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Allgemeines => Erfahrungsberichte => Thema gestartet von: mike120379 am 18. November 2012, 02:40:56

Titel: Trichterbrust-OP Charité (CBF) in Berlin am 07.11.2012
Beitrag von: mike120379 am 18. November 2012, 02:40:56
Ãœber mich:

Alter:   33 Jahre
Gewicht:   ca. 80 kg
Größe:   1,84m
Klinik:   Charité (Campus Benjamin Franklin), Berlin
Arzt:   Dr. Lützenberg
Methode:   Nuss
Krankenkasse:   AOK plus (Sachsen)


Vorgeschichte:

Im Alter von ca. 15 Jahren wurde bei mir zum ersten Mal die Diagnose Trichterbrust gestellt. Auf die Frage nach Möglichkeiten zur Korrektur meinte der damalige behandelnde Arzt nur lapidar, dass man da nichts dran machen müsse und später schließlich Haare drüber wachsen würden...

Nun mit den Haaren sollte er recht behalten, allerdings verstärkten sich in den letzten Jahren die Probleme mit Lunge und Herz signifikant. Aufgrund nächtlicher Atemprobleme wurde ich von meinem Hausarzt zur einer Pullmologin geschickt, welche meinte, dass die Trichterbrust doch sehr ausgeprägt sei und eine Korrektur ratsam sei. Also besuchte ich mit der Überweisung, welche mir die Pullmologin ausstellte, eine örtliche Chirurgin, welche "so etwas noch nie gesehen hatte, sich aber gerne um die Nachbehandlung kümmern würde".

Aus privaten Gründen konnte ich die Überweisung aber im Ausstellungsquartal 02/2011 nicht mehr wahrnehmen und das Problem Trichterbrust geriet wieder ins hintertreffen.

Mit der Gesundheit ging es weiter bergab... da ich ein Seitenschläfer bin, kam es beim liegen auf der Seite des tieferen Trichters zu Herzrhythmusstörungen, beim laufen längerer Strecken machte sich starkes Klopfen im Brustkorb, Kurzatmigkeit und Schwindel bemerkbar. Kurz gesagt es stimmte etwas nicht und dies wurde auch nicht besser -> Es musste endlich was passieren.


Ã,,rztewahl:

Seit Jahren verfolgte ich die Entwicklung der Operationsmethoden. War bei der ersten Diagnose im Jahr 1995 noch die Ravich-Methode die gängige (und doch für mich etwas abschreckende) Operationsmethode, geriet mit der Zeit auch die minimalinvasive Nuss-Variante in mein Blickfeld. Auch die Berichte auf http://www.trichterbrustinfo.de/ halfen mir doch sehr bei der Auswahl, was auch ein Grund ist, weshalb ich jetzt diesen Erfahrungsbericht schreiben.

Für lange Zeit stand nur eine OP bei  Prof. Dr. Schaarschmidt in der Helios-Klinik in Berlin-Buch zur Debatte. In letzter Zeit häuften sich jedoch die Berichte über unzufriedene Patienten, welche z.Bsp. mit dem Ablauf bei der Nachbehandlung sehr unzufrieden waren. Auch der Chefarztzuschlag, welcher auf manchen veröffentlichen OP-Rechnungen den Preis in die Höhe schiessen liessen, haben mich dabei an einer Kostenzusage einer gesetzlichen Krankenkasse zweifeln lassen.

Ich suchte also nach einer Alternative:
An verschiedenen Stellen tauchte der Name Dr. Lützenberg von der Charité (CBF) in Berlin auf. Da ich Anfang Oktober nach einem Dänemarkurlaub noch 1 1/2 Wochen frei hatte, fragte ich am 03.10.2012 per E-Mail an, ob ein kurzfristiger Termin in der Trichterbrustsprechstunde am 09.10.2012 frei wäre. Am 08.10.2012 kurz vor 18.00 Uhr erhielt ich dann direkt von Dr. Lützenberg eine Einladung zur Sprechstunde am 09.10.2012... etwas kurzfristig zwar, aber ich war doch froh, dass der Stein ins Rollen kommt.

Am 09.10.2012 um 8.00 Uhr also zum Hausarzt und die Überweisung der Chirurgin aus 2011 erneuern lassen, um dann 45 Minuten später im Zug nach Berlin sitzen zu können. War knapp, aber funktionierte alles einwandfrei.

Die erste Stunde dann erst einmal wie doof im Zug geheult. Keine Ahnung warum genau. Ich denke mal es war der Gedanke, dass es nach 18 Jahre als "Trichterbrustgeschädigter" endlich ein Licht am Ende des Tunnels mit der Aussicht auf ein "normales" Leben mit Schwimmbad und nicht mehr verstecken gewesen war.

Hier fällt mir ein Absatz aus einem Artikel im Tagesspiegel ein, der es passender nicht ausdrücken kann:
„Trichterbrust ist ein Dieb“, schreibt er. „Sie raubt Freude, Selbstvertrauen und Spontanität. Sie saugt den Spaß aus vielen Erlebnissen, die eigentlich schön sein sollten: Schwimmen gehen, Strandurlaub, Liebe machen.“ (Quelle: http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/gesundheit/krater-im-koerper/6125428.html)


Eine Stunde vor meinem eigentlichen Termin kam ich in der Charité (CBF) an. Das Haus ist riesig, nehmt euch etwas vorlaufzeit, denn es dauert bis man die entsprechende Abteilung gefunden hat... je nachdem, welchen Eingang man nimmt.

Dr. Lützenberg nimmt sich für diese Gespräche Zeit. Das merkte man auch daran, dass ich statt 13.30 Uhr erst um 15.30 Uhr aufgerufen wurde. Mir machte dies nicht wirklich etwas aus, zeigt es doch, dass hier nicht unter Zeitdruck gearbeitet wird, sondern sich Zeit für den Patienten genommen wird.

Im ca. 30 minütigen Gespräch klärte mich Dr. Lützenberg über die Riskien und Erfolgschanchen einer OP auf. Es wurden Fotos zur Dokumentation angefertigt. Als Ziel wurde eine 85 % Korrektur angestrebt.

Schon während des Gesprächs war mir klar, dass Dr. Lützenberg die OP durchführen wird. Weshalb ich sofort Nägel mir Köpfen machte und feste Termine reservierte.


Kostenübernahme der Krankenkasse:

Kommen wir zu dem Thema, was vielen Kopfzerbrechen bereitet und auch bei mir nicht ganz reibungslos ablief.

Nach meinem Termin bei Dr. Lützenberg am 09.10.2012 besuchte ich am darauf folgenden Tag die (wirklich) nette Sachbearbeiterin in der örtlichen AOK-Niederlassung. Ich klärte sie über mein "Problem" auf und übergab ihr das Formular zur stationären Einweisung mit Termin für den 06.11.2012. Da ich keine weiteren Unterlagen hatte, kopierte sie sich das Formular und nach einem kurzen Gespräch meinte sie, dass die Kostenübernahme aus ihren Erfahrungen wohl kein Problem sei.

Erfreut darüber, dass alles so glatt lief, überliess ich den Dingen ihren lauf.

Am 23.10.2012 erhielt ich von Dr. Lützenberg eine E-Mail, dass die Terminkette 06./07.11.2012 (MRT/OP) nicht realisiert werden kann, da u.a. die Kostenübernahme der Krankenkasse noch nicht vorliegt. Mir war etwas übel, da ich meine ganze Terminplanung zusammenbrechen sah (Vertretungen auf Arbeit organisieren und einarbeiten etc.). In der Mittagspause bin ich sofort zur AOK-Niederlassung gegangen und traf auf die Sachbearbeiterin, welche meine Unterlagen bei meinem ersten Besuch engegengenommen hatte. Sie sah etwas verdutzt aus, als ich sie auf das Schreiben zur Kostenübernahme ansprach. Da sie diese Entscheidung nicht trifft, fragte sie beim zuständigen Sachbearbeiter nach... der ganze Vorgang war ihr sichtlich peinlich. Wie sich in dem Telefongespräch herausstellte, hatte der zuständige Sachbearbeiter meinen Antrag "vergessen". Ich gab der mir gegenübersitzenden Dame zu verstehen, dass ich die Unterlagen dringenst bräuchte, was sie dann auch dem Herren am anderen Ende der Leitung mitteilte. Netterweise gab sie mir dann auch die Durchwahl des Sachbearbeiters, damit ich nochmal nachfragen konnte, wenn es doch nicht so schnell gehen sollte.

Wie auf Kohlen sitzend verlief dann der Nachmittag in meinem Büro. Ich konnte die E-Mail-Adresse des Sachbearbeiters herausbekommen und machte ihn noch einmal schriftlich auf die Dringlichkeit der benötigten Zusage aufmerksam. Außerdem bat ich um eine Vorabzusendung per Mail oder Fax, damit ich Dr. Lützenberg informieren konnte. Als ich gegen 17.30 Uhr noch keine Antwort vorliegen hatte, rief ich die Telefonnummer an, welche mir die Dame aus der hiesigen Filiale gegeben hatte. Der Sachbearbeiter war natürlich schon in den Feierabend gegangen und ich konnte deshalb nur mit einer anderen Sachbearbeiterin aus dem Team sprechen.

Sie meinte, dass wohl einige Unterlagen fehlten, die die medizinische Notwendigkeit untermauerten. Ich klärte sie kurz über die Untersuchungsergebnisse der Pullmologin aus 2011 auf und machte noch die Bemerkung, dass ich bei einer kosmetischen Korrektur wohl keine 18 Jahre gewartet hätte.

Sie wollte kurz mit ihrem Teamleiter sprechen und versprach mich in einigen Minuten zurückzurufen... mittlerweile war es 17.50 Uhr. Kurz vor 18.00 Uhr kam der Rückruf und die Dame meinte, dass zwar Unterlagen fehlen, dadurch, dass die Einweisung aber von der / in die Charité sei, man Aufgrund des guten Rufes doch von einer Notwendigkeit ausgehen kann. Die Zusage zur Kostenübernahme wurde dann am nächsten morgen per Fax in mein Büro geschickt, worauf ich es danach sofort per E-Mail an Dr. Lützenberg weiterleitete. Das Original hatte ich ein paar Tage später im Briefkasten.


Vorbereitung auf das Krankenhaus:

Nachdem der Termin für die Voruntersuchungen am Aufnahmetag mit anschließender OP am Folgetag feststand, kamen natürlich viele Fragen auf.

Was nehme ich mit???

Ich hatte mich dafür entschieden 2 Taschen zu packen. Da mich am Wochenende meine Schwester samt Mutter besuchen wollten, könnten die beiden bei Bedarf die 2 Tasche in meiner Wohnung abholen und mitbringen.

Ein genialer Plan, welcher völlig unnütz war. Das solltet ihr mitnehmen... ein Aufenthalt von 7 Tagen vorausgesetzt.

- 1 Paar Hausschuhe
- 1 Paar leicht anziehbare Schuhe für draußen (am besten gleich bei der Anreise anhaben)
- ausreichend Socken und Unterwäsche
- 3 - 4 T-Shirts
- 1 - 2 Jogginghosen
- evtl. einen Bade- bzw. Morgenmantel ... ich brauchte keinen, man will seinen neuen Oberkörper ja auch gleich präsentieren ;-)
- ggf. 1 Strickjacke ... wenn man sich etwas bewegen will, oder frische Luft auf dem Balkon schnappen will
- Smartphone / MP3-Player mit Ladekabel ... irgendwas zur Unterhalung halt, was klein und handlich ist. Ich hatte noch ein 7" Tablet mit, fand die Bedienung nach der OP aber schon etwas schwierig.

Zweitschlüssel bei jemandem deponieren?!

Als Single würde ich das auf jeden Fall in Betracht ziehen. Falls ihr später etwas im Krankenhaus braucht, könnt ihr eurer Schlüsselvertrauensperson bescheid sagen und er/sie bringt es euch vorbei. Ebenfalls kann derjenige dann gleich mal den Briefkasten leeren ;-)

Anreisetag (05.11.2012) / Aufnahmetag (06.11.2012)

Da ich mich am 06.11.2012 um 9.30 Uhr auf der Station 48 melden sollte, entschied ich mich, einen Tag vorher anzureisen und damit ich nicht völlig durchgeschwitzt von 3 Stunden Zugfahrt in der Charité ankomme, eine Nacht im Hostel zu übernachten. Falls jemand die gleiche Idee hat, kann ich das "HappyBed Hostel" in Berlin Steglitz ausdrücklich nicht empfehlen.

Gegen 9.30 Uhr traf ich auf Station 48 in der Charité ein. Trotz telefonischer Rückfrage am Vortag war ich dort allerdings falsch, da ich erstmal im Erdgeschoss zur Anmeldung musste. Glücklicherweise konnte ich aber mein Gepäck gleich da lassen.

Nach ca. 30 Minuten warten, wurde ich dann aufgerufen und es wurden einige Formulare wie z.Bsp. der Behandlungsvertrag und das Formular zur Krankenhauszuzahlung angefertigt.

Nachdem dies alles erledigt war, ging es wieder in die 7. Etage zur Station 48. Station 48 besteht aus 2 Gängen, wobei der linke Gang Station 48b und der rechte Gang Station 48a ist.

Ich wurde vom Pfleger empfangen und in den Gang der Station 48b begleitet. Leider waren noch alle Betten belegt, weshalb ich ca. 1/2 Stunde auf dem Gang warten musste. Irgendwann wurde mir dann mein Zimmer gezeigt... ein Drei-Bett-Zimmer, welches bereits mit 2 älteren Herren belegt war. Beide waren sehr nett und waren wegen anderen Problemen hier.

Anschließend wurde erstmal Blut abgenommen. Interessanterweise war ich ziemlich gelassen und bevor es richtig losging, war es auch schon wieder vorbei. Als nächstes durfte ich die Charité zu Fuß erkunden... die Voruntersuchungen standen an: Röntgen, EKG und Zentrale Fotoabteilung. Der Pfleger reicht dazu mehrere Papiere mit denen man zur jeweiligen Untersuchung muss.

Gegen Nachmittag kam eine Stationsärztin und klärte mich über die Operationsrisiken auf. Dann musste ich die Patienteneinwilligung unterschreiben.

Anschließend musste ich noch zu einer Untersuchung, deren Name mir aber gerade nicht einfallen will ... es ging bei dieser Untersuchung darum, die Elastizität der Gefäße mittels Impulsen zu testen. Dies war eigentlich auch die längste Untersuchung, welche ich an diesem Tag durchmachte, da sie bei mir keine eindeutigen Ergebnisse lieferte. Allerdings wurde festgestellt, dass ich an einer Herzrhythmusstörung leide und aufgrund des unregelmäßigen Herzschlages der Test nicht durchgeführt werden konnte.

Als ich wieder auf der Station eintraf, war Dr. Lützenberg bereit da und nahm mich auch sofort in ein Behandlungszimmer mit. Er zeigte mir wo er die Schnitte ansetzen würde und meinte das bei mir 2 Bügel verwendet werden. Meine Fragen wurde anschließend beatwortet und richteten sich hauptsächlich um die Zeit nach der OP.

Später kam dann der Anästhesist und es wurden einige Fragen bezüglich Krankheiten und Unverträglichkeiten gestellt, welche mit der Anästhesie während der OP zu tun hatten. Außerdem wurde ich von der Physiotherapeutin besucht. Sie zeigte mir, wie ich mich richtig aufsetze. Diese Technik sollte ich üben, ebenso das Atmen.

Kurz vor dem "Schlafen gehen" wurde mir dann noch mitgeteilt, dass mein OP-Termin von Nachmittag auf 7.30 Uhr morgen vorgezogen wurde... Gute Nacht


OP-Tag (07.11.2012)

Von einer guten Nacht konnte keine Rede sein, da meine beiden Zimmernachbarn "sehr laute Schläfer" waren. Den größten Teil der Nacht verbrachte ich deshalb auf dem Gang oder mit Kopfhörern im Bett liegend. An schlafen war nicht zu denken.

Bis 5.00 Uhr durfte ich noch Wasser und Tee zu mir nehmen, alles andere an Getränken war bereits ab Mitternacht tabu. Essen war nur bis 20.00 Uhr des vorabends erlaubt.

Gegen 6.00 Uhr ging ich nochmal unter die Dusche... das letzte mal für die nächsten Tage und das letzte mal mit voller Bewegungskapazität. Ca.  7.00 Uhr musste ich den OP-Kittel und Haube anziehen. Ich bekam eine Tablette und einen Schluck Wasser zum runterspülen und wurde anschließend vom Pfleger in den OP-Vorraum geschoben.

Im Vorraum wurde ich dann von 2 netten Herren begrüßt und für die OP vorbereitet. Wir unterhielten uns kurz über meinen Job und an dieser Stelle möchte ich anmerken... ich weiß immernoch, wie ihr beiden ausseht! ... Falls die beiden das lesen, werden sie wissen was gemeint ist ;-)

Mir wurde dann etwas in die Vene geschoben und kurz darauf war ich weggenickt.

Als nächstes wachte ich auf der Intensivstation auf.

In beiden Händen waren Kanülen(Infusion und Schmerzpumpe) und 3 Schläuche schauten aus meinen Seiten heraus (rechte Seite 2 Schläuche, linke Seite 1 Schlauch).

Ich hatte Probleme beim Schlucken und meinte fast zu ersticken. Ich weiss, dass ich nach etwas zu trinken (ich glaube Cola) gefragt hatte, um das unangenehme Gefühl im Rachen runterspülen zu können.

Ich muss wohl sehr ungehalten geworden sein, denn anschließend war ich nicht mehr lange wach ;-)


1. Tag nach OP (08.11.2012)

Kurz vor Mittag bin ich auf der Intensivstation aufgewacht und wurde von der Schwester gefragt, ob sie micht nochmal waschen soll. Irgendjemand musste es ja machen, also sagte ich noch halb benebelt ja.

Kaum waren wir fertig, stand auch schon der Pfleger da, um mich wieder zurück auf die Station zu schieben. Da ich vor der OP ein bischen wegen den Sägewerken im alten Zimmer gemeckert hatte, bekam ich ein neues Zimmer ... ein Dreibettzimmer ohne Mitbewohner.

Anschließend wurde mir kurz die Schmerzpumpe erklärt und Herr Dr. Lützenberg kam vorbei um mich über das OP-Ergebnis zu informieren. Als erstes kam natürlich eine schlechte Nachricht. Beim drehen des ersten Bügels wurde die Arterie mammaria verletzt und es kam zu einem geringen Blutverlust. Die Arterie wurde daraufhin stillgelegt. Ansonsten sei alles zu seiner Zufriedenheit abgelaufen und das Ergebnis sei wie vorher besprochen.

Gegen 15.15 Uhr schickte ich noch meinen Bekannte die frohe Nachricht per FB, WhatsApp und SMS, bevor ich wieder ins Land der Träume entschlief.

Mit der Physiotherapeutin versuchten wir das erstmalige Aufsetzen nach der OP. Die Schmerzpumpe schien zu wirken, denn zu diesem Zeitpunkt hatte ich keinerlei Schmerzen bemerkt.


2. Tag nach der OP (09.11.2012)

Auch an diesem Tag hatte ich keinerlei Schmerzen.

Mit Hilfe der Physiotherapeutin sollte heute das erste Mal richtig aufgestanden werden und eine kleine Runde gedreht werden. Die sehr nette Dame war doch überrascht, wie gut ich dies alleine hinbekam. Nach Abschluß der Runde gab es deshalb einen "Fistbump" als Belohnung ;-)

Gegen Mittag kam Dr. Lützenberg zur täglichen Visite vorbei. Es war Zeit einen Blick auf meine neue Brust zu werfen. Er entfernte den Verband und zeigte mir die Brust in einem Handspiegel.

Gegen Nachmittag war die Ruhe in meinem "Einzelzimmer" dann wieder vorbei. Ein weiterer Trichterbrustpatient, welcher einen Tag später operiert worden war, wurde mit auf mein Zimmer gelegt.


3. Tag nach der OP (10.11.2012)

An diesem Tag wurden Drainageschläuche wurden gezogen und ich konnte zum ersten mal "längere" Strecken auf dem Gang laufen... bis mir dann schwindlig wurde... also wieder hinlegen und ausruhen.

Gegen Nachmittag wurde mir dann die Schmerzmittelpumpe genommen und es wurde auf Tabletten umgestellt.


4. Tag nach der OP (11.11.2012)

Endlich wieder Duschen. Danach die Wunden vom Pfleger abkleben lassen und erstmal ausruhen.

Gegen Mittag musste ich mich dann zum Röntgen begeben. Ich war richtig verwundert, wie gut alles doch nach so kurzer Zeit wieder allein funktionierte.

(http://www.effen6erger.de/upload/trichterbrustinfo.de/forum/roentgen-seite.jpg)   (http://www.effen6erger.de/upload/trichterbrustinfo.de/forum/roentgen-front.jpg)

Nachmittag kündigte sich dann mein erster und einziger Besuch an ... Schwester und Mutter.

Gegen Abend kam Dr. Lützenberg und meinte, dass ich am Dienstag (6. Tag nach OP / 13.11.2012) entlassen werden soll.


5. Tag nach der OP (12.11.2012)

Nicht spektakuläres passiert. 1x Blut abgenommen um zu schauen ob die Werte stimmen. Außerdem mußte ich noch einmal in die Zentrale Fotoabteilung, um das Ergebnis der OP fotografisch festhalten zu lassen.


6. Tag nach der OP (13.11.2012)

Der Tag der Abreise. Am frühen morgen kam die Stationsärztin mit den Ergebnissen der Blutuntersuchung vom Vortag. Alles i.O. ... zumindest bei mir. Mein Zimmernachbar hat schlechte Werte und muss noch dableiben.

Da ich erst gegen 15.00 Uhr abgeholt werden sollte, erst einmal ein paar Tafeln Merci für das nette Pflegepersonal besorgen ;-)

Zu diesem Zeitpunkt werden die folgenden Medikamente eingenommen:

Morphin (je 2x 10mg)   1 - 1 - 1
Voltaren disp. 50mg   1 - 1 - 1
Novalgin 1g      1 - 1 - 1 - 1
Pantozol 40mg      1 - 0 - 1
Movicol 1 Btl.      1 - 0 - 1

Nach 3 Stunden Autofahrt werde ich erstmal zu Hause abgeladen. Singlehaushalt :-/
Mit Schwester wird anschließend nochmal einkaufen gefahren um den Kühlschrank wieder voll zu bekommen. Danach bin ich erstmal fertig. Das erste mal nach der OP bemerke ich leichte Schmerzen. Der Nachmittag war wohl doch zu viel.


7. Tag nach der OP (14.11.2012)

Da ich eine Krankschreibung für meinen Arbeitgeber benötige, mache ich mich auf den Weg zu meinem Hausarzt.
Nach einem kurzen Gespräch meint dieser, dass er zwar schon einmal einen Trichterbrustpatienten postoperativ betreut hat, dies aber bei mir nicht tun möchte und mich an einen Chirurgen überweisen werde.

Morphin und Novaminsulfon verschreibt er aber erstmal... wenn auch falsch. Da ich Laktoseintolerant bin, wurde mir von der Charité Novaminsuflon-ratiopharm verschrieben, der Hausarzt entscheidet sich aber für Novaminsuflon-Lichtenstein von Winthrop, welches das einzige Präparat ist, was Laktose enthält.



PS: Weiter unten geht es mit der Tageschronik weiter...

Titel: Re: Trichterbrust-OP Charité (CBF) in Berlin am 07.11.2012
Beitrag von: Chester am 18. November 2012, 14:14:06
Ein schöner, kurzer und knackiger Bericht.

Ich habe schon mehrfach von der Schmerzpumpe gehört. Wie muss man sich das vorstellen? Ich hatte einen PDK und dachte das wäre üblich. Jedenfalls war der die ersten Tage nach der OP mein bester Freund. ;)

Bei Deinem Bericht habe ich nichts von Ultraschall zur Kontrolle auf Pleuraerguss nach der OP gelesen. Wird das in der Charite nicht gemacht?

Zu Deiner Frage wegen Taubheit. Nach meiner Erfahrung hat das nichts mit der Bandage zu tun. Es braucht einfach seine Zeit, bis speziell die Haut nicht mehr reizlos ist. Zumindest war das bei mir der Fall.

Ich wünsche Dir eine gute Erholung und schnelle Rehabilitation.
Titel: Re: Trichterbrust-OP Charité (CBF) in Berlin am 07.11.2012
Beitrag von: ex.pectus am 18. November 2012, 15:12:15
Vielen Dank für den Bericht. Und bitte weiter berichten, vielleicht auch mit Fotos ...

Zitat von: mike120379 am 18. November 2012, 02:40:56
Aus privaten Gründen konnte ich die Überweisung aber im Ausstellungsquartal 02/2011 nicht mehr wahrnehmen und das Problem Trichterbrust geriet wieder ins hintertreffen.

Bei der Hochschulambulanz der Charité gibt es die Sonderregelung, dass sie auch ohne Überweisungsschein aufgesucht werden kann. Man muss dann eben nur die 10 EUR bezahlen (allerdings kann die Hochschulambulanz keine Weiter- oder Rücküberweisung ausstellen). Wer also nicht sowieso schon sonst im Quartal zum Arzt war bzw. noch will, kann sich die Überweisung ohne Nachteil sparen, sonst 10 EUR Mehrkosten (ggf. bei Terminvereinbarung nachfragen, ob das noch aktuell ist).

Zitat von: mike120379 am 18. November 2012, 02:40:56
Auch der Chefarztzuschlag, welcher auf manchen veröffentlichen OP-Rechnungen den Preis in die Höhe schiessen liessen, haben mich dabei an einer Kostenzusage einer gesetzlichen Krankenkasse zweifeln lassen.

Dieser Chefarztzuschlag ist für gesetzlich Versicherte komplett irrelevant. Da ist die GKV komplett außen vor, egal ob die OP durch einen Chefarzt gemacht wird oder nicht. Der Chefarztzuschlag fällt nur an, wenn er vorher wirksam zwischen Patient und Chefarzt vereinbart wurde (bspw. indem man bei der KH-Anmeldung ein entsprechendes Formular unterschreibt). Und der Chefarztzuschlag wird auch nur dem Patienten in Rechnung gestellt, der ihn ggf. bei einer (privaten) (Zusatz-)Versicherung zur Erstattung einreichen kann.

Zitat von: mike120379 am 18. November 2012, 02:40:56Als nächstes durfte ich die Charité zu Fuß erkunden... die Voruntersuchungen standen an: Röntgen, EKG und Zentrale Fotoabteilung.

Fotoabteilung? - Zur Fotodokumentation der TB, so wie das Dr. Lützenberg auch schon gemacht hat, oder irgend etwas anderes?

Zitat von: mike120379 am 18. November 2012, 02:40:56
Aktuell nehme ich folgende Medikamente:

Morphin (je 2x 10mg)         1 - 1 - 1
Diclofenac-ratiopharm 50mg      1 - 1 - 1
omeprazol-biomo         0 - 0 - 1
Novaminsuflon-Lichtenstein 1g      1 - 1 - 1

"Morphin" welches Medikament verbirgt sich dahinter? Gibt es das auch "normal" vom ambulanten Arzt (auf normalem Rezept oder fällt das unter Betäubungsmittel).

Zitat von: Chester am 18. November 2012, 14:14:06
Ich habe schon mehrfach von der Schmerzpumpe gehört. Wie muss man sich das vorstellen? Ich hatte einen PDK und dachte das wäre üblich. Jedenfalls war der die ersten Tage nach der OP mein bester Freund. ;)

Hatte ich in Berlin-Buch auch, PDK mit Schmerzpumpe. An der Schmerzpumpe wird eine regelmäßige Schmerzmittelgabe eingestellt. Zusätzlich kann man bei Bedarf manuell eine Zugabe veranlassen. "Schmerzpumpe" gibt es sowohl zusammen mit einem PDK als auch mit einem Zugang über eine (Hand-)Vene.

s.a. Flyer von Berlin-Buch, PDF (http://www.helios-kliniken.de/fileadmin/user_upload/Helios-Klinken.de/Berlin-Buch/2010_Dateien/Anaesthesie/20100318_HKBB_Schmerzbeh_n_OP_6Seiten_WEB.pdf)

Zitat von: Chester am 18. November 2012, 14:14:06
Bei Deinem Bericht habe ich nichts von Ultraschall zur Kontrolle auf Pleuraerguss nach der OP gelesen. Wird das in der Charite nicht gemacht?

Interessiert mich auch.

Zitat von: Chester am 18. November 2012, 14:14:06Ich wünsche Dir eine gute Erholung und schnelle Rehabilitation.

wünsche ich auch
Titel: Re: Trichterbrust-OP Charité (CBF) in Berlin am 07.11.2012
Beitrag von: mike120379 am 18. November 2012, 17:43:56
Zitat von: ex.pectus am 18. November 2012, 15:12:15
Vielen Dank für den Bericht. Und bitte weiter berichten, vielleicht auch mit Fotos ...

Die Fotos kommen noch, sobald ich sie habe ;-)

Zitat von: ex.pectus am 18. November 2012, 15:12:15Bei der Hochschulambulanz der Charité gibt es die Sonderregelung, dass sie auch ohne Überweisungsschein aufgesucht werden kann. Man muss dann eben nur die 10 EUR bezahlen (allerdings kann die Hochschulambulanz keine Weiter- oder Rücküberweisung ausstellen). Wer also nicht sowieso schon sonst im Quartal zum Arzt war bzw. noch will, kann sich die Überweisung ohne Nachteil sparen, sonst 10 EUR Mehrkosten (ggf. bei Terminvereinbarung nachfragen, ob das noch aktuell ist).

Das wusste ich nicht. Vllt. aber hilfreich für den nächsten.

Zitat von: ex.pectus am 18. November 2012, 15:12:15Dieser Chefarztzuschlag ist für gesetzlich Versicherte komplett irrelevant. Da ist die GKV komplett außen vor, egal ob die OP durch einen Chefarzt gemacht wird oder nicht. Der Chefarztzuschlag fällt nur an, wenn er vorher wirksam zwischen Patient und Chefarzt vereinbart wurde. Und er wird auch nur dem Patienten in Rechnung gestellt, der ihn ggf. bei einer (privaten) Versicherung zur Erstattung einreichen kann.

Das interessante ist, dass ich mich jahrelang zu dem Thema belesen habe, mir solche Details aber nicht aufgefallen sind  ;-/

Zitat von: ex.pectus am 18. November 2012, 15:12:15Fotoabteilung? - Zur Fotodokumentation der TB, so wie das Dr. Lützenberg auch schon gemacht hat, oder irgend etwas anderes?

Die ersten Fotos wurden durch Dr. Lützenberg am 09.10.2012 gemacht. Am 06.11.2012 und am 12.11.2012 (hatte ich vergessen und wurde im Originalpost ergänzt) wurden Fotos aus allen Blickwinkeln von der Trichterbrust gemacht. Richtiges Fotostudio, mit 3 Blitzschirmen etc.

Zitat von: ex.pectus am 18. November 2012, 15:12:15"Morphin" welches Medikament verbirgt sich dahinter? Gibt es das auch "normal" vom ambulanten Arzt (auf normalem Rezept oder fällt das unter Betäubungsmittel).

Das Medikament nennt sich "Morphin Hexal 10mg Retardtabletten". Der Hausarzt musste es mit einem speziellen Rezept ausstellen, da es unter das Betäubungsmittelgesetz fällt.

Zitat von: Chester am 18. November 2012, 14:14:06Bei Deinem Bericht habe ich nichts von Ultraschall zur Kontrolle auf Pleuraerguss nach der OP gelesen. Wird das in der Charite nicht gemacht?
Zitat von: ex.pectus am 18. November 2012, 15:12:15Interessiert mich auch.

Ich habe keine Ahnung, was ihr meint. An Ultraschall nach der OP kann ich mich nicht erinnern.

Zitat von: Chester am 18. November 2012, 14:14:06Ich wünsche Dir eine gute Erholung und schnelle Rehabilitation.
Zitat von: ex.pectus am 18. November 2012, 15:12:15wünsche ich auch

Danke ;-)
Titel: Re: Trichterbrust-OP Charité (CBF) in Berlin am 07.11.2012
Beitrag von: annaj am 18. November 2012, 18:03:24
Charité hat tatsächlich eine fotoabteilung wo eine professionelle fotografin arbeitet. Es wird vorher- und nachherbilder gemacht, dann knipst dr. Lützenberg weiter bei die anderen kontrolluntersuchungen. Es ist eine universitätskrankenhaus.

Ultraschall werden gemacht. Ich kann keine vergleich machen, aber weiss das dr. Lützeberg eher restrektiv ist mit dem punktieren der lunge, wie die anderen arbeiten weiss ich nicht. Die flüssigkeit baut sich mit der zeit von selbst ab. Wie oft es zu tatsächliche fast "ertrinken"-zustände kommen kann, ist die frage, ich glaube fast nie. (?) Das bei Mike keine gemacht worden ist erklärt sich wahrscheinlich das er keine zeichen hatte, es wäre nötig. Wenn du zum arzt gehst, Mike, und sie finden ein bisschen flüssigkeit bei ultraschall und möchten punktieren, nur im absprache mit dr. Lützenberg!

PDK ist doch das was im rücken angelegt wird? Im charité wird oft eine schmerzpumpe bei tb-op's der über die vene läuft (hand/arm) benutzt, schmerzmittel ist morfium. Ein wenig läuft kontinuerlich, wenn man mehr braucht, drückt man der knopf. Eine überdosierung kann nicht stattfinden da nur ein druck/ein dosis jede fünfzehnte minute registriert wird, egal wie oft man drückt.
Gute genesung, Mike.
Titel: Re: Trichterbrust-OP Charité (CBF) in Berlin am 07.11.2012
Beitrag von: ex.pectus am 18. November 2012, 19:03:48
Zitat von: annaj am 18. November 2012, 18:03:24
Charité hat tatsächlich eine fotoabteilung wo eine professionelle fotografin arbeitet. Es wird vorher- und nachherbilder gemacht, dann knipst dr. Lützenberg weiter bei die anderen kontrolluntersuchungen. Es ist eine universitätskrankenhaus.

Find ich gut.
Und ich frage mich, wieso es in Berlin-Buch keine Fotodokumentation (mehr (?)) gibt.

Zitat von: annaj am 18. November 2012, 18:03:24
Ultraschall werden gemacht. Ich kann keine vergleich machen, aber weiss das dr. Lützeberg eher restrektiv ist mit dem punktieren der lunge, wie die anderen arbeiten weiss ich nicht. Die flüssigkeit baut sich mit der zeit von selbst ab. Wie oft es zu tatsächliche fast "ertrinken"-zustände kommen kann, ist die frage, ich glaube fast nie. (?)

Ich denke auch, dass Dr. Lützenberg bzgl. Diagnostik im Zweifel eher auf Nummer sicher geht und nur bei der Punktion restriktiv ist. Bleibt die Frage, ob (kontrollbedürftige/punktionswürdige) Pleuraergüsse bei ihm vielleicht wirklich seltener sind.

Zitat von: annaj am 18. November 2012, 18:03:24
PDK ist doch das was im rücken angelegt wird? Im charité wird oft eine schmerzpumpe bei tb-op's der über die vene läuft (hand/arm) benutzt, schmerzmittel ist morfium. Ein wenig läuft kontinuerlich, wenn man mehr braucht, drückt man der knopf. Eine überdosierung kann nicht stattfinden da nur ein druck/ein dosis jede fünfzehnte minute registriert wird, egal wie oft man drückt.

Genau: PDK bzw. PDA = Rücken, aber nur rückenmarksnah (Periduralanästhesie (http://de.wikipedia.org/wiki/Periduralan%C3%A4sthesie#Unterschied_zur_Spinalan.C3.A4sthesie)), nicht im Rückenmark (Spinalanästhesie). PDK/PDA wird seit langem bei der Geburtshilfe für eine schmerzarme Geburt und dementsprechend häufig eingesetzt.
Ob man sich nun für Rücken oder Hand/Vene entscheidet, bleibt meines Wissens jedem selbst überlassen: Das bespricht und entscheidet man beim Aufklärungsgespräch mit dem Narkose-Arzt (Anästhesie), sowohl in Buch als auch in der Charité.

Irgendwo habe ich gelesen, dass Dr. Lützenberg jemanden Schmerzmittel über die Hand empfohlen hat (statt PDA). Ich weiß aber nicht, ob er das generell so empfiehlt.
Edit: habs inzwischen gefunden: scheint eine generell Empfehlung von Dr. Lützenberg zu sein, siehe hier (http://web517.s13.okayspace.de/Trichter/index.php/topic,1344.msg10814.html#msg10814)

Ich war mit meinem PDK eigentlich auch sehr zufrieden und würde mich wieder dafür entscheiden. Allerdings gab es bei mir irgendwelche Probleme mit der Medikamentenabgabe über den PDK. Deshalb musste die Anästhesistin auch ein paar mal das Schmerzmittel manuell über eine aufgezogene Spritze über den PDK einbringen, weil die Pumpe das nicht geschafft hat, siehe auch meinem Blogbeitrag (http://ex-pectus.blogspot.de/2010/10/op-tag-meine-trichterbrust-op.html).
Titel: Re: Trichterbrust-OP Charité (CBF) in Berlin am 07.11.2012
Beitrag von: Chester am 20. November 2012, 18:11:46
Zitat von: ex.pectus am 18. November 2012, 15:12:15

Zitat von: Chester am 18. November 2012, 14:14:06
Ich habe schon mehrfach von der Schmerzpumpe gehört. Wie muss man sich das vorstellen? Ich hatte einen PDK und dachte das wäre üblich. Jedenfalls war der die ersten Tage nach der OP mein bester Freund. ;)

Hatte ich in Berlin-Buch auch, PDK mit Schmerzpumpe. An der Schmerzpumpe wird eine regelmäßige Schmerzmittelgabe eingestellt. Zusätzlich kann man bei Bedarf manuell eine Zugabe veranlassen. "Schmerzpumpe" gibt es sowohl zusammen mit einem PDK als auch mit einem Zugang über eine (Hand-)Vene.

s.a. Flyer von Berlin-Buch, PDF (http://www.helios-kliniken.de/fileadmin/user_upload/Helios-Klinken.de/Berlin-Buch/2010_Dateien/Anaesthesie/20100318_HKBB_Schmerzbeh_n_OP_6Seiten_WEB.pdf)


Alles klar, dann ist nur der Zugang ein anderer. An meinem PDK hatte ich auch eine Pumpe zur kontinuierlichen Abgabe und einen "Drücker", mit dem ich mir 1 x die Stunde einen "Schuss setzen" konnte. Der hat dann meistens sehr schnell gewirkt. Leider hatte selbst das alles manchmal nicht ausgereicht. Dann wurde mir von den Schwestern "etwas" in den Handzugang verabreicht. Einmal, an meinem letzten Morgen auf der ITS, hatte selbst das nicht gereicht und mir wurde direkt über den "PDK-Zugang" eine zusätzliche Dosis gegeben. Dazu wurde aber extra eine Ã,,rztin gerufen. Ich nehme an die Schwestern dürfen das nicht.

Der PDK wurde mir so erklärt, dass man damit die jeweilige Körperregion "ausschalten" kann. Bei der TB-OP wird der PDK im Thorax-Bereich angelegt, bei Frauen bei der Geburt im Becken-Bereich.

Titel: Re: Trichterbrust-OP Charité (CBF) in Berlin am 07.11.2012
Beitrag von: annaj am 20. November 2012, 22:24:10
es kann leider zu unregelmässigkeiten bei der PDK-schmerzmitteltherapie kommen, es wird manchmal nicht richtig gesetzt und erfüllt dabei nicht sein funktion ganz, wenn überhaupt. Der übergang zu orale medikamente ab ca dritten tag wird oft einfacher, wenn schon im voraus morfium eingenommen würde (über die vene).
Nachteile mit morfium über die vene sind müdigkeit und darmträgheit, was viele dann auch später erleben wenn sie oral morfium nehmen. Ein tb-"kollege" hatte halluzinationen, er dachte im ernst das die luftblasen in der flasche (an der die dränagen hängen) mit ihm geredet hatten, böses zeug... er war richtig paranoid davon die ersten par tage. Bei ihm wäre wahrscheinlich der PDK besser gewesen. 

Beide metoden haben vor- und nachteile, persönlich hat der angst vor das stechen im rücken mich von PDK abgehalten. Es ist gut zu wissen das beide da sind, in Schweden z.b wird nur PDK angeboten, aus welchem grund auch immer...
Titel: Re: Trichterbrust-OP Charité (CBF) in Berlin am 07.11.2012
Beitrag von: ex.pectus am 21. November 2012, 01:00:39
Zitat von: annaj am 20. November 2012, 22:24:10
es kann leider zu unregelmässigkeiten bei der PDK-schmerzmitteltherapie kommen, es wird manchmal nicht richtig gesetzt und erfüllt dabei nicht sein funktion ganz, wenn überhaupt.

habe dazu ein neues Thema aufgemacht: Periduralkatheter (PDK) bzw. Periduralanästhesie (PDA) (http://web517.s13.okayspace.de/Trichter/index.php/topic,1363.0.html)
Titel: Re: Trichterbrust-OP Charité (CBF) in Berlin am 07.11.2012
Beitrag von: ex.pectus am 22. November 2012, 00:07:07
noch ein Frage:
Auf deinem Benutzerbild kann man einen einzelnen Stabilisator erkennen. Wie macht der sich so im Vergleich zu den 3 anderen Stellen ohne Stabilisator?
Titel: Re: Trichterbrust-OP Charité (CBF) in Berlin am 07.11.2012
Beitrag von: mike120379 am 22. November 2012, 22:42:54
Zitat von: ex.pectus am 22. November 2012, 00:07:07
noch ein Frage:
Auf deinem Benutzerbild kann man einen einzelnen Stabilisator erkennen. Wie macht der sich so im Vergleich zu den 3 anderen Stellen ohne Stabilisator?

Ehrlich gesagt bemerke ich den Stabilisator überhaupt nicht. Mir fällt nur auf, dass ich an den 3 anderen Bügelenden öfters herumfummel... ist halt ein komisches Gefühl, dass man etwas fremdes im Körper ertasten kann  ;)
Titel: Re: Trichterbrust-OP Charité (CBF) in Berlin am 07.11.2012
Beitrag von: ex.pectus am 01. Dezember 2012, 20:56:37
In einem anderen Beitrag hat anna etwas zur normalen Lage des Herzens geschrieben, s. hier (http://web517.s13.okayspace.de/Trichter/index.php/topic,1329.msg11031.html#msg11031).

Wenn man sich dein Benutzerbild anschaut, dann sieht die Verschiebung auf dem Bild schon ziemlich extrem aus, insbesondere im direkten Vergleich mit meinem Benutzerbild.

Du schreibst, dass mit 15 Jahren der behandelnde Arzt meinte, dass man nichts machen müsse. Hat sich die Trichterbrust denn erst später noch extrem verschlimmert oder hatte der offensichtlich keine Ahnung?

Wenn es dir nichts ausmacht, könntest du ja auch noch Röntgenbilder oder MRT/CT hochladen (manchmal kann man in der Anzeigesoftware die Anzeige der Patientendaten komplett abschalten).
Titel: Re: Trichterbrust-OP Charité (CBF) in Berlin am 07.11.2012
Beitrag von: annaj am 01. Dezember 2012, 22:46:59
Zitat von: mike120379 am 18. November 2012, 02:40:56
Aufgrund nächtlicher Atemprobleme wurde ich von meinem Hausarzt zur einer Pullmologin geschickt, welche meinte, dass die Trichterbrust doch sehr ausgeprägt sei und eine Korrektur ratsam sei.

Mit der Gesundheit ging es weiter bergab... da ich ein Seitenschläfer bin, kam es beim liegen auf der Seite des tieferen Trichters zu Herzrhythmusstörungen, beim laufen längerer Strecken machte sich starkes Klopfen im Brustkorb, Kurzatmigkeit und Schwindel bemerkbar. Kurz gesagt es stimmte etwas nicht und dies wurde auch nicht besser -> Es musste endlich was passieren.

Im ca. 30 minütigen Gespräch klärte mich Dr. Lützenberg über die Riskien und Erfolgschanchen einer OP auf. Es wurden Fotos zur Dokumentation angefertigt. Als Ziel wurde eine 85 % Korrektur angestrebt.

Wenn ich mich im Spiegel betrachte und genau hinschaue, sieht man noch eine leichte asynchronität... aber da wachsen ja wieder Haare drüber ;-)


Wie tief war eigentlich dein tb, Mike? Fotos sind immer schwer zu beurteilen, aber das ergebnis sieht ja so aus, als wäre 100% erreicht (minus leichte asynchronität, was ich normal finde)?! Hast du ein vorher foto oder CT/MRT? Das herz ist nicht nur total verschoben sondern sieht auch sehr gross aus, hat dr. L darüber was gesagt?
Titel: Re: Trichterbrust-OP Charité (CBF) in Berlin am 07.11.2012
Beitrag von: mike120379 am 02. Dezember 2012, 01:43:53
Wegen der Zeichenbegrenzung habe ich den Eingangstopic mal das Thema Kostenzusage der Krankenkasse und ein paar Tagesberichte hier runter geholt...


8. Tag nach der OP (15.11.2012)

Langsam gehen die Schwellungen zurück. Rechts und links ist der obere Bügel ertastbar. Die Wunden verheilen ganz gut.

Heute darf ich mich auf die Suche nach einem passenden Chirurgen machen. Da der Hausarzt ja die Hälfte der Medikamente vergessen hatte, drängt die Zeit, da sich meine Vorräte dem Ende neigen.


Der erste Chirurg bzw. seine Vorzimmerdame will mir einen Termin am 19.11.2012 geben. Außerdem weist die darauf hin, dass der Herr Dr. noch nie eine Trichterbrust behandelt hat und sich auch ersteinmal informieren muss. Ich lehne dankend ab und gehe wieder.

Bleibt eigentlich nur noch die Chirurgin, welche die ursprüngliche Überweisung in 2011 ausgestellt hat... die sowas noch nie gesehen hatte. Da es mittlerweile 16.00 Uhr ist, muss ich mich beeilien. Sie hat nur bis 18.00 Uhr auf.

Knapp 3 km laufen und ich bin am Ziel angekommen. Als erstes werde ich vom Vorzimmerdrachen angefahren, ob ich denn nicht einen Termin ausmachen kann. Ich erkläre der Dame, dass ich vor 48 Stunden aus der Charité entlassen wurde, 24 Stunden vorher die Überweisung vom Hausarzt erhalten habe und außerdem Morphin zu mir nehme und doch etwas erschöpft bin um noch großartig Termin zu vereinbaren. Ich solle warten meint diese daraufhin.

Mir werden weitere Medikamente verschrieben und für dem 22.11.2012 der nächste Termin vereinbart.

(http://www.effen6erger.de/upload/trichterbrustinfo.de/forum/2012-11-15%20-%20links.jpg)   (http://www.effen6erger.de/upload/trichterbrustinfo.de/forum/2012-11-15%20-%20rechts.jpg)


9. - 11. Tag nach der OP (16. - 18.11.2012)

Aktuell nehme ich folgende Medikamente:

Morphin (je 2x 10mg)         1 - 1 - 1
Diclofenac-ratiopharm 50mg      1 - 1 - 1
omeprazol-biomo            0 - 0 - 1
Novaminsuflon-Lichtenstein 1g      1 - 1 - 1

Die Schwellungen lassen weiter nach und ich spiele derzeit damit die Einnahme des Morphins herauszuzögern bzw. zu verringern.. allerdings komme ich am Ende des Tages noch auf die gleiche Dosis wie zu Beginn.

Von den Schmerzen her muss ich sagen, dass ich mit schlimmerem gerechnet habe.

Der Brustkorb ist derzeit noch fast komplett taub. Ob das auch am Korsett liegt, welches sehr eng anliegt, kann ich noch nicht sage.

Wenn ich mich im Spiegel betrachte und genau hinschaue, sieht man noch eine leichte asynchronität... aber da wachsen ja wieder Haare drüber ;-)


14. Tag nach der OP (21.11.2012)

Aktuell nehme ich folgende Medikamente:

Morphin-hexal 10mg         1 - 0 - 1
Diclofenac-ratiopharm 50mg      1 - 1 - 1
omeprazol-biomo            0 - 0 - 1
Novaminsuflon-Lichtenstein 1g      1 - 1 - 1

Alles soweit i.O. und keine großartigen Beschwerden.

(http://www.effen6erger.de/upload/trichterbrustinfo.de/forum/2012-11-21%20-%20links.jpg)   (http://www.effen6erger.de/upload/trichterbrustinfo.de/forum/2012-11-21%20-%20rechts.jpg)


19. Tag nach der OP (26.11.2012)

Aktuell nehme ich folgende Medikamente:

Morphin-hexal 10mg         1 - 0 - 0
Diclofenac-ratiopharm 50mg      1 - 1 - 1
omeprazol-biomo         0 - 0 - 1
Novaminsuflon-ratiopharm 1g      1 - 1 - 1

Da meine Chirurgin vor Ort meinte, dass ich mich langsam vom Morphin entfernen solle, habe ich die Dosis schrittweise von 6 Tabletten á 10mg pro Tag bei Entlassung auf mittlerweile 1 Tablette á 10mg pro Tag (seit dem 15. Tag nach OP) zurückgefahren. Während der erste Teil des Tages doch recht unbeschwert zu geniessen ist, bemerke ich nun Abends und vor allem Nachts die Schmerzen von den Veränderungen im Brustbereich. Ebenso ist ein durchgängiges Schlafen kaum möglich.

Da man versucht, durch das Verändern der Schlafposition die Schmerzen zu lindern, dies aber das genaue Gegenteil verursacht (es geht nun mal nur auf dem Rücken schlafen) graut es mir vor den Tagen ohne Morphin, weil die Chirurgin keins mehr verschreiben will... naja, 10 Pillen hab ich noch. Vielleicht sollte ich nochmal vor dem Schlafen gehen eine halbe oder viertel nehmen  :-X


3 Wochen nach der OP (48. Kalenderwoche)

Aktuell nehme ich folgende Medikamente:

Morphin-hexal 10mg         0 - 0 - 1/2
Diclofenac-ratiopharm 50mg      1 - 1 - 1
omeprazol-biomo         0 - 0 - 1
Novaminsuflon-ratiopharm 1g      1 - 1 - 1

Diese Woche hatte ihre hochs und tiefs. Seit Dienstag hatte ich Probleme beim Schlucken (Halsschmerzen), Schüttelfrostphasen (meist Nachts), sowie leichtes Fieber und daraus wurde gegen Ende der Woche eine kleine Erkältung. Und das husten, niesen und lachen anschließend immer mit einem AUA abgeschlossen werden, kann sich jeder bestimmt denken. Angekippte Fenster mit einem Handgriff zu schließen, ist ebenfalls eine blöde Idee. Diese 180°-Bewegung beim drehen des Griffs tut definitiv nicht gut.

Etwas erschrocken war ich doch, als ich mir die Nebenwirkungen meiner Medikamente angeschaut habe. Gerade durch die Erkältung, war ich vom Novaminsuflon doch etwas abgeneigt, da laut Wikipedia folgende Nebenwirkungen gelistet werden:

"Bei einer akuten Agranulozytose handelt es sich um eine Störung der Bildung von Granulozyten im Knochenmark, einer Unterart von weißen Blutkörperchen (Leukozyten), die vermutlich immunologisch bedingt ist. Als Symptome können zuerst lokale Infekte mit Halsschmerzen, Schleimhautschäden (Ulzera), Fieber und Schüttelfrost und später eine Generalisierung der Infektion (Sepsis) auftreten."... Das das Medikament in vielen Ländern nicht mehr zugelassen ist, ist ebenfalls beunruhigend.

Im Allgemeinen sind die Schmerzen allerdings ertragbar geworden.

Am schlimmsten fand ich diese Woche allerdings die Langeweile. Mit dem einsetzenden Schneefall gegen Ende der Woche, bin ich doch etwas vorsichtig mit meinen täglichen 5-10km Spaziergängen geworden, da ich keine Lust habe, mir wegen einem Ausrutscher im Schnee das ganze OP-Ergebnis zu vermasseln.

Zitat von: ex.pectus am 01. Dezember 2012, 20:56:37
Du schreibst, dass mit 15 Jahren der behandelnde Arzt meinte, dass man nichts machen müsse. Hat sich die Trichterbrust denn erst später noch extrem verschlimmert oder hatte der offensichtlich keine Ahnung?

Wenn es dir nichts ausmacht, könntest du ja auch noch Röntgenbilder oder MRT/CT hochladen (manchmal kann man in der Anzeigesoftware die Anzeige der Patientendaten komplett abschalten).

Zitat von: annaj am 01. Dezember 2012, 22:46:59
Wie tief war eigentlich dein tb, Mike? Fotos sind immer schwer zu beurteilen, aber das ergebnis sieht ja so aus, als wäre 100% erreicht (minus leichte asynchronität, was ich normal finde)?! Hast du ein vorher foto oder CT/MRT? Das herz ist nicht nur total verschoben sondern sieht auch sehr gross aus, hat dr. L darüber was gesagt?

(http://www.effen6erger.de/upload/trichterbrustinfo.de/forum/TB-before.jpg) (http://www.effen6erger.de/upload/trichterbrustinfo.de/forum/2012-12-02-front.jpg)

Das erste Foto ist selbst vor der OP geschossen worden. Das zweite zeigt das aktuelle Aussehen. Die Falten unter den Achsel sind noch von den oberen Schnitten.


Interessanterweise wurde vor der OP kein MRT/CT gemacht.. hat mich selbst gewundert und auf Nachfrage am Tag vor der OP, konnten mir die Pfleger auch nicht sagen warum. Die Frage habe ich mir aber schon für die Nachuntersuchung vorgemerkt.

Hat sich die Trichterbrust seit dem 15. Lebensjahr verschlimmert? ... Ich würd sagen auf jeden Fall. Dr. Lützenberg meinte, dass es eine großflächige TB ist. In den letzten Jahren hob sich der untere Teil vom Brustbein sichtbar und ich konnte meinem Herzen beim Schlagen zuschauen. Ebenso gab der untere Teil des Brustbeins nach, wenn man darauf drückte... ein komisches und unangenehmes Gefühl.

Zu dem Arzt, welcher mich damals behandelt hat würde ich mal sagen er hatte keine Ahnung... aber das scheint meine aktuelle Chirurgin auch nicht zu haben (siehe erster Post "so etwas noch nie gesehen hatte, sich aber gerne um die Nachbehandlung kümmern würde"). Der einzige, der wirklich "Ahnung" .. ne, das ist das falsche Wort ... der mit dem Thema Trichterbrust schonmal zu tun hatte, war mein Hausarzt, welche eine postoperative Behandlung einer Trichterbrust schon einmal mitgemacht hatte (deswegen war ich ja auch beim ihm). Leider wollte er meine Nachbehandlung nicht begleiten, sondern das ganze lieber bei einer Chirurgin sehen.


PS: Weiter geht es mit der Tageschronik auf Seite 2...

Titel: Re: Trichterbrust-OP Charité (CBF) in Berlin am 07.11.2012
Beitrag von: ex.pectus am 03. Dezember 2012, 15:16:41
Zitat von: mike120379 am 02. Dezember 2012, 01:43:53
Etwas erschrocken war ich doch, als ich mir die Nebenwirkungen meiner Medikamente angeschaut habe. Gerade durch die Erkältung, war ich vom Novaminsuflon doch etwas abgeneigt, da laut Wikipedia folgende Nebenwirkungen gelistet werden:

"Bei einer akuten Agranulozytose handelt es sich um eine Störung der Bildung von Granulozyten im Knochenmark, einer Unterart von weißen Blutkörperchen (Leukozyten), die vermutlich immunologisch bedingt ist. Als Symptome können zuerst lokale Infekte mit Halsschmerzen, Schleimhautschäden (Ulzera), Fieber und Schüttelfrost und später eine Generalisierung der Infektion (Sepsis) auftreten."... Das das Medikament in vielen Ländern nicht mehr zugelassen ist, ist ebenfalls beunruhigend.

Mit den Nebenwirkungen der Medikamente habe ich mich damals nach meiner OP auch relativ intensiv beschäftigt. Im Krankenhaus hatte ich einige Tage Migräne (http://ex-pectus.blogspot.de/2010/10/tag-7-nach-meiner-trichterbrust-op.html), die von den Opioiden gekommen sein könnte oder auch davon, dass ich keinen Kaffee mehr getrunken hatte (Koffein-Entzug). Und nach dem Krankenhaus hatte sich mein Blutdruck erhöht, nicht dramatisch, aber immerhin. Das könnte die Nebenwirkung der anderen Schmerzmittel gewesen sein (NSAR wie bspw. Ibuprofen). Naja, letztlich brauchte ich spätestens nach 50 Tagen keine Schmerzmittel mehr.

Soweit ich mich damit beschäftigt habe, ist mein Fazit als Patient (also medizinischer Laie), dass Novaminsulfon bei der Nutzen/Risiko-Abwägung gar nicht so schlecht abschneidet. Die sehr ernst, aber auch sehr, sehr seltene Nebenwirkung Agranulozytose erkennt man an Blutbildveränderungen. Meine Hausärztin (bzw. deren Vertretung) hat einmal am 18. Tag (http://ex-pectus.blogspot.de/2010/11/tag-18-nach-meiner-trichterbrust-op.html) nach der OP und dann nochmal am 35. Tag (http://ex-pectus.blogspot.com/2010/11/tag-35-nach-meiner-trichterbrust-op.html) die Blutwerte (Blutbild, Leukozyten) kontrolliert. Geht schnell (mit Cito-Labor eine Sache von Minuten), kostet fast nichts (relativ gesehen) und man hat Gewissheit.

Edit: für GKV: im Internet gefunden: kleines Blutbild BMÃ,, 32120 0,50 EUR (http://www.handbike-power-endurance.de/docs/bloodtest_16_07_09.pdf) (inkl. Leukozyten, reine Laborkosten). Die 50 Cent scheinen zu stimmen, s. hier (http://www.kvsa.de/fileadmin/user_upload/PDF/Praxis/Honorarverteilung/EBM2011.pdf) und hier (http://www.wirtschaftsbrief-astellas.de/node/29). Bei Privatabrechnung GOÃ,, 3550 (auch Igel) kostet es 3,50 EUR Grundgebühr und meist Faktor 1,15 also 4,02 EUR.

Zitat von: mike120379 am 02. Dezember 2012, 01:43:53Interessanterweise wurde vor der OP kein MRT/CT gemacht.. hat mich selbst gewundert und auf Nachfrage am Tag vor der OP, konnten mir die Pfleger auch nicht sagen warum. Die Frage habe ich mir aber schon für die Nachuntersuchung vorgemerkt.

Das wundert mich auch ...
Titel: Re: Trichterbrust-OP Charité (CBF) in Berlin am 07.11.2012
Beitrag von: ex.pectus am 03. Dezember 2012, 15:44:41
Zitat von: mike120379 am 18. November 2012, 02:40:56
Kostenübernahme der Krankenkasse:
...
Kurz vor 18.00 Uhr kam der Rückruf und die Dame meinte, dass zwar Unterlagen fehlen, dadurch, dass die Einweisung aber von der / in die Charité sei, man Aufgrund des guten Rufes doch von einer Notwendigkeit ausgehen kann.

Schön, dass du das noch sehr detailliert ergänzt hast. Ich mag solche Mosaiksteinchen. Auch wenn man solche Erfahrungen sicherlich nicht einfach verallgemeinern kann, runden sie das Bild doch immer weiter ab.
Titel: Re: Trichterbrust-OP Charité (CBF) in Berlin am 07.11.2012
Beitrag von: mike120379 am 03. Dezember 2012, 16:48:09
Mich ärgert es etwas, dass ich nicht früher mit so einer Art Chronik angefangen habe. Jetzt kommen die Sachen kleckerweise im Gedächtnis wieder auf oder man liest darüber in anderen Berichten und denkt sich "maaannnnn, das haste ja auch noch vergessen"  :o
Titel: Re: Trichterbrust-OP Charité (CBF) in Berlin am 07.11.2012
Beitrag von: R-TB am 05. Dezember 2012, 11:30:10
Sehr guter Bericht. Ich überlege auch in die Charité zu gehen anstatt nach Buch.

Krass was man so an Medikamenten nehmen muss. Hätte ich nicht gedacht. Darf man so noch Auto fahren :)?
Titel: Re: Trichterbrust-OP Charité (CBF) in Berlin am 07.11.2012
Beitrag von: mike120379 am 05. Dezember 2012, 13:19:55
Zitat von: Rene am 05. Dezember 2012, 11:30:10
Sehr guter Bericht. Ich überlege auch in die Charité zu gehen anstatt nach Buch.

Krass was man so an Medikamenten nehmen muss. Hätte ich nicht gedacht. Darf man so noch Auto fahren :)?

Also ich bereue es nicht. Die Leute sind einfach klasse da... aber das werden dir andere hier im Forum bestimmt auch über das Personal in Buch sagen ;-)

Mein Hausarzt hatte mir bei der Verschreibung der morphin hexal - Tabletten gesagt, dass ich in nächster Zeit wegen der Tabletten kein Auto fahren darf. Ob es allerdings explizit verboten ist, kann ich nicht sagen.
Titel: Re: Trichterbrust-OP Charité (CBF) in Berlin am 07.11.2012
Beitrag von: ex.pectus am 05. Dezember 2012, 13:59:48
Zitat von: mike120379 am 05. Dezember 2012, 13:19:55
Zitat von: Rene am 05. Dezember 2012, 11:30:10Krass was man so an Medikamenten nehmen muss. Hätte ich nicht gedacht. Darf man so noch Auto fahren :)?
Mein Hausarzt hatte mir bei der Verschreibung der morphin hexal - Tabletten gesagt, dass ich in nächster Zeit wegen der Tabletten kein Auto fahren darf. Ob es allerdings explizit verboten ist, kann ich nicht sagen.

Da gibt es wohl so eine wischiwaschi-Regelung: Wenn die Fahrtüchtigkeit beeinträchtigt ist, darf man nicht Auto fahren, wenn nicht, dann schon. Und das Morphin könnte die Fahrtüchtigkeit beeinträchtigen. Beurteilen muss das vermutlich ein Arzt. Wenn nichts passiert, interesierts keinen. Wenn etwas passiert, war man im Zweifel wohl doch noch nicht fahrtauglich gewesen sein.

Abgesehen davon ist die Einnahmedauer der Morphin-Tabletten (nur die wirken sich auf die Fahrtauglichkeit aus) doch auch sehr unterschiedlich. Bei mir bis zum 8. Tag. Da war ich sowieso noch im Krankenhaus. annaj hat etwas von bis zum 3. Tag geschrieben. In Erfahrungsberichten zu Berlin-Buch von deutschen Patienten hatte ich es vorher noch gar nicht gelesen, dass sie Morphin auch nach KH-Entlassung nehmen. Bei ausländischen Berlin-Buch Patienten dagegen des öfteren. Zur Charité habe ich das jetzt auch mehrmals gelesen.
Titel: Re: Trichterbrust-OP Charité (CBF) in Berlin am 07.11.2012
Beitrag von: annaj am 05. Dezember 2012, 21:07:07
Zitat von: ex.pectus am 05. Dezember 2012, 13:59:48
annaj hat etwas von bis zum 3. Tag geschrieben. In Erfahrungsberichten zu Berlin-Buch von deutschen Patienten hatte ich es vorher noch gar nicht gelesen, dass sie Morphin auch nach KH-Entlassung nehmen. Bei ausländischen Berlin-Buch Patienten dagegen des öfteren. Zur Charité habe ich das jetzt auch mehrmals gelesen.

mir war morphin zu stark, jedenfalls die normaldosis. Nach dem überdosis am dritten tag (bei der umstellung zu tabletten) habe ich nichts mehr bekommen, ausser novalgin und voltaren. Mein schmerzemfinden ist wahrscheinlich gering, ist wohl bei ältere üblich... junge patienten sind emfindlicher.
In Schweden bekommen oft die patienten monatelang morphin, manchmal bis sie selber darum bitten eine entzugsplan gestellt zu bekommen....(nach 8 monate z.b.). Eine intressante sache ist: bei morphin abgewöhnen tut es körperlich weh. Der patient glaubt deswegen er braucht es noch und kann schwer damit aufhöhren, aus angst vor der schmerz oder aus bequemlichkeit. Es dauert etwa zwei-drei tage, dann ist alles wieder ok, und schmerzen sind auch nicht mehr da. Bei der entwöhnung kann auch schwitzen, schütteln und übelkeit entstehen, auch wenn man die dosis nur halbiert.

Ich würde auf kein fall auto fahren, oder autofahrer im verkehr auf morphin sehen.... wie der zustand einer ist, kann er selbst gar nicht beurteilen, weil er auf drogen ist.
Titel: Re: Trichterbrust-OP Charité (CBF) in Berlin am 07.11.2012
Beitrag von: mike120379 am 05. Dezember 2012, 21:31:08
Und weiter gehts...


4 Wochen nach der OP ... ein kurzes Fazit

Heute vor genau 4 Wochen war der große OP-Tag. Zeit um kurz auf den vergangenen Monat zurückzuschauen und das Erlebte zusammenzufassen.

Wie geht es mir?

Den Umständen eigentlich ganz gut. Am Wochenende sind im Bad 2 von 3 Glühbirnen meiner Deckenbeleuchtung durchgebrannt. Ich frage ungern andere Leute um Hilfe.. eigentlich bin ich derjenige, der für andere da ist.. gerade wenn es um Technik geht.. so empfinde ich das jedenfalls. Nun gut, Birnen durchgebrannt war das Thema. Alleine wechseln? Ha, kannste vergessen. Die Arme 10cm über den Kopf heben und du weisst, warum du derzeit noch die kleinen Pillen gegen die Schmerzen nimmst :-/ Also kam heute ein Arbeitskollege in seiner Mittagspause vorbei und wechselt in meinem Bad Glühbirnen ... wie peinlich...

Aber ein bischen putzen geht doch bestimmt. 1x mit Sagrotan über die Arbeitsplatten in der Küche schaffst du doch... Leck mich am A****... Ich hätte nicht gedacht, dass eine 60cm tiefe Arbeitsplatte so weit nach hintengeht. Jeder wisch mit dem Küchentuch und es zwickt und sticht.

Womit wir zum Thema Dinge des täglichen Lebens kommen... Laptop hochheben -> kein Problem, Computergehäuse hochheben -> Problem, Plastebox mit Technikkram (ca. 2,5kg) -> Problem, Kopfkissen hochheben -> kein Problem, Kopfkissen aufschütteln -> aber gaaanz vorsichtig, lachen -> 1 - 2 Witze gehen noch, husten/schnupfen/heiserkeit -> sollte vermieden werden (die letzte Woche war grausam), die oberen Fächer der Hängeschränke in der Küche -> vergiss es.. da kommst du nicht ran

Seit 2 Nächten nehme ich vor dem schlafen gehen keine Morphin-Tablette mehr. Seit 2 Nächten schlafe ich pro Nacht nur noch maximal 2 Stunden... Scheinbar ist die Zeitspanne für die Novaminsuflon-Tabletten zu lang. 2 früh, 2 mittags und 2 abends und man kommt wunderbar über den Tag, aber die beiden Tabletten am Abend reichen nicht, um eine angenehme Nacht zu haben. Auch beim Aufstehen hat sich das Schmerzempfinden (durch das fehlende Morphin?) verändert. Die Physio empfahl die Hände-an-ein-Knie-und-Aufwippen-Methode. Das ganze ist derzeit eine Wipp-Autsch-Wipp-Autsch-Methode ;-)

Würde ich die OP wieder machen lassen?

Ja. Ich muss zugeben, dass ich mir im vorraus viel Gedanken über die Schmerzen nach einer OP gemacht habe und mich dies auch lange Zeit vor dem Schritt die OP durchführen zu lassen gehindert hat. Jetzt einen Monat nach der OP muss ich sagen, dass ich mir viel zu sehr einen Kopf gemacht habe. Es mag vielleicht auch am eigenen Schmerzempfinden liegen, aber sooooo schlimm wie ich es mir immer vorgestellt habe, war es überhaupt nicht. Ja, es gibt Tage bzw. Nächte, wo es zwickt, sticht, juckt etc. aber wenn ich mir überlege, was das für ein "großer" Eingriff war, stehen die (kaum vorhandenen) Schmerzen (vllt. auch Dank der Schmerzmittel) in keinem Verhältnis... zumindest nach meinem Empfinden.

Würde ich die OP wieder in der Charité in Berlin machen lassen?

Auf jeden Fall. Die Zimmerausstattung hat bestimmt schon einmal bessere Zeiten erlebt, aber ich bin weger der OP da und nicht um Urlaub zu machen. Das Personal ist freundlich und kompetent. Was mich ein bischen nervt, ist die mangelnde Kompetenz der Ã,,rzte bei mir vor Ort. Wenn man wirklich ein Problem nach der OP hat, sollte man unbedingt mit Dr. Lützenberg Kontakt aufnehmen. Zumindest in meinem Ort ist es so, dass die Ã,,rzte hier nur für die Medikamente und die fortlaufende Krankschreibung da sind... leider.

In der derzeitigen Situation muss ich sogar sagen, dass es mir lieber wäre, alle 14 Tage zu Dr. Lützenberg zum Check nach Berlin zu fahren, als dies hier vor Ort zu tun... trotz knapp 220km (einfacher Strecke).


Meiner Meinung nach ganz wichtig ist: Nimm die ganze Situation mit ein bischen Humor und Selbstironie.. dann lassen sich auch die Schmerzen einfacher ertragen. Nimm die ganze Situation ernst.. denn wenn du es übertreibst, kann es nach hinten losgehen und die ganze "Quälerei" war für die Katz.


4 Wochen nach der OP (49. Kalenderwoche)

Am Mittwoch habe ich den Termin für die Nachuntersuchung bei Dr. Lützenberg in der Charité für den 08.01.2013 festgemacht. Donnerstag war dann der geplante Check bei der hiesigen Chirurgin an der Reihe.

Während ich mit der Arzthelferin im Behandlungszimmer wartete, kamen wir natürlich über meinen aktuellen Zustand und die derzeit eingenommenen Medikamente zu sprechen. Nachdem ich mich ja schon letztens über die Nebenwirkungen von Novaminsulfon gedanken gemacht hatte, dachte ich sprichst du das Thema mal an und verwies auf die Nebenwirkung bei der Bildung der Leukozyten. Als Antwort erhielt ich ein "Blutbilder sind diese Woche schon durch, aber wenn sie nach den Nebenwirkungen gehen, dürften sie auch keine Schokolade oder Gurken essen." ... ich lass das jetzt mal unkommentiert so stehen *räusper

Kurz darauf kam dann die Chrurgin. Sie sah sich den Heilungsprozess der Nähte an und horchte die Lungengeräusche mit dem Stethoskop ab. Ebenso testeten wir die Beweglichkeit in Form von heben der Arme über den Kopf. Rechter Arm kein Problem und keine Schmerzen, beim linken Arm allerdings zieht es doch stark, sobald der Handfläche über dem Kopf ist... das ganze schien aber normal zu sein, denn als nächstes kamen wir zu den Medikamenten. Wir gingen gemeinsam durch, was ich noch habe und was ich evtl. bräuchte. Ich sprach meine Schlafstörungen nach dem Absetzen des Morphins an und nehme ab sofort folgenden Medikamentenmix:

Novaminsuflon-ratiopharm 500mg     1 - 1 - 2
omeprazol-biomo   0 - 0 - 1
Diclofenac-ratiopharm 50mg bzw. Diclo 50 - 1A Pharma     1 - 1 - 1
Musaril 50mg     0 - 0 - 1

2x täglich Contractubex Narbenspezifikum zum Einreiben.

Nachdem wir damit durch waren meinte ich, ob nicht ein Blutbild wegen der längeren Einnahme von Novaminsulfon sinnvoll wäre. Die Chirurgin sah ihre Arzthelferin an und meinte "Blutbild... ja, das könnten wir machen. Hier haben wir einen Patienten der mitdenkt." ... ich erspare mir jetzt wieder irgendwelche Kommentare... Danke an ex.pectus für den Tip

Da soweit alles ok war, ist der nächste Termin am 03.01.2013, wo dann auch die Röntgenbilder, welche ich dann mit nach Berlin nehme, angefertigt werden. Das Blutbild bzw. die Blutabnahme kommt noch am 11.12.2012 dran.

- Freitag und ich zweifel langsam wirklich an der Chirurgin hier vor Ort.

Als ich das Rezept vom Donnerstag in der Apotheke einlösen wollte, fiel mir auf, dass Novaminsuflon-Lichtenstein anstatt Novaminsuflon-ratiopharm. Da ich mittlerweile wusste, dass die Lichtensteinvariante Laktose enthält, welche ich nicht vertrage, konnte ich die Apothekerin überzeugen die teurere Ratiopharmvariante rauszurücken.

Da ich nach dem Apothekenbesuch mit meiner Schwester wieder in das Stadtzentrum fahren und den Zeitplan der Medikamenteeinnahme nicht durcheinander bringen wollte, brach ich natürlich auch die verschriebenen Diclo 50 von 1A Pharma an. Zu Hause angekommen, sah ich mir die Medikamente nochmal genauer an und stellte fest, dass Diclo 50 ebenfalls Laktose enthält... das merkte ich später auch an leichten Blähungen.

Entweder ich kann die Diclo-Tabletten beim Blutbild am Dienstag gegen ein Rezept für die Ratiopharm-Variante tauschen, oder ich muss in nächster Zeit zu jeder Tabletteneinnahme eine Laktasekapsel zum aufspalten der Laktose miteinnehmen.

Auch das dritte Medikament an diesem Tag bereitet mir Kopfzerbrechen... Musaril 50mg.

Dieses Mittel wurde mir zur abendlichen Einnahme verschrieben, da ich seit dem Absetzen der zuletzt abendlichen halben Morphintabletten wegen Schmerzen auf der linken Seite nachts kaum schlafen konnte.

Morphin-hexal wurde von der Chirugin wegen dem Abhängigkeitspotential als Nebenwirkung abgesetzt. Um so erstaunter war ich, dass sie mir mit Musaril ein auf Tetrazepam basierendes Muskelrelaxan verschreibt. Hier ein Auszug aus Wikipedia: "Der Wirkstoff Tetrazepam kann schon nach kurzer Einnahme zur Abhängigkeit führen.". Aber es kommt noch besser, da Tetrazepam in Wechselwirkung mit Omeprazol (welches ich ebenfalls abends einnehmen soll) steht und die Tetrazepam-Wirkung gesteigert wird.

Verschrieben wurde die 50-Tabletten Packung... "Bei Beendigung der Therapie mit Tetrazepam sollte die Dosis langsam verringert werden, da sonst schwere Entzugssyndrome sowohl psychisch als auch physisch eintreten können. Wird das Mittel abrupt abgesetzt, kann dies nach 2â€"4 Tagen Schlaflosigkeit zu vermehrtem Träumen führen. Darüber hinaus können sich Angst, Spannungszustände oder Depressionen verstärkt wieder einstellen." ... ebenfalls aus Wikipedia.

Fasst man die zusammen, soll ich also ca. 2 Monate lang ein Medikament nehmen, dass nach kurzer Einnahme zur Abhängigkeit führt, dessen Wirkung durch ein anderes verschriebenes Medikament (bewusst oder unbewusst?) verstärkt wird und wo ich am Ende des Einnahmezeitraumes beim nächtlichen Gang zur Toilette damit rechnen muss, vielleicht von den Kissen in meinem Wohnzimmer verfolgt zu werden ( Angstzustände etc. :-P )

Morphin klang von den Nebenwirkungen her "harmloser" ;-)


Titel: Re: Trichterbrust-OP Charité (CBF) in Berlin am 07.11.2012
Beitrag von: ex.pectus am 05. Dezember 2012, 21:52:20
Zitat von: annaj am 05. Dezember 2012, 21:07:07
Ich würde auf kein fall auto fahren, oder autofahrer im verkehr auf morphin sehen.... wie der zustand einer ist, kann er selbst gar nicht beurteilen, weil er auf drogen ist.

Allerdings haben manche Ã,,rzte dann nur ihr Haftungsrisiko im Kopf, und geben keine Fahrtüchtigkeitsfreigabe, nur um nicht in Regress genommen zu werden. Dann sollte man ggf. nochmal nachfragen, warum, wieso, weshalb ...

Eine Info-Seite weist darauf hin, dass man möglicherweise gerade durch die unbehandelten Schmerzzustände nicht fahrtüchtig ist:



         Während viele Schmerzkranke sich Sorgen machen, ob sie mit starken Schmerzmitteln Auto fahren dürfen, stellen sich nur wenige die Frage, ob sie sich überhaupt mit Schmerzen ans Steuer setzen dürfen. Dabei gibt es Patienten, die schmerzbedingt nicht mehr Auto fahren dürften.
http://www.informationen-zu-schmerzen.de/patienten/blickpunkt/autofahren.htm

Dort heißt es auch:



         Werden Opioide über einen längeren Zeitraum konstant eingenommen, spricht in der Regel nichts gegen das Führen von Kraftfahrzeugen. Sprechen Sie trotzdem Ihren behandelnden Arzt an.
http://www.informationen-zu-schmerzen.de/patienten/blickpunkt/autofahren.htm

Gleichlautende Aussagen findet man jede Menge.

Zitat von: mike120379 am 05. Dezember 2012, 21:31:08
Die Arme 10cm über den Kopf heben und du weisst, warum du derzeit noch die kleinen Pillen gegen die Schmerzen nimmst :-/

An ähnliches kann ich mich bei mir auch noch erinnern. Zwar nicht ganz so schlimm, aber bspw. Aktenordner aus dem allerobersten Fach nehmen ging ausnahmsweise grad so, sehr verlangsamt und war sehr anstrengend.

Zitat von: mike120379 am 05. Dezember 2012, 21:31:08
Was mich ein bischen nervt, ist die mangelnde Kompetenz der Ã,,rzte bei mir vor Ort. Wenn man wirklich ein Problem nach der OP hat, sollte man unbedingt mit Dr. Lützenberg Kontakt aufnehmen. Zumindest in meinem Ort ist es so, dass die Ã,,rzte hier nur für die Medikamente und die fortlaufende Krankschreibung da sind... leider.

In der derzeitigen Situation muss ich sogar sagen, dass es mir lieber wäre, alle 14 Tage zu Dr. Lützenberg zum Check nach Berlin zu fahren, als dies hier vor Ort zu tun... trotz knapp 220km (einfacher Strecke).

Ehrlich gesagt kann ich mir nicht so recht vorstellen, wie du das meinst. Zu "Checken" gibt es doch eigentlich nichts, oder? Klar, wenn man Probleme bekommt und Fragen hat, dann wäre es schon, wenn man die kompetent beantwortet bekommen würde. Aber bzgl. Schmerzen läuft es vermutlich immer wieder auf dieselbe Antwort hinaus, dass die eben normal sind und man nicht sagen kann, woher sie genau kommen, wann sie verschwinden usw.
Ich meine Spezial-Kompetenz in Sachen Trichterbrust-OP ist sicherlich sehr selten bei Ã,,rzten, andererseits sind ja die Heilungsverläufe der TB-Patienten auch sehr unterschiedlich. Allgemeine Kompetenz bei der Schmerz-Behandlung oder anderen Komplikationen nach einer OP müsste doch reichen und dürfte doch nicht so selten sein.

Neben Medikamenten und Krankschreibung wäre vielleicht auch Physiotherapie noch eine sinnvolle Option.
Titel: Re: Trichterbrust-OP Charité (CBF) in Berlin am 07.11.2012
Beitrag von: mike120379 am 05. Dezember 2012, 22:19:39
Zitat von: ex.pectus am 05. Dezember 2012, 21:52:20
Ehrlich gesagt kann ich mir nicht so recht vorstellen, wie du das meinst. Zu "Checken" gibt es doch eigentlich nichts, oder? Klar, wenn man Probleme bekommt und Fragen hat, dann wäre es schon, wenn man die kompetent beantwortet bekommen würde. Aber bzgl. Schmerzen läuft es vermutlich immer wieder auf dieselbe Antwort hinaus, dass die eben normal sind und man nicht sagen kann, woher sie genau kommen, wann sie verschwinden usw.
Ich meine Spezial-Kompetenz in Sachen Trichterbrust-OP ist sicherlich sehr selten bei Ã,,rzten, andererseits sind ja die Heilungsverläufe der TB-Patienten auch sehr unterschiedlich. Allgemeine Kompetenz bei der Schmerz-Behandlung oder anderen Komplikationen nach einer OP müsste doch reichen und dürfte doch nicht so selten sein.

Neben Medikamenten und Krankschreibung wäre vielleicht auch Physiotherapie noch eine sinnvolle Option.

Ok, dass kam jetzt vielleicht falsch rüber mit den 14 Tagen. Worauf ich hinaus wollte war, dass ich alle 14 Tage zu "meiner" Chirurgin vor Ort muss (wg. neuer Krankschreibung und Medikamenten auffüllen) ... aber wenn man bei dem Termin jetzt wirklich mal eine Frage bezüglich der TB hat (z.Bsp. Ist der Genesungsprozess wie er sein sollte? oder Empfehlen Sie irgendwelche Ãœbungen?) würde ich mich glaube ich nicht auf die Aussage der Ã,,rztin verlassen, sondern lieber die Antwort von dem Arzt hören, der die OP durchgeführt hat... und dafür würde ich eben auch den Weg in Kauf nehmen.

Beispiel:
Wenn ich mal etwas zusammengesackt sitze, spüre ich einen Druck links am unteren Bügel... Jetzt kommt die Theorie: Dr. Lützenberg würde das ganze abtasten und sagen es ist alles ok, aber hören sie auf so zu sitzen.
Würde das jetzt die lokale Chirurgin sagen, hätte ich immer die Frage im Hinterkopf "Stimmt das was Sie sagt oder nicht? Ist vllt. doch der Bügel verrutscht?"

Ich weiss, ich kann jederzeit in Berlin anrufen oder Fotos per Mail zum Begutachten schicken, aber der persönliche Kontakt ist mir da doch angenehmer.
Titel: Re: Trichterbrust-OP Charité (CBF) in Berlin am 07.11.2012
Beitrag von: ex.pectus am 06. Dezember 2012, 00:32:36
Zitat von: mike120379 am 05. Dezember 2012, 22:19:39
Ok, dass kam jetzt vielleicht falsch rüber mit den 14 Tagen. Worauf ich hinaus wollte war, dass ich alle 14 Tage zu "meiner" Chirurgin vor Ort muss (wg. neuer Krankschreibung und Medikamenten auffüllen) ... aber wenn man bei dem Termin jetzt wirklich mal eine Frage bezüglich der TB hat (z.Bsp. Ist der Genesungsprozess wie er sein sollte? oder Empfehlen Sie irgendwelche Ãœbungen?) würde ich mich glaube ich nicht auf die Aussage der Ã,,rztin verlassen, sondern lieber die Antwort von dem Arzt hören, der die OP durchgeführt hat... und dafür würde ich eben auch den Weg in Kauf nehmen.

Verstehe, ging mir auch so.
Titel: Re: Trichterbrust-OP Charité (CBF) in Berlin am 07.11.2012
Beitrag von: mike120379 am 13. Dezember 2012, 03:01:40
5 Wochen nach der OP (50. Kalenderwoche)

Bei den Medikamenten hat sich nichts geändert:

Novaminsuflon-ratiopharm 500mg     1 - 1 - 2
omeprazol-biomo   0 - 0 - 1
Diclofenac-ratiopharm 50mg bzw. Diclo 50 - 1A Pharma     1 - 1 - 1
Musaril 50mg     0 - 0 - 1

2x täglich Contractubex Narbenspezifikum zum Einreiben.

Seit Montag nehme ich das Musaril ein und ich muss sagen, es lässt sich wieder einfacher liegen... auch nachts.

Wenn ich die Schmerzintensität der letzten Wochen auf einer Skala von 0 - 100 zusammenfassen müssten, so würde das so aussehen (100 spiegelt das persönliche Schmerzempfinden im Vergleich mit einer starken Migräne mit Aura wieder):

(http://www.effen6erger.de/upload/trichterbrustinfo.de/forum/schmerzchart.jpg)

07.11. - 12.11. - Schmerzmittel im Krankenhaus
13.11. - 21.11. - erste Woche zu Hause; man merkt, dass selbst kleine Dinge nicht mehr so einfach sind und Schmerzen verursachen
22.11. - 26.11. - Morphindosis wird langsam gesenkt, Schmerzen werden bemerkbar
27.11. - 30.11. - Husten, Schnupfen, Schüttelfrost ... Erkältung halt;
01.12. - 02.12. - die beiden letzten Tage, wo ich vor dem Schlafengehen eine 1/2 Morphintablette einnehme
04.12. - 06.12. - Schlafen kaum möglich, beim liegen tut alles weh; auch bei den normalen Bewegungen schmerzt es in der linken Seite bemerkbar... ich würde es auf den Stabilisator schieben
07.12. - 10.12. - da ich nachts eh nicht schlafen kann, mach ich die Nacht zum Tag, geschlafen wird ab um 6.00 Uhr (nach der ersten Novamin-Tablette)
ab dem 11.12. - da das Musaril zu wirken scheint, kann ich abends ansatzweise gut einschlafen, ich bin aber derzeit ständig irgendwie sehr erschöpft
15.12. - 16.12. - ich weis nicht warum, aber an diesen beiden Tagen ging es mir richtig gut, auch nachts
17.12. - 19.12. - kann nachts wieder nicht richtig schlafen
20.12. - 24.12. - die Umstellung der Medikamenteneinnahme scheint zu funktionieren; ich bin zwar nachts sehr unruhig, kann aber wenigstens in zwei Etappen schlafen


6 Wochen nach der OP (51. Kalenderwoche)

aktuelle Medikamente:

Novaminsuflon-ratiopharm 500mg     1 - 1 - 1 bzw. 0 - 1 - 2
omeprazol-biomo   0 - 0 - 1
Diclofenac-ratiopharm 50mg bzw. Diclo 50 - 1A Pharma     1 - 1 - 1
Musaril 50mg     0 - 0 - 1

2x täglich Contractubex Narbenspezifikum zum Einreiben.

Wie ich beim Schmerzdiagramm schon geschrieben habe, kann ich nachts mal wieder nicht schlafen. Sobald ich liege, geht von der Stelle wo der Stabilisator sitzt ein pulsierender Schmerz aus. Mir ist auch aufgefallen, dass wenn ich tagsüber mal länger sitze, ein ähnlicher Schmerz auftritt.

Da ich langsam die Schmerzmittel zurückfahren soll, nehme ich nur noch 3 Novaminsuflon-Tabletten am Tag. Da die Nachtsituation nicht gerade optimal ist, versuche ich gerade verschiedene Kombinationen mit dem Novamin (1 - 1 - 1 bzw. 0 - 1 - 2). Vielleicht sollte ich auch wieder in Erwägung ziehen, wegen der härteren Liegefläche das Sofa im Wohnzimmer zu nutzen.

Der linke Brustteil ist immernoch taub, aber ich bemerke, wie der taube Bereich kleiner geworden ist. Eigentlich nur noch die Brustwarze + ca. 2 cm drumherum.

Was ich noch interessant finde, ist der psychologische Nebeneffekt der OP. Ich wäre früher nie auf die Idee gekommen, jemandem im Gespräch zu sagen: "Schau mal und so sieht meine Trichterbrust aus." Ebenso, wollte ich das "Loch" nicht wirklich im Spiegel sehen.
Wenn ich jetzt, also nach der OP mit jemanden über die Trichterbrust ins Gespräch komme, habe ich kein Problem damit, Fotos vom aktuellen Aussehen zu zeigen ... trotz der Narben. Ich ertappe mich auch dabei, wie ich vorm Spiegel den neuen Brustkorb abtaste und von links und rechts gesehen begutachte.


7 Wochen nach der OP (52. Kalenderwoche)

Als erstes: Frohe Weihnachten!

aktuelle Medikamente:

Novaminsuflon-ratiopharm 500mg     0 - 1 - 2
omeprazol-biomo   0 - 0 - 1
Diclofenac-ratiopharm 50mg bzw. Diclo 50 - 1A Pharma     1 - 1 - 1
Musaril 50mg     0 - 0 - 1

2x täglich Contractubex Narbenspezifikum zum Einreiben.


Die Umstellung der Medikamenteneinnahme scheint zu funktionieren. Ich bin zwar nachts sehr unruhig, kann aber wenigstens in zwei Etappen schlafen... dazwischen bin ich aber meist 3-4 Stunden wach (Beispiel: um 23.00 Uhr ins Bett, um 3.00 Uhr wach, um 6 wieder schlafen, um 10 aufstehen).

Aktuelle Fotos:

Stehend

(http://www.effen6erger.de/upload/trichterbrustinfo.de/forum/20121224_tb-front.jpg)   (http://www.effen6erger.de/upload/trichterbrustinfo.de/forum/20121224_tb-links.jpg)   (http://www.effen6erger.de/upload/trichterbrustinfo.de/forum/20121224_tb-rechts.jpg)

Sitzend

(http://www.effen6erger.de/upload/trichterbrustinfo.de/forum/20121224_tb-sitzend.jpg)

Liegend auf Ellebogen abstützend

(http://www.effen6erger.de/upload/trichterbrustinfo.de/forum/20121224_tb-elle.jpg)

Liegend

(http://www.effen6erger.de/upload/trichterbrustinfo.de/forum/20121224_tb-liegend3.jpg)   
(http://www.effen6erger.de/upload/trichterbrustinfo.de/forum/20121224_tb-liegend2.jpg)   
(http://www.effen6erger.de/upload/trichterbrustinfo.de/forum/20121224_tb-liegend1.jpg)


Während die stehenden, sitzenden und auf dem Ellebogen aufstützenden Fotos meiner Meinung nach relativ ok sind, machen mir die liegenden Fotos doch etwas sorgen. Wenn ich mir das vorher gepostete seitliche Röntgenbild anschaue, sieht man zwar das der Bügel auf einer Seite abfällt, dass dies jedoch so extrem aussieht, hätte ich nicht vermutet.

Titel: Re: Trichterbrust-OP Charité (CBF) in Berlin am 07.11.2012
Beitrag von: mike120379 am 13. Januar 2013, 23:18:32
(knapp) 10 Wochen nach der OP

aktuelle Medikation:

omeprazol-biomo     0 - 0 - 1
Diclofenac-ratiopharm 50mg bzw. Diclo 50 - 1A Pharma     1 - 1 - 1 - 1
Musaril 50mg     0 - 0 - 1

Contractubex Narbenspezifikum für die Narbenheilung.


Am Dienstag war meine erste Nachuntersuchung bei Dr. Lützenberg an der Reihe. Natürlich war ich sehr nervös, da ich in den letzten 8 Wochen doch 2-3 Schreckmomente hatte, wo ich mir nicht ganz sicher war, ob alles noch so sitzt wie es soll.

(http://www.effen6erger.de/upload/trichterbrustinfo.de/forum/roentgen-2013-01.jpg)

Wir haben uns gemeinsam die mitgebrachten Röntgenbilder angeschaut und es ist alles so wie es sein sollte. Ab sofort darf ich mit leichten Sportübungen anfangen. Anfangen sollte ich mit spazieren gehen und dann zwischendurch mal eine schnellere Gangart einlegen... sozusagen leichtes jogging ;-)

Ich darf ab sofort alles machen, um meine Mobilität und Muskeln wieder aufzubauen, sollte aber sobald es anfängt zu schmerzen aufhören.

Der linke Stabilizator schmerzt zwar weiterhin leicht, aber dies soll sich im laufe der nächsten Wochen geben. Da ich deswegen immernoch Schlafprobleme habe, wurden die Medikamente umgestellt (siehe oben). Novaminsulfon fällt ab sofort komplett weg (ok, ich brauche noch die letzten Tabletten auf), dafür nehme ich am abend vorm schlafen gehen noch eine Diclofenac.

Am Samstag war ich dann das erste mal seit über 10 Jahren in einem Freizeitbad. Obwohl die Narben noch deutlich sichtbar sind, empfand ich die Blicke nicht der anderen Badegäste nicht so unangenehm, wie früher ... allerdings liegen da ja auch mehrere Jahre Lebenserfahrung und halt die OP dazwischen ;-) .. Die OP hat definitiv auch psychologische Veränderungen hervorgerufen.

Letztendlich geschwommen bin ich leider nur 10 Bahnen, da ich mir mitte der Woche eine leichte Prellung zugezogen hatte und die Brustschwimmbewegung doch etwas schmerzte ... und außerdem ging mir die Kraft aus ... allerdings war es doch ein Lichtblick für das was in den nächsten Wochen kommen soll ;-)
Titel: Re: Trichterbrust-OP Charité (CBF) in Berlin am 07.11.2012
Beitrag von: annaj am 14. Januar 2013, 00:42:03
Arnikasalbe (weleda) und/oder arnika globili D6 5st kann gegen schmerzen helfen, zb. nach dem sport. Baldrianwürzel als tee könnte dein schlaf verbessern. Bei mir funktioniert es.
Ich habe monate nach dem op sehr oft meine nagelmatte benutzt, hilft total gegen schmerz  ;) und ich schlafe blöderweise nach 5 min schon auf das ding ein...  :o
Sind leider etwas teuer in Deutschland, wenn du jemanden kennst der nach Schweden fährst, kriegst du einer für ca 30â,¬.
http://www.shaktimatte.eu/46/Deutsch/Die_Shaktimatte_xtra-ion.html (http://www.shaktimatte.eu/46/Deutsch/Die_Shaktimatte_xtra-ion.html)
Titel: Re: Trichterbrust-OP Charité (CBF) in Berlin am 07.11.2012
Beitrag von: mike120379 am 01. Februar 2013, 22:58:48
12 Wochen nach der OP

aktuelle Medikation:

omeprazol-biomo     0 - 0 - 1
Diclofenac-ratiopharm 50mg bzw. Diclo 50 - 1A Pharma     1 - 1 - 1
Musaril 50mg     0 - 0 - 1

bei starken Schmerzen soll ich einmalig eine Novaminsuflon-ratiopharm 500mg einnehmen.


Scheinbar war die Prellung, die ich mir vor knapp 3 Wochen zugezogen habe doch etwas mehr. Mittlerweile nimmt die Chirurgin vor Ort auch das Wort Muskelfaserriss in den Mund. Der Bluterguss ist immernoch ca. 10x10cm groß. Der Bügel aber sitzt noch an der richtigen Stelle.

Gestern hatte ich wieder einen der regelmäßigen Checks und die waagerechten Narben unter den Brustwarzen wurden mit Kinesio Tape zur besseren Narbenheilung abgeklebt.

Und damit kommen wir zum schmerzreichsten Erlebnis seit ich mich für die OP entschieden habe...

Da der Bluterguss sich mittlerweile bis an die Narbe an der linken Brustwarze ausgeweitet hatte und Kinesio Tape auch die Blutzirkulation anregt UND diese Seite wegen des Stabilisators eh schon immer zwickte und stach, wurde der Schmerz heute morgen so unerträglich, dass ich insgesamt 10 Minuten lang versuchte aus dem Bett aufzustehen und immerwieder unter den immensen Schmerzen daran scheiterte.

Ãœber den Tag haben sich die Schmerzen dann etwas gegeben. Ich werde das ganze beobachten und wenn es sein muss, muss das Tape an der Stelle wieder ab.

Ab nächster Woche beginne ich mit Physiotherapie und eine Reha ist auch in Planung.
Titel: Re: Trichterbrust-OP Charité (CBF) in Berlin am 07.11.2012
Beitrag von: ex.pectus am 24. Februar 2013, 20:00:51
Zitat von: mike120379 am 01. Februar 2013, 22:58:48
Ab nächster Woche beginne ich mit Physiotherapie und eine Reha ist auch in Planung.

Wie kann man sich das mit der Reha vorstellen (kann mich hier im Forum bisher nur an einen Fall mit Reha nach TB-OP erinnern)? Ist das mehr eine Reha als Folge der belastenden Auswirkungen der TB-OP? Oder mehr eine Reha, die mit anderen Dingen zusammenhängt? Oder soll der gesundheitlich positive Effekt der OP noch durch eine Reha zusätzlich unterstützt und ergänzt werden? Also eher nötig, weil sonst nicht auszuhalten, oder eher schön, um sich mal richtig zu erholen?

Und bist du eigentlich auch weiterhin wegen der damaligen Probleme mit Herz und Lunge bei der Pulmologin in Behandlung zur laufenden Kontrolle? Eventuell auch bei einem Kardiologen?
Wenn ja, habt ihr das Ergebnis der OP bzw. noch zu erwartende Veränderungen mal besprochen und vielleicht Lungen-/Herzbefunde vor-/nach-OP verglichen, oder ist das noch geplant?
Titel: Re: Trichterbrust-OP Charité (CBF) in Berlin am 07.11.2012
Beitrag von: mike120379 am 10. März 2013, 00:01:25
Als erstes gibt es ein Foto, welches wohl bei einigen Patienten von Dr. Lützenberg Erinnerungen wach werden lässt... der Blick vom Balkon der Station 48B ;-)

(http://www.effen6erger.de/upload/trichterbrustinfo.de/forum/48B-balkon.jpg)


16 Wochen nach der OP


Die letzten vier Wochen waren kurz gesagt... turbulent und schmerzhaft.

Vor 4 Wochen schrieb ich von einer Prellung, welche ich mit kurz nach meiner ersten Nachuntersuchung bei Dr. Lützenberg zugezogen hatte.

Da sich die roten Stellen immer weiter vergrößerten und auf einmal auch auf der anderen Seite des Brustkorbs auftauchten, konnte von einer normalen Prellung keine Rede mehr sein. Ebenso stellte ich eine vermehrte Akne im Gesicht, an Brust und am Rücken fest. Mein Chirurgin vor Ort wusste nicht mehr weiter und meinte, ich solle in Berlin nachfragen... also schickte ich Dr. Lützenberg per eMail ein paar Foto's. Innerhalb von 30 Minuten erhielt ich einen Anruf von Dr. Lützenberg mit der Bitte, dass ich mich am nächsten Tag persönlich bei ihm vorstellen sollte.

(http://www.effen6erger.de/upload/trichterbrustinfo.de/forum/2013-02-20(links-abends).jpg) (http://www.effen6erger.de/upload/trichterbrustinfo.de/forum/2013-02-26(rechts-mittag).jpg)

So fuhr ich am 13.02. nach Berlin, wo Dr. Lützenberg sich das ganze Drama selbst anschauen konnte... wie gesagt, die Stelle links sah nicht nur rot aus, sondern tat auch höllisch weh.

Dr. Lützenberg sah sich mittels Ultraschall die betroffenen Stellen an, konnte aber keine inneren Blutungen oder ähnliches feststellen, welche die Ursache vor die blutunterlaufenen Stellen sein konnten. Als erstes empfahl er, dass ich alle Medikamente absetzen sollte (also Diclofenac, Omaprezol und Musaril) und bei Schmerzen auf Paracetamol bzw. stärkeren Schmerzen Novaminsulfon oder Morphin (von denen hatte ich noch 5 übrig) umsteigen sollte. Ebenso gab er mir eine Tube TriamCreme Lichtenstein mit, um die Blutansammlung aufzulösen.

Um sicher zu gehen, rief er noch beim Oberarzt der Dermatologie an, um sich noch eine zweite Meinung einzuholen. Innerhalb von 5 Minuten stand ich vor dem Oberarzt der Dermatologie, welcher sich die roten Flecken und die Akne anschaute. Ich erhielt von ihm eine Tube Sulmycin Salbe mit Celestan-V, welche ich 3x täglich auftragen sollte.


Am 25.02. fragte Dr. Lützenberg nach dem aktuellen Stand nach und ich schickte ihm wieder Foto's, welche leider keine Verbessung zeigten. Bei einem kurzen Telefonat am 01.03. entschieden wir, dass ich am 06.03. nocheinmal nach Berlin komme und ggf. eine sationäre Einweisung erfolgen könnte... und je nach Diagnose auch eine OP möglich sei.

Dies war dann auch der Fall und ich lag vom 06.03. - 08.03. wieder auf Station 48B.

Am ersten Tag (06.03.) wurde mir Blut abgenommen, um dort evtl. Indikatoren für die Hautrötungen zu finden. Ebenso schaute sich Dr. Lützenberg die betroffenen Stellen an und ordnete die 3x tägliche Einnahme von ClindaSaar 600mg (Antibiotikum), einen CT-Scan mit Kontrastmittel, sowie die erneute Vorstellung bei dem Oberarzt der Dermatologie an... da der Tag sich aber langsam dem Ende neigte, mussten die beiden letzten Sachen am nächsten Tag erledigt werden. Außerdem wurde ein Lungenfunktionstest vorgenommen, bei dem ich auch erstmals die "Folgen" der OP in Form von Zahlen zu sehen bekam... das Lungenvolumen erhöhte sich von 55% auf 61%. Allerdings ist hierbei anzumerken, dass die Zahl evtl. noch höher sein könnte, da ich derzeit beim tiefen Einatmen schmerzen wegen der Hautverfärbung habe.

Am 07.03. erfolgten dann weitere Blutabnahmen, die Inaugenscheinnahme durch Dr. Lützenberg und zwei Stationsärzte, sowie die Vorstellung in der Dermatologie und der CT-Scan.

Der CRP-Wert der Blutuntersuchung vom Vortag lag bei 9 (weil ex.pectus schon nachgefragt hatte)... ebenfalls war ein leichter Rückgang der Hautrötung und der Akne festzustellen.

Da auch das CT keine neuen Erkenntnisse lieferte, meinte Dr. Lützenberg, dass ich Freitag wieder nach Hause könnte und ordnete für die nächsten 3 - 4 Wochen die Einnahme von Clindmycin 600mg (1-1-1) und Pantozol 40mg (0-0-1) an.

Bei der morgentlichen Visite am 08.03. stellte die Stationsärztin fest, dass die am Vortag beobachteten Verbesserungen leider nicht von langer Dauer waren. Die Hautrötung war wieder stärker sichtbar und auch die Akne war wieder ausgeprägter...

Nach Rücksprachen mit Dr. Lützenberg und 2 Stationsärzten, blieben wir bei der Entscheidung, dass ich in den nächsten Wochen erst einmal die "Kur" mit Antibiotika durchführen solle. Das Aufschneiden und Reinschauen solle die allerletzte Lösung sein.

Da ich vor meiner Abreise gerne noch eine Kopie des CT-Scan haben wollte, liess ich meine Sachen auf Station und besuchte die Röntgenabteilung, welche die Ausgabe der Datenträger organisiert. Während ich dort wartete ging ein Anruf von Station 48B ein und die Mitarbeiterin meinte, dass Dr. Lützenberg zwischen zwei OP's kurz auf die Station gekommen sei, sich erkundigte ob ich noch da sei und ich bitte sofort noch einmal hochkommen solle.

Also ging ich schnellen Fußes wieder vom ersten in den siebten Stock (... ok, ich nahm den Fahrstuhl) und traf Dr. Lützenberg, welcher, um wirklich sicher zu gehen, gerne noch  einmal per Ultraschall auf die betroffenen Stellen schauen wollte. Leider sah man wieder nichts Ursächliches, aber er zeigte mir auch nochmal die Atmung am Monitor und wie eigenlich alles so aussieht, wie es mit der OP im November erreicht werden sollte.


Und damit bin ich erstmal wieder fertig mit meinem Bericht, möchte aber noch einmal kurz auf ein Zitat von ex.pectus aus einem anderen Thread eingehen:

Zitat von: ex.pectus am 21. Februar 2013, 11:42:26Es gibt zwar auch Patientinnen, die ihren TB-Chirurgen so toll fanden, dass sie ihn am liebsten heiraten möchten. Aber die Regel ist das sicherlich nicht.

Ich glaube du spielst da auf annaj an und ich muss ihr hier aber auch zustimmen. Dr. Lützenberg gibt seinen Patienten das Gefühl, dass er nicht nur der Chirurg ist, der dich aufgeschnitten und wieder "ganz gemacht hat", sondern er kümmert sich auch noch nach dem Eingriff um dich... und das zeigt er durch sein Verhalten auch. Ich meine, anstatt sich zwischen zwei OP's auszuruhen (siehe oben), nimmt er sich lieber noch einmal die paar Minuten um für den Patienten da zu sein und dass ist denke ich mal das, was annaj und auch ich so an ihm schätzen.



Und als letztes, gibt es noch die (vor Monaten) versprochenen Vorher-Foto's... mit der freundlichen Genehmigung des Fotografen Dr. Lützenberg und dem Model... ich ;-)

Vorher:

(http://www.effen6erger.de/upload/trichterbrustinfo.de/forum/TB-vorher.jpg) (http://www.effen6erger.de/upload/trichterbrustinfo.de/forum/TB-vorher2.jpg) (http://www.effen6erger.de/upload/trichterbrustinfo.de/forum/TB-vorher3.jpg)

Nachher:

(http://www.effen6erger.de/upload/trichterbrustinfo.de/forum/2012-12-02-front.jpg)

Titel: Re: Trichterbrust-OP Charité (CBF) in Berlin am 07.11.2012
Beitrag von: ex.pectus am 10. März 2013, 00:54:50
Zitat von: mike120379 am 10. März 2013, 00:01:25
Zitat von: ex.pectus am 21. Februar 2013, 11:42:26Es gibt zwar auch Patientinnen, die ihren TB-Chirurgen so toll fanden, dass sie ihn am liebsten heiraten möchten. Aber die Regel ist das sicherlich nicht.
Ich glaube du spielst da auf annaj an und ich muss ihr hier aber auch zustimmen.

Das bezog sich auf den Erfahrungsbericht (http://web517.s13.okayspace.de/Trichter/index.php/topic,1377.msg11084.html#msg11084) von Traumleben.

Übrigens T-T-T hatte auch eine (leichte) Rötung, die 3 Monate nach der OP auftrat und ziemlich lange anhielt. In seinem Blog gibt es auch ein paar interessante Spekulationen zur Ursache, s. hier (http://trichterbrust.blog.de/2010/06/02/foto-tages-8720464/) und hier (http://trichterbrust.blog.de/2010/05/26/roetung-raetsel-8677871/).
Titel: Re: Trichterbrust-OP Charité (CBF) in Berlin am 07.11.2012
Beitrag von: mike120379 am 12. März 2013, 13:34:59
Zitat von: ex.pectus am 10. März 2013, 00:54:50
Das bezog sich auf den Erfahrungsbericht (http://web517.s13.okayspace.de/Trichter/index.php/topic,1377.msg11084.html#msg11084) von Traumleben.

Ups, ich nehme alles zurück und behaupte das Gegenteil ;-)

Danke für die Links zu T-T-T's Blog. Zumindest die eine Seite sieht ja fast genauso wie bei mir aus.

Vielleicht kann er mal was dazu schreiben... z.Bsp.:

Wie lange hielt die Rötung an?
Ging es letztendlich von selbst wieder weg, oder musste mit Antibiotika nachgeholfen werden?
Gab es Begleiterscheinungen, wie bei mir z.Bsp. verstärkte Akne?
Titel: Re: Trichterbrust-OP Charité (CBF) in Berlin am 07.11.2012
Beitrag von: R-TB am 17. März 2013, 15:59:06
Mal eine etwas andere Frage? Wie ist eigentlich der Handyempfang auf der Station? HSDPA+ oder bieten Sie sogar WLAN an :)?
Titel: Re: Trichterbrust-OP Charité (CBF) in Berlin am 07.11.2012
Beitrag von: annaj am 17. März 2013, 19:36:07
mit so ein themawechsel wird ex.pectus durchdrehen... handyempfang ist super. Sie bieten ein internetstick für ca 5â,¬ am tag an, internet gibt's sonst in das bibliotek... ich finde persönlich charité sehr hinterher auf dem gebiet, hoffe auf besserung. Vielleicht hat sich was neulich getan...
Titel: Re: Trichterbrust-OP Charité (CBF) in Berlin am 07.11.2012
Beitrag von: ex.pectus am 17. März 2013, 21:14:36
Zitat von: annaj am 17. März 2013, 19:36:07
mit so ein themawechsel wird ex.pectus durchdrehen...

Finde ich nicht gut, dass du hier einen falschen Eindruck erweckst. Ich habe vor ein paar Tagen geschrieben:

Zitat von: ex.pectus am 10. März 2013, 18:35:08
Ich habe nichts dagegen (wobei meine Meinung hier natürlich nicht maßgeblicher ist, als die anderer), dass sich das Thema in der Diskussion ändert. Oder dass eine Frage von vielen verschiedenen Gesichtspunkten beleuchtet wird und man vom Hundersten ins Tausende kommt. Das sollte aber im Interesse der Diskussion bzw. im mutmaßlichen Interesse der Diskussionsteilnehmer und Leser geschehen und nicht nur im Interesse eines Einzelnen allein! Andernfalls sollte der Einzelne einen eigenen Thread aufmachen, an dem sich dann auch andere bei Interesse beteiligen werden.

Und wenn es Zweifel gibt, ob es von Interesse sein könnte, dann meiner Meinung nach lieber mehr als zu wenig schreiben. Wenn es nicht interessiert, kann das Uninteressante ja überlesen werden, umgekehrt geht das ja nicht. Nur wenn man ehrlicherweise sagen muss, dass man das, was man schreiben will, schon x-fach geschrieben hat und es an der konkreten Stelle nichts neues bringt, dann sollte man vielleicht auch mal selbstkritisch innehalten.

Kann mich nicht errinnern, dass WLAN oder UMTS-Empfang in der Charité hier schon x-fach Thema war. Und es ist auch davon auszugehen, dass das im mutmaßlichen Interesse der Leser ist.

Die Frage nach dem Handy-/WLAN-Empfang ist also alles andere als ein Grund um "durchzudrehen". Und mir ist auch nicht klar, wie man meine Aussage so falsch verstehen kann.

Zitat von: annaj am 17. März 2013, 19:36:07
Sie bieten ein internetstick für ca 5â,¬ am tag an,

Der Stick von der Charité nutzt (lt. Flyer (http://www.charite.de/fileadmin/user_upload/portal/klinikum/behandlung_stationaer/Internet-am-Patientenbett_v3.pdf)) Vodafone. Spricht hoffentlich dafür, dass die Vodafone-UMTS-Versorgung auf der Station gut ist. Hat jemand auch Erfahrungen mit T-Mobile, eplus oder o2 gemacht?

Zitat von: annaj am 17. März 2013, 19:36:07
internet gibt's sonst in das bibliotek...

ein Internet-Terminal?
Laut Lageplan (http://webmail.charite.de/doku/wlan/WLAN-Lageplaene.pdf) gibt es auch WLAN in einigen Bereichen der Charite, u.a. in der Bibliothek, Mensa ...
Vermutlich gibt es für Patienten keine WLAN-Accounts. Aber wenn man einen Uni-Account im Eduroam-Verbund (http://webmail.charite.de/doku/wlan/eduroam/) hat, dann müsste man den dort auch nutzen können.
Titel: Re: Trichterbrust-OP Charité (CBF) in Berlin am 07.11.2012
Beitrag von: mike120379 am 17. März 2013, 21:34:07
@annaj & ex.pectus

Man könnte meinen ihr beide seid ein Pärchen, was schon etwas länger zusammenlebt  :P

@Rene

Ich bilde mir ein, dass ich auf der Station 3 WLAN der Charité gescannt hatte... allerdings erforderten alle ein Passwort. Mit Vodafone hatte ich sehr guten Empfang, allerdings hab ich keinen Speedtest gemacht  ;)
Titel: Re: Trichterbrust-OP Charité (CBF) in Berlin am 07.11.2012
Beitrag von: Jürgen54 am 17. März 2013, 22:06:18
Zitat von: mike120379 am 17. März 2013, 21:34:07
@annaj & ex.pectus

Man könnte meinen ihr beide seid ein Pärchen, was schon etwas länger zusammenlebt  :P
;D

Zitat von: ex.pectus am 17. März 2013, 21:14:36
Zitat von: annaj am 17. März 2013, 19:36:07
mit so ein themawechsel wird ex.pectus durchdrehen... ;)

Finde ich nicht gut, dass du hier einen falschen Eindruck erweckst.
Ich glaube, annaj hat nur den Zwinker-Smiley vergessen. :o :-\ Hab ihn im Zitat hier mal eingebaut. Sieht doch gleich ganz anders aus, oder?  ;)
Titel: Re: Trichterbrust-OP Charité (CBF) in Berlin am 07.11.2012
Beitrag von: annaj am 18. März 2013, 01:11:56
Zitat von: mike120379 am 17. März 2013, 21:34:07
@annaj & ex.pectus

Man könnte meinen ihr beide seid ein Pärchen, was schon etwas länger zusammenlebt  :P

na dann wünsche ich dir viel spass mit deiner geliebte, mike.... mit deiner einstellung hast du was vorprogrammiert.

@Rene: Ich hatte o2.
Titel: Re: Trichterbrust-OP Charité (CBF) in Berlin am 07.11.2012
Beitrag von: R-TB am 18. März 2013, 10:17:02
Ok besten Dank für die Info. Soweit ich mich an das Gespräch bei Dr. Lützenberg erinnere, liegt man ja im siebten Stock (oder war es der sechste?).

Hab Vodafone, wenn die also selbst UMTS Sticks von Vodafone bieten sollte der Speed ja nicht so schlecht sein. Was eigentlich auch grundsätzlich für eine Großstadt der Fall sein sollte, aber man weiß ja nie bei so alten Bauten :)
Titel: Re: Trichterbrust-OP Charité (CBF) in Berlin am 07.11.2012
Beitrag von: annaj am 27. März 2013, 10:40:47
Wie geht's dir heute Mike?
Titel: Re: Trichterbrust-OP Charité (CBF) in Berlin am 07.11.2012
Beitrag von: mike120379 am 28. März 2013, 20:34:49
@annaj

Mittlerweile nehme ich die Antibiotika seit 3 Wochen und es hat sich leider keine Besserung ergeben.. schlimmer noch, die Rötung auf der rechten Seite ist auch noch größer geworden. Frühs und mittags nehme ich jeweils eine halbe Novaminsulfon um mich über den Tag zu bringen... das hilft nicht wirklich, aber ich will ehrlich gesagt auch langsam mal von den Schmerzmitteln wegkommen.

Nachdem ich vorhin mit Dr. Lützenberg telefoniert habe, sieht es wohl so aus, als ob ich kommenden Donnerstag auf Station 48B einchecke und am Freitag nochmal unters Messer komme. Er will sich die Entzündung mal von innen anschauen, um Klarheit zu haben, was es denn genau ist.
Titel: Re: Trichterbrust-OP Charité (CBF) in Berlin am 07.11.2012
Beitrag von: annaj am 28. März 2013, 21:59:31
oh je, das hört sich gar nicht gut an... ich wünsche dir gute besserung und das alles am donnerstag gut klappt und das du alles endlich hinter dir lassen kannst.

Viel frisches gemüse, obst und beeren essen, dein körper braucht antioxidanten... und meide essen die stark oxidant sind: zucker, milch, weizen, alkohol, fleisch...
Titel: Re: Trichterbrust-OP Charité (CBF) in Berlin am 07.11.2012
Beitrag von: mike120379 am 09. April 2013, 18:36:28
5 Monate nach der OP

Fangen wir mal von hinten an...

(http://www.effen6erger.de/upload/trichterbrustinfo.de/forum/buegel.jpg)

"Es sah nicht richtig aus."... Die Antwort auf die Frage, warum der untere Bügel am Freitag denn nun rausgenommen werden musste. Soll heißen, dass das Gewebe um den Bügel nicht das typische Aussehen einer bakteriellen Infektion hatte, allerdings eben auch nicht wie gesundes Gewebe aussah. Und bevor der untere Bügel weiterhin Scherereien mach, kam er kurzerhand raus.

Natürlich wurde das alles vor der Operation besprochen und trotzdem bin ich erstmal in einen Heulkrampf verfallen, als ich von der Schwester auf der Aufwachstation mit den Worten "Die OP ist gut verlaufen, der Bügel wurde erfolgreich entfernt." begrüßt wurde und dieser ca. 50cm über mir an den Querstreben des Krankenbettes baumelte... Letzendlich kamen Gedanken auf, dass die letzten Monate für den sog. Ar*** waren. Und 5 Monate Krankschreibung mit mal mehr und mal weniger Schmerzen machen sich auch psychisch bemerkbar... in letzter Zeit war ich doch öfters gereizt und fuhr Freunde an, die einfach nur wissen wollten, wie es einem geht.

Dr. Lützenberg meinte das die Zeit in der der Bügel drin war ausreichen sollte, um den unteren Teil des Brustkorbes ausreichend zu festigen... schliesslich ist ja noch der zweite Bügel drin, der jetzt das ganze oben halten soll. Entsprechende Übungen sind jetzt das A und O.

Was letztendlich die Ursache für die Entzündung war, kann noch nicht gesagt werden, da die Ergebnisse der Untersuchungen der entnommenen Gewebeproben noch nicht zurück sind.

Es geht mir aber von den Schmerzen her gesehen schon deutlich besser, die roten Stellen sind bereits merklich zurück gegangen und auch der Ausschlag am Rücken sah 2 Tage nach der OP erheblich besser aus:

(http://www.effen6erger.de/upload/trichterbrustinfo.de/forum/ruecken.jpg)     (http://www.effen6erger.de/upload/trichterbrustinfo.de/forum/ruecken2.jpg)

In 10 - 12 Tagen sollen die Fäden der Nähte gezogen werden...
Titel: Re: Trichterbrust-OP Charité (CBF) in Berlin am 07.11.2012
Beitrag von: annaj am 09. April 2013, 22:46:23
oh je, das tut mir sehr leid... was nun, ist viel eingefallen? Sollst du noch mal ein bügel bekommen wenn alles verheilt ist, du sagst das der bügel kurzerhand rauskam?

Es scheint keine entzündung gewesen zu sein der von anfang an in dir gewuchtet hat (jetzt nur meine vermutung), sonst wäre die bestimmt eher gekommen... glaube ich jedenfalls. Habe auch bilder gesehen wo eine entzündung war, da ist viel flüssigkeit aus dem körper geflossen, als der schnitt gemacht wurde. Kann es eine art allergische reaktion sein..?

Gute genesung! (und versuch mal was vernünftiges zum essen zu bekommen was auch nahrung enthält...  ;))
Titel: Re: Trichterbrust-OP Charité (CBF) in Berlin am 07.11.2012
Beitrag von: ex.pectus am 10. April 2013, 20:00:20
Mir war bis vor ein paar Monaten gar nicht klar, dass Entzündungen und Infektionen zwei verschiedene Dinge in der Medizin sind.

Entzündung (http://de.wikipedia.org/wiki/Entz%C3%BCndung) = Reaktion auf einen schädlichen Reiz

Infektion (http://de.wikipedia.org/wiki/Infektion) = Ansteckung mit Krankheitserreger


Eine Infektion kann zu einer Entzündung führen. Und für eine Entzündung kann eine Infektion die Ursache sein.

Aber nicht für jede Entzündung ist eine Infektion mit Krankheitserregern verantwortlich, sondern eben auch ganz "banal" ein mechanischer Reiz (Druck durch den Bügel, Prellung) oder chemischer Reiz (allergische Reaktion auf das Bügel-Material).

Und bezüglich Allergien und Implantate habe ich auch schon gelesen, dass es da paradoxe Reaktionen gibt: Leute mit nachträglich nachgewiesener Nickel-Allergie haben nickelhaltige Implantate teilweise ohne Probleme vertragen und Leute mit zuvor ausgeschlossener Nickel-Allergie reagieren auf nickelhaltige Implantate allergisch (bzw. andere Allergene statt Nickel).

Der hier im Thread auch schon angesprochene CRP-Wert (http://de.wikipedia.org/wiki/C-reaktives_Protein) ist ein sogenannter Entzündungsmarker. Der CRP-Wert steigt bei entzündlichen (infektiöse und nichtinfektiöse) Erkrankungen. Den stärksten Stimulus für einen Anstieg bilden dabei bakterielle Infektionen. (Wichtig für die Beurteilung des CRP-Anstiegs ist beim Vergleich mit den Referenzwerten aber auch die Einheit mg/l oder mg/dl, d.h. 9 mg/l   = 0,9 mg/dl, 9 mg/dl   = 90 mg/l)

Mike, gute Besserung auch von mir!
Titel: Re: Trichterbrust-OP Charité (CBF) in Berlin am 07.11.2012
Beitrag von: mike120379 am 22. April 2013, 23:36:05
2 1/2 Wochen nach der (unfreiwilligen) Bügelentnahme

Positiv: Der Ausschlag am Rücken geht langsam zurück, die Rötung an der rechten Narbe ist komplett verschwunden und auch die Rötung auf der linken Seite verblasst langsam. Ich kann nach 6 Monaten endlich mal wieder auf der Seite schlafen... auch wenn es noch etwas unangenehm ist.

Negativ: Leider hat sich der Brustkorb wieder etwas gesenkt... rechts mehr als links und es ist außerdem wieder ein ca. 3-4 cm "Loch" sichtbar geworden (allerdings ist die linke Brust noch etwas geschwollen... bilde ich mir ein). Nach 6 Monaten hatte ich zum ersten mal wieder ein Stechen im Brustbereich... mittlerweile 3x.

Bestätigung fand ich auch durch eine Physiotherapeutin, welche mich bereits Anfang März in ihren Fingern hatte. Sie meinte auch, dass es sich deutlich gesenkt habe und eine Seite tiefer liegt als die andere.

Mitte Juni ist der nächste Nach-OP-Check bei Dr. Lützenberg. Natürlich türmen sich in meinem Kopf viele Fragen auf.

Was ist, wenn sich der Brustkorb noch weiter senkt und die Symptome von vor der ersten OP wiederkommen? Ist dann eine Folge-OP notwendig und muss dann wieder alles über die Krankenkasse und den MDK laufen oder zählt die "Erstzusage" weiterhin?

Würde ich mich nochmal operieren lassen? ... Auf jeden Fall. Die Schmerzen waren aushaltbar und die positiven "Nebenwirkungen" (Herz und Lunge) waren es auf jeden Fall wert.


Edit 1:

Der Vollständigkeit halber:

Zitat von: mike120379 am 01. Mai 2013, 18:21:03
Vielleicht ist das Ergebnis, welches auch durch meine Chirurgin vor Ort und meine Physiotherapeutin als schief und mit ca. 3cm-Loch bezeichnet wurde, ja sogar das angedachte Ergebnis gewesen?

Letztendlich hatte ich eine großflächige TB und ein anderes Ergebnis wäre scheinbar ohne größere Knochenschnippeleien gar nicht möglich gewesen?!

Mal schauen, wie Dr. Lützenberg sein/mein Ergebnis bewertet, wenn in 6 Wochen die Nachuntersuchung ansteht und er einen Blick ohne Schwellungen von der OP darauf werfen kann.


Edit 2:

Was war denn eigentlich der Grund für die Entzündung?

Ok, ich habe noch nichts schriftliches, versuche aber das was mir Dr. Lützenberg am Telefon erklärt hat wiederzugeben...

In den Gewebeproben, welche bei meiner zweiten OP entnommen wurden, fand sich ein Hautpilz, welcher allerdings erst im Labor kultiviert werden musste. Dieser Hautpilz soll wohl gegen den Großteil der Standardantibiotika resistent sein (also auch gegen das Zeugs, was bei den OP's immer draufgeschmiert wird). Ob er letztendlich für die Rötung verantwortlich war, kann nicht gesagt werden (schließlich musste der Pilz im Labor ja auch erst weitergezüchtet werden).

Es scheint also wie bei T-T-T ein Mysterium zu sein, nur das halt sein Immunsystem stärker war als meins :-/
Titel: Re: Trichterbrust-OP Charité (CBF) in Berlin am 07.11.2012
Beitrag von: annaj am 24. April 2013, 23:24:55
es könnte gut sein das dein körper übersäuert ist, dann entstehen u.a hautpilz. Du kannst es selbst testen, kauf pH-indikatorteststreifen in der apotheke. Du solltest dein urin mehrmals während wenigstens ein tag testen und ein durchsnitt ausrechnen. (pH 7 wäre ideal).

Wenn du tatsächlich übersäuert bist, wäre es (wenn dir deine gesundheit wichtig ist) sinnvoll mehr basische lebensmittel zu essen und weniger von fleisch, softdrinks usw (was den körper sauer macht 8)).

Normale werte:
morgens zwischen pH 6,2 - 6,8
abends zwischen pH 6,8 - 7,4

Immer basische werte könnte auch auf ein krankheitszustand hinweisen, der morgenurin sollte ein pH unter 7 haben.
Titel: Re: Trichterbrust-OP Charité (CBF) in Berlin am 07.11.2012
Beitrag von: BlauTB am 25. April 2013, 10:26:01
Ich hatte, als ich in Bielefeld operiert wurde, ein ähnliches Problem. Damals musste die rechte Seite noch einmal aufgemacht werden und es kam eine Menge Eiter heraus. Zum Glück reichte es, die Narbe/Wunde ohne eine OP zu säubern. War aber nochmal ein sehr schmerzhaftes Erlebnis.
Titel: Re: Trichterbrust-OP Charité (CBF) in Berlin am 07.11.2012
Beitrag von: annaj am 25. April 2013, 11:46:54
dann war's eine infektion oder entzündung, keine pilze. Destotrotz ärgerlich.
Titel: Re: Trichterbrust-OP Charité (CBF) in Berlin am 07.11.2012
Beitrag von: BlauTB am 25. April 2013, 15:46:02
Ich denke, sowas kann immer mal passieren. Ist natürlich echt Mist wenn der Stab dann entfernt werden muss.
Es kommt vielleicht auch auf die allgemeine körperliche Verfassung an. Ich war damals allgemein etwas angeschlagen, gestresst und nicht besonders fit. 
Titel: Re: Trichterbrust-OP Charité (CBF) in Berlin am 07.11.2012
Beitrag von: mike120379 am 25. April 2013, 20:45:21
@annaj

Interessant. Hab mir heute mal solchen ph-Streifen geholt und der Wert um 20.00 Uhr lag bei 5.5 ... allerdings bin ich mir nicht so sicher wie aussagekräftig dieser Wert ist, da ich derzeit eine Kohlenhydrate-Diät mache :-)
Titel: Re: Trichterbrust-OP Charité (CBF) in Berlin am 07.11.2012
Beitrag von: annaj am 25. April 2013, 23:24:22
Zitat von: Thor1984 am 25. April 2013, 15:46:02
Ich denke, sowas kann immer mal passieren. Ist natürlich echt Mist wenn der Stab dann entfernt werden muss.
Es kommt vielleicht auch auf die allgemeine körperliche Verfassung an. Ich war damals allgemein etwas angeschlagen, gestresst und nicht besonders fit.

ich versuche hier keine schuld an euch zu hängen, sondern darauf aufmerksam zu machen das alles was man den körper gibt eine auswirkung hat. Es hört sich wie ein selbstverständlichkeit an, trotzdem wenn ich sehe was die leute im supermarkt zum essen einkaufen verstehe ich das die meisten diese einfache tatsache vergessen haben. Der sucht nimmt überhand.
Der körperliche verfassung hat absolut damit zu tun, was du isst, wie du schläfst, wie du dich bewegst und deine lebenseinstellung. Ich finde es absolut wichtig, sich um seine körper zu kümmern und nicht darauf zu warten das ein arzt der eventuell entstehende krankheit irgendwie wegzaubert.

@mike: es ist egal ob du ein diät machst oder nicht, wenn die werte zu sauer sind ist dein diät für dich nicht ganz ausgewogen. Mehr grünes blattgemüse, salate, grüne smoothies, wird dir weiterhelfen, und einfach die klassische verdächtige weglassen oder wenigstens weniger davon essen/trinken  ;) Man dreht das rad nicht in einem tag um und ändert alles, aber ich finde es schön das du dich gedanken machst!
http://www.zentrum-der-gesundheit.de/basische-ernaehrung-2.html (http://www.zentrum-der-gesundheit.de/basische-ernaehrung-2.html)
Titel: Re: Trichterbrust-OP Charité (CBF) in Berlin am 07.11.2012
Beitrag von: mike120379 am 09. Juni 2013, 17:16:31
9 Wochen nach der (unfreiwilligen) Bügelentnahme

Am 06.06.2013 stand die erste Untersuchung nach der unplanmäßigen Entfernung des unteren Pectusbar am 05.04.2013 bei Dr. Lützenberg in der Charité (CBF) in Berlin an. Ich muss zugeben, auf der Zugfahrt nach Berlin geisterten mir viele Fragen durch den Kopf, auch in Anbetracht des bevorstehenden Klinikwechsels von Dr. Lützenberg.

Nach dem Besuch in der Anmeldung ging es als erstes zum MRT...:

(http://www.effen6erger.de/upload/trichterbrustinfo.de/forum/2013-06-06-MRT1.jpg) (http://www.effen6erger.de/upload/trichterbrustinfo.de/forum/2013-06-06-MRT2.jpg) (http://www.effen6erger.de/upload/trichterbrustinfo.de/forum/2013-06-06-MRT3.jpg)

Auf dem ersten Bild sieht man den Brustkob in Höhe des oberen Pectusbar. An dieser Stelle wurde der Brustkorb bei der OP am 07.11.2012 auf das Maximum angehoben.

Das mittlere Bild zeigt das von mir schon einmal beschriebene "Loch". Interessanterweise wird das Loch aber nicht durch das Knochengerüst verursacht, sondern durch das Fettgewebe (hell dargestellt)

Das dritte Bild zeigt den Brustkorb in Höhe des ehemaligen zweiten Pectusbar. Wie man sieht liegt der linke Teil des Brustkorbs höher als der rechte Teil. Laut der Messung von Dr. Lützenberg waren es in der Mitte der jeweiligen Brustseite ca. 1,2cm. Auf dem Bild erkennt man ebenfalls, dass das Brustbein nach rechts kippt...


Vor ein paar Wochen schrieb ich, dass das Loch ca. 2-3 cm tief sei. Ich sage jetzt nicht, dass ich diese Aussage revidiere, aber... meine Messung ging wie folgt:

1. Die Messung erfolgte im Stehen und nicht im Liegen.
2. Gemessen wurde von Brustwarze zu Brustwarze in waagerechter Linie und dann an der tiefsten Stelle nach unten.
3. Durch die zweite OP waren natürlich auch Schwellungen ein Faktor...

Kurz gesagt, die Messung war Aufgrund der "Fettleibigkeit" des Patienten in bestimmten Körperregionen leicht verfälscht ;-)


In normalen Foto's sieht das wie folgt aus (links am 09.10.2012 (vor der ersten OP), mitte am 09.06.2013 (nach der Entnahme des ersten Bügels, rechts am 14.09.2013 (aktuell)):

(http://www.effen6erger.de/upload/trichterbrustinfo.de/forum/TB-vorher3.jpg) (http://www.effen6erger.de/upload/trichterbrustinfo.de/forum/2013-06-09-front.jpg) (http://www.effen6erger.de/upload/trichterbrustinfo.de/forum/2013-09-14-front.jpg)

(http://www.effen6erger.de/upload/trichterbrustinfo.de/forum/TB-vorher.jpg) (http://www.effen6erger.de/upload/trichterbrustinfo.de/forum/2013-06-09-rechts.jpg) (http://www.effen6erger.de/upload/trichterbrustinfo.de/forum/2013-09-14-rechts.jpg)

(http://www.effen6erger.de/upload/trichterbrustinfo.de/forum/TB-vorher2.jpg) (http://www.effen6erger.de/upload/trichterbrustinfo.de/forum/2013-06-09-links.jpg) (http://www.effen6erger.de/upload/trichterbrustinfo.de/forum/2013-09-14-links.jpg)


Die aktuelle Planung lautet, dass der verbleibende Pectusbar für mind. 3 Jahren drin bleiben soll. Die nächste Nachuntersuchung wird in ca. 6 Monaten (also Anfang Dezember) erfolgen. Meine Aufgabe bis dahin... weitere 6kg verlieren und die Muskeln im Brustbereich aufbauen.
Titel: Re: Trichterbrust-OP Charité (CBF) in Berlin am 07.11.2012
Beitrag von: mike120379 am 10. Juli 2013, 13:51:19
Der Vollständigkeit halber...

Im Arztbrief der letzten Untersuchung bei Dr. Lützenberg wurde nun auch nochmal die vermeintliche Ursache für die Entzündung genannt... Staphylococcus aureus wurde in den entnommenen Gewebeproben gefunden.
Titel: Re: Trichterbrust-OP Charité (CBF) in Berlin am 07.11.2012
Beitrag von: annaj am 10. Juli 2013, 18:54:04
aus dem wikipedia: "Staphylococcus aureus.... kommt fast überall in der Natur, auch auf der Haut und in den oberen Atemwegen von 25 bis 30 % aller Menschen vor. Meist löst es keine Krankheitssymptome aus. Man spricht in diesem Falle von einer klinisch asymptomatischen Besiedlung oder Kolonisation der Person mit dem potentiell pathogenen Bakterium („Kolonisationskeim“). Bekommt das Bakterium durch günstige Bedingungen oder ein schwaches Immunsystem die Gelegenheit, sich auszubreiten, kommt es beim Menschen zu Hautentzündungen (Furunkel, Karbunkel), Muskelerkrankungen (Pyomyositis), in ungünstigen Fällen auch zu lebensbedrohlichen Erkrankungen wie Lungenentzündung, Endokarditis, Toxisches Schocksyndrom (TSS) und Sepsis. Falls diese Bakterien Resistenzen gegen mehrere wichtige Antibiotika erwerben (Multiresistenz), sind sie besonders schwer zu eliminieren und werden bei Übertragung auf Dritte auch für diese zur Gefahr."

Es scheint dann (logischerweise) besonders wichtig auf sich zu achten, gesund essen und trinken. Ich finde man sieht kaum oder gar nicht das der untere bügel raus ist, du hast eine gute ausgangsposition und wenn du dein plan folgst wird es richtig gut. Und es ist schon eine deutliche unterschied zu früher, daumen hoch  :)
Titel: Re: Trichterbrust-OP Charité (CBF) in Berlin am 07.11.2012
Beitrag von: mike120379 am 11. Februar 2014, 21:00:13
Nachuntersuchung am 10.02.2014

9 Stunden Zugfahrt, 700 km und 15 Minuten Untersuchung... das war mein gestriger Ausflug zu Dr. Lützenberg nach Magdeburg. Die Nachuntersuchung nach der vorzeitigen Entnahme des unteren Bügels war an der Reihe.

Die unteren Rippenbögen haben sich zur letzten Vorstellung bei ihm im Juni 2013 auf die richtige Höhe gesenkt und sind komplett waagerecht. Auch der verbliebene (obere) Bügel sitzt so wie er soll.

Im mittleren Teil hat sich das gedrehte Brustbein auf der rechten (tieferen) Seite etwas gehoben. Dr. Lützenberg war recht erstaunt, dass es so aussah. Ich denke, dass sich die Atemübungen dort bezahlt gemacht haben.

Er fragte, wie zufrieden ich mit dem aktuellen Ergebnis sei. Ich meinte nur, dass es schon ok ist und es doch eine große Verbesserung im Vergleich zu vor der ersten OP sei.

Dr. Lützenberg sprach daraufhin Möglichkeiten an, um die Unebenheit im mittleren Teil auszugleichen. Eine Art Knochengips blieb da in meinem Gedächtnis hängen, welcher bei der Entnahme des verbliebenen Bügels das ganze auffüllen soll.

Ich denke, hier macht sich die Spezialisierung der Klinikabteilung bemerkbar bzw. kommt den Patienten zu gute. Da es bis dahin aber noch ein bisschen Zeit ist, werde ich wohl bei meinem nächsten Besuch in einem Jahr nochmal deswegen Nachfragen.

Da ich die körperlichen Aktivitäten in den letzten Wochen habe schleifen lassen, bekamm ich natürlich den gut gemeinten Rat mehr Sport zu treiben... und ja er hat recht!


Im großen und ganzen ist der Weg nach Magdeburg für mich zwar weiter als bisher, aber trotzdem war der gestrige Tag auf keinsten Fall vergeudete Zeit. Wenn es notwendig wäre, würd ich das jeden Monat in Kauf nehmen, da es mir meine Gesundheit wert ist und ich in Dr. Lützenberg einen kompetenten Ansprechpartner gefunden habe, bei dem ich das Gefühl habe, dass er sich wirklich um meine Gesundheit sorgt.
Titel: Re: Trichterbrust-OP Charité (CBF) in Berlin am 07.11.2012
Beitrag von: zadkiel am 11. Februar 2014, 21:10:49
Hallo Mike,

Danke für deinen Bericht!
Ich war Ende Januar auch mal eben über 500 km unterwegs zur Nachuntersuchung--und würde/werde es auch jederzeit wieder tun! Eben weil ich auch das Gefühl habe, bei Dr. Lützenberg in absolut kompetenten und--vor allem--vertrauenswürdigen Händen zu sein.

Ich finde es toll, dass sich deine Rippenbögen gesenkt haben, das bestätigt seine Aussage, dass das in den meisten Fällen nach einer gewissen Zeit von selbst passiert. Schön, dass sich das bei dir alles so gut entwickelt hat, nach deinem Leidensweg mit der Entzündung etc.
Es ist eben Geduld gefragt...und man muss was für sich tun (Physiotherapie, Sport, etc.)... 8)

Alles Gute weiterhin!
Titel: Re: Trichterbrust-OP Charité (CBF) in Berlin am 07.11.2012
Beitrag von: mike120379 am 14. August 2015, 20:25:24
Nachuntersuchung am 10.08.2015

Es war mal wieder soweit... nachdem ich im letzten Jahr von Ostsachsen nach München gezogen bin, hieß es diesmal 15 Stunden Zugfahrt und über 1000 km Entfernung zu "bewältigen".

An der Brust haben sich seit meinem letzten Eintrag keine Veränderungen ergeben. Der rechte Teil der Brust liegt deutlich sichtbar tiefer. Außerdem stehen die unteren Rippenbögen etwas vor.

In dem Gespräch mit Dr. Lützenberg ging es unter anderem darum, dass ich im nächsten Jahr die Entfernung des verbliebenen Bügels einplanen solle.

Laut Dr. Lützenberg habe sich in den letzten Jahren gezeigt, dass sich eine Tragezeit von vier Jahren als ideal erwiesen hat. Eine längere Tragezeit könne sich eventuell sogar negativ auf das Gesamtbild auswirken.

Es kam zur Sprache, wie man das optische Bild bei der OP zur Entfernung des Bügels noch verbessern kann.

Dr. Lützenberg schlug vor, während der OP die unteren Rippenbogen mittig einzukerben und nach unten zu drücken, so dass der Brustkorb optisch gerader wirkt. Das könnte auch einen gewissen Druck vom Brustbein nehmen, welcher durch die leichte Drehung verursacht wird. Des Weiteren könne man den tieferliegenden Teil entweder mit einem dauerhaft im Körper bleibenden Silikonimplantat oder auch mit einer Eigenfett-Transplantation auffüllen. Bei der letztgenannten Variante würde allerdings im Laufe der Zeit ca. 40 - 50 % des Fetts vom Körper wieder abgebaut werden.

Es bleiben nun noch knapp 15 Monate, bis die vier Jahre herum sind... also noch ein bisschen Zeit, um sich für den "richtigen" Weg zu entscheiden...


PS: Die Wartezeit für einen OP-Termin bei Dr. Lützenberg liegt mittlerweile bei 6 Monaten.
Titel: Re: Trichterbrust-OP Charité (CBF) in Berlin am 07.11.2012
Beitrag von: R-TB am 14. August 2015, 20:35:48
Hallo,

die Sache mit den Rippen finde ich sehr interessant. Mich stören meine Rippenbögen auch, besonders der linke. Ich dachte bisher immer Dr. Lützenberg wäre eher gegen das einkerben der Rippen. Weißt du wie das gemacht wird? Geht das durch die vorhandene Öffnung für den Bügel oder muss dazu neu geschnitten werden?

Die Sache mit der tieferen Seite habe ich auch. Würde das auch gern ausgleichen lassen. Bei mir sind nächstes Jahr im Sommer drei Jahre um.

Gruß René
Titel: Re: Trichterbrust-OP Charité (CBF) in Berlin am 07.11.2012
Beitrag von: mike120379 am 14. August 2015, 20:54:47
Dr. Lützenberg meinte, dass zwei ca. 1,5 cm große Schnitte am Brustbein für die Rippenbögen gemacht werden müssten.
Titel: Re: Trichterbrust-OP Charité (CBF) in Berlin am 07.11.2012
Beitrag von: R-TB am 14. August 2015, 20:55:46
Hm ok, wieder zwei Narben mehr und auch noch mittig auf der Brust.