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Nuss Op

Begonnen von Jordan, 10. April 2014, 14:57:39

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Jordan

Hallo zusammen,

Ich habe nun den Operationstermin. Bei den Voruntersuchungen wurde festgestellt das alles bestens ist. Lungenvolumen 7L etc.

Da ich die Operation aus kosmetischen Gründen mache, hat mir der Arzt davon abgeraten. Die Chance, dass das Herz und Lunge nicht so perfekt funktioniert wie jetzt ist gross.

Hat jemand von euch Erfahrungen damit? (diejenigen die es aus kosmetischen Gründen gemacht haben)

Und zudem wurde mir von resistenen Keimen erzählt. Ist die Gefahr gross?

Vielen Dank und Gruss
Jordan

ex.pectus

Zitat von: Jordan am 10. April 2014, 14:57:39
Ich habe nun den Operationstermin. Bei den Voruntersuchungen wurde festgestellt das alles bestens ist. Lungenvolumen 7L etc.

Kannst du das etwas genauer sagen, was mit Lungenvolumen gemeint ist? Die Vitalkapazitat (VC), also das was man bei einem Spirotest auspustet? Da wären 7L enorm viel (Leistungsschwimmer?, Blasmusiker?). Oder die Totale Lungenkapazitat (TLC, eigentliches Lungenvolumen)? Da wären 7L eher üblich, häufig, normal (abhängig von Größe).

Zitat von: Jordan am 10. April 2014, 14:57:39
Die Chance, dass das Herz und Lunge nicht so perfekt funktioniert wie jetzt ist gross.

Ich denke, dass das genau so jedenfalls nicht falsch formuliert ist.

"so perfekt wie jetzt" = ist relativ und meint nicht unbedingt, dass es jetzt schon objektiv betrachtet bzw. "lehrbuchmäßig" perfekt funktioniert, aber eben dass sich die verschiedenen Organe im Laufe deines Lebens relativ perfekt aufeinander eingespielt haben, so dass wohl keine offensichtlichen Fehlfunktionen feststellbar sind.

Wenn man nun in dieses "perfekt" eingespielte System eingreift, dann führt dies unweigerlich zu einer Beeinflussung des Systems. Und es wäre eigentlich absurd, "einfach so" anzunehmen, dass die Komponenten des Systems nach diesem Eingriff noch perfekter funktionieren als davor. Wenn jemand so etwas behauptet, dann sollte man das wirklich ganz genau hinterfragen.

Insofern denke ich schon, dass man auf jeden Fall darauf hinweisen sollte, dass bei bestimmten Ausgangssituationen, also wenn Herz und Lunge schon vorher ausreichend perfekt funktionieren, nicht die Chance einer weiteren "Perfektionierung" realerweise im Raum steht, sondern einzig und allein das Risiko, dass es hinterher weniger perfekt ist. Ob man dieses Risiko dann als gross oder klein bezeichnet, ist eine andere Frage. Was heißt bzw. bedeutet dabei groß oder klein? Und eine weitere Frage wäre, was bedeutet dann "weniger perfekt" konkret? Meiner Meinung nach muss beides im Ergebnis natürlich nicht bedeuten, dass man deshalb auf eine TB-OP verzichten müsste.

Zitat von: Jordan am 10. April 2014, 14:57:39
Und zudem wurde mir von resistenen Keimen erzählt. Ist die Gefahr gross?

Die Gefahr exisitiert, auf jeden Fall. Ob man die nun als gross oder klein bezeichnen will ... Da dürfte es die verschiedensten Ansichten geben.

Ich denke es läuft individuell darauf hinaus, ob man selbst die Gefahr als klein genug ansieht, um das entsprechende Risiko bei einer OP einzugehen. Und je größer die individuelle Wahlfreiheit ist, ob man die OP überhaupt machen soll/muss, umso größer lastet dann auch die eigene Verantwortung auf einem sich mit solchen Fragen selber auseinanderzusetzen. Dabei kann auch gerne herauskommen, dass es demjenigen egal ist oder er die Gefahren oder Risiken verdrängen will, seine Sache. Ich fände es nur blöd bzw. nicht richtig, wenn andere die Risiken klein reden würden, nur um ihm seine Entscheidung "unnötig" leicht zu machen.

Was verstehst du denn unter "gross"? Wann wäre die Gefahr gross?
Trichter-/Kielbrust Nuss-OP 22.10.2010 (43 J, m, 185 cm, 71,5 kg, Berlin-Buch Prof. Schaarschmidt)
2. OP=Bügelentfernung 20.11.2013 (Magdeburg, Dr. Lützenberg)
meine Trichterbrust-OP-Seite

Trichterbrust-KCH

Bei der Abwägung der Risiken kommt es meiner Meinung nach darauf an, wie sehr man unter dem Trichter leidet und was man bereit ist auf sich zu nehmen.
Viele Menschen mit TB fühlen sich nach einer OP so viel besser, dass dies allein schon Grund genug ist, sich operieren zu lassen. Bei zu grosser Angst könntest Du auch mit der Saugglocke beginnen und sehen, was sich damit erreichen lässt. Es gibt Zentren, an denen selten etwas passiert bei der OP, obwohl theoretisch das Risiko da ist.

ex.pectus

#3
Zitat von: Trichterbrust-KCH am 10. April 2014, 17:57:30
Bei der Abwägung der Risiken kommt es meiner Meinung nach darauf an, wie sehr man unter dem Trichter leidet und was man bereit ist auf sich zu nehmen.

sehe ich auch so

Zitat von: Trichterbrust-KCH am 10. April 2014, 17:57:30
Viele Menschen mit TB fühlen sich nach einer OP so viel besser, dass dies allein schon Grund genug ist, sich operieren zu lassen.

Verbesserungsvorschlag:

Viele Menschen mit TB fühlen sich nach einer OP so viel besser, dass dies allein schon Grund genug für diese Menschen war, sich operieren zu lassen.

Und umgekehrt also schlechter wäre:
Viele Menschen sind nach einer OP viel glücklicher und erfolgreicher, dass dies allein usw.

Zitat von: Trichterbrust-KCH am 10. April 2014, 17:57:30
Es gibt Zentren, an denen selten etwas passiert bei der OP, obwohl theoretisch das Risiko da ist.

Du meinst seltener? Wenn ja, beruht das auf Fakten/Daten? Welche Zentren sind das?

Theoretisch leuchtet das als Vermutung natürlich ein. Das wäre ja auch ein Grund (neben anderen) für eine entsprechende Zentralisierung. Allerdings ist damit ja noch längst nicht gesagt, wie und ob dieser theoretische Ansatz dann auch in der Praxis tatsächlich zum Tragen gekommen ist.

siehe

Zitat von: ex.pectus am 16. April 2012, 10:33:40
In einer anderen wichtigen Frage, nämlich dem Risiko und der Sicherheit, wurde oftmals die These vertreten, dass es bei ihm sicherer wäre als bei anderen, unter anderem wegen seiner großen Erfahrung. Dazu habe ich gesagt, dass der zeitliche Verlauf der Todesfälle bei TB-OPs genau das Gegenteil widerspiegelt (Vereinfacht und rund gerechnet: Die ersten 5 bis 6 Jahre bzw. ersten 500 TB-OPs gibt es in Berlin-Buch keinen Todesfall, aber dann: durchschnittlich alle 1 1/2 bis 2 Jahre bzw. alle 175 bis 250 Fälle.) Mit zunehmender Erfahrung stieg also die Todesfallrate bei TB-OPs.
D.h. natürlich nicht, dass die Erfahrung eine Ursache für die steigende Todesfallrate ist, logisch. Es heißt erstmal nur, dass die Todesfallrate gestiegen ist, trotz der gestiegenen Erfahrung. Und man kann ja auch gerne darüber streiten, wie aussagekräftig die gestiegene Todesfallrate an sich ist. Was man aber nicht ersthaft machen kann, ist, das Gegenteil von dem zu behaupten, was Sache ist.

Dabei geht es zwar nicht um einen Vergleich Zentrum vs. Nicht-Zentrum, sondern nur um einen zeitlichen Vergleich. Aber auch bei dem zeitlichen Vergleich hätte wohl niemand angenommen, dass die vorliegenden Zahlen das als Ergebnis liefern.

Ohne sonstiges konkretes Wissen, würde ich allerdings auch ein Zentrum gegenüber einem Nicht-Zentrum auswählen.

Falls du aber tatsächlich nur selten statt seltener gemeint haben solltest, dann ist das doch genauso wie mit der Frage, ob die Gefahr gross ist. Für viele sind die Risiken selten genug, so dass sie sich operieren lassen haben. Anderen waren die Risiken doch nicht selten genug, so dass sie sich nicht operieren lassen haben.
Trichter-/Kielbrust Nuss-OP 22.10.2010 (43 J, m, 185 cm, 71,5 kg, Berlin-Buch Prof. Schaarschmidt)
2. OP=Bügelentfernung 20.11.2013 (Magdeburg, Dr. Lützenberg)
meine Trichterbrust-OP-Seite

Eric

Wann wäre denn dein Termin Jordan? Und wie sehr beeinträchtigt dich die TB, jetzt nicht gesundheitlich, sondern im Bezug auf deine Optik (da du ja sagst, du würdest es deswegen machen)?