen, der man gar nicht mehr ansieht, dass mal etwas nicht stimmte. Besonders nicht bei uns schon etwas älteren Patienten. Aber das macht ja auch nichts, kleine Unterschiede machen uns besonders. Und mit jetzt konsequentem Mobilisieren und Atemtraining und später Krafttraining wirst du sicherlich eine sehr schöne Brustform erreichen.

Wie gesagt, poste doch mal ein paar Bilder, um ein paar Meinungen von anderen, unvoreingenommenen Betrachtern zu bekommen.
Titel: Re: OP in Magdeburg April 2017
Beitrag von: sidewinda323 am 18. Juni 2017, 15:02:30
Am besten fragst du deinen Arzt an was das liegt das dein Brustkorb ungleichmäßig nach der OP aussieht, das würde mich auch ziemlich interesieren und ob man dem mit Brustschwimmen und Brusttraining "gerade" biegen kann?
Titel: Re: OP in Magdeburg April 2017
Beitrag von: hula am 21. Juni 2017, 01:26:57
Hallo,

danke TBmussweg für Deine netten Worte. Ja, sicherlich hat man eine gewisse Erwartungshaltung. Aber nicht unbedingt auf den Arzt bezogen, sonder eher was man sich eben für sich selbst wünschen würde, unabhängig vom Operateur.

In meinen Gedanken war ein Vorher/Nachher Bild eines Jugendlichen, der eben nach der OP einen kerzengerade und glatten Brustkorb hatte.
Natürlich ist das der Idealfall und jeder anders, bzw. nicht mit mir (andere Ausgangslage, Alter etc.) vergleichbar. Aber da könnte man endlos hin und her diskutieren und überlegen, stimmt schon.

Ich kann mich momentan damit noch nicht abfinden, dass mein Körper nun so ist/bleibt, da bei mir die OP noch recht frisch ist und sich sowieso noch einiges verändern kann. Abschließen könnte ich damit erst, wenn die Bügel raus sind und somit quasi der "endgültige" Zustand erreicht wäre.
Bilder hatte ich bewusst keine eingestellt und möchte das vorerst auch mal nicht tun.

Mittlerweile war ich nun bei der Kontrolluntersuchung bei Dr. Lützenberg.
Soweit alles sehr gut. Das extrem gute Ergebnis auf den post-OP Bildern hatte er nur kommentiert mit: "Direkt nach der OP sieht jeder erst mal aus wie Arnold Schwarzenegger".  8)
Er hatte natürlich auch gleich bemerkt, dass nun noch eine kleine Einziehung unter der Brust vorhanden ist.
Aber laut seiner Aussage geht er unbedingt davon aus, dass sich da noch etwas dran ändern wird.
Er sagte, momentan sei dort überall noch viel Druck und der Körper arbeitet. Wenn der Druck weiter nachlässt, kann sich die Stelle auch noch weiter heben. In der momentanen Position stört der über den Rippen liegende Bügel quasi ein bisschen.
Spätestens wenn die Bügel raus kommen, wird da noch der Rest passieren. Zudem sagte er, er könne bei der Entnahme über den mittigen Schnitt noch einiges machen und dann ggf. dort noch etwas hoch holen, falls es mir dann zu dem Zeitpunkt immer noch nicht genug wäre bzw. es mich noch stören würde.

Ich hatte ihn auch gefragt, warum an der tiefsten Stelle des Trichters nicht ein Bügel sitzt. Er sagte, dass einige Kollegen das wohl machen würden, er selbst aber nicht. Mein unterer Bügel sitzt quasi schon ander untersten (knöchernen) Stelle des Brustbeins. Alles was tiefer ist, ist dann mehr knorpelig.
Wenn man dann dort einen Bügel ansetzen würde, wäre zwar die tiefste Stelle des Trichters erst einmal ausgeglichen, durch den hohen Druck aber würde es dort an der Stelle dann vorne die Rippenbögen mehr nach vorne/oben ziehen und das will man dann wohl wirklich nicht.

Also von meiner Seite bin ich jetzt erst mal beruhigt. Ich warte ab, ob und wie mein Körper noch arbeitet und wenn noch etwas zu tun ist, dann bei der Bügelentnahme.
Dass kein 100%iges Ergebnis erziehlt werden kann ist mir durchaus bewusst und das ist in Ordnung.
Der große Trichter ist weg und man ist kein "Publikumsmagnet" mehr - alles andere wird sich zeigen.  ;)

Was habt ihr eigentlich so für die Narbenpflege genommen? Creme oder Pflaster? Höre recht oft von Scar-Sil. Manche nehmen aber auch extra etwas ohne Silikonbasis. Wie sind da eure Erfahrungen?

Grüße

hula
Titel: Re: OP in Magdeburg April 2017
Beitrag von: annaj am 22. Juni 2017, 21:23:17
schön zu hören, ich denke auch dass du dich erstmals keine Sorgen machen sollst, weil, wie dr. Lützenberg schon sagte, kann er an dich weiterarbeiten. Mit Sport kannst du selbst was bewegen, schau dich z.B. TB_Midow an, er hat einiges extra erreichen können, was dr. L sogar positiv beeindruckt hat.

Meine Erfahrung ist dass es immer eine Zeit dauert, bevor man das ganze loslässt, der böse TB-Geist kreist noch ein paar runden, vor allem wenn man die 20 schon überschritten hat. Ich bin auch nicht perfekt, auch bei mir waren die Voraussetzungen nicht da, und egal welche Operateur.. aber ich sehe mich als perfekt, ich sehe das was ich bekommen habe, setze es ein und freue mich wenigstens die hälfte meines Lebens ohne TB leben zu müssen. Und schau dich um, die wenigen sind perfekt... es gibt ausserdem andere Bereiche des Körpers die man verbessern kann und somit den Gesamteindruck positiv beeinflussen. Hier gehört auch das innere... wie man rüberkommt ist oft abhängig von wie man sich benimmt. Ich sag's jetzt einfach allgemein, weil man oft zu selbstkritisch gegenüber seinen Körper ist. Gedanken die einfach selbstzerstörerisch sind. Wie schon gesagt, es sind Gedanken allgemein über das Problem wie man mit seine eigene Erwartungen zurechtkommt.

Hättest du nicht von anfang an an Narbenpflege denken müssen? (eine aufrichtige Frage, ich bin oft überfordert mit alle Produkte die man so verwenden kann.. also lasse ich es lieber sein). Das positive: die Narben werden ja noch mal aufgeschnitten, und dann extra schön zurecht gemacht  8)
Titel: Re: OP in Magdeburg April 2017
Beitrag von: TB_Midow am 23. Juni 2017, 10:23:02
Am Anfang, kurz nachdem ich operiert wurde, war ich auch nur mittelmäßig zufrieden. Meine Rippenbögen standen noch ziemlich vor und der obere Brustbereich war im Prinzip eine Fläche - richtig natürlich sah das in meinen Augen noch nicht aus, auch wenn es schon eine unfassbare Verbesserung dargestellt hat.

Ich kann dich jedoch beruhigen, Dr. Lützenberg verspricht nichts, das er nicht halten kann - deine Brust wird sich noch maßgeblich verändern und Dr. Lützenberg (manchmal auch in Kombination mit Prof. Infanger) können spätestens bei der Bügelentnahme noch optische Korrekturen vornehmen.

Du wirst aber sehen, dass dein Körper und die Bügel mit der Zeit viel arbeiten und das Erscheinungsbild sich, so war es zumindest bei mir, noch wesentlich ändert. Sport kann dabei wie annaj schon geschrieben hat ein wesentlicher Faktor sein - Dr. Lützenberg bestätigte, dass Patienten die während der Bügeltragezeit viel Sport (Krafttraining) gemacht haben, die besten Ergebnisse erzielen.
Ein kleiner, unbedenklicher Resttrichter ist übrigens durchaus attraktiv, wenn du eine sportliche Brust hast oder dafür trainierst. Ich würde mir da wirklich keine Sorgen machen, zumal man sich erstmal an das neue Erscheinungsbild gewöhnen muss.
Titel: Re: OP in Magdeburg April 2017
Beitrag von: lukas349 am 11. Juli 2017, 18:47:51
Hallo,
erstmal vielen Dank für den tollen Bericht :)
Ich würde meine Trichterbrust (Haller-Index ist 4), auch gerne operieren lassen, allerdings habe ich gerade große Probleme mit der Kostenübernahme bei der Krankenkasse.
Darf ich vielleicht fragen, welche Krankenkasse bei dir die Kosten übernommen hat?
Viele Grüße,
Lukas