OP-Wunde verheilt nicht

Begonnen von Florian_B, 15. August 2012, 01:45:21

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Florian_B

Hallo,

Vor fast 2 Wochen hatte ich in Buch meine Bügelentnahme, wobei auch alles gut verlaufen ist. Nun habe zu Hause bei genauerem Hinsehen festgestellt, dass ein Teil meiner linken OP-Wunde nicht zugeheilt ist und ständig Wundsekret absondert. Man darf sich das vorstellen wie ein kleines Loch.

Ich habe in Buch angerufen, doch die Schwester hat mich nur an den Hausarzt und die Notaufnahme verwiesen. Auf meinen Vorschlag ein Foto zu senden ist nicht weiter eingegangen worden. Der Hausarzt sagt, dass es wohl nur eine Wundheilungsstörung sei und dass die Wunde nun "von innen" heilen müsse. Das könne noch 2 Wochen dauern.

Habt ihr Erfahrungen mit solchen Wundheilungsstörungen gemacht oder davon irgendwas gehört? Ich bin für jede Information dankbar.

Viele Grüße
06.2007: Behandlung mit Saugglocke
08.2009: OP in Berlin-Buch
08.2012: Bügelentnahme in Berlin-Buch

ex.pectus

#1
Zitat von: Florian_B am 15. August 2012, 01:45:21
Auf meinen Vorschlag ein Foto zu senden ist nicht weiter eingegangen worden. Der Hausarzt sagt, dass es wohl nur eine Wundheilungsstörung sei und dass die Wunde nun "von innen" heilen müsse. Das könne noch 2 Wochen dauern.

Aus der Ferne und als medizinische Laie ist das natürlich schwer zu beurteilen, ob das jetzt eine fundierte und zutreffende Aussage des Hausarztes ist. Sehr wahrscheinlich hat er aber recht, denn mit der Zeit heilen ja fast alle Wunden auch von allein.
Ich würde zu einem Hautarzt gehen. Der ist meiner Meinung nach besser für die Optimierung der Wundheilung geeignet. Und ich würde darum bitten (falls er es nicht schon von selbst macht), dass er einen Abstrich von der Wunde macht (s. bspw. meinen Wundabstrich), um ggf. gezielt gegen mögliche Keime vorzugehen, oder mir von ihm erläutern lassen, warum das nicht bzw. noch nicht nötig ist.
Trichter-/Kielbrust Nuss-OP 22.10.2010 (43 J, m, 185 cm, 71,5 kg, Berlin-Buch Prof. Schaarschmidt)
2. OP=Bügelentfernung 20.11.2013 (Magdeburg, Dr. Lützenberg)
meine Trichterbrust-OP-Seite

ex.pectus

#2
Zitat von: ex.pectus am 15. August 2012, 10:59:34
Ich würde zu einem Hautarzt gehen.

ergänzend noch:

Ich meine damit nicht, dass das unbedingt eine Sache für einen Hautarzt wäre. Vermutlich gibt es auch viele Hausärzte, die mit so einer Sache sach- und fachgerecht umgehen. Nur da dich das "Therapiekonzept" deines jetzigen Hausarztes nicht so sehr überzeugt, würde es weniger Sinn machen nochmal zu einem anderen Hausarzt zu gehen als gleich zu einem Hautarzt. Und ambulante/niedergelassene Chirurgen wären natürlich auch eine Option.

Ich habe mir heute mal wieder die Bilder von meinen Wunden angesehen. Zum Vergleich gibt es Bilder vom 12., 20. 34. Tag und später. Bei den Wunden vom 12. Tag sieht es eigentlich schon sehr trocken aus (und dabei bin ich ja auch schon etwas älter = entsprechend schlechtere/langsamere Wundheilung, oder bist du Raucher?).
D.h. ich wüßte nicht, was da nach fast 2 Wochen unter normalen Bedingungen noch "von ihnen" heilen müßte, um einen ständigen Wundsekretfluss zu rechtfertigen. Ich will dich damit nicht verrückt machen, sondern nur zum Ausdruck bringen, dass ich mich mit so einer Antwort vom Arzt nur dann zufrieden geben würde, wenn ich von dessen Kompetenz für Wundheilung im übrigen überzeugt bin, denn zum Thema Wundheilungsstörungen bei Trichterbrust-OPs gibt es ja nun wirklich jede Menge Material, leider.
Trichter-/Kielbrust Nuss-OP 22.10.2010 (43 J, m, 185 cm, 71,5 kg, Berlin-Buch Prof. Schaarschmidt)
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annaj

Es dürfte jeder bekannt sein dass bakterien (und krebszellen) zucker lieben, das man besonders bei krankheiten oder andere zustände zucker nicht essen/trinken soll, in jeglicher form.
Ein paar andere lebensmittel wirken genau so schlecht auf dem körper. Es sind eigentlich keine neuigkeiten, die liste enthält sachen die leute allergisch machen oder bekannt krebserregend sind. Meine meinung nach sind diese lebensmittel genau so schlecht oder sogar noch gefährlicher als das rauchen, leider sind sie nicht im fokus der medizin.

http://theconsciouslife.com/top-10-inflammatory-foods-to-avoid.htm


Weiblich.
1989-2011/01 Silikonimplantat. (16 J)
2011/03 Nuss-OP (modifiziert), dr. Lützenberg, Berlin Charité. (fast 39 J)
2013/08 Stabentfernung, dr. Lützenberg, Uniklinik Magdeburg. Zusätzlich würde grossflächig Muskeln versetzt (versuch Brustrekonstruktion, Knorpel wurde abgeschliffen usw)
2014/04 Brustrekonstruktion, Silikon in beide Brüste. Kleine Korrektur 2014/09 bei dr. Lützenberg.

Florian_B

Danke für die Antworten.

Also Raucher bin ich nicht. Eigentlich ist ja auch alles gut verheilt, außer halt diese kleine Stelle mit dem stecknadelgroßen Loch. Ich mache morgen früh mal ein Foto und stelle es hier rein.

Ich denke ich werde dann doch noch einmal in der Uni-Klinik vorbeischauen, dann aber explizit auf einen erfahrenen Chirurgen bestehen (wurde mir auch so von einer befreundeten Krankenschwester empfohlen). Beim ersten Besuch am Samstag hielt sich die Kompetenz leider arg in Grenzen. Mehr als ein "Sieht nicht nach Infektion aus, hier haben Sie ein paar Pflaster" war nicht drin.

Viele Grüße
06.2007: Behandlung mit Saugglocke
08.2009: OP in Berlin-Buch
08.2012: Bügelentnahme in Berlin-Buch

Florian_B

Wie angekündigt kommt hier nun das Bild:

http://img89.imageshack.us/img89/8964/wundefn.jpg

Vielleicht ist das auch für andere zukünftige Patienten ganz hilfreich, die zu einem entsprechenden Zeitpunkt auf der Suche nach Informationen sind.

Im Internet habe ich auch einen interessanten Artikel über Wundheilung gefunden, der besonders auf die Effektivität einer feuchten Heilung eingeht. In der Uni-Klinik sagte man mir noch, dass ich die Wunde immer trocken halten solle.

ZitatD.h. ich wüßte nicht, was da nach fast 2 Wochen unter normalen Bedingungen noch "von ihnen" heilen müßte, um einen ständigen Wundsekretfluss zu rechtfertigen.

So wie ich das verstanden habe heilt eine Wunde in der Regel erst oberflächlich zu und anschließend findet der Regenerationsprozess unter der Haut statt. Dazu gibt es beim ZEIT-Artikel ein paar grafische Illustrationen.

Viele Grüße
06.2007: Behandlung mit Saugglocke
08.2009: OP in Berlin-Buch
08.2012: Bügelentnahme in Berlin-Buch

ex.pectus

Zitat von: Florian_B am 17. August 2012, 11:29:43
Im Internet habe ich auch einen interessanten Artikel über Wundheilung gefunden, der besonders auf die Effektivität einer feuchten Heilung eingeht. In der Uni-Klinik sagte man mir noch, dass ich die Wunde immer trocken halten solle.

Hat sich die Uni-Klinik ausdrücklich gegen solche Spezialpflaster aus dem Artikel ausgesprochen oder meinten die nur, dass man kein Dusch-/Badewasser, Schweiß etc. an die Wunde lassen soll?

Ich habe auch schon Hautärzte gefragt, was sie von diesen Pflastern halten. Beide meinten, dass die Heilung der OP-Wunde an der Luft besser als so ein Spezialpflaster ist. Nur um Wasserkontakt zu vermeiden, sollte man so ein Duschpflaster nehmen und zwar nur für die Zeit des Duschens. Das ist allerdings inzwischen schon wieder fast 2 Jahre her.

Als Patient weiß man wieder nicht, was man davon halten soll. Haben die Ã,,rzte nur noch keine Ahnung von den neuen HiTec-Pflastern oder übertreiben die Pflaster-Hersteller, was den tatsächlichen Nutzen angeht.
Trichter-/Kielbrust Nuss-OP 22.10.2010 (43 J, m, 185 cm, 71,5 kg, Berlin-Buch Prof. Schaarschmidt)
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Florian_B

ZitatHat sich die Uni-Klinik ausdrücklich gegen solche Spezialpflaster aus dem Artikel ausgesprochen?

Dazu haben die gar nichts gesagt. Die haben mir ein paar Pflaster gegeben, ein paar Fragen gestellt und das war es.

ZitatBeide meinten, dass die Heilung der OP-Wunde an der Luft besser als so ein Spezialpflaster ist.

Das ist komisch, immerhin findet man ja im Internet jede Menge Artikel darüber, dass ein feuchtes Wundmillieu in der Regel für eine schnellere Wundheilung sorgt. Und das behaupten ja nicht nur die Pflaster-Lobbyisten, sondern auch Ã,,rzte.

Viele Grüße
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annaj

wieso pflasterlobbyisten und (manche) ärzte unterscheiden? Ist vielleicht gemein, aber die beziehung ärzte - pharma ist sehr eng.

Rein logisch wäre ein trockenes millieu besser, die funktionen der wundheilung geht von der körpereigene mechanismen aus, und nicht was der mensch zusätzlich dafür tut. Das deine wunde noch offen ist, heißt das etwas raus muss, du könntest was bei der bügelentnahme eingefangen haben, oder kurz danach? Ist es immer noch derselbe zustand?
Weiblich.
1989-2011/01 Silikonimplantat. (16 J)
2011/03 Nuss-OP (modifiziert), dr. Lützenberg, Berlin Charité. (fast 39 J)
2013/08 Stabentfernung, dr. Lützenberg, Uniklinik Magdeburg. Zusätzlich würde grossflächig Muskeln versetzt (versuch Brustrekonstruktion, Knorpel wurde abgeschliffen usw)
2014/04 Brustrekonstruktion, Silikon in beide Brüste. Kleine Korrektur 2014/09 bei dr. Lützenberg.

Pexc

Das sieht ein wenig danach aus, als wären die Fäden zu früh gezogen worden.
Geh wirklich mal zum Hautarzt, ich würde das nicht so lassen wollen...
(Nur) Bei Problemen mit dieser Seite und deren Benutzern oder bei Fragen zur Technik, schickt mir eine Privatnachricht.
Meine Bilder

R-TB

Zitat von: ex.pectus am 15. August 2012, 18:01:12

ergänzend noch:

Ich habe mir heute mal wieder die Bilder von meinen Wunden angesehen.

Hallo,

überlege auch meine TB operieren zu lassen. Ist es normal das die Narben so deutlich von vorne sichtbar sind? Ich dachte und so hat es mir auch ein Chirurggesagt das die Narben nur seitlich verlaufen und nicht bis an die Brustwarzen heran.
Nur der DSC !

ex.pectus

#11
Zitat von: Rene am 30. August 2012, 20:11:04
überlege auch meine TB operieren zu lassen. Ist es normal das die Narben so deutlich von vorne sichtbar sind? Ich dachte und so hat es mir auch ein Chirurggesagt das die Narben nur seitlich verlaufen und nicht bis an die Brustwarzen heran.

Inzwischen ist bei mir eine Seite fast unsichtbar, jedenfalls für den flüchtigen Blick. Bei T-T-T waren beide unauffällig und ihre Lage soll auch etwas unauffälliger sein: Wie Sie sehen, sehen sie nichts...
Trichter-/Kielbrust Nuss-OP 22.10.2010 (43 J, m, 185 cm, 71,5 kg, Berlin-Buch Prof. Schaarschmidt)
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annaj

#12
es ist mir von anfang an aufgefallen das prof. Schaarschmidt sehr presente schnitte macht, viel zu nah an die brustwarzen. Auf die internetseite von charité (dr. Lützenberg, Berlin) sind die narben mehr seitlich platziert, und so sieht es bei den meisten patienten weltweit aus, also scheint seitliche eher die standard zu sein. http://chi.charite.de/patienten-information/krankheiten-therapien/lungenchirurgie/trichterbrust/ergebnisse.html

Selbstverständlich verblassen narben, eine vertiefung der haut kann dennoch sichtbar bleiben.

Prof. Pilegaard in Dänemark ist der absolute spitzenreiter meine meinung nach wenn es zu narben kommt, er hat neulich sogar die brustwarze als eingang benutzt um eine zweite narbe zu meiden!!! (ok, der schnitt ist da, aber wird weniger auffallen) Seine schnitte sind sonst kurz und tiefer platziert. http://pectus.egetforum.se/nuss-arhus-t359.html#p3067
Weiblich.
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Florian_B

Zitat von: Pexc am 27. August 2012, 18:11:07
Das sieht ein wenig danach aus, als wären die Fäden zu früh gezogen worden.
Geh wirklich mal zum Hautarzt, ich würde das nicht so lassen wollen...

Glaube ich nicht, da die Wunde bereits in dem Stadium war, als die Fäden noch drin waren. Ob die Fäden vielleicht falsch gesetzt wurden, ist eine andere Frage.

Bei Lützenberg sind die Narben wirklich schöner, wobei mir das ehrlich gesagt ziemlich egal ist. Aber wenn das große Hauptproblem weg ist, macht man sich halt auf die Suche nach neuen Problemen. :)

Ganz vergessen: Wunde heilt nun immer weiter zu, also zurzeit sehe ich keinen weiteren Bedarf nach Weißkitteln.
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08.2012: Bügelentnahme in Berlin-Buch

Florian_B

Heute nochmal beim Arzt, weil mich gestern nach Wechsel des Pflasters fast der Schlag traf. Und siehe da: Ein schönes und fettes, wahrscheinlich entzündetes, Narbengranulom. Und ich hatte schon Angst, dass mein Körper dieses Jahr nicht mehr aufgeschnitten wird. Puh, da habe ich ja noch mal Glück gehabt.

Mal im Ernst: Mir wurde empfohlen zu einem fachkundigen Hautarzt zu gehen (100 Punkte an ex.pectus), der die ganze Sache noch einmal operiert, weil die ganze Brust jetzt relativ bescheuert aussieht. Wisst ihr ob die Krankenkasse so eine Schönheitsoperation übernimmt? Wahrscheinlich doch wohl nicht, oder?
06.2007: Behandlung mit Saugglocke
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