Trichterbrustforum.de

Allgemeines => Allgemeine Themen => Thema gestartet von: Schnapp am 09. Mai 2006, 10:54:30

Titel: Leben MIT TB
Beitrag von: Schnapp am 09. Mai 2006, 10:54:30
Zuerst einmal ein herzliches Hallo und großes Dankeschön an alle, die an und auf dieser Seite mitgewirkt haben. Wenn ich nicht durch Zufall drauf gestoßen wäre, würde ich immer noch denken, ich wäre allein auf der Welt mit meinem "Problem" ;)
Zu mir: ich bin 23 Jahre alt, Student, und habe - Überrraschung - eine Trichterbrust (knapp 5cm tief, leicht asymmetrisch), die mich aber heute(!) kaum beeinträchtigt. "Heute" sage ich, weil ich, wahrscheinlich wie die meisten mit dieser Deformierung, eine etwas zurückgezogene Pubertät verlebt habe. Es gab zwar niemals wirklich bösartige oder verletzende Hänseleien, aber man fühlt sich zwangsläufig irgendwie als Außenseiter(vor allem wenn der Sommer näher rückt)  ;)
Ihr kennt das ja sicherlich alle aus eigener Erfahrung.
Im engsten Freundeskreis und in der Familie bin ich hingegen immer recht offensiv mit dem Thema umgegangen. Die TB gehört eben zu mir - und wer konnte sonst schon seine Gummibären beim Fernsehabend so elegant zwischenlagern ohne sich ne Schüssel holen zu müssen?  :D
Meine Freundin findet auch nix negatives daran(wie wohl die meisten jenseits der Pubertät - und auch da sind die Fiesen bestimmt nur die Ausnahme).
Ich würde von mir behaupten, dass ich sehr sportlich bin(bzw. sein kann - wenn da nicht auch ne gehörige Portion Faulheit in meinem Genom verankert wäre ;)  ) Ich spiele im Verein Volleyball und fahre in der Freizeit Rennrad(immerhin an die 10000km pro Jahr).
Damit wollte ich mich einfach mal kurz vorstellen - und nun hab ich aber auch noch ne Frage:

Ich komme bisher problemlos mit meiner TB zurecht. Vor zwei Jahren hatte ich zwar mal regelmäßig ein starkes Stechen beim Einatmen im Brustkorb, aber das hat sich jetzt wieder gelegt(muss ja auch nicht zwangsläufig an der TB gelegen haben). Auch Sport stellt - wie oben angedeutet - kein Problem dar. Jetzt habe ich versucht im Internet etwas zu recherchieren und bin dabei zu relativ gleichen Teilen auf die Prognosen "unbedenklich" bzw. "problematisch" gestoßen (hab das einfach mal so über den Daumen gepeilt zusammengefasst).
Jetzt interessieren mich eure Erfahrungen. Hat jemand nen ähnlichen Lebensstil geführt und später noch (physische)Probleme bekommen.
Rein optisch ist mir die TB völlig Wurscht. Soll halt gucken, wer gucken will - würde ich doch selber auch machen ;), nur interessiert mich der gesundheitliche Faktor.
Danke schon einmal für die Antworten und haltet die Rippen steif! oder eben grad nicht ;)
Titel: Leben MIT TB
Beitrag von: Nadine am 10. Mai 2006, 17:11:54
Da du 23 bist, und somit ausgewachsen, denke ich nicht, dass du noch Probleme durch die TB bekommen wirst ;o), da du ja jetzt quasi beschwerdefrei bist...
Titel: Leben MIT TB
Beitrag von: leeshara am 10. Mai 2006, 21:55:03
also ich habe meine probleme erst mit dem "alter" bekommen, da war ich schon längst ausgewachsen. allerdings hatte ich eine tb tiefe von knapp 9cm. (ich bin heute 25 geworden und meine op war vor 10 wochen.)
Titel: Leben MIT TB
Beitrag von: Schnapp am 11. Mai 2006, 14:29:33
@ Nadine

Nach neueren medizinischen Erkenntnissen soll die allgemeine Annahme, dass das Knochengerüst sich ab einem bestimmten Entwicklungspunkt nicht mehr verformt, für den Brustkorb wohl nicht zutreffen. Dieser ist laut neueren Studien bis ins hohe Alter ständig in Veränderung.

@ leeshara

Was waren das denn für Probleme? Und ab welchem Alter sind die bei dir aufgetreten? Wie sah es bei dir mit sportlichen Aktivitäten aus?
9cm sind aber auch wirklich recht viel - das geht ja schon fast in Wirbelsäulennähe...
Wie geht´s dir jetzt? :)
Titel: Leben MIT TB
Beitrag von: Donald am 11. Mai 2006, 18:29:01
:) Respekt an dich. Ich wünscht mir wär das auch egal mit der TB. Ich bin 16 (also noch in der Pubertät) und nerv mich gerad damit rum. Gehänselt wrd ich damit ab und zu schon mal. Muskelaufbau hilft dabei sehr.
Kannst du echt ohne Probleme schwimmen gehen, ohne das dir die TB peinlich ist? Und deiner Freundin ist das auch völlig schnuppe???
Titel: Leben MIT TB
Beitrag von: Kosmo am 11. Mai 2006, 21:14:58
Mir wurde im Bekanntenkreis auch mal von jemandem berichtet, der erst so Mitte 40 gesundheitliche Probleme durch seine TB bekam. Das hat mich schon ziemlich schockiert und hat mir die Entscheidung zur OP sehr vereinfacht.
Titel: Leben MIT TB
Beitrag von: Schnapp am 12. Mai 2006, 10:29:42
@ Donald

so 100%ig wohl fühl ich mich im Schwimmbad die ersten paar Minuten auch nicht. Das sitzt einfach von früher noch zu tief drin(das sollte kein Wortspiel sein ;)). Wenn mich dann aber erst einmal alle so gesehen haben, verfliegt die Scham bei mir von allein. Die meisten Freunde und Bekannten(Schulklasse, Volleyballmannschaft, Kommilitonen, Arbeitskollegen,...) fragen einem dann zwar erstmal Löcher in den Bauch(schon wieder so ein ungewollter Joke :D), aber das Interesse kann ich ihnen ja auch nicht verdenken. Dann wird erst mal erklärt, bis alle, die es interessiert, Bescheid wissen und das wars dann. Fremde haben mich noch niemals darauf angesprochen bzw. abfällige Bemerkungen gemacht. Neugierige Blicke hab ich wahrscheinlich nie richtig wahrgenommen, weil ich ohne Brille Gesichtsausdrücke in mehr als 10 Meter Entfernung nicht 100%ig deuten kann( 1,25 Dioptrien können wohl durchaus von Nutzen sein ;))
Meine Freundin stört die TB wirklich überhaupt nicht. Sie hat mich so kennen gelernt, und wir sind jetzt schon fast 6 Jahre ein Paar. Als ich letzte Woche darauf aufmerksam geworden bin, dass es Operationsmöglichkeiten gibt, hat sie gleich ganz entgeistert geguckt und darauf bestanden, dass ich mich gefälligst nicht unters Messer lege ;)

Jetzt noch zu dir: die Pubertät war bei mir auch das Härteste, was den psychischen Druck angeht. Mein Glück war, dass ich immer einer der besten Sportler meines Jahrgangs gewesen bin. Ich fuhr jeden einzelnen Tag meine 15km Schulweg mit dem Fahrrad und übernahm schließlich in der 11. Klasse die Leitung der einzigen Volleyball-AG an der Schule. Jeder kannte mich als den Verrückten mit dem Fahrrad. Diese Art von Respekt hätte auch eine 20cm tiefe TB nicht trüben können. Was ich damit sagen will: Man muss sich einfach (auf eine positive Art und Weise) profilieren. Sicher liegt das an der Persönlichkeit jedes Einzelnen und sollte auch schon früh geschehen, aber es gibt wohl nichts wichtigeres für junge Menschen als ein gesundes Selbstvertrauen - sehen wir einmal von existenzielleren Notständen ab. Ein selbstbewusstes offensives Auftreten auch mit der TB führt letztendlich dazu, dass man so respektiert wird. Das ist jedenfalls meine Meinung. Mit Leuten, die dennoch keine Akzeptanz zeigen, sollte man sich sowieso nicht abgeben. Diejenigen, die nichts Lächerliches daran finden, werden immer in der Überzahl sein(ich weiß allerdings nicht, wie sich Hauptschulklassen zusammensetzen ;)), und das macht - im Idealfall - die Großmäuler zu Außenseitern.
Ich wünsch dir auf jeden Fall viel Erfolg beim "Überstehen" dieses Lebensabschnittes. Und denk immer daran: mit dem Erwachsenwerden werden die allermeisten auch vernünftiger und taktvoller. Dann muss man sich nur noch selbst akzeptieren und das Problem, so es denn ausschließlich ein psychisches ist, ist aus der Welt.

@ Kosmo

Was für Probleme waren das denn?
Titel: Leben MIT TB
Beitrag von: leeshara am 12. Mai 2006, 12:07:58
@ Schnapp
du hast eine pm von mir
Titel: Leben MIT TB
Beitrag von: Kosmo am 12. Mai 2006, 13:09:07
Herz und Atmung glaube ich. Bei mir nahmen die Probleme mit der Lunge auch zu, hatte ich das Gefühl. Bin sehr froh, dass ich die OP gemacht habe, auch wenn ich das die ersten Monate nach der OP anders sah, war schon ne harte Zeit.
Titel: Re: Leben MIT TB
Beitrag von: Marie am 13. Mai 2006, 12:41:19
Zitat(ich weiß allerdings nicht, wie sich Hauptschulklassen zusammensetzen Wink),

Entschuldigung, aber ich verstehe nicht ganz, wie das gemeint ist. Hauptschüler haben in unserer Gesellschaft sowieso einen sehr schweren Stand, da find ich solche Bemerkungen nicht so gut und auch etwas arrogant.
Grüße Marie
Lehrerin an einer Hauptschule
Titel: Re: Leben MIT TB
Beitrag von: zach am 13. Mai 2006, 12:59:06
Zitat von: Marie
Zitat(ich weiß allerdings nicht, wie sich Hauptschulklassen zusammensetzen Wink),

Entschuldigung, aber ich verstehe nicht ganz, wie das gemeint ist. Hauptschüler haben in unserer Gesellschaft sowieso einen sehr schweren Stand, da find ich solche Bemerkungen nicht so gut und auch etwas arrogant.
Grüße Marie
Lehrerin an einer Hauptschule
Er meinte bestimmt die Rütli-Hauptschule in Berlin  :roll:
Titel: Leben MIT TB
Beitrag von: Schnapp am 15. Mai 2006, 09:46:29
@ Marie

Entschuldigung! Da hab ich wohl das Fettnäpfchen genau getroffen. Ich wollte mit dieser flapsigen Bemerkung eigentlich nur ausdrücken, dass Minderheitenintegration, besonders was Ausnahmefälle wie eine TB angeht, heutzutage sicher ein Problem darstellen kann. Meiner subjektiven Auffassung zufolge wird in Klassenverbänden mit einem niedrigen sozialen Niveau(und das kann natürlich genauso gut - aber statistisch eben deutlich unwahrscheinlicher - auch auf eine Gymnasialklasse zutreffen) derart viel Wert auf Ã,,ußerlichkeiten gelegt, dass die Akzeptanz von geistig oder körperlich eingeschränkten Menschen hier zu kurz kommt.
Nochmal: das sollte kein Angriff auf Hauptschulen sein, sondern viel mehr ein Verweis auf den allgemeinen sozialen Verfall in der heutigen Zeit, mit dem Diskriminierung und Gewalt gegen nicht ins Bild passende Einzelne einher gehen.

@ all

Mal andersherum gefragt: Wer hat denn auch keine körperlichen Probleme? Wer lebt MIT seiner TB, und wie sieht euer soziales Leben aus?
Titel: Leben MIT TB
Beitrag von: Kosmo am 15. Mai 2006, 10:45:38
Ich muss dir zustimmen, eigentlich waren es immer die Dummen, die dumme Kommentare bzgl. meiner Trichterbrust abgelassen habe. Leute mit Hirn unterlassen sowas meist.
Titel: Leben MIT TB
Beitrag von: leeshara am 15. Mai 2006, 14:56:54
ok, und um nun zu verhindern, dass sich weitere leute durch den begriff "dumm" angegriffen fühlen definieren wir diesen als "mangel an emotionaler intelligenz" und alle sind wieder glücklich;)
Nina
Titel: Leben MIT TB
Beitrag von: Kosmo am 15. Mai 2006, 16:47:35
Man muss auch mal den Mut haben, Dummheit beim Namen zu nennen.  :wink:  Wer Menschen aufgrund ihres Aussehens und körperlicher Defekte diskriminiert, ist einfach dumm.

Kosmo,

heute mal wieder politisch inkorrekt.
Titel: Leben MIT TB
Beitrag von: Lukas am 16. Juni 2006, 01:16:21
Zitat von: Schnapp
Mal andersherum gefragt: Wer hat denn auch keine körperlichen Probleme? Wer lebt MIT seiner TB, und wie sieht euer soziales Leben aus?

Ich gehöre zu denen, die aufgrund ihrer Trichterbrust keinerlei körperliche Einschränkungen hinnehmen müssen. (Eine Sache gibt es jedoch auch bei mir: lange Busfahrten oder generell lange gleiche Haltungspositionen (gezwungener Maßen) führen zu einem ziemlich unangenehmen Druck auf den Brustkorb bzw ein Drücken am Brustbein.)
Ich war beim Internisten, welcher Belastungs-EKG, Langzeit-EKG und Ultraschalluntersuchung (Vermessung der Lunge und des Herzens oder so ähnlich) durchgeführt hat und zu dem Ergebnis kam, dass alles in bester Ordnung ist. Bei meiner Musterung (Ende Dezember 2005) wurde ebenfalls ein Belastungs-EKG und zusätzlich ein Lungenfunktions-Test durchgeführt. Trotz fehlender Mängel wurde ich dennoch ausgemustert. (Soweit ja wenigstens eine positive Sache der TB ;) Aber glaubt mir, ich hätte lieber keine TB und würde stattdessen meinen Zivi machen.)
Mein Freundeskreis weiß von meiner "Kuhle" und akzeptiert diese auch ohne jegliche Probleme.
Meine Freundin darauf anzusprechen habe ich mich nach wie vor noch nicht getraut. Ich weiß, dass meine TB nichts an unserer Beziehung ändern wird. Dennoch ist eine gewisse Angst damit verbunden. Ich kann es nicht erklären, aber ich denke, man kann es sich gut vorstellen.
In Schwimmbädern war ich bis jetzt ohne Probleme, wobei es jedoch immer einen gewissen Schwund an Selbstvertrauen mit sich bringt, einen deformierten Brustkorb zu haben. Meine Fehlhaltung (Hohlkreuz, hängende Schultern) wurde glücklicherweise mit ca. 13 Jahren durchs Ruden ausgemerzt, was schon eine Menge ausmacht.
Seit rund einem Jahr beschäftige ich mich mit dem Aufbau meiner Brustmuskulatur (im Durchschnitt 2mal die Woche Bankdrücken).
Ich werde mich jetzt bei einer Muckibude um die Ecke anmelden, um einfach einen Aufbau der gesamten Muskulatur zu erreichen (ich gehöre zu der Sorte Mensch, die um jedes Gramm Muskelmasse kämpfen muss wie ein Tier). Und ob ich nun eine Operation durchführen lasse oder nicht, Muskeln machen einfach glücklich. Da ich zum Staturtyp "Hemd" gehöre, wird das mein Selbstvertrauen sicherlich auch noch ein stück bestärken. (Auch wenn ich durchaus nicht völlig an mangelndem Selbstvertrauen leide.)
Da ich nach meinem gerade bestandenen Abi erst einmal ein wenig freie Zeit habe, beschäftige ich mich im Moment recht viel mit der Information über Operationsmöglichkeiten, -folgen, -risiken etc. Daher ist auch meine Aufmerksamkeit wieder auf diese Internetseite gefallen, die ich schon vor geraumer Zeit entdeckt habe und welche mir enorm hilft.
Generell ist über mich denke ich zu sagen, dass mich meine Trichterbrust durchaus psychisch sehr belastet (totz nicht vorhandener körperlicher Einschränkungen), ich jedoch ein völlig normales Sozialleben führe.
Zur Tiefe meiner Trichterbrust kann ich nur sagen, dass sie wohl im guten Mittelmaß liegt - nicht extrem stark, aber auch nicht nur ein unauffälliges Dellchen.
Soweit erstmal, einen Bericht von mir, Fotos meiner TB und eine Haufen Fragen meinerseits werde ich demnächst posten.
Ich hoffe, mein Beitrag ist (obwohl etwas ungeordnet und verworren) ganz gut verständlich.
Titel: Leben MIT TB
Beitrag von: TBler75 am 16. Juni 2006, 21:58:35
ZitatTrotz fehlender Mängel wurde ich dennoch ausgemustert.

Sei froh! Ich "durfte" trotz TB und Hohlkreuz noch Bundeswehr/ Zivildienst leisten! :cry:
Und das, obwohl ich deshlab extra zu einem Orthopäden gegangen war, der in seinem Gutachten auch klar von Wehrdienst bei mir abriet. Aber statt mich daraufhin auszumustern haben sie mich nach Koblenz zum Bundeswehrkrankenehaus geschickt, wo ich dann nochmal von Ihrem  "Fach"personal untersucht werden mußte. Dort sagten man mir in etwa  so daß ich schon ziehmlich arm dran bin und ich Krankengymnastik machen sollte, aber Ausmustern wollten sie mich trotzdem nicht! :evil:

Naja, insgesamt war der Zivildienst aber 'ne schöne Zeit!
Titel: Leben MIT TB
Beitrag von: sick am 17. Juni 2006, 17:43:51
ausgemustert wurde ich auch nicht...
obwohl ich extremen heuschnupfen, asthma und rückenschmerzen hab. bei der musterung musste ich noch zum belastungs ekg worauf dann die unfreundliche ärztin mir sagte dass an meinem herz nicht alles in ordnung sei, und, dass  das von meiner trichterbust kommen würde. dann hab ich noch gesagt dass ich im winter schnell krank werde und bronchitis bekomme...

und zu guter letzt bin ich trotzdem tauglich hab aber ein paar befreigungen:
ich darf nicht laufen
ich darf nicht im sommer einrücken (heuschnupfen)
ich darf nicht extrmen witterungbedingen ausgesetz werden (keine kälte)

denkt mal drüber nach (nicht im sommer also im winter ist es kalt)...
für was bitteschön brauchen die mich denn noch?
Titel: Leben MIT TB
Beitrag von: Aquin am 17. Juni 2006, 20:17:00
Zitat von: sick
für was bitteschön brauchen die mich denn noch?

als funktionssoldat (schreiber,xxx-gehilfe)  in der systemerhaltung,du leistest min. 40 stunden dienst pro woche und kriegst als grundwehrdiener ein taschengeld als sold. :shock:

is aber generell nicht die unlustigste zeit und ein jahr (oder nen teilstück)  kann man auch der gesellschaft widmen wurscht ob zivi, militär..... :)
Titel: Leben MIT TB
Beitrag von: Kosmo am 18. Juni 2006, 14:33:29
Völlig richtig!

War wegen meiner TB T7 gemustert worden, also eben jene Tätigkeiten... Das war dann beim Dienst aber nicht zu spüren, habe wie jeder anderen meinen Wehrdienst geleistet. Ich konnte dann sogar die Ã,,rzte davon überzeugen, dass ich T2 gemustert werde, weil ich damals mit in den Kosovo wollte. (Bin dann aber doch nicht gegangen, weil ich mir habs ausreden lassen  :( ).
Titel: Leben MIT TB
Beitrag von: austria am 21. Juni 2006, 00:09:45
hallo zusammen!

ich bin jetzt 22 und hab auch ne denke mal mittlere tb.
habe bis jetzt keine körperlichen beschwerden gehabt und meinen Militär-Jäger mit bravour bestanden  :lol:

psychisch hab ich bisher auch ohne grössere schäden durchgehalten,
vom handtuch bis zum strandbad versucht man halt die luft anzuhalten und die bauchmuskeln anzuspannen  :wink:
und manchen verwunderte blicke zu erhaschen, die sich dann aber eh gleich wieder abwenden.

die allgemein "kränkliche" körperhaltung versuch ich mit liegestütze und sit-ups wieder gutzumachen, was auch recht gut klappt, glaube ich.

da meine freundin auch keine probleme damit hat, ist es bei uns auch nie ein thema.

ich habe in letzter zeit auch viel im internet bzg. tb recherchiert und
war anfangs überrascht wieviele sich operieren lassen, was sich sicher durch die unterschiedlich starken ausprägungen erklären lässt.
ob ich mich operieren lassen würde weiss ich nicht, einerseits habe ich (noch?) keine körperlichen beschwerden und psychisch komm ich auch relativ gut damit zurecht,
aber eine gewisse unsicherheit/ unzufriedenheit wird man glaub ich doch nie los....

das wars soweit von mir   8)
Titel: Leben MIT TB
Beitrag von: Kerstin am 23. Juni 2006, 13:50:14
Auch von mir ein Hallo zusammen :)

Da nach dem Leben mit TB gefragt wurde, werde ich auch mal meinen Senf dazu geben :wink:
Meine Trichterbrust war schon als ich klein war ziemlich ausgeprägt und ich wurde als Kind, genauer gesagt mit 3 Jahren nach Ravitch operiert. Die OP wurde in Münster durchgeführt, unter der Leitung von Prof. Willital.
Die Metalstäbe wurden nach drei Jahren wieder entfernt und ich habe noch weiter 10 Jahre Krankengymnastik gemachen. Trotzdem hat die OP nur  vorrübergehenden Erfolg gebracht, da sich der Brustkorb mit der Zeit wieder verformt hat, leider nicht so leicht wie ich es gerne gehabt hätte, sondern wieder wie er am Anfang war.
Geblieben ist eine, für mich, viel zu lange Narbe und wie mir der Arzt versicherte ein harmloser Herzfehler.
Naja, wie man damit lebt? Irgendwann gewöhnt man sich glaube ich daran, ich kenne mich ausschließlich mit der Trichterbrust. Ab und zu denke ich daran mich noch einmal operieren zu lassen um auch die momentane Verformung in den Griff zu bekommen.
Der einzige Nachteil an der OP ist, dass ich seit den Aufenthalten im Krankenhaus eine höllische Angst vor Spritzen bzw. generell vor Ã,,rzten habe.
Eingeschränkt bin ich allerhöchstens, wenn ich versuchen sollte sehr anstrengenden Sport zu treiben. Wichtig ist, sagt zumindest mein Arzt, dass man viel Sport treibt und das versuche ich zu tun.
Nun, ändern kann man allerdings nichts mehr daran, da die OP auf jeden Fall notwendig war. Hätte man mich allerdings vor die Wahl gestellt, hätte ich mit dem Eingriff gewartet, denn ich habe mich erst vor kurzer Zeit über TB informiert und festgestellt, mit welch kleinem Eingriff die Verformung behoben werden kann. Tja schade, aber es freut mich, dass so viele Leute gute Erfahrungen gemacht haben :)
Titel: Leben MIT TB
Beitrag von: Kosmo am 24. Juni 2006, 12:29:30
Zitat von: KerstinAuch von mir ein Hallo zusammen :)
denn ich habe mich erst vor kurzer Zeit über TB informiert und festgestellt, mit welch kleinem Eingriff die Verformung behoben werden kann. Tja schade, aber es freut mich, dass so viele Leute gute Erfahrungen gemacht haben :)

Die OP nach Nuss ist alles andere als ein kleiner Eingriff. Nicht gut, dass immer wieder dieser Eindruck entsteht.
Titel: Leben MIT TB
Beitrag von: Kerstin am 24. Juni 2006, 16:45:03
Nein, so wollte ich das auch nicht ausdrücken.. bzw. so habe ich das nicht gemeint.. Ein TB-Eingriff ist meiner Meinung nach nie "klein" wenn man sich die Stunden anschaut, die ein Arzt teilweise operiert. Es hat mich nur fasziniert, wie klein die Narben bei der OP sind. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich mit meinen zurückgebliebenen Erinnerungen nicht ganz zufrieden bin, da sie fast 30cm misst, wenngleich man es nicht hätte anders machen können.
Es sollte keinesfalls der Eindruck rüberkommen, dass ich die OP nach Nuss als "kleinen" Eingriff empfinde ;)
Sry deswegen
Titel: Leben MIT TB
Beitrag von: Kosmo am 25. Juni 2006, 10:47:18
Die sichtbare Narbe ist tatsächlich klein, aber das OP-Gebiet ist ziemlich groß, entsprechend sind die Schmerzen, aber gut wir verstehen uns ja.

Warum machst du nicht noch ne Nuss-OP hinterher? Wie alt bist du?
Titel: Leben MIT TB
Beitrag von: Kerstin am 01. Juli 2006, 23:28:37
Ich bin jetzt 18 ;)
Eine Nuss-OP käme mir persönlich sehr ungelegen, da ich regelrechte Panik vor Ã,,rzten und allem Zipp und Feuerstein habe. Wenn ich also jetzt noch eine Operation bewältigen würde, ich weiß nicht wie das so ausgehen würde. Außerdem habe ich kaum Erinnerungen an die bereits geschehene Operation. Ich glaube kaum, dass ich noch einmal etwas großes wie das erleben möchte..
Titel: Leben MIT TB
Beitrag von: Kosmo am 02. Juli 2006, 11:49:19
Mit 18 bist du aus meiner Perspektive noch recht jung, bin fast 10 Jahre älter ;) , also das Alter sollte kein Problem darstellen. Kann gut verstehen, dass du Angst vor Ã,,rzten hast, die OP muss traumatisch sein. Da hilft wohl nur eine Therapie, letztlich ist die Angst ja unbegründet, Ã,,rzte wollen und sollen ja eigentlich nur das Beste für einen wollen.

Wir standen auch vor der Wahl, da war ich so ca.8 -9 (meine TB kam erst etwas später), haben uns aufgrund der brachialen Methode der OP dagegen entschieden, zum Glück, wie ich heute sagen muss! Ich wurde vor 1,5 Jahren nach Nuss operiert, das Ergebnis ist sehr gut, trage die Bügel aber noch in mir. Falls du gesundheitliche Probleme hast, würde ich dringend zu einer OP raten. Wie tief ist dein Trichter?
Titel: Leben MIT TB
Beitrag von: ela am 13. Juli 2006, 20:14:32
@ Schnapp
ich habe bisher auch so gelebt wie du... doch irgendwie ist mir das mit den blicken und kommtaren manchmal schon ziemlich ans herz gegangen vorallem wenn ich dann zu hause war und zeit zum nachdenken hatte  und das tue ich öfters   :lol: ...
ansonsten hab ich immer gekämpft und es auch verdrängt . dachte ich muss damit leben da es nicht die möglichkeit gibt dies zu ändern. außerdem ist für jeden das leben ein kampf.
ich war selbst erstmal auf der hauptschule, anschließend auf der kaufmännischen wirtschaftsschule und danach dann auf dem berufscolleg...  ich finde egal auf welcher schule ich es gab immer wieder leute die herablasend geschaut haben und ich hatte immer das gefühl sie reden hinter meinem rücken "hey habt ihrs gesehen... was ist das... wieso..."usw. doch ich wollte nie schwäche zeigen und immer schön kämpfen.
ich denke es liegt viel mehr an der erziehung und wieviel respekt man vor anderen menschen hat. ich z.B. würde nie, wenn ich eine macke am anderen menschen bemerken würde, auffallend schauen oder was auch immer... erst wenn es derjenige selbst möchte dann würd ich mit ihm und nicht mit anderen drüber sprechen.... naja egal...

erst vor kurzem hab ich die homepage hier gefunden und erfahren dass die tb korrigierbar ist. und das möchte ich auch.
du sagst selber dass die brust, egal im welchem alter, veränderbar ist.
denkst du nciht dass irgendwann du evtl. schwierigkeiten bekommen könntest? ich finde je früher desto besser  :roll:
ich bin mit meinem freund auch schon seit  5 jahren zusammen und er findet es auch nicht schlimm jedoch unterstütz er mich und meint ich soll tun was ich für richtig halte da er halt merkt dass ich seelisch drunter leide.
mir fallen die blicke der anderen z.B. im freibad sehr auf... bin ja auch eine frau...

grüßle
Titel: Leben MIT TB
Beitrag von: Kosmo am 13. Juli 2006, 20:31:43
Je früher eine TB korrigiert wird, desto besser ist das natürlich (gibt aber auch eine Grenze nach unten).

Kann mir auch gut vorstellen, dass Frauen mehr unter einer TB zu leider haben als Männer. Wir Männer sind ja schon recht brustfixiert. Aber hätte meine Freundin eine TB, würde es mir auch nichts ausmachen, man liebt ja die Freundin an sich, da sind sowas Nebensächlichkeiten.
Titel: Leben MIT TB
Beitrag von: ela am 13. Juli 2006, 21:16:24
rischtisch...
was meinst du mit "kann nach unten gehen"?
Titel: Leben MIT TB
Beitrag von: Kosmo am 13. Juli 2006, 21:49:32
Meinte damit, dass man nicht unbedingt Kleinkinder operieren sollte. ;)
Titel: Leben MIT TB
Beitrag von: sick am 14. Juli 2006, 01:06:40
hi leute,
ich bin gerade von meiner maturarreise zurückgekommen.
naja wir waren natürlich am strand und man hat mich gefragt ob ich nicht mit ins wasser gehe. eigentlich wollt ich nicht aber dann hab ich mir gedacht: sch... drauf und hab mein tshirt ausgezogen und bin reigesprungen. ob jemand blöd geschaut hat, weiß ich nicht. mir wars einfach egal.
zum thema partnerschaft. mir wärs natürlich egal wenn meine freundin eine trichterbrust hätte oder nicht. im moment bin ich single, und die letzte freundin hat mich nach einem monat das erste mal nackt gesehen. 2 tage später hat sie schluss gemacht! den grund dafür kenne ich nicht.
jetzt muss/darf ich meine jungfreulichkeit wohl für die "richtige" aufsparen, sofern es sowas überhaupt gibt?!?

mfg sick
Titel: Leben MIT TB
Beitrag von: Pexc am 14. Juli 2006, 20:21:54
"Aufsparen" ist albern. Das erste Mal ist nicht so berauschend... Ich zumindest war viel zu nervös. :)
Titel: Leben MIT TB
Beitrag von: ela am 16. Juli 2006, 11:12:35
also wenns so eine war würd ich auf sie sch...!
und die richtige gibt es auch für dich. und sie kommt meistens dann wenn man es am wenigsten erwartet.
und sag doch sowas nicht "jetzt muss/darf ich meine jungfreulichkeit wohl für die "richtige" aufsparen"
also ich war und bin froh/stolz drauf dass ich sie für den richtigen aufgehoben hab  :wink:
Titel: ..
Beitrag von: $@pph!r€ am 30. Juli 2006, 00:53:50
.. Jungs das is matt, wenn das Mädel deswegen Schluss macht .. ich hoffe mir passiert sowas nicht zu oft sonst spring ich noch von der Brücke  :wink:

Ich hab meine TB auch immer gehasst aber ich versuch immer schön gegen das Drecksteil zu arbeiten mehr kann ich nicht machen.