Trichterbrustforum.de

Allgemeines => Allgemeine Themen => Thema gestartet von: ela am 04. Mai 2022, 09:42:48

Titel: Einladung Begutachtung medizinischer Dienst AOK
Beitrag von: ela am 04. Mai 2022, 09:42:48
Hallo zusammen,

ich habe vor längerer Zeit Antrag auf Kostenübernahme bei der AOK gestellt (Artzbrief von Chefarzt Klinik Schillerhöhe, Untersuchungen und persönlicher Brief).
Dieser wurde abgelehnt mit der Begründungen es würden keine körperlichen Beeinträchtigungen bestehen.
Sowohl der Chefarzt als auch ich konnten die Argumentation des MD nicht nachvollziehen also schrieb er noch einmal ein ausführlichen Brief mit aktuellen Lungenfunktion Ergebnissen. Diesen schickte ich mit meinen persönlichen Brief, in dem ich auch noch einmal meine täglichen Beschwerden geschildert habe, an die AOK ab.
Nun kam dieses Schreiben zurück.
Ist es ratsam zu diesem Termin zu gehen? Wie verhalten ich mich am Besten damit ich eine Zusage bekomme? Und wieso wollen die nochmal meine Befunde, wenn sie diese bereits erhalten haben? So ein Arzt des MD ist doch kein Spezialist auf diesen Gebiet was möchte er also begutachten?

Herzlichen Dank im voraus.

Ich füge später auch noch den Arztbrief an.

Titel: Re: Einladung Begutachtung medizinischer Dienst AOK
Beitrag von: Niklas am 06. Mai 2022, 11:18:51
Hallo,

bei dem medizinischen Dienst sind tatsächlich sämtliche Fachärzte vertreten und entsprechend werden sich dort auch welche mit den einhergehen Problemen einer Trichterbrust auskennen.

Es wäre schon äußerst sinnvoll zu diesem Termin zu gehen, da es ansonsten ziemlich schwer sein wird, auf einem anderen Weg die Kostenübernahme zu bekommen.
In einem persönlichen Gespräch kann man  zudem meist mehr erreichen, als im förmlichen Briefverkehr.

Ich persönlich kann mir gar nicht vorstellen, dass der MDK eine Kostenübernahme bei solchen Befunden ablehnt, welche eindeutig für eine eingeschränkte Lebensqualität sorgen. Wiederum hat der MDK schon öfters Anträge auf eine Kostenübernahme angenommen, bei welchen die Korrektur allein ästhetisch motiviert war...

Viel Erfolg und alles Gute  ;)
Titel: Re: Einladung Begutachtung medizinischer Dienst AOK
Beitrag von: Lisan am 09. Mai 2022, 17:35:02
Hallo,
leider musste ich auch schon die Erfahrung machen, dass der MDK trotz eines hohen Schweregrades den Antrag auf eine Korrektur-OP ablehnt. Ich hatte einen Hallerindex von 6,6. Mein Brustbein war zusätzlich stark nach rechts gekippt. Wenn man dies berücksichtigte, kam man sogar auf einen Hallerindex über 9. Ich hatte nur 26 mm zwischen Brustbein und Wirbelsäule. Mein Herz war massiv eingeklemmt, sodass die Aorta schon in die Herzklappenregion geschoben wurde. Hinzu kam noch ein großer Tumor (7×5 cm), der ebenfalls von rechts auf das Herz drückte. Er wurde per Zufall bei den Voruntersuchungen entdeckt. Ich musste also eh schnellstmöglich operiert werden und man konnte beides innerhalb einer OP erledigen. Zumal das Anheben des Brustkorbs es enorm erleichtert hätte, den Tumor am Herzen zu entfernen. Und trotzdem hieß es von Seiten des MDKs, dass es angeblich nicht eindeutig wäre, dass mich die Trichterbrust körperlich einschränken würde. Man konnte aus dem Gutachten herauslesen, dass er sich die MRT-Bilder selbst noch nicht mals angesehen hatte, sondern sich nur auf das erste Schreiben des Radiologen stützte. Die Kostenübernahme für die OP wurde erstmal abgelehnt. Mein Arzt hatte auch einige Briefe verfassen müssen. Ich habe schließlich mehrmals mit dem zuständigen Sachbearbeiter der Krankenkasse telefoniert und er hat mir danach schließlich eine Zusage gegeben. Das letzte Wort hat scheinbar die Krankenkasse. Allerdings habe ich auch keine weiteren Unterlagen mehr zu dem MDK geschickt, da der Sachbearbeiter von der Krankenkasse meinte, wenn der MDK endgültig meinen Antrag ablehnen würde, würde es schwer für mich werden. Allerdings könnte ich mir vorstellen, dass wenn der MDK deinen Fall persönlich begutachtet, dass er sich besser eine Meinung bilden kann. Bei mir haben sie nachher auch Bilder eingefordert. Aber wahrscheinlich wären Bilder bei mir eher kontraproduktiv gewesen, weil der tatsächliche Schweregrad meiner Trichterbrust äußerlich nicht erkennbar war. Ich hatte sowieso den Eindruck, dass viele Ã,,rzte nichts mit den Schweregraden anfangen können und eine Trichterbrust rein als kosmetisches Problem beurteilen. Es ist leider sehr unterschiedlich und hängt vom MDK ab. Ich drück dir in jedem Fall die Daumen. Nicht aufgeben! Alles Gute!