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Allgemeines => Erfahrungsberichte => Thema gestartet von: Cartho am 01. März 2013, 12:13:31

Titel: Trichterbrust-OP und Bügelentnahme erfolgreich abgeschlossen!
Beitrag von: Cartho am 01. März 2013, 12:13:31
Alter bei Bügel-Implementierung: 42
Trichtertiefe: 8,5 cm

Ich habe seit meiner Jugend eine Trichterbrust und konnte damit eigentlich auch gut leben. Ich hatte zwar immer Atemprobleme, vor allem bei Anstrengung, aber das war normal für mich. Ich kannte es ja nicht anders. Ich habe immer viel Sport getrieben (Handball, Schwimmen, Badminton, Laufen), was mir wohl auch geholfen hat und die Beschwerden erst so spät anfingen mir wirklich gesundheitliche Probleme zu machen. Ich bekam immer schlechter Luft, vor allem bei Anstrengung, das Herz raste, der Puls ging enorm hoch und ich nahm kontinuierlich ab ohne weniger zu essen. Nachdem meine Hausärztin monatelang daran herumgedoktert hat, habe ich mich zum Internisten überweisen lassen, der mich auch zum Kardiologen schickte. Und dieser brachte den Stein zum Rollen. Er stellte bei der Untersuchung fest, dass meine Lunge, aufgrund von Platzmangel, mein Herz unter die linke Achsel verschoben hatte. Er gab mir die Adresse von Prof. Schaarschmidt und riet mir die Trichterbrust korrigieren zu lassen, da die gesundheitlichen Probleme daher rühren.
Ich kontaktierte Prof. Schaarschmidt und hatte dann zwei Wochen später schon einen Untersuchungstermin. Das war im Februar 2010.
Bei der Untersuchung kam heraus, dass ich eine Trichtertiefe von 8,5 cm hatte und der Professor riet mir auch zu einer OP, trotz meines Alters von 42 Jahren.
Wir vereinbarten gleich einen OP-Termin. Es sollte der 3. März 2010 sein.
Laut Prof. Schaarschmidt sollten 2 Bügel eingesetzt werden. Es reichte dann aber schon einer um die Trichterbrust zu korrigieren. Die Rippenbögen wurden zwecks Korrektur angebrochen. Die OP verlief gut. Es gab keinerlei Komplikationen.
Wie schon viele vor mir hier im Forum berichtet haben sind die ersten Wochen wirklich kein Zuckerschlecken und man verflucht die Entscheidung so manches Mal, aber es geht vorbei und rückwirkend kann ich sagen; das Durchstehen lohnt sich!
Drei Jahre habe ich den Bügel getragen. Er ist auch die ganze Zeit spürbar geblieben; an einigen Tagen mehr, an einigen weniger. Er schränkt auch ein ganz klein wenig die Bewegungsfähigkeit ein, aber ich habe in der Zeit Sport , wie Zirkeltraining, Schwimmen und Laufen betrieben und viel besser Luft bekommen und mein Puls ging bei Anstrengung nicht mehr so hoch.

Vor 9 Tagen wurde mir der Bügel entnommen.
Erneut sind die Rippen zwecks weiterer Korrektur angebrochen worden und ich muss wieder 4 Wochen das Korsett tragen.
Die OP verlief erneut gut.
Ich kam nach der OP gleich auf die Station (kein ITS). Ich durfte abends schon kurz aufstehen. Am 3. Tag wurden die Wunddrainage-Schläuche gezogen und  am 4. Tag wurde ich schon entlassen. Die Schmerzen halten sich in Grenzen. Sie kommen vor allem von den angebrochenen Rippen.
Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden und hoffe, dass ich jetzt noch besser Luft bekommen werden, da ja kein Bügel mehr da ist, der die Rippen an der maximalen Ausdehnung hindert.

Ich hoffe mein Bericht ermutigt andere, besonders in meiner Altersklasse, diese OP durchführen zu lassen. Wie gesagt, die ersten Wochen sind sehr schwer, aber das geht vorbei! Es lohnt sich!

Weiterhin möchte ich noch erwähnen, dass ich mich in der Klinik in Berlin-Buch, bei beiden stationären Aufenthalten, von Prof. Schaarschmidt, den Stationsärzten, der Bewegungstherapeutin und dem Pflegepersonal super aufgehoben und betreut gefühlt habe.