Unfähiger Hausarzt Berlin Arzt gesucht TB 20 J. (w)

Begonnen von Sarahchen, 05. Januar 2013, 13:29:25

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Sarahchen

Hallo !
Ich bin 20 J. alt, weiblich und habe schon immer eine TB. Dennoch kommt es mir so vor, als wenn sie, vorallem durch meine immerwieder schiefe Rückenhaltung immer Tiefer wird. Schätze sie auf 4,5 - 5 cm! Mein Hausarzt weiß drüber bescheid und nennt es "leicht" und "nicht schlimm". Ich mache mir aber Sorgen wegen meiner Lunge und meines Herzen!
Kennt jemand einen Arzt in Berlin der mich untersuchen kann und mir sagen kann, ob alles in Ordnung ist?
Meine Kinderärztin früher meinte immer eine OP ist nur nötig, wenn ich schlecht Luft bekomme irgendwann, solange will ich aber vllt nicht warten und erstmal ein fachgerechtes Urteil bekommen und nicht nur ein "nicht so schlimm" ohne mal richtig es angeguckt zu haben.

Danke für eure Antworten!!  ;)

ex.pectus

#1
Zitat von: Sarahchen am 05. Januar 2013, 13:29:25
Dennoch kommt es mir so vor, als wenn sie, vorallem durch meine immerwieder schiefe Rückenhaltung immer Tiefer wird. Schätze sie auf 4,5 - 5 cm! Mein Hausarzt weiß drüber bescheid und nennt es "leicht" und "nicht schlimm". Ich mache mir aber Sorgen wegen meiner Lunge und meines Herzen!

Die schiefe Rückenhaltung kann mit der Zeit und dem Alter auch enorme Probleme und Beschwerden verursachen. (Ich meine damit nicht, dass man sich deshalb operieren lassen sollte, sondern dass man das Problem genauso ernst nehmen und etwas dagegen tun sollte.)

Zitat von: Sarahchen am 05. Januar 2013, 13:29:25
Kennt jemand einen Arzt in Berlin der mich untersuchen kann und mir sagen kann, ob alles in Ordnung ist?
Meine Kinderärztin früher meinte immer eine OP ist nur nötig, wenn ich schlecht Luft bekomme irgendwann, solange will ich aber vllt nicht warten und erstmal ein fachgerechtes Urteil bekommen und nicht nur ein "nicht so schlimm" ohne mal richtig es angeguckt zu haben.

Mal etwas ausführlicher:

Wenn ich das richtig verstehe, hat deine Kinderärztin damals sinngemäß gesagt, dass alles in Ordnung ist, jedenfalls solange du genug Luft bekommst. Und deine aktuelle Hausärztin sieht das im Grunde genommen ähnlich. Also 2x "alles in Ordnung" (jedenfalls fast und zur Zeit). Das einzige, was du zur Zeit hast, jedenfalls soweit du es geschrieben hast, sind Sorgen, dass es in Zukunft schlechter werden könnte und du nicht bis dahin warten willst. Auch wenn das vermutlich von mir etwas überspitzt zusammen gefasst ist, werde ich damit nicht ganz falsch liegen. Auf solche Fragestellungen von Patienten ist aber unserer Gesundheitswesen in der Regel gar nicht oder sehr schlecht eingestellt. Das hat nicht unbedingt mit Unfähigkeit des Arztes zu tun (wobei Unfähigkeit natürlich noch dazu kommen kann). Das, was du vielleicht auch willst bzw. brauchst, ist eigentlich präventive Medizin = Vorsorge. Vorsorge vor Krankheiten gehört aber eigentlich nicht zum Leistungsspektrum, weder der GKV noch der PKV. Nur ausdrücklich, einzeln aufgezählte Vorsorgeuntersuchungen gehören dazu (Krebsvorsorge, Check-up ab x Jahren, ganz bestimmte Impfungen etc.)

Neben der Tatsache, dass der präventive Aspekt in unserem Gesundheitswesen völlig unterentwickelt ist, kommt bei der TB noch ein weiteres Problem hinzu: wenn es sich nur um ein ästhetisches Problem handelt, fällt es ebenfalls aus dem Leistungskatalog. Das bedeutet auf der einen Seite, dass es nicht bezahlt würde, und auf der anderen Seite, dass man bei medizinische Befunden/OP-Erfolgen im Zusammenhang mit TB fragen muss, ob bzw. in wieweit diese auch wegen der Kostenfrage frisiert wurden.

Du fragst nach einem "fachgerechten" Urteil bzw. suchst nach einem solchen. Schwierig. Damit meine ich nicht, wie du an entsprechende Ã,,rzte kommst. Das ist nur eine formale Frage. Nachdem die Praxisgebühr weggefallen ist, kostet es noch nicht einmal mehr extra Geld. Ich meine, woher weiß man als Patient, dass die Meinung eines Arztes fachgerechter ist als die eines anderen Arztes? Hängt das von der Menge der apparativen Untersuchungen ab?

Bei Prof. Schaarschmidt ist es meines Wissens so, dass er in der Regel die OP-Indikation von keinerlei apparativen Untersuchungen abhängig macht. D.h. er untersucht die Patienten ausschließlich selber, mit den Augen, mit den Ohren, hört sich die Beschwerden an und mit dem Stethoskop die Herztöne/Herzklappen, und vermisst den Brustkorb/Trichter, aber keine Lungenfunktion, kein Röntgenbild, kein MRT/CT, jedenfalls für die Entscheidung OP ja oder nein bzw. zur Beurteilung der TB. (Die zusätzlichen Untersuchungen spielen allenfalls später für die OP selbst eine Rolle.)
Ist sein Urteil dann fachgerecht oder nicht?

Bei der Frage, "ob alles in Ordnung ist?", spielt es vermutlich auch sehr eine Rolle, welcher Patient sie stellt. Manchen reicht: "ja, alles (zur Zeit) in Ordnung" und manchen reicht das nicht. Es müsste darüber hinaus auch glaubhaft und nachvollziehbar sein. So ein Patient bin ich auch. Allerdings gibt es ja auch die medizinische Weisheit: "Es gibt keine Gesunden, sondern nur schlecht Untersuchte!"

Und praktisch:
Suchst du einen Arzt, der dir sagt, was du vielleicht hören willst, dass eine TB "schlimm" und sehr wahrscheinlich behandlungsbedürftig ist?
Oder suchst du Ã,,rzte, die weitere Befunde erheben, damit du und der Arzt sich daraus eine Meinung bilden können?
Trichter-/Kielbrust Nuss-OP 22.10.2010 (43 J, m, 185 cm, 71,5 kg, Berlin-Buch Prof. Schaarschmidt)
2. OP=Bügelentfernung 20.11.2013 (Magdeburg, Dr. Lützenberg)
meine Trichterbrust-OP-Seite

Sarahchen

Danke für die ausführliche Antwort !
Ja, ich suche jemanden der mal so richtung Herz und Lunge guckt, ob da alles in Ordnung ist, sodass ich mir keine Sorgen mehr machen muss.
Ich möchte kein schlimmes Urteil hören, eher ein positives, aber wer will das nicht.
Einen Arzt der sich mit dem Thema gut auskennt, auch OP's durchführt und mir ein nicht wie jetzt immer solch schwammiges Urteil, welches durch einmal draufgucken gemacht wurde, geben kann.

Das mit dem Rücken werde ich ebenso in Angriff nehmen und einen Orthopäden aufsuchen!

Wie kann ich den genannten Herrn Schaarnschmidt finden?



ex.pectus

#3
Du hast mich leider teilweise falsch verstanden. Das liegt sicherlich daran, dass ich mich zu kompliziert ausdrücke, aber auch daran, dass das Thema eben so kompliziert ist.

Ã,,rzte, die die OP durchführen, sind Chirurgen. Chirurgen haben die meiste Ahnung und größte Kompetenz im Leute aufschneiden (und natürlich im wieder zumachen und dem ganzen drumherum). D.h. Prof. Schaarschmidt würde ich gerade nicht empfehlen, um zu gucken, ob mit Herz und Lunge alles in Ordnung ist. Allerdings, wenn er dir nach seiner Untersuchung keine OP anraten würde, dann brauchst du auch sicher keine.

Wenn schon, dann lieber Dr. Lützenberg. Der ist zwar auch Chirurg, aber ich würde ihn in dem Fall eher als TB-"Koordinator" ansehen. D.h. er würde etliche Facharztuntersuchungen (Kardiologe, Pulmologe, MRT) in Auftrag geben und die Befunde mit dir dann besprechen.

Und bei den Fachärzten würde ich welche suchen, die die Befunde ebenfalls mit dir besprechen und Erläuterungen dazu abgeben, wie sie einzuordnen sind. Insbesondere würde ich mir einen Kardiologen (bzw. Pulmologen) suchen, der auch eine Spiro-Ergometrie (Leistungstest mit Atemgasanalyse) machen könnte, wenn er sie für nötig hält (und sie nur schon deshalb nicht macht, weil er gar nicht die Möglichkeit dazu hat). Spiroergometrien bieten vermutlich am ehesten bei sportmedizinisch interessierte Kardiologen an. Mit der Spiroergometrie bekommt man die aussagekräftigsten Ergebnisse.

Hier ein paar links für Berlin:

Lungenarzt, der auch Spiroergometrie machen kann (in welchen Fällen, weiß ich aber nicht, für GKV aber nur zu bestimmten Tagen Terminvergabe für neue Patienten und dann ca. 2 Monate Wartezeit)
http://lungendoctor.de/

Prof. Schaarschmidt
http://www.helios-kliniken.de/index.php?id=4609

Dr. Lützenberg
http://chi.charite.de/mitarbeiter/luetzenberg-ronald.html

Trichter-/Kielbrust Nuss-OP 22.10.2010 (43 J, m, 185 cm, 71,5 kg, Berlin-Buch Prof. Schaarschmidt)
2. OP=Bügelentfernung 20.11.2013 (Magdeburg, Dr. Lützenberg)
meine Trichterbrust-OP-Seite

annaj

ich würde auch dr. Lützenberg empfehlen, und ich würde ihm auch nicht nur als chirurg einschränken... sein wissen bezieht sich allgemein und specializiert auf herz, lunge und gefäss, also bist du bei ihm richtig. Er wird dich auch zu kein op drängen, sondern schaut die lage an und lässt dich wissen. Dann entscheidest du was du machen möchtest. Er verdient nichts extra weil er eine neue patinetin hast, und hat damit keine intresse dich an etwas zu intressieren was gar nicht nötig (gesundheitlich) wäre. Termine sind oft kurzfristig zu bekommen, sei aber vorbereitet das es manchmal stunden dauert bis du dran bist... obwohl termin.

Weiblich.
1989-2011/01 Silikonimplantat. (16 J)
2011/03 Nuss-OP (modifiziert), dr. Lützenberg, Berlin Charité. (fast 39 J)
2013/08 Stabentfernung, dr. Lützenberg, Uniklinik Magdeburg. Zusätzlich würde grossflächig Muskeln versetzt (versuch Brustrekonstruktion, Knorpel wurde abgeschliffen usw)
2014/04 Brustrekonstruktion, Silikon in beide Brüste. Kleine Korrektur 2014/09 bei dr. Lützenberg.

ex.pectus

#5
Zitat von: annaj am 05. Januar 2013, 21:30:20
ich würde auch dr. Lützenberg empfehlen, und ich würde ihm auch nicht nur als chirurg einschränken... sein wissen bezieht sich allgemein und specializiert auf herz, lunge und gefäss, also bist du bei ihm richtig. Er wird dich auch zu kein op drängen, sondern schaut die lage an und lässt dich wissen. Dann entscheidest du was du machen möchtest. Er verdient nichts extra weil er eine neue patinetin hast, und hat damit keine intresse dich an etwas zu intressieren was gar nicht nötig (gesundheitlich) wäre. Termine sind oft kurzfristig zu bekommen, sei aber vorbereitet das es manchmal stunden dauert bis du dran bist... obwohl termin.

Das sehe ich ähnlich: Dass sachfremde Überlegungen bei Dr. Lützenberg in der Patientenberatung eine Rolle spielen könnten, kann ich mir nicht vorstellen. Nach meinem Eindruck spricht nichts dafür bzw. alles dagegen.

Ob bei Prof. Schaarschmidt finanzielle Aspekte tatsächlich so eine Rolle spielen, wie man manchmal lesen kann, oder ob dies nur dem Umstand geschuldet ist, dass man bei ausländischen Selbstzahlern eben einen bestimmten Preis verlangen muss, weiß ich nicht. Was mich inzwischen stören würde, ist der Umstand, dass ihm scheinbar die schiere Anzahl an OPs so wichtig ist. Was genau dahinter steckt, weiß ich nicht. Vielleicht ein Wettbewerb mit bzw. gegen Dr. Pilegaard, wer die meisten Nuss-OPs gemacht hat, oder irgendetwas anderes. Ich finde das jedenfalls nicht gut.

Und dass Dr. Lützenberg vielseitig spezialisiert und vielseitig interessiert ist, stimmt auch. Allerdings hat er ja mehr mit Patienten zu tun, die sich operieren lassen. Wie es Patienten ergeht, die sich bewußt gegen OPs entscheiden, kann er auf Dauer nicht so gut verfolgen, wie ein niedergelassener Kardiologe oder Lungenarzt, der solche Patienten regelmäßig sieht. Da müssten niedergelassene Kardiologen und Lungenärzte meiner Meinung nach einfach mehr eigene praktische Erfahrung haben als die TB-Chirurgen.
Trichter-/Kielbrust Nuss-OP 22.10.2010 (43 J, m, 185 cm, 71,5 kg, Berlin-Buch Prof. Schaarschmidt)
2. OP=Bügelentfernung 20.11.2013 (Magdeburg, Dr. Lützenberg)
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ex.pectus

#6
oder zum Beispiel Chirurgen einerseits und Anwendung der Saugglocke andererseits. Das ist für mich eigentlich ein natürlicher Widerspruch in sich.

Im Jahre 2006 schreibt Prof. Schaarschmidt:


            ...ich habe gar nichts gegen die Sauggglocke, kann Ihnen die auch verordnen, wenn Sie sie versuchen wollen.
... Viele meiner Patienten haben vor einer OP die Saugglocke konsequent bis zu drei Jahren angewendet.
Ammeisten Effekt hatten wir noch vor dem 10. Lebensjahr aber halt auch nicht dauerhaft...
13.11.06 22:13
http://www.med1.de/Forum/Orthopaedie/1156/19/
(Hervorhebung von mir)

Tut mir leid, aber das kann ich so schon mal nicht glauben.

Hier wieder der Vergleich mit Dr. Lützenberg: Er bietet auch die Saugglocke an. Im August 2012 hat er mir den Koffer mit den verschiedenen Größen gezeigt. Wer sich also dafür interessiert, ist bei ihm auch an der richtigen Adresse. Glaubwürdigkeitsprobleme sehe ich bei ihm nicht. Nur eben wieder der mögliche Einwand, dass er eben vermutlich eher Patienten sehen wird, die sich in der Tendenz eher sowieso operieren lassen wollen. D.h. manche positiv Erfahrungen landen erst gar nicht bei ihm, wie dieses Beispiel, d.h. die kennt er dann logischerweise auch nicht unbedingt.
Trichter-/Kielbrust Nuss-OP 22.10.2010 (43 J, m, 185 cm, 71,5 kg, Berlin-Buch Prof. Schaarschmidt)
2. OP=Bügelentfernung 20.11.2013 (Magdeburg, Dr. Lützenberg)
meine Trichterbrust-OP-Seite

Müllie

#7
Zitat von: ex.pectus am 05. Januar 2013, 22:00:20
Und dass Dr. Lützenberg vielseitig spezialisiert und vielseitig interessiert ist, stimmt auch. Allerdings hat er ja mehr mit Patienten zu tun, die sich operieren lassen. Wie es Patienten ergeht, die sich bewußt gegen OPs entscheiden, kann er auf Dauer nicht so gut verfolgen, wie ein niedergelassener Kardiologe oder Lungenarzt, der solche Patienten regelmäßig sieht. Da müssten niedergelassene Kardiologen und Lungenärzte meiner Meinung nach einfach mehr eigene praktische Erfahrung haben als die TB-Chirurgen.
Es wäre wünschenswert, wenn niedergelassene Ã,,rzte einen TB-Patienten über längere Zeit begleiten, aber diese Ã,,rzte muss man auch erst mal finden. Sie haben sich ja nicht darauf spezialisiert und mögliche Erfahrungen bleiben bis zum ersten persönlichen Gespräch verborgen.

Ein persönliches Beispiel: Ich war bei einem Pulmologen, der mich zu meinem ersten Termin erstmal wieder nach Hause geschickt hat ("Keine Zeit. Das eilt ja nicht.") Zum zweiten Termin hatte er diverse Literatur vor sich ausgebreitet , um sich über die Symptome zu vergewissern. Im dritten Gespräch, nach Auswertung eines zweifelhaften Ergo-Tests, verwies er mich an meinem heutigen Chirugen, mit folgenden Satz: "Den letzten Patienten, den ich dort hin geschickt habe, hab ich nie wieder gesehen." Eindeutig zweideutig. Dieser Facharzt hat mich nie wieder gesehen.


@Sarahchen: Ich schließe mich den Vorrednern an und rate dir eher zu einem Termin bei Dr. Lützenberg an statt von Prof. Schaarschmidt. Wenn dein Hausarzt dich bei den nötigen Untersuchungen nicht unterstützt, kann Lützenberg das sicher auch koordinieren.

Ich kann deinen Wunsch nach fachkundiger Klärung deines Gesundheitszustandes gut nachvollziehen und wünsche dir dabei alles Gute!

Müllie

Edit: Typo

Traumleben

Hallo Sarah!

Dr. Lützenberg ist klar zu empfehlen. Super OP-Ergebnisse, keine Beschwerden oder Komplikationen, super Vor- und Nachbetreuung, per Mail jederzeit erreichbar. Rät nicht leichtfertig zur OP. Und nach allem, was ich gelesen und gehört habe, würde ich NICHT zu Schaarschmidt gehen.

Bevor Du aber zu Dr. Lützenberg gehst, geh doch erst mal zu einem spezialisierten Orthopäden. Ich war bei Dr. Wilke. Berlin-Steglitz. Gelenk- und Wirbelsäulenzentrum, Kieler Straße / Ecke Schloßstraße. Wirkt auf mich sehr kompetent, wird auch über Berlin hinaus empfohlen. Eigentlich Kinderarzt, aber das ist nichts Ungewöhnliches in dem Fachbereich. Allerdings lange Wartezeiten. Von zwei Monaten solltest Du Dich nicht abschrecken lassen - auf die kommt es allerdings bei Deinem/unseren Krankheitsbild nach etlichen gewarteten Jahren allgemein auch nicht mehr an.

Der guckt dich gründlich an, setzt Beschwerden in Zusammenhang (endlich mal ein Orthopäde, der das tat! - meine Trichterbrust hat bis dahin auch nie einen interessiert bzw. ist überhaupt mal aufgefallen) und kann Dir dann eine Überweisung zu Dr. Lützenberg und/oder Schaarschmidt schreiben. Schau Dir vorher an, was genau Du für eine Überweisung brauchst. Und scheu Dich nicht, die auch genau so zu verlangen. Die Damen am Empfang sind manchmal etwas überfordert, aber mit Entschiedenheit bekommst Du alles, was Du brauchst. Bei Lützenberg heißt das "Thorax-Sprechstunde". Termin dafür bei dem Kundenservice o. ä. der Charité ausmachen, geht auch per Mail. Per Telefon erreicht man da selten jemand.

Viel Glück!

Traumleben

mike120379

Zitat von: Traumleben am 11. Januar 2013, 08:53:50
Der guckt dich gründlich an, setzt Beschwerden in Zusammenhang (endlich mal ein Orthopäde, der das tat! - meine Trichterbrust hat bis dahin auch nie einen interessiert bzw. ist überhaupt mal aufgefallen) und kann Dir dann eine Überweisung zu Dr. Lützenberg und/oder Schaarschmidt schreiben. Schau Dir vorher an, was genau Du für eine Überweisung brauchst. Und scheu Dich nicht, die auch genau so zu verlangen. Die Damen am Empfang sind manchmal etwas überfordert, aber mit Entschiedenheit bekommst Du alles, was Du brauchst. Bei Lützenberg heißt das "Thorax-Sprechstunde". Termin dafür bei dem Kundenservice o. ä. der Charité ausmachen, geht auch per Mail. Per Telefon erreicht man da selten jemand.

Sarah braucht eine Überweisung zur Thorax-Chirurgie... war am Dienstag erst bei Dr. Lützenberg zur Nachuntersuchung ;-)

Traumleben

Entsprechend Charité-Homepage und telefonischer Auskunft hatte ich mir damals eine Überweisung in die "Thorax-Sprechstunde" geholt, aber ich glaube, das ist gehüpft wie gesprungen. Thorax + Dr. Lützenberg sollte reichen. ;)

ex.pectus

#11
Zitat von: Müllie am 06. Januar 2013, 02:16:30
Zitat von: ex.pectus am 05. Januar 2013, 22:00:20
ein niedergelassener Kardiologe oder Lungenarzt, der solche Patienten regelmäßig sieht. Da müssten niedergelassene Kardiologen und Lungenärzte meiner Meinung nach einfach mehr eigene praktische Erfahrung haben als die TB-Chirurgen.
Es wäre wünschenswert, wenn niedergelassene Ã,,rzte einen TB-Patienten über längere Zeit begleiten, aber diese Ã,,rzte muss man auch erst mal finden. Sie haben sich ja nicht darauf spezialisiert und mögliche Erfahrungen bleiben bis zum ersten persönlichen Gespräch verborgen.

OK.

Aber:
Eine These lautet ja, dass die Beschwerden einer Trichterbrust mit dem Alter auf jeden Fall schlimmer werden.

Wenn das stimmt, müssten dann diese TB-Patienten im Alter nicht bei den diversen Ã,,rzten mit ihren zunehmenden Beschwerden auftauchen? Müssten dann die aufgesuchten Ã,,rzte nicht auch irgendwann auf Grund dessen einen Zusammenhang zwischen den zunehmenden Beschwerden im Alter und der TB herstellen. Und müsste das nicht wiederum dazu führen, dass die Ã,,rzte dann jungen Patienten eher zur TB-OP raten?

Dass sich neue Erkenntnisse bezüglich neuer OP-Methoden nur langsam bei Ã,,rzten herumsprechen, ist verständlich. Dieses Argument kann aber nicht für die These der zunehmenden Beschwerden im Alter gelten. Denn TB gibt es ja schon "ewig". Und so selten sind TB ja auch nicht. Nur im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung sind 1:300 nicht gerade viel. Aber unter den Krankheiten ist es nicht so selten.
Trichter-/Kielbrust Nuss-OP 22.10.2010 (43 J, m, 185 cm, 71,5 kg, Berlin-Buch Prof. Schaarschmidt)
2. OP=Bügelentfernung 20.11.2013 (Magdeburg, Dr. Lützenberg)
meine Trichterbrust-OP-Seite

annaj

Zitat von: ex.pectus am 17. Februar 2013, 20:35:45
Und so selten sind TB ja auch nicht. Nur im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung sind 1:300 nicht gerade viel. Aber unter den Krankheiten ist es nicht so selten.

naja, ich habe mit mein vaters cousin über tb gesprochen, er ist gerade in rente nach eine karriere als arzt (allgemein) gegangen... er meinte er hatte nie ein patient/e patientin mit tb gesehen.... dr. Lützenberg hat es schön formuliert: trichterbrust ist der blinde fleck des arztes.
Weiblich.
1989-2011/01 Silikonimplantat. (16 J)
2011/03 Nuss-OP (modifiziert), dr. Lützenberg, Berlin Charité. (fast 39 J)
2013/08 Stabentfernung, dr. Lützenberg, Uniklinik Magdeburg. Zusätzlich würde grossflächig Muskeln versetzt (versuch Brustrekonstruktion, Knorpel wurde abgeschliffen usw)
2014/04 Brustrekonstruktion, Silikon in beide Brüste. Kleine Korrektur 2014/09 bei dr. Lützenberg.

ex.pectus

#13
Zitat von: annaj am 17. Februar 2013, 21:20:00
naja, ich habe mit mein vaters cousin über tb gesprochen, er ist gerade in rente nach eine karriere als arzt (allgemein) gegangen... er meinte er hatte nie ein patient/e patientin mit tb gesehen.

Und welche Schlussfolgerung kann/soll man daraus ziehen?

Dazu mal ein paar Ãœberlegungen:

Ein niedergelassener Hausarzt hat vielleicht so 1000 Patienten pro Quartal. Das sind von Quartal zu Quartal im großen und ganzen natürlich die selben, aber vielleicht so 100 Neupatienten pro Jahr. Wenn ich 30 Jahre ansetze, ergeben sich 1000+100*30=4000 Patienten.

Wenn man nun bei der TB eine Häufigkeit von 1:300 ansetzt, ist es schlicht unwahrscheinlich, dass auf Grund der "Seltenheit" bzw. "Häufigkeit" unter seinen Patienten keiner eine TB hatte. Es müssten rein statistisch bei insgesamt 4.000 Patienten so ca. 13 gewesen sein.

Entweder ist es so, dass seine Patienten zwar eine TB hatten, dies aber für die Diagnose und Therapie absolut keine Rolle gespielt hat oder es ist so, dass die TB-Patienten unterdurchschnittlich krank sind und deshalb unter seinen Patienten keine TB-Patienten waren.

Auf jeden Fall kann man aus der Tatsache, dass ein Arzt, der in seinem Leben zwar Tausende Patienten aber keine TB gesehen hat, nicht die Schlussfolgerung ziehen, dass die Beschwerden einer Trichterbrust mit dem Alter auf jeden Fall schlimmer werden. Es spricht eigentlich eher dagegen.
Trichter-/Kielbrust Nuss-OP 22.10.2010 (43 J, m, 185 cm, 71,5 kg, Berlin-Buch Prof. Schaarschmidt)
2. OP=Bügelentfernung 20.11.2013 (Magdeburg, Dr. Lützenberg)
meine Trichterbrust-OP-Seite

Sascha

Das mit den unfähigen HAusärzten scheint normal zu sein, die kennen sich nur mit alltäglichen Krankheiten aus. Bei mri hieß es auch imemr auch nicht so schlimm und außerdem sei eine OP viel zu gefährlich. Zum Thema nicht so schlimm, mein Trichter war 7 cm tief und ziemlich großflächig.

Viel Glück
OPs :
2000 (Nuss), vorzeitge Entnahme, da innere Blutungen, keine Schmerzen
2003 (Erlangen), Grausame Optik, direkter wiedereinfall, dauerhafte Schmerzen
2005 (Nuss) Brust stabil, nach Bügelentnahme bleibende Schmerzen
2014 (Erlangen-Synthes) vollständige Fixierung + optische verbesserung, bleibende schmerzen.
2016 Entnahme in FFM.
Seit 2017 Frührentner.

Alter bei Ops : 16,18,20,29,32.