Hallo !
Ich bin 20 J. alt, weiblich und habe schon immer eine TB. Dennoch kommt es mir so vor, als wenn sie, vorallem durch meine immerwieder schiefe Rückenhaltung immer Tiefer wird. Schätze sie auf 4,5 - 5 cm! Mein Hausarzt weiß drüber bescheid und nennt es "leicht" und "nicht schlimm". Ich mache mir aber Sorgen wegen meiner Lunge und meines Herzen!
Kennt jemand einen Arzt in Berlin der mich untersuchen kann und mir sagen kann, ob alles in Ordnung ist?
Meine Kinderärztin früher meinte immer eine OP ist nur nötig, wenn ich schlecht Luft bekomme irgendwann, solange will ich aber vllt nicht warten und erstmal ein fachgerechtes Urteil bekommen und nicht nur ein "nicht so schlimm" ohne mal richtig es angeguckt zu haben.
Danke für eure Antworten!! ;)
Zitat von: Sarahchen am 05. Januar 2013, 13:29:25
Dennoch kommt es mir so vor, als wenn sie, vorallem durch meine immerwieder schiefe Rückenhaltung immer Tiefer wird. Schätze sie auf 4,5 - 5 cm! Mein Hausarzt weiß drüber bescheid und nennt es "leicht" und "nicht schlimm". Ich mache mir aber Sorgen wegen meiner Lunge und meines Herzen!
Die schiefe Rückenhaltung kann mit der Zeit und dem Alter auch enorme Probleme und Beschwerden verursachen. (Ich meine damit nicht, dass man sich deshalb operieren lassen sollte, sondern dass man das Problem genauso ernst nehmen und etwas dagegen tun sollte.)
Zitat von: Sarahchen am 05. Januar 2013, 13:29:25
Kennt jemand einen Arzt in Berlin der mich untersuchen kann und mir sagen kann, ob alles in Ordnung ist?
Meine Kinderärztin früher meinte immer eine OP ist nur nötig, wenn ich schlecht Luft bekomme irgendwann, solange will ich aber vllt nicht warten und erstmal ein fachgerechtes Urteil bekommen und nicht nur ein "nicht so schlimm" ohne mal richtig es angeguckt zu haben.
Mal etwas ausführlicher:
Wenn ich das richtig verstehe, hat deine Kinderärztin damals sinngemäß gesagt, dass alles in Ordnung ist, jedenfalls solange du genug Luft bekommst. Und deine aktuelle Hausärztin sieht das im Grunde genommen ähnlich. Also 2x "alles in Ordnung" (jedenfalls fast und zur Zeit). Das einzige, was du zur Zeit hast, jedenfalls soweit du es geschrieben hast, sind Sorgen, dass es in Zukunft schlechter werden könnte und du nicht bis dahin warten willst. Auch wenn das vermutlich von mir etwas überspitzt zusammen gefasst ist, werde ich damit nicht ganz falsch liegen. Auf solche Fragestellungen von Patienten ist aber unserer Gesundheitswesen in der Regel gar nicht oder sehr schlecht eingestellt. Das hat nicht unbedingt mit Unfähigkeit des Arztes zu tun (wobei Unfähigkeit natürlich noch dazu kommen kann). Das, was du vielleicht auch willst bzw. brauchst, ist eigentlich präventive Medizin = Vorsorge. Vorsorge vor Krankheiten gehört aber eigentlich
nicht zum Leistungsspektrum, weder der GKV noch der PKV. Nur ausdrücklich, einzeln aufgezählte Vorsorgeuntersuchungen gehören dazu (Krebsvorsorge, Check-up ab x Jahren, ganz bestimmte Impfungen etc.)
Neben der Tatsache, dass der präventive Aspekt in unserem Gesundheitswesen völlig unterentwickelt ist, kommt bei der TB noch ein weiteres Problem hinzu: wenn es sich nur um ein ästhetisches Problem handelt, fällt es ebenfalls aus dem Leistungskatalog. Das bedeutet auf der einen Seite, dass es nicht bezahlt würde, und auf der anderen Seite, dass man bei medizinische Befunden/OP-Erfolgen im Zusammenhang mit TB fragen muss, ob bzw. in wieweit diese auch wegen der Kostenfrage frisiert wurden.
Du fragst nach einem "fachgerechten" Urteil bzw. suchst nach einem solchen. Schwierig. Damit meine ich nicht, wie du an entsprechende Ã,,rzte kommst. Das ist nur eine formale Frage. Nachdem die Praxisgebühr weggefallen ist, kostet es noch nicht einmal mehr extra Geld. Ich meine, woher weiß man als Patient, dass die Meinung eines Arztes fachgerechter ist als die eines anderen Arztes? Hängt das von der Menge der apparativen Untersuchungen ab?
Bei Prof. Schaarschmidt ist es meines Wissens so, dass er in der Regel die OP-Indikation von keinerlei apparativen Untersuchungen abhängig macht. D.h. er untersucht die Patienten ausschließlich selber, mit den Augen, mit den Ohren, hört sich die Beschwerden an und mit dem Stethoskop die Herztöne/Herzklappen, und vermisst den Brustkorb/Trichter, aber
keine Lungenfunktion, kein Röntgenbild, kein MRT/CT, jedenfalls für die Entscheidung OP ja oder nein bzw. zur Beurteilung der TB. (Die zusätzlichen Untersuchungen spielen allenfalls später für die OP selbst eine Rolle.)
Ist sein Urteil dann fachgerecht oder nicht?
Bei der Frage, "ob alles in Ordnung ist?", spielt es vermutlich auch sehr eine Rolle, welcher Patient sie stellt. Manchen reicht: "ja, alles (zur Zeit) in Ordnung" und manchen reicht das nicht. Es müsste darüber hinaus auch glaubhaft und nachvollziehbar sein. So ein Patient bin ich auch. Allerdings gibt es ja auch die medizinische Weisheit: "Es gibt keine Gesunden, sondern nur schlecht Untersuchte!"
Und praktisch:
Suchst du einen Arzt, der dir sagt, was du vielleicht hören willst, dass eine TB "schlimm" und sehr wahrscheinlich behandlungsbedürftig ist?
Oder suchst du Ã,,rzte, die weitere Befunde erheben, damit du und der Arzt sich daraus eine Meinung bilden können?
Danke für die ausführliche Antwort !
Ja, ich suche jemanden der mal so richtung Herz und Lunge guckt, ob da alles in Ordnung ist, sodass ich mir keine Sorgen mehr machen muss.
Ich möchte kein schlimmes Urteil hören, eher ein positives, aber wer will das nicht.
Einen Arzt der sich mit dem Thema gut auskennt, auch OP's durchführt und mir ein nicht wie jetzt immer solch schwammiges Urteil, welches durch einmal draufgucken gemacht wurde, geben kann.
Das mit dem Rücken werde ich ebenso in Angriff nehmen und einen Orthopäden aufsuchen!
Wie kann ich den genannten Herrn Schaarnschmidt finden?
Du hast mich leider teilweise falsch verstanden. Das liegt sicherlich daran, dass ich mich zu kompliziert ausdrücke, aber auch daran, dass das Thema eben so kompliziert ist.
Ã,,rzte, die die OP durchführen, sind Chirurgen. Chirurgen haben die meiste Ahnung und größte Kompetenz im Leute aufschneiden (und natürlich im wieder zumachen und dem ganzen drumherum). D.h. Prof. Schaarschmidt würde ich gerade nicht empfehlen, um zu gucken, ob mit Herz und Lunge alles in Ordnung ist. Allerdings, wenn er dir nach seiner Untersuchung keine OP anraten würde, dann brauchst du auch sicher keine.
Wenn schon, dann lieber Dr. Lützenberg. Der ist zwar auch Chirurg, aber ich würde ihn in dem Fall eher als TB-"Koordinator" ansehen. D.h. er würde etliche Facharztuntersuchungen (Kardiologe, Pulmologe, MRT) in Auftrag geben und die Befunde mit dir dann besprechen.
Und bei den Fachärzten würde ich welche suchen, die die Befunde ebenfalls mit dir besprechen und Erläuterungen dazu abgeben, wie sie einzuordnen sind. Insbesondere würde ich mir einen Kardiologen (bzw. Pulmologen) suchen, der auch eine Spiro-Ergometrie (Leistungstest mit Atemgasanalyse) machen könnte, wenn er sie für nötig hält (und sie nur schon deshalb nicht macht, weil er gar nicht die Möglichkeit dazu hat). Spiroergometrien bieten vermutlich am ehesten bei sportmedizinisch interessierte Kardiologen an. Mit der Spiroergometrie bekommt man die aussagekräftigsten Ergebnisse.
Hier ein paar links für Berlin:
Lungenarzt, der auch Spiroergometrie machen kann (in welchen Fällen, weiß ich aber nicht, für GKV aber nur zu bestimmten Tagen Terminvergabe für neue Patienten und dann ca. 2 Monate Wartezeit)
http://lungendoctor.de/
Prof. Schaarschmidt
http://www.helios-kliniken.de/index.php?id=4609
Dr. Lützenberg
http://chi.charite.de/mitarbeiter/luetzenberg-ronald.html
ich würde auch dr. Lützenberg empfehlen, und ich würde ihm auch nicht nur als chirurg einschränken... sein wissen bezieht sich allgemein und specializiert auf herz, lunge und gefäss, also bist du bei ihm richtig. Er wird dich auch zu kein op drängen, sondern schaut die lage an und lässt dich wissen. Dann entscheidest du was du machen möchtest. Er verdient nichts extra weil er eine neue patinetin hast, und hat damit keine intresse dich an etwas zu intressieren was gar nicht nötig (gesundheitlich) wäre. Termine sind oft kurzfristig zu bekommen, sei aber vorbereitet das es manchmal stunden dauert bis du dran bist... obwohl termin.
Zitat von: annaj am 05. Januar 2013, 21:30:20
ich würde auch dr. Lützenberg empfehlen, und ich würde ihm auch nicht nur als chirurg einschränken... sein wissen bezieht sich allgemein und specializiert auf herz, lunge und gefäss, also bist du bei ihm richtig. Er wird dich auch zu kein op drängen, sondern schaut die lage an und lässt dich wissen. Dann entscheidest du was du machen möchtest. Er verdient nichts extra weil er eine neue patinetin hast, und hat damit keine intresse dich an etwas zu intressieren was gar nicht nötig (gesundheitlich) wäre. Termine sind oft kurzfristig zu bekommen, sei aber vorbereitet das es manchmal stunden dauert bis du dran bist... obwohl termin.
Das sehe ich ähnlich: Dass sachfremde Überlegungen bei Dr. Lützenberg in der Patientenberatung eine Rolle spielen könnten, kann ich mir nicht vorstellen. Nach meinem Eindruck spricht nichts dafür bzw. alles dagegen.
Ob bei Prof. Schaarschmidt finanzielle Aspekte tatsächlich so eine Rolle spielen, wie man manchmal lesen kann, oder ob dies nur dem Umstand geschuldet ist, dass man bei ausländischen Selbstzahlern eben einen bestimmten Preis verlangen muss, weiß ich nicht. Was mich inzwischen stören würde, ist der Umstand, dass ihm scheinbar die schiere Anzahl an OPs so wichtig ist. Was genau dahinter steckt, weiß ich nicht. Vielleicht ein Wettbewerb mit bzw. gegen Dr. Pilegaard, wer die meisten Nuss-OPs gemacht hat, oder irgendetwas anderes. Ich finde das jedenfalls nicht gut.
Und dass Dr. Lützenberg vielseitig spezialisiert und vielseitig interessiert ist, stimmt auch. Allerdings hat er ja mehr mit Patienten zu tun, die sich operieren lassen. Wie es Patienten ergeht, die sich bewußt gegen OPs entscheiden, kann er auf Dauer nicht so gut verfolgen, wie ein niedergelassener Kardiologe oder Lungenarzt, der solche Patienten regelmäßig sieht. Da müssten niedergelassene Kardiologen und Lungenärzte meiner Meinung nach einfach mehr eigene praktische Erfahrung haben als die TB-Chirurgen.
oder zum Beispiel Chirurgen einerseits und Anwendung der Saugglocke andererseits. Das ist für mich eigentlich ein natürlicher Widerspruch in sich.
Im Jahre 2006 schreibt Prof. Schaarschmidt:
| ...ich habe gar nichts gegen die Sauggglocke, kann Ihnen die auch verordnen, wenn Sie sie versuchen wollen. ... Viele meiner Patienten haben vor einer OP die Saugglocke konsequent bis zu drei Jahren angewendet. Ammeisten Effekt hatten wir noch vor dem 10. Lebensjahr aber halt auch nicht dauerhaft... 13.11.06 22:13 http://www.med1.de/Forum/Orthopaedie/1156/19/ (Hervorhebung von mir) |
Tut mir leid, aber das kann ich so schon mal nicht glauben.
Hier wieder der Vergleich mit Dr. Lützenberg: Er bietet auch die Saugglocke an. Im August 2012 hat er mir den Koffer mit den verschiedenen Größen gezeigt. Wer sich also dafür interessiert, ist bei ihm auch an der richtigen Adresse. Glaubwürdigkeitsprobleme sehe ich bei ihm nicht. Nur eben wieder der mögliche Einwand, dass er eben vermutlich eher Patienten sehen wird, die sich in der Tendenz eher sowieso operieren lassen wollen. D.h. manche positiv Erfahrungen landen erst gar nicht bei ihm, wie dieses
Beispiel (http://web517.s13.okayspace.de/Trichter/index.php/topic,1256.msg10340.html#msg10340), d.h. die kennt er dann logischerweise auch nicht unbedingt.
Zitat von: ex.pectus am 05. Januar 2013, 22:00:20
Und dass Dr. Lützenberg vielseitig spezialisiert und vielseitig interessiert ist, stimmt auch. Allerdings hat er ja mehr mit Patienten zu tun, die sich operieren lassen. Wie es Patienten ergeht, die sich bewußt gegen OPs entscheiden, kann er auf Dauer nicht so gut verfolgen, wie ein niedergelassener Kardiologe oder Lungenarzt, der solche Patienten regelmäßig sieht. Da müssten niedergelassene Kardiologen und Lungenärzte meiner Meinung nach einfach mehr eigene praktische Erfahrung haben als die TB-Chirurgen.
Es wäre wünschenswert, wenn niedergelassene Ã,,rzte einen TB-Patienten über längere Zeit begleiten, aber diese Ã,,rzte muss man auch erst mal finden. Sie haben sich ja nicht darauf spezialisiert und mögliche Erfahrungen bleiben bis zum ersten persönlichen Gespräch verborgen.
Ein persönliches Beispiel: Ich war bei einem Pulmologen, der mich zu meinem ersten Termin erstmal wieder nach Hause geschickt hat ("Keine Zeit. Das eilt ja nicht.") Zum zweiten Termin hatte er diverse Literatur vor sich ausgebreitet , um sich über die Symptome zu vergewissern. Im dritten Gespräch, nach Auswertung eines zweifelhaften Ergo-Tests, verwies er mich an meinem heutigen Chirugen, mit folgenden Satz: "Den letzten Patienten, den ich dort hin geschickt habe, hab ich nie wieder gesehen." Eindeutig zweideutig. Dieser Facharzt hat mich nie wieder gesehen.
@Sarahchen: Ich schließe mich den Vorrednern an und rate dir eher zu einem Termin bei Dr. Lützenberg an statt von Prof. Schaarschmidt. Wenn dein Hausarzt dich bei den nötigen Untersuchungen nicht unterstützt, kann Lützenberg das sicher auch koordinieren.
Ich kann deinen Wunsch nach fachkundiger Klärung deines Gesundheitszustandes gut nachvollziehen und wünsche dir dabei alles Gute!
Müllie
Edit: Typo
Hallo Sarah!
Dr. Lützenberg ist klar zu empfehlen. Super OP-Ergebnisse, keine Beschwerden oder Komplikationen, super Vor- und Nachbetreuung, per Mail jederzeit erreichbar. Rät nicht leichtfertig zur OP. Und nach allem, was ich gelesen und gehört habe, würde ich NICHT zu Schaarschmidt gehen.
Bevor Du aber zu Dr. Lützenberg gehst, geh doch erst mal zu einem spezialisierten Orthopäden. Ich war bei Dr. Wilke. Berlin-Steglitz. Gelenk- und Wirbelsäulenzentrum, Kieler Straße / Ecke Schloßstraße. Wirkt auf mich sehr kompetent, wird auch über Berlin hinaus empfohlen. Eigentlich Kinderarzt, aber das ist nichts Ungewöhnliches in dem Fachbereich. Allerdings lange Wartezeiten. Von zwei Monaten solltest Du Dich nicht abschrecken lassen - auf die kommt es allerdings bei Deinem/unseren Krankheitsbild nach etlichen gewarteten Jahren allgemein auch nicht mehr an.
Der guckt dich gründlich an, setzt Beschwerden in Zusammenhang (endlich mal ein Orthopäde, der das tat! - meine Trichterbrust hat bis dahin auch nie einen interessiert bzw. ist überhaupt mal aufgefallen) und kann Dir dann eine Überweisung zu Dr. Lützenberg und/oder Schaarschmidt schreiben. Schau Dir vorher an, was genau Du für eine Überweisung brauchst. Und scheu Dich nicht, die auch genau so zu verlangen. Die Damen am Empfang sind manchmal etwas überfordert, aber mit Entschiedenheit bekommst Du alles, was Du brauchst. Bei Lützenberg heißt das "Thorax-Sprechstunde". Termin dafür bei dem Kundenservice o. ä. der Charité ausmachen, geht auch per Mail. Per Telefon erreicht man da selten jemand.
Viel Glück!
Traumleben
Zitat von: Traumleben am 11. Januar 2013, 08:53:50
Der guckt dich gründlich an, setzt Beschwerden in Zusammenhang (endlich mal ein Orthopäde, der das tat! - meine Trichterbrust hat bis dahin auch nie einen interessiert bzw. ist überhaupt mal aufgefallen) und kann Dir dann eine Überweisung zu Dr. Lützenberg und/oder Schaarschmidt schreiben. Schau Dir vorher an, was genau Du für eine Überweisung brauchst. Und scheu Dich nicht, die auch genau so zu verlangen. Die Damen am Empfang sind manchmal etwas überfordert, aber mit Entschiedenheit bekommst Du alles, was Du brauchst. Bei Lützenberg heißt das "Thorax-Sprechstunde". Termin dafür bei dem Kundenservice o. ä. der Charité ausmachen, geht auch per Mail. Per Telefon erreicht man da selten jemand.
Sarah braucht eine Überweisung zur Thorax-Chirurgie... war am Dienstag erst bei Dr. Lützenberg zur Nachuntersuchung ;-)
Entsprechend Charité-Homepage und telefonischer Auskunft hatte ich mir damals eine Überweisung in die "Thorax-Sprechstunde" geholt, aber ich glaube, das ist gehüpft wie gesprungen. Thorax + Dr. Lützenberg sollte reichen. ;)
Zitat von: Müllie am 06. Januar 2013, 02:16:30
Zitat von: ex.pectus am 05. Januar 2013, 22:00:20
ein niedergelassener Kardiologe oder Lungenarzt, der solche Patienten regelmäßig sieht. Da müssten niedergelassene Kardiologen und Lungenärzte meiner Meinung nach einfach mehr eigene praktische Erfahrung haben als die TB-Chirurgen.
Es wäre wünschenswert, wenn niedergelassene Ã,,rzte einen TB-Patienten über längere Zeit begleiten, aber diese Ã,,rzte muss man auch erst mal finden. Sie haben sich ja nicht darauf spezialisiert und mögliche Erfahrungen bleiben bis zum ersten persönlichen Gespräch verborgen.
OK.
Aber:
Eine These lautet ja, dass die Beschwerden einer Trichterbrust mit dem Alter auf jeden Fall schlimmer werden (http://web517.s13.okayspace.de/Trichter/index.php/topic,503.msg5198.html#msg5198).
Wenn das stimmt, müssten dann diese TB-Patienten im Alter nicht bei den diversen Ã,,rzten mit ihren zunehmenden Beschwerden auftauchen? Müssten dann die aufgesuchten Ã,,rzte nicht auch irgendwann auf Grund dessen einen Zusammenhang zwischen den zunehmenden Beschwerden im Alter und der TB herstellen. Und müsste das nicht wiederum dazu führen, dass die Ã,,rzte dann jungen Patienten eher zur TB-OP raten?
Dass sich neue Erkenntnisse bezüglich neuer OP-Methoden nur langsam bei Ã,,rzten herumsprechen, ist verständlich. Dieses Argument kann aber nicht für die These der zunehmenden Beschwerden im Alter gelten. Denn TB gibt es ja schon "ewig". Und so selten sind TB ja auch nicht. Nur im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung sind 1:300 nicht gerade viel. Aber unter den Krankheiten ist es nicht so selten.
Zitat von: ex.pectus am 17. Februar 2013, 20:35:45
Und so selten sind TB ja auch nicht. Nur im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung sind 1:300 nicht gerade viel. Aber unter den Krankheiten ist es nicht so selten.
naja, ich habe mit mein vaters cousin über tb gesprochen, er ist gerade in rente nach eine karriere als arzt (allgemein) gegangen... er meinte er hatte nie ein patient/e patientin mit tb gesehen.... dr. Lützenberg hat es schön formuliert: trichterbrust ist der blinde fleck des arztes.
Zitat von: annaj am 17. Februar 2013, 21:20:00
naja, ich habe mit mein vaters cousin über tb gesprochen, er ist gerade in rente nach eine karriere als arzt (allgemein) gegangen... er meinte er hatte nie ein patient/e patientin mit tb gesehen.
Und welche Schlussfolgerung kann/soll man daraus ziehen?
Dazu mal ein paar Überlegungen:
Ein niedergelassener Hausarzt hat vielleicht so 1000 Patienten pro Quartal. Das sind von Quartal zu Quartal im großen und ganzen natürlich die selben, aber vielleicht so 100 Neupatienten pro Jahr. Wenn ich 30 Jahre ansetze, ergeben sich 1000+100*30=4000 Patienten.
Wenn man nun bei der TB eine Häufigkeit von 1:300 ansetzt, ist es schlicht unwahrscheinlich, dass auf Grund der "Seltenheit" bzw. "Häufigkeit" unter seinen Patienten keiner eine TB hatte. Es müssten rein statistisch bei insgesamt 4.000 Patienten so ca. 13 gewesen sein.
Entweder ist es so, dass seine Patienten zwar eine TB hatten, dies aber für die Diagnose und Therapie absolut keine Rolle gespielt hat oder es ist so, dass die TB-Patienten unterdurchschnittlich krank sind und deshalb unter seinen Patienten keine TB-Patienten waren.
Auf jeden Fall kann man aus der Tatsache, dass ein Arzt, der in seinem Leben zwar Tausende Patienten aber keine TB gesehen hat, nicht die Schlussfolgerung ziehen, dass die Beschwerden einer Trichterbrust mit dem Alter auf jeden Fall schlimmer werden. Es spricht eigentlich eher dagegen.
Das mit den unfähigen HAusärzten scheint normal zu sein, die kennen sich nur mit alltäglichen Krankheiten aus. Bei mri hieß es auch imemr auch nicht so schlimm und außerdem sei eine OP viel zu gefährlich. Zum Thema nicht so schlimm, mein Trichter war 7 cm tief und ziemlich großflächig.
Viel Glück
leider habe ich wenig zeit aber ich werde versuchen meine bilder von damals (16) reinzustellen, bis dahin kann mein ct links wahrscheinlich reichen um zu verstehen wie ich damals aussah. Ich bin NIEMALS in mein leben von ein arzt angesprochen worden wegen mein tb (in Schweden, bis 25 j), ich habe NIEMALS ein röntgen vom thorax in Schweden gemacht (ausser einmal für das greencard in den USA, auch dieser arzt hat nichts erwähnt, nur ein extra bild gemacht). Als ich nach Deutschland kam, hat mich eine ärztin gleich ein röntgen gemacht und zum ersten mal wusste ich dann wie es hiess... das war in 2001 glaube ich.
Der cousin meines vaters ist stockblind, anders kann ich ihm nicht beurteilen, und leider ist er nur eine von viele. Man sieht was man sehen will, und wenn nichts dagegen gemacht werden kann, dann lieber schweigen und dem patienten nicht beunruhigen... das problem ist das was dagegen gemacht werden kann und das sie die entwicklung nicht folgen. Neugier ist oft nicht vorhanden. Mein orthopede meinte neulich das der Rehbein metode am häufigsten benutzt wird in Deutschland... auch hier mangelt es, ich will nicht nur Schweden beleuchten.
Auch ein freund von mir ist unfallchirurg und er wusste nicht was man gegen tb tun kann, bis ich über meine op erzählt habe... Ich werde echt traurig wenn ich daran denke, vor allem wenn junge menschen ohne viel erfahrung und kampfgeist einfach ignoriert werden. Wenn die kk auch noch dagegen kämpft, wird es noch härter für die betroffene.
Ganz allgemein bei Ã,,rzten:
Dass ein Arzt zu Patienten sagt, dass irgendetwas nicht schlimm bzw. nicht so schlimm ist, kann man ihm eigentlich grundsätzlich nicht übel nehmen. Denn es gibt Patienten, die werden schon alleine aus Sorge krank zu sein oder zu werden, tatsächlich krank bzw. fühlen sich dann dementsprechend krank bzw. viel kränker. Man müsste den Kontext des Gesprächs und die Situation bzw. "Gemütsverfassung" des Patienten kennen, um sich da ein Urteil erlauben zu können.
Gerade bei Krebsdiagnosen gab und gibt es ja die Diskussion, ob ein Arzt das seinem Patienten überhaupt sagen soll. Und da spielt Unfähigkeit oder Unwissenheit, wie schlimm Krebs ist, absolut keine Rolle, sondern das genaue Gegenteil.
Und speziell bei TB-Chirurgen:
Hier gibt es eine Besonderheit. Manche Ã,,rzte (über einen kann man das hier im Forum jedenfalls so lesen) überbringen bei der Diagnose, wie schlimm die Trichterbrust doch ist und vor allem im Alter noch wird, gleich noch die passende gute Nachricht mit dazu, nämlich die passende Lösung in Form der OP quasi so easy wie Autoausbeulen. Und wer sich nicht sofort Ausbeulen lassen will, der bekommt manchmal sinngemäß zu hören, dass er dann aber wahrscheinlich 10 Jahre früher sterben wird, was kompletter Unsinn ist.
Und bei den meisten Patienten, die ja selber auch eine OP wollen und sich nur Gedanken machen, ob das überhaupt die Kasse bezahlt, treffen sie damit genau den richtigen Nerv, um für Freude und Glücklichsein zu sorgen. Diese Form der Besserung hat aber nichts mit den behaupteten gesundheitlich schlimmen Auswirkungen der TB bzw. deren Besserung im engeren Sinne zu tun.
Zum Thema "nicht so schlimm":
Natürlich kann man die Tiefe einer Trichterbrust angeben, um sich eine Vorstellung von ihr zu machen und wie schlimm sie aussieht. Aber das sagt ja erstmal noch nicht viel über die gesundheitlichen Auswirkungen aus. Jedenfalls gibt es ja keine Regel, dass man bei der und der TB-Tiefe die und die Beschwerden/Symptome/Auswirkungen hat.
Und dass eine TB schlimm aussieht, ist zwar einerseits schon schlimm genug, aber anderseits für die, die sich für die möglichen gesundheitlichen Auswirkungen interessieren, unter diesem Aspekt eigentlich irrelevant.
Zitat von: ex.pectus am 17. Februar 2013, 22:06:41
Und welche Schlussfolgerung kann/soll man daraus ziehen?
[...] oder es ist so, dass die TB-Patienten unterdurchschnittlich krank sind und deshalb unter seinen Patienten keine TB-Patienten waren.
Dazu noch ein schon etwas älterer Beitrag (http://web517.s13.okayspace.de/Trichter/index.php/topic,1200.msg10025.html#msg10025) von mir, in dem ich mich mit einer gefundenen Autopsie-Studie befasst habe: "Pectus excavatum in a 112-year autopsy series: anatomic findings and the effect on survival"
Mein Fazit damals:
"Wer von den Trichterbrust-Fällen erst mal ein gewisses Alter (in der Studie: 56 Jahre) erreicht hatte, lebte dann länger als die Vergleichsgruppe!
Das spricht eigentlich, jedenfalls aus statistischer Sicht, nicht dafür, dass die Trichterbrust im Laufe des Lebens zu einem das Leben verkürzendem Problem wird." (http://web517.s13.okayspace.de/Trichter/index.php/topic,1200.msg10025.html#msg10025)
Also die Überweisung zur Physio Therapie wegen deinem Rücken kann auch dein Hausarzt machen, aber ich glaube nicht das das deiner macht. Und ich glaube auch nicht das der Trichter tiefer wird durch deine Haltung. Soweit ich weiß hängt das mit der unterversorgung einen Knorpels zusammen, aber es kann auch an einer Muskelkrankheit liegen etc. das der Brustkorb einfällt.
Ein arzt sollte eine diagnose stellen, und nicht schweigen. Zu krebsdiagnosen bringen ärzte und das krankenhaussystem sehr viel stress, gleich soll bestrahlt, operiert und medizinisch behandelt werden... gerade bei krebs kann der patient sehr viel selbst tun um seine überlebenschancen zu verbessern, viel mehr als gegeben wird. Die wenigstens wissen was genau mit denen geschieht, es wird auch kein zeit zum nachdenken gegeben.
Tatsache ist das man seine chancen nicht verbessert durch chemo, op und bestralung, das sind aber was unsere system uns anbieten. Jeder sollte sich darüber gedanken machen und das tun was nötig ist krebs in erste stelle zu meiden, aber die meisten ist ja sowas egal.
Viele tb-patienten glauben sie sind die einzige der welt mit dieses problem, und die selbstmordversuche sind häufig vorkommend im vergleich zu andere patientgruppen, laut dr. Lützenberg. Viele leiden unter schlechte leistung in der sportunterricht, seien zu dünn und haben probleme sich öffentlich oben ohne zu zeigen. Das ein arzt nicht dieses zusammenhang einsehen kann, und wenigstens der patient eine diagnose stellt und ihm fragt wie es ihm geht, das ist für mich das letzte...
Zitat von: annaj am 18. Februar 2013, 16:11:37
Viele tb-patienten glauben sie sind die einzige der welt mit dieses problem, und die selbstmordversuche sind häufig vorkommend im vergleich zu andere patientgruppen, laut dr. Lützenberg. Viele leiden unter schlechte leistung in der sportunterricht, seien zu dünn und haben probleme sich öffentlich oben ohne zu zeigen. Das ein arzt nicht dieses zusammenhang einsehen kann, und wenigstens der patient eine diagnose stellt und ihm fragt wie es ihm geht, das ist für mich das letzte...
OK, aber was folgt daraus?
Ich formuliere die Frage von Sarahchen aus dem Ausgangposting mal etwas anders. Vielleicht wird dann etwas klarer, was ich meine:
Beispiel 1:
Mir geht es eigentlich ganz gut und ich habe keine Probleme, aber ich habe eine TB und möchte gerne wissen, ob ich Selbtmordversuchsgefährdet bin. Ich habe Angst, dass ich versuchen werde, mich umzubringen. Wo kann ich mich dazu in Berlin am besten beraten lassen?
Beispiel 2:
Mir geht es eigentlich ganz gut und ich habe keine Probleme, aber ich habe eine TB und möchte gerne wissen, ob ich im Sportunterricht schlechte Leitungen habe. Wo kann ich mich dazu in Berlin am besten beraten lassen?
Beispiel 3:
Mir geht es eigentlich ganz gut und ich habe keine Probleme, aber ich habe eine TB und möchte gerne wissen, ob ich dünn bin. Wo kann ich mich dazu in Berlin am besten beraten lassen?
Beispiel 4:
Mir geht es eigentlich ganz gut und ich habe keine Probleme, aber ich habe eine TB und möchte gerne wissen, ob mit meinem Herz und der Lunge alles in Ordnung ist. Wo kann ich mich dazu in Berlin am besten beraten lassen?
Für die Beantwortung der von mir umformulierten Fragen spielen statistische Zusammenhänge überhaupt keine Rolle. Für die Frage, ob jemand dünn oder dick ist, spielt es keine Rolle, ob TB-Patienten überdurchschnittlich dünn sind oder nicht. Genauso ist es auch, wenn man die Frage beantworten will, ob mit ihrem Herz oder der Lunge nach medizinischen Kriterien alles in Ordnung ist oder nicht. Und warum sollten diese Frage nicht gerade die Fachleute für Herz und Lunge am besten beantworten können, statt TB-Chirurgen?
Ein Einwand würde ich gelten lassen: Ein fähiger TB-Chirurg wird diese Frage vielleicht besser beantworten können, als ein unfähiger Kardiologe oder unfähiger Pneumologe.
Was daraus folgt? Es wird gar nichts daraus folgen. Aber ist doch klar das jeder hausarzt diese fragen beantworten sollen, oder offen dafür sein, dem patienten an einem spezialisten weiterzuleiten, aber sie versagen allzu oft, genau das problem hat ja Sarachen erlebt. Dieses auseinandernehmen und nicht das gesamtbild zu sehen stört mich, und dahinter verstecken sich die "fachleute" > "das ist nicht mein gebiet".
Selbstmordsgefährdete gehen nicht zum arzt um herauszufinden ob sie gefährdet sind... wenn der patient nicht mal eine tb-diagnose bekommen kann..? Wenn du so tief verzweifelt bist das du dein leben beenden willst hast du wenige anlaufspunkte, selbstmord ist noch tabu, der ausbildung bei den ärzten ist sehr mangelhaft in dem bereich. Ich habe gerade aus neugier auf ein paar foren rumgekuckt, und den eindruck bekommen das gerade junge menschen wenig raum haben hilfe zu suchen, vor allem wenn die eltern das kind nicht verstehen. Wenig raum heisst das sie in prinzip nichts entscheiden können, weil die minderjährig sind. Aber ich will den thread nicht allzuweit vom thema lenken.
Zitat von: ex.pectus am 18. Februar 2013, 18:33:51
Zitat von: annaj am 18. Februar 2013, 16:11:37
Viele tb-patienten glauben sie sind die einzige der welt mit dieses problem, und die selbstmordversuche sind häufig vorkommend im vergleich zu andere patientgruppen
Beispiel 1:
Mir geht es eigentlich ganz gut und ich habe keine Probleme, aber ich habe eine TB und möchte gerne wissen, ob ich Selbtmordversuchsgefährdet bin. Ich habe Angst, dass ich versuchen werde, mich umzubringen. Wo kann ich mich dazu in Berlin im besten beraten lassen?
Für die Beantwortung der von mir umformulierten Fragen spielen statistische Zusammenhänge überhaupt keine Rolle.
Ich muss mich korrigieren: Meine Beispiele 2 bis 4 lassen sich ohne Rückgriff auf Zusammenhänge sehr gut beantworten, weil man die Antworten durch messen, anschauen und untersuchen relativ einfach ermitteln kann. Bei der Antwort auf Beispiel-Frage 1 ist das nicht in dieser Weise möglich. Hier wären vielleicht Erfahrungswerte, die man aus "Zusammenhängen" gewonnen hat, ganz nützlich. Aber was käme dabei für eine Antwort heraus? Ja, du bist mit deiner TB suizidgefährdeter? Und durch eine TB-OP lässt sich dein Suizidrisiko deutlich verringern?
Klingt nicht nur absurd, sondern ist es auch. Der entscheidende Faktor für die Höhe des Suzidrisikos ist nämlich nicht die TB selbst, sondern in wieweit diese dem Betreffenden die Lebensfreunde nimmt. Und wenn das bei jemanden mit TB nicht der Fall ist, ist dessen Suizidrisiko 0 und wird auch durch eine TB-OP nicht geringer.
Zitat von: annaj am 18. Februar 2013, 19:55:45
Was daraus folgt? Es wird gar nichts daraus folgen. Aber ist doch klar das jeder hausarzt diese fragen beantworten sollen, oder offen dafür sein, dem patienten an einem spezialisten weiterzuleiten, aber sie versagen allzu oft, genau das problem hat ja Sarachen erlebt. Dieses auseinandernehmen und nicht das gesamtbild zu sehen stört mich, und dahinter verstecken sich die "fachleute" > "das ist nicht mein gebiet".
Das stimmt natürlich auch alles.
Zu dem konkreten Gesamtbild eines konkreten Patienten gehören aber nicht die Herz- und Lungenprobleme, die andere TB-Patienten haben oder hatten.
das selbstwertgefühl von jungen menschen steigert sich sehr nach ein tb op, sie bekommen eine neue chance. Kinder haben oft wenig perspektive, sie sehen nicht das ihr leben sich mit der zeit verändern werden, sondern sie stecken in ihre probleme fest. Wenn das nicht ernst genommen wird, und in diesem fall von die ärzten und vielleicht auch eltern, ist das ein versagen gegenüber die kinder.