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#91
Erfahrungsberichte / Aw: OP nach Nuss in Ostercappe...
Letzter Beitrag von Clara89 - 25. September 2023, 20:56:32
Hi! Thank you for sharing your story and experience. Could you talk a bit about what the first days are like after surgery? Was it possible for you to do some activities like reading or watching something to distract yourself or is it mostly lying around and staring at the ceiling? :)
#92
Erfahrungsberichte / Nuss-OP Ruhrlandklinik Essen
Letzter Beitrag von GlamourGirl91 - 25. September 2023, 19:16:50
Hallo zusammen,

auch ich möchte anderen mit diesem Erfahrungsbericht helfen, da ich das Lesen anderer Erfahrungen nach meiner Nuss-OP als sehr informativ empfand. :)

Ich (w, 32) war seit meiner Geburt mit einer asymmetrischen TB ,,ausgestattet". Mich hatte die TB optisch immer schon stark gestört (einen BH kaufen erwies sich als absolut unmöglich und unglaublich nervig), des Weiteren hatte ich körperliche Einschränkungen, wie häufiges Herzstolpern und Probleme beim Atmen beim Sport. Mein Haller-Index lag bei 16 (ja, ihr lest richtig), zwischen meinem Brustbein und meiner Wirbelsäule waren noch 1.5cm Platz. Es war also bei mir, wie ich glaube, ein extremer Fall. Da ich große Bedenken zukünftiger weiterer körperlicher Einschränkungen im Alter hatte (und auch, da bin ich ehrlich, wegen der Optik), habe ich mich für die OP entschieden.

Zunächst stellte ich mich im Uniklinikum in Münster vor, da dieses allgemein einen guten Ruf genießt. Im Nachhinein kann ich nur raten: Geht für die Nuss-OP nicht dorthin. Einen derart unsensiblen, unsympathischen Arzt, der mit mir das Beratungsgespräch führte, habe ich selten erlebt (Originalzitat: ,,Viele Frauen mit TB sagen mimimi, ich finde keinen Freund."). Er dachte wohl ich übertreibe maßlos mit dem Wunsch nach der OP. Als er dann meinen Oberkörper ,,live" erlebt hat, war er dann ganz überrascht und kleinlaut. Zudem hatte ich sehr stark das Gefühl, dass die Klinik nicht viel Erfahrung mit dieser OP hat. Ich war nur froh, als dieser Termin beendet war.

In der Ruhrlandklinik in Essen habe ich mich direkt viel wohler gefühlt. Die gesamte Klinik wirkte, wohl auch durch die Spezialisierung auf die Thoraxchirugie, sehr erfahren und kompetent. Auch der Arzt machte auf mich einen super Eindruck. Ich entschied mich also für diese Klinik. Der OP-Termin wurde für Juni gesetzt.

Vor der OP und im KH musste ich einige Tests durchführen (u.a. CT, EKG, Lungenfunktion etc.). Aufgrund meines Haller-Indexes war die Kostenübernahme durch die Krankenkasse kein Problem.

Die OP selbst verlief gut und dauert ca. 2 Stunden, mir wurden dabei 2 Bügel eingesetzt und zwei Drainagen gelegt. Ich war vorher super aufgeregt und habe auch vor Angst geweint, aber das Personal war wirklich nett und die Narkose hat glücklicherweise schnell gewirkt.

Die ersten Tage nach der OP waren heftig, das möchte ich auch nicht verschönern, man muss sich dessen bewusst sein. Ich litt aufgrund der Narkose und Opiate unter sehr starker Übelkeit und konnte nichts essen. Die Schmerzmittel (Tramadol, Tilidin etc.) haben zwar die Schmerzen aushaltbar gemacht, aber davon war ich super träge, mir wurde wiederum übel und ich konnte mehrere Tage nicht zur Toilette gehen. Gegen Novalgin bin ich leider allergisch. Generell ging nichts, ich konnte mich nicht drehen, nicht aufstehen oder auch nur aufrichten. Die Schwestern/Pfleger und Physiotherapeuten haben mich so gut es ging unterstützt, es war trotzdem die Hölle. Es ist sehr wichtig, die Atemübungen der Physiotherapie zur Vorbeugung einer Lungenentzündung durchzuführen. Irgendwann konnte ich mit Rollator einige Schritte im Flur und draußen gehen, das hat gut getan.

Nach 5 Tagen wurde ich bereits entlassen. Zuhause ging es mir ähnlich wie im KH, die Übelkeit wurde durch das Absetzen von Tilidin aber besser. Die Schmerzen und die Unbeweglichkeit waren jedoch immer noch heftig. Ohne eine Unterstützung zuhause geht es meiner Erfahrung nach nicht, man kann außer liegen und ein paar Schritten gehen nichts machen.

Nach 3 Wochen bekam ich immer schlimmere Atemnot und fuhr erneut ins KH. Meine Sorgen wurden zunächst als normal abgewunken, bei einem Ultraschall stellten sich dann jedoch Pleuraergüsse an beiden Lungen heraus, yippi. :/ Ich musste erneut operiert werden und Drainagen gelegt bekommen. Das war richtig doof und hat mich mental runtergezogen. Wieder 5 Tage ins KH.

Als ich wieder einige Wochen zuhause war, begann ich zur Mobilisierung mit Physiotherapie. Das ist auch wirklich dringend nötig, um beweglich zu werden. Die Physiotherapie, eine Atemtherapie und Akupunktur mache ich bis heute (3 1/2 Monate nach OP). Ich versuche mich zu viel wie möglich zu bewegen (Spazieren, Schwimmen) und bin auch viel beweglicher geworden. Bald gehe ich auch wieder arbeiten. Die Schmerzmittel habe ich mittlerweile abgesetzt.

Zum Ergebnis: Die Asymmetrie komplett ausgleichen konnte der Arzt leider nicht, aber die TB ist Gott sei Dank (fast) komplett verschwunden (eine minimale Einsenkung ist noch da). Insgesamt bin ich mit dem Ergebnis zufrieden, auch wenn ich mir eine 100% Angleichung gewünscht hatte. Das war vielleicht bei meinem Befund etwas naiv. Da ich sehr dünn bin, schauen die Bügelenden an der Seite etwas heraus, aber das stört mich nicht. Die Narben sind auch gut verheilt.

Einige Fragen an bereits operierte Menschen habe ich noch:
1) Ist es normal, dass ich bei Bewegung und zeitgleichem Sprechen noch Probleme beim Atmen habe
2) Habt ihr auch Schmerzen beim tiefen Einatmen und das Gefühl, die Bügel blockieren dies?
3) Wann konntet ihr auf der Seite schlafen? Da geht bei mir noch nicht viel.
4) Lachen, Niesen etc. schmerzt extrem, ist das normal? Geht das noch weg? :D Ich finde es ganz schlimm.

Bei Fragen meldet euch gerne.

LG :)

#93
Erfahrungsberichte / Aw: OP nach Nuss in Ostercappe...
Letzter Beitrag von j_swi - 23. September 2023, 22:12:58
Hello again,

It has now been just over 3 weeks since my surgery. Recovery has been going well since I left the hospital. As other people on here as mentioned, the car ride home is not very enjoyable. I highly recommend blankets or pillows to help make the ride a little bit more comfortable.

Home life has been pretty uneventful the last 2 weeks. My chest was pretty numb the first week and a half, but just recently I'm starting to get some sensation in the middle of the chest. A weird side effect that I didn't anticipate following surgery is that my nipples have been super sensitive and sore ;D - it makes wearing shirts pretty uncomfortable. Did anyone else have this problem?

I am actually surprised how much I can move around already. It's a big mental boost to be able to do some normal things like cooking meals or taking walks outside, but I still get fatigued if I push myself too much. The hardest part has been sleeping at night. It has been very challenging to find a comfortable position for the whole night. My back gets sore and sometimes there are sharp pains in my lower ribs if I breathe too deep. Still, each day is a little better and I am looking forward to the weeks ahead as my body continues to heal.
#94
Allgemeine Themen / Schmerzen durch eingeklemmte N...
Letzter Beitrag von Nidoran - 23. September 2023, 19:11:45
Hallo allerseits, Ich hatte am 6.9 meine Trichterbrust-OP nach Nuss gehabt. Momentan habe ich mit Schmerzen zu kämpfen die sich wie Verspannungen anfühlen. Ich kann mich nur sehr eingeschränkt bewegen. Selbst wenn ich liege verspannt sich ab und zu meine linke oder rechte Brustseite und bereitet mir etwa 5-10 sec. relativ starke Schmerzen. Mir ist aufgefallen, dass der Schmerz immer aus der Nähe eines Bügelendes kommt (Habe 2 Bügel eingesetzt bekommen). Warmduschen hilft dagegen gut, kostet aber eine menge Wasser. Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Die Schmerzen rauben mir die letzte Kraft und meinen Schlaf :'( VG
#95
Saugglocke - Kauf/Verkauf / Aw: Verkaufe Saugglocke 26cm
Letzter Beitrag von JPLAGTA - 20. September 2023, 14:07:33
Hi ich habe dir eine Nachricht geschickt!
LG
#96
Erfahrungsberichte / Erfahrungsbericht OP nach Nuss...
Letzter Beitrag von Snapshot - 17. September 2023, 13:31:43
Alter: 30
Geschlecht: Männlich
Haller Index: 5.8
Größe: 180 cm

Beschwerden vor OP:
-Linksseitige Rippenschmerzen, die durch Sport schlimmer wurden und dazu führten, dass ich die letzten Jahre kaum Sport machen konnte und immer wieder Schlafprobleme verursachten, sowie Schmerzen beim Autofahren, Sitzen sowie Empfindlichkeit gegenüber Berührung durch z.B. Kleidung (kann aber muss nicht von der Trichterbrust kommen)
-Schwindel/Kreislaufprobleme bei starker Belastung
-psychische Komponente

Ich habe vor einigen Jahren eine Weile die Saugglocke verwendet, jedoch erfolglos.

Ich wurde am 21.8.23 stationär aufgenommen und am 22.8.23 operiert, wobei mir zwei Bügel eingesetzt wurden. OP lief laut Aussage von Prof. Dr. Schneider gut. Ich selbst beurteile das Ergebnis optisch bisher auch als gut, außer dass durch den oberen Bügel an den Brustmuskeln Falten entstehen, was etwas merkwürdig aussieht. Ich wurde 6 Tage nach der OP entlassen wobei meine Schmerzmittel mehr als halbiert wurden was mir überhaupt nicht gefallen hat. Beschweren hat leider nicht geholfen, weshalb ich direkt zu meinem Hausarzt bin und mir weitere Medikamente habe verschreiben lassen.

Mittlerweile sind fast 4 Wochen vergangen. Aktuell nehme ich 1-0-1 50mg Tilidin, 1-1-1 500mg Novalgin und 1-1-1 600mg Ibu. Ich habe die Tilidin Dosis halbiert, weil mir geraten wurde vorsichtig zu sein aufgrund vom Abhängigkeitsporential, obwohl ich von den Schmerzen her eigentlich gerne mehr nehmen würde. Die permanenten Schmerzen machen es leider schwer produktiv zu sein. Ich gehe hin und wieder ein paar km spazieren.
Laut Arzt kann ich in zwei Wochen vorsichtig anfangen Ausdauersport zu machen. Schwer vorstellbar bei der aktuellen Schmerzentwicklung.

Aktuelle Beschwerden:
-Schmerzen bei jeder Bewegung und auch im "Ruhezustand"
-Aufstehen aus dem Liegen schwierig
-Nachts und morgens Stechen, dass zur Schulter hoch zieht, weshalb ich dann nur ganz Flach atmen kann (hat wahrscheinlich irgendwie was mit der Schlafposition zu tun)
-Schmerzempfindlichkeit auf Berührung, daher Kleidung tragen unangenehm/schmerzhaft

Ein paar Fragen von mir:
-Wann konntet ihr euren Alltag wieder halbwegs bewältigen bzw. wie haben sich eure Schmerzen zeitlich entwickelt?
-Wie hat sich eure Schmerzmitteleinnahme entwickelt nach Entlassung?
-Ist es normal, dass ich nur ein mal zum Fäden ziehen kommen musste und das nächste mal in einem halben Jahr? Ich wohne ca. 2h von dem Krankenhaus weg, trotzdem dachte ich, dass ich etwas mehr Begleitung für die Genesung bekomme, wie z.B. Physiotherapie. Wie war das bei euch?

Bei Fragen einfach melden :)
#97
Erfahrungsberichte / Aw: Tb Korrektur Nuss/Ravitch ...
Letzter Beitrag von peca - 14. September 2023, 12:31:14
Bügelentnahme in Ostercappeln am 5.9.23

Eigentlich wollte ich den Bügel so lang wie möglich drin behalten, aber seit einer ungünstigen Bewegung vor gut einem Jahr traten hin und wieder Schmerzen im Bereich der Bügeleintrittstelle auf.
Außerdem bin ich sicher,dass alles stabil ist und ich brauche diese Stütze nicht mehr, auch in übertragenem Sinn.
Deshalb habe ich beschlossen, den Bügel jetzt nach den empfohlenen drei Jahren Tragzeit auch wieder von Dr.Lützenberg entfernen zu lassen.


Das Korrekturergebnis ist spitze, obwohl die Ausgangssituation nicht ganz einfach war.
Bei der Erst-Op wurde, unter Erhalt  der Perichondalschläuche, Knorpel der Rippen C2 bis C7 beidseitig von je zwei bis vier Zentimetern Länge entfernt.
Das ist verheilt und ausgehärtet/verknöchert.
Darum habe ich vermutet, dass dann die Atemmechanik etwas limitiert ist. Das ist nicht der Fall, im Gegenteil, jetzt da der Bügel raus ist, spüre ich eine deutliche Besserung. Es lässt sich wesentlich weicher und tiefer atmen als noch vor der Korrektur.

Am 4.9.23 wurde ich in die Klinik aufgenommen, es erfolgten die bekannten Voruntersuchungen und zum Schluß das Arztgespräch.
Am Morgen des 5.9. wurde ich ca. 8 Uhr für die Narkose vorbereitet.
Die MA's und Anästhesiepfleger sind wirklich sehr fürsorglich und einfühlsam, aber das Gefühl, im Weg geparkt zu sein, konnten auch sie nicht beseitigen.
Ich hatte mich auf ein so schönes Einschlafen und Aufwachen wie in der Uniklinik Magdeburg zur Erst-Op eingestellt.
Das hat so nicht funktioniert, mir war übel und ich hatte, da ich das Abendessen am Vortag nicht so gut vertragen habe, Blähungen die in den Oberbauch stiegen, genau dort wo ich sie in dem Moment nicht haben wollte.
Durch den starken Druck konnte ich nicht richtig atmen und habe noch Sauerstoff bekommen.
Irgendwann ging es dann besser und ich habe ein wenig Wasser bekommen...Endlich Flüssigkeit.

Dr. Lützenberg hat den Bügel + Stabilisator entfernt und die Ravitch-Narbe korrigiert.
Als er am Nachmittag fragte wie es mir geht und ich die lästigen Blähungen erwähnte, musste auch er schmunzeln, da eventuelle Operationsschmerzen so gar nicht relevant waren.
Das ist auch bis jetzt so geblieben.

Der kleine Klinikkomplex wirkt sehr freundlich und meine Zimmernachbarin und ich hatten einen luxuriösen Ausblick. Wirklich spektakuläre Sonnenaufgänge.
Da es sehr warm war, standen auf der Station nachts alle Fenster und Türen auf und es hatte fast schon familiären Charakter.
Die Nacht/Tag - Brüder und Schwestern sind sehr sympathisch und Humor haben sie auch.
Ich habe mich ziemlich gut aufgehoben gefühlt und die Bügelentnahme ist nicht mit dem Einbau zu vergleichen.
Am Donnerstag Morgen wurden die Drainagen gezogen, am Freitag alle Pflaster entfernt und ich durfte noch am Vormittag wieder nach Hause.

Dass das ganze Unterfangen so komplikationslos verläuft, hätte ich vor der Korrektur nicht gedacht und bin Dr.Lützenberg sehr dankbar.
Ein Arzt, der sich so für seine Patienten einsetzt, ist nicht selbstverständlich.

Allen,die Ähnliches geplant haben, wünsche ich viel Glück.







#98
Allgemeine Themen / Aw: Nachsorge wohnortnah?
Letzter Beitrag von jan97 - 13. September 2023, 09:36:45
Hallo,

ich wurde vor 5 Wochen bei Dr. Lützenberg operiert und hatte etwas mehr als 3h Fahrtzeit, hätte aber auch wesentlich mehr Fahrtzeit in Kauf genommen.

Zu deinen Fragen:

In der Regel gibt es nach 8 Wochen einen Termin für die Nachsorge in Ostercappeln. Du müsstest ohnehin zu deinem Hausarzt oder Orthopäden, um weitere Rezepte für Medikamente zu erhalten, eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung zu bekommen und kurz vor dem Termin bei Dr. Lützenberg ein Röntgen anfertigen zu lassen. Leider kennen sich nicht so viele mit der Trichterbrust aus, weshalb ich den Termin bei Dr. Lützenberg auf jeden fall wahrnehmen würde. Nach dem Nachsorgetermin kommt meines Wissens nach erstmal kein Termin, wenn alles i.O. ist.

Bei der Fahrt hatten wir den Gurt mit Watte umgebunden und ich hatte eine 2,6mg Hydromorphon Akut vor der Fahrt bekommen, das ging dann zum Glück mit der Rückfahrt. Viele nutzen Decken und Kissen um das meiste auszupolstern.

Ich wünsche dir jedenfalls viel Erfolg bei der Operation  :)

Liebe Grüße

Jan 
#99
Erfahrungsberichte / Aw: OP nach Nuss in Ostercappe...
Letzter Beitrag von jan97 - 12. September 2023, 18:58:09
Hi,
it's getting better day by day. Last night was the best one so far.

The nights are better with 1x Tilidin and 1x Novalgin. Through the day i take 1-2x Novalgin.
Today I had my first physiotherapist session and it went well.

How are you nearly 2 weeks post-surgery?
#100
Erfahrungsberichte / OP nach Nuss in Ostercappeln D...
Letzter Beitrag von jan97 - 12. September 2023, 17:59:54
Hallo zusammen,

ich bin schon seit längerer Zeit fleißiger Mitleser und möchte nun meine Erfahrungen mit Euch teilen.

Zu meiner Person
26 Jahre
Männlich
188 cm
100 Kg
Sportliche Figur
Hallerindex 3,8(?)

Mit 13 habe ich die Trichterbrust das erste Mal im Schwimmbad wahrgenommen, als mich ein damaliger Mitschüler gefragt hat, warum mein Oberkörper im Brustbereich eine "innere Wölbung" hat. Ich habe damals im Internet recherchiert und bin recht schnell auf die Trichterbrust gekommen. Mit 14 war ich dann das erste Mal im Klinikum in Mannheim vorstellig. Hier wurde mir bestätigt, dass ich eine symmetrische Trichterbrust habe. Da die Ärzte gemeint hatten, dass das in dem Stadium mit keinen Nachteilen verbunden ist, habe ich mich anfangs damit abgefunden. Leider hatte ich einige Monate später eine unschönere Begegnung, in der mich eine gleichaltrige Person wegen der Trichterbrust beleidigt hat und einen unpassenden Spruch gebracht hat.

Ab dem 15. Lebensjahr habe ich mit aktiven Gängen ins Fitnessstudio versucht mein Selbstbewusstsein und die Trichterbrust durch das Training zu optimieren. Durch den regelmäßigen Sport hat sich zwar mein Selbstbewusstsein verbessert, jedoch gab es keine signifikanten Verbesserungen bei der Trichterbrust. Dehnübungen und gezieltes Rückentraining hat jedoch die Haltung verbessert.

Über die Jahre hat mich die Trichterbrust mehr und mehr belastet, wodurch ich auf dieses Forum und letztlich auf Dr. Lützenberg gestoßen bin. Das erste mal vorstellig bei Dr. Lützenberg war ich im Juni 2020. Da sich durch Corona die ganzen Terminvergaben beim Kardiologen und Pneumologen stark gezogen haben, hieß es geduldig sein. Ich habe dann auch etwas Zeit gebraucht, um die endgültige Entscheidung zu treffen.

Im Frühjahr 2023 habe ich mich dann nach einer unerklärlichen Verschlechterung meiner Ausdauer dazu entschieden, mich operieren zu lassen. Zum Glück ging die Kostenübernahme der Krankenkasse nach Zusendung einiger Fotos an den MDK  problemlos. Am 08.08.2023 war es dann so weit.


1 Tag vor der OP (07.08.2023)
Am Tag vor der OP wurden mehrere Voruntersuchungen gemacht und über die Risiken der Operation aufgeklärt. Die Nacht verlief aufgrund der Aufregung und 2 Schnarchern auf dem Zimmer leider suboptimal

Tag der OP (08.08.2023)
Die Operation war für 08:45 angesetzt. Davor habe ich mich in die Operations-Kleidung geworfen und nur gehofft, dass alles einwandfrei läuft. Ich wurde zeitnah in den Operationssaal geschoben, mir wurde die Aufregung etwas genommen und ich habe die Narkose bekommen.
Die Operation hat wohl 1h und 32 Min gedauert. In der Zeit erfolgte eine Erweiterte Korrekturoperation nach Nuss unter Verwendung von 2 Pectus Bar 14 und 14 Inch, sowie ein Querstabilisator links kranial, partielle Rippenknorpelresektion C6/7 beidseits und eine Rippenbogenkorrektur.
Ich bin einige Stunden später auf der Intensivstation wach geworden und war erstmal etwas verwirrt. Herr Lützenberg kam einige Zeit später und hat mir gesagt, dass alles gut gelaufen ist. Leider hatte ich auf der Intensivstation keinen Blasenkatheter mehr und konnte auch nicht urinieren, sodass die wirklich sehr gute Intensivpflegerin mir einen gelegt hat und auch meine Angst davor genommen hat.
Leider hatte ich sehr mit Übelkeit zu kämpfen, konnte es aber zum Glück unterdrücken und habe etwas dagegen bekommen.
Schmerztechnisch war dieser Tag noch in Ordnung

Tag 1
An diesem Tag haben die Schmerzen richtig angefangen. Ich wurde Vormittag auf Station 5 geschoben und konnte erstmal nichts machen. Da ich so schnell wie möglich fit werden wollte und nicht allzu viel Gewicht verlieren wollte habe ich trotz aller Appetitlosigkeit irgendwie gegessen. Schlaftechnisch war es leider suboptimal da ich Schmerzen hatte und einen Zimmernachbarn hatte, der für eine Weltmeisterschaft im Schnarchen trainiert hat.

Tag 2 & 3
Die Tage waren eigentlich genau wie Tag 1. Am 3. Tag kam glaube ich ein Physio und ich konnte das erste Mal auf der Bettkante sitzen. Ich meine, dass der Blasenkatheter am 3. Oder 4. Tag gezogen wurde. Leider habe ich am 3. Tag Post OP erbrechen müssen. Da war der Schmerz, der durch die Medikation bei 4 war (ohne Bewegung) bei einer 9. Generell war es schmerztechnisch über den Tag aushaltbar, da man wirklich viel bekommt. Ich bin leider jede Nacht schmerzbedingt aufgestanden und habe die Bedarfsmedikation benötigt. Zudem habe ich nachts immer darum gebeten, ob man mich freundlicherweise in das Wohnzimmer schieben könnte, da ich trotz Ohropax kein Auge bei dem WM-Kandidaten zubekommen habe.

Tag 4 & 5
Am 4. Tag habe ich das erste Mal allein geschafft, mich mit der gezeigten Technik (Arme unter die Kniekehle und nach vorne ziehen) in eine aufrechte Position zu kommen. An dem Tag hatte ich auch glücklicherweise wieder Stuhlgang. Am 4. Oder 5. Tag wurden die Drainagen gezogen und am darauffolgenden Tag bin ich wieder duschen gegangen. Am 5. Tag bin ich mehrere Male über den Gang und draußen gelaufen. Insgesamt waren das etwa 4000 Schritte.

Tag 6 & 7
Man hat gemerkt, dass von Tag zu Tag mehr geht. Ich habe es zwar leider nicht geschafft immer alleine aufzustehen, jedoch hat es mit der Hilfe von den wirklich guten Pflegern und Schwestern immer eine Lösung gegeben. Mir ist leider die Decke auf den Kopf gefallen und ich wollte einfach nur noch nachhause. Um die Zeit herumzukriegen bin ich sehr viel gelaufen. An beiden Tagen waren es etwas mehr als 10.000 Schritte.
Am 7. Tag hat mich meine Freundin abgeholt. Vor der Fahrt habe ich mir noch eine 2,6 Hydropmorphon akut geben lassen, wodurch die dreistündige Fahrt einigermaßen erträglich war. Bei Unebenheit hat es leider immer wehgetan. Den Gurt hatte meine Freundin mit Watte verbunden, damit es kein zerdrückendes Gefühl auf dem Brustkorb gibt.

Zuhause angekommen habe ich leider weiterhin mit Schmerzen zu kämpfen gehabt. Die Schmerzen waren aushaltbar, aber spürbar. Nach ca. 2,5 Wochen kamen Rückenschmerzen, bei denen die Schmerzmittel nichts gebracht haben. Ich bin bis gestern jede Nacht schmerzbedingt aufgestanden und musste einige Schritte laufen, manchmal hat das nichts gebracht und ich habe eine ,,Nachtwanderung" gemacht... Letzte Nacht war die erste, die ich durchschlafen konnte.

Entlassmedikation (ähnlich Krankenhausmedikation)
Hydromorphon 2,6 mg = Bedarfsmedikation
Hydropmorphon retard 4 mg = 2 Stk. 7 Uhr, 2 Stk. 19 Uhr (Ich hatte immer nur 1x morgens und 1x abends genommen)
Ibuprofen 600 mg = 1 – 1 – 1
Macrogol = 1 – 0 – 0
Metamizol (Novaminsulfon) = 30 Tropfen (07:00, 12:00, 17:00, 22:00)
Pantroprazol (Magenschutz) = 1 – 0 – 0

Ich habe von Anfang an versucht die Schmerzmittel zu reduzieren. Bei Ibuprofen hatte ich das Gefühl, dass es nichts bringt, deshalb hatte ich mir 800 mg verschreiben lassen. Die haben leider auch nichts gebracht, weshalb ich Ibuprofen nach kurzer Zeit komplett abgesetzt habe. Die Novalgin Tropfen waren ungenießbar und unhandlich, weshalb ich mir Tabletten verschreiben lassen habe.
Ich habe meistens jeweils 2 Novalgin morgens, mittags, abends und nachts genommen. Nachts in Kombination mit der 2,6 Hydromorphon.
Ich bin jeden Tag mindestens 2x spazieren gegangen und habe versucht normal zu essen. Ich hatte das Gefühl, dass es wie im Krankenhaus schon, von Tag zu Tag besser wird. Um zuhause alleine aufstehen zu können, habe ich ein Seil an einen festen Gegenstand befestigt und konnte so mit etwas Schmerzen, die beim Aufstehen unvermeidbar sind, aufstehen.
 
Resümee
Über das Krankenhaus, die Mitarbeitenden und Herrn Lützenberg kann ich eigentlich nur gutes Berichten. Die Operation lief planmäßig, das Ergebnis ist mMn gut. Herr Lützenberg war mit Ausnahme vom Wochenende jeden Tag kurz da und hat nach dem Rechten gesehen. Das Essen war -obwohl man vom Krankenhaus-Essen nur schlechtes hört, echt in Ordnung- (Ich kann das schlecht bewerten, ich war davor noch nie in einem Krankenhaus). Ich hatte Dr. Lützenberg aufgrund Einkerbungen bei den Narben an der linken und rechten Seite eine Mail geschrieben und am gleichen Abend eine Antwort erhalten. Das sei wohl anfangs üblich und wird von selbst verschwinden.

Jedoch muss ich auch zugeben, dass ich die Operation unterschätzt habe. Ich habe nicht gedacht, dass die Wochen Post-OP mit so starken Schmerzen, Bewegungseinschränkungen und teils schlaflosen Nächten verbunden ist. Die Menge an Schmerzmitteln ist auch nicht ohne und die Opiate sollten auf jeden Fall nicht unterschätzt werden. Ich habe bei meiner Entlassung mit den Bügeln über 7 kg an Gewicht verloren.

Ich hoffe, dass Euch dieser Bericht weiterhilft, auch wenn er etwas ausführlich ist.