Krankenkasse verweigert Zahlung

Begonnen von Sothar, 04. Januar 2007, 16:14:23

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Sothar

Hallo zusammen


ich (22 , m , schweizer) leide wie so ziemlich alle hier im forum seit meiner Geburt an einer Tricherbrust. Sie ist ca. 5,5 cm tief und für mich als Sportler einfach extrem lästig.

Ich mache seit 8 Jahren Kampfsport, gehe 3x pro Woche ins Krafttraining und "könnte" eigentlich ziemlich stolz auf meinen Körper sein. Aber das bekannte "oben-ohne-scham" problem hat auch bei mir eingeschlagen.

Ich war seit über 6 Jahren nicht mehr im Freibad, laufe im Sommer meist mit weiten Tshirts rum (damit man die delle nicht zu gut sieht) und der urlaub mit mir ist für meine Freundin unterdessen auch n freustfaktor, da ich äusserst ungern ins Meer gehe (mitm Tshirt ins Meer sieht einfach ziemlich dämlich aus).


Nun habe ich vor ca. 1 1/2 Jahren diese Seite entdeckt und dadurch die Motivation gefunden etwas dagegen zu unternehmen. Ich habe diverse Tests im Unispital Basel machen lassen, welche eigentlich aufgrund meines sportlichen Lebens sehr gut ausfielen. Einzig bei der Lungenkapazität liege ich bei "unterdurchschnittlich". Ansonst alles über "überdruchschnittlich" bis "sehr gut".

Der Arzt sagte mir er sehe keinerlei Probleme für eine Operation, aber er würde mir ein Silikonimplantat vorschlagen, da sie dies schon xmal gemacht haben und bisher nur sehr gute Ergebnisse hatten. Zudem ist meine Muskulatur zu ausgeprägt und der Knochenbau schon zu fest um noch mit der Nuss Methode einen 100%igen Erfolg zu garantieren. Und die Ravitch Methode ist für mich nicht wirklich eine Alternative, da ich kein so grosses Risiko eingehen möchte.

Mit frohem Mut habe ich nun die unterlagen an meine Krankenkasse geschickt und mir eigentlich keinerlei Gedanken über einen negativen bescheid gemacht. 2 Wochen später kam dann der oberhammer. Aufgrund der geschickten Daten und der resultate des testes sei es keine "notwendige" Operation und die Krankenkasse (Concordia) werde daher keinerlei Kosten decken.

Nun gut .. kontakt mit dem Arzt aufgenommen, 2. Termin gemacht. Der Arzt hat sich dann für mich stark gemacht und nochmal mit der Krankenkasse geredet. Wieder kein Erfolg. Es sei keine "Gesundheitsfördernde" sondern nur eine plasitsche Operation und daher nicht in ihrem Verantwortungsbereich.

Das hat mich doch ziemlich sauer gemacht, da ich monatlich 250.-  SFr. an diese Bastarde zahle.  Ich würde die Operation auch aus eigener Tasche zahlen, wenn ich könnte. Aber ich bin student und werde dies auch für die nächsten 3 Jahre bleiben. Somit sind meine finanziellen Möglichkeiten doch extrem eingeschränkt.


Nun meine Frage ....


Wird der psychologische Aspekt einer solchen "Behinderung" einfach ignoriert?

Meine Lebensqualität leidet extrem unter der Trichterbrust und ich finde dies sollte für die Krankenkasse Grund genug sein etwas dagegen zu unternehmen, wenn die Möglichekit dazu besteht.

Was meint ihr was ich machen soll?

Soll ich mich an einen Pyschologen wenden, ihm meine Lage und mein "Trauma" schildern und dann nochmal das ganze Material an die Krankenkasse schicken?


Tut mir leid für den vielen Text, aber wollte, dass ihr meine Situation versteht (bin ja sicher nicht alleine damit :) )

Goersty

Hallo Sothar,

ich weiß genau wie du dich fühlst. Denn ich bin genauso Kampfsportler (seit 10 Jahren Karate) und habe teilweise 5 mal pro Woche trainiert und auch zeitweise Krafttraining betrieben sowie Rennrad-Fahren. Also ich war richtig fit. Für die Krankenkasse wohl zu fit.
Ein Antrag auf Kostenübernahme für ein Silikonimplantat wurde bei mir auch abgelehnt, und im Nachhinein muss ich sagen, zum Glück, denn die Implantate können große Probleme machen!!! Die Krankenkassen haben frühen derartige OPs noch bezahlt, aber seit ein paar Jahren nicht mehr. Ein Silikonimplantat bringt dir körperlich gesehen absolut nichts, sondern nur optisch. Das heißt es würde sich hierbei um eine Schönheits-OP handeln. Und dies zahlen die Krankenkassen nicht!
Seitdem mein Antrag damals abgelehnt wurde sind 2 Jahre vergangen, in denen ich ständig für diese OP gekämpft habe. Schließlich verschlechterte sich mein körperliches Befinden zunehmend, also wurde ich vor 7 Wochen nach dem Nuss-Verfahren operiert.
Wenn du weitere Fragen hast, nur raus damit!!! Schließlich sitzen wir alle im gleichen Boot. ;-)
Alter: 25
OP am 16.11.2006 in Berlin Buch nach Nuss
TB-Tiefe vor OP: 8,5cm
Bügelentnahme geplant: 03.03.2009 in Berlin-Buch

Sothar

danke dir :)


nun weisst du .. ich habe mit dem arzt ausführlich gesprochen und er sagte mir, dass selbst eine operation nach nuss / ravitch bei mir keinen erfolg bringen würden, ausser halt den optischen effekt.

meine lungenflügel haben sich durch das training halt soviel platz genommen wie sie können und mein herz liegt unterdessen beinahe 2cm weiter links als normal.
und selbst bei einer operation bei der die delle behoben wird, werden sich meine lungenflügel nicht vergrössern / den platz ändern. daher ist dies im groben sinne auch eine plastische operation (wenigstens von den endeffekten her)

mir ist es im grunde egal nach welche methode sie mich operieren ... ich möchte einfach endlich diese delle los werden und mal oben ohne "beach-volley" spielen. ^^

da die operation nach nuss aber keine "gesundheitlichen" vorteile bringt, stehe ich damit bei der KK genau so an wie mit der silikonvariante.

der arzt hat extra nicht geschrieben nach welcher methoder er vorgehen will, sondern einfach mal eine anfrage geschickt ob die kasse überhaupt bereit ist zu zahlen ... und das war sie definitiv nicht.

// wie lange hast du nach der Nuss variante im spital gelegen? :)

Goersty

Hallo Sothar,

ich war genau 12 Tage im Krankenhaus, als ich zuhause war gab es noch Komplikationen (Fieber), aber seit 3 bis 4 Wochen post-OP geht es bergauf. Das war ne sehr harte Zeit bisher, aber ich bereue es nicht, denn körperlich gesehen hat mir diese OP sehr viel gebracht, optisch gesehen natürlich auch.

Vor 2 Jahren hatte ich auch noch nen großen Wunsch, mir ein Silikonimplantat einsetzen zu lassen. Ich habe mich auch sehr ausführlich danach erkundigt, 2 Termine mit dem Chirurgen wahrgenommen, aber ich habe gemerkt, dass es viele Dinge gibt, die einem die Chirurgen gerne verschweigen möchten. Zumal so ein Silikonimplantat keine Dauerlösung ist. Hier im Forum gab es 2 Personen die sich ein solches Ding haben implantieren lassen und die hatten nur Probleme damit, sodass es wieder entfernt werden musste. Sie verspürten Taubheitsgefühl auf er Brust und das Implantat konnte bei manchen Bewegungen sogar gesehen werden. Zudem müssen die Dinger glaub ich alle paar Jahre ausgetauscht werden. Das Grundproblem (Fehlstellung der Rippen) wird daher nicht behoben.

Ich möchte dir diese OP jetzt nicht aus dem Kopf schlagen, aber ich möchte eben, dass du die Risiken kennst und das ganze mit Vorsicht genießt. Ich weiß, dass der Wunsch von dir nach einer normalen Brust auch sehr groß ist, ging mir genau so, ich dachte auch immer "ach lass doch die anderen reden, so ein Implantat ist für mich schon das richtige", aber ich bin froh dass ich es hab nicht machen lassen.

Meinst du nicht, dass du die TB einfach akzeptieren kannst wenn sie dich schon nicht körperlich beeinträchtigt?
Alter: 25
OP am 16.11.2006 in Berlin Buch nach Nuss
TB-Tiefe vor OP: 8,5cm
Bügelentnahme geplant: 03.03.2009 in Berlin-Buch

Sothar

hi :)

ich weiss was du meinst, aber für mich ist klar dass ich eine Operation will. Die Brust beeinträchtigt mich ja schon, wie in den Tests zu sehne ist, der Arzt kann mir einfach keine Garantie geben, dass eine Besserung erfolgt durch eine Operation.

Ich habe gestern noch einmal mit dem Arzt kontakt aufgenommen und er sagte eine Operation nach Nuss wäre dennoch möglich, es bestehe einfach keine Garantie auf eine Besserung der Leistungsfähigkeit. Aber die Operation an sich sei eigentlich nicht das Problem. Dann habe ich ihn wohl falsch verstanden, bisher hatte ich angenommen ich sei schon zu alt für die Nuss (wegen knochenstruktur etc.).

Nun habe aich also 2 Varianten. Nuss und Silikon.

Und ich will es mal so sagen. Lieber ein taubes Gefühl auf der Brust, und vielleicht bei artistischen Verrenkungen ein sichtbares Polster, als eine Riesendelle in der Brust.

Ich habe mir unterdessen 3x das Kreuzband im Knie gerissen und habe eigentlich permanent Schmerzen im Knie .. da werd ich das taube Gefühl auf der Brust locker ignorieren können :)

Goersty

Hallo,

ich verspüre seit der OP auch Taubheitsgefühl an der Brust und ich wurde nach Nuss operiert. Aber das nehme ich natürlich auch in Kauf, denn mit der OP ging ein Traum in Erfüllung ;-)

Aber ich würde in deinem Fall ganz klar um eine OP nach Nuss kämpfen, denn dadurch wird das Grundproblem für deine TB behoben. Bei Silikon wird gepolstert, dadurch ist das Problem zwar optisch nicht mehr sichtbar, aber prinzipiell hast du viel Geld ausgegeben für etwas, was dein Problem nicht dauerhaft lösen kann.

Eine Garantie für einen OP-Erfolg wird man keinem Patienten geben können, aber solang die Chancen für eine Besserung da sind sollte die OP doch von deiner Krankenkasse bezahlt werden.
Alter: 25
OP am 16.11.2006 in Berlin Buch nach Nuss
TB-Tiefe vor OP: 8,5cm
Bügelentnahme geplant: 03.03.2009 in Berlin-Buch

Sothar

theoretisch schon .. aber genau hier leigt der Hund begraben.

Aufgrund meiner überdurchschnittlichen Leistungsfähigkeit und der nicht garantierbaren Besserung durch die Operation sieht es die Krankenkasse als nicht nötig sich daran zu beteiligen.

Sie haben den Arztbericht einem "Vertrauens"arzt (inwiefern der auch immer Vertrauenswürdig ist) und der hat die Operation als "plastischen" Eingrif abgekanzelt, ohne auch nur mit meinem Arzt gesprochen zu haben.

Ich wäre froh wenn sich jemand aus der Schweiz melden könnte, der vielleicht einen passablen Vorschlag hätte, wie ich die Krankenkass dazu bewegen könnte, mir die Operation zu finanzieren.


Rolf.Koch

Ich komme zwar nicht aus der Schweiz, aber mir kommt die ganze Geschichte bekannt vor.... ich kann nur sagen: Hartnäckig bleiben!!!

Ich wurde nach NUSS operiert (Feb. 06).
Nachdem ich meiner Krankenkasse damals im Vorfeld sämtliche Gutachten (Lungenfunktionstest, CT, EKG, chronische Bronchitis, psychologisches Gutachten) geschickt habe wurden diese ebenfalss vom MDK (entspricht wohl dem schweizerischen Vertrauensarzt) abgelehnt. Bei euch hängt die Entscheidung der Krankenkasse wohl von dem Maße des Potentials der "Gesundheitsförderung" der Operation ab. In Deutschland argumentieren die Krankenkassen mit "nicht beachtlichen körperlichen Beeinträchtigungen" bzw. nur mit "beachtlichen körperlichen Beeinträchtigungen" ist nach Meinung des deutschen Gesundheitswesens eine Operation erforderlich....im Wesentlichen läuft es ja auf den gleichen Punkt raus.
Jedenfalls wurde meine Operation damals immer wieder geprüft....abgelehnt...geprüft...abgelehnt..usw....    Komischerweise hat es dann erst geklappt als ich nach der 3. Runde, die wiedermal abgelehnt wurde, bei meiner Krankenkasse angerufen habe (der Sachbearbeiter kannte mich schon zu gut) und wortwörtlich mal richtig die "Sau rausgelassen" habe. Ich habe in diesem Telefonat mit "Kündigung der Krankenkasse" gedroht und vor allem damit, dass ich an die Öffentlichkeit gehen werde. Auch wenn es erstunken und erlogen war behauptete ich, dass ich die ganze Geschichte bereits bei "Teledoktor" (Rundfunksendung auf SWR) und an "SpiegelTV" (ProSieben glaub ich) vorgetragen habe und dass sich vor allem SpiegelTV sehr interessiert daran gezeigt hatte. Merkwürdigerweise hatte ich ca. 3 Tage später einen positiven Bescheid. Die Kosten wurden übernommen.

In meinem Fall muss aber dazugesagt werden, dass mein Lungenfunktionstest (im Gegensatz zu dir) wirklich erbärmlich Werte abgeliefert hat und somit eine Operations eindeutig indiziert war. Bei dir wird es wohl "etwas" schwerer werden.

Übrigens: Es hilft viel wenn man evtl. einen Arzt in seinem Freundeskreis hat oder jemand kennt der einen persönlich kennt oder so. Ich war damals letztliche zu einem Arzt (Vater von einem Freund) gegangen. Er hat die Lungenfunktionstests "so" durchgeführt, dass die Ergebnisse eine OP rechtfertigten (ich denke du weißt wie ich das meine). Wär also auch mal ein Tipp von mir - geht bei dir aber wohl auch nicht mehr wirklich, da du anscheinend bereits solche Tests gemacht hast - mit zu gutem Ergebnis.

Psychologisch würd ich erst gar nicht argumentieren. Wen interessieren denn bitte heute in dieser Welt noch Gefühle oder ähnliches...pfff....   :)
Kann mich der Meinung der anderen nur anschließen. Wenn schon OP, dann richtig. Das heißt im Klartext. Kein Implantat. Die Begründung stimmt im Wesentlichen mit der Argumentation meiner Vorredner überein = Es wird nicht die Ursache behoben, muss immer wieder gewechselt werden!!!


Machs gut.
Ich wünsche dir viel Erfolg auf deinem Weg!
http://trichterbrustinfo.blogspot.com/

Alter: 29
Alter OP (in Berlin-Buch nach Nuss): 22
Alter Bügelentnahme: Bügelentnahme: 24
TB-Tiefe vor OP: ca. 8 cm
TB-Tiefe heute: ca. 1,5 cm

Sothar

@ralf


danke dir für die tips. Hab aucgh schon telefoniert und bin unterdessen am überlegen, ob ich bei der Krankenkasse ganz oben einsteigen soll und dort mal so n richtiges Hassmail abliefern soll.

Weben von wegen Kündigung und Kundenverarsche etc. .. denke das würde sicherlich noch was bringen.

Ansonsten gehe ich in den nächsten 2 Wochen zu der Patientenstelle meiner Region. Die haben sich auf Patientenrechtsschutz etc. spezialisiert und eben auch auf "Patientenhilfe". Sprich wenn die KK net spurt wird nachgeholfen ;)

Denkt ihr ein psychologisches Gutachten würde nichts am Entscheid der KK ändern`?

Kosmo

Ja, dann sagen sie sich: doch rechtgehabt, geht nur um die Optik.
Alter: 28
Alter OP (in Berlin-Buch nach Nuss): 25
Bügelentnahme: Mai 2007
TB-Tiefe vor OP: 8,5 cm
TB-Tiefe heute: 0 cm


Sothar

hmmm schade ... ich verstehe nicht genau wieso sich die krankenkassen da so quest stellen ...

das mitm bodybuilding kannste nebenbei vergessen .. der trichter wird nur offensichtlicher ...

du kannst versuchen brust und bauchmuskeln so zu trainieren, dass du die "grube" überbrücken kannst mit nem Tshirt, aber die deformation an sich wirdste nicht los

toby

Die TB kriegst du mit keinem Training der Welt weg. Habe mich übrigens auch in Basel operieren lassen, vor etwa 4 Jahren im Alter von 18. Durchgeführt wurde die OP von Dr. Bilek. In meiner letzten Sprechstunde hat er mir noch die Saugglocke gezeigt und zu meinem Erstaunen scheint diese relativ gut zu funktionieren. Falls du bei ihm Sprechstunde hattest, wundert es mich, dass du nicht auf diese Methode aufmerksam gemacht worden bist.

Bezüglich Krankenkasse... weiterkämpfen. Es lohnt sich. Vor allem nichts beschönigen. Ein bisschen übertreiben kann auch nicht schaden, z.B was Kondition angeht.

HelpHelp

#13
Halihalo,

kurz vorab:
ich habe eine 9cm tiefe Trichterbrust, war in Berlin zur Voruntersuchung und habe meine Krankenkasse um Kostenübernahme für die OP nach Nuss gebeten.

Leider erfolglos, da der MDK aufgrund meiner Untersuchungsergebnisse meine OP für unnötig hält

Folgende Untersuchungsergebnisse hat der MDK erhalten:
- Lungenfunktionstest,
- EKG (ohne Belastung),
- Echokardiographie

MRT-Schnitte und den Allergietest habe ich auch gemacht. Die Ergebnisse sollte ich jedoch nicht mitschicken.

Auf das Schreiben der Ablehnung, habe ich natürlich Widerspruch eingelegt (muss nach 4 Wochen erfolgen) mit dem Verweiß, dass ich später noch weitere Untersuchungsergebnisse bzw. Gutachten einreichen werde.

Ich weiß nun allerdings nicht, wo ich noch weitere Ergebnisse einholen könnte, die die Notwendigkeit der OP belegen würden.

Zitat von: Rolf.Koch am 06. Januar 2007, 10:56:03
... Nachdem ich meiner Krankenkasse damals im Vorfeld sämtliche Gutachten (Lungenfunktionstest, CT, EKG, chronische Bronchitis, psychologisches Gutachten) geschickt habe wurden diese ebenfalss vom MDK (entspricht wohl dem schweizerischen Vertrauensarzt) abgelehnt....

...Komischerweise hat es dann erst geklappt als ich nach der 3. Runde, die wiedermal abgelehnt wurde, bei meiner Krankenkasse angerufen habe (der Sachbearbeiter kannte mich schon zu gut) und wortwörtlich mal richtig die "Sau rausgelassen" habe. Ich habe in diesem Telefonat mit "Kündigung der Krankenkasse" gedroht und vor allem damit, dass ich an die Öffentlichkeit gehen werde...

...Merkwürdigerweise hatte ich ca. 3 Tage später einen positiven Bescheid. Die Kosten wurden übernommen...

Der Sachbearbeiter bei meiner Krankenkasse hat mir den Widerspruch indirekt empfohlen... ich glaube "zur Sau" machen würde da nicht viel bringen... (er konnte es selbst nicht fassen)

Ich wollte erst Dr. Schaarschmidt um Hilfe bitten, aber die Sekretärin meinte am Telefon direkt, er könnt da nichts machen. Ich überlege nun, ob nicht mein Orthopäde einen Brief schreiben könnte, der darauf Verweist, dass eine Trichterbrust zu einer erheblichen Rückendeformation führen kann, bzw. dies schon bei mir tut...

Cathy

Zitat von: HelpHelp am 25. Januar 2009, 20:41:15
Halihalo,

kurz vorab:
ich habe eine 9cm tiefe Trichterbrust, war in Berlin zur Voruntersuchung und habe meine Krankenkasse um Kostenübernahme für die OP nach Nuss gebeten.

Leider erfolglos, da der MDK aufgrund meiner Untersuchungsergebnisse meine OP für unnötig hält

Folgende Untersuchungsergebnisse hat der MDK erhalten:
- Lungenfunktionstest,
- EKG (ohne Belastung),
- Echokardiographie

MRT-Schnitte und den Allergietest habe ich auch gemacht. Die Ergebnisse sollte ich jedoch nicht mitschicken.

Auf das Schreiben der Ablehnung, habe ich natürlich Widerspruch eingelegt (muss nach 4 Wochen erfolgen) mit dem Verweiß, dass ich später noch weitere Untersuchungsergebnisse bzw. Gutachten einreichen werde.

Ich weiß nun allerdings nicht, wo ich noch weitere Ergebnisse einholen könnte, die die Notwendigkeit der OP belegen würden.

Zitat von: Rolf.Koch am 06. Januar 2007, 10:56:03
... Nachdem ich meiner Krankenkasse damals im Vorfeld sämtliche Gutachten (Lungenfunktionstest, CT, EKG, chronische Bronchitis, psychologisches Gutachten) geschickt habe wurden diese ebenfalss vom MDK (entspricht wohl dem schweizerischen Vertrauensarzt) abgelehnt....

...Komischerweise hat es dann erst geklappt als ich nach der 3. Runde, die wiedermal abgelehnt wurde, bei meiner Krankenkasse angerufen habe (der Sachbearbeiter kannte mich schon zu gut) und wortwörtlich mal richtig die "Sau rausgelassen" habe. Ich habe in diesem Telefonat mit "Kündigung der Krankenkasse" gedroht und vor allem damit, dass ich an die Öffentlichkeit gehen werde...

...Merkwürdigerweise hatte ich ca. 3 Tage später einen positiven Bescheid. Die Kosten wurden übernommen...

Der Sachbearbeiter bei meiner Krankenkasse hat mir den Widerspruch indirekt empfohlen... ich glaube "zur Sau" machen würde da nicht viel bringen... (er konnte es selbst nicht fassen)

Ich wollte erst Dr. Schaarschmidt um Hilfe bitten, aber die Sekretärin meinte am Telefon direkt, er könnt da nichts machen. Ich überlege nun, ob nicht mein Orthopäde einen Brief schreiben könnte, der darauf Verweist, dass eine Trichterbrust zu einer erheblichen Rückendeformation führen kann, bzw. dies schon bei mir tut...


Ich würde dir noch empfehlen ein Belastungs-EKG zu machen und Fotos von deiner Trichterbrust zu machen und ebenfalls an den MDK schicken bzw. erst an die Krankenkasse und die sollen dass dann dem MDK schicken. Und sprich nochmal mit der Krankenkasse, dass du körperliche Probleme hast und so. Vielleicht erklären Sie dann dem MDK, dass sie die OP für wichtig halten und diese empfehlen. Das war in meinem Fall nämlich so. Nur hatte ich direkt schon komplett alle Unterlagen dorthin geschickt und auch direkt eine Zusage bekommen. Aber probiers einfach nochmal aus. Und wenn die Trichterbrust wirklich 9 cm tief ist (meine war genau so tief) werden sie es auf den Fotos sehen und das könnte wirklich für eine Zusage helfen.
Alter: 27
Alter OP (in Uni-Klinik Mainz nach Nuss): 24
TB-Tiefe vor OP: ca. 9 cm