Hallo liebe Leidensgenossen,
ich bin jetzt 25 Jahre alt und habe schon von Geburt an eine Trichterbrust, die allerdings in der Kindheit nur minimal ausgeprägt war. Mein Kinderarzt meinte damals nur, das verwächst sich und ich solle doch Trompete spielen, das würde helfen. Heute hört sich das natürlich ziemlich idiotisch an. Da ich aber nie körperliche Probleme hatte, sahen meine Eltern auch keinen weiteren Bedarf, die TB zu behandeln. Auch psychisch hatte mich die TB kaum belastet. Erst in der Teenager-Zeit hat sie sich durch das schnelle Körperwachstum (bin heute 1,95 groß) auch genauso schnell intensiviert. Heute ist sie doch recht tief. Habe persönlich aber noch nie nachgemessen, kann aber auch keine Zahlen nennen. Als Jugendlicher hat man sich dann natürlich auch des öfteren Gedanken über seine TB gemacht, gerade beim Schulsport oder im Schwimmbad. Mit zunehmendem Alter habe ich das ganze dann gar nicht mehr so eng gesehen. Ich habe meine TB als ein Teil von mir akzeptiert.
Doch seit genau einem Jahr habe ich nun doch körperliche Probleme. Die fingen eigentlich schon davor an. Ich hatte des öfteren mal so ein komisches Ziehen im Herzbereich, das dauerte aber meist nur wenige Sekunden an. Dann war ich oft wieder für Monate beschwerdefrei und ging wieder meinem normalen Lebensablauf nach. Im Sommer 2007 fühlte ich dann wieder ein Druckgefühl im Brustbereich, ich spürte mein Herz im ganzen Körper und dachte auch, ich würde nur schwer Luft bekommen. Die Schmerzen wurden immer schlimmer und ließen mich nicht schlafen, ich hatte auch ein schwummriges Gefühl im Kopf. Da ich vorher noch nie solche Probleme hatte und völlig alleine war (es war zudem mitten in der Nacht), rief ich den ärztlichen Notdienst an. Die Ã,,rztin war auch besorgt und wollte ein Problem mit meinem Herzen unbedingt ausschließen, weshalb sie den Krankenwagen rief, der mich dann in die Herzabteilung unserer Uniklinik fuhr. Dort blieb ich dann auch 3 Tage und wurde wirklich von Kopf bis Fuß durchgecheckt: Röntgenbilder, EKG, Langzeit-EKG, Blut- und Urinabnahme, etc. Mir ging es dann auch wieder besser. Ich fühlte mich zwar noch etwas schwach auf den Beinen, hatte aber keine Schmerzen mehr. Der Arzt meinte, es könnte einfach nur ein viraler Infekt gewesen sein. Im Klartext: Er hatte keine wirkliche Erklärung für die Probleme, weshalb er mich heimschickte. Die einzige Diagnose, die er stellte: Rechtsschenkelblock des Herzens (aufgrund der TB aber völlig normal). Die Trichterbrust als Ursache für die Schmerzen schloß er aus.
Bis Ende des Jahres ging es mir dann eigentlich wieder ganz gut. Zwischendurch hatte ich zwar ab und an am Abend Einschlafprobleme, ich hörte mein Herz ziemlich laut schlagen und ich fühlte mich so als ob ich gerade Lampenfieber hätte, sprich ich war total aufgeregt und es zog sich ein komisches Gefühl durch meinen Oberkörper. Aber das waren nur wenige Nächte in relativ großen Abständen. Ansonsten fühlte ich mich gut. Dann am 2. Januar diesen Jahres (ich saß gerade im Bus auf dem Weg nach Hause) hatte ich plötzlich das Gefühl, dass ich wieder sehr schwer Luft bekomme. Ich atmete immer tiefer ein, mir wurde auch schwindlig. Ich stieg bei der nächsten Haltestelle aus und setzte mich hin. Ich begann am ganzen Körper zu zittern, konnte es auch nicht kontollieren. Ein netter Herr von gegenüber brachte mir eine Decke, meine Freundin, die gottseidank dabei war, rief den Notarzt. Die brachten mich wieder ins Krankenhaus. Einer der Sanitäter fing wieder mit seiner Theorie vom viralen Infekt an, ich sagte ihm gleich, ich habe eine TB und war deswegen schonmal bei ihnen in der Klinik. Die untersuchten mich dann nochmal mehr oder weniger gründlich und schlossen Probleme an den lebensnotwendigen Organen aus und schickten mich ein paar Stunden später wieder nach Hause. Diesmal meinten sie, die TB könnte eine Ursache sein und ich sollte mich doch mal bei ihnen vorstellen. Ich muss dazu sagen, es handelt sich um die Uniklinik Würzburg, die meines Wissens nach auch TBs operieren, allerdings ist die OP-Frequenz sehr gering. Das kam für mich nicht in Frage, insbesondere da ich mich vorher auch schon auf der Seite hier informiert hatte.
Meine Hausärztin meinte, der Rücken ist bei einer TB immer ein Problem. Ich muss dazu sagen, dass ich sehr, sehr unsportlich bin. Gerade in den letzten Jahren als Student beschränkte sich meine körperliche Bewegung auf Uni, Einkaufen und mal mit Freunden ausgehen. Als Jugendlicher habe ich noch relativ viel Fußball gespielt und bin viel draußen herumgetobt. Meine Hausärztin empfahl mir dann auch, mich unbedingt mehr zu bewegen und überwies mich an einen Orthopäden. Der stellte dann auch eine krumme, verdrehte Wirbelsäule fest und verschrieb mir Krankengymnastik. Er meinte, meine Wirbelsäule könne nicht mehr repariert werden, dennoch kann ein starker Rücken helfen, Rückenschmerzen, die ich auch des öfteren habe, zu mindern. Von einer OP wollte er nichts wissen. Seiner Meinung nach bringt die sowieso nichts. Ich bekam 6x KG verschrieben, welche ich auch wahrgenommen habe. Das Problem: Viele der Übungen vergaß ich schnell wieder, so dass ich sie zu Hause auch nicht durchgeführt habe. Nach einigen Wochen, in denen es mir wieder ganz gut ging, vergaß ich meine Probleme auch schon wieder und verfiehl in meinen "normalen" Lebensrhythmus zurück. Ich hatte zwar ab und an wieder diese Einschlafprobleme (wie oben beschrieben), aber sonst fühlte ich mich ganz ok. Dann kamen auch noch andere Probleme dazwischen: Unistress, Probleme mit meinen Augen (ich bin stark kurzsichtig), Probleme mit der Familie, etc.
Im April waren wir dann in der Uniklinik Erlangen. Ohne Termin stellten wir uns vor. Nach einer relativ kurzen Wartezeit empfingen mich ein junger Arzt und eine Krankenschwester und stellten mir zunächst ein paar Fragen zu meinen köperlichen Problemen und meiner Krankheitsgeschichte. Er erklärte mir dann auch nochmal kurz die Erlangener Methode, die kannte ich aber schon durch diese Seite. Ich nannte ihm dann auch die Nuss-Methode. Er konnte zunächst einmal nicht viel damit anfangen und sie mir auch nicht erklären. Glücklicherweise kam dann ein Oberarzt dazu, der selbst TBs operierte. Der hörte sich meine Geschichte auch nochmal genau an und erklärte mir auch die Nuss-Methode. Er verwies mich dann auch auf Professor Schaarschmidt in Berlin, der von vielen in diesem Forum ja so hochgelobt wird. Er meinte auch, ich sollte mich über beide OP-Methoden informieren, bevor ich eine Entscheidung treffe. Er hat keine der beiden Methoden als schlecht bezeichnet, sondern war der Meinung, dass jede Methode ihre Vor- und Nachteile hat und man von Patient zu Patient entscheiden muss, welche man anwendet. Am Ende liege die Entscheidung, ob ich mich operieren lassen möchte, bei mir, er wollte mich also in keister Weise zu einer OP drängen. Insgesamt war er sehr nett und ich sehr angetan von diesem Gespräch mit ihm. Am Ende kamen dann noch ein paar Medizinstudenten herein, denen er sozusagen am "lebenden Objekt" das Krankheitsbild Trichterbrust erklären konnte. Ich hätte am liebsten sofort einen OP-Termin ausgemacht, ich war eindeutig davon überzeugt, dass ich mich operieren lassen möchte. Da ich aber doch noch unbedingt nach Berlin-Buch wollte, entschieden wir uns dann doch lieber für einen Ausflug in die Nürnberger Innenstadt anstatt des OP-Saals. ^^
Vor knapp zwei Wochen dann fühlte ich mich wieder schlechter. Ich hatte die Tage davor schon so ein komisches Gefühl in der Brust, ignorierte es aber konsequent. Dann (es war Montag abend) hatte ich wieder das Gefühl, schlecht Luft zu bekommen (ähnlich wie vor einem halben Jahr). Mir wurde wieder ganz schwummrig und ich begann schwerer zu atmen. Ich legte mich hin, meine Freundin versuchte mich zu beruhigen, half aber alles nichts. Ich steigerte mich immer weiter hinein, hatte das Gefühl kaum noch Luft zu bekommen. Ich fing wieder am ganzen Körper an zu zittern, mein Gesicht, meine Finger und Füße begannen zu kribbeln. Mein Mund zog sich zusammen, meine Lippen wurden blau. Ich konnte mch dann kurzzeitig etwas beruhigen, dann ging es wieder los. Ich war kurz davor, ohnmächtig zu werden, mein Körper konnte sich dann aber scheinbar doch noch fangen. Wir riefen wieder den Krankenwagen. Die waren sehr erleichtert darüber, dass es sich nur um eine Hyperventilation handelte. Entsprechend schnell waren sie auch wieder weg. Meine Hausärztin erklärte mir dann auch nochmal, dass eine Hyperventilation harmlos ist. Helfen kann in so einem Fall das Atmen in die Hände (Rückatmung genannt), um durch das tiefe Einatmen nicht zu viel Sauerstoff abzubekommen. Sie fragte mich dann, was sich seit dem letzen Mal getan hat. Zwischenzeitlch (mit Beginn des schönen Wetters), habe ich damit begonnen, Fahrradtouren (Mountain-Bike) zu machen. Das war der einzige "Sport", zu dem ich mich dauerhaft motivieren konnte. So kamen dann immerhin 2-3 Tage in der Woche zusammen, an denen ich meistens bis zu 2 Stunden über Berg und Tal fuhr. Ich fühlte mich danach zwar immer etwas schlapp, während der Touren dagegen eigentlich ganz fit. Ich hatte nie das Gefühl, dass ich Probleme beim Atmen oder sonstiges hatte. Es machte mir eigentlich sehr viel Spaß. Die Hausärztin wollte aber hören, dass ich nun regelmäßig zur Krankengymnastik gehe. Sie merkte, dass ich ein ziemlich fauler Mensch bin und versuchte mir eindringlich zu vermitteln, wie wichtig Sport für mich ist. Sie verschrieb mir keine KG, sondern empfahl mir ein medizinisches Sportzentrum bei uns in der Stadt. Die würden mich genauestens untersuchen, inwieweit ich körperlich belastbar bin und könnten mir dann ein entsprechendes Trainingsprogramm zusammenstellen. Die Webseite erweckte eigentlich einen ganz guten Eindruck und ich habe geplant, mich in der kommenden Woche dort vorzustellen. Außerdem überwies sie mich an einen Lungenarzt, der eine Funktionsanalyse durchführen sollte, um Probleme mit der Lunge auszuschließen.
Den Termin hatte ich letzte Woche. Ich bemerkte, dass mir das tiefe Einatmen Probleme bereitete. Am Ende stellte sich heraus, dass ich eine Lungenleistung von 60% habe. Der Arzt war auch sehr nett, riet mir aber auch von einer OP ab. Er war der Meinung, dass sich meine Probleme mit großer Wahrscheinlichkeit dadurch nicht beheben lassen. Die Lunge lasse sich nicht trainieren, d.h. auch wenn sie mehr Platz hat, wird sie sich nicht verändern. Auf den Röntgenbildern, die dort gemacht wurden, sah die TB zudem seiner Meinung nach nicht ganz so extrem aus. Zwischen Lunge und Brustbein sei noch genug Platz. Ich erklärte ihm, dass ich seit der Hyperventilation ein ständiges Druckgefühl im Hals- und Brustbereich verspürte (fühlt sich manchmal auch so an, als hätte ich einen Kloß im Hals). Ich versuchte zwischenzeitlich auch wieder Fahrrad zu fahren. Doch schon der kleinste Hügel strengte mich ziemlich an, ich bekam schlecht Luft, es drückte und mein Herz schlug laut und schnell. Selbst beim normalen Treppensteigen und Laufen, habe ich seitdem immer das Gefühl, ich bekomme schlechter Luft. Es ist jedenfalls ziemlich unangenehm. Er konnte mir das auch nicht erklären, sagte dann aber auch, dass die Entscheidung am Ende bei mir läge und er mir keine Steine in den Weg legen wolle. Sprich: Wenn es zu einer OP kommt, wird er körperliche Befunde für die KK herausarbeiten.
Meine aktuelle Lage: Ich fühle mich seit dem letzten Anfall nicht wirklich fit, verspüre immer dieses Druck -und Engegefühl in der Brust, mal mehr, mal weniger. Ich kann mich nur schwer zu irgendwelcen Aktivitäten motivieren, selbst die Hausarbeit fällt mir schwer. Ich weiß, dass das viele zu Hause herumsitzen nicht viel hilft (im Gegenteil: es macht mich nur noch mehr kaputt), aber es geht irgendwie nicht anders. Heute bin ich mal wieder besonders schlecht drauf, habe auch wieder dieses Enge- bzw. Druckgefühl in der Brust, deswegen hat es mir ganz gut getan, hier meine Leidensgeschichte niederzuschreiben. Es ist schön zu wissen, dass ich kein Einzelfall bin, dass ich nicht der einzige "Gestrafte" bin, dass auch andere diese und ähnliche Probleme haben. In solchen Phasen würde ich am liebsten gleich nach Berlin fahren und mich operieren lassen. Somit tendiere ich momentan wieder zu einer OP, egal was die ganzen Ã,,rzte sagen. Am Ende muss ich ja damit leben. Auch in Erlangen sagte man mir zwar, dass es keine Garantie dafür gibt, dass meine körperlichen Probleme danach verschwunden sind, das ist mir aber gerade vollkommen egal. Ich will diese OP, auch wenn sie riskant ist und noch ein harter Weg vor mir liegt.
Meine Hausärztin hat mir auch schon einen Fahrplan für die nächste Zeit vorgeschlagen: viel Sport, Muskelaufbau (eventuell über das oben erwähnte Gesundheitszentrum), krankengymnastische Übungen im Alltag zu Hause und dann natürlich vor der OP nochmal spezielle Krankengymnastik, Muskelaufbau, Atem -und Haltungsübungen, etc. Wenn ich in die Zukunft blicke, wird es mir Angst und Bange, nicht vor der OP, sondern vor den "Hausaufgaben", die ich davor machen muss. Ich bin wie gesagt total unsportlich, fühle mich momentan ziemlich schwach. Ich weiß nicht, wie ich mich dazu motivieren kann oder ob ich das überhaupt durchstehe. Zudem habe ich immer Angst davor, dass mich bald der nächste Anfall heimsucht. Alle Ã,,rzte meinen zwar, die TB kann mir nicht die Luft abdrehen oder das Herz erdrücken (das war mir vorher eigentlich auch schon klar), aber wenn dann wieder dieses komische Gefühl in der Brust auftaucht, dann werde ich wieder panisch. Es ist für mich schwer, damit umzugehen. Ich bin manchmal fast schon wehleidig und lasse mich gehen. Genau deswegen wird das wohl ein besonders harter Weg für mich. Wäre ich ein durchtrainierter, sportlicher Typ, würde ich womöglich anders an die Sache herangehen.
Klar ist für mich: Ich möchte und kann mit diesen Probleme nicht auf Dauer leben. Schon dieses eine Jahr war für mich nicht schön. Es ist für mich eine Einschränkung meiner Lebensqualität. Ich kann seitdem nicht mehr unbeschwert leben, ich fühle ständig diese Angst. Ich fühle mich körperlich schwach. Versteht mich nicht falsch: Ich bin eigentlich ein sehr lustiger, lockerer und gemütlicher Typ. Ich lache gerne und viel und genau das hilft mir auch ab und an, meine Schmerzen und Sorgen zu ignorieren. Aber eben nicht immer.
Wir hatten vor, im August nach Berlin zu fahren und uns bei Professor Schaarschmidt vorzustellen. Einen Termin habe ich noch nicht, hoffe aber das klappt, da die Reise schon fest gebucht ist (war eigentlich ursprünglich als Urlaub gedacht). Mal schauen, was er dazu sagt. Auch die sportliche Bewegung steht fest auf meinem Terminplan, inwieweit ich das dann durchziehe, ist eine andere Frage. Aber ich denke, ich brauche nur ein wenig mehr Unterstützung und Hilfe von Profis, die mich etwas mehr kontrollieren und mir auch mal einen Tritt in den Arsch verpassen, wenn ich das Training wieder schleifen lasse. Die eventuelle OP habe ich jetzt mal für die erste Hälfte des nächsten Jahres angepeilt. Ich hoffe, ich halte noch so lange durch, aber ich denke für mich ist ein Aufbautraing besonders wichtig, damit ich die OP und die Zeit danach besser überstehe. Momentan tendiere ich zu Berlin, auch wenn ich noch gar nicht da war. Ihr seid Schuld.^^
In diesem Sinne: Euch einen schönen Sonntag. Ich freue mich schon auf eure Antworten. Ich werde euch natürlich hier weiter informieren. Es hilft mir auch ein wenig, wenn ich weiß, ich kann auch anderen mit der Beschreibung meines Weges in Richtung OP helfen. :)
Erstmal: Du hast mehr geschrieben wie ich in ner 5 stündigen Deutscharbeit schreibe :-P
Dein Problem versteh ich natürlich sehr gut. Die Trichterbrust-"Symptome", oder wie man das nennen mag, sehr stark, stärker wie bei den meisten sonst.
Das Ã,,rzte und Physiotherapeuten sagen, dass all die Dinge wie Engegefühle, erschwertes Atmen, Herzklopfen.... nicht durch die TB entstehen war ja klar -.-
Allerdings würde ich, wenn ich nicht wüsste wie es ist eine TB zu haben, auch sagen das diese Symptome nicht durch die TB ausgelöst werden, da eigentlich medizinisch nichts dafür spricht...
Da ich jedoch auch eine TB hatte kann ich nur sagen, für mich ist es *sicher*, dass durch die TB deutliche Einschränkungen auftreten. So wie die von dir genannten Dinge wie Engegefühlt, Atemnot...
Vor meiner OP hatte ich auch oft mein Herz klopfen gehört und einen Druck, der so wie er sich anfühlte nur durch die TB kommen konnte, in der Brust verspürt. Auserdem war ich alles andere als ausdauern.
Jetzt, genau 2 Monate nach der OP, fühle ich, dass diese Dinge größtenteils verschwunden sind. Ich spüre mein Herz so gut wie gar nie mehr klopfen, der "TB-Druck" ist auch weg, was im moment natürlich vorhanden ist, ist ein durch den Bügel verursachter Druck.
Das erstaunlichste jedoch ist, ich habe es vor 2-3 Wochen das erste mal gemerkt, als ich das erste mal nach der OP auf den Crosstrainer gestiegen bin, dass ich sehr, sehr viel ausdauernder geworden bin.
Vor der OP war ich nach max. 30 min auf dem Crosstrainer sowas von platt, ich hätte am liebsten die ganze Luft in der Atmospähre auf einmal eingeatmet, falls ihr versteht was ich meine. (Kurzatmigkeit, keine Ausdauer)
Beim ersten mal "joggen" auf dem Crosstrainer nach der OP, war ich schon 30min drauf. Und als ich aufgehört hab hatte ich nach 1min ruhepuls und musste nichtmal tief einatmen, da ich einfach genug "puste" hatte.
Das hat sich dann jedes mal wenn ich auf den Crosstrainer gegangen bin rasant gesteigert.
Beim 2ten mal joggen bin ich wieder 30min gelaufen, diesmal aber schon 1nen Kilometer mehr wie beim ersten mal.
Jetzt laufe ich 55min ohne Probleme, auf Stufe 7 von 10 aufm Crosstrainer, ca 8km. Bin also nicht der allerschnellste, aber ich laufe durchgehend.
Ich finde das sehr krass. Vor der OP: max 30min, max 3km, dann war ende....
Nach der OP: 55min, 8km
Also da ich weis, dass vor 3 Monaten (als ich die OP noch nciht hatte) wirklich wie oben gesagt 30min das maximum war, und ich jetzt schon locker doppelt so lang und fast 3x so weit laufe,
kann ich mir das nicht anders erklären, als dass es vorher an der TB gelegen hat, allen ärztlichen Meinungen zuwieder.
Den ich meine, die ersten 1,5 Monate nach der OP war ich ja alles andere als aktiv sportlich gesehen, und dann fang ich an zu laufen wie nen kleiner Gott (so hab ich mich wirklich gefühlt, denn es war total unbekannt für mich ohne anstrengung so lange zu laufen)
Also lange rede kurzer Sinn:
Auch wenn alle Ã,,rzte etwas anderes behaupten bin ich jetzt der Meinung, dass die TB an sehr vielem schuld hat.
Ich würde die Operation, wenngleich die Zeit vor und während des Krankenhausaufenthaltes nicht unbedingt die schönste ist,
jederzeit wieder machen lassen. Denn ich kann nur sagen, nach 3 Wochen ist alles vergessen... auch wenn man während man im Krankenhaus liegt sich manchmal verflucht sich zur OP entschlossen zu haben ;)
Und auch die Tatsache mit einbeziehend, dass das Ergebnis zumindest bei mir nicht 100% gut ist, da sich überhalb des Bügels wieder ein kleiner "mini" Trichter ausgebildet hat, vllt knapp 1cm tief und sehr kleinflächig,
würde ich es wieder machen.
Klar ist jedoch auch, und ich war besonders in der Nacht vor der OP ziemlich aufgeregt deswegen, dass die OP Risiken birgt, weswegen jeder für sich entscheiden muss ob er sich einer OP unterzieht.
P.S.: Obwohl ich jetzt nicht 100% zufrieden bin mit dem Ergebnis muss ich sagen, dass ich mit der OP und der Zeit danach 100% zufrieden war. Keine komplikationen, nach nur 6 Tagen war ich ausm Krankenhaus. Zudem bis auf eine Nacht (in der ich den Narkosearzt geholt habe vor schmerzen) traten nie starke oder unaushaltbare Schmerzen auf, wie ich sie erwartet hatte eigentlich.
Deshalb ist es wohl klar das ich für mich jederzeit wieder diese OP machen würde, ich weis aber auch das Leute, bei denen es nicht so gut gelaufen ist, sich auf jeden Fall gegen die OP entscheiden würden im Nachhinein.
Edit: Hab mir grad die Bilder von vor der OP angeschaut, bin nun doch 100% ig
zufrieden mit dem Ergebnis, trotz des Minitrichters, der auch wenn er mich
eigentlich bissle stört, sowas von lächerlich ist im vergleich zu vorher!!!!!!!
Ich kann mich beiden Beiträgen nur anschließen.Ich hatte vor meiner OP die gleichen Beschwerden : Engegefühl, starkes Herzschlagen ( wird Polterherz genannt ) und ab und zu habe ich auch hyperventiliert. Da ich sehr groß und schlank bin hatte und habe ich auch Rückenprobleme. Mein Herz war ca 2-3 cm nach links verschoben.
Jetzt, mit 2 Bügeln in der Brust, habe ich was das Herz angeht überhaupt keine Probleme mehr.
Dennoch kann man nicht pauschal sagen, dass bereits 3 Wochen nach der OP alles vergessen ist. Ich habe in Berlin so manche Fälle von Leuten mitbekommen, die sich monatelang mit Komplikationen rumschlagen mussten.
Ich selber war so nach 3 Monaten wieder halbwegs fit, hatte auch mit Komplikationen ( Pleuralerguss -> Punktion, Narbenheilung ) zu kämpfen. Dennoch hat sich auch bei mir der Eingriff absolut gelohnt. Ist nicht 100 % perfekt geworden, aber ich bin sehr zufrieden und ich würde das auch wieder machen.
Gruß, Ghostrider
hallo jay,
ich bin 26 und ebenso unsportlich wie du! ich habe vor kurzem mit sport angefangen, denn man wird ja nicht junger. und wenn ich morgens zum bus rennen muß habe ich das gefühl mein herz kommt mir zu den ohren raus. und das wollte ich mit ein bisschen sport ändern. habe also langsam angfangen mit 1 min laufen 1 min gehen das 5 mal, versuche das 3 mal die woche zu machen. jetzt bin ich "schon" bei 3 min 1 min .. aber nach 3 runden rennen bin ich ziemlich platt. aber es funktioniert ganz gut, langsam aber sicher bekomme ich kondition. und laufen kann man überall machen.
ich war dann mal beim arzt, da ich eingentlich nur probleme hab wenn ich sport mache (das war schon in schulzeiten so). ansonsten ab und zu mal ein ziehem in der brust aber nix schlimmes, denke ich.
der arzt hab mich dann zum CT und belastungsEKG geschickt. beim ekg meinte er:
kondition haben sie auch keine, manche meiner rentner sind besser auf dem fahrrad als sie. wenn sie so weiter machen können sie mit 40 keine treppe mehr hochlaufen. und rauchen ist natürlich nicht förderlich.
natürlich weiß ich dass rauchen nicht gut ist. aber ich habe mir schon vorgenommen mal wieder aufzuhören. jetzt nach dem studium und erfolgreicher jobsuche, greife ich das an.
wenn du dich nicht gleich überforderst beim sport, bekommst du das auch hin. zu übungen zu hause für den rücken und bauch google mal drüber da findest du genug. und die übungen kann man gut abends vor dem tv machen, so mache ich das immer.
zum thema op kann ich dir leider nix sagen, da das für mich im moment nicht in frage kommt.
aber sport ist immer gut, denke ich.
ich wünsche dir alles gute.
viele grüße
rosi
Ich danke dir für deinen Beitrag. :)
Momentan geht es mir eigentlich ganz gut. Ich sitze zwar viel zu Hause herum (das Wetter macht mir zu schaffen), aber die Brust verhält sich derzeit relativ ruhig. Ab und an mal ein wenig Druckgefühl, aber das ist dann auch schnell wieder vorbei. Eigentlich ein schönes Gefühl...
Anfang der Woche war ich in einem Gesundheiszentrum bei uns in der Stadt, welches mir von meiner Hausärztin empfohle wurde. Das ist im Grunde eine Art Fitnessstudio, allerdings wird man von Sportmedizinern angeleitet. Die Gefahr, dass man Übungen falsch macht, ist damit ausgeschlossen. Außerdem werden dort auch Untersuchungen des Gesundheits- und Fitnesszustands durchgeführt, es gibt auch einen Bereich speziell für Rückenbeschwerden. Darauf aufbauend werden dann die Trainingseinheiten geplant.
Das machte alles einen sehr angenehmen Eindruck. Man muss zwar einiges privat übernehmen von der KK gibt es aber auch Zuschüsse bei bestimmte Behandlungen. Das muss ich noch in Erfahrung bringen. Ich denke, so etwas ist für mich auf jeden Fall sinnvoller als irgendein Billig-Fitnessstudio für 15 â,¬ im Monat. Hier muss man für jede Trainingseinheit einen Termin ausmachen. Nimmt man diesen nicht wahr, wird er trotzdem berechnet. Das sorgt eventuell ja für zusätzliche Motivation. Würde ich in ein stinknormales Fitnessstudio gehen, würde ich wohl schon nach ein paar Wochen sagen, dass ich keine Lust mehr habe. Ich brauche einfach die Kontrolle, das gefühl betreut zu werden. Von alleine mache ich nichts, auch wenn ich es mir immer vornehme bzw. lasse es schon nach kurzer Zeit wieder schleifen.
Wie du schon sagtest: Sport ist immer gut. Besser als wenn ich gar nichts mache. Ich werde das wohl auch in Anspruch nehmen und dann mal schauen, ob es mir gut tut und ob ich danach noch Beschwerden habe. Vielleicht leitet mich das dann auch dazu an, auch für mich privat mehr Sport zu betreiben. Die OP bleibt für mich trotzdem weiterhin eine Option. Angepeilt habe ich jetzt Frühjahr 2009.