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Allgemeines => Allgemeine Themen => Thema gestartet von: derneue am 10. Mai 2014, 19:04:54

Titel: Fragen zum Ablauf bis zur Op
Beitrag von: derneue am 10. Mai 2014, 19:04:54
Hallo,

ich hätte einige Fragen zum Thema OP
Angenommen ich möchte mich von Dr Lützenberg in Magdeburg nach Nuss operieren lassen.
Da ich vom südlichen Teil Deutschlands komme wäre es sinnvoll sowenige Termine wie möglich in Magdeburg zu benötigen.

Jetzt frage ich mich, ob ich die Voruntersuchungen welche für eine Argumentation zur Kostenübernahme von der KK notwendig sind auch in einem
nahegelegenen Krankenhaus machen lassen kann. Wenn ja, welche Voruntersuchungen für eine gute Argumentation gegenüber der KK
notwendig? Zu meinen körperlichen Beschwerden zählen hauptsächlich Atemnot (oft schon in Ruhelage), eingeschränkte Leistungsfähigkeit,
schnell ansteigender Puls, gelegentliches Herzstolpern, Ruhepuls zwischen 80 und 100.

Mein Hausarzt würde mir soweit ich weiß auch eine Überweisung schreiben.
- Wer erstellt dann den Arztbrief für den Antrag zur Kostenübernahme?
- Wieviele Termine braucht man in der Regel an der Klinik?
- Ich würde mich aus zeitlichen Gründen erst nächstes Jahr operieren lassen, wielange wäre eine Kostenübernahme gültig?
- Falls jemand eine gute Klinik in BW kennt wäre das natürlich ideal, leider habe ich von den Umliegenden (Tübingen, Mannheim) sehr wenig gehört und eine solch große OP möchte ich schon gerne von einer Klinik durchführen lassen, die regelmäßig TBs operiert.

Viele Grüße.
Titel: Re: Fragen zum Ablauf bis zur Op
Beitrag von: ex.pectus am 10. Mai 2014, 21:35:51
Minimalvariante (real, keine Phantasie, aber natürlich nicht immer so einfach):
- kein Arztbiref für die Kostenübernahme nötig, sondern Krankenhauseinweisung vom Haus- oder Facharzt ausreichend, s.a. http://www.trichterbrustforum.de/index.php/topic,1741.msg14469.html#msg14469
- nur 1 Termin im KH nötig, und zwar für die OP
- alle anderen vorbereitenden Untersuchungen können ambulant, irgendwo anders gemacht werden

"Mythos" Arztbrief für die Kostenübernahme:
- wenn ich mich recht erinnere, habe ich nur von einem einzigen Arzt gehört, der (im Vorfeld) extra für die Krankenkasse einen Arztbrief zwecks Kostenübernahme geschrieben hat (Dr. Hecker) und der war nicht erfolgreich
- Arztbriefe werden in der Regel nicht für Krankenkassen geschrieben, sondern für die ärztlichen Kollegen oder den Patienten, um über das Ergebnis der Untersuchung und die weitere Behandlung zu informieren
- diese Arztbriefe werden dann auch dazu verwendet, um sie bei der Krankenkasse einzureichen; manche werden auch von der KK dazu aufgefordert, andere reichen die Arztbriefe ohne Aufforderung mit ein
Titel: Re: Fragen zum Ablauf bis zur Op
Beitrag von: annaj am 10. Mai 2014, 22:22:20
schreib dr. Lützenberg ein mail und frag direkt nach. Ich weiss von die schwedische Patienten das es oft kein vorgespräch vor ort stattfindet, sondern der voruntersuchung wird mit ein CT/MRT gemacht, daraus kann dr. L auch bei bedarf ein arztbrief schreiben. Ihr trifft euch sowieso am tag vor der op.
Die nachutersuchungen kann man am wohnort machen, röntgen 10 wochen nach der op an dr. L mailen usw.
Titel: Re: Fragen zum Ablauf bis zur Op
Beitrag von: ex.pectus am 10. Mai 2014, 23:21:29
Zitat von: annaj am 10. Mai 2014, 22:22:20
schreib dr. Lützenberg ein mail und frag direkt nach.

Falls du nachfragst, kannst du ja mal berichten, was er dazu gesagt hat.

Von Prof. Schaarschmidt konnte man lesen, dass man für einen Arztbrief auch persönlich vorstellig werden muss. Ein Grund der mir sehr plausibel erscheint ist der, dass es aus standesrechtlichen Gründen in D nicht zulässig ist ("Ã,,rztinnen und Ã,,rzte dürfen individuelle ärztliche Behandlung, insbesondere auch Beratung, nicht ausschließlich über Print- und Kommunikationsmedien durchführen." (http://www.bundesaerztekammer.de/page.asp?his=1.100.1143))

Außerdem ist der "Schwund" an Patienten, die dann doch nicht am Ende operiert werden, natürlich um ein vielfaches höher, wenn man als Hürde/Hemmschwelle nur einen Mailwechsel hat, statt einen Besuch in der Sprechstunde vor Ort.
Titel: Re: Fragen zum Ablauf bis zur Op
Beitrag von: annaj am 11. Mai 2014, 20:42:08
Zitat von: ex.pectus am 10. Mai 2014, 23:21:29
Zitat von: annaj am 10. Mai 2014, 22:22:20
schreib dr. Lützenberg ein mail und frag direkt nach.

Falls du nachfragst, kannst du ja mal berichten, was er dazu gesagt hat.

Ich denke es könnte unterschiedlich ausfallen, es kommt vielleicht auf den befund an. Deswegen sollte sein antwort nicht als Regel gesehen werden, denke ich.

Die eigentliche beratung findet am tag vor dem op statt, ich würde den kontakt über "print und kommunikationsmedien" eher als Vorgespräch sehen, und zur vorbereitung der Bürokratie... bei den schweden muss die Krankenkasse für den antrag zu "S2" gewisse unterlagen haben, denen ist es egal ob man den behandelte Arzt vorher besucht hat oder nicht.


Titel: Re: Fragen zum Ablauf bis zur Op
Beitrag von: ex.pectus am 11. Mai 2014, 21:20:54
Zitat von: ex.pectus am 10. Mai 2014, 23:21:29
Zitat von: annaj am 10. Mai 2014, 22:22:20
schreib dr. Lützenberg ein mail und frag direkt nach.

Falls du nachfragst, kannst du ja mal berichten, was er dazu gesagt hat.

Mir ist eingefallen, dass ich auch schon mal den Rat gegeben habe und folgende Rückmeldung bekommen habe:

Zitat von: studi am 01. Oktober 2012, 21:05:49
Zitat von: ex.pectus am 30. September 2012, 21:27:04
Und Dr. Lützenberg kannst du auch anmailen.

Dr. Lützenberg hab ich schon angemailt, jedoch hat er mir zu verstehen gegeben, dass er persönliche Gespräche bevorzugt und ich in seine Sprechstunde kommen soll.

Zitat von: annaj am 11. Mai 2014, 20:42:08
Ich denke es könnte unterschiedlich ausfallen, es kommt vielleicht auf den befund an. Deswegen sollte sein antwort nicht als Regel gesehen werden, denke ich.

Richtig. Ich bin auch eher zurückhaltend, wenn es darum geht, aus Einzelereignissen allgemeingültige Regeln abzuleiten. Aber sie helfen, sich ein Bild zu machen (manchmal aus vielen Mosaiksteinchen).

Abgesehen von dem standesrechtlichen Fragen gibt es ja noch zwei andere Aspekte: Zeit und Geld.

Dr. Lützenberg nimmt sich sehr viel bzw. genügend Zeit für seine bestehenden Patienten. Genaugenommen sind Leute, die eine Mail schreiben, ja auch Patienten, aber definitiv noch keine operierten Patienten. Und es ist ungewiss, ob sie es jemals werden. Das Stichwort "Prioritäten" ist hier im Forum in dem Zusammenhang schon gefallen.

Und darauf, dass bei Beratungen per Mail keine Kosten abgerechnet bzw. Einnahmen für den Arbeitgeber erwirtschaftet werden können, wurde hier im Forum auch schon hingewiesen.

Das heißt nicht, dass es nicht möglich wäre, seine OP so zu organisieren, dass man nur zur OP selbst ins weit entfernte KH fahren müsste, aber man sollte eben die Rahmenbedingungen im Hinterkopf haben, wenn man das in Angriff nehmen will.
Titel: Re: Fragen zum Ablauf bis zur Op
Beitrag von: derneue am 10. Juni 2014, 10:14:18
Erstmal Vielen Dank für die schnellen und vorallem ausführlichen antworten.
Ich habe Dr. Lützenberg per E-mail wegen den Voruntersuchungen kontaktiert.
Ein CT oder MRT vom Thorax sowie ein Lungenfunktionstest seien als Voruntersuchungen notwendig.
Ich habe jetzt einen Termin bei meinem Hausarzt um zu besprechen wo ich die Untersuchungen machen lasse.
Noch zum CT bzw. MRT. Kostet mich das was oder zahlt das die gesetzliche Krankenversicherung (AOK)?
Sobald ich die Voruntersuchungen fertig habe, gehe ich in die Sprechstunde zu Dr. L. um mich von ihm persönlich untersuchen zu lassen und das weitere Vorgehen zwecks Kostenübernahme zu besprechen.

Er hat mir dazu auch gleich angeboten einen Termin zu vereinbaren und in seine Sprechstunde zu kommen ohne dass ich explizit nachgefragt habe, daher denke ich schon dass ich für eine eventuelle Operation persönlich vorbeikommen sein soll.
Titel: Re: Fragen zum Ablauf bis zur Op
Beitrag von: ex.pectus am 10. Juni 2014, 12:43:59
Zitat von: derneue am 10. Juni 2014, 10:14:18
Noch zum CT bzw. MRT. Kostet mich das was oder zahlt das die gesetzliche Krankenversicherung (AOK)?

CT und MRT sind ganz normale Kassenleistungen. D.h. man muss nichts bezahlen, wenn sie ein Kassenarzt für notwendig hält und verordnet/durchführt. Wobei das CT billiger und schneller durchführbar und verfügbar, aber mit einem Strahlenrisiko verbunden ist. Letzeres allein rechtfertigt es - auch aus KK-Sicht, das teurere MRT zu machen. Bzw. umgekehrt stellt es eigentlich eine strafrechtlich relevante Körperverletzung dar, wenn man ein CT macht, obwohl ein MRT möglich wäre. Manche sehen das aber nicht so streng.

Zitat von: derneue am 10. Juni 2014, 10:14:18
Er hat mir dazu auch gleich angeboten einen Termin zu vereinbaren und in seine Sprechstunde zu kommen ohne dass ich explizit nachgefragt habe, daher denke ich schon dass ich für eine eventuelle Operation persönlich vorbeikommen sein soll.

Kann sein.

Kann aber auch sein, dass es nicht nur um eine Operation und nicht ums sollen geht. D.h. man soll nicht vorbeikommen, sondern man kann. Oder man soll, wenn man noch fragen hat, vorbeikommen statt zu mailen (aber man braucht nicht, wenn man die anderweitig klärt).
Und nicht nur, für eine Operation sondern auch bei jedem anderen TB-Problem, unabhängig davon ob man sich operieren lassen will oder nicht.
Titel: Re: Fragen zum Ablauf bis zur Op
Beitrag von: derneue am 17. Juli 2014, 19:42:25
Leider habe ich erst jetzt einen Termin fürs CT bekommen da ich mich für ein größeres Krankenhaus entschieden habe, welches schonmal solche CTs gemacht hat.
Zur CT macht mich noch stutzig, dass die Frau am Telefon meinte ich solle Werte fürs Kontrastmittel (TSH und Kreatinin) mitbringen. Ist es üblich dass man eine CT von der Trichterbrust mit Kontrastmittel macht?
Mache mir etwas sorgen weil meine Schilddrüse anscheinend leicht in Unterfunktion ist und das Kontrastmittel Einfluss auf die Schilddrüsenfunktion haben kann.
MRT habe ich erstmal ausgeschlossen da ich noch Metall im Körper habe.
Titel: Re: Fragen zum Ablauf bis zur Op
Beitrag von: annaj am 17. Juli 2014, 20:58:57
Zitat von: derneue am 17. Juli 2014, 19:42:25
Ist es üblich dass man eine CT von der Trichterbrust mit Kontrastmittel macht?

MRT habe ich erstmal ausgeschlossen da ich noch Metall im Körper habe.

Nein man macht in trichterbrustzusammenhang kein CT mit kontrastmitteln.

MRT kann auch mit metall im Brustkorb/körper gemacht werden. Der arzt soll aber unbedingt wissen das du metall hast, und wo, damit die werte anders eingestellt werden beim röntgen.
Titel: Re: Fragen zum Ablauf bis zur Op
Beitrag von: ex.pectus am 17. Juli 2014, 21:05:10
1.
Dass die Mitarbeiterin bei der Terminvorbereitung keine Ahnung von der eigentlichen Durchführung der Untersuchung zu haben scheint, muss gar nichts bedeuten. Vielleicht wird hier - bei der Terminvergabe - einfach immer nach Schema F vorgegangen. Ob das bei der Untersuchung dann auch so sein wird, muss nicht sein.

2.
Darauf würde ich es aber nicht einfach ankommen lassen. D.h. ich würde das vorher abklären. Am besten per Email!

3.
Einer "missglückten" CT-Untersuchung sieht man nicht unbedingt an, dass sie missglückt ist. Und so einfach wiederholen lässt sie sich auch nicht (Strahlenschutz, Kosten).

4.
Für die Bewertung einer CT- bzw. MRT-Aufnahme einer Trichterbrust kann die entsprechende Atemlage sehr entscheidend sein. D.h. es ergeben sich je nach Ein- oder Ausatmung andere Haller-Indizes. Im Grenzbereich um 3,2 kann das dann auch ganz willkürlich für oder gegen eine OP sprechen.
siehe bspw. Breathe In... Breathe Out... Stop Breathing: Does Phase of Respiration Affect the Haller Index in Patients With Pectus Excavatum? in: American Journal of Roentgenology. 2011;197: W934-W939. http://www.ajronline.org/doi/abs/10.2214/AJR.11.6430 bzw. als PDF: http://www.ajronline.org/doi/pdf/10.2214/AJR.11.6430
RESULTS. The Haller index was significantly lower at inspiration, compared with stop quiet breathing and expiration

5.
Auf pectusinfo.com hat ein User einen CT-Scan Advice gepostet: http://www.pectusinfo.com/board/viewthread.php?tid=6601
Ich habe auch noch einen anderen für CT und MRT mit google gefunden: http://nebula.wsimg.com/b067ed4fb5b96b14284ec9bb751d3869?AccessKeyId=506F40718126A09C4AF6&disposition=0&alloworigin=1

6.
Die MRT-Aufnahmen der Charité als Dr. Lützenberg noch dort war, scheinen auch sowohl bei Ein- als auch bei Ausatmung gemacht worden zu sein. s. bspw. http://www.trichterbrustforum.de/index.php/topic,1453.msg14020.html#msg14020 (Haller-Index bei Inspiration 3,1 und in Expiration 3,7) -> Problem/Effekt scheint also bekannt zu sein

Zitat von: annaj am 17. Juli 2014, 20:58:57
MRT kann auch mit metall im Brustkorb/körper gemacht werden.

Metall ist meines Wissens aus 3 Gründen ein Problem:
- Gefahr, dass das Metall auf Grund des Magnetfeldes "wandert" - trifft aber nur zu, wenn das Metall nicht fest verankert ist (bspw. Splitter im Kopf, Herzschrittmacher)
- Problem von Artfefakten bei der bildlichen Darstellung - trifft aber meist nur in räumlicher Nähe des zu untersuchenden Gebiets auf
- Problem der Erwärmung - kann man durch Ã,,nderung der Untersuchungstechnik minimieren
Titel: Re: Fragen zum Ablauf bis zur Op
Beitrag von: annaj am 17. Juli 2014, 23:43:25
ich spreche von eigener erfahrung das MRT problemlos mit Metall gemacht werden kann, und weiss das es bei dr. Lützenberg in der Charité regelmässig gemacht würde, ohne Problem. Viel lieber MRT als CT, der strahlung von einer CT entspricht 50-100 Röntgenbilder. Ein ganzkörper CT wird mit der gleiche strahldosis wie in Hiroshima als die atombombe entzündet wurde verglichen, bei der Brustkorb naturlich ein bisschen weniger strahldosis, aber immerhin eine menge... http://www.medizinauskunft.de/artikel/diagnose/krankheiten/Krebs/06_09_ct.php (http://www.medizinauskunft.de/artikel/diagnose/krankheiten/Krebs/06_09_ct.php)
Titel: Re: Fragen zum Ablauf bis zur Op
Beitrag von: ex.pectus am 18. Juli 2014, 00:04:25
Zitat von: ex.pectus am 17. Juli 2014, 21:05:10
Metall ist meines Wissens aus 3 Gründen ein Problem:
- Gefahr, dass das Metall auf Grund des Magnetfeldes "wandert" - trifft aber nur zu, wenn das Metall nicht fest verankert ist (bspw. Splitter im Kopf, Herzschrittmacher)
- Problem von Artfefakten bei der bildlichen Darstellung - trifft aber meist nur in räumlicher Nähe des zu untersuchenden Gebiets auf
- Problem der Erwärmung - kann man durch Ã,,nderung der Untersuchungstechnik minimieren

Zitat von: annaj am 17. Juli 2014, 23:43:25
ich spreche von eigener erfahrung das MRT problemlos mit Metall gemacht werden kann, ...

Ich wollte dir nicht widersprechen, sondern darauf hinweisen, aus welchen Gründen tatsächlich/angeblich bei Metallen im Körper kein MRT gemacht werden kann. Wenn ich von Problemen schreibe, meine ich keine unlösbaren. Aber es ist mehr Arbeit, wenn vor der Untersuchung abgeklärt werden muss, um welche Metalle es sich handelt, wo die sich befinden usw. usf. Und Zeit ist nicht nur Geld. Manchmal fehlt auch die Zeit komplett. Manchmal liegt es aber auch an Inkompetenz und Unlust.

Wenn man als Patient nur sagen kann, dass es aber in anderen Praxen geht, bekommt man vielleicht als Antwort, dass man dann eben in die andere Praxis gehen soll. Wenn man dagegen passende Argumente bringen kann, hat man vielleicht mehr Erfolg, zur gewünschten Untersuchung zu kommen.
Titel: Re: Fragen zum Ablauf bis zur Op
Beitrag von: derneue am 18. Juli 2014, 13:23:08
Wir groß ist denn die Strahlenbelastung ca bei einer Trichterbrust CT? Ich finde nur etwas von kompletter Thorax CT angegeben mit bis zu 8msv was doch sehr hoch ist, wird bei der Trichterbrust CT auch der gesamte Thorax durchleuchtet oder nur die Tiefste stelle mit wenigen Schichten?
Bzw wieviele Schichten sind denn notwendig bei der CT?
Mein Hausarzt meinte dass die Strahlendosis heute kaum noch relevant sei bei den neuen Geräten, erst als ich mich vor kurzem informiert habe bin ich auf diese hohe Strahlenbelastung gestoßen. Jetzt ist natürlich der Termin schon anfang nächste Woche und die Woche drauf der Termin bei Dr.L. zur Besprechung.
Ich werde das Thema Strahlenbelastung beim Vorgespräch ansprechen. Es gibt ja auch Low- Dose CTs und CTs mit wenigen Schichtaufnahmen jetzt ist nur die Frage wieviele Schichten in welcher Intensität erzeugt werden müssen.
Metall ist übrigends im Kiefer.
Titel: Re: Fragen zum Ablauf bis zur Op
Beitrag von: ex.pectus am 18. Juli 2014, 14:49:41
Zitat von: derneue am 18. Juli 2014, 13:23:08
Wir groß ist denn die Strahlenbelastung ca bei einer Trichterbrust CT? Ich finde nur etwas von kompletter Thorax CT angegeben mit bis zu 8msv was doch sehr hoch ist, wird bei der Trichterbrust CT auch der gesamte Thorax durchleuchtet oder nur die Tiefste stelle mit wenigen Schichten?

Das hängt davon ab, wie und mit welchem Gerät die Untersuchung durchgeführt wird. Es kann sein, dass der auftraggebende Arzt für die Durchführung bzw. die Aufnahmen bestimmte Vorgaben macht, nach denen sich der durchführende Arzt richtet. Kann auch sein, dass es keine Vorgaben gibt, und der durchführende Arzt es so macht, wie er es für richtig hält.

Zitat von: derneue am 18. Juli 2014, 13:23:08
Bzw wieviele Schichten sind denn notwendig bei der CT?

Wenn ich davon ausgehe, dass in den Foren oder in Fachzeitschriften nur eine einzige Schicht dargestellt wird, an der dann der Befund gezeigt bzw. besprochen wird, sollte man meinen, dass auch genau diese eine einzige Schicht ausreicht. Das Problem könnte allenfalls darin bestehen, vor der Aufnahme die richtige Schicht zu ermitteln.

Zitat von: derneue am 18. Juli 2014, 13:23:08
Mein Hausarzt meinte dass die Strahlendosis heute kaum noch relevant sei bei den neuen Geräten,

Völlig irrelevanter Unsinn (das Risiko eines GAU bei einem Kernkraftwerk ist vermutlich genauso gering und irrelevant). Zumindest ist es nur die Hälfte der Wahrheit. Man sollte das Risiko der Strahlendosis im Vergleich zum Nutzen der Untersuchung bzw. zum Risiko einer Unterlassenen Untersuchung sehen. Bei dieser Abwägung von Nutzen und Risiko kann man das Risiko vielleicht als kaum noch relevant bezeichnen. Wenn es aber eine alternative Untersuchungsmethode gibt bzw. die Untersuchung mit Röntgenstrahlung überflüssig ist, stellt die Röntgenuntersuchung eine überflüssige Gefährdung, ein überflüssiges Risiko dar. Man ist dann vielleicht quasi umsonst an den Spätfolgen der Strahlung gestorben, was natürlich sehr unwahrscheinlich ist, aber irrelevant kann man das nicht bezeichnen.

Auf die Schnelle habe ich eine Seite gefunden, auf der das sehr schon erklärt wird:
ZitatDie Wirkung ionisierender Strahlung auf den menschlichen Körper kann in stochastische und nichtstochastische Effekte unterteilt werden. Bei nichtstochastischen Wirkungen ist die Schädigung an eine Dosisschwelle (Beispiel: Hauterythem, Katarakt) gebunden. Der Schweregrad der Schädigung hängt von der Höhe der Dosis ab. Bei stochastischen Wirkungen kann nach dem Zufallsprinzip die Schädigung auch bei kleinsten Dosiswerten auftreten. Von der Dosis ist in diesem Fall die Häufigkeit, jedoch nicht der Schweregrad (Beispiel: Mutation, Tumorinduktion) anhängig.
http://www.bk-trier.de/bk_trier/Medizin-Pflege/zentren/RSN/FAQ/roentgenstrahlen.php

s.a. Der lange Abschied von der unschädlichen Dosisschwelle http://www.strahlentelex.de/Stx_12_602_S04-10.pdf

Zitat von: derneue am 18. Juli 2014, 13:23:08
Metall ist übrigends im Kiefer.

Wenn man nach Zahnersatz und MRT sucht, findet man als Ergebnis, dass das eigentlich kein Problem darstellt z.B. http://www.radiologie-wiesloch.de/cms/upload/pdf/Aufklaerungsbogen_MRT_Verbund.pdf Ausnahme: Patienten einen magnetisch fixierten Zahnersatz tragen (falls dieser Zahnersatz nicht entfernt werden kann). http://www.mrthamburg.de/zuweiser_risiken.html
Titel: Re: Fragen zum Ablauf bis zur Op
Beitrag von: derneue am 18. Juli 2014, 16:39:43
Erstmal Vielen Dank für die schnellen und ausführlichen Antworten hier das freut mich sehr.

Im Vorgesrpäch werde ich auf die Schichtanzahl und die Strahlenexposition eingehen und um eine Risikoabschätzung bitten.
Wenn sich herausstellen sollte, dass mehrere Schichten notwendig sind und die Strahlenbelastung an die einer kompletten Thorax CT heranreicht, werde ich wahrscheinlich die Untersuchung nicht durchführen und versuchen ein MRT zu bekommen. Ich habe noch gelesen, dass die effektive Dosis eines Thorax-CT mit 25 Schichten bei 5-16 mSv liegt. Ich vermute mal, dass bei einer Schicht dann 0.2-0.64 msv auftreten. Für mich persönlich wären 1-2 Schichten dann noch vertretbar. Ob das so gilt kann ich nicht sagen und werde ich auch nachfragen.



Titel: Re: Fragen zum Ablauf bis zur Op
Beitrag von: ex.pectus am 19. Juli 2014, 21:06:13
Vorgespräch?

Meine Erfahrung bzw. Vermutung ist die, dass Gespräche mit Röntgenärzten, die ja CT und MRT durchführen, eher die Ausnahme sind. Und zwar sowohl vor als auch nach der Untersuchung. Röntgenärzte bekommt man als Patient in manchen Einrichtungen wohl im Normalfall nicht zu Gesicht, außer hinter Scheiben oder an Monitoren, jedenfalls ohne die Möglichkeit mit Ihnen zu sprechen, wenn man nicht rechtzeitig extra darum bittet (und dann klappt das auch ganz gut). So ist jedenfalls mancherorts der geplante Ablauf. Und ein gewünschtes Gespräch mit dem Arzt bringt den normalen Ablauf dann durcheinander. Deshalb sollte man das so früh wie möglich ansprechen und sich vergewissern, dass das gewünschte Gespräch auch tatsächlich ermöglicht wird und nicht einfach darauf vertrauen, dass noch irgendwie von selbst passieren wird. Ich meine: es deeskaliert die ganze Angelegenheit, wenn man nicht erst im letzten Moment die Notbremse ziehen muss.

Ich habe mal etwas gegoogelt nach "kein Vorgespräch" und CT und bin auf folgende Aussage gestoßen:

Zitatin unserer praxis gibt es auch kein vorgespräch. frag mal die radiologen wie die das machen sollen wenn alle 20 minuten ein patient kommt und man noch nebenher bilder und bericht beurteilen muss.
http://www.med1.de/Forum/Krebsangst/557420/5/

In dem Thread bei med1 ging es der Threadstarterin übrigens um Angstzustände nach einer CT-Untersuchung wegen der damit verbundenen Strahlenbelastung. Angst wäre vermutlich so ziemlich das letzte, was ein überflüssiges CT bei mir auslösen würde. Und wenn ich die dort genannten Angstzustände auch für übertrieben halte, kann ich die Schuldzuweisungen und vermeintlichen Argumente der anderen nicht nachvollziehen.

Vielleicht auch ganz interessant von einer anderen Seite:

Zitat2. Muss gem. §23 der die rechtfertigende Indikation stellende Arzt den Patienten auf jeden Fall vorher untersuchen?
Antwort: Nein! Es muss nach § 23 Abs. 1 Satz 5 nur die Möglichkeit dazu bestehen ("... untersuchen kann")
http://www.mta-r.de/blog/2012/06/20/roentgen-legal-oder-koerperverletzung-roev-ist-massgebend.html

D.h. man hat es da nochmal schwarz auf weiß, dass es wohl ganz legal zu sein scheint, wenn man vor einer Röntgenstrahlen-Exposition nicht vom Röntgenarzt untersucht wird = mit ihm gesprochen hat.

Andererseits steht es jedem Patienten frei, seine Einwilligung zur Untersuchung von einem vorherigen Gespräch abhängig zu machen.

vereinfacht: "rechtfertigende Indikation" muss durch den Röntgenarzt gestellt werden, davon zu unterscheiden ist normalen "medizinische Indikation" durch den überweisenden Arzt.
Titel: Re: Fragen zum Ablauf bis zur Op
Beitrag von: derneue am 26. Juli 2014, 00:24:48
Hab die CT nun machen lassen. Nun kann ich sagen, dass die Frau am Telefon bei der ich einen Termin ausgemacht hatte anscheinend keine Ahnung von der Sache gehabt hat. Weder gab es ein Vorgespräch(welches sie mir ohne Nachfrage angeboten hatte und sogar Pflicht sei), noch wurde Kontrastmittel verwendet.
Mein Tip noch, wenn ihr euch nicht sicher seid fragt nach oder lasst die Werte TSH und Kreatinin, die für die Kontrastmittelgabe notwendig sind i.d.R kostenlos beim Hausarzt testen. Es wird ein wenig Blut abgenommen, im Labor untersucht und 1-2 Tage später wisst ihr bescheid. In den Werten sieht man u.a dann auch ob Schilddrüse und Niere richtig arbeiten schadet also nicht.

In der Klinik:
Als ich aufgerufen wurde habe ich kurz die Ã,,rztin gefragt ob die Strahlenbelastung denn hoch sei. Sie meinte dann, Sie müsse sowieso noch kurz zum Oberarzt um zu besprechen wie die Bilder gemacht werden und welche Einstellungen man vornimmt wegen möglichst geringer Strahlenbelastung. Als Sie alles weitere mit dem Arzt besprochen kam Sie noch kurz rein und sagte, dass die Strahlenbelastung unter 1msv liegen wird.
Es wurden sowie ich das sehe 1 oder 2 Schichten gemacht dazu noch eine seitliche Aufnahme und eine Frontale. Anschließend habe ich noch eine Cd mitbekommen (am besten nachfragen das ist eigentlich immer möglich und kostenlos zumindest kenne ich das bisher so).

Die ganze Sache bitte nicht falsch verstehen, die Strahlung aus einer kompletten Thorax Ct mit ~8msv ist eben auf einen Schlag soviel wie man in 3 Jahren an natürlicher Hintergrundstrahlung im Körper aufnimmt. Wenn es eben die alternative zur MRT die ohne Strahlung auskommt gibt dann sollte man diese auch nutzen. Ich habe es nicht getan und man ärgert sich bevor man die CT macht eben schon ein wenig wenn man ja eigentlich die Wahl hat. Mir wäre es jetzt aber auch definitiv zu aufwendig gewesen den Termin ganz zum Schluss abzusagen und dann Monate für ein MRT zu warten welches ich auch in der Klinik hätte machen lassen weil die Klinik eben schon erfahrungen mit Tbs hat und weiß wie man so ein Schnittbild macht. Von daher bin ich sehr zufrieden mit meiner entscheidung.

Die beiden CT-Schichten sind unterteilt in viele kleine Einzelbilder auf der CD die man hintereinandergeschaltet wie einen Film abspielen kann. Die eine Schicht mit ~450 Bildern und die andere mit ~100 Bildern. Die Seitenaufnahme mit ~120 Bildern und die Frontalaufnahme als 1 Bild.
Titel: Re: Fragen zum Ablauf bis zur Op
Beitrag von: Schwabe am 04. August 2014, 20:36:29
Hallo,

in deinem ersten Post schreibst du folgendes:

Zitat von: derneue am 10. Mai 2014, 19:04:54
- Falls jemand eine gute Klinik in BW kennt wäre das natürlich ideal, leider habe ich von den Umliegenden (Tübingen, Mannheim) sehr wenig gehört und eine solch große OP möchte ich schon gerne von einer Klinik durchführen lassen, die regelmäßig TBs operiert.

Das Schwarzwald-Baar Klinikum wäre meiner Meinung nach ein solches, ich wurde am 12.06. operiert und kann bisher nur Gutes berichten, siehe auch mein Erfahrungsbericht.
Titel: Re: Fragen zum Ablauf bis zur Op
Beitrag von: derneue am 15. August 2014, 12:14:03
Danke, ich werde mir das Klinikum eventuell mal genauer anschauen.

Vor knapp 3 Wochen war das Gespräch mit Dr. Lützenberg in Magdeburg.

Er meinte dass bei mir eine Op auf alle Fälle vertretbar wäre und dass ich kein Grenzfall sei.
Er erwähnte etwas davon dass alle Kriterien bis auf fehlende Skoliose für eine Op erfüllt seien.
Folgendes spricht für die Op:

Haller Index von 5 bei einem Abstand von 53mm von Sternum zur Wirbelsäule
Lungenfunktion eingeschränkt und mit typischem Verlauf für Trichterbrust
   IVC: Wert 3.29  Prozent Soll 60%
   FVC: Wert 3,80  Prozent Soll 79%
    FEV1%VC: Wert 95    Prozent Soll 109%
   Folgen sind Atemnot, geringe Belastbarkeit

psychisch sehr belastend
Herz wird auf CT-Bildern gequetscht
   Folgen Herzrythmusstörungen


Die Erfolgsaussichten seien in meinem Fall sehr gut da z.b. die Rippen nicht rausstehen,
der Brustkorb noch etwas weich ist.
Ich benötige nun noch eine Krankenhauseinweisung vom Hausarzt die ich mit dem Bericht und Fotos
an die Krankenkasse zur Prüfung auf Kostenübernahme sende.
Er meinte noch, dass in meinem Fall die Krankenkasse zustimmen müsste ich bin da aber noch etwas skeptisch und rechne erstmal mit einer Ablehnung.
Ich finde die Trichterbrust sieht auf den Bildern die ich direkt mitnehmen konnte nicht so schlimm aus, kann man da noch selbst gemachte Bilder an die Krankenkasse mitsenden?

Noch eine wichtige Sache: Dr L. meinte er schreibe mir einen Bericht den ich dann an die KK senden soll. Der Bericht ist aber noch nicht angekommen.
Wielange dauert soetwas und sollte ich da mal nachfragen ob der Bericht eventuell vergessen wurde?

Titel: Re: Fragen zum Ablauf bis zur Op
Beitrag von: ex.pectus am 15. August 2014, 19:47:09
Zitat von: derneue am 15. August 2014, 12:14:03
Er erwähnte etwas davon dass alle Kriterien bis auf fehlende Skoliose für eine Op erfüllt seien.

hier zum Vergleich mal die OP-Kriterien, die er auf seiner Info-Seite aus dem Jahr 2013 aufgeführt hatte http://www.trichterbrustforum.de/index.php/topic,1806.msg14819.html


Und er meinte zu mir mal, wenn man 3 Kriterien aus der Liste erfüllt, wäre das eine OP-Indikation. Das ist aber keine allgemein verbindliche Regel.

Zitat von: derneue am 15. August 2014, 12:14:03
ich bin da aber noch etwas skeptisch und rechne erstmal mit einer Ablehnung.

Wenn du dir schon negative Gedanken darüber machst und eventuell dein Vorgehen entsprechend anpassen willst, würde ich empfehlen, es erstmal auf die unauffällige Art zu probieren. Du bist doch bei einer AOK mit Geschäftsstellen, die man vor Ort aufsuchen kann. Es wäre doch möglich, dass du deine Krankenhauseinweisung gleich abgestempelt bekommst. Oder hast du das schon abgeklärt, dass das ausgeschlossen ist (Bundesland?)?
s.a. http://www.trichterbrustforum.de/index.php/topic,1741.msg14469.html#msg14469

Zitat von: derneue am 15. August 2014, 12:14:03
Noch eine wichtige Sache: Dr L. meinte er schreibe mir einen Bericht den ich dann an die KK senden soll. Der Bericht ist aber noch nicht angekommen.
Wielange dauert soetwas und sollte ich da mal nachfragen ob der Bericht eventuell vergessen wurde?

3 Wochen ist jedenfalls lange genug, um kein schlechtes Gewissen haben zu müssen, wenn man mal nachfragt. Normal sollten vielleicht so maximal 3 Tage unter optimalen Bedingungen sein. Normal aber nur im Sinne von richtig, nicht in dem Sinne, wie es Praxis oder häufig ist.


EDIT:
erst auf den zweiten Blick sind mir deine Lungenfunktionswerte aufgefallen:

Zitat von: derneue am 15. August 2014, 12:14:03
Lungenfunktion eingeschränkt und mit typischem Verlauf für Trichterbrust
   IVC: Wert 3.29  Prozent Soll 60%
   FVC: Wert 3,80  Prozent Soll 79%
    FEV1%VC: Wert 95    Prozent Soll 109%
   Folgen sind Atemnot, geringe Belastbarkeit

Die sind meiner Meinung nach (ich bin kein Arzt) nicht typisch für eine Trichterbrust. Außerdem erscheinen sie mir unplausibel. Normalerweise gilt IVC > EVC > FVC (siehe z.B. http://www.tugendheim.de/spirometrie/messung.html )
Und daran kann auch keine TB etwas ändern, jedenfalls wüsste ich nicht wie. Fehlerkontrolle!?
Wenn man forciert ausatmet (=FVC) kann es bei bestimmten Erkrankungen (Asthma) passieren, dass sich die Atemwege verengen/kollabieren, so dass man nicht alles so schnell ausatmen kann (hat auch nichts direkt mit der TB zu tun).
Um die direkte Auswirkung einer TB auf das Lungenvolumen anzugeben, nimmt man das TLC. Wenn die deutlich verringert ist,  spricht man von Restriktion (restriktive Lungenerkrankung, im Gegensatz zu obstruktive). Wenn das gesamte Lungenvolumen verkleiner ist, müssen die IVC, EVC, FVC logischerweise auch verkleinert sein.
Titel: Re: Fragen zum Ablauf bis zur Op
Beitrag von: derneue am 15. August 2014, 20:35:31
Zum Thema Lungenfunktion kann ich nur sagen dass sowohl mein Hausarzt als auch Dr. L meinten Sie sei typisch für die Trichterbrust. Eventuell wird auch der Verlauf der Kurve von der Lungenfunktion gemeint sein, ich weiß es nicht. Jedenfalls steht auf dem Zettel mit der Lungenfunktion was von Restriktion und wenn ich danach google finde ich folgendes:

ZitatRestriktive Lungenerkrankungen sind mit einer Einschränkung der Totalkapazität verbunden. Sie können durch pathologische Veränderungen des Lungengewebes selbst oder seiner Umgebung (z.B. Thoraxdeformitäten) entstehen.

und
Zitat
Ursachen Restriktion Thoraxdeformitäten Trichterbrust
Bild 7 http://www.mh-hannover.de/fileadmin/kliniken/rehabilitation/download/studium/H_per_Prop_deutikum_2007.pdf (http://www.mh-hannover.de/fileadmin/kliniken/rehabilitation/download/studium/H_per_Prop_deutikum_2007.pdf)
Müsste mich aber noch genauer informieren was die Lungenfunktion angeht
Titel: Re: Fragen zum Ablauf bis zur Op
Beitrag von: annaj am 15. August 2014, 20:49:06
Zitat von: derneue am 15. August 2014, 12:14:03
Noch eine wichtige Sache: Dr L. meinte er schreibe mir einen Bericht den ich dann an die KK senden soll. Der Bericht ist aber noch nicht angekommen.
Wielange dauert soetwas und sollte ich da mal nachfragen ob der Bericht eventuell vergessen wurde?

Er ist drei wochen im urlaub, am 25. aug. wieder da. Deswegen dauert es wahrscheinlich.
Titel: Re: Fragen zum Ablauf bis zur Op
Beitrag von: ex.pectus am 15. August 2014, 21:06:23
Zitat von: derneue am 15. August 2014, 20:35:31
Eventuell wird auch der Verlauf der Kurve von der Lungenfunktion gemeint sein,

War da eine Fluss-Volumen-Kurve dabei?

Auf folgender Seite sind solche Kurven abgebildet,
als typische Befunde: http://www.tugendheim.de/spirometrie/typ_befunde.html und
als typische Fehler: http://www.tugendheim.de/spirometrie/typ_fehler.html

Entscheidend ist, dass sich der Graph oben für die Ausatmung und der Graph unten für die Einatmung treffen sollten. Und wenn nicht:

Zitatunzureichende Aus-/Einatmung

Sieht man eine Lücke in der Fluss-Volumen-Kurve (hier: "zu kurzer exspiratorischer Schenkel") stimmen die in-/exspiratorischen Volumina (Vitalkapazität) nicht überein. Durch eine Wiederholung des Testes und einer verbesserten Instruktion des Probanden kann dieser Fehler meist vermieden werden.

bzw.

ZitatAbbruch in der Messung

Ein Abbrechen der Kurve resultiert aus einem Abbruch des Atemflusses. Hier hat der Proband die Messung sozusagen selbst eingestellt. Durch eine Wiederholung des Testes und einer verbesserten Instruktion des Probanden kann dieser Fehler meist vermieden werden.

Hier im Forum gab es schon mal so eine Kurve, allerdings war da die Einatmung höher als die Ausatmung: http://www.trichterbrustforum.de/index.php/topic,1188.msg10058.html#msg10058 (Kurve sieht man erst nach Login, -> deutlicher Hinweis auf Abbruch durch den Patienten)

Zitat von: derneue am 15. August 2014, 20:35:31
ich weiß es nicht. Jedenfalls steht auf dem Zettel mit der Lungenfunktion was von Restriktion

Kann es sein, dass dort nur Verdacht auf Restriktion stand? Mit einer (kleinen) Lungenfunktion = Spirometrie beim Hausarzt kann man keine Restriktion diagnostizieren, sondern nur einen Verdacht darauf. Für die Bestätigung braucht man eine große Lungenfunktion = Bodyplethysmographie = Glaskabine.

Es ist ja richtig, dass man bei einer TB eine Restriktion der Lunge haben kann. Das kann man ohne weiteres beim Vorliegen einer TB durchaus vermuten. Wenn es aber darum geht, nachzuweisen oder zu untersuchen, ob man eine Restriktion hat, braucht man natürlich eine saubere Untersuchung und nicht nur den typischen Zusammenhang (wobei der ja so typisch auch nicht).

EDIT: Auf der o.g. Seite ist es viel schöner erklärt:
ZitatRestriktion (Lungenfibrose, Thoraxdeformität)

Eine restriktive Ventilationsstörung ist durch eine Behinderung der normalen Lungenausdehnung charakterisiert. Definiert ist sie durch eine Verminderung der Totalkapazität, die allerdings spirometrisch nicht gemessen werden kann. Eine verminderte Vitalkapazität (<80% des Normwertes) alleine kann nicht den Nachweis einer restriktiven Ventilationsstörung erbringen. Wenn der FEV1/VC- bzw. FEV1/FVC-Quotient (Tiffeneau-Index) jedoch zusätzlich normal oder erhöht ist, darf man allerdings bei einer verminderten Vitalkapazität (<80% des Normwertes) eine restriktive Ventilationsstörung vermuten. Es sollte jedoch eine Bodyplethysmographie zur Abklärung angestrebt werden.
http://www.tugendheim.de/spirometrie/typ_befunde.html
(Hervorhebung von mir)

Würde mich echt interessieren, ob es für das Phänomen "die in-/exspiratorischen Volumina (Vitalkapazität) stimmen nicht überein" tatsächlich eine medizinische Erklärung gibt, oder ob hier ein Mangel der Untersuchung vorliegt (Messung hingeschlunzt ohne, die minimalsten Basics einzuhalten)? Die o.g. Seite ist übrigens von einer Allgemeinmedizin-/Hausarztpraxis. Also nichts gegen Hausärzte.
Titel: Re: Fragen zum Ablauf bis zur Op
Beitrag von: derneue am 16. August 2014, 10:12:02
Ja es ist eine Fluss-Volumen-Kurve dabei.
Es scheint wohl so dass die untere Kurve (Inspiration (?)) ca 0.6l früher aufhört als die obere Kurve welche bei ~3,8l endet.
Vermutlich wie du sagst ein Fehler. Könnte mir vorstellen dass ich vor dem Einatmen nicht genügend ausgeatmet habe also Restluft in der Lunge war und damit weniger Luft eingeatmet werden kann. Als ich dann ausgeatmet habe könnte es sein, dass ich dann wohl diese "Restluft" mit ausgeatmet hab. Macht zwar einen unterschied wenn man davon ausgeht dass die obere Kurve richtig ist wären das aber immernoch nur 70% Lungenvolumen.

Es steht tatsächlich unter Befund/Beurteilung: "Leichte Restriktion".
Als Argumentation für eine Op gegenüber der Krankenkasse gefällt mir das Wort "leicht" überhauptnicht. Alles was leicht ist hört sich, zumindest aus meiner Sicht so an als wäre es nicht schlimm oder behandlungsbedürftig.
Titel: Re: Fragen zum Ablauf bis zur Op
Beitrag von: ex.pectus am 16. August 2014, 11:44:05
Zitat von: derneue am 16. August 2014, 10:12:02
Ja es ist eine Fluss-Volumen-Kurve dabei.
Es scheint wohl so dass die untere Kurve (Inspiration (?)) ca 0.6l früher aufhört als die obere Kurve welche bei ~3,8l endet.
Vermutlich wie du sagst ein Fehler.

um es mal ganz deutlich zu sagen:

Mir scheint deine Lungenfunktionsmessung Murks zu sein. Und wie soll hinten etwas vernünftiges rauskommen, wenn man vorne schlampt? Nur durch Zufall. D.h. es ist natürlich nicht ausgeschlossen, dass man trotz falscher Messung ein richtiges/verwertbares Ergebnis erhält, also ein Messergebnis, dass die Realität richtig abbildet. Genauso wie es nicht ausgeschlossen ist, durch Kaffeesatzlesen die Zukunft auch mal richtig vorherzusagen.

Wenn man sich sowieso schon aus anderen Gründen für eine TB-OP entschieden hat, könnte das einem egal sein.

In allen anderen Fällen, in denen man die Entscheidung für eine TB-OP von den Untersuchungen und Befunden abhängig machen will, ist es aber Mist. Das ist von ganz praktischer Bedeutung und nicht nur eine theoretische oder akademische Frage. Und es hat ja auch Bedeutung über den Einzelfall hinaus: Wieviele der gesundheitlichen Verbesserungen nach einer TB-OP beruhen denn tatsächlich auch auf organisch/medizinischen Veränderungen zum Positiven? Und wie viele dieser Verbesserungen beruhen nur darauf, dass es bei den Vorbefunden nur nicht so genau genommen wurde, sowohl unabsichtlich als auch absichtlich?

Und dann ist da ja noch eine Sache: die eventuelle Prüfung durch die KK bzw. durch den MDK. Nicht auszuschliessen, dass eine Kostenübernahme wegen solcher Ungereimtheiten abgelehnt wird (falls es auffällt und die Übernahme nicht schon aus anderen Gründen abgelehnt wird).

Für den Fall, dass es für deine merkwürdigen Messergebnisse tatsächlich eine medizinische Ursache geben sollte, würden diese mit den Befund gehören. Und sollte man keine Ursache angeben können, würde zumindest der Hinweis hineingehören, dass die Ergebnisse durch wiederholte Messungen bestätigt und ein Fehler ausgeschlossen werden kann.

Zitat von: derneue am 16. August 2014, 10:12:02
Macht zwar einen unterschied wenn man davon ausgeht dass die obere Kurve richtig ist wären das aber immernoch nur 70% Lungenvolumen.

Es besteht eigentlich kein Grund bei einer insgesamt fehlerhaften Messung einzelne Teile davon zu verwerten. Selbst wenn man einen plausiblen Grund für einen Teilfehler gefunden hat, bestehen doch erhebliche Zweifel, ob der Rest der Messung mit der erforderlichen Sorgfalt ausgeführt wurde.

Zitat von: derneue am 16. August 2014, 10:12:02
Es steht tatsächlich unter Befund/Beurteilung: "Leichte Restriktion".

Wie gesagt: man kann ohne weiteres sagen, dass der Befund da über seine Möglichkeiten hinausgeht. Er könnte allen falls einen Hinweis/Verdacht auf eine Restriktion liefern, egal ob leicht oder schwer.

Zitat von: derneue am 16. August 2014, 10:12:02
Als Argumentation für eine Op gegenüber der Krankenkasse gefällt mir das Wort "leicht" überhauptnicht. Alles was leicht ist hört sich, zumindest aus meiner Sicht so an als wäre es nicht schlimm oder behandlungsbedürftig.

Sowas kann man ja mit dem Arzt besprechen. Vielleicht hat man Glück, dass er das leicht weglässt. Es gibt ja kein Gesetz, dass das verbieten würde. (Es gibt ja wohl auch kein Gesetz, dass unsorgfältiges Messen unter Strafe stellt. Jedenfalls nicht beim Arzt. Eher beim Abwiegen an der Wursttheke.)
Titel: Re: Fragen zum Ablauf bis zur Op
Beitrag von: derneue am 10. September 2014, 10:01:35
Heute war ich bei meinem Hausarzt zwecks Krankenhauseinweisungsschein (Rosa Schein "Verordnung von Krankenhausbehandlung"). Nun noch meine Frage dazu. Der Schein mit der Diagnose "ausgeprägte ventrale Brustkorbdeformität im Sinne eines pectus Excavatum, Haller Schweregradindex von 5,0 in Inspriation, Op- Indikation" wurde direkt vom Hausarzt abgestempelt was ich leider erst bemerkt habe als zuhause war. Heißt das jetzt ich habe die Kostenübernahme im Sack oder muss ich das nochmal irgendwie von der Krankenkasse abstempeln lassen.

Wegen der Lungenfunktion: Sie ist für mich eigentlich interessant wegen der Kostenübernahme durch die Krankenkasse. Die Entscheidung zur Op habe ich unabhängig von der Lungenfunktion schon vor längerer Zeit getroffen. Sobald ich die Zulassung habe und ein Op Termin steht werde ich direkt vor der Op nochmal eine Lungenfunktion machen lassen um einen aussagekräftigen Vergleich stellen zu können (vor und nach OP).
Titel: Re: Fragen zum Ablauf bis zur Op
Beitrag von: ex.pectus am 10. September 2014, 10:20:38
Zitat von: derneue am 10. September 2014, 10:01:35
wurde direkt vom Hausarzt abgestempelt

Wenn hier im Forum von "Abstempeln" im Sinne der Kostenübernahme die Rede ist, dann ist immer der Stempel der Krankenkasse und nicht der Stempel des Arztes gemeint.

Es kann zwar sein, dass man auf Grund besonderer Vereinbarungen als Patient keine extra Kostenübernahme-Erklärung von der KK mehr selber beschaffen muss, also auch keinen Stempel der KK. Aber dann wird die Genehmigung quasi hinter den Kulissen besorgt und erteilt. Der Stempel des Arztes ist dann auch nur der erste Schritt und noch nicht die komplette Genehmigung.

Zitat von: derneue am 10. September 2014, 10:01:35
Heißt das jetzt ich habe die Kostenübernahme im Sack oder muss ich das nochmal irgendwie von der Krankenkasse abstempeln lassen.

Wie gesagt: Die Kostenübernahme hat man nur mit dem Stempel des Arztes nicht im Sack. Ob man selber noch etwas tun muss oder ob das Krankenhaus das macht, hängt vom Bundesland, dem Krankenhaus oder den besonderen Umständen des Einzelfalls ab.
Titel: Re: Fragen zum Ablauf bis zur Op
Beitrag von: derneue am 15. September 2014, 16:53:04
War heute bei der AOK und wollte die Einweisung abstempeln lassen. Die Frau meinte alles kein Problem, sie hat dann mit jemandem telefoniert und meinte sie schicke mir dann die Kostenzusage noch heute nachmittag. war wohl nix kurz vor Feierabend rief sie bei mir an und meinte warum denn dieses Krankenhaus und keins im selben Bundesland, was zeichnet das aus? und ausserdem müsse sowieso noch alles durch den mdk ob ich denn irgendwas an Material hätte das würde sie dann einscannen und schicken.
Habe dann morgen einen Termin bei ihr gemacht, meine einweisung hat sie jetzt schon sonst hätte ich es woanderst nochmal probiert.

Was gibt es denn für Begründungen weshalb ich es in einem anderen Bundesland machen lassen möchte ausser dass es eben in diesem Bundesland keine Spezialisten gibt und der Arzt eben aus Berlin in der Klinik wo sowas deutschlandweit am meisten gemacht wird kommt.
Ist für Sie wohl keine Begründung man braucht spezielle Qualifikationen die nachgewiesen werden. soll ich mir die jetzt aus der nase ziehen oder wie
Wie soll ich jetzt weiter vorgehen? Fällt einem noch was ein zu Begründungen?

Titel: Re: Fragen zum Ablauf bis zur Op
Beitrag von: Schwabe am 15. September 2014, 20:32:12
Du kommst ja anscheinend aus dem südlichen Teil Deutschlands.
Falls aus BW: http://www.aok.de/baden-wuerttemberg/leistungen-service/krankenhausbehandlung-stationaer-218279.php
Falls aus Bayern: http://www.aok.de/bayern/leistungen-service/krankenhausbehandlung-stationaer-34295.php

In anderen Teilen Deutschlands müsste das auch gelten

Dort steht beidemale, dass AOK-Mitglieder freie Krankenhauswahl hätten, das ist zwar keine Begründung, die du dieser Frau nennen kannst, aber immerhin...
Titel: Re: Fragen zum Ablauf bis zur Op
Beitrag von: ex.pectus am 15. September 2014, 21:36:26
Ich denke, es liegt wiedermal ein Missverständnis vor. Man muss nämlich zwischen 2 Dingen unterscheiden:
a) Kostenübernahme für die Krankenhausbehandlung und
b) Kostenübernahme für die Mehrkosten, wenn ein weiter entferntes KH gewählt wird

Da die KH-Kosten inzwischen bundesweit gleich sind (bis auf verschwindend geringe Unterschiede), bleiben als relevanter Posten bei den Mehrkosten eigentlich nur Fahrtkosten. Denn die sind nunmal entfernungsabhängig. Wer auch ohne Erstattung der Fahrkosten zufrieden wäre, kann auf die ggf. aufwändige Prüfung ihrer Notwendigkeit auch verzichten.

Auf den genannten beiden Seiten der AOK steht:

ZitatAOK-Mitglieder haben unter allen zugelassenen Krankenhäusern die freie Wahl. Die AOK trägt die Kosten für die ärztliche Behandlung, Krankenpflege, Unterkunft und Verpflegung. Auch die Kosten für Arzneimittel, Heilmittel und Hilfsmitteln, die für die Versorgung im Krankenhaus notwendig sind, werden übernommen.

Das stimmt genaugenommen auch. Denn von Fahrtkosten ist keine Rede. Aufschlussreicher bzw. verständlicher wäre es, wenn dort stehen würde, was mit den nicht genannten Fahrtkosten ist bzw. was die Nachteile/Bedingungen für die freie Wahl sind.

Titel: Re: Fragen zum Ablauf bis zur Op
Beitrag von: annaj am 15. September 2014, 23:32:23
laut EU-regeln soll man als patient behandelter arzt innerhalb EU frei wählen können, ev. Mehrkosten zw. Länder können an dem patient fallen. Ich meine jetzt nicht Bundesländer, sondern EU-länder. Du möchtest in Deutschland behandelt werden, also spielt es keine rolle, mehrkosten können laut diese regelung nicht entstehen.

Meine KK hat gefragt warum ich nicht in Berlin behandelt werden kann, aber ausschliesslich wegen Fahrtkosten.
Titel: Re: Fragen zum Ablauf bis zur Op
Beitrag von: ex.pectus am 16. September 2014, 11:44:10
@annaj:
Meinst du, wenn etwas EU-weit gilt, dann erst recht auch innerhalb eines EU-Landes?

(Verrücktes) Gegenbeispiel dafür wären die Mobilfunkgebühren: Inzwischen darf eine SMS innerhalb der EU (Roaming) maximal 0,06 EUR netto kosten. Das wurde auch in Deutschland so umgesetzt. Trotzdem gibt es noch fast unendlich viele (Alt-)Tarife in Deutschland, in denen eine SMS innerhalb Deutschlands teuerer als 0,06 EUR ist, die aktuell noch gültig sind und auch so teuer noch abgerechnet werden.

https://www.google.de/search?q=sms+im+inland+teurer+als+im+ausland

Juristisch ist das völlig korrekt bzw. unangreifbar und somit kein Argument gegen höhere Inlandspreise für SMS. Mehr noch: wegen der geringeren Gewinne beim EU-Roaming haben die Anbieter eher weniger Interesse nun auch noch im Inland weniger zu verdienen.

Ã,,hnlich ist es mit der freien Krankenhauswahl in D auch:

- Es gilt die Freizügigkeit des Patienten: er hat die freie Wahl
- d.h. die KK darf die freie Wahl nicht behindern
- d.h. aber nicht, dass die KK die freie Wahl aktiv fördern oder gar finanziell ermöglichen muss

- etwas völlig anderes ist es, wenn die Wahl bestimmter Krankenhäuser medizinisch notwendig ist

Unabhängig von der Rechtslage kann es natürlich sein, dass eben auch andere Interessen der KK eine Rolle dabei mitspielen. Nicht generell, sondern im konkreten Einzelfall: Unwissenheit, Bequemlichkeit, organisatorische Gründe (Kooperation/"Verbindungen" mit KH in der Region) usw.

Zitat von: derneue am 15. September 2014, 16:53:04
War heute bei der AOK und wollte die Einweisung abstempeln lassen. Die Frau meinte alles kein Problem, sie hat dann mit jemandem telefoniert und meinte sie schicke mir dann die Kostenzusage noch heute nachmittag.

@derneue:
Was war denn eigentlich ursprünglich der Grund, warum die Einweisung nicht gleich vor Ort abgestempelt wurde? Ein fehlender Stempel wird es ja wohl nicht gewesen sein.

Hätte sie es gleich abgestempelt, wenn ein KH in der Nähe draufgestanden hätte?

Interessant wäre auch, was dann letztendlich der Grund für die genauere Prüfung war.
Titel: Re: Fragen zum Ablauf bis zur Op
Beitrag von: derneue am 16. September 2014, 14:17:30
Es lief folgendermaßen ab: Ich fragte die Kundenberaterin ob sie mir das kurz abstempeln könnte. Sie fragte ob ich also eine Kostenzusage möchte und sagte dass das prinzipiell kein Problem sei sie müsse nur kurz mit einer anderen Geschäftsstelle telefonieren wegen der Entfernung zum Krankenhaus. Darauhin hat sie angerufen und die Frau am anderen Ende hat dann wiederum mit der Kostenstelle(?) telefoniert und meinte gleichzeitig das könne dauern ich würde Nachmittags Bescheid bekommen sie müsse das nur klären aber die Kostenzusage würde dann auch gleich kommen und sie würde mir diese dann auch schicken.
Nachmittags rief sie dann an, der rest dazu steht ja hier.
Heute morgen war ich dann wieder bei der Kundenberaterin und gab ihr den Arztbrief und ein CT mit. Davor habe ich ihr klargemacht was ich vom mdk (hatte schonmal in anderer Sache mit diesem zutun) halte und fragte sie weshalb es denn unbedingt durch den mdk muss die Sache sei doch eindeutig. Ich habe ihr auch deutlich gemacht dass ich die Fahrkosten übernehme wenn es daran liegen sollte dass es gerade zu Verzögerungen kommt. Sie meinte dann es liege nicht in Ihrer Hand es habe ein Vorgesetzter dieses veranlasst.
Ob Sie mir jetzt die Einweisung gleich abgestempelt hätte wenn das Krankenhaus im Bundesland gewesen wäre weis ich nicht.
Titel: Re: Fragen zum Ablauf bis zur Op
Beitrag von: ex.pectus am 16. September 2014, 14:54:11
Zitat von: derneue am 16. September 2014, 14:17:30
Ob Sie mir jetzt die Einweisung gleich abgestempelt hätte wenn das Krankenhaus im Bundesland gewesen wäre weis ich nicht.

Mit 100%iger Sicherheit läßt sich so etwas im Nachhinein ja sowieso nicht sagen, aber:

Zitat von: derneue am 16. September 2014, 14:17:30
Es lief folgendermaßen ab: Ich fragte die Kundenberaterin ob sie mir das kurz abstempeln könnte. Sie fragte ob ich also eine Kostenzusage möchte und sagte dass das prinzipiell kein Problem sei sie müsse nur kurz mit einer anderen Geschäftsstelle telefonieren wegen der Entfernung zum Krankenhaus.

das klingt doch auf jeden Fall so, als ob es ohne weite Entfernung gleich abgestempelt worden wäre.

Wer also das Problem von Verzögerungen/Ablehnungen auf Grund der Entfernung aus dem Weg gehen möchte, sollte sich also (erstmal) nur eine Einweisung für ein naheliegendes Krankenhaus abstempeln lassen. Denn diese gilt ja praktisch bundesweit (außer logischerweise für die Fahrtkostenerstattung).