nach der OP - erste Unsicherheiten, Probleme, Erfolge

Begonnen von Traumleben, 14. Dezember 2012, 09:15:41

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Traumleben

Hallo allseits!

Ich bin frisch operiert - ist genau eine Woche her. Seit gestern bin ich wieder zuhause. Und alles ist noch mühsam, ich komme allein in meiner Wohnung nur ungenügend zurecht, und leider habe ich nicht ständig Hilfe um mich. Mein Bett ist zu weich, um vernünftig ohne Hilfe allein aufzustehen, dann tue ich mir nachts weh, wenn ich es doch mal muss, und heute tut mir sowieso alles weh. Meine schwergängige Wohnungstür bzw. Klinke öffne ich mit dem Fuß. Glücklicherweise bin ich beweglich. Außerdem habe ich ständig Schiss, dass ich mir was kaputtmache, ein Bügel verrutscht etc., wenn ich mich falsch bewege oder mal was wehtut.

Genug gejammert. ::) Ansonsten geht's mir recht gut, OP ist gut verlaufen, Ergebnis ebenfalls gut, Schmerzen sind tagsüber sehr erträglich, allgemein motzt der Rücken mehr als der Brustkorb. Ich bin schon wieder recht beweglich, habe zwischen 1,5 und 2 Liter Atemvolumen, und noch eine Woche, dann habe ich offiziell Urlaub. (Bin selbständig.)

Was ich damit sagen wollte? Hm, ich habe gerade einfach nur ein bisschen Bedarf nach Austausch, danach, gesagt zu bekommen, dass so schnell nun auch nix kaputt geht und verrutscht, und dass sowieso alles bald besser und leichter wird.

Und natürlich die Frage: wie geht es euch damit? Wie ging oder geht es euch direkt nach der OP?

Schönes Wochenende und Grüße an alle

Traumleben 

Traumleben

Nachtrag: Sollte mein Beitrag hier falsch sein und eher in die Rubrik "Erfahrungsberichte" gehören: dann dürfen die Mods ihn gerne verschieben. Danke.

bsa78

bin auch vor einer Woche operiert worden und frage mich wer dich nach Hause gelassen hat nach einer Woche. Du wurdest nicht in Buch operiert oder? hier wird nämlich gezeigt und erklärt (die Angst genommen) wie man sich bewegt. Sind auch deine Fäden schon raus?


Ich kann dir nur sagen - es wird von Tag zu Tag besser.

annaj

#3
oft tut der rücken sehr weh, alles im brustkorb (auch hinten) wird durch den op beeinflusst. Es wird besser, versuch dich ein bisschen zu bewegen, nicht nur liegen oder still sein. Leichte spatziergänge (hoffentlich nicht zu glatt bei dir) tuen gut. Bittet um begleitung anfangs. Hast du kein freund/freundin der/die bei dir übernachten kann, die ersten tage? Bei einkaufen wäre es sehr sinnvoll jemanden bei dir zu haben.

Alles tut weh am anfang, alle knöpfe zu drücken, türen zu öffnen usw... in einer woche oder zwei geht es besser.

Du hast bestimmt schon erklärt bekommen wie man aus dem bett raus kommt, viellecht macht dein weiches bett es tatsächlich schwerer als es im krankenhaus war? Da mein bett kein gestell hat, habe ich en stuhl zwischen mein bett und der wand (passte genau) gequätscht, da konnte ich mein fuss festhaken und mich so hochziehen (bauchmuskeln arbeiten lassen statt mit dem bein sich hochzuschwingen). Wenn das nicht geht, kannst du ein band spannen um die matratze herum (unten bei den füssen), damit du dein fuss da reinstecken kannst und dich leichter hochziehen kannst. Oder besser gesagt, jemand spannt ein band für dich...

Eine woche nach op entlassen zu werden ist nichts ungewöhnliches, das heisst nur das alles gut gelaufen ist... die fäden die noch da wären werden dann später bei nachkontrolle gezogen.

Die bügeln verrutschen eher bei heftige bewegungen/stossen, und das ist meistens nicht der bewegungsablauf wenn man sich in deiner zustand befindet... es geht eher langsamer zu... ausserdem passiert es sehr sehr selten. Du hast angst weil es weh tut, ist normal, ich dachte auch das sie verrutschen würde bei kleinste bewegung.

Halt durch, bald wird's dir besser gehen! Nicht zu viel zucker essen, die bakterien lieben es... ;)
Weiblich.
1989-2011/01 Silikonimplantat. (16 J)
2011/03 Nuss-OP (modifiziert), dr. Lützenberg, Berlin Charité. (fast 39 J)
2013/08 Stabentfernung, dr. Lützenberg, Uniklinik Magdeburg. Zusätzlich würde grossflächig Muskeln versetzt (versuch Brustrekonstruktion, Knorpel wurde abgeschliffen usw)
2014/04 Brustrekonstruktion, Silikon in beide Brüste. Kleine Korrektur 2014/09 bei dr. Lützenberg.

mike120379

So wie sich dein Post liest, hast du das gleiche "Single-Problem" wie ich :-)

Vor dem Problem mit dem weichen Bett stand ich vor knapp 4 Wochen auch. Mein Bett im Schlafzimmer ist 40cm hoch, gibt aber auf 30cm nach, wenn man sich draufsetzt.. es ist also sehr weich. Das Sofa im Wohnzimmer hat zwar die gleiche Höhe, gibt bei draufsetzen jedoch kaum nach. Die Schlussfolgerung für mich war letztendlich, dass ich bis vor 3 Tagen im Wohnzimmer geschlafen habe.

Was für Medikamente nimmst du ein? Nachdem ich aus der Charité entlassen worden bin, habe ich mir vom Hausarzt erst einmal eine Packung morpin-hexal verschreiben lassen. Die Chirurgin, welche die anschließende Weiterbehandlung vorgenommen hat, war davon zwar nicht begeistert, es hat mir jedoch sehr in den ersten Tagen zu Hause geholfen... gerade auch, weil man Bewegungen  macht, welche man eigentlich noch nicht machen sollte. Versuche z.Bsp. mal herauszufinden, ob nicht eine Seite vllt. mehr belastbar ist, als die andere. Ich konnte / kann mit dem rechten Arm mehr Dinge greifen / erreichen, als mit dem linken.

Mein Atemvolumen lag am Anfang in der gleichen Region wie bei dir. Mittlerweile bin ich bei 2,5 - 3l angekommen. Das lag vllt. auch daran, dass ich am Anfang viel spazieren gegangen bin (5-10km am Tag). Seitdem der Schnee gekommen ist, mache ich das auch nicht mehr so oft, da ich Angst habe auszurutschen.. leider.

Was du vermeiden solltest, ist dir jetzt eine Erkältung einzufangen. Glaube mir Husten und Niesen tut in deiner aktuellen Situation sehr weh.

PS: Jetzt wo die Erfahrungen noch frisch sind, wäre es eigentlich ideal, wenn du deine eigenen Erfahrungen in Form eines Threads bei den Erfahrungsberichten veröffentlichst. Ich weiss, dass ich diese Berichte vor meiner OP und auch jetzt danach regelrecht verschlungen habe, um auf Fragen eine Antwort zu finden. :-P

Traumleben

Guten Morgen!

Danke für die netten Antworten!  :)

OK, Erfahrungsbericht tippe ich nachher.

Daher hier nur kurz: ich war in der Charité Berlin und bin begeistert von Dr. Lützenberg. Ich wüsste auch nicht, warum ich noch länger als eine Woche dort hätte bleiben sollen, ich habe mich zu Tode gelangweilt und bin die letzten Tage beständig den Flur auf- und abgelaufen, weil ich nicht mehr sitzen und liegen konnte/wollte. Natürlich hat man mir gesagt, wie ich mich (nicht) bewegen und wie ich aufstehen soll, hat im Krankenhaus auch alles prima allein geklappt, aber meine Wohnung ist eben nicht behindertengerecht eingerichtet.
Daher bin ich jetzt auch erst mal überwiegend zu meiner Mutter gezogen. Ich habe auch noch einen Freund, der mir hilft (aber nicht mit mir zusammen wohnt), allerdings ist das alles ein bisschen kompliziert, was die emotionalen Verhältnisse und Umstände angeht. Jedenfalls: ich stehe nicht alleine da, ich habe Leute, die mich fahren und für mich einkaufen.

Ach ja, bzgl. Fäden: selbst auflösend, müssen nicht mehr gezogen werden.

Spezierengehen steht für heute noch auf dem Programm, habe mich gerade mit meinem Freund dazu verabredet. Ich habe rutschfeste Schneestiefel...  ;)

Danke für den Tipp mit dem Bett: ich hatte vor, es schräg stellen zu lassen durch runtergeschobene Bretter, aber auf der Couch bei meiner Mutter geht es eigentlich gut allein mit dem Aufstehen, die ist härter als mein Bett. (Das ist gar nicht so weich, aber doch eben anders als das KH-Bett.) Füße einhakeln könnte ich dort auch in den Holzstreben am Fußende, das muss ich mal probieren! Allerdings hatte ich bisher den Eindruck, es tut eher weh, mich aus den Bauchmuskeln hochzuziehen... (Und die sind gut trainiert. Ich steh sonst auch häufig aus der Rückenlage auf, aber jetzt ziehen die Bauchmuskeln ja am Brustbein/-korb...)

Hoffe, ich habe jetzt nichts vergessen.

Ach doch: weshalb ich vor allem beunruhigt bin: mein kompletter linker Arm zickt und tut weh, teils nur aus der Schulter, teils auch aus dem Brustmuskel. Muss dazu sagen: linke Schulter war schon vorher immer mein Sorgenkind, ich habe auf der Höhe (quasi parallel zu asymetrischer Brustkorbdeformität vorher - Brustbein drehte nach links) eine Skoliose im Rücken, die sich wohl momentan wieder gerade zieht, und klar, der ganze Brustkorb/Rücken organisiert sich gerade wohl neu. Und dann tritt da auch noch eine Rippe im Brustbereich (also direkt unter der Brust - bin übrigens weiblich) irgendwie komisch hervor. War im KH auch schon, soll sich wohl mit der Zeit geben, fühlt sich aber doch seltsam an. Ich werde sicherheitshalber noch mal um einen Termin bei Dr. Lützenberg bitten.

Ich habe einfach Schiss, dass sich da was verschoben hat. Ich habe zwar nix Schlimmes getan die letzten Tage, aber ich musste ein paar mal ins und aus dem Auto ein- und austeigen (Beifahrer natürlich), und das war doch etwas mühselig. Aber gar so schnell verschiebt sich nichts, ja?

Soweit erst mal, Erfahrungsbericht kommt nachher!

Viele Grüße und ein schönes Wochenende!

Traumleben

Traumleben

Vergessen: Medis: Morphin, Paracetamol (habe Novalgin nicht so gut vertragen), und noch ein bisschen dies und das. Schmerzmedikation an und für sich völlig ausreichend. Ich probiere gerade noch ein wenig mit dem Paracetamol rum, damit ich schmerzfrei durch die Nacht komme. Rest nun aber wirklich im Erfahrungsbericht.

Traumleben

Noch eine Frage: in wieweit ist das medizinische und auch optische Ergebnis eigentlich davon abhängig, was ich so im Alltag mache und wie ich mich bewege? Einerseits soll man sich ja nicht zuviel Schonhaltungen und Immobilitäten antrainieren, wurde mir gesagt, aber andererseits Rotationsbewegungen und Beugungen vermeiden, und ich stelle fest, dass das im Alltag irgendwie doch reichlich schwierig ist.

Und ich bin Rechtshänderin: sollte ich jetzt auch mehr Dinge mit links tun, um gleichmäßig zu belasten? Zu Hilfe, ich bin einfach unsicher und hab Schiss, mir das OP-Ergebnis zu versauen!

annaj

#8
das was in moment sinn macht sind spatziergänge um kreislauf und lunge zu unterstützen. Nach und nach kannst du schneller gehen, und dann irgendwann joggen, am besten dr. L fragen wann in dein fall am besten wäre.

Jetzt wenn du so frisch operiert bist muss du dich keine gedanken machen wie du das optische ergebnis optimieren kannst, ausser immer den rücken gerade halten. Ab drei monate kannst du anfangen sport zu machen wie gewichte, joggen oder was auch immer du sonst machst, um das ergebnis in eine positive richtung zu steuern.

Ich hatte ca drei-vier monate verschiedene probleme mit mein arm, der sich komisch angefühlt hat z.b beim spatzierengehen. Wird mit der zeit besser und verschwindet dann, halt durch...

Halt dein rücken ganz gerade wenn du aus dem bett kommst, wie ich beschrieben habe, keine krumme bauch...

Weiblich.
1989-2011/01 Silikonimplantat. (16 J)
2011/03 Nuss-OP (modifiziert), dr. Lützenberg, Berlin Charité. (fast 39 J)
2013/08 Stabentfernung, dr. Lützenberg, Uniklinik Magdeburg. Zusätzlich würde grossflächig Muskeln versetzt (versuch Brustrekonstruktion, Knorpel wurde abgeschliffen usw)
2014/04 Brustrekonstruktion, Silikon in beide Brüste. Kleine Korrektur 2014/09 bei dr. Lützenberg.

Andre

#9
Hey Traumleben,
es mag vielleicht schon etwas spät kommen, aber der Wille zählt. Ersteinmal frohe Weihnachten, ich hoffe es geht dir soweit besser.
Zu der Zeit als du schon aus dem Krankenhaus raus warst, lag ich noch auf der Intesivstation, also mögen die Verhältnisse anders sein.

Du hast den schlimmsten Teil schon überstanden! Es wird nichts verrutschen, sollte es das, wirst du es unter qualvollen Schmerzen, wenn du nicht schon das Bewusstsein verloren hast, bemerken.
Solltest du im Bett liegen und selbstständig aufstehen müssen, so kann ich dir nur den Tipp geben, ein Bein anzuwinkeln, den Rücken rund zu machen, anfangen zu schaukeln und dann die Beine nach vorne werfen und schon dürftest du sitzen.
Ich kann nur zu gut verstehen wie deine emotianale Lage momentan ist, doch mach dich deiner Situation klar und freue dich über das tolle Ergebnis und die Zukunft mit diesem! Abhängig von dem Ort an dem du im Deutschland wohnst, sei vorsichtig beim spazierengehen.
Ich wünsche dir noch gute Besserung und ein besinnliches und fröhliches Fest !

Traumleben

Hallo Andre!

Vielen Dank! Und Dir noch einen guten Rutsch!

Mittlerweile geht es mir blendend, ich nehme kaum noch Schmerzmittel und kann weitestgehend schon wieder meinen Alltag allein meistern. Ich war noch zweimal bei Dr. Lützenberg, um mich beruhigen zu lassen: Heilungsprozeß verläuft optimal, alles sitzt, wie es soll.