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Allgemeines => Allgemeine Themen => Thema gestartet von: zach am 28. Februar 2006, 14:28:04

Titel: Welches Bügelmaterial?
Beitrag von: zach am 28. Februar 2006, 14:28:04
Weiß jemand welches Material für den Bügel verwendet wird? Titan?Bin in Buch operiert worden. Die wollen dort ein MRT machen.
Titel: Welches Bügelmaterial?
Beitrag von: Marie am 28. Februar 2006, 15:37:45
Operationsvorgang
Ein Titanstahlbügel wird in der Form gebogen, wie die Brust später einmal aussehen soll. Es werden zwei 3 bis 4 cm lange senkrechte Schnitte unter den Achseln gemacht. Eventuell gibt es auch noch einen kleinen Schnitt für das Endoskop.
Dann wird der Bügel durch den Brustkorb gezogen bzw. geschoben. Er liegt dann zunächst auf beiden Seiten auf den Rippen auf und ab den höchsten Punkten des Brustkorbs liegt er dann unter den Rippen und dem Sternum. Nun wird der Bügel von einer Maschine in die richtige Position gedreht. Somit wird die Brust "ausgedellt" (sofort!). Der Bügel wird mit einem Stabilisator auf jeder Seite fixiert, damit er nicht mehr verrutschen oder sich drehen kann. Dann werden die Wunden vernäht.
Damit sich die Brust in dieser Stellung festigen kann, verbleibt die Stange zweieinhalb bis vier Jahre im Brustkorb.

Hallo Zach , unter "Korrektur" findest du zu diesem Text auch noch Photos
Gruß Marie
Titel: Welches Bügelmaterial?
Beitrag von: MarFie am 28. Februar 2006, 16:27:20
STOPP, liebe Marie! Das sind nämlich wieder solche Aussagen, die ich hier (leider) schon öfters lesen mußte! Wenn man etwas nicht 100%ig weiß,dann lieber mal nichts dazu sagen :wink:

Ich hatte vor der OP in Buch einen Allergietest machen lassen und da kam heraus, dass ich auf einige der vom Prof. Schaarschmidt geforderten Materialien allergisch bin! Der Prof selbst schreibt: "...Allergietest gegen die typischen Bestandteile des Metallbügels, nämlich Nickel,Chrom,Mangan und Molybdän..."!

Nach Rücksprache mit meinem Arzt meinte er auch, dass es formal erstmal so ausschaut, dass die Bügel nicht aus Titan sind! (Wieso sollte sonst auch der test auf die anderen Materialien gemacht werden?!)

Also hab ich in Berlin angerufen, mußte alle Unterlagen dazu vor der OP nach Buch schicken und es wurde mir gesagt, dass ich dann einen anderen[/u] Bügel bekomme und zwar aus TITAN!

Deshalb kann nicht davon ausgegangen werden, dass Titan immer verwendet wird!
Titel: Welches Bügelmaterial?
Beitrag von: Marie am 28. Februar 2006, 18:13:57
Hallo Marfie,
und ich dachte, ich kann zach weiterhelfen!:?
Was die Sicherheit anbelangt-da geb ich dir 100% recht-  :lol: und deshalb  hab ich die Information aus dem Link "Korrektur" rauskopiert und geh davon aus , dass dies schon dem Sachverhalt entspricht- (Ausnahmen gibt es immer wieder ) Sag mir doch bitte den Unterschied zwischen Titanstahl und Titan. Physik/Chemie war leider meine Schwachstelle  und für mich ist das das selbe. Aber ich lerne immer gerne dazu.
Grüße Marie
Titel: Welches Bügelmaterial?
Beitrag von: zach am 28. Februar 2006, 19:35:21
Bin Freitag wieder in Buch zur MRT Untersuchung- da werden sie mir dann schon sagen welches Material ich habe. Mir wurde aber gesagt das die Untersuchung nur mit Titan funktioniert. Alle anderen Metalle verwischen das Bild.
Titel: Welches Bügelmaterial?
Beitrag von: Rolf.Koch am 02. März 2006, 13:33:44
Kurze & blöde Frage: Was ist MRT?
Titel: Welches Bügelmaterial?
Beitrag von: Rolf.Koch am 02. März 2006, 13:37:07
Hab eben just 4 Fun mal den Bügelhersteller angerufen (den Deutschen). Also die Büel sind eigentlich NICHT aus Titan. Es sind Bestandteile aus malgan, Molüpden (MarFie hats schon geschrieben ) drin. Es nennt sich einfach Implantat-Stahl und ist auf Grund der Mischung spezielle für den Thoraxbereich gedacht. Titan wird angeblich nur benutz wenn Allergien vorliegen. Berlin bezieht seine Bügel aber wohl aus den USA (bei der Konkurrenz) wobei diese wohl die gleichen Stoffe verwendet--->gibt da ja auch Sicherheitsrichtlinien, ISO's usw.....
Titel: Welches Bügelmaterial?
Beitrag von: zach am 02. März 2006, 13:38:41
Magnet-Resonanz-Tomographie oder auch Kernspintomographie also die große Röhre.
Titel: Welches Bügelmaterial?
Beitrag von: MarFie am 02. März 2006, 13:39:47
Magnet-Resonanz-Tomographie

*auch Kernspin-Tomographie genannt

Die Kernspin-Tomographie ist eine diagnostische Technik zur Darstellung der inneren Organe und Gewebe mit Hilfe von Magnetfeldern und Radiowellen.

Ein Hauptgrund für ihre Anwendung ist, dass sie sehr genaue und differenzierte Darstellungen aller Körpergewebe liefert, vor allem nicht-knöcherner Strukturen, wie z.B. Weichteile, Organe, Gelenkknorpel, Meniskus und Gehirn. Schon geringfügige Veränderungen im Körper, beispielsweise kleine Entzündungsherde, können auf diese Weise entdeckt werden.

Zach, du bekommst die bestimmt damit die den Erguss bzw. jetzt das Gelee besser erkennen können.
Titel: Welches Bügelmaterial?
Beitrag von: MarFie am 02. März 2006, 13:41:30
Zitat von: "Rolf.Koch"Hab eben just 4 Fun mal den Bügelhersteller angerufen (den Deutschen). Also die Büel sind eigentlich NICHT aus Titan. Es sind Bestandteile aus malgan, Molüpden (MarFie hats schon geschrieben ) drin. Es nennt sich einfach Implantat-Stahl und ist auf Grund der Mischung spezielle für den Thoraxbereich gedacht. Titan wird angeblich nur benutz wenn Allergien vorliegen. Berlin bezieht seine Bügel aber wohl aus den USA (bei der Konkurrenz) wobei diese wohl die gleichen Stoffe verwendet--->gibt da ja auch Sicherheitsrichtlinien, ISO's usw.....

Du meinst bestimmt: Nickel,Chrom,Mangan und Molybdän
:wink:

Ich habs doch gewußt! Da erklärt sich vielleicht auch für manche, wieso sie so Probleme mit dem Bügel hatten. Ich denke da an jemand ganz bestimmtes, der mir noch gesagt hat, dass er allergisch drauf reagiert aber niemand ihn vor der OP nach einem Allergietest gefragt hätte.

Wie hast du denn den Hersteller rausbekommen?
Titel: Welches Bügelmaterial?
Beitrag von: zach am 02. März 2006, 13:44:41
Wie soll das funkionieren? Titan würde ja gehen, aber irgendein Metall? Bei Magnetfeldern? Wird bestimmt schön warm der Bügel.
Titel: Welches Bügelmaterial?
Beitrag von: MarFie am 02. März 2006, 13:48:18
aus MRT-Alphaklinik - die Spezialisten:

Kann ich mit Metall ins Kernspin??

Ferromagnetische Implantate oder Materialien können sich im Körper verschieben oder drehen. Dadurch können beträchtliche innere Verletzungen hervorgerufen werden. Wenn von unserer Seite aus keine vollständige Unbedenklichkeit der Untersuchung gewährleistet werden kann, müssen wir aus Sicherheitsgründen die Untersuchung ablehnen.

Quelle:
http://www.alphaklinik.de/de/dekkers/diagnose/diagnoseverfahren/mrt
Titel: Welches Bügelmaterial?
Beitrag von: zach am 02. März 2006, 13:53:07
Wenn morgen ein Bügel über Buch fliegt wars meiner. Hab in Buch angerufen- Untersuchung wurde öfters gemacht und ist ohne Bedenken.?
Titel: Welches Bügelmaterial?
Beitrag von: MarFie am 02. März 2006, 13:55:18
Zitat von: "zach"... ist ohne Bedenken.?


irgendwie traue ich solchen Aussagen so sehr wie:

"...ich bin ein Berliner..."
"...die Renten sind sicher..."
"...bei ihrer Statur werden wir 2 Bügel nehmen (müssen)..."
"...1 bis 2 Wochen nach der OP können sie wieder arbeiten..."

usw
Titel: Welches Bügelmaterial?
Beitrag von: zach am 02. März 2006, 13:57:26
Nachdem die uns beiden viel Mist erzählt haben darf da man wirklich nichts mehr glauben.
Titel: Welches Bügelmaterial?
Beitrag von: Pexc am 03. März 2006, 12:12:15
Mit einem magnetischen Gegenstand würde ich nicht in die Nähe eines Kernspintomographen gehen. Die Dinger verwenden extrem starke Magnetfelder. Das könnte recht unangenehm werden, wenn der Gegenstand sich unter der Haut befindet.

Ich dachte bisher, die Stangen seien aus Titan, hmm, gut zu wissen, zumal Nickelallergien nicht selten sind.
Titel: Welches Bügelmaterial?
Beitrag von: MarFie am 03. März 2006, 13:22:39
Ich bin auch schon gespannt, was bei der Untersuchung bei ZACH heute rausgekommen ist  :!:
Titel: Welches Bügelmaterial?
Beitrag von: Aquin am 03. März 2006, 18:37:57
Das mit der MRT ist mir auch suspekt/bin gespannt, zumal es ja heisst dass selbst Tätowierungen Probleme machen können/sich aufheizen. Weil die dunklen Farbstoffe teils vergleichbar sind mit der "Eisentinte" aus dem Mittelalter und Schwermetalle enthalten. Was mit soner ferromagnetischen Stange passiert möcht ich gar nicht wissen...

Werkstoff des Implantats: ist wirklich durchgängig chirurgenstahl und in Graz wir denk nur Stahl implantiert. Auf meine Frage an Prof Höllwarth ob ich einen Allergietest machen soll, meinte er nein, weil eine Kontaktallergie nichts aussagt wie sich das Teil dann als Implantat verhält,hab da auf seine Erfahrung vertraut, obwohl mir Titan lieber gewesen wäre. Ist aber ein Drittel teurer und glaub halt eine Kostenfrage für die Klinik.

Studier was in Richtung (Polymer)werkstoffwissenschaft, hab ne gut Ahnung auch  von metallischen Werkstoffen, hab auch Vorlesungen in Richtung Werkstoffe in der Medizintechnik

Sowohl bei Stahl als auch Titan kommen Legierungselemente zum Einsatz im die mechanischen Eigenschaften (Steifigkeit...)gezielt zu manipulieren was noch kein problem ist weils ja im Implantat ist.
Nuuuur bei Korrosionsvorgängen werden mittels elektrochemischer Prozesse Metallionen herausgelöst (gefährlich sind da eben die Schwermetalle wie Nickel, Mangan) und lagern sich im Körper ab. Und Korrosion ("Rosten) passiert auch im Körperinnern, wenn auch die Umgebung nicht so agressiv ist wie in der freien Umgebung.
Titan hat aber den Vorteil (ist darüber hinaus aber auch so biokompatibler als Stahl) dass es sich durch eine Oxidschicht schützt->Herabsetzung des Elektropotentials->Passivierung->Schutzmantel gegen das Herauslösen der bösen Schwermetalle.

Allerdings hält sich auch bei Stahl bei einer Tragedauer von 2,3 Jahren dieser Effekt in Grenzen, bzw wurde der Bügel denk so manipuliert(E-Potential,Legierungselemente) dass die Korossion nicht gross ablaufen kann

Hab aber mal Röngten gesehen von nem künstlichen Hüftgelenk aus den 70ern (Tragezeit etwa 15 Jahre), und das Teil auch real in den Händen gehabt (hat ein Institut bei uns untersucht als Sachverständiger), das war schon arg zerfressen und die Dame der das implantiert war hatte auch die ärgsten Probleme, musste eine Schwermetallausleitung machen......

Warum die Geschichte?Glaub grosse Ã,,ngste kommen aus den Anfängen der Medizintechnik(Hüftegelenke sind heute aus nem Titankorb mit Kunststoff, Keramik),jeder der ne Amalgamfüllung im Mund hat verträgt auch sicher den Stahlbügel, auch wenn der von Uhren mit Stahlband nen leichten Ausschlag kriegt.
Wobei Nummer sicher aber sicher der Titanbügel wäre, wenn der Allergietest ausschlägt.

Aber man kriegt den Bügel ja mit nach hause, und wenn was gefährliches passieren würde, wär der so unansehnlich, dass die den sicher nicht rausrücken. Denk auch nicht dass Kliniken einen neuen bügel als Andenken herschenken.

Wer zuwenig Sorgen hat:
+Stabilisatoren in der Tiefkühlpizzaverpackung die Östrogene imitieren
+Lösungsmittel/Weichmacher in Infusionsschläuchen(im Kunststoff), Dialysepatienten kriegen das Zeug im Jahr im 1/4 Literformat in Körper
+............

nicht alles so heiss essen wie kochen :wink:


mfg, Aquin :)
Titel: Welches Bügelmaterial?
Beitrag von: zach am 04. März 2006, 09:16:09
!!! DIE AUFLÖSUNG !!!
Habe kein MRT gemacht. Nach tel. Auskunft hieß es Donnerstag noch "MRT mit  Bügel wurde schon in Buch vorgenommen". Nur die dort anwesenden Ã,,rzte haben das noch nie gemacht. Also wurde ein Bügel getestet (ohne Mensch) und es ging gut. Was aber nun mit dem Bügelträger passiert, weiß keiner. Nach Aufklärungsgespräch und Erläuterung der Risiken (Hitze, Veränderung Bügel usw.)  habe ich dann davon abgesehen, bin ja kein Versuchskanninchen. Fazit: CT gemacht - Vertrauen verloren.
Habe dann noch was rausbekommen, wurde auch schon geschrieben: Alle die eine Allergie gegen Chrom, Nickel, Mangan oder Molybdän haben bekommen einen Titanbügel. Sonst wird aus Kostengründen der Bügel aus einer Legierung der 4 Werkstoffe "montiert".
Titel: Welches Bügelmaterial?
Beitrag von: MarFie am 04. März 2006, 09:51:09
Zitat von: "zach"
Nach tel. Auskunft hieß es Donnerstag noch "MRT mit  Bügel wurde schon in Buch vorgenommen". Nur die dort anwesenden Ã,,rzte haben das noch nie gemacht. ...  Nach Aufklärungsgespräch und Erläuterung der Risiken (Hitze, Veränderung Bügel usw.)  habe ich dann davon abgesehen, bin ja kein Versuchskanninchen.

Ich glaub das war das einzig Richtige!