Rat gesucht: Welche Klinik, welche OP-Methode?

Begonnen von Amaryllis, 19. Februar 2012, 15:14:30

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Amaryllis

Hallo!
Ich bin neu hier und finde es erst mal ganz schön zu wissen, dass ich doch nicht ganz allein auf der Welt bin mit meinem "Schicksal". Ihr kennt das ja sicher auch, wenn man durch die Gegend läuft, z. B. in der Stadt beim Shoppen, wandern die Blicke immer automatisch zum Ausschnitt anderer Leute und irgendwie hab ich bisher noch niemanden gesehen, der auch nur ansatzweise so ne hässliche Brust hat wie ich. Ich treib mich jetzt schon länger auf diversen Foren rum und anscheinend gibt es doch ne Menge Leute, die dasselbe Problem haben. Und jetzt hab ich mich einfach mal dazu überwunden, mich hilfesuchend an euch zu wenden. Denn über das Thema zu reden ist für mich nicht ganz so einfach.

Also erst mal kurz zu meiner Person. Ich bin 29 Jahre, weiblich aus dem schönen Niederbayern und habe seit ich denken kann eine kombinierte Kiel-/Trichterbrust. Also d. h. das Brustbein ist oben ein Stück nach außen gewölbt und fällt dann ungefähr auf Höhe meiner nicht sonderlich üppig ausfallenden weiblichen Brust ein paar cm ein. Wieviel genau, weiß ich nicht. Es wurde zwar vermessen, aber ich kenn mich mit diesem Ã,,rzte-Latein auf dem Befundbericht nicht aus. Also wie ihr euch vorstellen könnt, sieht das ganze nicht ganz ästhetisch aus. Ãœber die psychische Belastung brauch ich euch ja hier nix erzählen, denke da geht es uns allen ähnlich. Davon abgesehen verursacht das Ding bei mir aber auch ziemliche gesundheitliche Probleme. Seit ich denken kann bin ich Dauerpatient der Orthopädie und Physiotherapie aufgrund von Rückenschmerzen. Im Jahr 2006 musste ich sogar 4 Wochen auf Kur deswegen. Außerdem ist meine körperliche Leistungsfähigkeit extrem eingeschränkt, was wohl an einer "deutlichen restriktiven Ventilationsstörung" liegt. So steht es zumindest im Befundbericht meiner Trichterbrust-Untersuchung, bzw. Lungenfunktionsprüfung. Das äußert sich so, dass ich bei relativ geringer körperlicher Anstrengung Atemnot und Engegefühl ich der Brust bekomme. Ich treibe zwar regelmäßig Ausdauersport und auch Sportarten zur Kräftigung der Rückenmuskulatur, aber so richtig in den Griff bekomme ich die gesundheitlichen Probleme damit nicht. Ich bin deshalb fest entschlossen mich operieren zu lassen. Nur meine Krankenkasse weigert sich derzeit noch die Kosten zu übernehmen. Der erste Antrag wurde abgelehnt. Ich hab jetzt mal Widerspruch eingelegt und hoffe dass sich das irgendwann mal zum Guten wendet.

Da ich aus Niederbayern komme und ich im Internet entdeckt habe, dass es in Regensburg im Krankenhaus Barmherzige Brüder ein Trichterbrustzentrum gibt, habe ich kurzerhand im Juli letzten Jahres einen Termin dort ausgemacht. Die Sprechstunde fand bei Prof. Dr. Hümmer statt, welcher wohl die Erlanger Methode erfunden/modifieziert hat. Ich glaube er pendelt immer so zwischen Erlangen und Regensburg hin und her. Dienstags ist er zumindest immer in Regensburg. Ich hab ehrlich gesagt ein gutes Gefühl bei ihm. Ich war mittlerweile schon 3x in seiner Sprechstunde und er nimmt sich jedes Mal wirklich sehr viel Zeit und erklärt alles wirklich haarklein. Ich hab jetzt aber schon ein paar Mal im Internet gelesen, dass die Erlanger Methode wohl nicht so gut sei. Es wird vielerseits die Methode nach Nuss erwähnt und die Klinik in Berlin bzw. ein Dr. Schaarschmidt. Jetzt bin ich natürlich hin und her gerissen, welche Klinik bzw. welches Verfahren das Beste ist. Ich denke wenn man sich tagelang durch sämtliche Foren liest, wird man auch irgendwann ganz kirre. Es wär schön, wenn ich hier ein paar Empfehlungen kriegen könnte. Natürlich wäre Regensburg optimal für mich, weil das nur 40km von meinem Wohnort entfernt ist. Aber wenn mir jetzt jemand absolut davon abraten würde, mich in Regensburg operieren zu lassen, würde ich natürlich auch ne weitere Entfernung in Kauf nehmen. Hat vielleicht irgendjemand bereits Erfahrungen in Regensburg gemacht?

Vielleicht kann mir ja auch noch jemand nen Tipp geben, wie man die Krankenkasse dazu kriegt die Kosten zu übernehmen. Anscheinend reicht denen mein lebenslanger Leidensweg (Rückenschmerzen, Leistungseinschränkung) nicht aus. Ich hab in der Klinik Regensburg nachgefragt was ich jetzt machen soll, da die KK ja die Kostenübernahme abgelehnt hat. Dann meinte die Sekretärin von Dr. Hümmer, dass ich es in ca. 6 Monaten nochmal probieren soll mit nem neuen Antrag und evtl. wäre ein Bericht eines Orthopäden hilfreich. Das hat anscheinend bisher ganz gut geklappt, wenn man es einfach später nochmal beantragt. Aber ehrlich geasgt möchte ich nicht nochmal 6 Monate warten und von Orthopäden hab ich ehrlich gesagt die Schn... voll. Von denen hör ich schon seit über 20 Jahren ich soll Krankengymnastik machen und Schwimmen gehen. Also an der Muskulatur kann´s bei mir kaum liegen, da ich ausreichend Sport mache (Tanzen, Schwimmen, Radfahren, Rehasport, Yoga).

Würd mich über ein paar hilfreiche Antworten freun.


ex.pectus

#1
Zitat von: Amaryllis am 19. Februar 2012, 15:14:30
Vielleicht kann mir ja auch noch jemand nen Tipp geben, wie man die Krankenkasse dazu kriegt die Kosten zu übernehmen. Anscheinend reicht denen mein lebenslanger Leidensweg (Rückenschmerzen, Leistungseinschränkung) nicht aus.

Entscheidend für die Krankenkasse ist ja nicht nur, wie groß das Leiden ist. Das ist sozusagen nur die halbe Miete. Genauso wichtig ist auch, dass das Leid durch die OP gelindert wird.

Für den optischen Teil ist der positive Effekt der OP unproblematisch. Allerdings reicht die optische Verbesserung allein nur dann aus, wenn die TB "entstellend" wirkt. Siehe dazu meinen anderen Beitrag.

Wenn die Trichterbrust nicht "entstellend" wirkt, müßten noch Körperfunktionen beeinträchtigt sein, also funktionelle Beeinträchtigungen vorliegen, die durch die OP geheilt, verhütet oder gelindert werden. Haben die Ã,,rzte das konkret bestätigt?
Trichter-/Kielbrust Nuss-OP 22.10.2010 (43 J, m, 185 cm, 71,5 kg, Berlin-Buch Prof. Schaarschmidt)
2. OP=Bügelentfernung 20.11.2013 (Magdeburg, Dr. Lützenberg)
meine Trichterbrust-OP-Seite

Amaryllis

#2
Danke für die Antwort.
Ja im Bericht von Dr. Hümmer an den MDK steht drin, dass eine medizinische Notwendigkeit eindeutig vorliegt. Durch die Trichterbrust entsteht wohl eine Fehlbelastung der Wirbelsäule, was sich bei mir schon als Kind bemerkbar gemacht hat. Bei vielen Patienten wurde eine Verbesserung der Rückenbeschwerden und/oder eine verbesserte Atmung bzw. Herzleistung nach der Operation beobachtet. So wurde es mir von Dr. Hümmer erklärt. Der MDK stützt sich jedoch anscheinend hauptsächlich auf den Reha-Entlassungsbericht aus dem Jahr 2006. Dort wurde nichts von der Trichterbrust erwähnt, weil sich das dort auch kein Mensch angesehen hat... Beim Kardiologen war ich auch schon, aber dieser fand bezügl. Herztätigkeit keine Einschränkungen. Das reicht dem MDK anscheinend als Ablehnung. Auf den Befund meiner Lungenfunktionsprüfung (deutliche restriktive Ventilationsstörung) und den Bericht von Dr. Hümmer wurde gar nicht eingegangen. Ansonsten habe ich noch mit keinem Arzt drüber gesprochen. Als Kind war ich ständig wegen meiner Rückenschmerzen beim Orthopäden in Behandlung. Dieser hat jedoch immer gesagt, die Brust-Deformation würde sich in der Pubertät schon wieder normalisieren. Es wird mir wohl doch nichts anderes übrig bleiben, als nochmal zum Orthopäden zu gehen.

Wär schön, wenn mir hier noch jemand eine Klinik empfehlen würde.



ex.pectus

#3
In deiner Schilderung unterscheidest du, vielleicht unabsichtlich, zwischem dem was im Bericht steht und dem, was dir Prof. Hümmer erklärt hat. Der MDK kann sich logischerweise nur auf das beziehen, was schriftlich vorliegt.

Spätestens wenn der MDK Schwierigkeiten macht, sollte das, was man dem MDK vorlegt, klar, nachvollziehbar und möglichst glaubwürdig sein.

Mal ganz allgemein und provokativ: Es mag ja schön sein, dass eine Verbesserung der Herzleistung bei Patienten nach einer OP beobachtet wurde, aber wenn die Herzleistung vorher keinen Krankheitswert hat, ist das doch Banane, oder? Da kann man dem MDK doch keine Vorwurf machen, wenn er das nicht positiv für eine OP mitzählt.

Vermutlich sind es viele Ã,,rzte überhaupt nicht gewohnt, dass ihre schriftlichen Diagnosen und Therapieempfehlungen logisch hinterfragt werden.
Trichter-/Kielbrust Nuss-OP 22.10.2010 (43 J, m, 185 cm, 71,5 kg, Berlin-Buch Prof. Schaarschmidt)
2. OP=Bügelentfernung 20.11.2013 (Magdeburg, Dr. Lützenberg)
meine Trichterbrust-OP-Seite

ex.pectus

#4
Zitat von: Amaryllis am 19. Februar 2012, 15:14:30
und von Orthopäden hab ich ehrlich gesagt die Schn... voll. Von denen hör ich schon seit über 20 Jahren ich soll Krankengymnastik machen und Schwimmen gehen. Also an der Muskulatur kann´s bei mir kaum liegen, da ich ausreichend Sport mache (Tanzen, Schwimmen, Radfahren, Rehasport, Yoga).

Ich weiß nicht, ob es so gemeint ist, aber das hört sich so an, als ob es da die Orthopäden gäbe, die ihre Trichterbrust-Patienten lieber 20 Jahre bzw. jahrelang an Rückenschmerzen leiden lassen, statt ihnen zur erlösenden OP zu raten.

Nur, warum sollten das die Orthopäden machen? Der Grund, dass ihnen sonst die Kundschaft wegfällt, niemand mehr zur Behandlung kommt, kann es ja wohl nicht ernsthaft sein. Denn dann dürften Ã,,rzte ihre Patienten grundsätzlich nicht heilen, sondern lieber in kranker Abhängigkeit halten.

Entweder warst du bei den falschen Orthopäden oder die OP würde dir rückenschmerzmäßig wirklich nichts bringen.
Trichter-/Kielbrust Nuss-OP 22.10.2010 (43 J, m, 185 cm, 71,5 kg, Berlin-Buch Prof. Schaarschmidt)
2. OP=Bügelentfernung 20.11.2013 (Magdeburg, Dr. Lützenberg)
meine Trichterbrust-OP-Seite

Amaryllis

Also im 4-seitigen Befundbericht steht es wortwörtlich so:

"...Abgesehen von einem nachvollziehbaren psychischen Leidensdruck gibt Frau XXX auch erhebliche körperliche Probleme an, die mit hoher Wahrscheinlichkeit auf die Thoraxdeformierung zurückzuführen sind, nämlich deutliche Konditionsschwäche im Vergleich zu Gleichaltrigen, Belastungsdyspnoe sowie häufige Rückenschmerzen. Wegen letzterer sei sie mehrfach in orthopädischer Behandlung gewesen... Die Werte der Lungenfunktionsprüfung, die uns vorgelegt wurden, zeigen eine deutliche restriktive Ventilationsstörung, keine Obstruktion (EVC 22%, FEVC 77% der Norm, FEV1 87%); weitere Werte s. Anlage... An der medizinischen Indikation zu einem chirurgischen Korrektureingriff besteht aus unserer Sicht kein Zweifel...".

Das ist natürlich nur ein kleiner Ausschnitt. Naja so richtig überzeugend hat er das alles nicht formuliert. Aber dann hätte er zumindest sagen können ich soll mir das von einem Orthopäden nochmal bestätigen lassen oder Ã,,hnliches.

Das mit der Herzleistung war nicht auf mich bezogen. Er hat mich nur allgemein über die Erfahrungen nach den Operationen informiert. Ja vielleicht hätte er im Bericht einfach alles etwas konkreter belegen sollen bzw. vielleicht wären noch weitere Untersuchungen erforderlich gewesen. Aber ich kann ihm ja nicht vorschreiben, wie er seine Berichte schreiben soll. Ich bin davon ausgegangen, wenn man schon jahrzehntelange Erfahrung in dem Bereich hat, wird man doch wohl Berichte schreiben können, die handfest sind... Der MDK hat zwar den Bericht der Rehaklinik in dem die Rückenprobleme eindeutig belegt sind und die Lungenfunktionsprüfung ergab auch einen Befund, aber anscheinend reicht das nicht.

Vielleicht sollte ich nochmal eine zweite Meinung von einem Trichterbrust-Spezialisten einholen. Empfehlungen?

Zum Thema Orthopäden: Es gab bei uns im Dorf wo ich aufgewachsen bin nur einen Orthopäden. Dieser hat wie schon erwähnt immer gesagt dass sich die Brust-Deformation in der Pubertät schon zurückbilden würde. Beim letzten Besuch bei diesem Orthopäden kam dann der Kommentar, ich solle mir lieber einen netten Freund suchen. Habe noch nie gehört, dass eine Liebesbeziehung Rückenschmerzen heilen soll... Die anderen Orthopäden, bei denen ich anschließend in Behandlung war, konnten mit dem Thema Trichterbrust nix anfangen. Irgendwann habe ich aufgehört nachzufragen ob es an der Trichterbrust liegt. Bevor ich das erste Mal nach Regensburg zur Trichterbrustsprechstunde kam musste ich mir eine Ãœberweisung eines Chirurgen holen. Das wird in der TB-Klinik so verlangt. Hab dann dem Chirurgen erklärt wieso ich die Ãœberweisung brauche und er wollte sich das dann mal ansehen. Er hatte sowas noch nie gesehen und musste erst mal im Buch nachschlagen wie man sowas nennt. Deswegen bin ich mir die Jahre auch vorgekommen, als wär ich die einzige, die sowas hat. Bandscheibenvorfälle oder Ã,,hnliches liegt übrigens auch nicht vor, falls das jetzt die nächste Frage wäre. Ich habe alle möglichen Untersuchungen & Therapien hinter mir, die man aufgrund von Rückenschmerzen nur machen kann und mittlerweile ein kleines Vermögen dafür ausgegeben. Und ein fauler Hund bin ich ebenso nicht. Treibe ausreichend Sport. Mir kommt´s so vor, als müsst ich mich hier dafür rechtfertigen, wieso ich mich operieren lassen will   :'(

ex.pectus

#6
Zitat von: Amaryllis am 20. Februar 2012, 18:29:32
Werte der Lungenfunktionsprüfung, die uns vorgelegt wurden, zeigen eine deutliche restriktive Ventilationsstörung, keine Obstruktion (EVC 22%, FEVC 77% der Norm, FEV1 87%); weitere Werte s. Anlage...

Sind die 22% ein Tippfehler? (EVC=Volumen bei normaler Ausatmung, FEVC=Volumen bei forcierter Ausatmung, also mit maximaler Geschwindigkeit)

Zitat von: Amaryllis am 20. Februar 2012, 18:29:32
Das ist natürlich nur ein kleiner Ausschnitt. Naja so richtig überzeugend hat er das alles nicht formuliert.

Das ist doch schonmal nicht schlecht. Auf der Charité-Seite gibt es eine Art (unverbindliche) Checkliste zum Vergleich (alles zutreffende berücksichtigt?).

Ich weiß natürlich auch nicht, woran sich der MDK genau gestört hat, aber in dem Zitat werden zwar die Leiden aufgelistet, aber es wird nicht darauf eingegangen, ob bzw. wie sich die Leiden durch die OP ändern.


Zitat von: Amaryllis am 20. Februar 2012, 18:29:32
Vielleicht sollte ich nochmal eine zweite Meinung von einem Trichterbrust-Spezialisten einholen. Empfehlungen?

Je mehr "Trichterbrust-Spezialisten" einem das gleiche bestätigen, um so besser.

Wenn Trichterbrust-Chirurgen (die ein eigenes Interesse an der OP haben) sagen, bei unseren Patienten haben wir nach der OP eine Besserung der Beschwerden x und y beobachtet, dann ist das sicher besser als nichts.

Wenn dagegen Ã,,rzte anderer Fachrichtungen (Kardiologie, Pneumologie, Orthopädie) das bestätigen würden (d.h. wenn man mal einen findet), dann wäre das für mich viel überzeugender und glaubwürdiger, obwohl sie keine Trichterbrust-Spezialisten sind.
(Natürlich nicht in Form eines substanzlosen Gefälligkeitsattestes. Wobei auch das wieder besser als Nichts ist.)

Zitat von: Amaryllis am 20. Februar 2012, 18:29:32
Hab dann dem Chirurgen erklärt wieso ich die Überweisung brauche und er wollte sich das dann mal ansehen. Er hatte sowas noch nie gesehen und musste erst mal im Buch nachschlagen wie man sowas nennt.

OK, falscher Arzt. Der Nächste bitte.
Trichterbrust ist sicher kein Massenphänomen, aber mit einer Häufigkeit von 1 von 300 bis 1 von 1.000 auch nicht so selten.

Zitat von: Amaryllis am 20. Februar 2012, 18:29:32
Bandscheibenvorfälle oder Ã,,hnliches liegt übrigens auch nicht vor, falls das jetzt die nächste Frage wäre.

Genau so funktioniert das System. Sehr viele müssen das nicht bis zum Ende durchspielen, aber wenn der MDK das so will, läuft es so: Es müssen andere in Frage kommende Ursachen ausgeschlossen werden (nicht durch den Patienten, sondern durch einen Arzt). Und dann weiter: Es müssen schonendere, preiswertere Behandlungsalternativen erfolglos ausgeschöpft werden.

Zitat von: Amaryllis am 20. Februar 2012, 18:29:32
Ich habe alle möglichen Untersuchungen & Therapien hinter mir, die man aufgrund von Rückenschmerzen nur machen kann und mittlerweile ein kleines Vermögen dafür ausgegeben.

Wie gesagt, weiß ich nicht, woran sich dein MDK bis jetzt gestört hat, aber es könnte sein, dass man die Erfolglosigkeit relevanter Behandlungsalternativen nachweisen muss.

Zitat von: Amaryllis am 20. Februar 2012, 18:29:32
Mir kommt´s so vor, als müsst ich mich hier dafür rechtfertigen, wieso ich mich operieren lassen will   :'(

Hier im Forum oder vor mir mußt du dich natürlich nicht rechtfertigen.
Trichter-/Kielbrust Nuss-OP 22.10.2010 (43 J, m, 185 cm, 71,5 kg, Berlin-Buch Prof. Schaarschmidt)
2. OP=Bügelentfernung 20.11.2013 (Magdeburg, Dr. Lützenberg)
meine Trichterbrust-OP-Seite

Amaryllis


Zitat von: ex.pectus am 20. Februar 2012, 19:42:24
Sind die 22% ein Tippfehler? (EVC=Volumen bei normaler Ausatmung, FEVC=Volumen bei forcierter Ausatmung, also mit Anstrengung)

Ne die 22% sind kein Tippfehler. Wieso?


Zitat von: ex.pectus am 20. Februar 2012, 19:42:24
Das ist doch schonmal nicht schlecht. Auf der Charité-Seite gibt es eine Art (unverbindliche) Checkliste zum Vergleich (alles zutreffende berücksichtigt?).

Hab mir die Checkliste auf der Charité-Seite angeguckt und es wurde im Bericht eigentlich alles berücksichtigt. Nur es wird tatsächlich nicht erwähnt, dass sich die Leiden durch eine OP bessern würden.



Zitat von: ex.pectus am 20. Februar 2012, 19:42:24
Wenn dagegen Ã,,rzte anderer Fachrichtungen (Kardiologie, Pneumologie, Orthopädie) das bestätigen würden (d.h. wenn man mal einen findet), dann wäre das für mich viel überzeugender und glaubwürdiger, obwohl sie keine Trichterbrust-Spezialisten sind.
(Natürlich nicht in Form eines substanzlosen Gefälligkeitsattestes. Wobei auch das wieder besser als Nichts ist.)

Hm Ã,,rzte anderer Fachrichtungen zu finden, die mir das bestätigen wird wohl eine Herausforderung sein.


Zitat von: ex.pectus am 20. Februar 2012, 19:42:24
Genau so funktioniert das System. Sehr viele müssen das nicht bis zum Ende durchspielen, aber wenn der MDK das so will, läuft es so: Es müssen andere in Frage kommende Ursachen ausgeschlossen werden (nicht durch den Patienten, sondern durch einen Arzt). Und dann weiter: Es müssen schonendere, preiswertere Behandlungsalternativen erfolglos ausgeschöpft werden.

Die Frage stellt sich hier, wie lange man diese NUTZLOSEN preiswerten Behandlungsalternativen über sich ergehen lassen muss. In der Kostenablehnung steht "Der MDK empfiehlt die weitere konsequente Durchführung der ambulanten therapeutischen Maßnahmen (Physiotherapie, Rehasport, Rückenschwimmen etc.)" Wenn das die letzten 20 Jahre nix geholfen hat, wird das auch die nächsten 20 Jahre nix helfen. Wenn sich die KK mal meine Akten ansehen würde, würden sie feststellen, dass diese Therapien die KK wahrscheinlich ein Vermögen gekostet haben und rein gar nix gebracht haben. Somit wäre die Erfolgslosigkeit relevanter Behandlungsalternativen ja praktisch nachgewiesen. Aber naja...

Ich denk ich buch mir demnächst mal ein Ticket nach Berlin zu diesem Dr. Schaarschmidt, welcher ja anscheinend ganz gut sein soll, so wie man das hier so liest. Eine Klinik in Bayern wär mir natürlich lieber, aber irgendwie antwortet sonst niemand auf meine Nachfrage nach Empfehlungen.

annaj

In Berlin operiert auch dr. Lützenberg. Für mich war er, trotz sein geringere zahl an trichter/kielbrustop's im vergleich mit der professor mein erstes wahl, gegrundet an einige erfahrungsberichte von prof. Schaarschmidts patienten. Komplikationen entstehen selbstverständlich überall, und je mehr op's desto mehr steigt das risiko. Destotrotz muss einige sachen nicht sein, besonders bei gewisse erfarung. Oder? Muss jeder entscheiden.
Weiblich.
1989-2011/01 Silikonimplantat. (16 J)
2011/03 Nuss-OP (modifiziert), dr. Lützenberg, Berlin Charité. (fast 39 J)
2013/08 Stabentfernung, dr. Lützenberg, Uniklinik Magdeburg. Zusätzlich würde grossflächig Muskeln versetzt (versuch Brustrekonstruktion, Knorpel wurde abgeschliffen usw)
2014/04 Brustrekonstruktion, Silikon in beide Brüste. Kleine Korrektur 2014/09 bei dr. Lützenberg.

ex.pectus

#9
Zitat von: Amaryllis am 20. Februar 2012, 21:05:31
Zitat von: ex.pectus am 20. Februar 2012, 19:42:24
Sind die 22% ein Tippfehler? (EVC=Volumen bei normaler Ausatmung, FEVC=Volumen bei forcierter Ausatmung, also mit Anstrengung)
Ne die 22% sind kein Tippfehler. Wieso?

Ich bin kein Arzt, aber der Wert erscheint mir unplausibel. Wenn du dich nicht vertippt hast, dann gibt es vielleicht irgendwo bei den Befundübernahmen einen Tippfehler. Oder steht der Wert auch so im Ausdruck der Lungenfunktionsmessung und entspricht rechnerisch den absoluten Werten?

Zitat von: Amaryllis am 20. Februar 2012, 21:05:31
Nur es wird tatsächlich nicht erwähnt, dass sich die Leiden durch eine OP bessern würden.

Das ist aber die essentielle Voraussetzung für die Kostenübernahme. Der Arzt muss natürlich keine schriftliche Garantie für einen Heilungserfolg übernehmen, aber den angestrebten, erhofften Nutzen der Maßnahme sollte er darstellen. Sicherlich stellt sich die Frage nach dem Nutzen bei vielen medizinischen Eingriffen gar nicht, weil man (meist) gar nicht auf Idee käme, den Eingriff sonst zu machen. Bei der Trichterbrust-OP gibt es aber einen naheliegenden anderen Grund, nämlich den kosmetischen Grund (und der reicht alleine nur bei "Entstellung").

Vielleicht können andere "Erlanger/Regensburger" bzw. Patienten von Prof. Hümmer sich erinnern, ob da sonst in den Arztbriefen was zu stand.

Das würde ich auf jeden Fall abklären und nachbessern lassen.

Zitat von: Amaryllis am 20. Februar 2012, 21:05:31
Zitat von: ex.pectus am 20. Februar 2012, 19:42:24
Wenn dagegen Ã,,rzte anderer Fachrichtungen (Kardiologie, Pneumologie, Orthopädie) das bestätigen würden (d.h. wenn man mal einen findet), dann wäre das für mich viel überzeugender und glaubwürdiger, obwohl sie keine Trichterbrust-Spezialisten sind.
(Natürlich nicht in Form eines substanzlosen Gefälligkeitsattestes. Wobei auch das wieder besser als Nichts ist.)

Hm Ã,,rzte anderer Fachrichtungen zu finden, die mir das bestätigen wird wohl eine Herausforderung sein.

Praktisch ja, leider.

Zitat von: Amaryllis am 20. Februar 2012, 21:05:31
Die Frage stellt sich hier, wie lange man diese NUTZLOSEN preiswerten Behandlungsalternativen über sich ergehen lassen muss.

Die Frage ist falsch gestellt. NUTZLOSE Behandlungen muss man überhaupt nicht über sich ergehen lassen.
Warum soll sich aus der Tatsache, dass man 20 Jahre lang bestimmte Therapien gemacht hat, ergeben, dass diese "rein gar nix" gebracht haben? Daraus ergibt sich zunächst erstmal nur, dass sie wohl keinen Erfolg auf Dauer gebracht haben. Gar kein Erfolg und kein dauerhafter Erfolg sind aber komplett verschiedene Sachen.

Zitat von: Amaryllis am 20. Februar 2012, 21:05:31
Ich denk ich buch mir demnächst mal ein Ticket nach Berlin zu diesem Dr. Schaarschmidt, welcher ja anscheinend ganz gut sein soll, so wie man das hier so liest.

Vielleicht liest du noch oder hast ja sogar schon gelesen, dass Prof. Schaarschmidt mit der Aussage zitiert wurde "Unbehandelt ist die Lebenserwartung von Menschen mit Trichterbrust etwa zehn Jahre geringer".

Das wäre meiner Meinung nach das Killerargument für eine OP gegen jeden MDK. Den (vorzeitigen) Tod kann man wohl als die stärkste Form der Beeinträchtigung von Körperfunktionen ansehen. Und wenn diese Beeinträchtigung durch die OP verhindert, verhütet wird, kann der MDK doch nicht nein sagen. Allerdings wundere ich mich, dass das noch nicht stärker thematisiert wurde und finde, dass einiges dagegen spricht.
Trichter-/Kielbrust Nuss-OP 22.10.2010 (43 J, m, 185 cm, 71,5 kg, Berlin-Buch Prof. Schaarschmidt)
2. OP=Bügelentfernung 20.11.2013 (Magdeburg, Dr. Lützenberg)
meine Trichterbrust-OP-Seite

Amaryllis

Zitat von: annaj am 20. Februar 2012, 21:55:41
In Berlin operiert auch dr. Lützenberg. Für mich war er, trotz sein geringere zahl an trichter/kielbrustop's im vergleich mit der professor mein erstes wahl, gegrundet an einige erfahrungsberichte von prof. Schaarschmidts patienten. Komplikationen entstehen selbstverständlich überall, und je mehr op's desto mehr steigt das risiko. Destotrotz muss einige sachen nicht sein, besonders bei gewisse erfarung. Oder? Muss jeder entscheiden.

Das versteh ich jetzt nicht ganz. Also du wurdest von Dr. Lützenberg operiert und dieser soll besser sein als Dr. Schaarschmidt? Oder wie meinst du das? Und was meinst du damit "Destotrotz muss einige Sachen nicht sein, besonders bei gewisse erfahrung" Kann mir jetzt unter der Aussage nichts vorstellen.



Zitat von: ex.pectus am 20. Februar 2012, 19:42:24
Ich bin kein Arzt, aber der Wert erscheint mir unplausibel. Wenn du dich nicht vertippt hast, dann gibt es vielleicht irgendwo bei den Befundübernahmen einen Tippfehler. Oder steht der Wert auch so im Ausdruck der Lungenfunktionsmessung und entspricht rechnerisch den absoluten Werten?

Ich bin auch kein Arzt und kann mir sowieso unter diesen Werten gar nichts vorstellen. Also im Diagramm der Lungenfunktionsprüfung steht bei EVC 21% UND im Bericht von Dr. Hümmer 22%. Im Diagramm steht noch dabei Soll 3,72 / Ist 0,79 und dahinter dann die Prozentzahl 21%. Keine Ahnung was das zu bedeuten hat.




Zitat von: ex.pectus am 20. Februar 2012, 19:42:24
Vielleicht können andere "Erlanger/Regensburger" bzw. Patienten von Prof. Hümmer sich erinnern, ob da sonst in den Arztbriefen was zu stand.

Wär schön, wenn jemand drauf antworten würde. Mich würde auch interessieren, ob schon mal jemand von Dr. Hümmer bzw. überhaupt in Regensburg operiert wurde. So wie ich es verstandan habe pendelt Dr. Hümmer zw. Erlangen und Regensburg hin und her. Selber operiert er wohl noch selten, aber er sagte er ist bei ziemlich allen Operationen dabei. Habe hier gelesen, dass in Erlangen jetzt wohl nach einer neuen Methode operiert wird. Zumindest habe ich einen Erfahrungsbericht dazu hier gelesen. Weiß jedoch nicht, ob das dann in Regensburg auch so gemacht wird. Im Bericht von Dr. Hümmer steht das die OP in Regensburg nach dem Minimalisierten "Erlanger" Korrekturverfahren (MEK; vgl.) von einer kleinen ventralen Inzision aus durchgeführt wird. Ist das noch die Methode aus Erlangen, von denen so viele Leute hier negativ berichtet haben??? Das ist eigentlich der Punkt, der mich am meisten interessiert. Welche Klinik und welches Verfahren ist das Beste? Wenn ich mich unter´s Messer lege, dann möchte ich in den Besten Händen sein. Natürlich können Komplikationen überall auftreten, aber Empfehlungen hätte ich trotzdem gerne.


Zitat von: ex.pectus am 20. Februar 2012, 19:42:24
Gar kein Erfolg und kein dauerhafter Erfolg sind aber komplett verschiedene Sachen.

Das kann man verschieden definieren. Also für mich ist es absolut kein Erfolg, wenn jahrelang angewandte ambulante Therapien zu keinem Zeitpunkt und auch nicht vorübergehend eine Besserung der Beschwerden nach sich ziehen bzw. wenn die Beschwerden sich im Gegenzug sogar im Laufe der Zeit verschlimmern. Dann waren für mich sämtliche Therapien nutzlos --> bei mir der Fall.



Zitat von: ex.pectus am 20. Februar 2012, 19:42:24
Vielleicht liest du noch oder hast ja sogar schon gelesen, dass Prof. Schaarschmidt mit der Aussage zitiert wurde "Unbehandelt ist die Lebenserwartung von Menschen mit Trichterbrust etwa zehn Jahre geringer".

Das wäre meiner Meinung nach das Killerargument für eine OP gegen jeden MDK. Den (vorzeitigen) Tod kann man wohl als die stärkste Form der Beeinträchtigung von Körperfunktionen ansehen. Und wenn diese Beeinträchtigung durch die OP verhindert, verhütet wird, kann der MDK doch nicht nein sagen. Allerdings wundere ich mich, dass das noch nicht stärker thematisiert wurde und finde, dass einiges dagegen spricht.

Habe mir den Artikel des Tagesspiegel jetzt mal durchgelesen. Also wenn man in den Berichten an den MDK auf die 10 Jahre weniger Lebenserwartung bei unbehandelter TB hinweisen würde, hätte wohl niemand mehr ein Problem mit der Kostenübernahme. Ist aber irgendwie schon verwirrend, dass es dann auf der Info-Seite vom Helios wieder ganz anders drin steht. Hat denn irgendjemand Dr. Schaarschmidt mal drauf angesprochen? Der Artikel im Tagesspiegel ist ja relativ aktuell (30.01.12). Vielleicht sind das neue Erkenntnisse und die Info-Seiten der Helios Klinik sind noch nicht aktualisiert worden. Würde mich ja schon interessieren, wie 2 so konträre Aussagen zustande kommen. Normalerweise sollte man ihm beide Aussagen mal unter die Nase halten und um Stellungnahme bitten. Stand das mit den 10 Jahren bei irgendjemandem schon mal im Bericht drin, den Dr. Schaarschmidt verfasst hat?


ex.pectus

#11
Zitat von: Amaryllis am 21. Februar 2012, 20:15:33
Also im Diagramm der Lungenfunktionsprüfung steht bei EVC 21% UND im Bericht von Dr. Hümmer 22%. Im Diagramm steht noch dabei Soll 3,72 / Ist 0,79 und dahinter dann die Prozentzahl 21%. Keine Ahnung was das zu bedeuten hat.

Das bedeutet, dass du nach maximaler Einatmung nur 0,79 Liter ausatmen kannst, 21%. Bei forcierter Ausatmung sind es aber 77% (ca. 2,8 L).

Zitat von: Amaryllis am 21. Februar 2012, 20:15:33
So wie ich es verstandan habe pendelt Dr. Hümmer zw. Erlangen und Regensburg hin und her. Selber operiert er wohl noch selten, aber er sagte er ist bei ziemlich allen Operationen dabei.

Was soll man sich darunter vorstellen? Klingt etwas seltsam.

Zitat von: Amaryllis am 21. Februar 2012, 20:15:33
Welche Klinik und welches Verfahren ist das Beste?

Ist zwar schon etwas älter, aber von Prof. Schaarschmidt: "Die beste Klinik gibt es nicht!"


Zitat von: Amaryllis am 21. Februar 2012, 20:15:33
Zitat von: ex.pectus am 20. Februar 2012, 19:42:24
Gar kein Erfolg und kein dauerhafter Erfolg sind aber komplett verschiedene Sachen.

Das kann man verschieden definieren.

Eben. Je verschiedener man das definieren kann, desto wichtiger ist es, dass klar wird, was man meint bzw. was im konkreten Fall zutrifft. Natürlich wäre es für die Betroffenen einfacher, wenn der MDK gar nicht oder alles viel wohlwollender prüfen würde. Bei vielen wird es ja auch hoffentlich so sein.

Zitat von: Amaryllis am 21. Februar 2012, 20:15:33
Hat denn irgendjemand Dr. Schaarschmidt mal drauf angesprochen? Der Artikel im Tagesspiegel ist ja relativ aktuell (30.01.12). Vielleicht sind das neue Erkenntnisse und die Info-Seiten der Helios Klinik sind noch nicht aktualisiert worden.

Also die Sache mit der "geringeren Lebenserwartung" scheint schon älter zu sein. Davon haben hier im Forum schon vor Jahren einige berichtet, dass ihnen das von Prof. Schaarschmidt gesagt wurde. Und auch, dass selbst Patienten mit einem Arztbrief von Prof. Schaarschmidt eine Ablehnung vom MDK bekommen haben, ist sozusagen ein alter Hut. Neu ist nur, dass die geringere Lebenserwartung jetzt sogar in der Zeitung steht.

Zitat von: Amaryllis am 21. Februar 2012, 20:15:33
Würde mich ja schon interessieren, wie 2 so konträre Aussagen zustande kommen. Normalerweise sollte man ihm beide Aussagen mal unter die Nase halten und um Stellungnahme bitten.

Genau. So ähnlich habe ich mir das vorgestellt.
Trichter-/Kielbrust Nuss-OP 22.10.2010 (43 J, m, 185 cm, 71,5 kg, Berlin-Buch Prof. Schaarschmidt)
2. OP=Bügelentfernung 20.11.2013 (Magdeburg, Dr. Lützenberg)
meine Trichterbrust-OP-Seite

annaj

Zitat von: Amaryllis am 21. Februar 2012, 20:15:33
Zitat von: annaj am 20. Februar 2012, 21:55:41
In Berlin operiert auch dr. Lützenberg. Für mich war er, trotz sein geringere zahl an trichter/kielbrustop's im vergleich mit der professor mein erstes wahl, gegrundet an einige erfahrungsberichte von prof. Schaarschmidts patienten. Komplikationen entstehen selbstverständlich überall, und je mehr op's desto mehr steigt das risiko. Destotrotz muss einige sachen nicht sein, besonders bei gewisse erfarung. Oder? Muss jeder entscheiden.

Das versteh ich jetzt nicht ganz. Also du wurdest von Dr. Lützenberg operiert und dieser soll besser sein als Dr. Schaarschmidt? Oder wie meinst du das? Und was meinst du damit "Destotrotz muss einige Sachen nicht sein, besonders bei gewisse erfahrung" Kann mir jetzt unter der Aussage nichts vorstellen.

Ich bin keiner der sagen kann wer der bessere ist, und ob sowas überhaupt gibt.
Ich bitte dich so viel info wie möglich zu sammeln, ich kann dir nur ein paar vor und nachteile, was aber auch nach meine meinung begründet sind, äussern. Was ich als nachteil od. vorteil empfinde, ist kein regel.
Deine frage hier im thread war "Welche Klinik, welche op-metode". Z.b. ein nuss ist nicht gleich ein nuss. Die arbeitsmetoden sind ein bisschen anders zw. L und Sch. Rippen und knorpel wird bei dr. Lützenberg selten durchtrennt, diese metode scheint prof. Schaarschmidt in sein verfahren öfters (immer?) zu benutzen. Meine meinung nach könnte dadurch mehr komplikationen entstehen, rippen trägt danach narben und könnten weniger flexibel werden.
Ich finde es persönlich auch wichtig, das nachkontrollen regelmässig stattfinden, im Charité wird's zweimal im jahr gemacht. Laut erfahrungsberichte scheint es im Helios eher nicht der fall zu sein, der professor scheint schwer erreichbar zu sein, aber da muss du am besten jemand fragen der dort patient war.
Hinter jeder geschichte hier steckt noch mehr dahinter, also die infos gut abwägen und dein verstand entscheiden lassen.



Weiblich.
1989-2011/01 Silikonimplantat. (16 J)
2011/03 Nuss-OP (modifiziert), dr. Lützenberg, Berlin Charité. (fast 39 J)
2013/08 Stabentfernung, dr. Lützenberg, Uniklinik Magdeburg. Zusätzlich würde grossflächig Muskeln versetzt (versuch Brustrekonstruktion, Knorpel wurde abgeschliffen usw)
2014/04 Brustrekonstruktion, Silikon in beide Brüste. Kleine Korrektur 2014/09 bei dr. Lützenberg.

ex.pectus

#13
Zitat von: Amaryllis am 20. Februar 2012, 18:29:32
Aber dann hätte er zumindest sagen können ich soll mir das von einem Orthopäden nochmal bestätigen lassen oder Ã,,hnliches.

Zufällig stolpere ich heute auf der Regensburger Trichterbrustzentrum-Seite über folgendes:
ZitatFalls Sie häufig an Rückenschmerzen leiden, ist es sinnvoll, wenn Sie sich vorher einem Facharzt für Orthopädie vorstellen, der mögliche andere Erkrankungen der Wirbelsäule ausschließen und ggf. einen Zusammenhang zur Trichterbrust erkennen kann.

Habe zwar nicht wirklich vorher darauf geachtet, aber haben die das vielleicht erst geändert, nachdem du dich beschwert darauf hingewiesen hast?
Trichter-/Kielbrust Nuss-OP 22.10.2010 (43 J, m, 185 cm, 71,5 kg, Berlin-Buch Prof. Schaarschmidt)
2. OP=Bügelentfernung 20.11.2013 (Magdeburg, Dr. Lützenberg)
meine Trichterbrust-OP-Seite

Amaryllis

Danke Annaj & ex.pectus. Wahrscheinlich habt ihr Recht. Die beste Klinik gibt es wohl wirklich nicht. Es wird immer Leute geben, die eine Klinik bzw. Arzt wärmstens empfehlen, wohingegen andere Leute absolut davon abraten.

Zitat von: ex.pectus am 28. Februar 2012, 22:45:35
Zufällig stolpere ich heute auf der Regensburger Trichterbrustzentrum-Seite über folgendes:
ZitatFalls Sie häufig an Rückenschmerzen leiden, ist es sinnvoll, wenn Sie sich vorher einem Facharzt für Orthopädie vorstellen, der mögliche andere Erkrankungen der Wirbelsäule ausschließen und ggf. einen Zusammenhang zur Trichterbrust erkennen kann.

Habe zwar nicht wirklich vorher darauf geachtet, aber haben die das vielleicht erst geändert, nachdem du dich beschwert darauf hingewiesen hast?


Puh, das kann ich jetzt auch nicht 100%ig sagen, ob das vorher schon drinne stand. Ich hatte zumindest seit ich mich hier im Forum angemeldet habe keinen Termin mehr in Regensburg. Mich dort Beschwert oder darauf hingewiesen habe ich auch nicht. Wieso sollte ich mich auch dort beschweren? Natürlich bin ich verärgert darüber, dass der MDK den Antrag abgelehnt hat, aber dafür kann die Klinik ja nichts. Ich wüsste nicht wie sie dann drauf gekommen sein sollten, das zu ändern. Da hätte sich jemand aus der Klinik hier durch´s Forum lesen müssen, was ich eher für unwahrscheinlich halte.