Tipps f. d. Trichterbrust-Sprechstunde b. Prof. Schaarschmidt Helios Berlin-Buch

Begonnen von ex.pectus, 08. Februar 2011, 15:19:54

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ex.pectus

Ich weiß nicht, ob es bei einigen oder sogar vielen anderen Professoren, Chefärzten und Spezialisten ähnlich ist, aber gestern gab es in der Montags-Sprechstunde wieder einige Terminverzögerungen (über 2 Stunden).

Ich hatte keinen regulären Termin, sondern sollte irgendwann ab 17 Uhr dazwischen geschoben werden, damit sich der Prof. mein Bügel-Brustbein-Problem mal kurz anschaut. Als ich kurz nach 17 Uhr bei der Anmeldung erschien, hieß es, dass es "etwas" Rückstand gibt, weil die erste Beratung schon alleine fast 2 Stunden gedauert hat. Für alle nachfolgenden Patienten sind solche "Auswüchse" natürlich nicht so schön.
Ich schreibe "Auswüchse" mit einem etwas kritischen Unterton, weil ich mir wirklich nur sehr schwer vorstellen kann, dass diese 2 Stunden wirklich nötig waren und ob es nicht vielleicht doch etwas straffer gegangen wäre.

(Mich hat es diesmal nicht wirklich gestört, weil ich ja sowieso keinen regulären Termin hatte und ich mich auch schon darauf eingestellt und vorbereitet hatte.)

Das Gute an Prof. Schaarschmidt dürfte aber sein, dass er vermutlich keinerlei Hemmungen hat, auch beim nächsten Patienten zeitmäßig wieder ganz in die vollen zu gehen. Gut für diesen Patienten, schlecht für die weiter Wartenden.

Ich war bis jetzt zweimal zur Montags-Sprechstunde und habe beide Male zufällig die Liste mit den Bestellzeiten gesehen. Die Patienten werden im 30-Min-Takt bestellt. Zusätzliche Patienten, die dazwischen geschoben werden müssen, wie ich diesmal, dürften die große Ausnahme sein. Und auch dass der Prof. während der Sprechstunde zu irgendwelchen Notfällen gerufen wird, halte ich auf Grund des delegierenden Arbeitsstils des Professors für sehr unwahrscheinlich. Der 30-Min-Takt ist sicherlich angemessen, denn es gibt tatsächlich auch Beratungen, die weniger als 30 Minuten dauern.

Mein Tipp lautet also bezüglich Wartezeit sollte man mit allem rechnen. Diejenigen, die von weiter her kommen, sollten die Rückreise keinesfalls zu knapp kalkulieren. Und man sollte sich auch ausreichend mit Essen, Trinken und Unterhaltung versorgt haben.

Und noch etwas zum Inhalt und Ablauf der Sprechstunde:
Als ich damals im September 2010 in die Sprechstunde kam, war das mein allererster Termin zum Thema "Trichterbrust-Operation". Eigentlich wollte ich erstmal nur wissen, ob das bei mir mit 43 Jahren überhaupt noch geht. Das weitere hat sich dann erst im Gespräch ergeben. Und natürlich sind weitere Fragen auch noch nach dem Termin neu hinzugekommen.

Im normalen Ablauf in Berlin-Buch ist es aber nicht vorgesehen, dass man den Prof. Schaarschmidt nochmal vor der OP spricht, um die letzten Fragen zu klären.

Die erste Vorbesprechung mit dem Professor ist gleichzeitig auch als letzte Besprechung mit dem Professor vor der OP gedacht.

Sicher gibt es nach der Krankenhausaufnahme auch noch einige Arztgespräche vor der OP, aber eben nicht automatisch mit dem Professor und auch nicht unbedingt mit einem anderen Arzt, der bei der OP dabei sein wird, sondern mit einem anderen Arzt der Kinderchirurgie.

Wer also unbedingt nochmal vor der OP mit dem Professor sprechen will, müsste nochmal einen Montagstermin in der Sprechstunde mit entsprechender zeitlicher Verzögerung vereinbaren.

Deshalb mein zweiter Tipp: gleich beim ersten Termin möglichst schon alle Fragen klären und keine Fragen für die vermeintliche OP-Besprechung mit ihm aufheben.

Andererseits kann man sich wirklich sicher sein, dass die OP vom Professor selbst durchgeführt wird und nicht von einem anderen Arzt, auch wenn man "nur" Kassenpatient ist und rechtlich keinen Anspruch auf die Auswahl des operierenden Arztes hat. Wenn der Professor verhindert ist, macht die OP nicht etwa ein Vertreter, sondern die OP wird verschoben.
(Im Internet gibt es einen Erfahrungsbericht eines Betroffenen, dass der Professor ihm die Chefarztbehandlung verweigert hätte. Soweit ich das beurteilen kann, muss es sich dabei entweder um ein Missverständnis oder um die Chefarztbehandlung vor und nach der OP gehandelt haben. Meine Info, dass die Trichterbrust-OPs in Berlin-Buch ausschliesslich nur mit Prof. Schaarschmidt durchgeführt werden, halte ich für korrekt und zuverlässig. Die Frage, wer genau die OP durchführt und was ist, wenn derjenige unerwartet verhindert ist, sollte man auch klären, wenn man sich nicht in Buch operieren lassen will. Die Antwort versteht sich nämlich nicht von selbst.)
Trichter-/Kielbrust Nuss-OP 22.10.2010 (43 J, m, 185 cm, 71,5 kg, Berlin-Buch Prof. Schaarschmidt)
2. OP=Bügelentfernung 20.11.2013 (Magdeburg, Dr. Lützenberg)
meine Trichterbrust-OP-Seite

tbblabla

Weißt du zufällig, ob der Prof. nur eine Seite macht?
Ist mir dort mal zu Ohren gekommen.

ex.pectus

Zitat von: tbblabla am 08. Februar 2011, 21:07:12
Weißt du zufällig, ob der Prof. nur eine Seite macht?
Ist mir dort mal zu Ohren gekommen.

Meinst Du die Körper-Seiten bei der OP? Dazu habe ich noch nichts gehört.
Ich habe mich aber schon immer gefragt, warum meine beiden Narben so total unterschiedlich aussehen, quasi jeweils eine andere Handschrift haben.



Fragt sich nur, welche Seite der Professor gemacht hat. Soweit ich weiß, wird die der Bügel auf der Seite, die der Haupthand gegenüberliegt, verstärkt befestigt. Bei mir als Rechtshänder also die linke Seite. Wenn die linke Seite also quasi die schwierigere, kompliziertere war, spricht das für die Prof.-Seite. Und die sieht auch optisch besser aus.

Hat noch jemand so offensichtliche Unterschiede?
Trichter-/Kielbrust Nuss-OP 22.10.2010 (43 J, m, 185 cm, 71,5 kg, Berlin-Buch Prof. Schaarschmidt)
2. OP=Bügelentfernung 20.11.2013 (Magdeburg, Dr. Lützenberg)
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Nadine

Also bezüglich der Wartezeit kann ich nur zustimmen. Bei der Vorbesprechung zur RE-OP war ich um 16 Uhr da und bin nach 20 Uhr dran gekommen...
Meine beiden Narben haben damals auch unterschiedlich ausgesehen. Die eine ist ein feiner Schnitt und die andere sieht sehr wulstig aus...  Naja, nun ja sowieso, da die linke Seite schon so oft aufgemacht wurde...
Alter: 31
Alter OP: 20
OP-Datum: Februar 2005
Bügelentnahme: August 2006
TB-Tiefe vor OP: 9 cm (asymmetrisch)
TB-Tiefe heute: ca. 1 cm

RE-OP: Dezember 2010 (wg. Instabilität u. Schmerzen) Einsetzen von 2 Längsbügeln auf den li. Rippenbogen
Metallentfernungen: September 2013

tbblabla

Zitat von: ex.pectus am 08. Februar 2011, 22:21:56
Zitat von: tbblabla am 08. Februar 2011, 21:07:12
Weißt du zufällig, ob der Prof. nur eine Seite macht?
Ist mir dort mal zu Ohren gekommen.

Meinst Du die Körper-Seiten bei der OP? Dazu habe ich noch nichts gehört.
Ich habe mich aber schon immer gefragt, warum meine beiden Narben so total unterschiedlich aussehen, quasi jeweils eine andere Handschrift haben.
Genau, das hab ich gemeint.
Meine Narben sehen auch unterschiedlich aus, mach ich morgen mal Fotos.
Ich weiß nicht mehr wer es mir gesagt hat, aber ich könnte wetten, dass es mir kein Patient gesagt hat.
Wieweit das stimmt, kann ich hier natürlich nicht sagen.

Val

Ich finde die Wartezeiten absolut in Ordnung.

Wenn ein Notfall auftritt ist das wichtiger ist als ein Termin zur Untersuchung und Beratung, den man ohne weiteres (nämlich ohne unmittelbare Gefahr für den Betroffenen) verschieben kann.
Wenn du selbst der Notfall wärst würdest du nicht zustimmen?
Ich finde einges von dem was du hier schreibst anmaßend.
Es gibt sicher Notfälle bei denen Herr Schaarschmidt aufgrund seiner Erfahrung und hohen Kompetenz gebraucht wird.

Es ist besser jeden Patienten individuell zu untersuchen und alle Fragen zu besprechen als jedem höchstens 30 min zu gewähren (was übrigens finanziell sinnvoller für die Klinik wäre).
Diejenigen die länger warten müssen oder möglicherweise einen Ersatztermin brauchen können sich darauf verlassen schließlich ebenfalls ausführlich beraten zu werden.
Dass es manchmal zu Verschiebungen kommt zeigt nur, dass die Patienten ernst genommen werden.

Wenn man eine weite Anreise hat und zudem unter Zeitdruck steht, sollte man das bei der Anmeldung zur Sprechstunde erwähnen.
Dann sollte es im Regelfall kein Problem sein, sofern man nicht grob fahrlässig mit einem winzigen Zeitfenster dort erscheint. (Es ist ohnehin besser, das Zeitfenster großzügig zu wählen, falls sich ein Flug verspätet)

Man braucht auch keine 2 Termine zu machen, wenn man vor der Operation noch mit Herr Schaarschmidt sprechen möchte (zumindest musste ich das nicht. Für Ortsnahe ist es vielleicht anders aber auch kein großer Aufwand zur Sprechstunde zu erscheinen).

Zuletzt sollte man nicht vergessen, dass es hier nicht um einen Termin bei der Friseuse geht.
Herr Schaarschmidt ist einer der besten Chirurgen auf dem Gebiet der Brustwandkorrektur, wenn nicht sogar der beste.
Meine persönliche Erfahrung war, dass er sich dennoch für alle Fragen Zeit genommen hat, wenn ich darum gebeten habe.
Ich habe auch gesehen, das er dies auch bei anderen getan hat (und sei es um sie zu Atemübungen und Spaziergängen zu motivieren).
Ein englischsprachiges Forum mit ausführlichen Erfahrungsberichten http://www.pectusinfo.com/board

ex.pectus

Zitat von: Val am 09. Februar 2011, 13:35:25
Ich finde die Wartezeiten absolut in Ordnung.

Das kann jeder finden, wie er will.

Zitat von: Val am 09. Februar 2011, 13:35:25
Wenn ein Notfall auftritt ist das wichtiger ist als ein Termin zur Untersuchung und Beratung, den man ohne weiteres (nämlich ohne unmittelbare Gefahr für den Betroffenen) verschieben kann.
Wenn du selbst der Notfall wärst würdest du nicht zustimmen?
Ich finde einges von dem was du hier schreibst anmaßend.

Du hast mich vielleicht missverstanden.

Es geht eben nicht um Notfälle, die zu exorbitanten Verzögerungen führen.

Zitat von: Val am 09. Februar 2011, 13:35:25
Es gibt sicher Notfälle bei denen Herr Schaarschmidt aufgrund seiner Erfahrung und hohen Kompetenz gebraucht wird.

Selbstverständlich. Darum geht es aber nicht.

Zitat von: Val am 09. Februar 2011, 13:35:25
Es ist besser jeden Patienten individuell zu untersuchen und alle Fragen zu besprechen als jedem höchstens 30 min zu gewähren (was übrigens finanziell sinnvoller für die Klinik wäre).
Diejenigen die länger warten müssen oder möglicherweise einen Ersatztermin brauchen können sich darauf verlassen schließlich ebenfalls ausführlich beraten zu werden.

Auch alles richtig. Dass niemand Angst haben muss, am Ende aus Zeitmangel des Professors zu kurz zu kommen, habe ich auch zum Ausdruck gebracht.

Zitat von: Val am 09. Februar 2011, 13:35:25
Dass es manchmal zu Verschiebungen kommt zeigt nur, dass die Patienten ernst genommen werden.

Ja und nein. Ja, die Patienten werden ernst genommen. Und nein, es zeigt auch, dass der Professor vielleicht kein gutes Zeitgefühl hat.

Zitat von: Val am 09. Februar 2011, 13:35:25
Wenn man eine weite Anreise hat und zudem unter Zeitdruck steht, sollte man das bei der Anmeldung zur Sprechstunde erwähnen.
Dann sollte es im Regelfall kein Problem sein,

Ich muss wieder fragen: Bist Du blind oder ignorant? Lies, was es dazu schon für praktische Erfahrungen gibt!

Zitat von: Val am 09. Februar 2011, 13:35:25
sofern man nicht grob fahrlässig mit einem winzigen Zeitfenster dort erscheint. (Es ist ohnehin besser, das Zeitfenster großzügig zu wählen, falls sich ein Flug verspätet)

Eine solche Ã,,ußerung finde ich wiederum anmaßend. Nur weil jemand für eine Beratung keine Ãœbernachtung mit eingeplant hat, handelt er noch lange nicht grob fahrlässig.

Zitat von: Val am 09. Februar 2011, 13:35:25
Man braucht auch keine 2 Termine zu machen, wenn man vor der Operation noch mit Herr Schaarschmidt sprechen möchte (zumindest musste ich das nicht. Für Ortsnahe ist es vielleicht anders aber auch kein großer Aufwand zur Sprechstunde zu erscheinen).

Ich wohne 750 m Luftlinie bzw. 1,5 km Fußweg vom Helios entfernt Ich würde mich dort morgens mit einem Buch und Notebook hinsetzen und warten, bis mich der Professor rannimmt. Das wurde abgelehnt. Auch vor der OP gab es keine Möglichkeit, vorher klarzumachen, dass ich ihn nochmal sprechen kann. Selbst 24 h vor dem geplanten OP-Termin war völlig unklar, ob ich ihn nochmal sprechen kann. Hätte das nicht geklappt, hätte ich die OP auch noch im Krankenhaus verweigert. Kein schönes Gefühl für einen geplanten OP-Termin.
Nicht der Aufwand für mich als Patienten war dabei das Problem, sondern dass es organisatorisch in Buch nicht möglich war. Schon komisch, dass man einen OP-Termin in 1 oder 2 Wochen bekommen kann, aber zur gleichen Zeit einen Sprechstunden-Termin frühstens in 1 oder 2 Monaten.

Und bei meinem aktuellen Bügel-Brustbein-Problem war es zunächst auch völlig unmöglich eine Stellungnahme des Professors zu bekommen, jedenfalls nicht vor einem Termin in 6 Wochen. Ja, in sechs Wochen. Und das, obwohl ich schon vor Ort in der Rettungsstelle im Helios-Krankenhaus war. Negativ könnte man sagen, ich wurde abgewimmelt. Dass sich das Problem dann zum Glück als harnmlos herausgestellt hat, weiß man leider immer erst hinterher. Jedenfalls war es auch für einen so erfahrenen Arzt wie Dr. C. (Mitoperateur von Prof. Schaarschmidt) nicht als harmlos erkennbar.
(Update: Das Problem war doch nicht harmlos. Es hat sich als Sternum-Fraktur herausgestellt.)

Zitat von: Val am 09. Februar 2011, 13:35:25
Zuletzt sollte man nicht vergessen, dass es hier nicht um einen Termin bei der Friseuse geht.
Herr Schaarschmidt ist einer der besten Chirurgen auf dem Gebiet der Brustwandkorrektur, wenn nicht sogar der beste.
Meine persönliche Erfahrung war, dass er sich dennoch für alle Fragen Zeit genommen hat, wenn ich darum gebeten habe.
Ich habe auch gesehen, das er dies auch bei anderen getan hat (und sei es um sie zu Atemübungen und Spaziergängen zu motivieren).


Der entscheidende Punkt hier ist: "wenn ich darum gebeten habe"

Nein, nein und nochmals nein.

Nach allem, was ich bisher weiß, hat man als Patient keine Chance, entscheidenden Einfluß darauf zu nehmen, wann und wie der Professor sich Zeit für Deine Fragen nimmt. D.h. natürlich nicht, dass der Professor nicht auch mal ungefragt auf die Station kommt oder auch, wenn nach ihm verlangt wird. Aber aus zu vielen Erfahrungsberichten kann man eben auch herauslesen, dass der Professor nicht zur Verfügung stand, wo es verlangt, gefordert und erwartet wurde und wo ich als Leser nur mit dem Kopf schütteln kann.

Die einzige zuverlässige Chance, mit dem Professor zu kommunizieren besteht bei der Montags-Sprechstunde. Das habe ich geschrieben. Wenn man das weiß, kann man sich darauf einstellen. Andernfalls kann man wirklich sehr schwer enttäuscht werden. Dazu gibt es viele Beispiele hier im Forum und im Internet.

Ich wäre froh gewesen, wenn ich das auch schon vorher gewußt hätte. Deshalb habe ich das hier mal so deutlich geschrieben, damit andere sich darauf einstellen können.

Der Professor, den ich nach der OP-Entscheidung eben nicht mehr gesehen und erlebt habe, ist ein anderer als für mich nach der Montags-Sprechstunde zu erwarten gewesen wäre!

Nach der Montags-Sprechstunde hat man den Eindruck, dass der Professor jemand ist, der sich viel Zeit nimmt. Danach im Krankenhaus hat man den Eindruck, dass der Professor jemand ist, der (fast) nie Zeit hat (außer am Montag).

Wie gesagt, wenn man das weiß, kann man sich vielleicht besser darauf einstellen.
Trichter-/Kielbrust Nuss-OP 22.10.2010 (43 J, m, 185 cm, 71,5 kg, Berlin-Buch Prof. Schaarschmidt)
2. OP=Bügelentfernung 20.11.2013 (Magdeburg, Dr. Lützenberg)
meine Trichterbrust-OP-Seite

ex.pectus

Zitat von: ex.pectus am 09. Februar 2011, 14:46:52
Der Professor, den ich nach der OP-Entscheidung eben nicht mehr gesehen und erlebt habe, ist ein anderer als für mich nach der Montags-Sprechstunde zu erwarten gewesen wäre!

Und noch ein Punkt:

Ich würde grundsätzlich von keinem Arzt erwarten, dass er auf Emails reagiert. Wenn ich mich trotzdem an einen Arzt per Email wende, mache ich das sozusagen auf gut Glück. Das ist auch ok.

Auf Grund des Auftretens von Prof. Schaarschmidt im Internet, war meine Erwartungshaltung an ihn diesbezüglich aber eine andere. Sehr oft kann man lesen, dass man ihn per Email kontaktieren soll oder kann. Zuletzt wieder Montag abend auf pectusinfo.com.

Ich habe Prof. Schaarschmidt bisher insgesamt 5 Emails geschrieben. Davon hat er genau eine beantwortet (übrigens mit genau zwei Worten zzgl. Standard-Fußzeilen). Auf meine aus meiner Sicht besonder wichtige, besorgte Email wegen meines Bügel-Brustbein-Problems habe ich allerdings keine Antwort erhalten.

Selbst wenn eine inhaltliche Klärung nicht möglich ist oder einfach keine Zeit zum beantworten ist, würde ich doch zumindest eine kurze entsprechende Rückmeldung erwarten. Auch eine automatisch generierte Rückmeldung, dass sich zur Zeit niemand per Email darum kümmern kann und man bei gesundheitlichen Problemen einen Arzt aufsuchen soll, wäre besser als nichts. Ohne diese Rückmeldung weiß man ja nicht, wie lange man noch auf eine eventuelle Antwort warten soll oder kann.

Eine Rückmeldung würde ich nicht nur höflichkeitshalber erwarten. Ich finde das nicht Reagieren auch ziemlich unprofessionell. Und ich fühle mich auch als Patient leider nicht ernst genommen, jedenfalls nicht so ernst, wie ich es nach der Montags-Sprechstunde erwarten würde, um damit wieder auf das Thema zurück zu kommen.

(Das Organisieren der Email-Beantwortung muss der Professor ja nicht persönlich machen. (Er ist aber dafür verantwortlich.) Dass ich hier die Dinge kritisch aufzeige, ändert nichts daran, dass ich Prof. Schaarschmidt für einen sehr guten Arzt halte und unterm Strich mehr als zufrieden bin.)
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tbblabla

Der Professor hat keine Zeit, er muss ja abends - zwischen 21 und 23 Uhr - in diversen Internetforen auf "Neukundenfang" gehen.
Nach dem Motto: "Bestandskunden" haben das Geld schon reingebracht, um die braucht man sich nicht zu kümmern.

Wiederum muss ich sagen, dass als ich Schmerzen hatte, hatte eine Schwester bei ihm um ca. 21 Uhr angerufen, ca. 22 Uhr war er dann da.

ex.pectus

Nicht, dass ich hier missverstanden werde. Wenn ich schreibe, dass man "hinterher" den Eindruck hat, dass der Professor (fast) nie Zeit für einen hat, will ich damit nicht sagen, dass er sich keine Zeit mehr nimmt, obwohl er das könnte. Ich kann mir überhaupt kein Urteil darüber erlauben, was er alles zu tun hat. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass es so ist.

Und die Zeit zwischen 21 und 23 Uhr oben sieht mir eigentlich mehr nach Freizeit als nach Arbeitszeit aus (jedenfalls für einen Professor im Gegensatz zu bspw. einem Assistenzarzt). D.h. es ist vielmehr hoch anzurechnen, dass er um 22 Uhr noch verbeikommt, als den vermeintlichen Neukundenfang "anzukreiden".

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tbblabla

Ich mein, kann ja nicht sein, dass du hättest 6 Wochen auf einen Termin warten müssen, er aber theoretisch schon viel früher / direkt Zeit hätte.

ex.pectus

Zitat von: tbblabla am 09. Februar 2011, 20:20:52
Ich mein, kann ja nicht sein, dass du hättest 6 Wochen auf einen Termin warten müssen, er aber theoretisch schon viel früher / direkt Zeit hätte.

Stimmt auch wieder.
Einerseits denke ich, dass man vielleicht ein paar OPs weniger machen sollte, damit mehr Zeit für die Operierten bleibt. Andererseits war ich auch froh, dass damals die Wartezeit auf die OP so kurz war. Hat halt alles immer Vor- und Nachteile.

Und es scheint ja auch so zu sein, dass das Verhältnis zwischen allen Vor- und Nachteilen ganz gut ausgewogen ist und überwiegend zu guten, zufriedenstellenden Ergebnissen führt.
Trichter-/Kielbrust Nuss-OP 22.10.2010 (43 J, m, 185 cm, 71,5 kg, Berlin-Buch Prof. Schaarschmidt)
2. OP=Bügelentfernung 20.11.2013 (Magdeburg, Dr. Lützenberg)
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Nadine

Also nachdem ich nun wirklich schon oft genug in Berlin war zur OP kann ich euch nur zustimmen. Der Prof. mag ja gut operieren können, aber auch nur das scheint ihm wichtig. Denn alles drum herum ist das reinste Chaos und sehr schade... Bei meinem letzten Aufenthalt haben sich vor allem auch die "ausländischen" Patienten aus Australien etc. im Stich gelassen gefühlt. Erst 9 Tage nach OP ist er bei uns aufgetaucht, aber auch nur weil wir uns ca. 20 x schon beschwert hatten...
Alter: 31
Alter OP: 20
OP-Datum: Februar 2005
Bügelentnahme: August 2006
TB-Tiefe vor OP: 9 cm (asymmetrisch)
TB-Tiefe heute: ca. 1 cm

RE-OP: Dezember 2010 (wg. Instabilität u. Schmerzen) Einsetzen von 2 Längsbügeln auf den li. Rippenbogen
Metallentfernungen: September 2013

Rosa

Nach längerer Zeit hab ich mich hier noch einmal etwas eingelesen und nach Antworten für mein Problem gesucht. Ich war die letzten knapp 1,5 Jahre so enttäuscht gewesen u fühlte mich so dermaßen von den Ã,,rzten eingelassen. Es ist "gut" zu wissen das es mir nicht alleine so geht.

Erste TB OP: Bügel löste sich (2 Bügel), meine TB wurde zu stark überkorriegiert(so sehr, das ein Arzt bei Neuaufnahme zur zweiten OP davon sprach, dass ich eine Kielbrust hätte)

Zweite OP: Drei Bügel implantiert. NACH Entlassung 2 mal Lungenpunktion. Drei Wochen lang wahnsinnige Schmerzen und Angst, dass sich wieder etwas gelöst hat. Brustkorb trotz Bügel wieder asymetrisch etwas eingefallen. Rippenbögen haben sich gesenkt. Vermutlich wurde ein Teil einer Rippe entfernt u dadurch habe ich jetzt ein unschönes längliches Loch... keine Ahnung was das ist, ich bekomme dazu keine Antworten.

Ich komme aus NRW. Ich kann nicht einfach so mal eben nach Berlin zur Sprechstunde fahren. Ich weiss das ich nicht erwarten kann, dass ich eine e-mail Antwort bekomme...aber andererseits hat vor den ganzen OP's eine Antwort auf meine Fragen nie länger als 3 Tage gedauert. Wieso findet man keine Zeit eine kurze Antwort bei Problemen nach der OP zu geben? Vorher gings doch auch??? Ich habe mir einen Arzt gesucht der mir Röntgenbilder auf CD mitgeben konnte. Habe die Röntgenbilder u Bilder meines Brustkorbs incl. neuer Dellen u Löcher in einer besorgten e-mail an den Prof geschickt. Vier mal! Und nicht eine einzige Antwort bekommen. Ein "bitte kommen Sie zur Sprechstunde" hätte mir auch schon gereicht. Oder ein "alles OK, Röntgenbilder sehen gut aus". Aber nichts???

Ich denke, dass ich mir vor der Bügelentnahme einen montags Termin geben lassen werde, damit ich eine Chance bekomme mit dem Prof zu reden u das sich vorher nochmal mein Brustkorb angesehen wird. Nicht das ich zwei Jahre mit gelöstem o gekippten Bügeln rumgelaufen bin u das alles nochmal machen muss.

Gesundheitlich hat mir die OP leider nichts gebracht. Früher hatte ich 70 % Lungenvolumen u warum auch immer habe ich jetzt nur noch 50 %. Auch hierrauf bekomme ich keine Antwort.

Ich würde mir wünschen, dass die Nachsorge in Buch besser laufen würde. Vielleicht sollte man extra hierfür einen Arzt einarbeiten der so etwas übernehmen könnte. Jemand der da ist wenns Probleme gibt. Irgendjemand in der Klinik wird sich doch auch noch damit auskennen müssen. Einge gute Nachsorge ist doch wichtig, oder nicht? Einen Ansprechpartner zu haben wäre sehr wichtig!!! Meine Ã,,rzte Vorort kennen sich einfach null damit aus. Sie sind selber so dermassen unsicher u ich bekomme nur zu höhren das ich mich an Berlin wenden soll.

Trotzdem möchte ich nochmal sagen, dass ich einige optisch wirklich sehr schöne Ergebnisse (gerade bei Männern) gesehen habe und das zumindest vor der ersten OP der Prof sehr nett war, verständnisvoll u als Ansprechpartner da war, er hatte sich vor der OP einfach Zeit genommen. Keine Frage!!! 

Nur mein Brustkorb hat sich NACH der OP wieder verändert, trotz Bügel - ich weiss nicht warum. Täglich quält mich die Frage warum der Brustkorb wieder eingesackt ist, warum ich noch ständig Schmerzen habe, ich habe soviele unbeantwortete Fragen...
keinen Ansprechpartner zu haben, das geht / ging an die Substanz.

Ich fühl mich von der Klinik alleine gelassen...

ex.pectus

Zitat von: Rosa am 13. März 2011, 13:05:19
Ich würde mir wünschen, dass die Nachsorge in Buch besser laufen würde.

Das würde ich mir insbesondere als Rand-Berliner auch wünschen. Vielleicht wirkt sich hier aus, dass viele Trichterbrust-Patienten eben nicht aus der Nähe kommen und eine "aufwendig" organisierte Nachsorge sowieso nicht in Anspruch nehmen würden.

Andererseits gibt es bei einem anderen Berliner Thoraxchirurgen (Dr. Lützenberg) ganz regulär ambulante Nachkontrollen alle 6 Monate inkl. Fotodokumentation. Laut Aussage von Dr. Lützenberg hat er auch viele Patienten aus dem gesamten Bundesgebiet, die diese Termine wahrnehmen. Und die Nachkontrollen macht er selbst. Und es gibt auch eine direkte Aufforderung zur Kontaktaufnahme in bestimmten Situationen.

Ich weiß natürlich nicht, ob das in der Praxis auch so funktioniert. Positiv ist aber sogar schon, dass es überhaupt versprochen wird. Dann kann man das nämlich mit einem ganz anderen Nachdruck einfordern, als wenn es dieses Angebot nicht gäbe. Vielleicht kann ja auch jemand von seinen Erfahrungen, positiven oder negativen, berichten.

Zitat von: Rosa am 13. März 2011, 13:05:19
Vielleicht sollte man extra hierfür einen Arzt einarbeiten der so etwas übernehmen könnte. Jemand der da ist wenns Probleme gibt. Irgendjemand in der Klinik wird sich doch auch noch damit auskennen müssen. Einge gute Nachsorge ist doch wichtig, oder nicht? Einen Ansprechpartner zu haben wäre sehr wichtig!!!

Dass auf Emails überhaupt nicht geantwortet wird, ist völlig indiskutabel und unentschuldbar, insbesondere wenn der Prof. offensiv zur Kontaktaufnahme per Email (vor der OP) auffordert.

Andererseits wäre die "Heilbehandlung" per Email sowieso ziemlich grenzwertig. Gezielte Tipps oder kurze Auskünfte könnten aber oftmals schon sehr hilfreich sein.

Und dass es keine reguläre, planmäßige Nachsorge bzw. Nachbehandlung nach der Trichterbrust-OP gibt, finde ich zumindest merkwürdig. Je weniger Patienten man nach der OP sieht, desto weniger Patienten-Feedback bekommt man, um weitere Erfahrungen zu sammeln, Behandlungen und Techniken zu verbessern oder Fehler zu beseitigen.

Zitat von: Rosa am 13. März 2011, 13:05:19
Meine Ã,,rzte Vorort kennen sich einfach null damit aus. Sie sind selber so dermassen unsicher u ich bekomme nur zu höhren das ich mich an Berlin wenden soll.

Ich weiß. Das ist wirklich schwierig.

Zitat von: Rosa am 13. März 2011, 13:05:19
Nur mein Brustkorb hat sich NACH der OP wieder verändert, trotz Bügel - ich weiss nicht warum. Täglich quält mich die Frage warum der Brustkorb wieder eingesackt ist, warum ich noch ständig Schmerzen habe, ich habe soviele unbeantwortete Fragen...
keinen Ansprechpartner zu haben, das geht / ging an die Substanz.

Mal abgesehen davon, dass es natürlich besser wäre, wenn dir dein Operateur als Ansprechpartner zur Verfügung stehen würde, wäre es sowieso gut, wenn man sich in schwierigen Fällen auch eine zweite unabhängige Meinung einholen würde.

Vielleicht hast du in deiner Nähe eine größere Klinik mit Thoraxchirurgie, die auch eine ambulante Sprechstunde anbietet und für Zweitmeinungen zur Verfügung steht. Der Sinn einer Zweitmeinung verbietet es, dass kommentarlos an den Erstbehandler verwiesen wird. Es kann natrülich sein, dass für die kompetente Antwort zusätzliche Infos vom Operateur erforderlich werden. Das macht es dann wieder komplizierter, aber nicht unmöglich.

Vielleicht bringt es ja für die Zukunft etwas, wenn einige, die sich in Berlin zur Trichterbrust-OP beraten lassen, auch mal anfragen, wie es mit der kompetenten Nachsorge aussieht.
Trichter-/Kielbrust Nuss-OP 22.10.2010 (43 J, m, 185 cm, 71,5 kg, Berlin-Buch Prof. Schaarschmidt)
2. OP=Bügelentfernung 20.11.2013 (Magdeburg, Dr. Lützenberg)
meine Trichterbrust-OP-Seite