Trichterbrust Op Als Sportler

Begonnen von JohnnyHenver, 01. November 2013, 23:44:07

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ex.pectus

#15
Zitat von: JohnnyHenver am 04. November 2013, 23:13:04
Ich werde bald nach Homburg gehen, da ist in meiner Nähe leider die einzige Anlaufsttelle für Trichterbrustpatienten (Saarland). Dort werde ich dann auch eine Messung vornehmen lassen.

Auf der Homepage des UKS gibt es auch einige Infos zur Trichterbrust, u.a. auch zur Vermessung der Trichterbrust:
http://www.uniklinikum-saarland.de/einrichtungen/kliniken_institute/chirurgie/allgemeinchirurgie/infos_fuer_patienten/krankheitsbilder_kinderchirurgie/thoraxfehlbildungen/

Wie man da sieht, wird der gesamte Querschnitt bestimmt und auf Papier gebracht. Auf dem Blatt ist auch eine cm-Achse.
Allerdings ist die Messung nur von außen. Da stammt sicher noch aus einer Zeit, in der es kein MRT/CT gab. Allerdings hat es tatsächlich den Vorteil, dass es schneller verfügbar ist. (Aber was spielt die Schnelligkeit in dem Zusammenhang für eine Rolle? Ggf. könnte man sich auch schon parallel einen MRT-Termin besorgen, damit es später nicht so lange dauert.)

Das grundsätzliche Problem, dass das Ergebnis durch enorme Muskeln verfälscht werden kann, bleibt (sowohl positiv wie negativ). Nicht nur durch die Brust- sondern auch durch die Rückenmuskeln! Vermutlich/Hoffentlich wird ein erfahrener Untersucher das dann entsprechend berücksichtigen. Letztlich läuft das auf eine Schätzung hinaus, die mehr oder eben auch weniger zutreffend sein kann.
D.h. wenn man als Patient mit starken Muskeln mit so einer Messung/Schätzung nicht zufrieden ist, würde ich auf ein MRT bestehen.
Trichter-/Kielbrust Nuss-OP 22.10.2010 (43 J, m, 185 cm, 71,5 kg, Berlin-Buch Prof. Schaarschmidt)
2. OP=Bügelentfernung 20.11.2013 (Magdeburg, Dr. Lützenberg)
meine Trichterbrust-OP-Seite

annaj

das wichtigste letztendlich ist die frage: will man der trichterbrust wegen estetische gründe operieren, oder bestehen gesundheitliche gründe? Auch wenn keine probleme heute vorliegen, kann man sich bei einer CT/MRT-röntgen ein bild machen wie es die innere Organe gehen könnten. Wenn genug platz für alle da ist, bleibt nur die estetische und vielleicht somit die psyschische Belastung als grund zur op.
Weiblich.
1989-2011/01 Silikonimplantat. (16 J)
2011/03 Nuss-OP (modifiziert), dr. Lützenberg, Berlin Charité. (fast 39 J)
2013/08 Stabentfernung, dr. Lützenberg, Uniklinik Magdeburg. Zusätzlich würde grossflächig Muskeln versetzt (versuch Brustrekonstruktion, Knorpel wurde abgeschliffen usw)
2014/04 Brustrekonstruktion, Silikon in beide Brüste. Kleine Korrektur 2014/09 bei dr. Lützenberg.

JohnnyHenver

Ich lasse die OP hauptsächlich aus aesthetischen Gründen vonehmen, ich fühle mich einfach nicht wohl. Außerdem werde ich mit ihr beim aethetic Bodybuilding nie das erreichen, was ich möchte, da es immer irgendwie komisch aussehen wird.
Aber auch gesundheitlich habe ich ab und zu Bedenken. Ich merke beim Cardio, dass ich nicht tief genug einatmen kann um einen regelmäßigen Atemrythmus beizubehalten. (normalerweise 3 schritte einatmen 3 schritte ausatmen) Doch meine Lunge ist nach 2Schritten meist schon voll, das hat zur Folge dass ich häufig Atembedingt Seitenstechen bekomme...
Außerdem verspüre ich (in letzter Zeit zunehmend) hin und wieder ein leichtes bis mittelstarkes stechen in der Einkerbung links. (vermutlich das Rippenfell?)

annaj

Randy auf http://www.pectusinfo.com/board/today.php ist auch Bodybuilder, er hat seit ein Ewigkeit noch sein metall drin, hat wohl kein geld es entfernen zu lassen, die armen amies... es geht also auch mit metall und muskeln bauen wollte ich damit sagen.

Hier ein direktlink zu seine beiträge.
http://www.pectusinfo.com/board/search.php?token=&srchtxt=&srchfield=body&srchuname=randy&f%5B%5D=all&srchfrom=0&filter_distinct=yes&searchsubmit=Search

Weiblich.
1989-2011/01 Silikonimplantat. (16 J)
2011/03 Nuss-OP (modifiziert), dr. Lützenberg, Berlin Charité. (fast 39 J)
2013/08 Stabentfernung, dr. Lützenberg, Uniklinik Magdeburg. Zusätzlich würde grossflächig Muskeln versetzt (versuch Brustrekonstruktion, Knorpel wurde abgeschliffen usw)
2014/04 Brustrekonstruktion, Silikon in beide Brüste. Kleine Korrektur 2014/09 bei dr. Lützenberg.

ex.pectus

#19
Zitat von: annaj am 05. November 2013, 22:40:38
das wichtigste letztendlich ist die frage: will man der trichterbrust wegen estetische gründe operieren, oder bestehen gesundheitliche gründe?

Ich würde da andere Fragen hervorheben: Will man selber eine TB-OP? und wenn ja: Bekommt man die TB-OP bezahlt bzw. was muss man tun, damit die TB-OP bezahlt wird?

Die erste Frage muss jeder Betroffene letztlich für sich selber beantworten. Die Entscheidung können andere nicht abnehmen, aber sie können ihre Meinung dazu sagen.

Und meine Meinung ist die, dass man sich die Entscheidung nicht zu leicht machen sollte:

Wenn man sich nur fragt, ob es besser wäre, wenn die TB weg wäre, ist die Frage definitiv zu kurz gegriffen. Die vollständige Frage müsste vielleicht so lauten:

Will man selber für die möglichen Vorteile einer TB-OP auch alle möglichen Nachteile und Risiken einer TB-OP in Kauf nehmen?

Auch diese Frage muss natürlich jeder Betroffene für sich selbst beantworten. Man kann aber dabei behilflich sein, bspw. indem man die möglichen Vorteile und Nachteile zusammenträgt.


Bei den Vor- und Nachteilen spielen dann ästhtische und medizinische Aspekte auch eine Rolle.

Bezüglich Ã,,sthetik scheint es auf der Hand zu liegen, dass eine OP eine Verbesserung bringt. Wenn man da nur den Massstab anlegt, dass der Trichter nach der OP verschwunden ist, dann wird dies mit sehr großer Wahrscheinlichkeit auch eintreten. Aber sobald man da individuell-subjektiv höhere Anspüche stellt, wird es schon viel komplizierter. Wenn es hauptsächlich um Rippenbögen oder "komische Stellen" an der Brust geht, ist keineswegs so sicher, dass das durch eine TB-OP entscheidend besser bzw. der Betroffene selbst mit dem Ergebnis zufrieden sein wird.

Und bezüglich medizinischen Gründen ist es eigentlich noch komplizierter. Lediglich für die Kostenübernahme sind medizinische Gründe ausschließlich von Vorteil. Ob sich medizinische Probleme durch eine TB-OP tatsächlich bessern, ist keineswegs sicher. Eine medizinische Indikation sagt eigentlich nur, dass eine TB-OP gerechtfertigt ist, in dem Sinne, dass man es - vereinfacht gesagt - "einfach mal probiert", ob es hilft. Manchmal hilft es, manchmal nicht. Und manchmal wird es schlimmer. Die durchaus richtige Überlegung, dass zu wenig Platz im Brustkorb schlecht ist, bedeutet umgekehrt ja leider nicht automatisch bzw. zwangsläufig, dass das manuelle Schaffen von mehr Platz im Brustkorb auch zu mehr Gesundheit oder Leistungsfähigkeit führt.
Trichter-/Kielbrust Nuss-OP 22.10.2010 (43 J, m, 185 cm, 71,5 kg, Berlin-Buch Prof. Schaarschmidt)
2. OP=Bügelentfernung 20.11.2013 (Magdeburg, Dr. Lützenberg)
meine Trichterbrust-OP-Seite

zadkiel

Zitat von: ex.pectus am 06. November 2013, 14:06:47
Die durchaus richtige Überlegung, dass zu wenig Platz im Brustkorb schlecht ist, bedeutet umgekehrt ja leider nicht automatisch bzw. zwangsläufig, dass das manuelle Schaffen von mehr Platz im Brustkorb auch zu mehr Gesundheit oder Leistungsfähigkeit führt.
kleine Einschränkung: "Das manuelle Schaffen von mehr Platz im Brustkorb" ist einem auf Dauer komprimierten Herz im zu engen Brustraum m.E. immer vorzuziehen. In meinem Fall z.B. müsste ich zwar nicht daran sterben, aber die Möglichkeit, eine Herzkrankheit zu entwickeln, wäre laut Aussage der Ã,,rzte, bei denen ich zur Untersuchung war, wesentlich höher, wenn es weiterhin eingezwängt bleibt. Das ist in meinem Fall der Hauptgrund für eine OP.
-19.11.2013: Einsetzen von 2 Bügeln und einem Stabilisator, operiert von Dr. Lützenberg, Uniklinikum Magdeburg, Alter bei OP: 46 Jahre
-23.11.2016: Entfernung der Bügel und des Stabilisators, beidseitige Rippenknorpelresektion etc. durch Dr. Lützenberg, Alter bei OP: 49 Jahre

ex.pectus

Zitat von: zadkiel am 06. November 2013, 21:21:10
Das ist in meinem Fall der Hauptgrund für eine OP.

Wie das jetzt in deinem Fall ist, kann ich natürlich nicht beurteilen.

Aber es fängt schon damit an: Was ist ein "komprimiertes" Herz. Hier im Forum gibt es Fälle, in denen die TB-Chirurgen meinten das Herz des Betreffenden sei komprimiert, andere Ã,,rzte des Betreffenden meinten das nicht. Bei mir war das genauso: TB-Chirurg: ihr Herz ist komprimiert, MRT-Radiologen/Kardiologen: ihr Herz ist nicht komprimiert. Was soll man davon halten oder dazu sagen?

Aber sicher gibt es auch Fälle, die so ausgeprägt sind, dass sich die Ã,,rzte halbwegs einig sind, dass es komprimiert ist.
Und vielleicht macht es dann auch einen entscheidenden Unterschied, ob man eine extreme Komprimierung beseitigt oder ob man einfach nur noch mehr Platz schafft. Dass die Beseitigung einer "echten" Komprimierung sinnvoll ist, finde ich sofort einleuchtend.

Insofern würde ich da zwischen 1.) Beseitigen von tatsächlich zu wenig Platz und 2.) Schaffen von mehr Platz unterscheiden. Ich frage mich nur, wie man als Betroffener zuverlässig herausbekommt, zu welcher der beiden Gruppen man gehört (insbesondere in Grenzfällen).
Trichter-/Kielbrust Nuss-OP 22.10.2010 (43 J, m, 185 cm, 71,5 kg, Berlin-Buch Prof. Schaarschmidt)
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zadkiel

#22
Zitat von: ex.pectus am 06. November 2013, 22:00:30
Insofern würde ich da zwischen 1.) Beseitigen von tatsächlich zu wenig Platz und 2.) Schaffen von mehr Platz unterscheiden.
Ja, diesen feinen Unterschied würde ich auch als wesentlich sehen. Eine "erhebliche mediastinale Raumforderung" hat natürlich eine eindeutige Aussage.
Zitat von: ex.pectus am 06. November 2013, 22:00:30
Ich frage mich nur, wie man als Betroffener zuverlässig herausbekommt, zu welcher der beiden Gruppen man gehört (insbesondere in Grenzfällen).
Die bildgebenden Verfahren wie MRT und CT zeigen schon recht zuverlässig, ob bzw. inwiefern ein inneres Organ komprimiert und gegebenenfalls verschoben ist. Die Frage ist vermutlich eher, was hat die Komprimierung bzw. das Maß der Komprimierung für Konsequenzen, auch hinsichtlich einer Verschlechterung bei Nichtbehandlung. Das ist dann wiederum der Interpretations-/Erfahrungsspielraum der Ã,,rzte.
Ich kann bei meinem CT eindeutig auch als Laie feststellen, dass das Herz gequetscht ist und sicher nicht die optimale Leistung bringen kann. Das Belastungs-EKG zeigt dann kausal den Befund und die Beschwerden sind auch nachvollziehbar.

Ich glaube, das entfernt sich hier aber jetzt vom ursprünglichen thread "OP als Sportler"...sorry. Das gehört wohl eher in meinen eigenen Erfahrungsbericht... ::)
-19.11.2013: Einsetzen von 2 Bügeln und einem Stabilisator, operiert von Dr. Lützenberg, Uniklinikum Magdeburg, Alter bei OP: 46 Jahre
-23.11.2016: Entfernung der Bügel und des Stabilisators, beidseitige Rippenknorpelresektion etc. durch Dr. Lützenberg, Alter bei OP: 49 Jahre

JohnnyHenver

@zadkiel:
Mach dir da ma keine Sorgen, je mehr ich, besonders aus persönlichen Erfahrungen, lerne, desto besser :)
(boah 4 Kommas in einer Zeile xD)

Über die meisten Risiken bin ich mir denke ich im klaren, meine Eltern denken auch ich würde es auf die leichte Schulter nehmen würde, aber hab mir das schon gründlich überlegt :)
Ich muss sagen, die OP an sich ist das worum ich mir am wenigsten Sorgen mache, am meisten Angst hab ich eigentlich nur von dem ganzen Kleinkram (Infusionen, die PDA,...). Ist denke ich Gewöhnungssache, hab auch noch nie Blut abgenommen bekommen x.x

annaj

Zitat von: JohnnyHenver am 07. November 2013, 00:01:41
Ich muss sagen, die OP an sich ist das worum ich mir am wenigsten Sorgen mache, am meisten Angst hab ich eigentlich nur von dem ganzen Kleinkram (Infusionen, die PDA,...). Ist denke ich Gewöhnungssache, hab auch noch nie Blut abgenommen bekommen x.x

pda muss nicht sein, du kannst auch Morphium über venenkatheter bekommen... vor pda habe ich auch angst... die spritzen und blutabnahmen sind schnell vorbei, denk an was schönes  8)
Weiblich.
1989-2011/01 Silikonimplantat. (16 J)
2011/03 Nuss-OP (modifiziert), dr. Lützenberg, Berlin Charité. (fast 39 J)
2013/08 Stabentfernung, dr. Lützenberg, Uniklinik Magdeburg. Zusätzlich würde grossflächig Muskeln versetzt (versuch Brustrekonstruktion, Knorpel wurde abgeschliffen usw)
2014/04 Brustrekonstruktion, Silikon in beide Brüste. Kleine Korrektur 2014/09 bei dr. Lützenberg.