Bisher 1 Todesfall

Begonnen von Trichterbrust, 06. Mai 2010, 00:37:40

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Trichterbrust

Hallo,

echt ein Wunder, dass in diesem Forum mein Benutzername noch frei war...  :o

Ich werde bald aufgrund meiner sehr sehr ausgeprägten Trichterbrust in Berlin-Buch operiert. Und folgendes macht mir Angst:

http://www.michaelsworld.eu/cgi-bin/tb/berichte/show.cgi?nummer=77

(Unter http://www.trichterbrustinfo.de/ -> Erfahrungsberichte zu finden.)

Zitat(...) wurde beim Einführen des Bügels das Herz (...) stark verletzt.

Ich glaube gelesen zu haben, dass es bei bisher 900-1000 Operationen in der Klinik Berlin-Buch (größte Erfahrung und die meisten Operationen in Europa) diesen einen Todesfall gab.

Also liegt meine Chance zu überleben bei etwa 1 zu 1000.

1/1000 = Angst :-[

Wenn man im Lotto so hohe Gewinnchancen hätte... ich lass weitere Ausführungen mal lieber und entschuldige mich schon mal im voraus für diese sinnlose Gegenüberstellung, aber man darf doch wohl noch nervös vor seiner Operation sein, oder?


Cradle-of-Fear

Bei mir war der Doc gleichzeitig Herzspezialist.

Mach dir dank ich mal keine Sorgen. Jede OP hat Risiken. Auch bei ner Blinddarm-OP sind schon Leute gestorben.

Die haben denk ich da schon die richtigen Leute im OP und sind auf einen Notfall vorbereitet.

Ditnerrrr

Also mir haben die Ã,,rzte in Berlin gesagt das schon zwei dabei gestorben sind

Die wären aber auch schon Herzkrank oder so gewesen

Jemand wirklich gesundes ist aber bei der Vielzahl von Ops noch nicht gestorben

Und er sagte mir auch noch das im Schnitt jeder 300 Patient dabei drauf geht


Mfg
2 Jahre Saugglocke
März 2010 Nuss Op in Berlin

Andre

du musst dir echt keine angst amchen da wird nix passieren, es gab schon soviele operationen und dabei sind nur zwei gestorben, die herzkrank waren.
aber natürlich kann dir das keiner hundert prozentig versichern das du nicht stirbst sondern nur 99.999prozentig

Trichterbrust

Zitat von: Andre am 06. Mai 2010, 21:18:56dabei sind nur zwei gestorben, die herzkrank waren.

Im oben verlinken Erfahrungsbericht steht aber nichts von "Herzkrank"

Pexc

Wenn das Herz durchstochen wurde, dann ist es egal ob herzkrank oder nicht.
Genaueres unter: http://web517.s13.okayspace.de/Trichter/index.php?topic=506.0
Auf Seite zwei berichtet die Mutter des Verstorbenen.
OPs sind gefährlich, es ist kein Zuckerschlecken. Wenn nicht so ein Fehler passiert, kann es die Anästhesie oder eine Krankenhausinfektion sein, die das Leben beendet. Macht es nur, wenn es wirklich sehr beeinträchtigend ist.
(Nur) Bei Problemen mit dieser Seite und deren Benutzern oder bei Fragen zur Technik, schickt mir eine Privatnachricht.
Meine Bilder

Ditnerrrr

Zitat von: Pexc am 06. Mai 2010, 23:42:46
Wenn das Herz durchstochen wurde, dann ist es egal ob herzkrank oder nicht.
Genaueres unter: http://web517.s13.okayspace.de/Trichter/index.php?topic=506.0
Auf Seite zwei berichtet die Mutter des Verstorbenen.
OPs sind gefährlich, es ist kein Zuckerschlecken. Wenn nicht so ein Fehler passiert, kann es die Anästhesie oder eine Krankenhausinfektion sein, die das Leben beendet. Macht es nur, wenn es wirklich sehr beeinträchtigend ist.

Wobei ich aber auch denke das keine Panikmache hier verbreitet werden sollte.
Bei einem Arzt wie dem Schaarschmidt kann man sich schon ziemlich sicher sein das es gut gehen wird
Wobei man sicherlich nie 100 % sicher sein kann.
Komplikationen können immer auftreten aber man muß ja nicht immer direkt vom schlimmsten ausgehen.
2 Jahre Saugglocke
März 2010 Nuss Op in Berlin

zach

[quote OPs sind gefährlich, es ist kein Zuckerschlecken. Wenn nicht so ein Fehler passiert, kann es die Anästhesie oder eine Krankenhausinfektion sein, die das Leben beendet. Macht es nur, wenn es wirklich sehr beeinträchtigend ist.
[/quote]
Sehe ich auch so.
Wer noch im alten Krankenhaus operiert wurde, weiß genau um die Zustände auf der ITS Bescheid, ich sage nur...WC und Vorhang usw....
Zu dieser Zeit gab es reihenweise Infekte, was sich im neuen Krankenhaus aber wohl normalisiert hat.
Wichtig finde ich halt nur das die Ã,,rzte beim Vorgespräch ehrlich sind, die OP- Risiken genau erläutern und wirklich drauf hinweisen das es eine harte Op ist  (das haben haben sie nicht immer gemacht). Aus eigener Erfahrung weiß ich das es echt zur Hölle werden kann....
Es gab auch genug OPs die mittendrin abgebrochen wurden, weil es einfach brenzlig wurde.
Mittlerweile sind es leider! nicht mehr 2Todesfälle...
Also seid euch um die Schwere dieser OP bewußt!
Alter bei OP: 28
1.OP Jan. 06 1Bügel  mit vielen Komplikationen
2.OP März 06 1Bügel mit vielen Komplikationen
3.OP Juni 06 2Bügel  mit vielen Komplikationen
4.OP Febr. 09 Bügelentnahme mit Rippenkorrektur
5.OP Febr. 09 Komplikationen nach Entnahme

Punktionen kann ich schon nicht mehr zählen......

Ditnerrrr

Mir wurde vor 8 Wochen gesagt das es bisher nur 2 Todesfälle waren.
2 Jahre Saugglocke
März 2010 Nuss Op in Berlin

Florian_B

Mal eine Frage die dazu ganz gut passt: Wie hoch schätzt ihr die Gefahr bei der Entnahme des Bügels? Haben die Ã,,rzte euch dazu vllt. schon einmal Infos gegeben?

Viele Grüße
Flo
06.2007: Behandlung mit Saugglocke
08.2009: OP in Berlin-Buch
08.2012: Bügelentnahme in Berlin-Buch

Ditnerrrr

Würde mich auch mal interessieren.
2 Jahre Saugglocke
März 2010 Nuss Op in Berlin

Andre

ich würde denken da da gar nichts passiert ist auuser vllt mal ein paar komplikationen aufgetreten sind. im gegensatz zur einsetzung des bügels wird sie auch stationär durchgeführt

ex.pectus

#12
Zitat von: Ditnerrrr am 07. Mai 2010, 20:25:14
Mir wurde vor 8 Wochen gesagt das es bisher nur 2 Todesfälle waren.

also bis März 2010: 2 Todesfälle in Berlin-Buch

Zitat
Contorted auf pectusinfo.com am 20.12.2009:
I am in the hospital rigth now, second day of my stay in berlin. Been fun thus far though today I was talking to the nurse about the dangers of the operation and she told me that actually three people have died here in Berlin from the nuss procedure.

also bis Dezember 2009: 3 Todesfälle in Berlin-Buch

Um es für den flüchtigen Leser klarzustellen: Da ist nicht ein Todesfall hinzugekommen, sondern es wurde ein Todesfall unterschlagen. In der Diskussion mit den 3 Todesfällen hat auch schaar aka Prof. Schaarschmidt geschrieben und der Angabe nicht widersprochen.

Inzwischen hört man von 4 Todesfällen, siehe hier.

Zitat von: Ditnerrrr am 07. Mai 2010, 12:29:10
Zitat von: Pexc am 06. Mai 2010, 23:42:46
Wenn das Herz durchstochen wurde, dann ist es egal ob herzkrank oder nicht.
Genaueres unter: http://web517.s13.okayspace.de/Trichter/index.php?topic=506.0
Auf Seite zwei berichtet die Mutter des Verstorbenen.
OPs sind gefährlich, es ist kein Zuckerschlecken. Wenn nicht so ein Fehler passiert, kann es die Anästhesie oder eine Krankenhausinfektion sein, die das Leben beendet. Macht es nur, wenn es wirklich sehr beeinträchtigend ist.

Wobei ich aber auch denke das keine Panikmache hier verbreitet werden sollte.

Klar, Panikmache ist unangebracht. Aber wenn manche denken, Todesfälle bei der Nuss-OP gab es nur früher, aber nicht mehr heute, oder nur bei Herzkranken und nicht bei wirklich Gesunden, oder irgendwo, aber nicht in Berlin-Buch, dann hat die Richtigstellung dieser Irrtümer ja nichts mit Panikmache zu tun, sondern nur mit Aufklärung.

Zitat von: Ditnerrrr am 07. Mai 2010, 12:29:10
Bei einem Arzt wie dem Schaarschmidt kann man sich schon ziemlich sicher sein das es gut gehen wird

Inzwischen sehe ich das etwas differenzierter. Und ich frage mich, ob Prof. Schaarschmidt eher als Sicherheitsfaktor oder als Risikofaktor anzusehen ist. Ernsthaft.

Zum einen wegen der Todesfälle, insbesondere in den letzten Jahren. Und zum anderen wegen der angeblichen Konsequenzen/Erfahrungen daraus bzw. deren Einhaltung.

Und wegen anderer Details, zum Beispiel: Im Tagesspiegel-Interview wird Prof. Schaarschmidt damit zitiert, dass eine Trichterbrust-OP mit über 35 "sehr sportlich" sei. Was soll das denn bitte schön heißen? Eine OP als sportliche Herausforderung? Für wen? Für den Operateur oder den Patienten? Sicher kann man eine OP auch als sportliche Herausforderung für den Patienten sehen, aber das "sportliche" ist ja wohl kaum das, was man als das entscheidende Merkmal als Arzt herausstellen sollte. Vielleicht sieht Prof. Schaarschmidt seine OPs ja auch mehr als "sportliche" Herausforderungen, bei denen er Risiken geringer einschätzt oder mehr Risiken eingeht als vielleicht andere Kollegen.

Zitat von: Ditnerrrr am 07. Mai 2010, 12:29:10
Wobei man sicherlich nie 100 % sicher sein kann.
Komplikationen können immer auftreten aber man muß ja nicht immer direkt vom schlimmsten ausgehen.

Da ich sonst keine Vergleichszahlen für Trichterbrust-OPs kenne, zum Vergleich mal die Todesfallrate für eine andere OP-Art mit Anästhesie (Gebärmutterentfernung): in 2010 4 Todesfälle von 10.288 OPs, entspricht 0,04%. Aber selbst mit dieser geringen Rate ist der Zielwert überschritten, der bei 0,014% Todesfällen liegt, s. IQM Kennzahlen. Die speziellen OP-Risiken von Gebärmutterentfernung und Nuss-OP sind natürlich nicht zu vergleichen, aber die allgemeinen OP-Risiken schon. Und dann könnte man den Schluss ziehen, dass die allgemeinen OP-Risiken offenbar bei unter 0,014% liegen könnten. Das wären 0,14 auf 1.000!
Trichter-/Kielbrust Nuss-OP 22.10.2010 (43 J, m, 185 cm, 71,5 kg, Berlin-Buch Prof. Schaarschmidt)
2. OP=Bügelentfernung 20.11.2013 (Magdeburg, Dr. Lützenberg)
meine Trichterbrust-OP-Seite

Sascha

Ich würde mal ganz klar so sagen, selbst wenn es nun die besagten 4 Todesfälle gewesen sein sollten, ist das ein minimaler Wert bei der MEnge an TB Ops. Wenn man bedenkt wieviele nach allgemeinen kleineren Eingriffen schon verstorben sind aufgrund fehlender Hygiene etc. da dürfte der Schnitt ja fast höher liegen. Damit meine ich alle Krankenhäuser zusammengenommen.

OPs :
2000 (Nuss), vorzeitge Entnahme, da innere Blutungen, keine Schmerzen
2003 (Erlangen), Grausame Optik, direkter wiedereinfall, dauerhafte Schmerzen
2005 (Nuss) Brust stabil, nach Bügelentnahme bleibende Schmerzen
2014 (Erlangen-Synthes) vollständige Fixierung + optische verbesserung, bleibende schmerzen.
2016 Entnahme in FFM.
Seit 2017 Frührentner.

Alter bei Ops : 16,18,20,29,32.

ex.pectus

#14
Die Argumentation (minimaler Wert bei der Menge an TB) verstehe ich nicht ganz.

Nochmal die Zahlen:

Trichterbrust-OP in Berlin-Buch: 4 von ca. 1.000

Bei meinem Vergleichsbeispiel sind "nur" 4 von ca. 10.000 verstorben. Das sind zehnmal weniger. Aber selbst das wird laut IQM noch als zu hoch angesehen (Erwartungswert: 1,4 von 10.000). Klar, wenn man das in absoluten Zahlen hochrechnet auf alle Krankenhäuser werden das mehr Todesfälle. In relativen Zahlen (und nur das kann für die Risikoeinschätzung von Bedeutung sein) sind es zehnmal weniger.

Was man bei den (und anderen) OP-Statistiken beachten muss:
In der überwiegenden Mehrzahl werden in Krankenhäusern (außer reinen Schönheitskliniken) Kranke operiert. Bei Statistiken zu akuten OPs (Blinddarm etc.) sind also auch Fälle dabei, bei denen die Patienten im allerletzen Moment erst operiert werden oder noch andere schwere Erkrankungen haben. Und bei anderen nicht akuten OPs (Kniegelenk etc.) sind auch schon relativ alte Patienten dabei.

Diese Fakten lassen es einfach nicht zu, das Risiko aktuell in Berlin-Buch oder bei Prof. Schaarschmidt als vergleichsweise gering anzusehen (im Vergleich zu anderen OPs, anderen Orten, anderen Operateuren, früheren Zeiten), meiner Meinung nach.

Vielleicht gibt es bessere, andere Fakten.
Trichter-/Kielbrust Nuss-OP 22.10.2010 (43 J, m, 185 cm, 71,5 kg, Berlin-Buch Prof. Schaarschmidt)
2. OP=Bügelentfernung 20.11.2013 (Magdeburg, Dr. Lützenberg)
meine Trichterbrust-OP-Seite