Wie bereite ich mich am besten auf die Beratung vor?

Begonnen von vivipar, 02. Juni 2024, 22:16:31

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vivipar

Hallo liebe Community,

ich (33, männlich) bin in Osteuropa aufgewachsen und wohne seit 15 Jahren in Berlin. Ich war schon immer das Kind, dass aus Scham nie sein T-Shirt ausgezogen hat. Meine Einstellung zu meinem Aussehen und zu meinem Körper war dementsprechend nie sehr gut. Als Jugendlicher wusste ich nichts über die Möglichkeit einer operativen Korrektur meiner Trichterbrust.

In den letzten 1,5-2 Jahren habe ich allerdings viel an mir selbst gearbeitet, gegen meine Depression getan, treibe regelmäßig Sport, etc. Meine Trichterbrust ist zugegebenermaßen nicht sehr stark ausgeprägt (ich kenne meinen Haller-Index noch nicht), würde ich behaupten, trotzdem hat mich diese Fehlbildung schon früh sehr belastet. Ich dachte ganz naiv, dass sie mit ein wenig Sport weniger auffällig wird, was allerdings nicht der Fall ist. Deswegen habe ich mich in den letzten Monaten mit der Möglichkeit der OP nach Nuss beschäftigt.

Vielleicht bin ich bereits zu alt dafür, vielleicht würde die Krankenkasse nie im Leben die Kosten dafür tragen (und ich kann mir ganz sicher keine OP leisten)... Da ich aber schon immer alles aufgeschoben und mich nie getraut habe, habe ich mir diesmal gesagt, ich nehme die Sache in die Hand und lasse mich beraten. Dann kann ich wenigstens sagen, ich habe alles getan :)

Ich habe einen Beratungstermin in der Orthopädie der Charité Ende Juli. Mir war nicht klar, dass ich bereits für die Beratung eine Überweisung vom Orthopäden brauche. Diese Woche war ich bei ihm, er hat mir dann gleich die Helios-Klinik in Buch empfohlen und mir auch dafür eine Überweisung gegeben, freundlicherweise. Leider ist mir erst nach dem Gespräch aufgefallen, dass beide Überweisungen falsch ausgestellt wurden: statt Orthopädie Charité Mitte steht da Thoraxchirurgie Charité Mitte einerseits, andererseits Orthopädie Helios-Klinik - die OP scheint aber an der Klinik nicht im Bereich Orthopädie ausgeführt zu werden? Ich muss also sowieso nochmal zurück zu meinem Arzt.

Entschuldigt bitte die lange Einführung. Nun zu meinen Fragen:
- Meint ihr, ich sollte die Beratung in beiden Krankenhäusern wahrnehmen? Oder direkt nur in Buch?
- Verstehe ich es richtig, dass die OP in Buch am Zentrum für angeborene Fehlbildungen ausgeführt wird? D.h. das soll auf der Überweisung stehen? Oder muss ich als Erwachsener woanders hin?
- Ich will den Ärzten und Ärztinnen gegenüber ehrlich sein und bin bereit, meinen Schicksal zu akzeptieren, falls die TK die Kostenübernahme ablehnt. Denn Atembeschwerden oder ähnliches habe ich nicht, ich kann "nur" von einer langjährigen psychischen Belastung sprechen. Kann ich aber den Prozess in irgendeiner (ehrlichen) Form beeinflussen?
- Wie genau muss ich mir das Erstgespräch vorstellen?
- Gibt es sonst irgendetwas, was ich in dieser ersten Phase wissen oder beachten sollte? Ich bin euch für jegliche Tipps und Hinweise sehr dankbar.

Danke euch, falls ihr bis hierhin gelesen habt. Ich bin froh, dass es eine solche Anlaufstelle gibt, wo ich meine Gedanken und Herausforderung niederschreiben kann, denn ich war nie einer, der gerne oder einfach oder oft über seinen Körper sprechen konnte.

Schönen Wochenstart wünsche ich euch :)
Ben