Fragen zum Ablauf bis zur Op

Begonnen von derneue, 10. Mai 2014, 19:04:54

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derneue

Erstmal Vielen Dank für die schnellen und ausführlichen Antworten hier das freut mich sehr.

Im Vorgesrpäch werde ich auf die Schichtanzahl und die Strahlenexposition eingehen und um eine Risikoabschätzung bitten.
Wenn sich herausstellen sollte, dass mehrere Schichten notwendig sind und die Strahlenbelastung an die einer kompletten Thorax CT heranreicht, werde ich wahrscheinlich die Untersuchung nicht durchführen und versuchen ein MRT zu bekommen. Ich habe noch gelesen, dass die effektive Dosis eines Thorax-CT mit 25 Schichten bei 5-16 mSv liegt. Ich vermute mal, dass bei einer Schicht dann 0.2-0.64 msv auftreten. Für mich persönlich wären 1-2 Schichten dann noch vertretbar. Ob das so gilt kann ich nicht sagen und werde ich auch nachfragen.




ex.pectus

#16
Vorgespräch?

Meine Erfahrung bzw. Vermutung ist die, dass Gespräche mit Röntgenärzten, die ja CT und MRT durchführen, eher die Ausnahme sind. Und zwar sowohl vor als auch nach der Untersuchung. Röntgenärzte bekommt man als Patient in manchen Einrichtungen wohl im Normalfall nicht zu Gesicht, außer hinter Scheiben oder an Monitoren, jedenfalls ohne die Möglichkeit mit Ihnen zu sprechen, wenn man nicht rechtzeitig extra darum bittet (und dann klappt das auch ganz gut). So ist jedenfalls mancherorts der geplante Ablauf. Und ein gewünschtes Gespräch mit dem Arzt bringt den normalen Ablauf dann durcheinander. Deshalb sollte man das so früh wie möglich ansprechen und sich vergewissern, dass das gewünschte Gespräch auch tatsächlich ermöglicht wird und nicht einfach darauf vertrauen, dass noch irgendwie von selbst passieren wird. Ich meine: es deeskaliert die ganze Angelegenheit, wenn man nicht erst im letzten Moment die Notbremse ziehen muss.

Ich habe mal etwas gegoogelt nach "kein Vorgespräch" und CT und bin auf folgende Aussage gestoßen:

Zitatin unserer praxis gibt es auch kein vorgespräch. frag mal die radiologen wie die das machen sollen wenn alle 20 minuten ein patient kommt und man noch nebenher bilder und bericht beurteilen muss.
http://www.med1.de/Forum/Krebsangst/557420/5/

In dem Thread bei med1 ging es der Threadstarterin übrigens um Angstzustände nach einer CT-Untersuchung wegen der damit verbundenen Strahlenbelastung. Angst wäre vermutlich so ziemlich das letzte, was ein überflüssiges CT bei mir auslösen würde. Und wenn ich die dort genannten Angstzustände auch für übertrieben halte, kann ich die Schuldzuweisungen und vermeintlichen Argumente der anderen nicht nachvollziehen.

Vielleicht auch ganz interessant von einer anderen Seite:

Zitat2. Muss gem. §23 der die rechtfertigende Indikation stellende Arzt den Patienten auf jeden Fall vorher untersuchen?
Antwort: Nein! Es muss nach § 23 Abs. 1 Satz 5 nur die Möglichkeit dazu bestehen ("... untersuchen kann")
http://www.mta-r.de/blog/2012/06/20/roentgen-legal-oder-koerperverletzung-roev-ist-massgebend.html

D.h. man hat es da nochmal schwarz auf weiß, dass es wohl ganz legal zu sein scheint, wenn man vor einer Röntgenstrahlen-Exposition nicht vom Röntgenarzt untersucht wird = mit ihm gesprochen hat.

Andererseits steht es jedem Patienten frei, seine Einwilligung zur Untersuchung von einem vorherigen Gespräch abhängig zu machen.

vereinfacht: "rechtfertigende Indikation" muss durch den Röntgenarzt gestellt werden, davon zu unterscheiden ist normalen "medizinische Indikation" durch den überweisenden Arzt.
Trichter-/Kielbrust Nuss-OP 22.10.2010 (43 J, m, 185 cm, 71,5 kg, Berlin-Buch Prof. Schaarschmidt)
2. OP=Bügelentfernung 20.11.2013 (Magdeburg, Dr. Lützenberg)
meine Trichterbrust-OP-Seite

derneue

Hab die CT nun machen lassen. Nun kann ich sagen, dass die Frau am Telefon bei der ich einen Termin ausgemacht hatte anscheinend keine Ahnung von der Sache gehabt hat. Weder gab es ein Vorgespräch(welches sie mir ohne Nachfrage angeboten hatte und sogar Pflicht sei), noch wurde Kontrastmittel verwendet.
Mein Tip noch, wenn ihr euch nicht sicher seid fragt nach oder lasst die Werte TSH und Kreatinin, die für die Kontrastmittelgabe notwendig sind i.d.R kostenlos beim Hausarzt testen. Es wird ein wenig Blut abgenommen, im Labor untersucht und 1-2 Tage später wisst ihr bescheid. In den Werten sieht man u.a dann auch ob Schilddrüse und Niere richtig arbeiten schadet also nicht.

In der Klinik:
Als ich aufgerufen wurde habe ich kurz die Ã,,rztin gefragt ob die Strahlenbelastung denn hoch sei. Sie meinte dann, Sie müsse sowieso noch kurz zum Oberarzt um zu besprechen wie die Bilder gemacht werden und welche Einstellungen man vornimmt wegen möglichst geringer Strahlenbelastung. Als Sie alles weitere mit dem Arzt besprochen kam Sie noch kurz rein und sagte, dass die Strahlenbelastung unter 1msv liegen wird.
Es wurden sowie ich das sehe 1 oder 2 Schichten gemacht dazu noch eine seitliche Aufnahme und eine Frontale. Anschließend habe ich noch eine Cd mitbekommen (am besten nachfragen das ist eigentlich immer möglich und kostenlos zumindest kenne ich das bisher so).

Die ganze Sache bitte nicht falsch verstehen, die Strahlung aus einer kompletten Thorax Ct mit ~8msv ist eben auf einen Schlag soviel wie man in 3 Jahren an natürlicher Hintergrundstrahlung im Körper aufnimmt. Wenn es eben die alternative zur MRT die ohne Strahlung auskommt gibt dann sollte man diese auch nutzen. Ich habe es nicht getan und man ärgert sich bevor man die CT macht eben schon ein wenig wenn man ja eigentlich die Wahl hat. Mir wäre es jetzt aber auch definitiv zu aufwendig gewesen den Termin ganz zum Schluss abzusagen und dann Monate für ein MRT zu warten welches ich auch in der Klinik hätte machen lassen weil die Klinik eben schon erfahrungen mit Tbs hat und weiß wie man so ein Schnittbild macht. Von daher bin ich sehr zufrieden mit meiner entscheidung.

Die beiden CT-Schichten sind unterteilt in viele kleine Einzelbilder auf der CD die man hintereinandergeschaltet wie einen Film abspielen kann. Die eine Schicht mit ~450 Bildern und die andere mit ~100 Bildern. Die Seitenaufnahme mit ~120 Bildern und die Frontalaufnahme als 1 Bild.

Schwabe

Hallo,

in deinem ersten Post schreibst du folgendes:

Zitat von: derneue am 10. Mai 2014, 19:04:54
- Falls jemand eine gute Klinik in BW kennt wäre das natürlich ideal, leider habe ich von den Umliegenden (Tübingen, Mannheim) sehr wenig gehört und eine solch große OP möchte ich schon gerne von einer Klinik durchführen lassen, die regelmäßig TBs operiert.

Das Schwarzwald-Baar Klinikum wäre meiner Meinung nach ein solches, ich wurde am 12.06. operiert und kann bisher nur Gutes berichten, siehe auch mein Erfahrungsbericht.
Männlich.
2014/06 Nuss-OP, Dr. Mastorakis, Schwarzwald-Baar Klinkikum Villingen-Schwenningen (15 J)

derneue

Danke, ich werde mir das Klinikum eventuell mal genauer anschauen.

Vor knapp 3 Wochen war das Gespräch mit Dr. Lützenberg in Magdeburg.

Er meinte dass bei mir eine Op auf alle Fälle vertretbar wäre und dass ich kein Grenzfall sei.
Er erwähnte etwas davon dass alle Kriterien bis auf fehlende Skoliose für eine Op erfüllt seien.
Folgendes spricht für die Op:

Haller Index von 5 bei einem Abstand von 53mm von Sternum zur Wirbelsäule
Lungenfunktion eingeschränkt und mit typischem Verlauf für Trichterbrust
   IVC: Wert 3.29  Prozent Soll 60%
   FVC: Wert 3,80  Prozent Soll 79%
    FEV1%VC: Wert 95    Prozent Soll 109%
   Folgen sind Atemnot, geringe Belastbarkeit

psychisch sehr belastend
Herz wird auf CT-Bildern gequetscht
   Folgen Herzrythmusstörungen


Die Erfolgsaussichten seien in meinem Fall sehr gut da z.b. die Rippen nicht rausstehen,
der Brustkorb noch etwas weich ist.
Ich benötige nun noch eine Krankenhauseinweisung vom Hausarzt die ich mit dem Bericht und Fotos
an die Krankenkasse zur Prüfung auf Kostenübernahme sende.
Er meinte noch, dass in meinem Fall die Krankenkasse zustimmen müsste ich bin da aber noch etwas skeptisch und rechne erstmal mit einer Ablehnung.
Ich finde die Trichterbrust sieht auf den Bildern die ich direkt mitnehmen konnte nicht so schlimm aus, kann man da noch selbst gemachte Bilder an die Krankenkasse mitsenden?

Noch eine wichtige Sache: Dr L. meinte er schreibe mir einen Bericht den ich dann an die KK senden soll. Der Bericht ist aber noch nicht angekommen.
Wielange dauert soetwas und sollte ich da mal nachfragen ob der Bericht eventuell vergessen wurde?


ex.pectus

#20
Zitat von: derneue am 15. August 2014, 12:14:03
Er erwähnte etwas davon dass alle Kriterien bis auf fehlende Skoliose für eine Op erfüllt seien.

hier zum Vergleich mal die OP-Kriterien, die er auf seiner Info-Seite aus dem Jahr 2013 aufgeführt hatte http://www.trichterbrustforum.de/index.php/topic,1806.msg14819.html


  • Haller- CT-Index > 3,25 (Schweregrad der Trichterbrust = innerer Querdurchmesser des Brustkorbs geteilt durch den geringsten Abstand zwischen Brustbein und Wirbelsäule)
  • Lungenfunktionstest <= 85%
  • Herzkompression, Mitralklappenprolapssyndrom (MVP), Arrhythmie
  • Dokumentierte Zunahme der Deformität
  • Symptomatik unter Belastung
  • Psychosoziale Probleme

Und er meinte zu mir mal, wenn man 3 Kriterien aus der Liste erfüllt, wäre das eine OP-Indikation. Das ist aber keine allgemein verbindliche Regel.

Zitat von: derneue am 15. August 2014, 12:14:03
ich bin da aber noch etwas skeptisch und rechne erstmal mit einer Ablehnung.

Wenn du dir schon negative Gedanken darüber machst und eventuell dein Vorgehen entsprechend anpassen willst, würde ich empfehlen, es erstmal auf die unauffällige Art zu probieren. Du bist doch bei einer AOK mit Geschäftsstellen, die man vor Ort aufsuchen kann. Es wäre doch möglich, dass du deine Krankenhauseinweisung gleich abgestempelt bekommst. Oder hast du das schon abgeklärt, dass das ausgeschlossen ist (Bundesland?)?
s.a. http://www.trichterbrustforum.de/index.php/topic,1741.msg14469.html#msg14469

Zitat von: derneue am 15. August 2014, 12:14:03
Noch eine wichtige Sache: Dr L. meinte er schreibe mir einen Bericht den ich dann an die KK senden soll. Der Bericht ist aber noch nicht angekommen.
Wielange dauert soetwas und sollte ich da mal nachfragen ob der Bericht eventuell vergessen wurde?

3 Wochen ist jedenfalls lange genug, um kein schlechtes Gewissen haben zu müssen, wenn man mal nachfragt. Normal sollten vielleicht so maximal 3 Tage unter optimalen Bedingungen sein. Normal aber nur im Sinne von richtig, nicht in dem Sinne, wie es Praxis oder häufig ist.


EDIT:
erst auf den zweiten Blick sind mir deine Lungenfunktionswerte aufgefallen:

Zitat von: derneue am 15. August 2014, 12:14:03
Lungenfunktion eingeschränkt und mit typischem Verlauf für Trichterbrust
   IVC: Wert 3.29  Prozent Soll 60%
   FVC: Wert 3,80  Prozent Soll 79%
    FEV1%VC: Wert 95    Prozent Soll 109%
   Folgen sind Atemnot, geringe Belastbarkeit

Die sind meiner Meinung nach (ich bin kein Arzt) nicht typisch für eine Trichterbrust. Außerdem erscheinen sie mir unplausibel. Normalerweise gilt IVC > EVC > FVC (siehe z.B. http://www.tugendheim.de/spirometrie/messung.html )
Und daran kann auch keine TB etwas ändern, jedenfalls wüsste ich nicht wie. Fehlerkontrolle!?
Wenn man forciert ausatmet (=FVC) kann es bei bestimmten Erkrankungen (Asthma) passieren, dass sich die Atemwege verengen/kollabieren, so dass man nicht alles so schnell ausatmen kann (hat auch nichts direkt mit der TB zu tun).
Um die direkte Auswirkung einer TB auf das Lungenvolumen anzugeben, nimmt man das TLC. Wenn die deutlich verringert ist,  spricht man von Restriktion (restriktive Lungenerkrankung, im Gegensatz zu obstruktive). Wenn das gesamte Lungenvolumen verkleiner ist, müssen die IVC, EVC, FVC logischerweise auch verkleinert sein.
Trichter-/Kielbrust Nuss-OP 22.10.2010 (43 J, m, 185 cm, 71,5 kg, Berlin-Buch Prof. Schaarschmidt)
2. OP=Bügelentfernung 20.11.2013 (Magdeburg, Dr. Lützenberg)
meine Trichterbrust-OP-Seite

derneue

#21
Zum Thema Lungenfunktion kann ich nur sagen dass sowohl mein Hausarzt als auch Dr. L meinten Sie sei typisch für die Trichterbrust. Eventuell wird auch der Verlauf der Kurve von der Lungenfunktion gemeint sein, ich weiß es nicht. Jedenfalls steht auf dem Zettel mit der Lungenfunktion was von Restriktion und wenn ich danach google finde ich folgendes:

ZitatRestriktive Lungenerkrankungen sind mit einer Einschränkung der Totalkapazität verbunden. Sie können durch pathologische Veränderungen des Lungengewebes selbst oder seiner Umgebung (z.B. Thoraxdeformitäten) entstehen.

und
Zitat
Ursachen Restriktion Thoraxdeformitäten Trichterbrust
Bild 7 http://www.mh-hannover.de/fileadmin/kliniken/rehabilitation/download/studium/H_per_Prop_deutikum_2007.pdf
Müsste mich aber noch genauer informieren was die Lungenfunktion angeht

annaj

Zitat von: derneue am 15. August 2014, 12:14:03
Noch eine wichtige Sache: Dr L. meinte er schreibe mir einen Bericht den ich dann an die KK senden soll. Der Bericht ist aber noch nicht angekommen.
Wielange dauert soetwas und sollte ich da mal nachfragen ob der Bericht eventuell vergessen wurde?

Er ist drei wochen im urlaub, am 25. aug. wieder da. Deswegen dauert es wahrscheinlich.
Weiblich.
1989-2011/01 Silikonimplantat. (16 J)
2011/03 Nuss-OP (modifiziert), dr. Lützenberg, Berlin Charité. (fast 39 J)
2013/08 Stabentfernung, dr. Lützenberg, Uniklinik Magdeburg. Zusätzlich würde grossflächig Muskeln versetzt (versuch Brustrekonstruktion, Knorpel wurde abgeschliffen usw)
2014/04 Brustrekonstruktion, Silikon in beide Brüste. Kleine Korrektur 2014/09 bei dr. Lützenberg.

ex.pectus

#23
Zitat von: derneue am 15. August 2014, 20:35:31
Eventuell wird auch der Verlauf der Kurve von der Lungenfunktion gemeint sein,

War da eine Fluss-Volumen-Kurve dabei?

Auf folgender Seite sind solche Kurven abgebildet,
als typische Befunde: http://www.tugendheim.de/spirometrie/typ_befunde.html und
als typische Fehler: http://www.tugendheim.de/spirometrie/typ_fehler.html

Entscheidend ist, dass sich der Graph oben für die Ausatmung und der Graph unten für die Einatmung treffen sollten. Und wenn nicht:

Zitatunzureichende Aus-/Einatmung

Sieht man eine Lücke in der Fluss-Volumen-Kurve (hier: "zu kurzer exspiratorischer Schenkel") stimmen die in-/exspiratorischen Volumina (Vitalkapazität) nicht überein. Durch eine Wiederholung des Testes und einer verbesserten Instruktion des Probanden kann dieser Fehler meist vermieden werden.

bzw.

ZitatAbbruch in der Messung

Ein Abbrechen der Kurve resultiert aus einem Abbruch des Atemflusses. Hier hat der Proband die Messung sozusagen selbst eingestellt. Durch eine Wiederholung des Testes und einer verbesserten Instruktion des Probanden kann dieser Fehler meist vermieden werden.

Hier im Forum gab es schon mal so eine Kurve, allerdings war da die Einatmung höher als die Ausatmung: http://www.trichterbrustforum.de/index.php/topic,1188.msg10058.html#msg10058 (Kurve sieht man erst nach Login, -> deutlicher Hinweis auf Abbruch durch den Patienten)

Zitat von: derneue am 15. August 2014, 20:35:31
ich weiß es nicht. Jedenfalls steht auf dem Zettel mit der Lungenfunktion was von Restriktion

Kann es sein, dass dort nur Verdacht auf Restriktion stand? Mit einer (kleinen) Lungenfunktion = Spirometrie beim Hausarzt kann man keine Restriktion diagnostizieren, sondern nur einen Verdacht darauf. Für die Bestätigung braucht man eine große Lungenfunktion = Bodyplethysmographie = Glaskabine.

Es ist ja richtig, dass man bei einer TB eine Restriktion der Lunge haben kann. Das kann man ohne weiteres beim Vorliegen einer TB durchaus vermuten. Wenn es aber darum geht, nachzuweisen oder zu untersuchen, ob man eine Restriktion hat, braucht man natürlich eine saubere Untersuchung und nicht nur den typischen Zusammenhang (wobei der ja so typisch auch nicht).

EDIT: Auf der o.g. Seite ist es viel schöner erklärt:
ZitatRestriktion (Lungenfibrose, Thoraxdeformität)

Eine restriktive Ventilationsstörung ist durch eine Behinderung der normalen Lungenausdehnung charakterisiert. Definiert ist sie durch eine Verminderung der Totalkapazität, die allerdings spirometrisch nicht gemessen werden kann. Eine verminderte Vitalkapazität (<80% des Normwertes) alleine kann nicht den Nachweis einer restriktiven Ventilationsstörung erbringen. Wenn der FEV1/VC- bzw. FEV1/FVC-Quotient (Tiffeneau-Index) jedoch zusätzlich normal oder erhöht ist, darf man allerdings bei einer verminderten Vitalkapazität (<80% des Normwertes) eine restriktive Ventilationsstörung vermuten. Es sollte jedoch eine Bodyplethysmographie zur Abklärung angestrebt werden.
http://www.tugendheim.de/spirometrie/typ_befunde.html
(Hervorhebung von mir)

Würde mich echt interessieren, ob es für das Phänomen "die in-/exspiratorischen Volumina (Vitalkapazität) stimmen nicht überein" tatsächlich eine medizinische Erklärung gibt, oder ob hier ein Mangel der Untersuchung vorliegt (Messung hingeschlunzt ohne, die minimalsten Basics einzuhalten)? Die o.g. Seite ist übrigens von einer Allgemeinmedizin-/Hausarztpraxis. Also nichts gegen Hausärzte.
Trichter-/Kielbrust Nuss-OP 22.10.2010 (43 J, m, 185 cm, 71,5 kg, Berlin-Buch Prof. Schaarschmidt)
2. OP=Bügelentfernung 20.11.2013 (Magdeburg, Dr. Lützenberg)
meine Trichterbrust-OP-Seite

derneue

Ja es ist eine Fluss-Volumen-Kurve dabei.
Es scheint wohl so dass die untere Kurve (Inspiration (?)) ca 0.6l früher aufhört als die obere Kurve welche bei ~3,8l endet.
Vermutlich wie du sagst ein Fehler. Könnte mir vorstellen dass ich vor dem Einatmen nicht genügend ausgeatmet habe also Restluft in der Lunge war und damit weniger Luft eingeatmet werden kann. Als ich dann ausgeatmet habe könnte es sein, dass ich dann wohl diese "Restluft" mit ausgeatmet hab. Macht zwar einen unterschied wenn man davon ausgeht dass die obere Kurve richtig ist wären das aber immernoch nur 70% Lungenvolumen.

Es steht tatsächlich unter Befund/Beurteilung: "Leichte Restriktion".
Als Argumentation für eine Op gegenüber der Krankenkasse gefällt mir das Wort "leicht" überhauptnicht. Alles was leicht ist hört sich, zumindest aus meiner Sicht so an als wäre es nicht schlimm oder behandlungsbedürftig.

ex.pectus

#25
Zitat von: derneue am 16. August 2014, 10:12:02
Ja es ist eine Fluss-Volumen-Kurve dabei.
Es scheint wohl so dass die untere Kurve (Inspiration (?)) ca 0.6l früher aufhört als die obere Kurve welche bei ~3,8l endet.
Vermutlich wie du sagst ein Fehler.

um es mal ganz deutlich zu sagen:

Mir scheint deine Lungenfunktionsmessung Murks zu sein. Und wie soll hinten etwas vernünftiges rauskommen, wenn man vorne schlampt? Nur durch Zufall. D.h. es ist natürlich nicht ausgeschlossen, dass man trotz falscher Messung ein richtiges/verwertbares Ergebnis erhält, also ein Messergebnis, dass die Realität richtig abbildet. Genauso wie es nicht ausgeschlossen ist, durch Kaffeesatzlesen die Zukunft auch mal richtig vorherzusagen.

Wenn man sich sowieso schon aus anderen Gründen für eine TB-OP entschieden hat, könnte das einem egal sein.

In allen anderen Fällen, in denen man die Entscheidung für eine TB-OP von den Untersuchungen und Befunden abhängig machen will, ist es aber Mist. Das ist von ganz praktischer Bedeutung und nicht nur eine theoretische oder akademische Frage. Und es hat ja auch Bedeutung über den Einzelfall hinaus: Wieviele der gesundheitlichen Verbesserungen nach einer TB-OP beruhen denn tatsächlich auch auf organisch/medizinischen Veränderungen zum Positiven? Und wie viele dieser Verbesserungen beruhen nur darauf, dass es bei den Vorbefunden nur nicht so genau genommen wurde, sowohl unabsichtlich als auch absichtlich?

Und dann ist da ja noch eine Sache: die eventuelle Prüfung durch die KK bzw. durch den MDK. Nicht auszuschliessen, dass eine Kostenübernahme wegen solcher Ungereimtheiten abgelehnt wird (falls es auffällt und die Übernahme nicht schon aus anderen Gründen abgelehnt wird).

Für den Fall, dass es für deine merkwürdigen Messergebnisse tatsächlich eine medizinische Ursache geben sollte, würden diese mit den Befund gehören. Und sollte man keine Ursache angeben können, würde zumindest der Hinweis hineingehören, dass die Ergebnisse durch wiederholte Messungen bestätigt und ein Fehler ausgeschlossen werden kann.

Zitat von: derneue am 16. August 2014, 10:12:02
Macht zwar einen unterschied wenn man davon ausgeht dass die obere Kurve richtig ist wären das aber immernoch nur 70% Lungenvolumen.

Es besteht eigentlich kein Grund bei einer insgesamt fehlerhaften Messung einzelne Teile davon zu verwerten. Selbst wenn man einen plausiblen Grund für einen Teilfehler gefunden hat, bestehen doch erhebliche Zweifel, ob der Rest der Messung mit der erforderlichen Sorgfalt ausgeführt wurde.

Zitat von: derneue am 16. August 2014, 10:12:02
Es steht tatsächlich unter Befund/Beurteilung: "Leichte Restriktion".

Wie gesagt: man kann ohne weiteres sagen, dass der Befund da über seine Möglichkeiten hinausgeht. Er könnte allen falls einen Hinweis/Verdacht auf eine Restriktion liefern, egal ob leicht oder schwer.

Zitat von: derneue am 16. August 2014, 10:12:02
Als Argumentation für eine Op gegenüber der Krankenkasse gefällt mir das Wort "leicht" überhauptnicht. Alles was leicht ist hört sich, zumindest aus meiner Sicht so an als wäre es nicht schlimm oder behandlungsbedürftig.

Sowas kann man ja mit dem Arzt besprechen. Vielleicht hat man Glück, dass er das leicht weglässt. Es gibt ja kein Gesetz, dass das verbieten würde. (Es gibt ja wohl auch kein Gesetz, dass unsorgfältiges Messen unter Strafe stellt. Jedenfalls nicht beim Arzt. Eher beim Abwiegen an der Wursttheke.)
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derneue

#26
Heute war ich bei meinem Hausarzt zwecks Krankenhauseinweisungsschein (Rosa Schein "Verordnung von Krankenhausbehandlung"). Nun noch meine Frage dazu. Der Schein mit der Diagnose "ausgeprägte ventrale Brustkorbdeformität im Sinne eines pectus Excavatum, Haller Schweregradindex von 5,0 in Inspriation, Op- Indikation" wurde direkt vom Hausarzt abgestempelt was ich leider erst bemerkt habe als zuhause war. Heißt das jetzt ich habe die Kostenübernahme im Sack oder muss ich das nochmal irgendwie von der Krankenkasse abstempeln lassen.

Wegen der Lungenfunktion: Sie ist für mich eigentlich interessant wegen der Kostenübernahme durch die Krankenkasse. Die Entscheidung zur Op habe ich unabhängig von der Lungenfunktion schon vor längerer Zeit getroffen. Sobald ich die Zulassung habe und ein Op Termin steht werde ich direkt vor der Op nochmal eine Lungenfunktion machen lassen um einen aussagekräftigen Vergleich stellen zu können (vor und nach OP).

ex.pectus

#27
Zitat von: derneue am 10. September 2014, 10:01:35
wurde direkt vom Hausarzt abgestempelt

Wenn hier im Forum von "Abstempeln" im Sinne der Kostenübernahme die Rede ist, dann ist immer der Stempel der Krankenkasse und nicht der Stempel des Arztes gemeint.

Es kann zwar sein, dass man auf Grund besonderer Vereinbarungen als Patient keine extra Kostenübernahme-Erklärung von der KK mehr selber beschaffen muss, also auch keinen Stempel der KK. Aber dann wird die Genehmigung quasi hinter den Kulissen besorgt und erteilt. Der Stempel des Arztes ist dann auch nur der erste Schritt und noch nicht die komplette Genehmigung.

Zitat von: derneue am 10. September 2014, 10:01:35
Heißt das jetzt ich habe die Kostenübernahme im Sack oder muss ich das nochmal irgendwie von der Krankenkasse abstempeln lassen.

Wie gesagt: Die Kostenübernahme hat man nur mit dem Stempel des Arztes nicht im Sack. Ob man selber noch etwas tun muss oder ob das Krankenhaus das macht, hängt vom Bundesland, dem Krankenhaus oder den besonderen Umständen des Einzelfalls ab.
Trichter-/Kielbrust Nuss-OP 22.10.2010 (43 J, m, 185 cm, 71,5 kg, Berlin-Buch Prof. Schaarschmidt)
2. OP=Bügelentfernung 20.11.2013 (Magdeburg, Dr. Lützenberg)
meine Trichterbrust-OP-Seite

derneue

War heute bei der AOK und wollte die Einweisung abstempeln lassen. Die Frau meinte alles kein Problem, sie hat dann mit jemandem telefoniert und meinte sie schicke mir dann die Kostenzusage noch heute nachmittag. war wohl nix kurz vor Feierabend rief sie bei mir an und meinte warum denn dieses Krankenhaus und keins im selben Bundesland, was zeichnet das aus? und ausserdem müsse sowieso noch alles durch den mdk ob ich denn irgendwas an Material hätte das würde sie dann einscannen und schicken.
Habe dann morgen einen Termin bei ihr gemacht, meine einweisung hat sie jetzt schon sonst hätte ich es woanderst nochmal probiert.

Was gibt es denn für Begründungen weshalb ich es in einem anderen Bundesland machen lassen möchte ausser dass es eben in diesem Bundesland keine Spezialisten gibt und der Arzt eben aus Berlin in der Klinik wo sowas deutschlandweit am meisten gemacht wird kommt.
Ist für Sie wohl keine Begründung man braucht spezielle Qualifikationen die nachgewiesen werden. soll ich mir die jetzt aus der nase ziehen oder wie
Wie soll ich jetzt weiter vorgehen? Fällt einem noch was ein zu Begründungen?


Schwabe

Du kommst ja anscheinend aus dem südlichen Teil Deutschlands.
Falls aus BW: http://www.aok.de/baden-wuerttemberg/leistungen-service/krankenhausbehandlung-stationaer-218279.php
Falls aus Bayern: http://www.aok.de/bayern/leistungen-service/krankenhausbehandlung-stationaer-34295.php

In anderen Teilen Deutschlands müsste das auch gelten

Dort steht beidemale, dass AOK-Mitglieder freie Krankenhauswahl hätten, das ist zwar keine Begründung, die du dieser Frau nennen kannst, aber immerhin...
Männlich.
2014/06 Nuss-OP, Dr. Mastorakis, Schwarzwald-Baar Klinkikum Villingen-Schwenningen (15 J)